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Urzeit entdecken: Urzeit entdecken: - Gießener Allgemeine

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5. Jahrgang · 5/2012<br />

<strong>Urzeit</strong><br />

<strong>entdecken</strong>:<br />

Ab 17. Mai bevölkern Mammut und Co.<br />

die <strong>Gießener</strong> Innenstadt<br />

LIKE<br />

Rampenlicht<br />

»Kein Pardon«: Die<br />

Wettenbergerin Julia<br />

Lißel im Musical von<br />

Hape Kerkeling Seite 4<br />

Sportwelt<br />

»Mein erstes Mal«:<br />

Kanga – Eine neue<br />

Sportart für Mutter<br />

und Kind Seite 42<br />

FREUNDE IM THEATER<br />

TREFFEN LIVE<br />

*www.stadttheater-giessen.de


E A S Y<br />

F A S H<br />

I O N<br />

E<br />

A S Y<br />

F A<br />

S H<br />

I O N


Editorial<br />

Ich bin kein großer Fan von T-Rex oder Brontosaurus, meine Lieblingsdinos hießen Klaus Augenthaler, Karl-Heinz Rummenigge,<br />

Sören Lerby und Jean-Marie Pfaff und gehörten damals eher ins Panini-Fußball-Album als in das Stickerheft, das<br />

die Stadtmarketing nun zur Rückkehr der <strong>Urzeit</strong>tiere nach Gießen herausgibt (Seite 8), trotzdem freue ich mich, wenn ich<br />

am Stadttheater an der Ampel stehe und beobachte, wie der Dino gegenüber Männchen macht. Wir vom streifzug können<br />

es kaum erwarten, dass endlich Entelodont, Ursus spelaeus und Chalicotherium, also die Nachfahren der Dinos, am<br />

17. Mai nach Gießen kommen und die Innenstadt bevölkern. Unser Volontär Florian Dörr hat die »Jungs« sogar schon zu<br />

Hause besucht und sich von ihren Schöpfern erklären lassen wie sie entstehen. Besonders gespannt ist Florian auf das<br />

Chalicotherium, denn das hat er bisher nur als Styroporquader kennengelernt. Es wird extra für die Ausstellung in Gießen<br />

angefertigt. Damit Sie wissen, wo Sie in der Stadt nach ihm suchen müssen, haben wir einen »Lageplan« (S. 6/7) erstellt und halten über die<br />

Stars der <strong>Urzeit</strong> einige spannende Fakten bereit (S. 10/11), damit Sie nicht unvorbereitet durch die Zeitalter spazieren müssen. Bei der Recherche<br />

haben wir wieder mal festgestellt, dass wir Menschen auf dem Meterstab der Evolution nicht mal einen Zentimeter ausmachen. Daran<br />

sollten wir öfter mal denken, allerdings haben wir dafür auch schon ziemlich viel entdeckt, erfunden und erbaut. Marc Schäfer<br />

Inhalt<br />

Foto: ras<br />

Foto: bf<br />

BLICKPUNKT 4<br />

<strong>Urzeit</strong> <strong>entdecken</strong>: Ab 17. Mai werden 60 <strong>Urzeit</strong>tiere in der Innenstadt zu sehen sein. Der<br />

streifzug hat dem Mammut und seinen Artgenossen vorher einen Besuch abgestattet.<br />

RAMPENLICHT 14<br />

»Kein Pardon«: Die Wettenbergerin Julia<br />

Lißel über ihr Engagement in Düsseldorf<br />

BRAD SHAWS KOLUMNE 13<br />

Die Disco-DNA – Unser Kolumnist hat sich<br />

mit der Evolution beschäftigt<br />

MEDIATHEK 17<br />

App, Buch und CD im Test<br />

STADTGESPRÄCH 18<br />

Happy Birthday: Das Scarabée wird<br />

50 Jahre alt<br />

BLICK IN DIE REGION 20<br />

Auf dem Hessentag in Wetzlar macht<br />

sogar die Polizei Party<br />

UNTERWEGS 22<br />

Glutenfreie Pasta und Dinkel-Pizza –<br />

Die »Pizza Mouse« in Gießen<br />

AUSLESE 24<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER 26<br />

AM MAIN 33<br />

Comedian Bülent Ceylan gastiert in der<br />

Commerzbank-Arena · Norah Jones<br />

singt in der Alten Oper<br />

CAMPUS 36<br />

Von Marienkäfern lernen – Zu Besuch bei<br />

Prof. Vilcinskas · Infotag »Master & Carrer«<br />

an der Justus-Liebig-Universität<br />

KULTUR 40<br />

Viele Trainer, viele Spieler – Comedian<br />

Matze Knop vor seinem Auftritt in Gießen<br />

SPORTWELT 42<br />

Mein erstes Mal: Kanga<br />

VINOTHEK 44<br />

Wein des Monats: Spargeltyp – Sauvignon<br />

blanc von Brancott mag’s quietschfidel<br />

SPERRSITZ 45<br />

Neu im Kino: »Men in Black 3«<br />

streifzug<br />

IMPRESSUM<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />

E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />

Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />

Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />

Auslagenstellen. Auflage: 40000 Exemplare<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224, Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 3 vom 1. Januar 2012<br />

streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Titelbild: Rainer Schmidt<br />

Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie<br />

die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de<br />

oder unter Telefon 030/284930, Presse-Monitor Deutschland<br />

GmbH & Co. KG.<br />

© Streifzug, Gießen<br />

5/2012 streifzug 3


BLICKPUNKT<br />

Fotos: ras<br />

Kabinett der Körperteile<br />

Von außen: Ein paar Lagerhallen am Rande eines Militärgeländes in der norddeutschen<br />

Pampa. Von innen: Irgendetwas zwischen Traumfabrik und Frankensteins Werkstatt. Bei<br />

Wolterdesign im niedersächsischen Rehburg-Loccum entstehen die Modelle der <strong>Urzeit</strong>tiere,<br />

die vom 17. Mai bis zum 15. Juli die Innenstadt Gießens bevölkern werden. Der Blick hinter<br />

die Kulissen einer boomenden Branche.<br />

Hier vier Füße, dort ein Kopf. Dazwischen<br />

ein kompletter Säbelzahntiger und ein halbes<br />

Mammut. Es ist ein Kabinett der Körperteile<br />

mit den Ausmaßen einer Turnhalle. Mittendrin<br />

steht im weißen Hemd und schicken<br />

Schuhen der Geschäftsführer und Kopf von<br />

Wolterdesign. Sven Neumüller sagt: »Im<br />

Winter steht hier alles voll. Da kommen wir<br />

kaum durch.« Doch es ist Frühling, und so<br />

stehen viele der Modelle in den Innenstädten<br />

und Einkaufsgalerien zwischen Belgrad<br />

und Amsterdam. »Es gibt eigentlich keinen<br />

Ort, an dem Dinosaurier und <strong>Urzeit</strong>tiere<br />

nicht interessant sind«, erklärt er. In seinem<br />

großen, aufgeräumten Büro – einmal quer<br />

über den Hof, vorbei an Dinosauriern im<br />

Rohbau und halb montierten Riesenhaien –<br />

hängen gerahmte Plakate, auf denen Ausstellungen<br />

in Litauen, in der Türkei und<br />

natürlich auch in Deutschland angekündigt<br />

werden. Eines der Poster stammt aus<br />

Gießen: Auch die Modelle der Dinosaurier,<br />

die bei uns vor zwei Jahren zu sehen waren,<br />

stammen aus Rehburg-Loccum. Wolterdesign<br />

vermietet, verkauft – und bestückt<br />

den Dinopark im Nachbarort. Der öffnete<br />

vor genau 20 Jahren seine Tore, kurz darauf<br />

kam »Jurassic Park« in die Kinos. Heute verzeichnet<br />

die Dauerausstellung rund 150000<br />

Besucher pro Jahr.<br />

Das Geschäft mit der <strong>Urzeit</strong> ist ein profitables,<br />

die Modelle sind gefragt wie nie. Das<br />

haben auch kleine Anbieter in Osteuropa<br />

oder China gemerkt und sind auf den Zug<br />

aufgesprungen. Den Entstehungsprozess der<br />

Exponate möchte man bei Wolterdesign daher<br />

auch lieber nur in groben Zügen umreißen.<br />

Die Konkurrenz liest mit.<br />

Am Anfang der Produktion steht ein Buch<br />

und die Frage: Welchen Experten kann ich<br />

für ein bestimmtes Tier ins Boot holen? »Wir<br />

arbeiten eng mit Wissenschaftlern und<br />

Museen zusammen«, sagt Neumüller. Schon<br />

allein das unterscheidet die Modelle aus<br />

Rehburg-Loccum von jenen vieler anderer<br />

Anbieter, macht die Arbeiten auch für Universitätsstädte<br />

interessant und ermöglicht<br />

ein wissenschaftliches Rahmenprogramm.<br />

Kreidezeit<br />

145 Mio. v. Chr. Apatosaurus<br />

135 Mio. v. Chr.


BLICKPUNKT<br />

»Wir sind auch selbst hautnah dabei, wenn<br />

Spuren und Knochen gefunden werden«,<br />

verweist Neumüller auf Funde vor der eigenen<br />

Haustür.<br />

Anhand von wissenschaftlichen Büchern<br />

und Unterlagen wird eine Zeichnung angefertigt,<br />

die per Diaprojektor an einen großen<br />

Styroporblock geworfen wird. »Wenn ich ein<br />

Tier habe, das 50 Meter lang ist, dann brauche<br />

ich entsprechend viel Styropor. Auch<br />

das macht das Modell teuer«, sagt Neumüller.<br />

Einige <strong>Urzeit</strong>tiere, die man ab dem<br />

17. Mai in Gießen sehen wird, hatte Wolterdesign<br />

bereits vorrätig. Andere wurden eigens<br />

für die Ausstellung konzipiert. So etwa<br />

die Kuh aus der <strong>Urzeit</strong>, das Chalicotherium.<br />

»Dazu haben wir viele Unterlagen von Prof.<br />

Hans-Peter Ziemek bekommen.« Abgeglichen<br />

wurden die Informationen mit Experten<br />

aus dem Niedersächsischen Landesmuseum<br />

in Hannover. »Geschnitzt werden<br />

die Modelle dann natürlich von einem Designer,<br />

nicht von einem Wissenschaftler«, erklärt<br />

der Geschäftsführer von Wolterdesign.<br />

Das stimmt zwar, ist aber trotzdem nur die<br />

halbe Wahrheit.<br />

»Ich bin ein Verrückter«, sagt Yakup Yalcinkaya.<br />

Ein Mann wie ein Bär. Mit breiten<br />

Schultern, Schnurrbart und Kopftuch steht er<br />

in einem Raum, von dem man nicht abschließend<br />

sagen möchte, ob es nun Arbeits-<br />

oder Kinderzimmer ist. Seine Werkstatt<br />

ist das Herz von Wolterdesign. Auf den<br />

Regalen reihen sich kleine Modelle von Dinosauriern<br />

aneinander, dazwischen stehen<br />

Stapel mit wissenschaftlichen Büchern über<br />

<strong>Urzeit</strong>tiere und Evolution. Mitten im Raum<br />

trohnt das lebensgroße Styropormodell<br />

eines Dinosauriers. Der Designer hat es mit<br />

Kettensäge und heißem Draht aus einem<br />

großen Block geschnitzt, mit Feilen nachgezogen<br />

und modelliert nun mit Schleifpapier<br />

die Feinheiten von Kopf und Krallen. »Man<br />

braucht die Liebe zum Detail, aber auch<br />

anatomisches Grundverständnis«, erklärt<br />

Yalcinkaya. Schon im Vorschulalter habe er<br />

angefangen, winzige Figuren aus Alufolie zu<br />

formen, später klaute er das Taschenmesser<br />

vom Papa, um sich kleine Modelle aus Holz<br />

zu schnitzen. Heute wird er dafür bezahlt. Er<br />

steht in seiner Werkstatt, durch die Luft<br />

schwirren Styroporfasern. Jeder, der den<br />

Raum betritt, ist dreckig, wenn er ihn verlässt.<br />

Doch das neue Modell nimmt langsam<br />

Form an. »Irgendwann kommen die Wissenschaftler<br />

und geben ihren Senf dazu«, lächelt<br />

der Designer. Teilweise arbeiten sie vor Ort<br />

einen ganzen Tag mit Yakup Yalcinkaya zusammen.<br />

Wo nach Ansicht der Experten zu<br />

viel abgeschliffen wurde, wird ein frischer<br />

Foto:<br />

Styroporquader angeklebt und die Arbeit<br />

beginnt an diesem Körperteil quasi neu.<br />

Doch nicht nur von den Kollegen aus Museen<br />

und Universitäten bekommt der Designer<br />

wertvolle Ratschläge: »Ich liebe es,<br />

wenn Kinder kommen und mir einen Vortrag<br />

halten wie diese Tiere gelebt haben. Ich<br />

dachte, ich sei verrückt nach Dinosauriern.<br />

Aber die sind oft noch besser.«<br />

Ist die Form abgesegnet, wird das Tier mit<br />

einem Mantel aus Kunststoff umhüllt, der<br />

dann geteilt, ohne den Kern aus Styropor<br />

wieder zusammengesetzt und später mit<br />

mehreren Schichten aus glasfaserverstärktem<br />

Polyester überzogen wird. Auch aufgrund<br />

seiner Widerstandsfähigkeit wird dieses<br />

Material im Auto- und sogar im Flugzeugbau<br />

eingesetzt. Das fertige Modell ist hohl, nur<br />

wenige Zentimeter dick, teilweise aufgrund<br />

der Größe aber tonnenschwer.<br />

»Danach geht es um Hautstrukturen, Haare<br />

und andere Feinheiten«, erklärt Neumüller.<br />

In einem Zelt auf der anderen Seite des<br />

Hofs riecht es nach Farbe und Lack. Ein Riesenkrokodil,<br />

das gerade von einer anderen<br />

Ausstellung zurückkam, wird abgeschliffen<br />

und restauriert. Am 17. Mai soll es in Gießen<br />

stehen. Auch einigen neuen Stücken wird<br />

gerade Leben eingehaucht. Das ist nicht immer<br />

ganz einfach: »Wir wissen viel über die<br />

Bildergalerie und Video:<br />

Yakup Yalcinkaya, Designer bei Wolterdesign,<br />

erinnert sich im Video daran,<br />

wie er im Vorschulalter seine ersten<br />

Modelle baute. Eine rührende<br />

Geschichte über einen Diebstahl, eine<br />

Ohrfeige und ein Geschenk. Dazu<br />

zeigen wir online weitere Bilder aus<br />

dem Kabinett der Körperteile in<br />

Rehburg-Loccum.<br />

www.giessener-allgemeine.de/<br />

streifzug/urzeit<br />

Knochen der Dinosaurier und <strong>Urzeit</strong>tiere,<br />

aber wenig über ihre Haut«, sagt der Geschäftsführer<br />

von Wolterdesign. Daher komme<br />

es auch jedes Jahr vor, das Modelle verschrottet<br />

und komplett neu hergestellt<br />

werden müssen, wenn neue Erkenntnisse<br />

der Wissenschaftler etwa besagen, dass ein<br />

Dinosaurier nun wohl doch ein buntes Federkleid<br />

statt einer Schuppenhaut gehabt<br />

habe. Die Modelle sollen auf dem Stand der<br />

Forschung sein, das ist der Anspruch. Der<br />

Betriebswirt stellt heraus: »Wir machen mehr<br />

als Plastiktierchen.«<br />

Florian Dörr<br />

Yakup Yalcinkaya arbeitet nach wissenschaftlichen Vorgaben.<br />

Klima:<br />

125 Mio. v. Chr. warm, trocken<br />

115 Mio. v. Chr.


BLICKPUNKT<br />

Apatosaurus<br />

Westanlage<br />

Liebigstraße<br />

Alicenstraße<br />

Coelophysis<br />

Selterstor<br />

(Elefanten-Klo)<br />

Compsognathus<br />

Reichensand<br />

Katharinengasse<br />

Dorudon<br />

Bahnhofstra<br />

Bruchstraße<br />

Bleichstraße<br />

Goethestraße<br />

Sarcosuchus<br />

imperator<br />

Spaziergang<br />

durch die Evolution<br />

Vor zwei Jahren waren die Dinosaurier noch weitgehend willkürlich<br />

in Gießen verteilt. Da standen Tiere in unmittelbarer Nachbarschaft,<br />

obwohl tatsächlich Millionen von Jahren zwischen ihnen lagen.<br />

Heute ist der wissenschaftliche Anspruch gestiegen.<br />

Mit Anne Spitzner und Julia Bäuml sorgten nun zwei <strong>Gießener</strong><br />

Studentinnen vom Institut für Biologiedidaktik dafür, dass die Innenstadt<br />

zur Ausstellung rund um die <strong>Urzeit</strong>tiere in verschiedene Erdzeitalter<br />

unterteilt wird. Die letzten Vertreter der Dinosaurier aus der<br />

Kreidezeit finden sich am Elefantenklo. Wer sich in Richtung des<br />

Kirchenplatzes bewegt, durchquert nacheinander Eozän, Oligozän,<br />

Miozän, Pliozän sowie Pleistozän und kommt an den entsprechenden<br />

Tieren vorbei. Die Passanten durchlaufen in der Innenstadt die<br />

Lonystraße<br />

Evolution von den letzten Dinosauriern bis zu den ersten Menschen.<br />

Einzige Ausnahme ist eine Sammlung mit Jungtieren aus verschiedenen<br />

Erdzeitaltern in der Galerie Neustädter Tor.<br />

Zwei Stockwerke im Wallenfels’schen Haus sind zudem einer gesonderten<br />

Ausstellung rund um die Frühmenschen gewidmet. Auch<br />

die wurde von Studierenden der JLU konzipiert. Zu finden sind dort<br />

nicht nur die entsprechenden Figuren von Australopithecus oder<br />

Neandertaler, sondern auch eigens aus Kenia und den USA eingeflogene<br />

Schädelrepliken sowie weitreichende wissenschaftliche Informationen<br />

zur Entwicklung des Menschen. Abgerundet wird die Einbindung<br />

der Studenten mit Fortbildungsveranstaltungen für Erzieher<br />

und Lehrer sowie der <strong>Urzeit</strong>-Patrouille, die wie vor zwei Jahren Führungen<br />

durch die Innenstadt leitet. Mammut und Co. bieten dem<br />

Nachwuchs aus dem Institut für Biologiedidaktik so ein wertvolles<br />

Praxisfeld.<br />

Iguanodon<br />

fd<br />

Bismarckstraße<br />

Seltersweg<br />

Hyracotherium<br />

Stadttheater<br />

Johanneskirche<br />

(e.V.)<br />

Brontotherium<br />

Südanlage<br />

Ambulocetus<br />

Goethestraße<br />

Moeritherium<br />

Paraceratherium<br />

Plockstraße<br />

Johannesstraße<br />

Löwengasse<br />

Hyaenodon<br />

Kongresshalle<br />

Berlin<br />

plat<br />

Erste Nadelbäume<br />

105 Mio. v. Chr. und Farne<br />

95 Mio. v. Chr.


ße<br />

Schanze nstraße<br />

Macrauchenia<br />

Jungtier<br />

Mühlstraße<br />

Smilodonbaby<br />

Elephas falconeri<br />

Jungtier<br />

Neustadt<br />

Oswalds<br />

Garten<br />

Bigfoot<br />

Jungtier<br />

Iguanodon<br />

Jungtier<br />

Deinotherium<br />

Jungtier<br />

Compsognathus<br />

Jungtier<br />

Diatryma<br />

Jungtier<br />

Bootshausstraße<br />

Steinstraße<br />

Pfarrgarten<br />

Homo Erectus<br />

G. Schlosser<br />

Neandertal<br />

Frau<br />

Neandertal<br />

Kind<br />

Neandertal<br />

Mann<br />

Entelodont<br />

Straße<br />

Gomphotherium<br />

Megaloceros<br />

Australopithecus<br />

bosei<br />

Homo Habilis<br />

Homo Sapiens<br />

Australopithecus<br />

afarensis<br />

Carcharocles<br />

megalodon<br />

Purgatorius<br />

Kaplansgasse<br />

Phorusracos<br />

Mäusburg<br />

Marktstraße<br />

Elasmotherium<br />

Marktplatz<br />

Kirchenplatz<br />

Panthera<br />

leo spelaea<br />

Dammstraße<br />

Arsinoitherium<br />

Syndyoceras<br />

Neuenweg<br />

Eobasileus<br />

Deinotherium<br />

Sonnenstraße<br />

Neue Bäue<br />

Smilodon<br />

Macrauchenia<br />

Schulstraße<br />

Doedicurus<br />

Altes<br />

Schloss<br />

Mammut-Ausgrabungsplatte<br />

Brandplatz<br />

Lindenplatz<br />

Mammuthus<br />

primigenius<br />

Elephas<br />

maximus<br />

Ursus<br />

spelaeus<br />

Walltorstraße<br />

Asterweg<br />

Chalicotherium<br />

Megatherium<br />

Manati<br />

Neues<br />

Schloss<br />

Kreidezeit<br />

Eozän<br />

Miozän und Pliozän<br />

Pleistozän<br />

Oligozän<br />

Holozän<br />

erz<br />

Botanischer<br />

Garten<br />

viele und starke<br />

85 Mio. v. Chr. Vulkanausbrüche<br />

75 Mio. v. Chr.


BLICKPUNKT<br />

Mit einem Sammelalbum und 80 dazugehörigen Stickern wollen die Gießen Marketing<br />

GmbH und das Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität rund um die Ausstellung<br />

etwas Bleibendes schaffen – und den Einzelhandel stärker einbinden, als das bei den<br />

Dinosauriern vor zwei Jahren der Fall war.<br />

Mammut statt<br />

Mertesacker<br />

Über 250 Millionen Jahre auf 36 Seiten. Mit<br />

einem Sammelalbum soll dieses Kunststück<br />

gelingen. Dabei gilt: Bilder sagen mehr als<br />

tausend Worte. 80 Sticker – jeweils fünf<br />

unterschiedliche in einer Tüte – können gesammelt<br />

und in das Heft eingeklebt werden.<br />

Am ehesten vergleichbar ist die Aktion mit<br />

den traditionsreichen Stickeralben von<br />

Panini rund um die Fußballgroßereignisse.<br />

Doch anstelle der Stars der Nationalmannschaften<br />

gibt es im <strong>Gießener</strong> Fall die prominenten<br />

Vertreter der verschiedenen Erdzeitalter<br />

zu sammeln. Andrewsarchus statt<br />

Agüero, Paraceratherium statt Pepe, Mammut<br />

statt Mertesacker.<br />

Mit dem Heft – die Auflage liegt bei 5000<br />

Stück – erfüllt sich Prof. Hans-Peter Ziemek<br />

vom Institut für Biologiedidaktik der Justus-<br />

Liebig-Universität einen Lebenstraum: »Ich<br />

war schon als Kind begeistert von diesen<br />

Sammelalben«, sagt er. Nun selbst ein solches<br />

Heft herauszubringen, das sei für ihn<br />

vergleichbar mit dem viel zitierten Baum,<br />

den andere Leute in ihrem Leben unbedingt<br />

gepflanzt haben wollen. Aber auch die Besucher<br />

der Ausstellung in Gießen sollen natürlich<br />

davon profitieren. »Ich wollte etwas<br />

haben, was für die Kinder einen Mehrwert<br />

hat.« Und so gibt es nicht nur etwas zu<br />

gucken, sondern auch viel zu lernen. Zu<br />

jedem Tier findet sich im Heft ein kleiner<br />

Steckbrief, der den jeweiligen Vertreter kurz<br />

und knapp vorstellt: Der Name des Bronthotherium<br />

bedeutet Donnertier. Der Deinotherium<br />

nutzte seine Stoßzähne, um nach Pflanzen<br />

zu graben. Und im Gebiss des Megalodon<br />

hätte ein erwachsener Mensch Platz<br />

gehabt. Allerlei wissenswerte und skurrile<br />

Fakten sind zusammengekommen. Verpackt<br />

wurden die Sticker in die insgesamt 120000<br />

Tüten im Stephanus-Werk in Wetzlar.<br />

Das Sammelalbum soll dazu beitragen,<br />

einen Hype rund um die Ausstellung zu<br />

entfachen. Schaden wird da sicherlich auch<br />

nicht, dass sich einige alte Bekannte im Heft<br />

eingefunden haben: Die ersten Seiten des<br />

Sammelalbums sind nämlich Tyrannosaurus,<br />

Triceratops und den anderen Kollegen ge-<br />

widmet, die bereits aus der Ausstellung rund<br />

um die Dinosaurier vor zwei Jahren bekannt<br />

sein dürften.<br />

Auf den letzten Seiten geht es dann schon<br />

um die ersten Menschen. Dazwischen liegen<br />

über 250 Millionen Jahre und jede Menge<br />

Platz für Mammuts, Säbelzahntiger und<br />

ihre Zeitgenossen.<br />

»Eine Idee hinter dem Sammelalbum war es<br />

auch, die Partizipation des Einzelhandels an<br />

der Ausstellung zu erhöhen«, wie Sadullah<br />

Güleç von der Gießen Marketing GmbH erklärt.<br />

Denn die Dinosaurier zogen die Leute<br />

zwar in die Innenstadt, doch die Geschäftsleute,<br />

welche die Modelle gesponsert hatten,<br />

profitierten nur bedingt davon. Mit dem<br />

Sammelalbum und den Stickern, so die<br />

Hoffnung, soll das in diesem Sommer anders<br />

werden.<br />

Prof. Hans-Peter Ziemek freut sich schon<br />

jetzt über das Produkt: »Der Vorteil für mich<br />

als Mitinitiator ist, dass ich nicht selbst sammeln<br />

muss, sondern schon ein fertiges Heft<br />

mit allen Stickern bekomme.« Florian Dörr<br />

Eozän<br />

Meteoriteneinschlag, möglicher Grund<br />

für Aussterben der Dinosaurier<br />

Klima:<br />

65 Mio. v. Chr. Andrewsarchus<br />

warm, feucht<br />

55 Mio. v. Chr.


BLICKPUNKT<br />

Andere Zeiten,<br />

andere Sitten<br />

Zwischen Elefantenklo, Kirchenplatz und Theaterpark werden die <strong>Gießener</strong> ab dem 17. Mai<br />

auf allerlei skurrile Gestalten treffen. Dem streifzug stellte Prof. Hans-Peter Ziemek vom Institut<br />

für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität schon im Voraus eine Auswahl der tollsten<br />

Typen vor.<br />

Carcharocles megalodon<br />

gr. mega = riesig; donta = Zahn<br />

Einem Weißen Hai möchte man nicht<br />

an einer abgelegenen Ecke im Dunkeln<br />

begegnen. Mit einer Länge von bis zu<br />

20 Metern wurde der Megalodon jedoch<br />

sogar doppelt so lang. Wahrscheinlich<br />

war der Megalodon das<br />

Lebewesen mit der größten Beißkraft<br />

überhaupt – zehnmal mehr als beim<br />

Weißen Hai. Ähnlich wie seine heutigen<br />

Verwandten griff er seine Beute wohl von unten an, um sie an ihren<br />

wichtigsten und ungeschützten Körperteilen zu treffen. Einige Wissenschaftler<br />

mutmaßen sogar, der riesige Hai könnte irgendwo in den unerforschten<br />

Tiefen der Meere noch existieren.<br />

Mammutus primigenius<br />

lat. mammuthus = Erdmaulwurf,<br />

primigenius = ursprünglich<br />

Langer Rüssel, gebogene Stoßzähne<br />

und braunes Fell. Doch nicht alle<br />

Mammuts sahen so aus. Anhand<br />

eingefrorener Exemplare, deren<br />

Haare weitgehend erhalten sind,<br />

konnte inzwischen nachgewiesen<br />

werden, dass es auch blonde<br />

Exemplare gab. Bestätigt wurde<br />

diese Entdeckung durch eine Erbgutanalyse.<br />

Der mögliche Sinn hinter<br />

der Farbgebung: Mammuts lebten<br />

sowohl in relativ warmen, als<br />

auch in kalten Zeiten. Im Schnee<br />

waren die blonden Exemplare von<br />

Feinden womöglich schwerer auszumachen.<br />

Megatherium<br />

gr. mega = riesig; therion = Tier<br />

Faultiere hängen den Großteil ihres Lebens in Bäumen herum. Nicht so ihre Vorgänger.<br />

