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Dorfblatt 03 2008

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<strong>Dorfblatt</strong> GEMEINDE KIENS<br />

Chronik<br />

ein Jahrtag gestiftet. Der Witwe Maria Hofer werden<br />

Rechte eingeräumt, für deren Einhaltung die alleinige<br />

Tochter Maria sorgen muss. Hans Piffrader hatte durch<br />

letztwillige Verfügung bestimmt: „Falls die einzige Tochter<br />

Maria ins Kloster geht, soll der Hof an den Bruder<br />

Peter fallen“. 1787 stirbt Maria Piffrader 24 jährig. Gemäß<br />

Vorgang vom 8. Jänner 1788 kommt der Hof an den<br />

Ehemann der Verstorbenen, Johann Oberhollenzer, unter<br />

der Bedingung, dass der Besitz nach dem Tod des Joh.<br />

Oberhollenzer an die Töchter aus der Piffradischen Ehe,<br />

Maria und Anna, zurückfällt.<br />

Das Getzenberger Stöckl liegt im sogenannten Schönecker<br />

Getzenberg und zwar östlich vom Getzenberger<br />

Hofe. Es erhebt sich malerisch auf einem bewaldeten Hügel,<br />

der gegen Westen steil abfällt.<br />

Hans Piffrader, Getzenberger<br />

„Diese Kirch Turm und Altär habe ich gemacht und in<br />

dem 30-igsten Jahr meines Alters vollendet.<br />

Ich bitte alle so daher kommen,<br />

betet für mich ein andächtiges Vater unser<br />

und Ave Maria. Hans Piffrader 1751“.<br />

Von den Einsiedlern hören wir wenig. Benedikt von Nursia<br />

lebte als Einsiedler, ebenso Franz von Assisi, Nikolaus<br />

von der Flüe und Charles de Foucault. In der Einsamkeit<br />

dieser Orte fanden sie – und viele andere auch – Wege zu<br />

Gott und zu sich selbst. Einsiedler hat es einst auch da<br />

und dort in Tirol gegeben. Eine Einsiedelei gab es auch<br />

in Kiens, im heutigen Einsiedel.<br />

Die südliche Pusterer Talseite ist zwischen St. Sigmund<br />

und Kiens als Getzenberg bekannt. Über den schattigen<br />

Talhang dehnen sich meist dichte Wälder aus, nur vereinzelt<br />

finden sich Berghöfe auf kleinen Lichtungen. Etwa<br />

eineinhalb Kilometer oberhalb Ehrenburgs trägt ein stattlicher<br />

Bauernhof den Namen Getzenberg. Daneben steht<br />

auf einem Hügel, der gegen Westen hin steil abfällt, das<br />

vom Volksmund so genannte Getzenberger Stöckl.<br />

Das Getzenberger Stöckl war einst eine Einsiedelei. Josef<br />

Röd schrieb 1934 (Schlern 1934 Seite 430): „Die Einsiedelei<br />

besteht aus 3 Teilen: aus einer größeren, aus einer<br />

kleineren Kapelle und aus Wohnräumen. Die große Kapelle<br />

ist im Barockstil gehalten und besitzt 3 Altärchen,<br />

die 14 Stationen und eine Reihe von Bildern. Auf einem<br />

dieser Bilder erblickt man den Gründer der Einsiedelei“.<br />

(Siehe oben.)<br />

Die kleinere Kapelle ist an die größere angebaut und<br />

durch ein längliches Fenster damit verbunden, so dass sie<br />

dem Einsiedler als Betraum gedient haben mag, während<br />

die große Kapelle für die anderen Besucher bestimmt war.<br />

Hinter den beiden Kapellen schließt sich die Wohnung<br />

des Einsiedlers an, die aus einem Stübchen und einer Küche<br />

besteht. Während die Kapellen aus Stein gebaut sind,<br />

ist dieser Teil, der Wohnraum, aus Holz hergestellt.<br />

Der Altar ist handgeschnitzt und gemalt mit drehbarem<br />

Tabernakel. Ursprünglich befanden sich Skulpturen der<br />

hl Notburga und der Muttergottes in dieser Kapelle. Putzenscheiben<br />

verschönern den Raum.<br />

In einer Nische, die jetzt leer ist, ist wohl einst ein kleiner<br />

Altar gestanden. Heute steht diese Einsiedelei unter der<br />

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