Das Megatherium gehörte zu den Riesenfaultieren. Es wurde bis zu drei Tonnen schwer<br />

und sechs Meter lang. Man stelle sich ein Tier mit den Ausmaßen eines Elefanten vor,<br />

das in einem Baum sitzt. Entsprechend lebte das Megatherium am Boden.<br />

Benannt nach der Göttin<br />

der Morgendämmerung<br />

45 Mio. v. Chr.<br />

Tropische Wälder und<br />

erste Affen und Fledermäuse


BLICKPUNKT<br />

Phorusracos<br />

gr. phor = Träger; rakos = Lappen<br />

Megaloceros<br />

gr. mega = riesig; ceras = Horn<br />

Man stelle sich vor, überdimensionale<br />

und fleischfressende Verwandte der<br />

Kraniche sprinten mit 50 Stundenkilometern<br />

durch die Straßen und jagen nach<br />

Beute. Für viele Millionen Jahre beherrschten<br />

der Phorusracos und seine<br />

Verwandten die Steppen und Graslandschaften.<br />

Der sogenannte Terrorvogel<br />

stellte seinerzeit wohl den gefährlichsten<br />

Räuber seines Lebensraums dar.<br />

Das Geweih des riesigen Hirsches war wohl das<br />

größte, das jemals von einem Tiere getragen wurde.<br />

Es wurde bis zu vier Meter breit und 50 Kilogramm<br />

schwer. In den gewaltigen Ausmaßen liegt<br />

wohl auch der Grund, dass der Megaloceros nicht<br />

im Wald, sondern eher in der Steppe lebte: Er<br />

kam mit seinem Geweih einfach nicht zwischen den Bäumen durch. Dieses Manko<br />

machten sich wohl auch die ersten Menschen zunutze: Bei der Jagd trieben sie die<br />

riesigen Hirsche wohl in Wälder, wo die Tiere Probleme hatten, zu fliehen.<br />

Elasmotherium<br />

gr. elasmos=Platte;<br />

therion=Tier<br />

Nicht nur der Körper des acht<br />

Tonnen schweren Nashorns<br />

hatte gigantische Ausmaße.<br />

Auch das Horn des Elasmotherium<br />

war sehenswert: Bis<br />

zu zwei Meter war es lang.<br />

Der Sinn dahinter: Mädels<br />

beeindrucken. Allerdings wird<br />

vermutet, dass das riesige<br />

Horn im Alltag eher hinderlich<br />

war, weshalb die heutigen<br />

Nashörner auch nur noch<br />

auf vergleichsweise dezente<br />

Art auf ihre Potenz hinweisen.<br />

Es wird sogar diskutiert, ob<br />

die Legenden von Einhörnern<br />

auf das Elasmotherium und<br />

sein überdimensionales Horn<br />

zurückgehen.<br />

Entelodont<br />

gr. entelo = perfekt; donta = Zahn<br />

Als Vorgänger der heutigen<br />

Schweine sah der Entelodont<br />

eher aus wie eine Kreuzung aus<br />

Bulle und Wolf. Er konnte dicke<br />

Knochen durchbeißen, fraß aber<br />

auch Zweige und Früchte. Wie<br />

die heutigen Schweine suhlte sich auch der Entelodont im Schlamm, um<br />

sich abzukühlen und seine Haut zu reinigen. An seinem Rückgrat hatte er<br />

Dornfortsätze, die vermuten lassen, dass die Tiere in Höckern Fett speicherten,<br />

um in schlechten Zeiten davon zu zehren.<br />

Ursus spelaeus<br />

lat. Ursus = Bär; spelaeum = Höhle<br />

Der Höhlenbär hatte zwar ein respekteinflößendes<br />

Äußeres, war aber als Pflanzenfresser ein<br />

eher gemütlicher Geselle. Zum Jagen fehlte ihm<br />

die Ausdauer, Fettleibigkeit war eine Zierde. Und<br />

überlebenswichtig: Häufig starben junge und unerfahrene<br />

Höhlenbären<br />

nämlich während<br />

des Winterschlafs,<br />

weil<br />

sie sich nicht<br />

genug Reserven<br />

angefressen<br />

hatten.<br />

Oligozän<br />

Miozän und Pliozän<br />

Merklich kühler, Gletscher, Alpen<br />

entstanden, Deutschland war zu<br />

34 Mio. v. Chr. Paraceratherium großen Teilen mit Wasser bedeckt<br />

23 Mio. v. Chr.<br />

Phorusracos


BLICKPUNKT<br />

Veranstaltungsübersicht<br />

Führungen<br />

Ab 17. Mai wird es an allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen<br />

öffentliche Führungen geben. Gruppen können zusätzliche<br />

Führungen buchen. Kosten: 3 Euro pro Teilnehmer.<br />

Unter www.urzeit-<strong>entdecken</strong>.de finden sich mögliche<br />

Termine und ein Anmeldeformular.<br />

Populärwissenschaftliche<br />

Vorlesungsreige<br />

Als »Garten der Evolution« beschäftigt sich der Botanische<br />

Garten längst nicht mehr nur mit Pflanzen. Die Evolution des<br />

Menschen und seiner Kultur ist das Thema der Vortragsreihe.<br />

Montags um 19.30 Uhr findet das Rahmenprogramm im<br />

Großen Hörsaal der Hermann-Hoffmann-Akademie in der<br />

Senckenbergstraße 17 statt.<br />

Die Termine:<br />

Der Mensch wird Mediziner<br />

Die Entstehung der Pflanzenkunde. / 7. Mai<br />

Der Mensch wird Urlauber?<br />

Reisen im alten Ägypten! /14. Mai<br />

Der Mensch wird Bürger<br />

Entwurf und Hinterfragung des Bürgers im griechischen<br />

Drama. / 4. Juni<br />

Der Mensch wird <strong>Gießener</strong><br />

Die Besiedlung des <strong>Gießener</strong> Raums<br />

in der Altsteinzeit / 11. Juni<br />

Wie wird der Mensch?<br />

Ein Blick in eine mögliche Zukunft./ 18. Juni<br />

Weitere Veranstaltungen, die bei Redaktionsschluss noch nicht abschließend<br />

geplant waren – angedacht sind Kinofilme und weitere Aktionstage –, werden<br />

auf www.urzeit-<strong>entdecken</strong>.de aktuell angekündigt.<br />

Justus’ Kinderuni<br />

Rahmenprogramm speziell für die Kleinen in der Aula<br />

des Uni-Hauptgebäudes. Die Vorlesungen beginnen um<br />

16.15 Uhr.<br />

Die Termine:<br />

Wo wird die <strong>Urzeit</strong> entdeckt?<br />

Eine Vorstellung der Tiere./8. Mai<br />

Wer war der Neandertaler?<br />

22. Mai<br />

Wo kommen die Zahlen her?<br />

5. Juni<br />

Wie kam der Mensch zum Feuer?<br />

19. Juni 2012<br />

Sonderausstellungen<br />

Im Wallenfels’schen Haus dreht sich in einer Sonderausstellungen<br />

alles um die Frage: Wie ist der Mensch entstanden?<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr.<br />

Führungen werden an allen Samstagen und Sonntagen um<br />

13.30 Uhr angeboten. Kosten: 3 Euro pro Person. Eine<br />

Sonderausstellung im Neustädter Tor beschäftigt sich mit<br />

dem Leben von Jungtieren. Öffentliche Führungen für 3 Euro<br />

pro Person sind an allen Samstagen um 14 Uhr geplant.<br />

Aktionstag<br />

Am Samstag, 16. Juni, ist auf dem Kirchentag ein Aktionstag<br />

in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft geplant.<br />

Dabei soll mit experimenteller Archäologie und handwerklichen<br />

Aktionen zum Mitmachen das Leben der Urmenschen<br />

erlebbar werden. Los geht es um 10 Uhr.<br />

Computer<br />

Auto<br />

Glühbirne<br />

Telefone<br />

Burgen<br />

Chinesische Mauer<br />

Die Kuh<br />

aus der <strong>Urzeit</strong> bleibt<br />

Wie die Dinosaurier werden auch<br />

Mammut & Co. die Stadt wieder verlassen.<br />

Doch genauso wie vor zwei<br />

Jahren wird es einen Vertreter geben,<br />

der Gießen wohl erhalten bleibt: das<br />

Chalicotherium. Die Kuh aus der <strong>Urzeit</strong><br />

sah aus wie eine Kreuzung aus Gorilla<br />

und Giraffe. Um ihre langen Krallen<br />

beim Laufen zu schützen, klappten die<br />

Tiere ihre Handflächen nach innen und<br />

gingen auf den Knöcheln. Da Forscher<br />

in einer Felsspalte gleich mehrere ihrer<br />

Überreste gefunden hatten, ging man<br />

lange Zeit davon aus, dass das Chalicotherium<br />

in kleinen Gruppen gelebt hatte.<br />

Heute hält man es für wahrscheinlicher,<br />

dass Einzelgänger zufällig<br />

nacheinander in die Spalte gefallen waren.<br />

Das entsprechende Modell wurde<br />

eigens für die Ausstellung in Gießen<br />

hergestellt. Wir freuen uns auf den<br />

Neuen in der Nachbarschaft.<br />

Feuer<br />

Homo neanderthalensis<br />

Pyramiden<br />

Schiffe<br />

Schriftzeichen<br />

Sesshaftigkeit<br />

Holozän<br />

Mammuthus primigenius<br />

Pleistozän<br />

Anfangs wurde es wärmer, Polkappen schmolzen,<br />

erste Laubwälder, am Ende wieder merklich kühler,<br />

13 Mio. v. Chr. die Eiszeit kündigte sich an<br />

2,5 Mio. v. Chr. 10.000 v. Chr. bis heute


BRAD SHAWS KOLUMNE<br />

Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />

für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />

der Journalist sie im Netz auf<br />

www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />

sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />

und Kultur – und immer wieder<br />

mit der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />

Disco-DNA<br />

Archäologie kommt immer dann in Mode, wenn<br />

die Gegenwart gerade nichts zu bieten hat als<br />

wiederholte Geschichte. Zum Beispiel die ewig gleiche<br />

Story von der großen Liebe, die am Ende in experimentellem<br />

Beziehungsrettungssex endet, der<br />

die Evolution definitiv nicht mehr voranbringt. Nach<br />

meiner letzten Trennung begab auch ich mich endlich<br />

auf den reinigenden Weg zu alten Weisheiten<br />

für ein wohligeres Weiterleben – frei nach dem<br />

Motto: Lieber ein gutes Karma als weitere schlechte<br />

Erfahrungen mit dem Kamasutra.<br />

Die archaisch inspirierte Spiritualität führte mich in<br />

die Bibliothek. Unter anderem, weil Texte auf gedruckten<br />

Seiten zu lesen dieser Tage schon so<br />

ursprünglich daherkommt wie wilde Tiere mit dem<br />

Speer zu erlegen. In der Bibliothek werden<br />

aus iPad-Usern echte Kerle; dort hat<br />

bereits der leiseste Ton den Effekt eines<br />

Urschreis. Genau diese Rahmenbedingungen<br />

braucht, wer sich wieder fortpflanzen<br />

will.<br />

Zwischen Madonnas Sex-Buch, romantischen<br />

Liebesromanen und an ritterlichen<br />

Reglements reichen Ratgebern für alle,<br />

die die Mammutaufgabe der perfekten<br />

Beziehung nicht für unlösbar halten, erlangte<br />

ich schließlich folgende Einsicht:<br />

Singles auf Futtersuche bedienen sich<br />

weniger der Tugenden des aufopfernden<br />

Ritters als ganz egoistisch dem Darwinismus<br />

– egal ob sie im undurchsichtigen<br />

Großstadtdschungel jagen, oder sich<br />

in der ländlichen Prärie als Allesfresser<br />

versuchen.<br />

Wenn die Evolution perfekt angepasste<br />

Singles in unterschiedlichsten Jagdgebieten<br />

entwickelt, hat sie kein Ziel. Sie<br />

arbeitet mit den Rahmenbedingungen<br />

und wartet ab, was passiert. Problem: Bereits<br />

um von Einzellern zu Neandertalern<br />

zu kommen, brauchte sie Jahrmilliarden.<br />

So viel Zeit hat der durchschnittliche Single nicht. Im<br />

fortgeschrittenen Alter spielt sich der ewige Balzkampf<br />

höchstens noch im Spartenprogramm ab.<br />

Selbst Ü30-Partys lassen sich nämlich noch steigern.<br />

Fakt: Die Evolution schwemmt zu schnell zu viele<br />

neue Konkurrenten mit zu ausgefeilten Balzwaffen<br />

an. Siehe Justin Bieber, beziehungsweise seine Frisur.<br />

Wie in Darwins Evolutionstheorie geht es bei der<br />

Entwicklung von der Jungfrau zum evolutionsattraktiven<br />

Single ebenfalls um Veränderung, Selektion<br />

und in den Höhenlagen schließlich um Vererbung<br />

sowie Rekombination. Mit der Einschränkung, dass<br />

Kondome heute praktischerweise erlauben, dass<br />

sich der Akt von Vererbung und Rekombination auf<br />

die Theorie beschränken darf. Die Archäologie führt<br />

ebenfalls nicht zwangsläufig zu vorzeigbaren Ergebnissen,<br />

sondern basiert immer wieder auch auf theoretischen<br />

Mutmaßungen. Single-Sein ist ein Lernprozess.<br />

Zumindest an diesem Punkt hatte Darwin<br />

trotz Schwächen in der Genetik völlig recht: Nur die<br />

Stärksten kommen zum Zug.<br />

Ich vermute übrigens, dass uns archaische Lebensweisen<br />

aus einem ganz bestimmten Grund interessieren:<br />

Zwar sind unsere Urinstinkte gleich geblieben<br />

nicht aber die Rahmenbedingungen, in denen<br />

wir sie ausleben können. Oder nicht. Die frühen<br />

Menschen waren Jäger und Sammler. Sie bedienten<br />

sich schamlos an den Gaben der Natur. Spätestens<br />

seit die Evolution die Luderfraktion hervorbrachte,<br />

ist es aber verpönt, sich schamlos zu bedienen. Siehe<br />

Jenny. Die musste erst von Elvers zu Elbertzhagen<br />

kommen, um ihrer Evolution die Krone aufzusetzen.<br />

Dass die Evolution Fortschritte belohnt, Rückschritte<br />

aber hart bestraft, ist am Schicksal abzulesen, das die<br />

einst unschuldige Britney Spears und die nicht weniger<br />

süße Christina Aguilera auf den Höhepunkten<br />

ihrer Karrieren ereilte: Beide sind klassisch zurückgeludert<br />

– und konnten das Ruder später nicht mehr<br />

rumreißen. Zu viel Feuer, es blieb nur verbrannte Erde.<br />

Der große Siegeszug der Urmenschen rund um<br />

den Globus begann trotzdem mit der Entdeckung<br />

des Feuers. Mit leidenschaftlich lodernder Hitze bewaffnet,<br />

fürchteten bereits die Neandertaler auf Futtersuche<br />

die großen Konkurrenten nicht mehr. Feuer<br />

braucht bis heute noch, wer sich und seine Gene<br />

überleben lassen will. Nur die Heißen kommen<br />

zum Zug: Wer will schon mit Eskimos schlafen –<br />

oder mit Nadja Abd El Farrag?<br />

Dass die Neandertaler letztendlich trotzdem nur ein<br />

Wimpernschlag des wachsamen Auges der Evolution<br />

blieben, lässt sich begründen.<br />

Erstens: Sie kannten zwar standardisierte Werkzeuge,<br />

leider aber kein einziges, um eine ordentliche Intimrasur<br />

durchzuführen, was dem Akt der Vererbung<br />

zweifellos nicht förderlich war. Haarpracht erlebte<br />

in den 70er Jahren down under lediglich<br />

einen Hype, weil die Hippies ausreichend zugedröhnt<br />

waren, um die lange Pracht mit einer Justin-<br />

Bieber-Frisur zu verwechseln.<br />

Zweitens: Wer sich heute die angenommenen<br />

Nachbildungen von Neandertalern anschaut, wird<br />

schnell feststellen, dass sich die Single-Selektion damals<br />

darauf beschränkte, zwischen kleineren Übeln<br />

zu wählen. Neandertaler waren hässlich. »Klein und<br />

robust« hat Danny DeVito im Evolutionswettkampf<br />

lediglich nicht ausgeschaltet, weil er ein Star ist. Das<br />

reicht bereits. Siehe Justin Biebers Frisur. Auch die<br />

hat sich vermehrt.<br />

Drittens: Die Neandertaler waren Spezialisten und<br />

der Veränderung nicht fähig wie der folgende<br />

Homo Sapiens – und Justin Bieber. Justin war just in<br />

time als es darum ging, sich die Haare<br />

abzusäbeln. Er hat sich mit seinem<br />

neuen Look längst völlig neue Jagdgebiete<br />

erschlossen. Zum Beispiel Mariah<br />

Carey. Demnächst auch Demi Moore?<br />

Um Justin als Evolutions-Genie trotzdem<br />

zu entmystifizieren: Den Großteil<br />

seiner Karriere hat er sich zumindest<br />

nicht mit Intimrasuren auseinandersetzen<br />

müssen. Er konnte allen Gehirnschmalz<br />

auf sein Haupthaar verwenden.<br />

Während Normalsterblichen derart<br />

bahnbrechende Entwicklungsschritte<br />

zumeist nur mittels »Trial and error« gelingen,<br />

stehen ausgerechnet den jeweils<br />

begehrtesten Singles ihrer Ära<br />

fähige Imageberater zur Seite, sobald<br />

es um Evolutionskompetenz geht. Da<br />

sich der wirklich große Erfolg aber immer<br />

erst an der Zeit messen lässt, markiert<br />

nicht Justin Bieber die Krone der<br />

Schöpfung, sondern – Madonna.<br />

Madonna ist von der Popp-Hure zur<br />

Pop-Heiligen mutiert. Madonna hat selektiert:<br />

Als junge Frau hatte sie ältere<br />

Liebhaber, als alte Frau hatte sie jüngere Liebhaber.<br />

Jetzt vererbt sie uns mit ihrer neuen Platte MDNA<br />

vielleicht wirklich die unfehlbare Madonna-DNA.<br />

Vielleicht verkauft sie uns aber auch nur eine Droge,<br />

um als noch ältere Frau noch jüngere Liebhaber zu<br />

benebeln. Die sollen natürlich nicht merken, dass<br />

Madonna Darwins Evolutionsfaktoren inzwischen<br />

mit Botox und Photoshop außer Kraft setzt – und<br />

standardisierten Instrumenten für die Intimrasur.<br />

Ich, Homo Erectus de Luxus, bin lernfähig und will<br />

mein Erbgut zumindest in Texten weitergeben. Deshalb<br />

findet ihr mich demnächst wieder mit Notizblock<br />

und Kondom auf der Ü30-Party. Her also mit<br />

der Disco-DNA, denn »Music makes the poeple<br />

come together« – noch so ein Evolutionsfaktor.<br />

Brad Shaw<br />

5/2012 streifzug 13


»Ich habe<br />

den Beruf<br />

nicht gewählt,<br />

um berühmt zu<br />

werden«<br />

Foto: bf<br />

»Jeder Mensch hat einen Traum. Wehe nur, wenn der sich erfüllt. Dann kennt das Schicksal kein<br />

Pardon!« So lautet das Motto des Musicals »Kein Pardon« von Hape Kerkeling, das derzeit am<br />

Capitol-Theater in Düsseldorf gezeigt wird. Peter Schlönzke, Fernsehkind und Schnittchenauslieferer,<br />

wird nach einem wenig erfolgreichen Talentwettbewerb durch glückliche Umstände zum<br />

Star-Moderator. Unter dem Eindruck des unverhofften Erfolges entwickelt er Starallüren und wird<br />

zum unangenehmen Zeitgenossen. Ganz anders verlief die Geschichte von Julia Lißel aus<br />

Wettenberg. Geboren wurde sie 1986 in Gießen, wo sie 2006 ihr Abitur an der Liebigschule<br />

absolvierte. Fernsehen war nie ihre Sache und ins Rampenlicht trat sie nicht über einen Talentwettbewerb,<br />

sondern indem sie zielstrebig das tat, was ihr Spaß macht: singen, tanzen und<br />

spielen. Dies tut sie nun als Darstellerin in »Kein Pardon« an der Seite von Dirk Bach…<br />

14 streifzug 5/2012


RAMPENLICHT<br />

Frau Lißel, Sie haben vier Jahre lang an<br />

der Folkwang-Universität der Künste in<br />

Essen studiert.<br />

JL: Richtig. Ich habe das Fach Musical studiert,<br />

das eine Ausbildung in Tanz, Gesang<br />

und Schauspiel beinhaltet.<br />

Der Abschluss nennt<br />

sich Diplom-Musical-<br />

Darsteller.<br />

Inwiefern unterscheidet<br />

sich diese Ausbildung von einer Schauspielausbildung,<br />

in der man dieselben<br />

Disziplinen belegt?<br />

JL: Die Tanzausbildung umfasst Jazz-<br />

Dance, Ballet und Step. Im Schauspiel erhält<br />

man im ersten Jahr eine Grundausbildung<br />

von Improvisation bis Szenenarbeit.<br />

In den Jahren bis zum Diplom wird das<br />

vertieft, zum Beispiel in Rollenarbeit. Die<br />

musikalische Ausbildung umfasst unter anderem<br />

Klavierunterricht, Musiktheorie oder<br />

Chorarbeit.<br />

Sind Sie nun auf Musical spezialisiert oder<br />

kämen für Sie auch andere Engagements,<br />

etwa als Sängerin, Tänzerin oder Schauspielerin<br />

infrage?<br />

JL: Das hängt von den Eigeninteressen ab.<br />

Grundsätzlich hat man mit dieser Ausbildung<br />

viele Möglichkeiten, zumal man ja<br />

immer den Kontakt zu den anderen Studiengängen<br />

hat. Manche werden dann<br />

Synchron- oder Radiosprecher, andere gehen<br />

ans Theater. Aber natürlich ist man von<br />

der Literatur her erst einmal auf Musical<br />

spezialisiert.<br />

»Cabaret würde ich<br />

auch gerne mal spielen«<br />

Maire La Salle. Und nach dem Studium<br />

spielte ich auf den Gandersheimer Domfestspielen<br />

eine der großen Hauptrollen in<br />

»Aida«.<br />

Was fasziniert Sie am<br />

Musical?<br />

JL: Die Vielseitigkeit.<br />

Wie gesagt habe ich<br />

schon als Kind gerne gesungen<br />

und getanzt,<br />

interessierte mich für Musik von Barock bis<br />

Pop – im Musical kann man das alles unter<br />

einen Hut bringen.<br />

Haben Sie ein Lieblings-Musical?<br />

JL: Ganz toll finde ich »Cabaret« von John<br />

Cander und »My fair Lady«. Das sind Stücke,<br />

die ich selbst auch<br />

gerne mal spielen würde.<br />

Mögen Sie auch Opern?<br />

JL: Ja, sehr gerne. Ich liebe<br />

klassische Musik, aus<br />

der das Musical ja schließlich auch hervorgegangen<br />

ist.<br />

Aktuell spielen Sie in dem von Thomas<br />

Hermanns und Hape Kerkeling produzierten<br />

Musical »Kein Pardon«. Der Spiegel<br />

schrieb über das dem Musical zugrunde<br />

liegende Buch, es illustriere die bitterböse<br />

»Es punktet mit dem<br />

Charme der Ruhrpotts«<br />

Wirklichkeit des TV-Geschäfts als gruselige<br />

Glitzer-Revue. Hat das Musical eine<br />

gesellschaftskritische Dimension oder ist<br />

es – so wie einer der großen Hits – einfach<br />

grenzenlos witzig?<br />

JL: Ich denke schon, dass es den Zuschauer<br />

auch zum Nachdenken bringt. Womit es<br />

punktet ist allerdings dieser Charme des<br />

Ruhrpott-Charakters. Und natürlich auch<br />

mit der Ehrlichkeit, in der es die Fernsehwelt<br />

darstellt, die freilich überzeichnet<br />

wird. Es ist insgesamt einfach eine gute<br />

Showmischung aus sehr lustigen und emotionalen<br />

Szenen.<br />

Welche Rolle spielen Sie in dem Stück?<br />

JL: Ich habe ein First-Cast im Tanz-Ensemble<br />

und ein Cover, eine sogenannte Zweitbesetzung<br />

für die Ulla,<br />

das ist die coole, unabhängige<br />

Frau im Tonstudio,<br />

die sich zu einer<br />

guten Freundin der<br />

Hauptfigur Peter<br />

Schlönzke entwickelt.<br />

Reicht es aus, in einer populären Produktion<br />

mitzuwirken, oder müssen Sie sich<br />

auch nach weiteren Engagements umsehen,<br />

um ihr Auskommen zu finden?<br />

JL: Also bislang reicht das in jedem Fall aus.<br />

Bei einer Acht-Show-Woche ist es auch<br />

Ihr Abschluss erfolgte erst im vergangenen<br />

Jahr. Sie haben dennoch schon einige<br />

praktische Erfahrungen gesammelt?<br />

JL: Ja. Angefangen habe ich eigentlich<br />

schon mit sechs Jahren in einem Kinderchor.<br />

Mit 13 wechselte ich in den Kinderund<br />

Jugendchor des Stadttheaters Gießen,<br />

wo ich erstmals Theaterluft schnupperte.<br />

Parallel dazu war ich im Chor und in der<br />

Big-Band der Liebigschule. Von 2003 bis<br />

2007 war ich auch Mitglied einer A-cappella-Band.<br />

2005 hatte ich – noch vor meiner<br />

Ausbildung – mein erstes Engagement am<br />

Stadttheater Gießen, eine Rolle in »Evita«.<br />

Dabei wurde mir endgültig klar, dass ich<br />

Musical studieren möchte, weil ich gemerkt<br />

habe, dass ich dabei meine vielen<br />

Leidenschaften miteinander verbinden<br />

kann. Auch während des Studiums gab es<br />

noch einige Engagements, beispielsweise<br />

am Theater in Hagen, wo ich die Florinda<br />

in »Into the Woods« gespielt habe. In der<br />

deutschsprachigen Erstaufführung von<br />

»High Fidelity – Das Musical« gab ich die<br />

»Kein Pardon«: Heinz Wäscher und der Glückshase…<br />

Fotos: bf<br />

5/2012 streifzug 15


RAMPENLICHT<br />

schwer, nebenbei an anderen Projekten<br />

teilzunehmen. Das ist schon ein Full-Time-<br />

Job, denn man steht ja nicht nur abends<br />

auf der Bühne, sondern muss sich immer<br />

wieder auf die Auftritte vorbereiten, aufwärmen,<br />

einsingen, trainieren, damit man<br />

so eine Show überhaupt<br />

durchhält. Hinzu kommen<br />

ab und an Proben,<br />

damit die Aufführung<br />

dauerhaft auf dem Niveau<br />

der Premiere bleibt.<br />

Hape Kerkeling und Dirk Bach sind schillernde<br />

Figuren in der Fernseh-Branche.<br />

Spielten die als Künstler in ihrer Jugend<br />

für Sie eine Rolle?<br />

JL: Ich erinnere mich noch an »Hurz«, da<br />

habe ich mich abgerollt, wobei mir nicht<br />

so bewusst war, dass das von Hape Kerkeling<br />

kam, denn eigentlich habe ich das<br />

Fernsehgeschehen nie so genau verfolgt.<br />

Als ich allerdings die Möglichkeit bekam,<br />

mit Kerkeling und Bach zusammenzuarbeiten,<br />

wusste ich schon, mit wem ich es zu<br />

tun habe und was das bedeutet. Das war<br />

anfangs unheimlich aufregend.<br />

Wie sind denn die beiden im professionellen<br />

Umgang beziehungsweise hinter<br />

den Kulissen?<br />

JL: Herr Bach ist ein fantastischer Kollege,<br />

unglaublich witzig und lebensbejahend<br />

und er arbeitet mit seinen Kollegen immer<br />

auf Augenhöhe. Man merkt, dass er enorm<br />

»Das ist ein<br />

Full-Time-Job«<br />

»Kein Pardon«<br />

erfahren ist. Wenn man gerade wie ich von<br />

der Schule kommt, dann guckt man da mit<br />

großen Augen ganz genau hin, wie so jemand<br />

arbeitet. Dirk Bach ist einfach ein<br />

fantastischer Komiker.<br />

Dirk Bach hat die Rolle<br />

des Heinz Wäscher<br />

nicht durchgängig gespielt,<br />

u.a. wegen<br />

seines Einsatzes im<br />

»Dschungelcamp«. Ist<br />

das unter Kollegen ein Thema gewesen,<br />

wenn irgendjemand unter seinen Augen<br />

einen Hirschpenis verspeist hat…<br />

JL (lacht): Klar kam so etwas auch mal zur<br />

Sprache, aber ein großes Thema war das<br />

»Dschungelcamp« nicht. Ich selbst habe<br />

die Sendung zumindest nicht verfolgt, da<br />

ich generell kein Fernseh-Mensch bin. Aber<br />

natürlich habe ich reingeschaut und mich<br />

gefreut, Dirk Bach auf dem Bildschirm zu<br />

sehen. Ich denke, der Erfolg<br />

dieser Show spricht<br />

für sich.<br />

Für Peter Schlönzke, die<br />

Hauptfigur aus »Kein<br />

Pardon«, erweist sich der Ruhm anders, als<br />

er es sich erträumt hat. Wie ist das bei Ihnen:<br />

Hoffen Sie, berühmt zu werden, oder<br />

befürchten Sie es eher?<br />

JL (lacht): Schwer zu sagen. Ich stehe ganz<br />

am Anfang. Ich bin überglücklich, dass ich<br />

an der Schule genommen wurde, diesen<br />

Ein voller Erfolg und bereits jetzt ein Publikumsliebling: Das<br />

Musical »Kein Pardon« erobert seit November 2011 als gefeierte<br />

Welturaufführung die Bühne des Düsseldorfer Capitol-Theaters.<br />

Bereits 150000 verkaufte Tickets und der große<br />

Zuspruch der Zuschauer beweisen: Hape Kerkelings Musical<br />

trifft ins Schwarze. Und darum verlängerte die Show jetzt<br />

ihre Spielzeit: Bis zum 31. Dezember wird »Kein Pardon«zu<br />

sehen sein.<br />

Die charmante Geschichte rund um den jungen Fernsehstar<br />

Peter Schlönzke ist zunächst bis zum 28. Juli in Düsseldorf<br />

zu erleben. Anschließend folgt eine sechswöchige Sommerpause.<br />

Ab 8. September kehrt »Kein Pardon« dann zurück<br />

auf die Bühne, um die Zuschauer erneut mit viel Glamour und einer gehörigen Portion<br />

»Ruhrpott-Charme« zu unterhalten. »Wir freuen uns sehr, dass wir mit Kein Pardon<br />

solch eine positive Resonanz verzeichnen dürfen«, sagt Maik Klokow, Produzent des<br />

Musicals und Geschäftsführer der Theater-Unternehmensgruppe »Mehr! Entertainment«.<br />

»Die amüsant-freche Mischung aus Herz und Humor in diesem brandneuen, temperamentvollen<br />

Musical trifft erfreulicherweise genau den Nerv des Publikums. Wir blicken<br />

optimistisch in die zweite Jahreshälfte.« Bislang wirbelte »Kein Pardon« in rund 140 Vorstellungen<br />

über die Bühne. Hauptdarsteller Enrico De Pieri wechselte in dieser Zeit etwa<br />

1000-mal sein Kostüm in atemberaubender Geschwindigkeit, der »lustige Glückshase«<br />

bewältigte mit seinen plüschigen Pfoten rund 5000 Stufen auf der begehrten Showtreppe.<br />

Karten und Informationen unter 0211/73440 oder unter www.kein-pardon.de.<br />

»Dirk Bach ist ein<br />

fantastischer Komiker«<br />

Beruf erlernen durfte und immer Möglichkeiten<br />

hatte, mich weiterzubilden. Für<br />

mich ist es das Schönste, wenn ich die<br />

Leute berühren kann.Wenn ich merke,<br />

dass sich die harte Arbeit, die dieser Beruf<br />

bedeutet, gelohnt hat. Bislang weiß ich gar<br />

nicht, wie sich Berühmtsein überhaupt anfühlt,<br />

mal davon abgesehen, dass »Kein<br />

Pardon« viel Medienaufmerksamkeit bekommt<br />

und da schon immer viele Kameras<br />

um einen herum sind und berichtet und<br />

kommentiert wird. Momentan bin ich ganz<br />

froh, dass ich mich ausprobieren kann und<br />

nicht als Hauptperson im Vordergrund des<br />

Geschehens stehe.<br />

Aber jedes Kind träumt doch davon,<br />

irgendwann berühmt zu werden?<br />

JL: Das stimmt, aber im Laufe meines Studiums<br />

hat sich mein Verhältnis zum Ruhm<br />

verändert. Vielleicht übe ich einen exotischen<br />

Beruf aus, aber letztlich ist es ein<br />

Beruf wie jeder andere<br />

auch. Und ich habe ihn<br />

nicht gewählt, um berühmt<br />

zu werden, sondern<br />

weil ich gerne<br />

tanze, singe und einfach<br />

gerne auf der Bühne stehe.<br />

Themenwechsel. Haben Sie noch Beziehungen<br />

nach Gießen?<br />

JL: Klar. Ich bin auch regelmäßig dort. Ich<br />

besuche meine Familie und habe dort<br />

auch noch einige Freunde. Ich komme immer<br />

sehr gerne zurück. Vor einigen Monaten<br />

hatte ich ein Konzert am Stadttheater<br />

von meiner alten Schule im Rahmen des<br />

175-jährigen Jubiläums. Das war großartig,<br />

weil ich dort gewissermaßen ja angefangen<br />

habe. Es war schön, sich an diese Zeit zu<br />

erinnern, in der man Träume hatte…<br />

Von was träumen Sie denn jetzt, nachdem<br />

Ihre Jugendträume schon in Erfüllung gegangen<br />

sind. Vielleicht vom Broadway?<br />

JL (lacht): Also, wenn ich bedenke, wie alt<br />

ich bin, dass ich noch nicht einmal ein Jahr<br />

lang von der Schule weg bin, dann bin ich<br />

ganz froh, dass ich schon in zwei tollen<br />

Produktionen mitwirken konnte. Ich bin<br />

sehr gespannt, was da noch kommt und<br />

möchte noch viel auf der Bühne erleben,<br />

aber im Augenblick bin ich mit dem, was<br />

ich erreicht habe, ganz zufrieden. Aber<br />

welcher Künstler im Showgeschäft träumt<br />

nicht auch mal vom Broadway? Aber das<br />

ist eine andere Dimension. Ich konzentriere<br />

mich lieber erst mal auf Deutschland,<br />

und solange ich mich hier nicht etabliert<br />

habe, muss ich auch nicht an den Broadway<br />

denken.<br />

Matthias Luft<br />

16 streifzug 5/2012


MEDIATHEK<br />

Das Kreuz mit dem Knoten<br />

Stehen Abi-Ball, Zeugnisübergabe oder Bewerbungsgespräche<br />

ins Haus, kommen jene Herren leicht ins<br />

Schwitzen, die am liebsten T-Shirt tragen. Denn das Schwierigste an<br />

Binder, Krawatte oder Fliege ist nicht die Farbwahl, sondern der<br />

Knoten. Ist gerade keine kundige Hilfe zur Stelle, solltet ihr vTie<br />

Premium aufs iPhone laden. Nun hat der Mann von Welt die Qual<br />

der Wahl, weil er sich große Namen wie Doppelter Windsor, Prince<br />

Albert oder Onassis um den Hals schlingen kann. Jeder Schritt der<br />

Bindung ist einzeln bebildert, lässt sich swipen oder automatisch<br />

abspielen. Das Design ist wirklich nur auf das Nötigste reduziert,<br />

aber genau das führt beim Knoten zum Erfolg. Einziges Manko ist<br />

die spiegelverkehrte Anzeige der Bilder. Wer auf die Anleitungen<br />

für Einstecktuch und Fliege verzichten kann, ist mit der kostenlosen<br />

Version und ihren sechs Knoten bereits für die<br />

meisten Situationen gerüstet. Wer unbedingt<br />

auch den Diagonal-Rechts-Knoten oder den<br />

Merovinger-Knoten ausprobieren will, der holt<br />

sich die Version für 1,59 im App Store. one<br />

http://itunes.apple.com/de/app/vtie-premiumkrawattenknoten/id304568216<br />

Alles im Zug<br />

»Alles auf eine Karte«<br />

MC Rene – Alles auf eine Karte: Wir sehen uns im<br />

Zug (rororo-Taschenbuch, erscheint am 2. Mai)<br />

› Der Inhalt: 12 Monate. 102 Auftritte. 1 Traum.<br />

MC Rene fährt mit seiner Bahncard 100 und<br />

einem Koffer namens Natascha kreuz und quer<br />

durch Deutschland, um sich selbst zu finden. Er comedyrappt sich<br />

durch Landgasthöfe und Fußgängerzonen, strandet an verlassenen<br />

Provinzbahnhöfen und fragt sich jeden Tag aufs Neue: Ist das<br />

Leben jetzt der Zug oder der Bahnhof? In seinem Buch erzählt er,<br />

was aus dem Urlaubsgefühl wird, wenn man kein Zuhause mehr<br />

hat, wieso man nach einer Woche im ICE anfängt mit seinem<br />

Koffer zu sprechen und wie man sich seine Träume erfüllen kann,<br />

wenn man keine Angst vor ihnen hat, sondern einfach irgendwo<br />

einsteigt, ohne zu wissen wo man ankommt.<br />

› Der Autor: Anfang der 90er galt MC Rene als das größte Talent<br />

der noch jungen deutschen HipHop-Szene. Er ging u.a. mit Torch,<br />

Jan Delay und Fettes Brot auf Tour, hatte Tausende Fans und sein<br />

Debütalbum »Renevolution« von 1995 ist heute ein Klassiker. Er<br />

hatte seine eigene Show bei Viva, ein eigenes Plattenlabel und<br />

nahm legendäre Videos mit Grandmaster Flash und Flavor Flav auf,<br />

doch den richtigen Durchbruch schaffte er nie. Nach einem kurzen<br />

Ausflug ins bürgerliche Leben setzte MC Rene im April 2010 alles<br />

auf eine Karte, kündigte seine Wohnung, verschenkte sein Hab<br />

und Gut – und reist seitdem durch Deutschland – mit dem Ziel,<br />

Stand-up-Comedian zu werden.<br />

› Der Spannungsbogen: Wer von uns wollte nicht schon einmal<br />

alles hinwerfen, um einem Traum zu folgen? MC Rene begann<br />

wieder von vorne und kann 146560 Gleiskilometer, 216 Bahnhöfe<br />

und 2931 200 vorbeirauschende Stromträgermasten später behaupten,<br />

dass…Hehe, selbst lesen! Es lohnt sich.<br />

› Das Niveau: Das Buch ist wie sein Autor: bunt, fröhlich, naiv, an<br />

den richtigen Stellen nachdenklich und ein bisschen wie Peter Pan.<br />

Man muss es mögen.<br />

Straighte Beats<br />

MIA. – Tacheles: Mit der Single »Fallschirm« haben sich<br />

MIA. nach knapp vier Jahren zurückgemeldet. Das Lied<br />

führte die Band mit Leichtigkeit ins Radio, in die Charts<br />

und unsere Köpfe. Die 1997 gegründete Elektropop-Band<br />

um Sängerin Mieze Katz dürfte man spätestens seit den Liedern<br />

»Hungriges Herz« oder »Ökostrom« kennen. Als <strong>Gießener</strong><br />

erinnert man sich vielleicht sogar noch an das Konzert<br />

vor zehn Jahren im MuK. Das neue Album »Tacheles« knüpft<br />

an vergangene Erfolge an! Es ist<br />

um einiges poppiger, ohne größere musikalische<br />

Experimente, aber dafür mit<br />

starken Songs bestückt. Die Opener<br />

»Sturm« oder »Aufruhr« sind eingängige<br />

Pop-Rock-Songs, »Brüchiges Eis« hingegen<br />

eine Nummer, bei der man sprachlos<br />

zuhört. Ein gutes Album mit straighten<br />

Beats, klaren Gitarren und<br />

80er-Synthie-Klängen. Ruhig reinhören!<br />

Für den streifzug gehört von …<br />

NEOH. Die junge Band aus Gießen macht ehrliche Rock-<br />

Musik. Seit der Gründung 2009 blicken die fünf Anfang bis<br />

Mitte Zwanzigjährigen auf Konzerte mit Wir sind Helden,<br />

Juli, Culcha Candela, The Hives und vielen mehr zurück. Seit<br />

2010 sind sie Fördermitglied der VW Soundfoundation. Im<br />

Januar erschien ihr erster Tonträger. www.neohonline.de<br />

› Der Gesprächsfaktor: Statistisch betrachtet lässt sich<br />

Renes Reise auch so zusammenfassen: 31 leer gefutterte<br />

Kühlschränke; 12,5 Schockmomente, als er beim Verlassen<br />

der Zugtoilette auf sagenhaft schöne Frauen traf, die<br />

er auf keinen Fall mit dem Geruch konfrontieren wollte, den er<br />

hinterlassen hatte; 54 Wohnungen, die ihm über seinen Blog als<br />

Schlafplatz angeboten wurden; 980 Minuten Verspätung, davon 25<br />

laute Durchsagen wegen Kabelraub; 24 T-Shirts, die er von Freunden<br />

verschlissen hat; 5100 Menschen, die ihn live auf der Bühne<br />

erlebten; 237 Salami-Käse-Sandwiches auf die Hand; 31 Bierkästen,<br />

die er mit anderen Comedians geleert hat; 40 Ladungen Wäsche<br />

in 21 Waschsalons; 14-mal plötzlicher Wegfall des geplanten<br />

Nachtquartiers. Noch Fragen?<br />

› Die Leseprobe: Eine hagere junge Frau läuft auf dem Bahngleis<br />

hin und her und schreit in ihr Telefon: »Hau ab aus meinem Leben!<br />

Hau endlich ab.« Sie hält sich das Telefon direkt vors Gesicht. »Du<br />

sollst abhauen! Ein für alle Mal!« Sie starrt auf das Display. »Hallo?<br />

Bist du noch dran?«<br />

› Must-have zum Buch: Eine Bahncard 100, keine Wohnung,<br />

einen Traum, viel Zeit – oder einfach nur gute Laune. Und falls<br />

nicht, keine Sorge: Die gute Laune kommt beim Lesen.<br />

› Das Buch ist genau richtig für … alle, die mal einen kräftigen<br />

Tritt in den Hintern benötigen. Rock Your Life!<br />

Für den streifzug gelesen von …<br />

Lars Amend (33). Er ist Autor. Sein erstes Buch »Bushido«<br />

landete 2008 auf Platz 1 der SPIEGEL Bestsellerliste und<br />

wurde von Bernd Eichinger verfilmt. 2009 folgte »Rock<br />

Your Life« mit Rudolf Schenker und einem Vorwort von<br />

Paulo Coelho. Sein Buch »Mit einem Bein im Modelbusiness«<br />

mit Mario Galla ist im Herbst 2011 erschienen. Lars<br />

Amend, aufgewachsen in Langgöns, lebt in Berlin.<br />

5/2012 streifzug 17


STADTGESPRÄCH<br />

Das Scarabée wird 50<br />

In den Köpfen einiger <strong>Gießener</strong> ist es ein dunkler, verruchter Schuppen mit Grufti-Image, in<br />

den sie keinen Fuß setzen möchten. Für die anderen ist es die beste Alternative der Stadt<br />

zum Mainstream und so ein hoch geschätzter Zufluchtsort vor dem Massenbrei. Das »Scarabée«<br />

polarisiert, auch in diesen Tagen noch, an denen es seinen 50. Geburtstag feiert.<br />

Dass das Scarabée polarisiert und jeder seine<br />

eigene Meinung dazu hat, ist das Erfolgsgeheimnis<br />

der Diskothek im Riegelpfad,<br />

denn wie sonst hätte sie sage und schreibe<br />

diese 50 Jahre überdauert, wenn der Kellerklub<br />

am 2. Juni offiziell das halbe Jahrhundert<br />

voll macht. »Der Unterschied zu den<br />

anderen Lokalitäten ist, dass das Scarabée<br />

nie Mainstream war. Es ist keine Diskothek,<br />

es ist keine Kneipe – es ist das Scarabée«,<br />

beschreibt Geschäftsführerin Inge Menges,<br />

dass der Treffpunkt für die alternative Musikszene<br />

ein echtes Original ist und zu Gießen<br />

gehört wie das Elefantenklo oder die drei<br />

Schwätzer. »Seit es das Scarabée gibt, war es<br />

nie richtig geschlossen, lediglich mal für ein<br />

paar Tage«, blickt Menges stolz auf den Lebenslauf<br />

zurück. Seit 1994 leitet sie mit<br />

Christel Brömer-Weber die Geschicke des<br />

Ladens, nachdem sie zuvor schon seit 1980<br />

unter anderem als Kellnerin dort gearbeitet<br />

hatte und entsprechend einen Großteil der<br />

»Scara«-Geschichte persönlich miterlebte.<br />

Sie lernte dort sogar ihren Mann kennen.<br />

Brömer-Weber, die früher ebenfalls ins »Scara«<br />

ausgegangen ist, bringt im Gespräch<br />

einen der Vorzüge auf den Punkt, durch den<br />

sich das Scarabée von Agostea, Alpenmax<br />

und Co. unterscheidet: »Man ist hier nicht<br />

gleich so im Scheinwerferlicht – man kann<br />

Kontakt haben, man muss aber nicht. Man<br />

kann sich auch unbemerkt in die Ecke setzen<br />

und für sich sein«, beschreibt sie das bewusst<br />

gewählte Ambiente.<br />

In der Tat ist der allererste Eindruck, den der<br />

Besucher beim Betreten des Scarabées erhält,<br />

»dunkel«. Die Wände sind größtenteils<br />

schwarz gestrichen, das gilt auch für die Decke<br />

über der Tanzfläche. Die Einrichtung ist<br />

schlicht, allem Anschein nach noch aus den<br />

Gründungstagen. Auch von außen ist der<br />

Laden nicht gerade aufdringlich zurechtgemacht<br />

– auch das völlig bewusst. Zudem<br />

verleihen die Malereien mit den namensgebenden<br />

Scarabäus-Käfern (der erste Pächter<br />

und »Scara«-Gründer kam aus Ägypten) dem<br />

Studentenkeller die gewisse Ausstrahlung.<br />

»Dass es ein Grufti-Laden ist, stimmt aber<br />

nicht«, widerspricht Menges dem Klischee,<br />

das viele vom Scarabée haben. So haben<br />

zwar mittwochs die Dark<br />

People ihren Platz im Programm, aber die<br />

übrigen Tage gehören den anderen alternativen<br />

Musikrichtungen, die ganz und gar nicht<br />

für das Depressive stehen. Wichtige Säulen<br />

sind der Donnerstag, an dem Indie/-electro<br />

gespielt wird, sowie der Samstag, der im<br />

Zeichen von Classic Rock und Metal steht.<br />

Die Freitage bieten Platz für besondere Programmpunkte,<br />

wie beispielsweise die Ärzte<br />

vs. Hosen-Party am 4. Mai oder für 90er<br />

Trash, die übrigen Freitage stehen im Zeichen<br />

von Steamin’ Rock und Funk’n’Soul.<br />

Und damit bleibt das Scarabée seiner Linie<br />

weitgehend treu: Bereits seit seiner Gründung<br />

1962 grenzte es sich bewusst vom<br />

Mainstream ab. »Der Hauptunterschied zu<br />

früher ist, dass damals viele amerikanische<br />

Soldaten kamen, weil nur hier ihre Musik<br />

lief«, erinnert Brömer-Weber an die alte Zeit,<br />

als Gießen noch eine Hochburg der US-Soldaten<br />

war. Anfangs standen zudem viele<br />

Live-Acts auf dem Plan, außerdem gab es<br />

Lesungen, Karaoke oder schwullesbische<br />

Partys. Eben immer ein bisschen anders –<br />

und auch heute noch studentenfreundlich:<br />

Wenn sich ein Mentor mit seiner Ersti-Gruppe<br />

ankündigt, erhält jeder aus der Gruppe<br />

ein Freibier zur Begrüßung. Zum 50-jährigen<br />

Bestehen veranstaltet die Kellerdisco übrigens<br />

keine Geburtstagsfeier, sondern be-<br />

18 streifzug 5/2012


schenkt die Gäste, indem ab Mai einmal im Monat für einen Tag die<br />

Getränke sehr günstig sind.<br />

Natürlich hat das Scarabée auch viel Geschichte und Geschichten zu<br />

erzählen. Legendär und unvergessen ist die dramatisch angelegte Polizei-Razzia<br />

im Jahr 1973: In Güterwaggons versteckt – ganz im Stile<br />

des trojanischen Pferdes – hatten rund 250 Polizisten mit Drogenspürhunden<br />

direkt vor dem »Scara« gelauert, um plötzlich aus den<br />

Waggons vor die Diskothek zu stürmen und die vermutlich dort ansässige<br />

Drogenszene hochzunehmen. Zwar wurden auch Drogen<br />

gefunden und Dealer sowie Konsumenten verhaftet, aber: »Das war<br />

ein ziemlicher Flop«, kommentiert Menges den Polizeieinsatz. Die<br />

Lokalpresse titelte damals: »Das Ende des <strong>Gießener</strong> Rauschgift-Paradieses«.<br />

Heute seien Drogen nicht mehr in der Nähe des »Scara« zu<br />

finden: »Wir bemerken, dass man heute auf jedem Schulhof mehr<br />

Drogen bekommt als bei uns«, so Brömer-Weber.<br />

Neben all dem Ärger brachte dieser Polizeieinsatz dem Scarabée<br />

aber auch etwas Positives. Nämlich PR. So fanden bereits große Namen<br />

wie Udo Lindenberg ihren Weg in den Riegelpfad. Dieser hatte<br />

den Laden von Otto Waalkes empfohlen bekommen, nachdem der<br />

mal dort gewesen war und Gefallen am Studentenkeller gefunden<br />

hatte. Und Lindenberg schien sich ebenfalls nicht unwohl gefühlt zu<br />

haben, denn er soll das Scarabée an Marius Müller-Westernhagen<br />

weiterempfohlen haben, der ebenfalls ein »Scara«-Gast war. Auch<br />

heutige Prominenz fand in den letzten Jahren den Weg in den Riegelpfad.<br />

So trank bereits Schauspieler Oliver Korittke sein Bierchen<br />

im Scarabée, bevor er seinen Gießen-Abend im Domizil ausklingen<br />

ließ. Auch Musiker Marc Terenzi gab sich im Riegelpfad die Ehre. »Terenzi<br />

hat gesagt: Die Musik, die er macht, hört er selbst gar nicht«,<br />

freut sich Menges über den Geschmack des Pop-Musikers.<br />

Mit dem »Scara« sind viele Geschichten verbunden, der Keller ist ein<br />

fester Bestandteil von Gießens Geschichte und hat gute Aussichten,<br />

dem 50. noch weitere runde Geburtstage folgen zu lassen, denn<br />

einen Besuch ist das »Scarabée« in jedem Fall wert.<br />

lad<br />

US-Star Tyga rappt<br />

Unglaublich, aber wahr. Die<br />

Admiral Music Lounge holt<br />

einen Megastar der US-Hip-<br />

Hop-Szene nach Gießen. Am<br />

8. Mai gastiert Tyga im Oberlachweg.<br />

Der aus Kalifornien<br />

stammende Rapper ist derzeit<br />

im Admiral<br />

mit einigen Tracks in den<br />

Charts. Seine größten Hits<br />

sind Rack City, Make it Nasty<br />

und Lap Dance. Damit ist er<br />

momentan in den Klubs auf<br />

der ganzen Welt präsent. Im<br />

Mai kommt Tyga im Zuge seiner<br />

Welttour erstmals nach<br />

Deutschland. Im Admiral wird<br />

er ein etwa 70-minütiges Konzert<br />

geben. Tickets gibt es unter<br />

www.tyga-admiral.de für<br />

20 Euro. Einlass 19 Uhr. Beginn<br />

20 Uhr. Der Hit Rack City<br />

kletterte zuletzt auf Platz 8<br />

der US-Billboard-Charts und<br />

brachte dem Megastar seinen<br />

ersten Platin-Status ein. Mit<br />

Deuces war er zuvor sogar für<br />

den Grammy nominiert.<br />

Neusehland in Gießen präsentiert:<br />

Ray-Ban-Brillen<br />

mit Kultstatus<br />

Neusehland bietet feinste<br />

Augenoptik, Kontaktlinsen,<br />

Hörgeräte und natürlich auch<br />

Sonnenbrillen. Wer trendig sein<br />

will, setzt in diesem Frühjahr<br />

und Sommer auf Ray-Ban-Sonnenbrillen,<br />

einen absoluten<br />

Klassiker: Wer kennt ihn nicht,<br />

den Kultfilm schlechthin,<br />

»Frühstück bei Tiffany’s« aus<br />

dem Jahr 1961, der Zeit, als<br />

Neusehland in<br />

Gießen als<br />

Ein-Mann-<br />

Geschäft<br />

vom Vater<br />

der heutigen<br />

Inhaberin gegründet<br />

wurde. Audrey Hepburn<br />

trug in der Rolle der Holly<br />

Golightly das Modell Wayfarer<br />

von Ray Ban und ist damit berühmt<br />

geworden. Und mit ihr<br />

das Label Ray-Ban. Durch Filme<br />

wie »Blues Brothers« oder die<br />

Serie »Miami Vice« wurde dieser<br />

Trend in den 80ern fortgesetzt.<br />

Ray-Ban-Brillen fanden<br />

reißenden Absatz. Dabei gibt es<br />

die Marke Ray-Ban, was so viel<br />

wie »Strahlenschutz« heißt,<br />

schon seit 1937. Ray Ban belieferte<br />

zunächst überwiegend das<br />

fliegende Personal des US-Militärs.<br />

Dadurch wurde vor allem<br />

das Modell Aviator populär, also<br />

die allseits bekannte Pilotenbrille.<br />

Aviator wurde vor allem<br />

durch Filme wie »Top Gun« mit<br />

Tom Cruise oder »Pearl Habour«<br />

Kult. Erst in den 90ern wurde es<br />

etwas stiller um die Marke Ray-<br />

Ban und die Modelle Wayfarer<br />

und Aviator. Ende 2007 wurden<br />

streifzug<br />

die Brillen im Rahmen des Retro-<br />

und Vintage-Trends wieder<br />

neu entdeckt. Kate Moss und<br />

Mary-Kate Olsen fingen an, passend<br />

zur Vintage-Mode wieder<br />

alte Originale Wayfarer zu tragen.<br />

Damit lösten die beiden<br />

und andere Trendsetter einen<br />

erneuten Siegeszug der so klassischen<br />

und zeitlosen Brillen<br />

aus. Die Preise für die alten<br />

Brillen stiegen<br />

enorm<br />

an und bei<br />

Ray-Ban entschloss<br />

man<br />

sich 2007 zu<br />

einer Neuauflage<br />

des Accessoireklassikers,<br />

der zwischenzeitlich komplett<br />

vom Markt verschwunden war.<br />

Heute ist die Angebotspalette<br />

erweitert: Neben der original<br />

Wayfarer gibt es inzwischen<br />

eine breite Palette an Formen<br />

und Farbvariationen. Und schon<br />

längst bietet Ray Ban nicht<br />

mehr nur Sonnenbrillen, sondern<br />

ist auch das In-Label für<br />

die trendige Korrektionsfassung.<br />

Die Wayfarer und die<br />

Aviator haben Kultstatus. Mit<br />

ihnen liegt man auch in diesem<br />

Jahr voll im Trend. Wie der<br />

Musiker Heinz-Rudolf Kunze,<br />

der seit mehr als 20 Jahren auf<br />

das Label Ray-Ban steht. Und<br />

selbst Barack Obama wird bei<br />

offiziellen Auftritten mit Ray-<br />

Ban gesehen. Ray-Ban, das ist<br />

die Trendmarke im Jahr 2012.<br />

Die neue Kollektion für Korrektions-<br />

und Sonnenbrillen zeigt<br />

jetzt Neusehland in Gießen.<br />

verlost in Zusammenarbeit<br />

mit Neusehland<br />

unter E-Mail: anzeigenverkaufsleitung@giessener-allgemeine.de<br />

Stichwort: »Ray Ban«. Einsendeschluss: 16. Mai 2012.<br />

– Anzeige –<br />

Mit einem modischen Angebot aus den aktuellsten<br />

Designer-Kollektionen präsentiert sich das Familienunternehmen<br />

Neusehland dem modeorientierten<br />

Publikum in Gießen. Darunter findet sich auch der<br />

Brillen-Trend 2012: Ray-Ban.<br />

drei Ray-Ban (Wayfarer) und zwei Ray-Ban (Aviator) siehe Abb.


BLICK IN DIE REGION<br />

Fotos: bf<br />

Die Polizei macht Party<br />

Wenn vom 1. bis zum 10. Juni in Gießens Nachbarstadt Wetzlar der Hessentag gefeiert<br />

wird und dabei Weltstars wie Elton John und Lenny Kravitz oder Showgrößen wie Silbermond,<br />

Xavier Naidoo, Sunrise Avenue sowie Newcomer Tim Bendzko auftreten werden,<br />

sind auch Menschen am Start, die sonst eher nicht im Rampenlicht stehen. Bereits zum<br />

22. Mal öffnet die hessische Polizei auf dem großen Fest der Hessen ihr »Polizei-Bistro«.<br />

Auf dem Gelände in der Hintergasse hinter dem Freibad »Domblick« wird ein<br />

abwechslungsreiches Programm geboten. Ob Comedy, Rock, Pop oder Klassik, es ist für<br />

jeden Geschmack etwas dabei. Ein Höhepunkt ist sicher »Die Nacht der blauen Sterne«…<br />

Samstagabend. Die Musik wird lauter, die<br />

Bewegungen ausgelassener. Es wird lautstark<br />

diskutiert, gelacht und getrunken.<br />

Plötzlich klingelt es. Einer der Gäste öffnet<br />

die Tür, eine Hand an den Türrahmen gelehnt,<br />

in der anderen Hand eine Sektflasche,<br />

der Partyhut hängt schief. Doch vor<br />

der Tür steht kein Kumpel, der mitfeiern<br />

möchte, kein Bekannter, der Lust auf ein<br />

Bier hat, sondern ein ernst dreinblickender<br />

Mann in blauer Uniform. Zumindest an<br />

diesem Abend ist er weder Freund noch<br />

Helfer, sondern eine meist von den Nachbarn<br />

beauftragte Spaßbremse. Polizisten<br />

sind für viele junge Menschen, ganz entgegen<br />

ihrer Berufung, eher »die Bösen«. Die,<br />

die Partys beenden. Die, die uns nach<br />

einer langen Nacht auf dem Heimweg kontrollieren.<br />

Die, die alles verbieten, was uns<br />

Spaß macht.<br />

Stop! Denn Polizisten können auch anders.<br />

Das beweisen sie seit nunmehr 22 Jahren<br />

auf dem Hessentag. Veranstaltungen wie<br />

»Top of the Cops« oder »Accoustic fun<br />

orchestra – Feiern bis die Polizei kommt«,<br />

die neben Beratungs- und Aufklärungsangeboten<br />

im Hessentags-Programm des<br />

»Polizei-Bistros« stehen, zeigen, dass auch<br />

Polizisten in der Lage sind, Grund zum<br />

Feiern zu liefern, oder sich selbst zu paro-<br />

20 streifzug 5/2012


BLICK IN DIE REGION<br />

dieren, ohne sich danach gegenseitig wegen Beamtenbeleidigung<br />

anzuzeigen.<br />

Die schon legendäre »Nacht der blauen Sterne« bietet beispielsweise<br />

ein Varieté-Programm, das von und mit Polizisten gestaltet<br />

wird. Irische Tänze, Zauberei und Comedy und eine Nun-Chaku-<br />

Show – die mitwirkenden Polizisten präsentieren ihre Talente abseits<br />

des Dienstes und haben kein Problem damit, auch mal über<br />

sich selbst zu lachen. Besucher des »Polizei-Bistros« beschreiben<br />

die Stimmung als ausgelassen und loben zudem die »fabelhaften<br />

Longdrinks«. Wenn die »Glitter-Twins« auftreten, brennt dort die<br />

Hütte. Travestie-Ikone Olga Orange wird diesmal gleich an mehreren<br />

Abenden im »Polizei-Bistro« für gute Laune sorgen und dabei<br />

sicher kein Blatt vor den Mund nehmen: Zweideutige Anspielungen<br />

und schlüpfrige Witze, die sich auch mal auf die Polizei beziehen<br />

können. Comedian Johannes Scherer wird auf seine eigene<br />

Art und Weise über die Gefahren in »asozialen Netzwerken« aufklären.<br />

Und die Bistro-Gala des Hessischen Ministers des Inneren<br />

und für Sport, Boris Rhein, wird für Glamour sorgen.<br />

Doch warum engagiert sich die Polizei so sehr? »Auslöser der Idee,<br />

sich mit einem Begegnungscafé auf dem Hessentag bewusst locker<br />

und ungezwungen zu präsentieren, waren seinerzeit die niedrigen<br />

Bewerberzahlen für den Polizeidienst. Die einst klassische<br />

Fahrzeugschau, mit der sich die Polizei in früheren Jahren präsentiert<br />

hatte, wurde so umgestaltet, dass mehr Bürgernähe entstand<br />

und insbesondere Jugendliche als potenzielle Bewerber für den<br />

Polizeidienst angesprochen werden sollten«, sagt Alexandra Gieser-Schmittmann<br />

von der hessischen Bereitschaftspolizei. Die Idee<br />

erwies sich als überaus erfolgreich. Das »Polizei-Bistro« ist inzwischen<br />

zu einer Kommunikationsplattform für Jung und Alt geworden.<br />

»Hier können Bürger ihre Polizei abseits vom Polizeialltag<br />

kennenlernen. Und die roten T-Shirts des Bistro-Personals – im<br />

realen Leben alles Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte – haben<br />

inzwischen Kultstatus erreicht. Jeder möchte eins haben«, sagt Gieser-Schmittmann,<br />

wohl wissend, dass im »Polizei-Bistro« auf dem<br />

Hessentag kein Polizist die Party beenden wird. Sophia Alt<br />

Akrobatik mit dem Dienstfahrrad?<br />

Die Milchdiät<br />

Am 14. April hatten<br />

Gaby Bindernagel (46),<br />

Melanie Nestor (42)<br />

und Anja Henke (41)<br />

»Bergfest«. Sechs der<br />

zwölf Wochen »Milchdiät«<br />

liegen hinter den<br />

Frauen. Aus diesem Anlass<br />

hat der streifzug die<br />

drei »Diät-Testerinnen«<br />

im Sportstudio »WoF« im<br />

Schiffenberger Tal getroffen,<br />

wo sie von Inhaber<br />

Abdul Mounouar gecoacht<br />

werden. Wir waren<br />

begeistert: Gut gelaunt und absolut zufrieden empfingen<br />

uns die Freundinnen, von Abnehmfrust keine Spur. Ganz im<br />

Gegenteil: »Mir geht es richtig gut. Ich habe mehr Lebensfreude<br />

und schaffe den Alltag besser«, freut sich Melanie. Sie<br />

hat ihr Körpergewicht in den sechs Wochen von 92,3 auf<br />

85,1 kg reduziert und ist vom Sportmuffel zum -fan geworden.<br />

»Kaum zu glauben, aber wenn ich keinen Sport mache,<br />

fehlt mir etwas«, sagt sie und schüttelt den Kopf. Auch ihre<br />

Freundinnen haben mit der »Milchdiät« (siehe streifzug<br />

3/2012), die die <strong>Gießener</strong> Ernährungsberaterin Franca Mangiameli<br />

erfunden hat, gute Erfolge. Gaby hat zur Hälfte 5 kg<br />

verloren und wiegt jetzt 76 kg, Anja reduzierte von 94,7 auf<br />

88,6. Im Durchschnitt haben die drei Mittvierzigerinnen<br />

10 cm Bauchumfang verloren. »Es klappt, und es ist stressfrei.<br />

Ich würde diese Diät gar nicht als Diät bezeichnen, sondern<br />

eher als langfristige Ernährungsumstellung«, erzählt Gaby. Bei<br />

ihr, aber auch bei den anderen beiden Frauen zieht die komplette<br />

Familie das Programm durch. »Es ist gut, dass wir so<br />

unterstützt werden«, sagt Anja, die für Abnehmwillige ein<br />

paar Tipps auf Lager hat: »Man sollte sich zum Abnehmen<br />

zusammentun. Das unterstützt. Uns hilft auch, dass wir in der<br />

Öffentlichkeit stehen. Wenn ich nach einer deftigen Mahlzeit<br />

Lust auf etwas Süßes habe, greife ich nur noch zum Kaugummi.<br />

Das klappt«, so Anja, die auch das Sporttreiben mit<br />

ihren Freundinnen genießt. »Wir gehen dreimal pro Woche<br />

und machen einen Mix aus Kraft- und Ausdauertraining.«<br />

Blutdruck, Sodbrennen, Blutzuckerspiegel, Rückenschmerzen,<br />

Kopfschmerzen. Alles ist besser geworden. Auch dies<br />

hat die drei Frauen davon überzeugt, die »Milchdiät«nicht<br />

nach drei Monaten zu beenden. »Ich denke, wir machen<br />

weiter«, sagt Gaby, wohl wissend, dass es eine Zeit dauern<br />

wird, ehe die Frauen ihr Wunschgewicht erreichen werden.<br />

»Franca hat gleich gesagt, dass es utopisch ist, zu glauben,<br />

in zwölf Wochen 25 kg abnehmen zu können. Sie<br />

sagte 0,5 kg pro Woche sei realistisch. Da liegen wir drei<br />

aber alle drüber«, freut sich Anja, die erklärt, neuerdings<br />

wesentlich bewusster zu essen. »Ich esse nicht mehr im<br />

Vorbeigehen.« Man denke mehr über das Essen nach und<br />

kaufe auch ganz anders ein. »Die Milchdiät klappt so gut<br />

und macht so einen Spaß, dass ich andere Frauen, die<br />

sich mit einer Diät quälen am liebsten bekehren würde«,<br />

sagt Anja. Und alle lachen zufrieden.<br />

mac<br />

Foto: mac<br />

5/2012 streifzug 21


UNTERWEGS<br />

»Pizza Mouse«<br />

Grünberger Straße 145 · 35394 Gießen · Telefon 0641/78787 · www.pizza-mouse.de<br />

Sie haben nach dem Essen außer Haus nicht<br />

selten Bauchgrummeln, fühlen sich unwohl,<br />

können sogar manchmal nicht richtig schlafen?<br />

Vielleicht sind sie bereits über ihre Unverträglichkeit<br />

oder Allergie informiert, deshalb<br />

stark in der Auswahl eingeschränkt,<br />

wissen aber nicht wohin zum Essen? Dann<br />

möchten wir einen Besuch der »Pizza Mouse«<br />

in der Grünberger Straße in Gießen ans<br />

Herz legen. Wie bitte? Jawohl, die »Pizza<br />

Mouse« in Gießen. Spötter mögen von<br />

einem »klinischen« Ambiente sprechen und<br />

fehlurteilen, dass dort ja nur Fast Food über<br />

die Theke wandere. Wer allerdings dort einmal<br />

Station gemacht hat, kann Zeugnis davon<br />

ablegen, dass Vorurteile auch nicht<br />

mehr das sind, was sie einmal waren.<br />

Brauner Zucker zum Cappucino mit extra<br />

starkem Milchschaum oder Espresso aus Mocambo-Bohnen<br />

zeugen vom hohen Standard.<br />

»Wir wollen keine klassische Pizzeria<br />

sein. Wir legen großen Wert auf Qualität und<br />

22 streifzug 5/2012<br />

Fotos: htr<br />

Frische«, wie auch das »Pizza-Mouse«-Logo<br />

mit dem Zusatz »100 % fresh!« unterstreicht,<br />

verweist Eigentümerin Henrike Schütz auf ihr<br />

besonderes Credo: »Unser Zielpublikum<br />

sind auch Familien, die für wenig Geld mit<br />

richtig guten Sachen verwöhnt werden wollen.«<br />

Aber auch Sonderaktionen für Studenten<br />

(drei Menüs für jeweils 4,95 Euro), diverse<br />

Rabattaktionen oder Lieferservice gehören<br />

zum Angebot der »Pizza Mouse«, die Interessierte<br />

auch in Butzbach finden werden.<br />

Doch erst noch einmal vom Nachtisch zur<br />

Bestellung: Wer herkömmliche Mehlsorten<br />

nicht mag, verträgt oder einfach mal was anderes<br />

ausprobieren möchte, der wählt einen<br />

Teig aus Dinkel. Und wer an Zöliakie, also an<br />

einer Glutenunverträglichkeit leidet und deshalb<br />

den Klebereiweiß meiden sollte wie der<br />

Teufel das Weihwasser, der bestellt sich einfach<br />

eine Pizza aus glutenfreiem Mehl. Einfach?<br />

Einfach in der »Pizza Mouse«, allerdings<br />

alles andere als Standard in der hiesigen Gas-<br />

tronomie-Szene. »Ein bisschen Wartezeit<br />

sollte mitgebracht werden, schließlich wird<br />

auch dieser Teig aus Maismehl frisch zubereitet«,<br />

bittet die <strong>Gießener</strong>in im Vorfeld um<br />

Verständnis.<br />

»Auch Dinkel ist im Kommen; nicht nur in<br />

Bioläden werden solche Produkte in immer<br />

reichhaltigerer Anzahl und Variationen angeboten«,<br />

ist sich Schütz sicher, dass die Verbraucher<br />

in Zukunft verstärkt zu »naturbelassenen<br />

Produkten« greifen werden. Apropos:<br />

Darf’s mal Bio-Spirelli sein, oder glutenfreie<br />

Gnocci mit Gorgonzola- oder Champignon-<br />

Creme-Soße, vielleicht ein Bio-Tee? Nur zu.<br />

Die regionale Verwurzelung ist für die »Pizza<br />

Mouse« obligatorisch: Beispielsweise werden<br />

das Putenfleisch vom Marienhof aus Bellersheim<br />

und die Eier aus Grüningen bezogen.<br />

»Von A wie Ananas bis Z wie Zucchini, alles<br />

wird täglich frisch zubereitet, wobei die Gäste<br />

aus 37 Belägen und fünf Pizzagrößen wählen<br />

können«, wie Schütz mit Blick auf die<br />

Speisekarte anmerkt, die zum Beispiel Brokkoli,<br />

Kapern, frisches Basilikum, zertifizierten<br />

Parmaschinken, Putenbrust oder auch Schinken<br />

aus dem Hinter- und nicht aus dem<br />

Formvorderschinken ausweist. Allerlei Salatkreationen<br />

mit Lollo Rosso, grünem und Eisbergsalat<br />

mit den eigen angerichteten Dressings<br />

Honig-Senf, Chilli, Joghurt-Dill oder<br />

Vinaigrette, angereichert mit drei Dinkel-Bällchen,<br />

stehen ebenso zur Auswahl wie Lasagne<br />

und Spaghetti oder auch »Kiddy-Menüs«.<br />

Bei den Soßen, auch bei der Bolognese,<br />

möchte Schütz angemerkt wissen, dass auch<br />

diese selbst angemacht werden und nicht<br />

aus der Dose kommen. Gleiches gelte beispielsweise<br />

für Zutaten wie Ananas oder<br />

Pilze. »Früchte und Gemüse aus der Dose<br />

haben hier Hausverbot!«, so Schütz. Ein<br />

Qualitätsversprechen ist das eine, Transparenz<br />

das andere. Die »Pizza Mouse« will beides<br />

verbinden, denn jeder Interessierte kann<br />

zuschauen, wie seine Pizza, die Nudeln oder<br />

der Salat zubereitet werden. »Wir haben<br />

nichts zu verheimlichen. Unser Fokus liegt<br />

auf Freundlichkeit, Qualität und Frische.«<br />

Ronny Th. Herteux<br />

Im Überblick<br />

Sitzplätze: 60 im Restaurant, 30 auf<br />

der Terrasse<br />

Küche: Pizza, Nudeln, Salat<br />

Spezialitäten: Pizza aus Dinkel- und<br />

glutenfreiem Mehl, glutenfreie Pasta<br />

Öffnungszeiten: Täglich von 11.30<br />

Uhr bis 22.30 Uhr. Fr. und Sa. bis<br />

23.30 Uhr.<br />

Küche ★★✩✩<br />

Ambiente ★✩✩✩<br />

Service ★★✩✩<br />

Preise UUU


UNTERWEGS<br />

…Eine(r) liest<br />

Literatur in schlichtem Design<br />

Ein Tisch, ein Mikro, ein Text – und Eine(r) liest. Das ist das Konzept. Bereits im fünften Jahr präsentiert<br />

die Literaturreihe namhafte oder auch weniger bekannte Autoren und Vorleser mit ihren Texten. Ort des<br />

Geschehens sind die <strong>Gießener</strong> Marktarkaden, unter deren schützender Kuppel sich zur Matinéezeit neben<br />

der gelesenen Literatur auch ein Büchermarkt etabliert hat. Bemerkenswert: Sowohl Büchermarkt<br />

als auch Leseprogramm gibt es zum Nulltarif, keine Standgebühr und keine Eintrittspreise. Das Leseprogramm<br />

2012 startet mit einem Jungstar der Gegenwartsliteratur: Benjamin Maack (Foto) liest am 6. Mai<br />

aus »Monster«, einem explosiven Mix aus kurzen Geschichten, die kein Tabu kennen – absolut empfehlenswert.<br />

In den folgenden Monaten kommt es zu Lesungen mit Jungautoren des OVAG-Schreibwettbewerbs,<br />

zu einer Wiederbelebung von Horvaths »Ewigem Spießer« durch Schauspieler Harald Pfeiffer, zur<br />

Begegnung mit Autorin Katharina Bendixen, zu einem Dialog zwischen unterschiedlich beheimateten<br />

Bäumen (Waldbaum trifft Stadtbaum) und zu einer Lesung des Berliner Thrillerautor Siegfried Langer,<br />

dessen Krimis subtil inszenierte Angstmechanismen ansprechen. Weitere Infos unter www.einerliest.de.<br />

…in den Küchen der Stadt<br />

»Gießen kocht!«: Der nächste Gang<br />

Die Messer sind gewetzt. Die Gabeln und Löffel sind poliert. Alles ist bereit für den 30. Mai,<br />

wenn es wieder heißt: »Gießen kocht!« Die Idee hinter der fast schon traditionellen Veranstaltung<br />

ist schnell erklärt: Jeder Teilnehmer ist gemeinsam mit einem völlig Fremden entweder für<br />

eine Vorspeise, ein Hauptgericht oder einen Nachtisch zuständig. Die jeweils anderen Gänge<br />

bereiten weitere Teilnehmer zu. Für jedes Gericht geht es zu einem unbekannten Kochpaar in<br />

eine neue Wohnung. Pro Gang lernt man so vier neue Leute kennen. Zum Abschluss gibt es<br />

dann eine große Party. Nach der letzten Runde im vergangenen November feierten knapp<br />

300 Hobbyköche im Ulenspiegel. Weil in den vergangenen Jahren vorwiegend Studentinnen<br />

und Studenten in ihren WG-Küchen mitgemacht haben, verweisen die Organisatoren von<br />

»Gießen kocht!« nun darauf, dass auch ältere Teilnehmer gerne gesehen sind. Im Internet unter<br />

www.giessen-kocht.de finden sich alle Informationen zur Anmeldung.<br />

…die »Straße der Experimente«<br />

Wissenschaftsfest für die ganze Familie<br />

Ein herausragender Tag im Stadtleben Gießens ist die »Straße der Experimente«. 2012 wird dieses Wissenschaftsvolksfest,<br />

das vom Mathematikum durchgeführt wird, am 13. Mai zwischen 10 und 18 Uhr auf dem Universitätsplatz<br />

stattfinden. An 40 Stationen zeigen Schulklassen, Hochschuleinrichtungen, Unternehmen, Vereine<br />

und Privatpersonen eigene Experimente aus unterschiedlichen Disziplinen. Bereits fünfmal hat die »Straße der<br />

Experimente« gezeigt, dass »Hobby- und Profi-Forscher« mit kreativen Einfällen eine »Meile für den Wissensdurst«<br />

erschaffen können. Jedes Mal kamen über 10 000 Besucher zum Sehen, Staunen und Experimentieren.<br />

Das Wissenschaftsvolksfest bietet spannende Experimente für Jung und Alt und ist somit ein Ausflugsziel für die<br />

ganze Familie. An den Ständen können die Besucher zum Beispiel ihrem eigenen Entscheidungsverhalten aus<br />

psychologischer Sicht auf den Grund gehen, ein <strong>Urzeit</strong>diorama bauen, erfahren, wie Klebstoff funktioniert<br />

u.v.m. Bereichert wird das Fest durch Performances des Stadttheaters, bei denen die Besucher erleben, wie sie<br />

mit Körpereinsatz ihre Stimme verändern oder welche ungewohnten Klänge entstehen, wenn Technik ins Spiel<br />

kommt. Um 15 Uhr werden Prof. Schindler und Prof. Göttlich vom Institut für Organische Chemie der Justus-<br />

Liebig-Universität mit ihrer Experimentiershow rund ums Thema Wasser folgende Fragen beantworten: Kann<br />

man mit Wasser Feuer machen, wie kann man es am Fließen hindern und wie verwandelt man Wasser in Wein?<br />

5/2012 streifzug 23


AUSLESE<br />

Prominenter Besuch<br />

Einen bekannten Gast erwartet der Ulenspiegel am 12. Mai. Der<br />

Besuch ist sogar so prominent, dass der reguläre Termin für die<br />

»Party on the rockx« vom dritten Samstag im Monat auf den zweiten<br />

vorgezogen wurde. Kein Geringer als Max Rafferty gibt sich<br />

nämlich die Ehre, Ex-Hauptsongschreiber und Bassist der britischen<br />

Indie-Rock-Erfolgsband »The Kooks«. Jetzt wandelt Rafferty auf<br />

Solopfaden. Auf seiner Tour, die ihn eben auch nach Gießen führt,<br />

stellt er die Songs seines ersten Solo-Albums »Spill« vor, das demnächst<br />

erscheinen soll. Pünktlich zur Tour im Mai erscheint die erste<br />

Single. Rafferty präsentiert sich auf seinem Debüt wie gewohnt<br />

rau und ungeschliffen, aber auch unvorhersehbar. Nach seinem<br />

Ausstieg 2008 bei »The Kooks« verließ er eines Abends das Haus,<br />

um Zigaretten zu holen. Er setzte sich in den Flieger und landete<br />

per One-Way-Ticket in Marokko. Dort blieb er drei Monate, kaufte<br />

sich eine Gitarre und begann,<br />

neue Songs zu schreiben. Eine<br />

Begegnung mit Dan Hawkins<br />

ließ sein Album Formen annehmen.<br />

Es ist gewaltiger,<br />

dunkler und heftiger als das<br />

mit »The Kooks« jemals möglich<br />

gewesen wäre, aber dennoch<br />

geprägt von poppigen<br />

Hooks und einprägsamen<br />

Melodien. Beginn: 21 Uhr.<br />

Neues Projekt im Monkeys<br />

Am 5. Mai startet das Monkeys in Gießen wieder einmal ein neues<br />

Projekt. Nach Köpfhörerparty und weiteren erfolgreichen (Motto-)<br />

Events gastiert an diesem Tag der »Phono Pop Club« in dem Kellerclub.<br />

Der »PPC« ist eine Veranstaltung eines DJ-Teams, das sich mit der Ausrichtung<br />

des »Phono Pop Festivals«, einen Namen gemacht hat.<br />

In diesem Jahr findet das Festival am 20. und 21. Juli in Rüsselsheim<br />

statt. Es gilt als »kleines Haldern Pop«. Die Festivalmacher sind seit Jahren<br />

als DJ-Team unterwegs, regelmäßige Phono<br />

Pop Clubs finden u.a. in Wiesbaden,<br />

Frankfurt oder Darmstadt statt. Erstmals sind<br />

die DJs nun bald in Gießen zu Gast. Gespielt<br />

wird eine äußerst tanzbare Mischung aus All<br />

Time Favorites und New Hot Shit aus den<br />

Bereichen Indie, Elektro und Alternative.<br />

CLUB<br />

GLANZ-<br />

LICHTER<br />

DES MONATS<br />

Zum Fall des<br />

US-Imperiums …<br />

… so heißt der Vortrag von<br />

Johan Galtung, den er am 15.<br />

Mai ab 19.30 Uhr im Mathematikum<br />

in Gießen hält. Der<br />

norwegische Mathematiker,<br />

Soziologe und Politologe gilt<br />

als Gründungsvater der Friedens-<br />

und Konfliktforschung.<br />

Neben zahlreichen hohen Ehrungen<br />

hat er 1987 den Alternativen<br />

Nobelpreis verliehen<br />

bekommen. Mit seinem interdisziplinären<br />

Ansatz, der insbesondere<br />

auch mathematische<br />

Methoden verwendet, gelangen ihm große Erfolge. Im Jahre<br />

2000 datierte er den Zusammenbruch des US-Imperiums in<br />

den Zeitraum von 2020 bis 2025. Später kürzte er diese Frist<br />

um fünf Jahre und prognostiziert nun das Ende des US-Imperiums<br />

auf vor 2020. Diese Vorhersage, ihre Begründung<br />

und ihre Konsequenzen sind das Thema seines Vortrags im<br />

Mathematikum. Eintritt 10 Euro (erm. 8 Euro). Beginn<br />

19.30 Uhr.<br />

Pagan Folk in der Pankratiuskapelle<br />

Die Natur, unser Planet Erde und die persönliche Freiheit – das sind die Themen, die den<br />

Pagan Folk, eine Mischung aus Folkrock, keltischen Klängen und Weltmusik prägen. Den<br />

Pagan Folk in seiner schönsten Form bringen die Niederländer von »Omnia« nach Gießen.<br />

Termin ist Freitag, 4. Mai, um 20 Uhr. Als Spielstätte haben sich die Musiker die malerische<br />

Kulisse der Pankratiuskapelle ausgesucht. Dabei bieten »Omnia« nicht nur einen Schmaus<br />

für die Ohren, sondern mit ihren ungewöhnlichen, handgefertigten Akustik-Instrumenten<br />

auch einen ganz besonderen Blickfang. Zum Einsatz kommen Flöten, irische Bouzouki,<br />

Bodhrán, Didgeridoo, Slideridoo, Harfe und verschiedene Percussion-Instrumente. Ihre aktuelle<br />

Tour nennt sich »I don't speak human«. Beginn 20 Uhr. Tickets 20,20 Euro.<br />

24 streifzug 5/2012


AUSLESE<br />

Comedy-Dinner: »LeckerLachen«<br />

Am 18. Mai bietet das Comedy-Dinner »LeckerLachen« im Hotel Steinsgarten in Gießen<br />

Genuss für alle Sinne: Exquisite Küche, einzigartige Künstler und gute Unterhaltung im<br />

Restaurant. Die Gäste werden mit einem Aperitif und von den Künstlern mit einer<br />

Showeinlage begrüßt. Es folgt ein kulinarisch-komödiantischer Wechsel von erstklassigem<br />

Menü und amüsanter Show von drei wunderbaren Komikern, die u.a. aus den<br />

Formaten NightWash und QuatschComedyClub bekannt sind. Am 18. Mai werden Helmut<br />

Sanftenschneider (Comedy), Daphne de Luxe, die mit ihrer Mischung aus amüsanter<br />

Unterhaltung, Selbstironie, Tiefgang, Authentizität und Gesang begeistert, Thorsten<br />

Bär (Stimmparodie) sowie Maria Vollmer (Kabarett) in Gießen dabei sein. Tickets unter<br />

0641/38990. Beginn 19.30 Uhr. Eintritt 59 Euro, inkl. exklusivem Drei-Gänge-Dinner.<br />

Tributefestival<br />

»Stars & Vibes« heißt Gießens erstes Tributefestival,<br />

das am 12. Mai (19 Uhr) auf dem<br />

Schiffenberg stattfindet. Mit dabei sind Die<br />

Erztä, Elvis XP, Goldplay und Valerie. Die<br />

Tributeband-Szene hat sich rasant entwickelt:<br />

Nicht selten aus professionellen Musikern<br />

bestehend, kommen die Liveacts<br />

dem Original erstaunlich nah und werden<br />

gefeiert wie die echten Stars. »Stars &<br />

Vibes« huldigt dem Trend und präsentiert<br />

open air vier führende Tributeacts aus Hessen.<br />

Die Bandbreite reicht von einer furiosen<br />

Bühnenshow im Stil der »besten Band<br />

der Welt« (Die Ärzte) über aktuelle Soulund<br />

Rocknummern bis zum King.<br />

Nicht umsonst eroberte die britische Band<br />

Coldplay mit Songs wie »Clocks«, »Viva la<br />

vida« oder »Yellow« die Herzen der Fans.<br />

Die Tributeshow der Wiesbadener Formation<br />

Goldplay lebt von der gleichlautenden<br />

Stimme des Sängers. Die Erztä aus<br />

Frankfurt gelten als Deutschlands No.1-<br />

Ärzte-Tributeband und zielen optisch sowie<br />

klanglich auf größtmögliche Übereinstimmung<br />

ab. Rae Mary Jane alias Valerie<br />

sammelte zunächst als Backgroundsängerin<br />

Bühnenerfahrung, bis sie im September<br />

2011 beschloss, als Frontsängerin der viel<br />

zu früh verstorbenen Amy Winehouse<br />

musikalischen Tribut zu zollen. Abgerundet<br />

wird das Setup vom King himself.<br />

Denn Elvis lebt – in Mittelhessen! Die<br />

Band aus Gießen und Bad Nauheim lässt<br />

die legendären Las-Vegas-Shows aufleben.<br />

»Speed Dating« – Eine Lesereise<br />

Wie konntest du es wagen, in meinen Koffer zu kotzen? Wie war es eigentlich im<br />

Knast? Wo kam diese teure Halskette von Thees Uhlmann hin, die auf der letzten Tour<br />

verschwand? Und überhaupt: Hast du zugenommen? Diese neugierigen, peinlichen<br />

und intimen Fragen aus dem reichen Fundus erlebter Popkultur stellen sich die Autoren<br />

Nagel (Ex-Muff Potter) und Linus Volkmann (Popjournalist), im Rahmen ihrer Lesereise<br />

»Speed Dating« am Donnerstag, 24. Mai, im MuK in Gießen. Nagel & Linus, die sich<br />

nach ihrer ersten Lesetour vor drei Jahren so<br />

gut kennengelernt haben, dass sie sich nie<br />

wiedersehen wollten, wagen sich erneut zusammen<br />

auf die Bühnen. Vorgelesen werden<br />

die besten Fetzen aus ihren Werken. Mittels<br />

Schmeicheleien, Unterstellungen und anderer<br />

perfider Mittel versuchen sie, den anderen<br />

aus der Reserve zu locken. Lachen, Lesen,<br />

Trinken und nicht zuletzt Philosophieren<br />

steht auf dem Programm – genau, wie man<br />

es von den menschenkritischen, musikbegeisterten<br />

Literaten erwartet. Einlass 20 Uhr.<br />

Beginn 20.30 Uhr. Eintritt 8 Euro im VVK<br />

(zzgl. Gebühren).<br />

KulTour 2000 präsentiert im Mathematikum<br />

Gießen am 31. Mai (20 Uhr) den<br />

Comedian Ingo Börchers mit seinem<br />

aktuellen Programm »Die Welt ist eine Google –<br />

Unser Markplatz heißt ebay, unsere Zukunft Web<br />

2.0 und Offline-sein ist die neue Obdachlosigkeit«.<br />

»Weil die Antworten zunehmend unwichtiger<br />

werden, wird es höchste Zeit, die richtigen<br />

Fragen zu stellen«, sagt Börchers und schießt los:<br />

Ist ein Leben ohne Netz und doppelten Mausklick<br />

noch möglich? Wer sind die Menschen, die<br />

sich auf myspace meine Freunde nennen? Und<br />

was soll ich im Second Life, wenn ich schon mit meinem ersten Leben überfordert<br />

bin? In seinem Soloprogramm begibt sich Börchers auf die Datenautobahn<br />

und präsentiert einen Kabarettabend vom Suchen und Finden und Posten<br />

und Podcasten. Eintritt 13 Euro (VVK).<br />

5/2012 streifzug 25


VERANSTALTUNGEN IM MAI<br />

Ihre Veranstaltungen in der<br />

Kongresshalle Gießen<br />

Veranstaltungen<br />

05.05. | Samstag | 10–16 Uhr<br />

Gesundheits- und Selbsthilfetag 2012<br />

Gesundheitsamt<br />

des Landkreises Gießen<br />

11.05. | Freitag | 19.30 Uhr<br />

Orchesterkonzert<br />

der Liebigschule Gießen<br />

12.05. | Samstag | 20 Uhr<br />

MATZE KNOP on Tour 2012<br />

www.s-promotion.de<br />

13.05. | Sonntag | 19.30 Uhr<br />

Klavierkonzert<br />

der Herderschule Gießen<br />

15.–16.05. | Di./Mi. | 8–15 Uhr<br />

»vocatium« Fachmesse für Ausbildung<br />

und Studium<br />

IfT Institut für Talententwicklung GmbH<br />

www.erfolg-im-beruf.de<br />

21.05. | Montag | 13–19 Uhr<br />

Klinik-Kontakt –<br />

Die Messe für Medizinstudierende<br />

und junge Absolventen<br />

www.klinik-kontakt.de<br />

06.06. | Mittwoch | 14–18 Uhr<br />

Seminar<br />

»Aktuelles Steuerrecht 2012 Teil II«<br />

Arbeitskreis für Wirtschaft- und<br />

Steuerrecht, www.aws-online.de<br />

07.06. | Donnerstag | 13–20 Uhr<br />

1DI<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Gießen<br />

Ti Amo platonicamente<br />

Werkschau von Irène<br />

Gerard und Manuela<br />

Sagona (bis 30. Juni),<br />

Galerie Bahndamm<br />

Grünberg<br />

Finissage<br />

Sehnsucht Brasilien –<br />

15.00 Im Spital<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

La Danse Macabre<br />

21.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Deutsch-Rock-Party<br />

Mit Maifeuer<br />

21.00 HardRock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Brückenfest<br />

10.00 Lahnufer<br />

UNDERtheGROUND –<br />

Open Air<br />

House, Techno, Drum’-<br />

n’Bass mit DJ Scumdog<br />

12.00 MuK<br />

2 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Langgöns<br />

Deutsch-Rock-Party<br />

21.00 HardRock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Bakad Kapeleye<br />

20.00 Ulenspiegel<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Lio-Stimmen –<br />

Texte & Lieder<br />

Preisträger des<br />

Literaturwettbewerbs<br />

19.30 Liebigschule<br />

Radikal<br />

Yassin Musharbash liest<br />

aus seinem Polit-Thriller<br />

19.30 Thalia<br />

3 DO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

80er Rock-Party<br />

Mit Vince & Rockit<br />

21.00 HardRock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Echt irre und<br />

Crazy little thing<br />

Chorkonzert<br />

19.00 Vitos-Klinik<br />

9. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Carl Maria<br />

von Weber, Béla Bartók<br />

und Johannes Brahms –<br />

Solist: Antoine Tamestit<br />

(Bratsche)<br />

20.00 Stadttheater<br />

Like Trees, Motion of<br />

Confidence, Taking<br />

Advantage<br />

20.30 MuK<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Kulinarische<br />

FAIRverführung<br />

Vegane Küche<br />

18.30 Familienbildungsstätte<br />

Wieseck<br />

Flimmerkiste –<br />

Das Unikino<br />

The Guard – Ein Ire<br />

sieht schwarz (2011,<br />

Komödie, Irland)<br />

20.00 Zeughaus<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Literarische Spurensuche:<br />

Brüder Grimm<br />

Vortrag von Dr. Ursula<br />

Matthias<br />

15.30 Netanya-Saal<br />

4 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Cabaret<br />

Musical<br />

19.30 Stadttheater<br />

Achterbahn –<br />

Kein Weg zurück<br />

Premiere mit dem Jugendclub-Spieltrieb<br />

20.00 TiL<br />

Theater Gegenstand<br />

Produktion<br />

Kommt dein Liebhaber<br />

heute? – Liebes- und<br />

Identitätsdrama von<br />

Harold Pinter<br />

20.00 Kleine Bühne<br />

Madame Gordin<br />

Rouge & Dolly Dornfelder:<br />

»Kessel Buntes«<br />

Travestie-Show und<br />

Stand-up-Comedy<br />

20.30 MuK<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Salsa Club –<br />

Ritmo Latino<br />

21.00 White Elephant<br />

Ärzte vs Hosen<br />

Mit DJs Domino &<br />

Cel’ardor<br />

22.00 Scarabée<br />

The Old School Factory<br />

Hip-Hop. Specials: Desperado<br />

Promo Night<br />

22.00 Monkeys<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral<br />

Buseck<br />

Kultdiscoparty<br />

20.00 Kulturzentrum<br />

Langgöns<br />

Rock pur, Best of Metal<br />

21.00 HardRock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Maifest<br />

13.00 Kreuzplatz<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Omnia –<br />

I Don’t Speak Human<br />

Neo-keltischer Pagan-<br />

Folk-Rock<br />

20.00 Pankratiuskapelle<br />

Grünberg<br />

Jazzfabrik<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Freitag.Vier<br />

<strong>Urzeit</strong> in Gießen – Wissenswertes<br />

rund um<br />

Mammuts. Für Kinder<br />

ab 4 Jahren mit J.<br />

Bäuml und A. Spitzner<br />

16.00 Stadtbibliothek<br />

Hip-Hop- und Breakdance-Festival<br />

TSG Blau Gold<br />

FESTIVAL<br />

18. bis 20. Mai<br />

2. <strong>Gießener</strong> WG-Festival<br />

Kunst, Musik, Theater. Drei Tage. Draußen und drinnen. Im öffentlichen Raum und in WGs. In WGs? Ja<br />

in WGs! Wie schon 2011, werden auch in diesen Sommer wieder die studentischen 4-Wände zum<br />

Festivalschauplatz für Kunst aller Art. Dabei ist die Frage: Inwieweit<br />

ist eine Verschmelzung von öffentlichem und privatem<br />

Raum möglich? Existiert sie schon? Will man das überhaupt? Die<br />

Antwort findet man womöglich genau auf dem Weg durch das<br />

Festival. Die Aufgabenstellung heißt: durch die verschiedenen<br />

Räume tingeln und Bilder, Musik und Performances erleben. Das<br />

Festival gibt <strong>Gießener</strong> Künstlern (öffentlichen) Raum zum Ausstellen,<br />

Musizieren und Performen. Weitere Infos und Lageplan:<br />

wgfestival.wordpress.com.<br />

26 streifzug 5/2012


VERANSTALTUNGEN IM MAI<br />

5 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Maria Tudor<br />

Oper<br />

19.30 Stadttheater<br />

Theater Gegenstand<br />

Produktion<br />

Kommt dein Liebhaber<br />

heute?<br />

20.00 Kleine Bühne<br />

Amerika<br />

Stationendrama<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Karaoke mit A. Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Rhythm and House<br />

22.00 Admiral<br />

Electrified-Party<br />

Ziel 100, Tobi Bolesta,<br />

Adam Small, Dupstep<br />

Floor, Nemo, Peter<br />

Pilotem, K-lone<br />

22.00 MuK<br />

Phono Pop Club<br />

22.00 Monkeys<br />

Rock of Ages<br />

Mit DJ Cel’ardor<br />

22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Metal Master Ball Musik<br />

21.00 HardRock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Maifest<br />

13.00 Kreuzplatz<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Floh- und Trödelmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Biebertal<br />

Bücherflohmarkt<br />

10.00 Fellingshausen,<br />

Rodheimer Straße 7<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

11.00 Mathematikum<br />

Kloster Schiffenberg<br />

Mit Dagmar Klein<br />

11.00 Schiffenberg<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Kim Aera 07 & Ayers<br />

Rock<br />

20.00 Jokus<br />

Langgöns<br />

Faberhaftguth & Band<br />

20.00 Bürgerhaus<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Gesundheits- und<br />

Selbsthilfetag<br />

10.00 Kongresshalle<br />

Buseck<br />

Faszination Spur 1<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Staufenberg<br />

Kunstkeramik- und<br />

Töpfermarkt<br />

11.00 Burg<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Streetart – Die Stadt<br />

als Leinwand<br />

Kinderatelier. Für Kids<br />

von 11 bis 15 Jahre. Anmeldung/Info:<br />

anmeldungmusehum@<br />

web.de<br />

11.00 Altes Schloss<br />

Wortspiel<br />

Poetry Slam Workshop<br />

mit Lars Ruppel<br />

12.00 Jokus<br />

Familientag<br />

15.30 Lokal International<br />

Tibetischer Abend:<br />

Eine Reise nach Ladakh<br />

17.00 ZiBB<br />

6 SO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Lich<br />

Bach und die Bibel<br />

Ausstellung von Prof.<br />

M. Petzold (Leipzig).<br />

Vernissage mit Vortrag<br />

von Christof Becker<br />

19.00 Marienstiftskirche<br />

Mücke<br />

Vernissage<br />

Im Rutschen – Werke<br />

von Michael Rösch aus<br />

Tonerde<br />

14.00 Kunstturm<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

vorgestellt: Lulu<br />

Einführungsmatinee in<br />

die Oper<br />

11.00 Stadttheater<br />

Tinko Kindertheater:<br />

Die kleine Seejungfrau<br />

Für Kinder von 4 bis 11<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

19.30 Stadttheater<br />

Anna Blue – Tanzstück<br />

20.00 TiL<br />

Wetzlar<br />

Schmitzpiepe<br />

Bühnenprogramm von<br />

Ralf Schmitz<br />

19.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Mega Zumba Party<br />

14.00 Bürgerhaus<br />

Wieseck<br />

Discofoxparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Bahnhofsfest<br />

150 Jahre Eisenbahn<br />

(Strecke Gießen-Köln)<br />

10.00 Bahnhof<br />

Liebigs Suppenfest:<br />

Supp’Kultur<br />

12.00 Sudetenlandstraße<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Stadtführungen<br />

Nutz- und Kulturpflanzen<br />

11.00 Bot. Garten<br />

Pohlheim<br />

Heilkräfte aus dem<br />

Wald<br />

Führung mit Anja<br />

Böhme und Rainer<br />

Alberding<br />

14.00 Dorf-Güll<br />

(Schießstand)<br />

KONZERTE<br />

Lich<br />

Frühlingskonzert<br />

90 Jahre Blasorchester<br />

Eberstadt<br />

15.00 MZH Eberstadt<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Antik- und Trödelmarkt<br />

8.00 Hessenhallen<br />

Heuchelheim<br />

Dreimärkerfest<br />

11.00 Gewerbegebiet<br />

Nord<br />

Staufenberg<br />

Kunstkeramik- und<br />

Töpfermarkt<br />

11.00 Burg<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tanzcafé<br />

15.00 Astaire’s<br />

Wortspiel<br />

Poetry Slam Workshop<br />

mit Lars Ruppel<br />

12.00 Jokus<br />

Workshop: Flamenco<br />

für Kinder<br />

www.alma-gitana.de<br />

14.00 MuK<br />

Grünberg<br />

Grünberg auf der Rolle<br />

10.00 Zentrum<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Eine(r) liest<br />

Mit Benjamin Maack<br />

11.00 Marktlauben<br />

Int. Erzählcafé<br />

Mit Sarah Stefanos<br />

11.00 ZiBB<br />

7 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Kroko Party<br />

21.00 Hessenhallen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Seniorennachmittag<br />

15.00 Mathematikum<br />

Die Kunst erfolgreich<br />

zu kommunizieren<br />

Anmeldung erforderlich<br />

9.00 Jokus<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Das Fremde in mir<br />

Constanze Ohms zu<br />

Gewalt in homosexuellen<br />

Beziehungen<br />

19.15 Alte UB<br />

8 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Jonah Matranga<br />

21.00 MuK<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

»Mein innerer Weg«<br />

Claudia Mörschel liest<br />

aus ihrem Erzählband<br />

19.00 Büchergilde<br />

Gutenberg<br />

9 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Der Untergrund lebt<br />

21.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Deutsch-Rock-Party<br />

21.00 HardRock<br />

Tablett € 34,-<br />

Eisenstuhl<br />

filigran € 130,-<br />

Beistelltisch € 290,-<br />

NEU!<br />

Restaurant<br />

Schlosskeller<br />

Peter und Frank Haas GbR<br />

Brandplatz 2 · 35390 Gießen<br />

Telefon 0641/38306<br />

www.schlosskeller-giessen.de<br />

Herzlich willkommen zur großen<br />

Verkaufs- und Informationsausstellung<br />

für Gartenfreunde<br />

Samstag &Sonntag<br />

5./6. Mai 2012<br />

Entdecken Sie vor der malerischen Kulisse<br />

des Freilichtmuseums das beeindruckende<br />

Angebot internationaler Spezialaussteller<br />

Ein Paradies für alle Gartenfreunde<br />

und Pflanzenliebhaber.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

Veranstalter: Fördergesellschaft des hessischen Gartenbaus mbH<br />

und Freilichtmuseum Hessenpark GmbH<br />

5/2012 streifzug 27


VERANSTALTUNGEN IM MAI<br />

Mehr Infos unter:<br />

Mamasöhnchen:<br />

»Ich bin endlich<br />

unabhängig.<br />

Danke Wohnbau!«<br />

In Gießen zuhause.<br />

www.wohnbau-giessen.de<br />

www.DIVIICE.de<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Das Klärwerk Gießen<br />

Mit Ulrich Grüger<br />

15.00 Klärwerk<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Poetry Slam<br />

20.00 Jokus<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Kempowski-Abend<br />

Lesung aus der Kempowski-Chronik<br />

mit<br />

Fritzi Haberlandt<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

10 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Achterbahn<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Salsa Night<br />

21.00 Monkeys<br />

Land unter:<br />

Indiepassion<br />

22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

80er Rock-Party<br />

21.00 HardRock<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Das <strong>Gießener</strong> Rathaus<br />

Mit Angelika Nailor<br />

15.00 Rathaus<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Mittagskonzert<br />

13.00 Rathaus<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste –<br />

Der Gott des Gemetzels<br />

20.00 Zeughaus<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

150Jahre Henriette<br />

Fürth<br />

15.30 Netanya-Saal<br />

11 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die Wanze<br />

20.00 TiL<br />

Die Unterrichtsstunden<br />

Komisches Drama von<br />

Eugène Ionesco<br />

22.30 Stadttheater<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Back to the 50’s<br />

Boogie-Woogie-Party<br />

20.00 MuK<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Desaster Disco<br />

22.00 Monkeys<br />

Nachttierhaus<br />

22.00 Scarabée<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral<br />

Langgöns<br />

Rock pur<br />

21.00 HardRock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Trio Jamil –<br />

Raed Khoshaba<br />

19.00 ZiBB<br />

Welch ein Singen<br />

Chor- und Orchesterkonzert<br />

19.30 Kongresshalle<br />

Grünberg<br />

¡Huepa! – Jazzkonzert<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

VORTRÄGE<br />

Lauterbach<br />

Sex & Crime<br />

Balladenprogramm von<br />

Michael Quast<br />

20.00 Sparkasse<br />

Oberhessen<br />

12 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Premiere: Lulu<br />

Oper von Alban Berg<br />

19.30 Stadttheater<br />

COMEDY<br />

Matze Knop<br />

Operation Testosteron<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Enten Variationen<br />

20.00 TiL<br />

Mit Schirm, Charme<br />

und Cellone<br />

Rebecca Carrington<br />

und Colin Brown parodieren<br />

von Oper bis<br />

Bollywood (Showtanz)<br />

21.00 Astaire’s<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Pure Club<br />

Mit Bingo Players, Marco<br />

Sönke, Oli Roventa<br />

21.00 Hessenhalle<br />

Straight to your Ears<br />

22.00 Scarabée<br />

Hed Kandi<br />

22.00 Admiral<br />

Rock’n’Roll Queens<br />

22.00 Monkeys<br />

TIPP: Secret Wars-Party<br />

Streetart-Künstler aus<br />

Hamburg und Gießen<br />

treten in einer 90-minütigen<br />

Battle gegeneinander<br />

an. Mit<br />

schwarzem Marker<br />

zeichnen sie auf weiße<br />

Wände und versuchen<br />

sich mit innovativen<br />

Motiven, Witz und Ironie<br />

zu übertreffen. Das<br />

Konzept der Live Battle<br />

kommt aus Metropolen<br />

wie London, New York<br />

City und Amsterdam.<br />

Eingebunden ist das<br />

Ganze in eine Party mit<br />

DJ Luki & Shorty Banks<br />

aus Hamburg.<br />

22.00 MuK<br />

Langgöns<br />

Metal Master Ball Musik<br />

21.00 HardRock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Stars & Vibes<br />

Tributefestival mit den<br />

Erztä, Valerie, Goldplay,<br />

Elvis XP<br />

18.00 Schiffenberg<br />

Buseck<br />

Frühlingsfest<br />

14.30 Schlosspark<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Floh- und Trödelmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Naturschutzwanderung<br />

Insektenhotel auf dem<br />

Schiffenberg mit René<br />

Kristen<br />

16.00 Schiffenberg<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Raw Metal Assault<br />

19.00 Jokus<br />

Max Rafferty<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Alsfeld<br />

Liebe & Revolution<br />

Konzertprogramm der<br />

Neuen Philharmonie<br />

Frankfurt von Beethoven<br />

bis Pink Floyd<br />

20.00 Hessenhalle<br />

Langgöns<br />

Fischermansfriends<br />

Rhein-Main-Groove-<br />

Rock-Coverband<br />

20.00 HardRock<br />

28 streifzug 5/2012


VERANSTALTUNGEN IM MAI<br />

Pohlheim<br />

Luxuslärm<br />

20.00 Volkshalle<br />

Watzenborn-Steinberg<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Laubach<br />

Mittelaltermarkt<br />

11.00 Schlosspark<br />

Lich<br />

Historischer Markt<br />

11.00 Altstadt<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Carrer-Day<br />

10.00 Uni-Hauptgebäude<br />

Erlebnisraum Stadt –<br />

Parkourworkshop<br />

11.00 Jokus<br />

Zack! Boom! Kawumm!<br />

Mit Roy Lichtenstein eigene<br />

Comic-Geschichten<br />

erstellen. Für Kinder<br />

von 8 bis 12 Jahre.<br />

11.00 Altes Schloss<br />

Grünberg<br />

Musicalabend: Tarzan<br />

und NDW<br />

19.15 MZHQueckborn<br />

13 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Afrikanisches Puzzle<br />

Musical für alle ab 8 J.<br />

15.00 und 18.00 TiL<br />

Tinko-Kindertheater:<br />

Lucie Lauthals<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Hysterikon<br />

19.30 Stadttheater<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Straße der Experimente<br />

10.00 Universitätsplatz<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Antik- und<br />

Sammlermarkt<br />

9.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Alles wieder in Butter:<br />

<strong>Gießener</strong> Wunderjahre<br />

Kostümführung mit<br />

Dr. Jutta Failing und<br />

Dagmar Titsch<br />

15.00 Kirchenplatz<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Buseck<br />

Antikmarkt<br />

9.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Laubach<br />

Mittelaltermarkt<br />

11.00 Schlosspark<br />

Lich<br />

Historischer Markt<br />

11.00 Altstadt<br />

Wettenberg<br />

Artenvielfalt – Wie gesund<br />

ist unsere Natur?<br />

Fahrradtour zu Schutzgebieten<br />

14.00 Forstamt<br />

VORTRÄGE<br />

Mücke<br />

Erleuchtung<br />

Lesung mit Anne<br />

Chaplet<br />

19.00 im aquariohm<br />

14 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke mit A. Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

15 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Zum Fall des<br />

US-Imperiums<br />

Vortrag des Friedensund<br />

Konfliktforschers<br />

Johann Galtung<br />

19.30 Mathematikum<br />

16 MI<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

kostprobe: Hausrat<br />

Tanzstück<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Der Untergrund lebt<br />

21.00 Scarabée<br />

Ghettoblastin’<br />

US HipHop der letzten<br />

20 Jahre<br />

22.00 MuK<br />

Studio Party<br />

Mit Chris Sharp und<br />

Harry Care (vocals)<br />

22.00 Admiral<br />

Sound of Hessen<br />

Mega-Event auf<br />

2 Floors<br />

21.00 Hessenhalle<br />

SONSTIGES<br />

Alsfeld<br />

2. Alsfelder Kulturtage:<br />

Eröffnung (bis 27. Mai.<br />

Info: www.alsfelder-kulturtage.de)<br />

19.30 Autohaus<br />

Deisenroth<br />

17 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Maria Tudor<br />

19.30 Stadttheater<br />

König Ödipus<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

22.00 Scarabée<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Pestpocken-Festival<br />

Mit Derelyction (Crust-<br />

Gießen Asozial), Obtrusive<br />

(Hardcore/Punk),<br />

SS-Kaliert<br />

(Hardcore/Punk), Restarts<br />

(Anarchopunk)<br />

und Aftershow-Party<br />

mit DJs<br />

19.30 AK44<br />

Staufenberg<br />

Apfelweinfest<br />

10.00 Daubringen<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Friedhof Rodtberg<br />

Mit Dagmar Klein<br />

17.00 Friedhofsallee<br />

KONZERTE<br />

Langgöns<br />

Open Air<br />

Mit The Oldies & Tom<br />

Pfeiffer Band<br />

18.30 Firma Weil<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Grünberg<br />

Altstadtfest<br />

11.00 Innenstadt<br />

Wettenberg<br />

Krämermarkt und<br />

Märchentag<br />

11.00 Ortsmitte<br />

18 FR<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Grünberg<br />

Vernissage<br />

Fotoausstellung mit<br />

Heinz Gerhard Schütte<br />

19.00 Barfüßerkloster<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

19.30 Stadttheater<br />

Nordost<br />

20.00 TiL<br />

Die Unterrichtsstunde<br />

22.30 Stadttheater<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Electric Island<br />

22.00 Monkeys<br />

Black Beatz<br />

22.00 Admiral<br />

Neue Tanzkultur<br />

Minimal, Electro, Nintendo<br />

& more<br />

22.00 MuK<br />

Nachttierhaus<br />

22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Rock pur<br />

21.00 HardRock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Pestpocken-Festival<br />

Mit Lesung – Best of<br />

David Hasselhoff & Daniel<br />

Küblböck. Ungunst<br />

(Deutschpunk), No<br />

White Rag (Anarcho-<br />

Streetpunk, Modena)<br />

Mad Pigs (Punk, Brno<br />

CZ), Sniffing Glue (Old<br />

school Hardcore), Riot<br />

Brigade (Antifa! Punk!<br />

Go!) Wolfbrigade<br />

(Crust, Punk-Legende)<br />

und Aftershow-Party<br />

15.00 Jokus<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

16.00 Mathematikum<br />

Wettenberg<br />

Stadt- und Museumsführung<br />

14.00 Holz- und<br />

Technikmuseum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

foyer um fünf<br />

Operissimo mit den<br />

Mitgliedern des Chores<br />

des Stadttheaters<br />

17.00 Stadttheater<br />

Musik bei Vitos<br />

Mathias Luh – Klavierkonzert<br />

19.00 Vitos-Klinik<br />

Musikalischer Sommer<br />

Eröffnungs mit den<br />

Lahntalern<br />

20.00 Schiffenberg<br />

Grünberg<br />

Red Wings<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

Dirk Großhaus<br />

Maler-und Lackierermeister<br />

Geprüfter<br />

Restaurator<br />

im Maler- und<br />

Lackiererhandwerk<br />

COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung<br />

Raum- und Fassadengestaltung<br />

Qualität hat ihren Preis<br />

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unserer fachlichen Kompetenz<br />

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Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

JUNI-AUSGABE<br />

› Erscheinungstermin: 31. 5. 2012<br />

› Anzeigenschluss: 16. 5. 2012<br />

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5/2012 streifzug 29


VERANSTALTUNGEN IM MAI<br />

Live-Club • Kulturkeller • Tanzbar<br />

Seltersweg 55 · 35390 Gießen<br />

Telefon 0641/71757<br />

www.ulenspiegel-giessen.de<br />

Veranstaltungen:Vorverkauf bis<br />

zum Vorabend im Ulenspiegel<br />

Einlass: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn<br />

Programm<br />

2. 5 Mi. 20.00 Bakad Kapelye<br />

3. 5. Do. 20.30 Philipp Bölter<br />

4. 5. Fr. 21.30 Party tanzbar<br />

5. 5. Sa. 21.30 Geschrammel & Geschrei Vol.I<br />

7. 5 Mo. 21.30 Independent tanzbar<br />

9. 5. Mi. 20.30 Fritzi Haberlandt liest Walter Kempowski<br />

10. 5. Do. 20.30 RheinMainJazzOrchestra<br />

11. 5. Fr. 21.30 Party tanzbar<br />

12. 5. Sa. 21.00 Max Rafferty (Ex-»Kooks«) @ Party On The Rockx<br />

14. 5. Mo. 21.30 Independent tanzbar<br />

16. 5. Mi. 21.00 Eye Emma Jedi (NOR) & Kandi Kolored Tangerine<br />

18. 5. Fr. 21.30 Party tanzbar<br />

19. 5. Sa. 22.00 WG-Festival Abschlussparty<br />

21. 5. Mo. 21.30 Independent tanzbar<br />

23. 5. Mi. 20.30 Lars und Robert ihr poetisches Wohnzimmer Vol. IV<br />

24. 5. Do. 20.30 Wolke<br />

25. 5. Fr. 21.30 Party tanzbar<br />

26.5. Sa. 21.30 Tanzbar Special<br />

28.5. Mo. 21.30 Independent tanzbar<br />

30. 5. Mi. 22.00 »Gießen kocht« After-Dinner-Party<br />

31. 5. Do. 20.30 Just Oddo & What A Catch<br />

Bei schönem Wetter hat der Ulenspiegel täglich außer sonntags ab 18.00 Uhr geöffnet.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.<br />

Di.<br />

Mi.<br />

Do.<br />

Fr.<br />

Sa.<br />

20.00 –3.00 Uhr<br />

geschlossen<br />

20.00 –1.00 Uhr<br />

20.00 –1.00 Uhr<br />

20.00 –3.00 Uhr<br />

20.00 –3.00 Uhr<br />

Fr./Sa. eine Stunde Verlängerung<br />

möglich (Einlass bis<br />

30 Minuten vor Betriebsende)<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Grünberg<br />

Altstadtfest<br />

11.00 Innenstadt<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Int. Frauencafé<br />

Leben in der Fremde<br />

14.30 ZiBB<br />

LeckerLachen –<br />

Comedy-Dinner<br />

19.30 Hotel Steinsgarten<br />

19 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Hysterikon<br />

19.30 Stadttheater<br />

Amerika<br />

20.00 TiL<br />

TanzArt ostwest:<br />

Dirty Cleaning<br />

20.00 Müllers<br />

Waschanlage<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Electronic Porn No. 60<br />

22.00 MuK<br />

Achterbahn statt<br />

Bällchenbad<br />

22.00 Scarabée<br />

Die große 90er-Party<br />

22.00 Monkeys<br />

House at Admiral<br />

22.00 Admiral<br />

Langgöns<br />

Metal Master Ball Musik<br />

21.00 HardRock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Pestpocken-Festival<br />

14.00 Jokus<br />

Alsfeld<br />

Alsfelder Kulturtage<br />

Festveranstaltung<br />

19.30 Marktplatz<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Floh- und Trödelmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Alsfeld<br />

Antikmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Spaziergang durch den<br />

historischen Stadtkern<br />

Mit Dr. Klemens Kroh<br />

15.00 Kirchenplatz<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Chicago Five<br />

15.00 Schiffenberg<br />

Happy Music<br />

20.00 Schiffenberg<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Grünberg<br />

Altstadtfest<br />

11.00 Innenstadt<br />

20 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Spieglein, Spieglein<br />

Kinderstück<br />

11.00 TiL<br />

Tinko-Kindertheater:<br />

Rumpelstilzchen<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Pettersson & Findus –<br />

16.00 Bürgerhaus,<br />

Rödgen<br />

Lulu<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die fetten Jahre sind<br />

vorbei<br />

20.00 TiL<br />

TanzArt ostwest:<br />

Dirty Cleaning<br />

20.00 Müllers<br />

Waschanlage<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Discofoxparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Alsfeld<br />

Antikmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Interreligiöser<br />

Stadtrundgang<br />

13.00 Netanya-Saal<br />

Kinderführung<br />

14.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

4. Kammerkonzert<br />

11.00 Stadttheater<br />

GosPop<br />

20.00 Schiffenberg<br />

Alsfeld<br />

John-Cage-Projekt<br />

1278 Jahre Musikgeschichte<br />

an einem Tag<br />

8.33 Regionalmuseum<br />

Orchester-Sound<br />

Titel großer<br />

Hollywood-Filme<br />

18.00 Marktplatz<br />

Laubach<br />

Eröffnung der<br />

Mühlenkonzerte<br />

Kammerkonzert<br />

18.00 Hessenbrückenmühle,<br />

Münster<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Briefmarken, Ansichtskarten,<br />

Münzen<br />

9.00 Bürgerhaus<br />

Wieseck<br />

Grünberg<br />

Altstadtfest<br />

(verkaufsoffen)<br />

11.00 Innenstadt<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tanzcafe<br />

15.00 Astaire’s<br />

Buseck<br />

Museumstag<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Int. Erzählcafé<br />

Mit Kemal Deniz<br />

11.00 ZiBB<br />

21 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Queere Ringvorlesung<br />

Dagmar Fink: Missverständnisse<br />

im Kino<br />

19.15 Alte UB<br />

22 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Beutelspacher Sofa<br />

Mit Prof. Rainer Danckwerts<br />

– Ein Meister der<br />

Didaktik<br />

19.30 Mathematikum<br />

23 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Prof. Dr. DJ Party<br />

Uni-Profs als DJs<br />

21.00 Audimax<br />

30 streifzug 5/2012


VERANSTALTUNGEN IM MAI<br />

La Danse Macabre<br />

21.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Deutsch-Rock-Party<br />

21.00 HardRock<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

»Alt-<strong>Gießener</strong>«<br />

Bierseminar<br />

18.00 Alt-Gießen<br />

Das Liebig-Museum<br />

18.00 Liebig-Museum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

This Town Needs Guns<br />

21.00 MuK<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Geld regiert die Welt –<br />

Wer regiert das Geld?<br />

19.30 Jokus<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tango Argentino<br />

20.00 Lahnterrasse,<br />

Bootshausstraße<br />

24 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

19.30 Stadttheater<br />

Premiere: TanzArt<br />

ostwest: Hausrat<br />

Tanzstück von Tarek<br />

Assam<br />

20.00 TiL<br />

TanzArt TiL 1<br />

22.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Salsa Night<br />

21.00 Monkeys<br />

Land unter:<br />

Indiepassion<br />

22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

80er Rock-Party<br />

21.00 HardRock<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste<br />

Sherlock Holmes<br />

20.00 Zeughaus<br />

25 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

The Keller Theatre:<br />

Boston Marriage<br />

Komödie<br />

19.30 Kleine Bühne<br />

Cabaret<br />

19.30 Stadttheater<br />

TanzArt TiL 2<br />

20.00 TiL<br />

TanzArt TiL 3<br />

22.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Hard to Beat<br />

22.00 MuK<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral<br />

Nachttierhaus<br />

22.00 Scarabée<br />

Flescher Party Vol. 2<br />

22.00 Monkeys<br />

Langgöns<br />

Rock pur<br />

21.00 HardRock<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Ann-Christine Bromm<br />

20.00 Schiffenberg<br />

Multikulturelles<br />

Orchester<br />

19.00 ZiBB<br />

Grünberg<br />

Peter Glessing & Band<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

26 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

TanzArt ostwest:<br />

Tanzgala<br />

19.30 STadttheater<br />

Clyde und Bonnie<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Jazz Your Azz<br />

22.00 MuK<br />

Indie Fresse Party<br />

22.00 Monkeys<br />

Dancing Devils<br />

in Angels Way<br />

22.00 Scarabée<br />

Rhythm and House<br />

22.00 Admiral<br />

Langgöns<br />

Metal Master Ball Musik<br />

21.00 HardRock<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Hungen<br />

Brunnenfest<br />

13.00 Marktplatz<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Floh- und Trödelmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Vitos-Klinik<br />

14.00 Vitos-Klinik<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Tonart<br />

15.00 Schiffenberg<br />

Wünschen Sie Ihre Veranstaltung in<br />

der Juni-Ausgabe des<br />

streifzug<br />

Schreiben Sie bis zum 14. Mai per<br />

E-Mail an: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die<br />

Richtigkeit der Angaben übernehmen wir<br />

keine Gewähr.<br />

Herzlich willkommen zur großen<br />

Verkaufs- und Informationsausstellung<br />

für Gartenfreunde<br />

Pflanzenmarkt<br />

im Neuen Botanischen Garten<br />

Marburg (Uni-Lahnberge)<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Wolke<br />

Deutschsprachiger Pop<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Samstag –Montag<br />

26.-28. Mai 2012<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Die Legenden der<br />

Väter<br />

Literarische Spurensuche<br />

mit Kolja Mensing<br />

19.00 KiZ<br />

Speed Dating<br />

Leseabend mit Nagel<br />

und Linus Volksmann<br />

20.30 MuK<br />

Öffnungszeiten jeweils von 10-19 Uhr<br />

Ein Paradies für alle Gartenfreunde<br />

und Pflanzenliebhaber.<br />

Informationen erhalten Sie im Internet unter<br />

www.pflanzenmaerkte-hessen.de<br />

Veranstalter: Fördergesellschaft des hessischen Gartenbaus mbH<br />

und Botanischer Garten Marburg<br />

5/2012 streifzug 31


VERANSTALTUNGEN IM MAI<br />

Jetzt für Drachenboot-Rennen anmelden<br />

<strong>Gießener</strong> RC Hassia 1906 e.V.<br />

AUSSCHREIBUNG für den<br />

8. <strong>Gießener</strong> Drachenboot-Cup.<br />

bitte ausschneiden<br />

Gefördert<br />

von der<br />

s Sparkasse<br />

Gießen<br />

zum 8. <strong>Gießener</strong> Drachenboot-Cup<br />

Wir möchten als Team/Firma teilnehmen:<br />

Name des Teams<br />

Name des Ansprechpartners<br />

Straße/PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Mrs. Beasley<br />

20.00 Schiffenberg<br />

Jazz Jam Session<br />

22.00 MuK<br />

Grünberg<br />

Open Air<br />

Mit Daniel Vagant Trio,<br />

Channel#4, Paul-Simpson-Projekt<br />

und dem<br />

Philip-Bölter-Trio<br />

16.00 Arno Meyer’s<br />

Scheune, Göbelnrod<br />

Lauterbach<br />

Giora Feidman Trio<br />

20.00 Stadtkirche<br />

Samstag, 18. August 2012<br />

ab 9.00 Uhr am Bootshaus des<br />

<strong>Gießener</strong> RC Hassia1906 e.V.<br />

Zu finden imInternet: www.rc-hassia.de<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Pfingstregatta<br />

9.00 Lahnufer<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Mathematik<br />

bei den Bienen<br />

Kindervorlesung<br />

11.00 Mathematikum<br />

27 SO<br />

DISKO/PARTY<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral<br />

Bitte senden Sie den ausgefüllten Coupon an:<br />

<strong>Gießener</strong> Ruderclub Hassia 1906 e. V. ·Uferweg 14 ·35396 Gießen<br />

E-Mail: drachenboot@rc-hassia.de ·Internet: www.rc-hassia.de<br />

Trainingstermine auf Anfrage!<br />

1<br />

Training<br />

für Drachenboot<br />

Alle Mannschaften, die beim<br />

<strong>Gießener</strong> Drachenboot-Cup<br />

starten, haben die Möglichkeit<br />

zu trainieren.<br />

Um abzusprechen, wann eine<br />

Trainingsstunde möglich ist,<br />

bitte Kontakt aufnehmen.<br />

Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer<br />

schwimmen können<br />

und mindestens 16 Leute an<br />

dem Training teilnehmen.<br />

Natürlich können auch Mannschaften<br />

trainieren, die nur mal<br />

so fahren wollen.<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

vorgestellt:<br />

Guglielmo Tell<br />

11.00 Stadttheater<br />

TanzArt ostwest:<br />

Installation und Live-<br />

Performance<br />

11.00 Netanya-Saal<br />

Lulu<br />

19.30 Stadttheater<br />

TanzArt TiL 4<br />

20.00 TiL<br />

TanzArt TiL 5<br />

22.00 TiL<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Hungen<br />

Brunnenfest<br />

13.00 Marktplatz<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Mathematische<br />

Stadtführung<br />

15.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Jazz-Big-Band<br />

11.00 Schiffenberg<br />

Dreiklang<br />

15.00 Schiffenberg<br />

Taxmen<br />

20.00 Schiffenberg<br />

Lich<br />

Benefizkonzert<br />

17.00 Kloster Arnsburg<br />

Grünberg<br />

Entenrennen<br />

10.30 Brunnental<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Pfingstregatta<br />

9.00 Lahnufer<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Fünf<br />

15.00 Mathematikum<br />

28 MO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Macbeth<br />

19.30 Stadttheater<br />

Acis und Galatea<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke mit A. Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Orchester Steinbach<br />

15.00 Schiffenberg<br />

Soundmix<br />

20.00 Schiffenberg<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Pfingstregatta<br />

9.00 Lahnufer<br />

Lollar<br />

Wäldchestag<br />

11.00 Grillhütte<br />

29 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

30 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Der Untergrund lebt<br />

21.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

Deutsch-Rock-Party<br />

21.00 HardRock<br />

31 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Märchenherz<br />

20.00 TiL<br />

Die Welt ist eine<br />

Google…<br />

20.00 Mathematikum<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

22.00 Scarabée<br />

Langgöns<br />

80er Rock-Party<br />

21.00 HardRock<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Vom Glück, Bilder<br />

sehen zu dürfen<br />

Lichtbildervortrag von<br />

Dr. Friedhelm Häring<br />

15.30 Netanya-Saal<br />

Zum Todestag von<br />

Hans Keilson<br />

Schauspieler Roman<br />

Kurtz liest aus Texten<br />

des Schriftstellers<br />

19.00 KiZ<br />

32 streifzug 5/2012


Fotos: Sven Stinn<br />

Mannheimer, Türke, Metaler<br />

Es ist der dritte Satz, den Bülent Ceylan an diesem Morgen sagt: »42000 Leute bezahlen,<br />

um ausgerechnet einen Türken auf der Bühne zu sehen.« Damit ist eigentlich alles raus: Eine<br />

Kurzbeschreibung der Veranstaltung sowie der Humor des Protagonisten. Am 2. Juni präsentiert<br />

der Mannheimer mit türkischen Wurzeln sein Comedyprogramm »Wilde Kreatürken«<br />

in der wohl randvollen Frankfurter Commerzbank-Arena.<br />

Etwas Vergleichbares hat vor ihm hier nur<br />

Mario Barth geschafft. In seiner Show wird<br />

Ceylan in bewährter Manier tatsächliche und<br />

vermeintliche Eigenheiten von Deutschen,<br />

Türken und Mannheimern kommentieren.<br />

An diesem Morgen geht es im ehemaligen<br />

Waldstadion auch nach dem treffenden Satz<br />

des Protagonisten weiter. Kurz zuvor hatte<br />

der Comedian bereits das Posing vor dem<br />

gepflegten Rasen hinter sich gebraucht: Die<br />

langen Haare wurden geschüttelt, die Finger<br />

gespreizt, die Kameras klickten. Nun sitzt<br />

der 36-Jährige auf der kleinen Bühne des<br />

Businesscenters im Stadion und wirkt sogar<br />

auf jene Kollegen sympathisch, die eher starke<br />

Vorurteile hegen gegen die Vertreter der<br />

RTL-Comedy-Fraktion. Zu denen gehört<br />

auch Ceylan: Sein Programm ist laut, ein<br />

Witz jagt den nächsten.<br />

Nun sitzt ein überraschend kleiner Mann mit<br />

einer sanften Stimme da und zeigt ehrliche<br />

Freude über das anstehende Großereignis.<br />

»Ich war noch nie in der Arena. Als Mannheimer<br />

ist das schwierig«, lächelt der ehemalige<br />

Student der Philosophie und Politikwissenschaften<br />

fast ein wenig schüchtern.<br />

Comedy trifft Metal. Das ist sein Alleinstellungsmerkmal.<br />

Er trat 2011 sogar als erster<br />

Comedian beim sagenumwobenen Metalfestival<br />

in Wacken auf. Ceylan, der sich früher<br />

selbst als Sänger in mehreren Hardrockbands<br />

versucht hat, möchte mit dieser<br />

Verbindung nicht nur unterhalten, sondern<br />

auch Integration betreiben. »Nicht nur für<br />

Türken und Mannheimer, sondern auch für<br />

Metaler.« Das klingt wie der Satz eines<br />

Comedians, ist aber wohl gar nicht fern der<br />

Realität: Nicht jeder, der gerne harte Musik<br />

hört, beißt auch Tauben den Kopf ab und<br />

Comedian Bülent Ceylan will am 2. Juni die Commerzbank-Arena füllen.<br />

hält danach ein Verdauungsschläfchen in<br />

einem Sarg. Ceylan zum Beispiel ist sogar<br />

ein ausnehmend freundlicher Typ.<br />

Am 2. Juni bilden Edguy und Gotthard das<br />

Rahmenprogramm seiner Show. Immer wieder<br />

erklärt der Comedian an diesem Morgen,<br />

wie froh er sei, diese beiden Rockbands<br />

für den Auftritt gewonnen zu haben.<br />

So häufig beteuert er das, dass er sich dann<br />

auch folgenden, bei näherem Hinhören<br />

nicht ganz so netten Satz erlauben darf: »An<br />

diesem Wochenende ist Rock am Ring. Deswegen<br />

habe ich Metallica nicht bekommen.«<br />

Es ist nicht böse gemeint. Alle Beteiligten<br />

wissen das. Die Journalisten interessieren<br />

sich ohnehin viel mehr dafür, wer nun<br />

der charttaugliche Überraschungsgast sein<br />

könnte, der ebenfalls für den 2. Juni angekündigt<br />

ist. Später beim Schwatz am Buffet<br />

Foto: fd<br />

werden die Söhne Mannheims gehandelt,<br />

doch Ceylan bleibt hart: »Barth hatte DJ<br />

Bobo. Den wollte ich nicht. Mehr wird nicht<br />

verraten.«<br />

Eine andere Besonderheit rund um den Gig<br />

in der Commerzbank-Arena lässt er dann<br />

aber doch noch raus: Jeden Besucher will er<br />

mit einem Autogramm versorgen. »Limitiert,<br />

durchnummeriert und garantiert handsigniert«,<br />

verspricht er. Traditionell hält<br />

Ceylan nach seinen Shows eine Signierstunde<br />

ab. »Aber das wäre diesmal zu chaotisch«,<br />

erklärt er. Klingt nachvollziehbar bei<br />

42000 Gästen. Stattdessen arbeitet er vor:<br />

Seit Dezember unterzeichnet Ceylan jeden<br />

Tag unzählige Autogrammkarten. Demonstrativ<br />

schüttelt er an diesem Morgen die<br />

Hände aus und sagt lachend: »Ich habe keinen<br />

Praktikanten.«<br />

Florian Dörr<br />

5/2012 streifzug 33


AM MAIN<br />

Die Verlockung der Schlichtheit<br />

Geboren wurde sie in Brooklyn, doch längst hat die 33-Jährige die ganze Welt für sich entdeckt.<br />

Die US-amerikanische Soul- und Jazzsängerin Norah Jones begeistet die Menschen<br />

auf dem kompletten Globus. Im Sommer kommt sie mit ihrer wunderbaren Stimme für zwei<br />

Konzerte nach Deutschland, genauer nach Hamburg und Frankfurt. In der Alten Oper stellt<br />

die mehrfache Grammypreisträgerin am 26. Mai ihr Album »Little Broken Hearts« vor.<br />

Norah Jones verdankt ihren weltweiten Erfolg<br />

künstlerischer Integrität, zurückhaltender<br />

Performance und betörenden Songs.<br />

Gegen Marktgesetze und ohne Medienrummel<br />

setzte sich die New Yorkerin mit<br />

subtilen stilistischen Mitteln an die Spitze<br />

der internationalen Charts. Seit Veröffentlichung<br />

ihres Debütalbums »Come Away<br />

With Me« verkaufte sie sensationelle 36<br />

Millionen CDs. Kaum fassbare neun Grammys<br />

sind Ausdruck der Anerkennung für<br />

eine unkonventionelle Künstlerin, deren<br />

feine Nuancen zwischen Jazz und Folk den<br />

Zuhörer überwältigen. Ihre größten Erfolge<br />

und die Songs ihres neuen Albums »Little<br />

Broken Hearts« präsentiert Norah Jones<br />

nun in der Frankfurter Alten Oper und am<br />

17. Juli im Hamburger Stadtpark.<br />

»Little Broken Hearts«, ihr fünftes Album, ist<br />

eine Kollaboration von Norah Jones mit<br />

dem Musiker und Produzenten Danger<br />

Mouse. Sie enthält ausschließlich Kompositionen<br />

beider Künstler, deren individuelle<br />

persönliche Stile sich zu einem völlig innovativen<br />

Sound verbinden. Norah Jones<br />

erweist sich damit erneut als eine der verblüffendsten<br />

Sängerinnen der letzten<br />

Dekade.<br />

Auf der vorherigen CD »The Fall«, die nahtlos<br />

an die vorangegangenen Charterfolge<br />

anknüpfte, standen musikalische Experimente<br />

und Kooperationen mit anderen<br />

Musikern im Vordergrund. Festzustellen<br />

war ein stärkerer Fokus auf Rhythmus und<br />

eine feine, natürliche Balance zwischen<br />

Schönheit und Rauheit.<br />

Mit dem Vorgänger »Not Too Late« hatte<br />

Norah Jones erstmals ein komplettes Werk<br />

selbst komponierter Songs vorgelegt. Beim<br />

Sturz in emotionale Tiefen und beim Ausloten<br />

eines eigenen Weges in einer komplizierter<br />

werdenden Welt zeigte sie eine<br />

erstaunliche Leichtigkeit.<br />

Das zweite Album »Feels Like Home« wurde<br />

von Produzenten-Legende Arif Mardin<br />

betreut. Überraschend ein Duett mit<br />

Country-Legende Dolly Parton. Diese<br />

Country-Affinität unterstrich Norah Jones<br />

auch durch ihre Beteiligung am Patsy-<br />

Cline-Gedächtnis-Album »Remembering<br />

Patsy«. Dies ist dennoch nur eine von vielen<br />

Facetten ihres Stils, der Jazz-, Blues-,<br />

Soul- und Pop-Zitate verwendet. Eine Vielfalt,<br />

die zeigt, wie variabel, versiert und<br />

Veranstaltungen in Frankfurt<br />

Dienstag, 1. Mai<br />

David Garrett<br />

Der deutsch-amerikanische Star-Violinist und<br />

Echo-Gewinner gibt sich die Ehre<br />

➛ 18.00 Alte Oper<br />

Mittwoch, 2. Mai<br />

Indien<br />

Ins Reich der Tiger und Tempel entführt<br />

der Vortrag vom Zoologen und Tierfilmer<br />

Dr. Fritz Jantschke<br />

➛ 18.00 Zoo<br />

Donnerstag, 3. Mai<br />

Morten Harket<br />

Die Stimme der 80er-Jahre-Größe a-ha<br />

begibt sich auf Solo-Pfade<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Donnerstag, 10. Mai<br />

Tom Liwa<br />

Für die linke Spur war der Songwriter schon<br />

immer zu langsam. Der Gründer der Flower-<br />

pornoes präsentiert sein neues Album<br />

»Goldrausch«<br />

➛ 20.00 Das Bett<br />

Samstag, 12. Mai<br />

Zeit des Verschwindens<br />

Grundlage des Stücks ist der Roman von<br />

John von Düffel, bei dem es um die<br />

abenteuerliche Reise ins Innenleben<br />

zweier Menschen geht<br />

➛ 20.00 Titania<br />

Sonntag, 13. Mai<br />

Spiel nicht mit den<br />

Schmuddelkindern<br />

Ein politisches Abendtheater als Hommage<br />

an Franz Josef Degenhardt<br />

➛ 20.00 Katakombe<br />

Dienstag, 15. Mai<br />

Jens Sparschuh<br />

Sparschuhs Held im Roman »Im Kasten«<br />

heißt Hannes Felix. Der Protagonist des<br />

34 streifzug 5/2012


AM MAIN<br />

Norah Jones<br />

Sie hat sich 2007 als Schauspielerin versucht,<br />

aber viel besser ist Norah Jones als Songspielfreudig<br />

diese leidenschaftliche Interpretin<br />

ist.<br />

Ihr Erstling »Come Away With Me«, dieser<br />

Glücksfall von Inspiration und Musikalität,<br />

hatte ein unglaubliches und nachhaltiges<br />

Echo gefunden. »Eindrucksvoll und ungewöhnlich«<br />

urteilte damals der Spiegel,<br />

»schlichtweg großartig« der Stern, während<br />

Norah Jones selbst die CD als »launische<br />

kleine Platte« bezeichnete, mit der sie einfach<br />

Glück gehabt habe, das nicht vielen<br />

beschieden sei. Platin für das Album, Charterfolg<br />

für die Single »Don’t Know Why«<br />

und ein Echo Award waren sichtbare Zeichen<br />

der Zuneigung deutscher Fans.<br />

Norah Jones hatte Ende der 90er als klassisch<br />

geschulte Pianistin in den Jazz-Zirkeln<br />

von Greenwich Village auf sich aufmerksam<br />

gemacht. In der Band von Jazz-Ikone<br />

Charlie Hunter und mit ihrer eigenen Formation,<br />

zu der auch Bassist und Songwriter<br />

Lee Alexander gehörte, unternahm sie die<br />

nächsten behutsamen Karriereschritte. So<br />

entstand ihr kleines Meisterwerk »Come<br />

Away With Me«.<br />

Aufrichtigkeit, Bescheidenheit und Können<br />

sind die Tugenden, die die eindrucksvolle<br />

Norah Jones offensichtlich bereits in die<br />

Wiege gelegt bekam. Die Tochter des genialen<br />

indischen Sitar-Virtuosen Ravi Shankar<br />

verfügt über eine magische Bühnenpräsenz.<br />

An ihrem glänzenden Flügel beschwört<br />

sie harmonisch, weich, schwerelos<br />

die Kraft der Musik, pur und ohne überflüssige<br />

Showeffekte. Und davon können Sie<br />

in der Alten Oper in Frankfurt Zeuge werden.<br />

bf<br />

Norah Jones singt am 26. Mai in der Alten Oper.<br />

Foto: bf<br />

Buches ist verliebt – verliebt in die<br />

Ordnung<br />

➛ 20.30 Romanfabrik<br />

Samstag, 19. Mai<br />

Ingolf Lück<br />

Mit seinem Programm »Lück im Glück«<br />

stellt sich der Komiker dem alltäglichen<br />

Drama des familiären Zusammenlebens<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Montag, 21. Mai<br />

Mirel Wagner<br />

Wagner heißt sie, weil ihr Großvater Deutscher<br />

gewesen ist. Geboren wurde Mirel in<br />

Äthiopien, aufgewachsen ist sie in Finnland.<br />

Ihre Musik ist da klarer zu definieren:<br />

striktes Songwriting<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Dienstag, 22. Mai<br />

Marc-Uwe Kling<br />

Das Känguru legt sich mit dem Ministerium<br />

für Produktivität an und gründet eine<br />

Anti-Terrorgruppe, die Anti-Terror-Anschläge<br />

begeht. In 3D. So verspricht es jedenfalls Autor<br />

Marc-Uwe Kling, der dazu Gedichte singen<br />

und Lieder erzählen will<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Mittwoch, 23. Mai<br />

Kidd Pivot Frankfurt RM<br />

In diesem Tanzstück geht es nach Motiven<br />

von Shakespeares »The Tempest« um Rache<br />

und Vergebung, Reailtät und Imagination<br />

➛ 20.00 Mousonturm<br />

Ab Donnerstag, 24. Mai<br />

Das Mädchen am Ende der Straße<br />

Laird Koenigs zweiter Roman wurde als Bestseller<br />

in 15 Sprachen übersetzt und 1976 mit<br />

Jodie Foster in der Hauptrolle verfilmt<br />

➛ 20.00 Fritz-Rémond-Theater<br />

Samstag, 26. Mai<br />

writerin, die sich dem Soul und Jazz verschrieben<br />

hat<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Sonntag, 27. Mai<br />

Ivy Quainoo<br />

Die Gewinnerin der Castingshow »The Voice<br />

of Germany« geht auf Tour<br />

➛ 19.30 Jahrhunderthalle<br />

Dienstag, 29. Mai<br />

Nils Frahm<br />

Der Berliner verwöhnt sein Publikum mit<br />

melancholischen Refrains, intimen Passagen<br />

und minimalistischen Improvisationen<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

5/2012 streifzug 35


Foto: bf<br />

Von Marienkäfern lernen<br />

Ein spannender Blick in die Spitzenforschung in Gießen, die der Stadt<br />

bald ein Fraunhofer-Institut bringen könnte.<br />

Sinnesorgane, die über mehrere Kilometer hinweg<br />

funktionieren; die Fähigkeit, Nahrungsmittel mit körpereigener<br />

Kraft und ohne weitere Hilfsmittel wie<br />

einen Kühlschrank für lange Zeit zu konservieren; ein<br />

fantastisches Immunsystem, das sogar in extremen<br />

Lebensräumen wie Jauchegruben Überlebensfähigkeit<br />

garantiert und noch vieles mehr – all das klingt für<br />

uns Menschen wie Superkräfte aus einem Science-<br />

Fiction- oder Fantasy-Comic. Für Insekten sind diese<br />

Fähigkeiten hingegen Bestandteil des normalen Lebens.<br />

Wäre es also nicht unglaublich praktisch, wenn<br />

der Mensch diese Eigenschaften seiner kleinen Mitlebewesen<br />

für sich nutzbar machen könnte?<br />

Genau daran arbeitet seit 2009 in Gießen die durch<br />

die LOEWE-Initiative des Landes Hessen unterstützte<br />

Fraunhofer-Projektgruppe »Bio-Ressourcen« um Abteilungsleiter<br />

Prof. Dr. Andreas Vilcinskas. Und das mit<br />

so großem Erfolg, dass Gießen Standort des ersten<br />

Fraunhofer-Instituts in Mittelhessen werden soll.<br />

»Mein Lieblingsspruch lautet: Von Insekten lernen<br />

heißt siegen lernen«, sagt Vilcinskas und begründet:<br />

»Insekten sind mit 1,2 Millionen Arten die erfolgreichste<br />

Tiergruppe auf der Erde. Ihre Diversität manifestiert<br />

sich auf molekularer Ebene, und unser Ziel ist,<br />

diese zum Wohle der Menschheit nutzbar zu machen.<br />

Zum Beispiel, um neue Substanzen zu finden,<br />

aus denen man Antibiotika gewinnen kann«, spricht<br />

der Biologe eines der Forschungsfelder seines Projekts<br />

an. Denn neben dem Pflanzenschutz (im Biologie-<br />

Farbencode auch Grüne Biotechnologie genannt) und<br />

der Industrie (Weiße Biotechnologie) gilt ein Fokus<br />

der Medizin (Rote Biotechnologie).<br />

Der Wissenschaftler erläutert die Vorgehensweise der<br />

Projektgruppe am Beispiel des Asiatischen Marienkäfers<br />

(Foto oben), der in Gießen erfolgreich erforscht<br />

und nutzbar gemacht werden konnte. Zu Beginn<br />

einer jeden Untersuchung steht eine These: »Der Asiatische<br />

Marienkäfer ist eine invasive Art und breitet<br />

sich im Gegensatz zu unserem heimischen Marienkäfer<br />

weltweit aus – er muss also ein Top-Immunsystem<br />

haben.« Diese Hypothese konnte eindrucksvoll bestätigt<br />

werden. In der Hämolymphe (dem Blut) des Asiatischen<br />

Marienkäfers konnte eine extrem starke Wirkung<br />

gegen Bakterien nachgewiesen werden, die bei<br />

heimischen Marienkäferarten nicht vorkommt. Die<br />

dafür verantwortliche Substanz wurde aus dem asiatischen<br />

Insekt isoliert, charakterisiert und synthetisch<br />

hergestellt. Das sogenannte Harmonin zeigte im Labor<br />

eine vielversprechende Wirkung gegen die Erreger<br />

der Tuberkulose und der Malaria. Um aus solchen<br />

Substanzen nun Medikamente entwickeln zu können,<br />

ist es wichtig zu wissen, wie diese hergestellt<br />

werden. Und deshalb erforschen die <strong>Gießener</strong><br />

Wissenschaftler jetzt, wie sich die Marienkäfer als


CAMPUS<br />

»Chemiker« betätigen und solche Wirkstoffe<br />

produzieren.<br />

Wenn die Herstellung der Stoffe nun auch<br />

noch zu einem reellen finanziellen Aufwand<br />

möglich ist, kann mit der Entwicklung neuer<br />

Medikamenten begonnen werden. Und<br />

dank der Vernetzung unterschiedlicher Arbeitsgruppen<br />

in Gießen sind hier gleich alle<br />

Schritte möglich. Den Hauptsitz hat die Projektgruppe<br />

im Technologie- und Innovationszentrum<br />

Gießen (TIG), die Isolation der<br />

Moleküle erfolgt per Massenspektrometrie<br />

durch AmbiProbe bei Prof. Dr. Spengler, die<br />

Umprogrammierung der Zellen zur Herstellung<br />

von Wirkstoffen im Großfermenter der<br />

TH Mittelhessen bei Prof. Dr. Czermak, um<br />

nur einige der involvierten Teilschritte aufzulisten.<br />

»Wenn wir eine Subs-tanz <strong>entdecken</strong>,<br />

haben wir in Gießen die Technologie, sie in<br />

großem Maßstab herzustellen und auf den<br />

Markt zu bringen«, erklärt Vilcinskas. Weitere<br />

medizinische Anwendungsziele sind beispielsweise<br />

Lebensmittelunverträglichkeiten<br />

wie etwa Zöliakie (Glutenunverträglichkeit):<br />

Die Suche gilt Insekten, die sich vornehmlich<br />

von den für die betroffenen Menschen<br />

unverträglichen Stoffen ernähren und diese<br />

verdauen können. Das Ziel ist in dem Fall,<br />

das Enzym zu isolieren und für biotechnologische<br />

Verfahren bereitzustellen, mit denen<br />

Gluten aus Lebensmitteln entfernt werden<br />

kann.<br />

Außer für die Medizin verspricht die Insektenbiotechnologie<br />

natürlich auch für andere<br />

Bereiche großen Nutzen. Zum Beispiel in<br />

der Industrie, um etwa die für Menschen oft<br />

unverträglichen Konservierungsstoffe zu ersetzen.<br />

»Im Bienenstock hat noch nie einer<br />

einen Kühlschrank entdeckt«, weist Vilcinskas<br />

darauf hin, dass etwa die Biene ein sehr<br />

effektives Konservierungssystem hat, das<br />

sich der Mensch zunutze machen könnte.<br />

Gleiches gilt für den Totengräberkäfer, der<br />

ganze Mäusekadaver konservieren kann, obwohl<br />

diese um ein Vielfaches größer als er<br />

selbst sind. »Beim Totengräberkäfer haben<br />

wir 34 Moleküle entdeckt«, so Vilcinskas.<br />

Des Weiteren könnte das Prinzip der feinen<br />

Insektenantennen, die über Kilometer hinweg<br />

funktionieren, in Zukunft etwa an Flughäfen<br />

genutzt werden, um Sprengstoffe<br />

oder Drogen aufzuspüren. Auch die Suche<br />

nach Biokraftstoffen gehört zum Fokus.<br />

»Die Grüne Biotechnologie ist leider sehr<br />

verrufen«, weiß der Wissenschaftler, dass viele<br />

Menschen dem pflanzlichen Einsatzbereich<br />

noch skeptisch gegenüberstehen. Aber<br />

diese Sorge teilt er nicht: »Die Idee ist zum<br />

Beispiel, Pflanzen wie Raps herzustellen, die<br />

ein Gen in Schädlingen ausschalten, ohne<br />

Nichtzielorganismen wie Bienen zu treffen.<br />

Und die trifft man mit Insektiziden immer.«<br />

Um die Pflanzen gegen Schadinsekten resistent<br />

zu machen, kommt das Verfahren RNA-<br />

Interferenz zum Einsatz, das 2006 mit dem<br />

Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Ein weiteres<br />

Projekt ist beispielsweise, eine Tabakpflanze<br />

in die Richtung zu verändern, dass<br />

sie im Gewächshaus kostengünstig ein<br />

Medikament produzieren kann.<br />

Neben diesem Nutzen für die weltweite<br />

Wissenschaft hat die Fraunhofer-Projekt-<br />

gruppe aber auch für Gießen als Stadt einen<br />

hohen Wert: »Nach dem, was wir einschätzen<br />

können, liegen wir weit über den Erwartungen.<br />

Wir haben Pionierfunktion auf dem<br />

Gebiet und in Europa keine Konkurrenz.<br />

Und das Gebiet hat eine Riesenwachstumsprognose«,<br />

erklärt der Biologe, dass derzeit<br />

nur in asiatischen Ländern wie China, Japan<br />

und Südkorea auf vergleichbar hohem<br />

Niveau in der Insektenbiotechnologie geforscht<br />

wird. Aus Gießen bzw. aus Vilcinskas’<br />

Feder stammt sogar die Bezeichnung Gelbe<br />

Biotechnologie, mit der die Insektenbiotechnologie<br />

mittlerweile weltweit bezeichnet<br />

wird. Auch das erste veröffentlichte<br />

Buch zu diesem Thema wurde von der <strong>Gießener</strong><br />

Projektgruppe verfasst; inzwischen ist<br />

es bereits unter anderem ins Japanische und<br />

Arabische übersetzt worden.<br />

Daraus ergibt sich natürlich auch ein wirtschaftlicher<br />

Nutzen für Gießen. Im Gegensatz<br />

zu unseren Nachbarstädten wie Frankfurt<br />

und Marburg gibt es hier bisher keine<br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

wie Max-Planck- oder Helmholtz-Institute.<br />

Das geplante Fraunhofer-Institut soll nun die<br />

Innovations- und Wirtschaftskraft Mittelhessens<br />

stärken und neue Arbeitsplätze schaffen.<br />

»Das macht die Stadt als Standort für<br />

Firmen attraktiver, die die Nähe zum Institut<br />

suchen«, hofft Vilcinskas, der als Leiter des<br />

neuen Fraunhofer-Instituts im Gespräch ist,<br />

dass sich das hochangesehene Institut für<br />

Gießen entscheidet – für die Stadt wäre das<br />

in jedem Fall ein Gewinn.<br />

Jan Sommerlad<br />

Prof. Vilcinskas<br />

und seine<br />

Mehlwürmer<br />

Foto: age<br />

5/2012 streifzug 37


Foto: bf<br />

Für die Karriereplanung<br />

»Und was macht man später damit…?«, ist wohl eine der meistgestellten<br />

Fragen, mit denen ein Studierender in Bezug auf sein Studium konfrontiert<br />

wird – zumindest, wenn er nicht Medizin oder Architektur studiert. Nur zu<br />

oft steht bei dem Befragten selbst noch ein großes Fragezeichen, schließlich<br />

handelt es sich dabei um Entscheidungen, die das weitere Leben bestimmen<br />

werden. Um Studierenden zu helfen, solche Fragen künftig leichter<br />

beantworten zu können, gibt es am 12. Mai den Informationstag »Master<br />

& Career«, der im Rahmen der <strong>Gießener</strong> Wissenschafts- und Karrieretage<br />

im Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität veranstaltet wird.<br />

Zwischen 10.30 Uhr und 17 Uhr werden in den 17<br />

zur Verfügung gestellten Uni-Räumlichkeiten stattliche<br />

60 Vorträge gehalten, die sich an Studierende richten.<br />

Und zwar an all diejenigen, die in Form eines Master-<br />

Studiums oder einer Promotion den nächsten Schritt<br />

ihrer universitären Laufbahn planen, sowie an diejenigen,<br />

die ihr Studium bereits berufsorientiert gestalten<br />

und Kontakte zu Unternehmen knüpfen wollen.<br />

Ebenso angesprochen sind Berufstätige, die sich für<br />

ein weiterführendes Studium bzw. eine wissenschaftliche<br />

Weiterbildung interessieren, und Absolventen,<br />

die auf der Suche nach einer Stelle sind.<br />

Zum vierten Mal gibt es den von der Zentralen Studienberatung<br />

und dem Career Center organisierten<br />

und kostenlosen Informationstag bereits, doch zum<br />

ersten Mal ist er um die Karrieremesse erweitert und<br />

in die Wissenschafts- und Karrieretage integriert; am<br />

darauffolgenden Tag geht die »Straße der Experimente«<br />

an selber Stätte weiter.<br />

»Beim letzten Mal hatten wir etwa 800 Teilnehmer –<br />

durch die Hinzunahme der Karrieremesse hoffen wir,<br />

dass wir das sogar noch deutlich übertreffen«, blickt<br />

Jens Blank vom Zentrum für fremdsprachliche und<br />

berufsfeldorientierte Kompetenzen der Veranstaltung


positiv entgegen. Gemeinsam mit Ulrikka<br />

Richter von der Zentralen Studienberatung<br />

ist er der Organisator des Events. »Grundsätzlich<br />

ist es gut, wenn sich die Leute voranmelden,<br />

aber es kann auch so jeder kommen«,<br />

erklärt Blank, dass auch spontan<br />

Entschlossene willkommen sind. Wer aber<br />

dem Veranstalter entgegenkommen und<br />

sich voranmelden will, kann das auf der Veranstaltungs-Homepage<br />

www.master-andcareer.de<br />

machen, wo auch die detaillierten<br />

Vortragsthemen mit Raum- und Zeitplan<br />

und viele weitere Infos zu finden sind.<br />

Eröffnet wird der Infotag um 10.30 Uhr in<br />

der Aula des Hauptgebäudes durch die offiziellen<br />

Begrüßungsreden der Uni-Vizepräsidentin<br />

Prof. Dr. Burwitz-Melzer, der Stadträtin<br />

Astrid Eibelshäuser und des Regierungspräsidenten<br />

Dr. Lars Witteck. Danach beginnen<br />

die thematisch zweigeteilten Vorträge –<br />

nämlich diejenigen, die sich mit dem Master-Studium<br />

befassen, und diejenigen, die<br />

die Zeit nach dem Studium im Fokus haben.<br />

Die Vorträge durch studierte Experten decken<br />

beinahe alle Fachbereiche ab. Besondere<br />

Schwerpunkte sind der Bereich Journalismus<br />

mit Vertretern des Hessischen Rundfunks,<br />

Spiegel Online und dem Radiosender<br />

Harmony.fm; Vorträge zum Tätigkeitsfeld im<br />

Statistischen Bundesamt und im Bundeskriminalamt<br />

sowie zum Berufseinstieg für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

Zudem sind auf dem Platz vor dem Hauptgebäude<br />

die Stände der Karrieremesse aufgebaut,<br />

wo unter anderem Fraport, Leica,<br />

Vitos, die AOK und weitere Unternehmen<br />

und Organisationen für die Besucher ansprechbar<br />

sind. Ebenfalls vor dem Hauptgebäude<br />

ist durch das Catering für das leibliche<br />

Wohl gesorgt.<br />

Und eine weitere Besonderheit haben sich<br />

die Veranstalter überlegt: Wer auf Facebook<br />

ein Fan des Career Centers wird, nimmt<br />

automatisch an einer Verlosung für ein iPad<br />

teil. Diese wird direkt nach der offiziellen<br />

Begrüßung vorgenommen. Einzige Gewinnbedingung:<br />

Der Gezogene muss persönlich<br />

anwesend sein, ansonsten wird weitergezogen.<br />

Der Besuch des Infotags kann sich also<br />

gleich doppelt lohnen. Jan Sommerlad<br />

Profs machen Mukke<br />

Am 23. Mai steigt Prof. Dr. DJ Party im Audimax<br />

DREI PFLICHTVER-<br />

ANSTALTUNGEN<br />

von der »Gießen-Seite«<br />

www.wasmachicheigentlichhier.de<br />

Akustische Traumreise in Retroklang<br />

Augen zu, Ohren<br />

auf. Was ihr seht?<br />

Eine Wiese unter<br />

einem Sonnenhimmel,<br />

getaucht<br />

in den bronzenen<br />

Schein einer Retrokamera. Menschen, die über<br />

das Gras springen. Pärchen, die dort liegen. Sie<br />

zupft an ihren Haaren. Er kaut auf einem Grashalm.<br />

Lagerfeuer, Gitarren, Traumtänzer. Wir hören<br />

uns zurück in die frühen 70er. Lust auf solch<br />

eine Flucht aus dem Alltag? Am 23. Mai im Irish<br />

Pub nimmt euch die in Gießen gegründete, junge<br />

Band »The Joy Over the Lost Penny« mit!<br />

Baumkronen & Bembel<br />

Alle Jahre wieder beglückt<br />

uns dieses Fest im beschaulichen<br />

Daubringen mitten<br />

im Wald unter den ersten<br />

grün leuchtenden Baumkronen.<br />

Doch nicht nur die Wipfel strahlen,<br />

sondern auch der güldene Saft in den berühmtberüchtigten<br />

Ton-Bembeln. Beim Apfelweinfest<br />

wird am 17. Mai erneut dem hessischen Gaumenschmaus<br />

– dem Äbbelwoi – alle Ehre erwiesen.<br />

In Strömen fließt der Trunk für Jung und<br />

Alt aus der ganzen Umgebung. Nehmt das Rad<br />

und begebt euch auf eine berauschende Spritztour<br />

in die Provinz!<br />

Studenten sind faul und wollen nur stupide<br />

feiern? Wer weiß? Aber in Gießen feiern sie<br />

wenigstens auch für den guten Zweck. Wie<br />

das geht, zeigt die Benefizparty »Prof. Dr. DJ<br />

– Eure Profs machen Musik« im »Audimax«<br />

der JLU, bei der freiwillige Professoren-DJs<br />

der einzelnen Fachbereiche im DJ-Battle<br />

gegeneinander antreten. Nächster Termin ist<br />

Mittwoch, 23. Mai, ab 21 Uhr. Der Sieger erhält<br />

eine Spende für die Bibliothek seines<br />

Fachbereichs. 3700 Euro sind so schon in die<br />

Bibliotheken geflossen – zuletzt spielten die<br />

Soziologen mit Professor Dr. Thomas Brüsemeister<br />

und Professor Dr. Andreas Langenohl<br />

den Titel ein, den sie nun verteidigen<br />

müssen. Man darf gespannt sein, aus welchem<br />

Fachbereich sich Profs bereit erklären,<br />

gegen die Vorjahressieger anzutreten.<br />

Die Profs werden ihren Studenten richtig<br />

einheizen, so verschieden wie die Lehrkörper,<br />

so individuell wird auch ihr Musikstil<br />

sein. Wer gewinnt, entscheiden die Studenten<br />

durch Applaus. Dabei geht es nicht nur<br />

um den symbolischen Wanderpokal, sondern<br />

auch um die genannte Spende für die<br />

Fachbereichsbibliothek. Aus dem Eintrittsgeld<br />

von 5 Euro fließt mindestens ein Euro<br />

in den Spendentopf. »Wenn wir guten Umsatz<br />

generieren, durchaus auch mehr«, erklärt<br />

Organisator Benjamin Myk, der die<br />

Partyreihe mit Frederik Möller etabliert hat.<br />

Die Resonanz könne bei den Professoren<br />

größer sein, sagt Myk, und ruft auf, dass für<br />

das nächste Event Freiwillige gesucht werden,<br />

die den Gang hinters DJ-Pult wagen.<br />

Ab 21 Uhr findet als »Warm-up« auf dem<br />

Professoren-Main-Floor eine Einweisung in<br />

die Technik mit DJ Ralf Richter statt, der die<br />

Professoren-DJs betreuen wird. Ab 22.30<br />

Uhr treten dann die Professoren an die Turntables.<br />

Nach Abschluss der Battles (gegen<br />

1.30 Uhr) wird DJ Ralf Richter selbst für Stimmung<br />

sorgen. Auf dem zweiten Floor spielt<br />

DJ Chris Sharp. Neben Biertheken ist auch<br />

für Longdrinks, Cocktails, eine Prosecco-Bar<br />

und den <strong>Gießener</strong> »Goldrausch«-Schnaps<br />

gesorgt, im Außenbereich gibt es Getränke<br />

und Würstchen. Außerdem wird der DJ-Battle<br />

nach draußen übertragen, sodass die<br />

Gäste gleichzeitig Frischluft genießen und<br />

trotzdem am Event teilhaben können.<br />

Tickets gibt es auch im limitierten Vorverkauf<br />

ab zwei Wochen vor der Party. Erhältlich<br />

sind sie bei Flyerverteilern an den Tagen<br />

vor der Feier vor den Mensa (Uni und THM),<br />

erkennbar an gelben Warnwesten. sag<br />

(K)ein Tag für Gesetze<br />

Für Juristen: Zuerst könnt ihr euch informieren<br />

über die Rechte, Pflichten, Möglichkeiten und<br />

Dreistigkeiten des Lebens im Paragraphendschungel.<br />

Danach dürft ihr den WiWi-Campus<br />

mit Professoren, Kommilitonen und anderen<br />

Feierfreudigen bespielen und den ein oder anderen<br />

Paragraphen auch mal außer Kraft setzen.<br />

Für Nicht-Juristen: Im Anschluss an den Infotratsch<br />

gibt’s ein Sommerfest der Juristen. Aus Erfahrung<br />

wissen wir, dass, wenn sie dann mal die<br />

Wälzer beiseite legen und die Krawatte lockern,<br />

unsere lieben Juristen doch auch feiern können.<br />

Probiert’s aus, beim Sommerfest am 31. Mai sind<br />

auch Zeugen gestattet!<br />

2/2011 streifzug 39


Foto: bf<br />

Foto:<br />

Der Comedy-Kaiser<br />

So richtig durch die Decke ging die Karriere von Comedian Matze Knop, als er damit begann,<br />

Kaiser Franz Beckenbauer zu parodieren. Kein Wunder also, dass der Comedy-Kaiser<br />

am 12. Mai in der <strong>Gießener</strong> Kongresshalle (20 Uhr) auch den Fußball-Kaiser im Gepäck hat,<br />

wenn er sein aktuelles Bühnenprogramm »Operation Testosteron« vorstellt. Im Interview mit<br />

dem streifzug sprach Knop zuvor über die Kunst des Parodierens, seine Fußballbegeisterung<br />

und Supa Richie. Das Interview fand bereits nach dem 7:0 von Bayern München gegen den<br />

FC Basel statt und Beckenbauer war natürlich noch voll des Lobes, Louis van Gaal eher nicht.<br />

Aber das hören Sie besser im Podcast (siehe Link), den Rest lesen Sie hier…<br />

Herr Knop, viele Ihrer Figuren sind Fußballspieler<br />

oder Fußballtrainer. Sind das eher<br />

dankbare »Opfer« zum Parodieren oder<br />

sind Sie einfach nur ein großer Fußballfan?<br />

MK: Ich bin ein großer Fan. Immer schon<br />

gewesen. Ich bin auch immer noch Spieler,<br />

ein echter Kreisligakicker und ich stamme<br />

aus einer Fußballerfamilie. Mein Vater, Onkel<br />

und Bruder sind sogar alle Trainer. Mein Bruder<br />

besitzt sogar die A-Lizenz. Ich bin der<br />

einzige, der kein Trainer ist, aber ich bin<br />

Spieler und Parodist. Aber eigentlich ist das<br />

ja Blödsinn, was ich da jetzt rede. Ich bin ja<br />

auch Trainer. Ich bin sogar alle Trainer. Ehrlich<br />

gesagt warte ich auf den Moment, dass endlich<br />

mal ein Bundesligaverein auf den Trichter<br />

kommt, mich zu verpflichten. Da muss<br />

man dann auch nicht den Otto ausbuddeln.<br />

Dem Verein könnten Sie zumindest<br />

von jedem Trainer die beste Seite bieten.<br />

Eigentlich erfolgsversprechend.<br />

MK: Ich wollte es gerade sagen. Blöderweise<br />

ist da noch keiner draufgekommen. Der<br />

HSVwäre so ein Klub, die könnten das machen.<br />

Wenn Sie auf Tour gehen, haben Sie gleich<br />

eine ganze Menge Menschen im Gepäck.<br />

Wie lebt es sich denn als multiple Persönlichkeit?<br />

MK: Eigentlich ganz gut. Das Problem ist,<br />

man hat wenig Platz im Bus. Man steigt ein<br />

und der ist schon voll, obwohl ich ganz<br />

allein drin sitze (lacht). Aber jetzt mal ohne<br />

Blödsinn. Es ist schön, man kann in andere<br />

40 streifzug 5/2012


KULTUR<br />

Rollen schlüpfen. Auch wenn es Comedy ist,<br />

ist es sehr reizvoll. Ich fühle in dem Moment<br />

den Charakter der Person, die ich verkörpere.<br />

Das macht Spaß.<br />

Wenn Sie als Franz Beckenbauer interviewt<br />

werden, benötigen Sie schon ein gewisses<br />

Maß an Spontanität, um auf die Fragen antworten<br />

zu können.<br />

MK: Ja. Das ist immer spontan. Das meiste<br />

fällt mir in dem Moment so ein. In meinem<br />

Programm ist natürlich einiges überlegt,<br />

denn es gibt Tage, an denen hat man<br />

100000 Ideen, es gibt aber auch Tage, da<br />

brauche ich etwas. Da ich meine Texte aber<br />

zum großen Teil selber schreibe, fällt es mir<br />

nicht schwer zu reagieren.<br />

Wen bringen Sie alles mit nach Gießen?<br />

MK: Mich selber natürlich, den Kaiser Franz,<br />

Supa Richie auch, weil der immer noch sehr<br />

beliebt ist, fast schon Nostalgie. Und Luca<br />

Toni, weil die Frauen den sehr mögen.<br />

Denen ist völlig egal, ob der noch Fußball<br />

spielt. Ansonsten reden wir eigentlich über<br />

alles mögliche. Jürgen Klopp und Niki Lauda<br />

sind auch dabei. Es ist auch ein Programm<br />

für Frauen. Es geht um Schwangerschaft,<br />

Kinder, Urlaub. Fußball ist nur ein kleiner Teil<br />

des Programms.<br />

Also eher Comedy- als Fußballshow?<br />

MK: Klar. Es ist ein vollständiges Comedyprogramm.<br />

Es gibt viel zu lachen, wenn wir<br />

über mein Mau-Mau-Glück, Urlaub in Griechenland<br />

oder Spanien und Testosteron im<br />

<strong>Allgemeine</strong>n reden. Wir sprechen auch über<br />

Männer und klären, warum wir so sind wie<br />

wir sind. Und, dass wir es nicht leicht haben.<br />

Es ist für jeden etwas dabei.<br />

Wie fing das denn damals bei Ihnen mit<br />

dem Parodieren an?<br />

MK: Als Jugendlicher habe ich anfangs Boris<br />

Becker nachgemacht oder Gerd Rubenbauer.<br />

Mein Vater war mal als Sportreporter<br />

tätig, und ich habe für ihn im Stadion die<br />

Ecken gezählt. Dabei habe ich Rubenbauer<br />

für mich entdeckt. Damals habe ich aber<br />

noch heimlich parodiert, denn ich war noch<br />

zu schüchtern.<br />

Was ist die Kunst des Parodierens?<br />

MK: Man benötigt eine gute Beobachtungsgabe<br />

und Einfühlungsvermögen. Und man<br />

muss seinen Körper im Griff haben. Eigentlich<br />

alles, was man auch als Schauspieler<br />

haben muss. Zudem natürlich auch den<br />

Comedyeffekt. Ich arbeite immer heraus,<br />

wo die Komik der Figur eigentlich liegt. Diesen<br />

Wesenszug muss man herausfinden und<br />

überhöhen. Ich benötige so zwei bis sechs<br />

Wochen, bis eine Figur steht, aber sie verändert<br />

sich ständig weiter. Das ist wie bei<br />

einem Facelift am Auto. Beckenbauer bekommt<br />

mal eine neue Perücke oder eine<br />

neue Brille, aber auch die Stimme und die<br />

Zitate muss man ständig anpassen, denn das<br />

verändert sich in Wirklichkeit ja auch.<br />

Parodieren Sie auch Ihre Bekannten?<br />

MK: Nein. Vor mir muss keiner Angst haben.<br />

Grundsätzlich parodiere ich niemanden, den<br />

ich privat kenne. Ich benutze auch nie etwas<br />

aus einem persönlichen Gepräch mit einem<br />

Prominenten, denn ich kann sowieso nur<br />

mit Eigenschaften arbeiten, die die Zuschauer<br />

schon kennen. Nur bei Loddar muss ich<br />

mehr draufhauen, denn der bietet schon so<br />

viele steile Vorlagen, über die ich noch drübergehen<br />

muss. Die Eigenheiten müssen in<br />

der Öffentlichkeit bekannt sein, damit sie<br />

funktionieren.<br />

Sind Ihnen manche Promis auch böse?<br />

MK: Nee. Bis jetzt nicht (lacht). Sie sind alle<br />

friedlich, wenn wir uns kennenlernen.<br />

Im Sommer steht die EM an. Sind Sie schon<br />

im Trainingslager?<br />

MK: Ich bin gerade dabei mich vorzubereiten.<br />

Entweder wird das ein Riesenfest oder<br />

ein Reinfall. Die Gruppe ist jedenfalls nicht<br />

gerade leicht. Ich bin aber ein Fan der Nationalmannschaft<br />

uns sage: es klappt. Wir sind<br />

die Besten und werden gewinnen.<br />

In der EM-Zeit dürfte es für Sie aber auch<br />

wieder viel zu tun geben…<br />

MK: Mal gucken. Noch spiele ich mein altes<br />

Programm. Mit dem bin ich auch in Gießen.<br />

Das neue Programm kommt im Herbst,<br />

nach der EM. Da wird es aber sicher auch<br />

einige Kicker geben, die bei der EM im Team<br />

waren. Ich werde auch rund um die EM ein<br />

paar TV-Auftritte haben.<br />

Welcher Nationalspieler wird es denn ins<br />

Knop-Team schaffen?<br />

MK: Gomez, Schweinsteiger oder Özil. Den<br />

habe ich schon mal gemacht, aber das mit<br />

seinen Augen ist sehr aufwändig. Das<br />

Schminken dauert zwei Stunden. Deswegen<br />

muss ich mir noch überlegen, ob ich ihn<br />

nehme. Es kommt auch darauf an, wie er<br />

spielt und was er mit Real Madrid reißt. Aber<br />

nach Gießen kommt er jedenfalls nicht. Da<br />

war ich übrigens schon mal. Mit Richie. Das<br />

muss schon sehr lange her gewesen sein…<br />

Marc Schäfer<br />

Podcast:<br />

www.giessener-allgemeine.de/streifzug/<br />

matze-knop<br />

Premieren im<br />

AchterbahnTheater<br />

4. Mai, 20 Uhr, TiL<br />

Der Jugendclub-SPIELTRIEB widmet sich<br />

einem gesellschaftspolitischen Thema:<br />

Was fasziniert Jugendliche an der rechten<br />

Szene? Suchen die Heranwachsenden<br />

nach einer Protestbewegung, um<br />

ihrem Ärger Luft zu machen, oder<br />

steckt eine ideologische Überzeugung<br />

dahinter. Eine theatrale Auseinandersetzung<br />

mit hochaktueller Brisanz, die<br />

Fragen aufwirft.<br />

Lulu<br />

12. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Wer ist Lulu? Einen Ehemann nach dem<br />

anderen bringt sie zur Raserei. Einen<br />

nach dem anderen treibt sie in den<br />

Tod. Die Männer schauen ihr hinterher,<br />

sie begehren sie – sind bereit, alles für<br />

sie zu opfern. Wer oder was also ist<br />

diese Lulu? Nichts anderes als ein Produkt<br />

von Männerfantasien? Nur das,<br />

was die Männer in ihr zu sehen glauben?<br />

Dann gibt es Lulu gar nicht? Dann<br />

ist sie nichts und alles – Romantik, Liebe,<br />

Verzweiflung, Tod... Mit kompositorischem<br />

Geschick hat Alban Berg aus<br />

den Dramenvorlagen Wedekinds seine<br />

Lulu destilliert – jedoch nicht vollenden<br />

können. Dem zweiaktigen Werktorso<br />

hat nun Dirigent Eberhard Kloke seine<br />

Version des dritten Aktes hinzugefügt.<br />

Die Unterrichtsstunde<br />

11. Mai, 22.30 Uhr, Großes Haus<br />

Eine aufgeweckte, selbstbewusste junge<br />

Frau erscheint zu ihrer ersten privaten<br />

Unterrichtsstunde. Ihr Professor scheint<br />

ganz dem gängigen Berufsbild zu entsprechen<br />

– ein Trugschluss? Jedenfalls<br />

durchlebt die junge Frau eine Lehrstunde<br />

der besonderen Art. Eine Lektion bis<br />

aufs Blut – denn schließlich hat jeder<br />

seine Leichen im Keller.<br />

Hausrat<br />

24. Mai, 20 Uhr, TiL<br />

Es gibt Menschen, die wegen des sanften<br />

Heulens eines Staubsaugers in Streit<br />

geraten. Andere versetzt das brüllende<br />

Surren in Entspannung. Es gibt Menschen,<br />

die einen erbitterten Streit mit<br />

ihrer Kaffeemaschine austragen, und<br />

die, die von ihrer Esspressomaschine<br />

schwärmen. Und dann gibt es die, die<br />

Unrat mit Hausrat verwechseln. Die<br />

Tanzcompagnie Gießen geht dem<br />

Hausrat auf den Grund.<br />

5/2012 streifzug 41


Foto: nob<br />

Unser erstes Mal: Kanga<br />

Fotos:<br />

Mila schläft, ich schwitze<br />

Die Musik ist laut und peppig, die Trainerin schreit ihre Anweisungen durch den Raum. »Jetzt<br />

vier Schritte nach vorne, Bein hoch und wieder zurück.« Das alles stört Mila nicht im Geringsten.<br />

Sie schläft. Und sie ist nicht die einzige. Fast die Hälfte der Kursteilnehmer befindet sich<br />

nach gut 20 Minuten Bewegung im Land der Träume. Kein Wunder: Sitzen sie doch bequem<br />

in Tragehilfen vor den Bäuchen der Mütter und werden durch den Raum geschaukelt.<br />

Das also ist Kanga?! Die Mütter schwitzen, die Babys kommen schnarchend zum Einsatz.<br />

Mein – nein – unser erstes Mal Kanga.<br />

Mister Muskelkater, wo bist du nur? Dieses<br />

Ziehen in den Oberschenkeln, die Bestätigung<br />

des wohligen »Ich-habe-etwas-für-meinen-Körper-getan-Gefühls«<br />

– ich vermisse<br />

es. 15 Monate lang habe ich keine Turnschuhe<br />

angerührt, kein Sportdress übergezogen.<br />

Dabei bin ich mein Leben lang immer sportlich<br />

gewesen. Doch nun hat meine Herausforderung<br />

einen anderen Namen:<br />

Mila. Sie ist neun Monate alt. Sport? Fehlanzeige.<br />

Wo soll ich meine Tochter denn auch<br />

lassen, während ich Gewichte stemme,<br />

durch den Park renne oder in der Turnhalle<br />

schwitze? Ein Babysitter ist nicht in Sicht, also<br />

gibt es nur eine Lösung: Mila muss mit.<br />

Kanga erscheint da praktisch: Dort ist die<br />

Kleine nicht nur immer bei mir, sondern<br />

wird auch noch in den Sportkurs integriert.<br />

Sie ist sozusagen mein Sportgerät, sorgt für<br />

zusätzliches Gewicht und verstärkt somit<br />

den Trainingseffekt. Achteinhalb Kilo bedeu-<br />

42 streifzug 5/2012


SPORTWELT<br />

ten das in meinem Fall. Mal etwas weniger<br />

Gewicht nehmen – das geht nicht. Im<br />

Gegenteil: Es wird von Woche zu Woche<br />

mehr. Ich habe aber noch Glück: Die Mutter<br />

vor mir muss 13 Kilo tragen.<br />

Diese Kilos merke ich gleich bei den ersten<br />

Übungen. Auf dem Boden sitzend stemme<br />

ich mein Kind nach links, nach rechts, dann<br />

auf dem Rücken liegend auf den angewinkelten<br />

Oberschenkeln nach oben und wieder<br />

runter. Mila strahlt mich an und strampelt<br />

vergnügt mit den Beinen. Ihr gefällt es.<br />

Im Gegensatz zu meiner Tochter ist mir<br />

nicht unbedingt zum Lachen zumute. Ihre<br />

achteinhalb Kilo und meine eingerosteten<br />

Muskeln machen sich langsam bemerkbar.<br />

Warum Gewichte stemmen, wenn man ein<br />

Kind hat? Denke ich und mache weiter. Also<br />

Mila auf den Bauch und hoch in die Brücke<br />

und wieder runter. Und hoch. Dann dürfen<br />

die Kinder auf die Matte, wir Mütter machen<br />

Liegestütze. Eigentlich ohne Gewichte. Doch<br />

das lässt Mila nicht gelten, sie hängt sich an<br />

meine Beine. Ich murre nicht, schließlich<br />

sollen die überflüssigen Schwangerschaftspfunde<br />

purzeln. Noch ein paar kurze Übungen,<br />

dann beginnen die ersten Babys zu<br />

quengeln. Zeit, sie mithilfe der Tragehilfe vor<br />

den Bauch zu schnallen – und endlich, endlich<br />

mit dem Hauptteil der Kangastunde zu<br />

beginnen.<br />

Mit meiner Tochter vorne am Bauch hängend,<br />

hüpfe ich durch die Turnhalle. So also<br />

muss sich eine Känguru-Mama fühlen. Nur,<br />

dass wir noch zusätzlich Aerobicschritte machen.<br />

Side to Side, Leg Curl, Step Touch,<br />

Double Step Touch, Mambo, vier Schritte<br />

nach vorne, Knee lift und zurück, Step lauten<br />

die Anweisungen. Sicherlich nicht<br />

schwierig, trotzdem heißt es erst einmal<br />

durchpusten und nachdenken. Tief in meinem<br />

Gedächtnis schlummern sie irgendwo,<br />

diese Schritte. Doch meine Aerobic-Karriere<br />

liegt schon eine Weile zurück und sie war<br />

kurz, sehr kurz. Ein Blick zur Nachbarin hilft<br />

mir aber schnell auf die Sprünge. Und auch<br />

wenn es ab und an mal hapert, ich den<br />

Doppelschritt vergesse, links statt rechts<br />

starte oder bei einer anderen Übung plötzlich<br />

alle anderen Mütter mit dem Rücken zu<br />

mir und ich damit offensichtlich falsch stehe<br />

– eine verzeiht mir meine Fehler auf jeden<br />

Fall. Meine kleine Tochter. Sie bekommt von<br />

all den Schritten nichts mehr mit, denn sie<br />

ist, ganz entspannt von den Bewegungen,<br />

längst eingeschlafen. Nur ich merke das Gewicht<br />

– und die Wärme, die sie zusätzlich<br />

ausstrahlt und mich noch mehr schwitzen<br />

lässt. Die meisten Kinder schlafen auch<br />

noch, als wir Mütter nach der Choreografie<br />

an der Wand fleißig Waden- und Oberschenkelmuskeln<br />

trainieren, uns danach den<br />

Beckenboden vornehmen und abschließend<br />

zusammen dehnen.<br />

Erst als ich Mila zurück auf die Matte lege,<br />

wacht sie auf. Wie, schon vorbei? scheint sie<br />

sich zu fragen. Das soll er sein, der sagenumwobene<br />

anstrengende und schweißtreibende<br />

Sport? Sie könnte wohl den ganzen<br />

Tag Sport treiben. Ganz anders sieht das bei<br />

mir aus. Mich erwischt es gleich am nächsten<br />

Tag. Doch was für ein schönes Gefühl.<br />

Willkommen zurück in meinem Leben,<br />

Mister Muskelkater.<br />

Nora Brökers<br />

»supermamafitness«: Heike Thierbach aus Lich bietet ähnliche Kurse an.<br />

Foto: Schepp<br />

KANGA, so heißt die Känguru-Mama<br />

aus dem Kinderfilmklassiker »Winnie<br />

the Pooh«. Und nach dem »Känguru-<br />

Prinzip« funktioniert auch die gleichnamige<br />

Sportart, denn die Mütter tragen<br />

ihre Babys während des Workouts zum<br />

großen Teil im Tragetuch oder der<br />

Babytrage vor dem Bauch. Wenn sie<br />

schwerer sind, auch auf dem Rücken.<br />

Bei 18 Kilo ist dann aber Schluss – denn<br />

mehr halten die Tragen (und wahrscheinlich<br />

auch die Mütter) nicht aus.<br />

Sechs bis zehn Wochen nach der Geburt<br />

kann mit dem Training begonnen<br />

werden, wenn der Gynäkologe sein<br />

O.K. gibt.<br />

In dem rund einstündigen Kurs werden<br />

Flexibilität und Ausdauer des Herz-<br />

Kreislaufsystems ebenso trainiert wie<br />

Bauch, Rücken und Beckenbodenmuskeln.<br />

Dazu gibt es Übungen auf der<br />

Matte und mit Tragetuch. Aber nicht<br />

nur für die Mütter ist es ein gutes Training,<br />

auch die Babys profitieren: In der<br />

Trage werde, so sagen Experten, ihr<br />

Gleichgewichtssystem und die sensorische<br />

Wahrnehmung stimuliert, zudem<br />

genießen sie den engen Körperkontakt<br />

zur Mutter und die Bewegungen – Dinge,<br />

die sie bereits aus der Umgebung<br />

im Mutterleib kennen. Kanga hat die<br />

dreifache Mutter und Fitnesstrainerin<br />

Nicole Pascher aus Wien erfunden. Das<br />

Sportprogramm mit Kind kann man in<br />

der danceart-Schule Marburg testen.<br />

Infos unter www.kangatraining.at.<br />

* * *<br />

In Gießen und Lich bietet Heike Thierbach<br />

ihre selbst entwickelten »Mama-<br />

Baby-Kurse« an. Ihr Training mit Tragehilfe<br />

heißt »BauchBeutelPo«. »Mein<br />

Sohn hat mir keinen Freiraum für Sport<br />

gelassen, da habe ich meine Aerobic-<br />

Schritte einfach mit ihm im Tuch ausprobiert<br />

– und es hat funktioniert«, sagt<br />

die ausgebildete Trainerin, die gemeinsam<br />

mit Sportwissenschaftlern und<br />

Hebammen ein spezielles Programm<br />

für Mutter und Kind entwickelte. Ihr<br />

Kurs beinhaltet u.a. auch Pilates-Elemente.<br />

Außerdem bietet die Licherin<br />

u.a. Fitnesskurse mit Kinderwagen<br />

(Foto) unter dem Titel »BauchBuggyGo«<br />

an. Diese finden am Schwanenteich in<br />

Gießen statt. Bei Thierbach können<br />

werdende Mütter auch während der<br />

Schwangerschaft einsteigen. Diese Kurse<br />

nennen sich bei ihr »HappyBauch«.<br />

Weitere Informationen, Preise und Termine<br />

von Thierbach finden sich unter<br />

www.supermamafitness.de. nob<br />

5/2012 streifzug 43


WEIN DES MONATS<br />

Spargeltyp<br />

Ran an den Spargel, fertig, los!<br />

Geht Ihnen das auch so? Jedes<br />

Ran Jahr an mitden demSpargel, Schälmesser fertig, in los!<br />

Geht der Hand Ihnen dieses das auch Warten so? auf Jedes<br />

Jahr die ersten mit dem quietschfidelen<br />

Schälmesser in<br />

der Stangen. HandJetzt dieses aber Warten her damit auf<br />

die understen ab zumquietschfidelen<br />

Garen in den<br />

Stangen. Spargeltopf. Jetzt Dazu aber<br />

her Parmaschinken,<br />

damit und ab<br />

zum gekochte GarenKartof-<br />

feln und Spargeltopf. reich-<br />

in<br />

den<br />

Dazu lich Sauce Parmaschinkenlandaise<br />

oder<br />

hol-<br />

gekochte zerlassene Butter.<br />

Wegenund<br />

der<br />

Kartoffeln<br />

reichlich Kalorien. Sauce Und<br />

hollandaise welcher Wein? oder<br />

zerlassene Na klar: einButter.<br />

Sauvignon<br />

Blanc. derDamit<br />

Kalorien.<br />

Weinautor Manfred Merz<br />

Wegen<br />

Und spülen welcher Sie denWein? Winter Na<br />

klar: runter einund Sauvignon heißen den blanc.<br />

Damit Frühlingspülen willkommen. Sie den<br />

Winter runter und heißen<br />

den Frühling willkommen.<br />

Zum frischen Spargel mundet wie kein<br />

Zweiter der kecke Montana Brancott<br />

Estate Sauvignon blanc, Jahrgang 2010. Die<br />

Sauvignon-Traube bevorzugt kühle Klimazonen<br />

– die Neuseeländer haben’s einfach<br />

drauf dank Wind und Wetter.<br />

Im Glas strohgelb mit grünen Reflexen; in<br />

der Nase typischer Duft nach Stachelbee-<br />

Montana Brancott Estate Sauvignon<br />

blanc, Neuseeland, Jahrgang 2010, 12,5<br />

Prozent Alkohol, knapp 8 Euro; Bezug<br />

über die heimischen Supermärkte oder<br />

den Fachhandel.<br />

ren und Holunder; am Gaumen frisch und<br />

exotisch-fruchtig mit einer betörenden<br />

Stachelbeere-Maracuja-Grapefruit-Assemblage,<br />

guter Würze und kitzelnder Säure,<br />

die elegant ins taffe Finale hinüberführt.<br />

Wäre alles so<br />

eindeutig wie<br />

dieser Sauvignon<br />

blanc –<br />

die Welt erstrahlte<br />

als Ort<br />

des friedlichen<br />

Genusses.<br />

Gäb’s da nicht<br />

die Qual der<br />

Spargelwahl.<br />

Dicke Stangen?<br />

Dünne Stangen? Krumme Stangen? Oder<br />

die wie mit dem Lineal gezogenen?<br />

Wegen des Preises lieber Spargelbruch<br />

ohne Köpfe? Wo gibt’s den leckersten<br />

Spargel? Im Supermarkt oder am Stand<br />

des heimischen Bauern? Und welche Kartoffeln?<br />

Die festkochenden? Die mehligen?<br />

Will einer gebratene? Fragen über Fragen.<br />

Gut, dass ich nur der Weintester bin.<br />

Schreiben Sie an Manfred Merz:<br />

vinothek@mdv-online.de<br />

DIE MUSIK<br />

ZUM WEIN<br />

Wir brauchen Platz für<br />

Lagerräumung:<br />

unsere Sommerweine<br />

2+1-Aktion am Fr. und Sa., dem 4. und 5. Mai 2012<br />

Obwohl Sauvignon blanc ein eher lauter Wein ist, müssen dazu keine Fußballschlachtgesänge<br />

auf den Plattenteller. Auch der Spargel will sein Recht.<br />

Folglich sollte der Sound eine gewisse Milde transportieren. Wie wär’s mit<br />

»Sitting on the dock of the bay«. Melancholiker wählen das Original von Otis<br />

Redding. Freunde des Mainstreams die Version von Michael Bolton. Beiden<br />

ist eines gemein: »Sittin’ in the mornin’ sun« sollte ab heute wieder möglich<br />

sein.<br />

mm<br />

44 streifzug 5/2012


SPERRSITZ<br />

Kinostart: 24. Mai<br />

Die coolsten und bestgekleideten Agenten<br />

des Universums blitzdingsen wieder: Will<br />

Smith und Tommy Lee Jones kehren im<br />

dritten Teil der kultigen Sci-Fi-Action-Komödie<br />

»Men in Black 3« gewohnt lässig als<br />

J und K zurück. Diesmal sogar in 3D. Ebenfalls<br />

dabei sind Josh Brolin, Emma Thompson<br />

und Nicole Scherzinger.<br />

Im dritten Teil kommen die Agenten J (Will<br />

Smith) und K (Tommy Lee Jones) gerade<br />

noch rechtzeitig zurück. Denn in den 15<br />

Jahren, die J bereits bei den Men in Black<br />

war, hat er zwar schon so einige unerklärliche<br />

Dinge gesehen, aber nichts, nicht einmal<br />

die Aliens, macht ihn regelmäßig so<br />

perplex wie sein ironischer und wortkarger<br />

Partner. Doch als Ks Leben und das Schicksal<br />

des ganzen Planeten auf dem Spiel stehen,<br />

muss Agent J eine Zeitreise in die Vergangenheit<br />

unternehmen, um alles wieder<br />

einzurenken.<br />

Dabei findet J heraus, dass es im Universum<br />

Geheimnisse gibt, in die K ihn nie eingeweiht<br />

hat – Geheimnisse, die sich ihm<br />

offenbaren, als er sich mit dem jungen<br />

Agenten K (Josh Brolin) zusammentut, um<br />

das Leben seines Partners, die Agentur und<br />

die Zukunft der ganzen Menschheit zu retten.<br />

Barry Sonnenfeld führte Regie. Das Drehbuch<br />

stammt von Etan Cohen, basierend<br />

auf dem Malibu Comic von Lowell Cunningham.<br />

Walter F. Parkes und Laurie Mac-<br />

Donald fungieren als Produzenten, Steven<br />

Spielberg und G. Mac Brown als Executive<br />

Producers.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />

Kinos 3x2 Tickets für die erste Vorstellung<br />

des Films »Men in Black 3« am 24.<br />

Mai. Wer den Film sehen möchte, sollte<br />

bis zum 16. Mai eine Karte mit dem<br />

Kennwort »Kino« an streifzug, Marburger<br />

Straße 20, 35390 Gießen, oder eine<br />

Mail an streifzug@giessenerallgemeine.de<br />

senden.<br />

5/2012 streifzug 45


SPERRSITZ<br />

Neu<br />

im Kino<br />

Gießen<br />

Kinocenter Gießen<br />

Bahnhofstraße 34, Telefon 0641/72108<br />

Heli<br />

Frankfurter Straße 34, Telefon 0641/74511<br />

Roxy<br />

Ludwigsplatz 4, Telefon 0641/32547<br />

www.die-giessener-kinos.de<br />

Kommunales Kino JOKUS<br />

Ostanlage 25 a, Telefon 0641/306-2495<br />

Grünberg<br />

Bismarckstraße 10, Telefon 06401/6869<br />

Lich<br />

Kino »Traumstern«<br />

<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon 06404/3810<br />

Weitere Kino-Tipps<br />

finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />

www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />

präsentieren<br />

50/50<br />

Freunde fürs (Über)Leben<br />

Adam ist gerade einmal 27<br />

Jahre alt, als er von seinem<br />

Arzt die vernichtende Diagnose<br />

Krebs erhält. Sofort<br />

teilt er die traurige Nachricht<br />

seiner neuen Freundin<br />

Rachael, seinem besten Freund Kyle<br />

und seiner Mutter mit, die gerade selbst alle<br />

Hände voll zu tun hat mit der Alzheimer-<br />

Krankheit ihres Mannes. Jeder von ihnen<br />

hat seine eigene Art, mit der harten Wirklichkeit<br />

und der bevorstehenden Chemotherapie<br />

klarzukommen. Doch sie lassen<br />

sich nicht unterkriegen.<br />

Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Seth<br />

Rogen, Anna Kendrick<br />

Start: 3. Mai<br />

★★★✩<br />

Wir kaufen einen Zoo<br />

Bestsellerverfilmung<br />

Nach dem Tod seiner Frau<br />

wagt Benjamin Mee einen<br />

Neuanfang, stürzt sich mit<br />

seinen zwei Kindern in ein<br />

großes Abenteuer.Mit dem<br />

Kauf eines geschlossenen<br />

Zoos in Kalifornien übernimmt der Journalist<br />

auch die Verantwortung für die Tiere.<br />

Um nicht ruiniert zu werden, muss Mee<br />

schnellstens wieder öffnen. Ein Wunder ist<br />

also nötig – für Mees traumatisierte Familie<br />

wie auch die Tiere. Tierpflegerin Kelly bleibt<br />

skeptisch, doch mit ihrem kleinen Team<br />

versucht auch sie, es möglich zu machen.<br />

Darsteller: Matt Damon, Scarlett Johansson,<br />

Thomas Haden Church<br />

Start: 3. Mai<br />

★★★✩<br />

The Cold Light of Day<br />

Intensiver Actionthriller<br />

Als Will Shaw in Spanien<br />

zu einem kurzen Segelurlaub<br />

mit seiner Familie eintrifft,<br />

ahnt er nicht, welcher<br />

Sturm in dieser Woche<br />

aufziehen wird. Die Spannungen<br />

mit seinem Vater hat er erwartet,<br />

aber die Entführung der Familie, die spurlos<br />

von ihrer Yacht verschwindet, trifft ihn wie<br />

ein Blitz, setzt ihn unter Strom. Um seine<br />

Familie zu retten, muss er unter enormem<br />

Zeitdruck den geheimnisvollen Aktenkoffer<br />

aufspüren, für den nicht nur die Entführer<br />

bereit sind alle Grenzen zu überschreiten.<br />

Darsteller: Henry Cavill, Sigourney Weaver,<br />

Bruce Willis, Verónica Echegui<br />

Start: 3. Mai<br />

★★✩✩<br />

Väter und andere<br />

Katastrophen<br />

Leichtfüßige Komödie<br />

Die junge Frau möchte mit<br />

ihrem Traummann eine<br />

perfekte Hochzeit feiern.<br />

Was fehlt: der Brautvater.<br />

Statt des dafür engagierten<br />

Mimen stehen plötzlich zwei Herren bereit:<br />

Der Gatte ihrer verstorbenen Mutter, der<br />

sie großgezogen hat, und ein steifer Großindustrieller,<br />

der sich als ihr leiblicher Vater<br />

entpuppt. Nur entsprechen beide nicht<br />

dem Verlobten aufgetischten Märchen vom<br />

treusorgenden Papa. Die Katastrophen lassen<br />

nicht lange auf sich warten.<br />

Darsteller: Gérard Jugnot, Jamie Bamber,<br />

François Berléand, Olivia Ruiz<br />

Start: 3. Mai<br />

★★✩✩<br />

LOL –Laughing Out Loud<br />

Mittwoch, 30.05.2012<br />

um 20:30 Uhr<br />

Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />

Männer sind herzlich willkommen!<br />

Kinocenter •Bahnhofstraße 34 •35390 Gießen<br />

Roxy •Ludwigsplatz 4•35390 Gießen<br />

Heli •Frankfurterstraße 34 •35390 Gießen<br />

Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />

21 Jump Street<br />

Überdreht und ironisch<br />

Sie haben ihre Ausbildung<br />

gerade abgeschlossen und<br />

sind bereit für die ersten<br />

harten Fälle. Da wird den<br />

Cops Jenko und Schmidt<br />

eröffnet, dass sie wieder<br />

die Schulbank drücken dürfen – und zwar<br />

als Undercover-Ermittler. Schon bald muss<br />

das ungleiche Duo feststellen, dass es in<br />

der 21 Jump Street alles andere als harmlos<br />

zugeht. Und so finden die beiden sich nicht<br />

nur inmitten von pubertären Teenie-Wirrungen,<br />

sondern auch in kriminellen Machenschaften<br />

wieder.<br />

Darsteller: Jonah Hill, Channing Tatum,<br />

Brie Larson, Dave Franco<br />

Start: 10. Mai<br />

★★★✩<br />

Dark Shadows<br />

Märchenhaft-skurriler Film<br />

Nachdem eine Hexe Barnabas<br />

mit einem Fluch belegt<br />

hat, verbringt er 200<br />

Jahre in einem Sarg, bis er<br />

mitten in den 70er Jahren<br />

aus seiner Gefangenschaft<br />

befreit wird und als Vampir erwacht. Er<br />

staunt nicht schlecht, wie seine Umgebung<br />

sich verändert hat, vor allem aber über seine<br />

neuen Mitbewohner: Barnabas ist in<br />

einer Chaos-Familie samt pubertierendem<br />

Teenager gelandet. Gerade als er dabei ist,<br />

sich in der neuen Welt zu akklimatisieren,<br />

taucht die böse Hexe von einst wieder auf.<br />

Darsteller: Johnny Depp, Michelle Pfeiffer,<br />

Eva Green, Jonny Lee Miller<br />

Start: 10. Mai<br />

★★★✩<br />

46 streifzug 5/2012


SPERRSITZ<br />

Das Hochzeitsvideo<br />

Turbulent und kurzweilig<br />

Eigentlich steht der Traumhochzeit<br />

nichts im Weg –<br />

Pia und Sebastian sind verliebt,<br />

das Ambiente im noblen<br />

Schlosshotel passt,<br />

die Stimmung unter den<br />

Gästen könnte nicht besser sein. Sebastians<br />

Freund Daniel soll den großen Tag mittels<br />

Digicam festhalten. Doch was so rosig beginnt,<br />

läuft aus dem Ruder. Zu viel Alkohol,<br />

eine Stripperin, ein verschlafener Standesamttermin,<br />

verlorene Eheringe… nicht zu<br />

vergessen Pias Ex, der unerwartet auftaucht<br />

– der Pornodarsteller »Carlos, die Keule«.<br />

Darsteller: Lisa Bitter, Marian Kindermann,<br />

Martin Aselmann, Lucie Heinze<br />

Start: 10. Mai<br />

★★✩✩<br />

Lachsfischen im Jemen<br />

Skurrile Tragikomödie<br />

Dr. Alfred Jones, eine internationale<br />

Größe in Sachen<br />

Fischzucht, wird von Harriet<br />

Chetwode-Talbot mit<br />

einem abstrusen Angebot<br />

konfrontiert: Ihr Auftraggeber,<br />

ein jemenitischer Scheich, möchte in<br />

seinem Wüstenstaat Lachse ansiedeln. Geld<br />

spielt dabei keine Rolle. Jones lässt sich ob<br />

des hartnäckigen Charmes von Ms. Chetwode-Talbot<br />

auf das Abenteuer ein. Und<br />

die britische Regierung erkennt in diesem<br />

verwegenen Projekt die Möglichkeit, ihr angeschlagenes<br />

Nahost-Image aufzupolieren.<br />

Darsteller: Ewan McGregor, Emily Blunt,<br />

Kristin Scott Thomas<br />

Start: 17. Mai<br />

★★✩✩<br />

The Yellow Sea<br />

Hochspannender Thriller<br />

Gu-Nam schlägt sich als<br />

Taxifahrer in der Grenzregion<br />

von China zu Korea<br />

und Russland durch. Um<br />

seiner Frau die Ausreise<br />

und Arbeit in Südkorea zu<br />

ermöglichen, stürzt er sich in Schulden, die<br />

er nicht zurückzahlen kann. Der Kontakt zu<br />

seiner Frau ist abgebrochen. Um die Schulden<br />

zu begleichen und nach seiner Frau suchen<br />

zu können, erklärt er sich bereit, in<br />

Südkorea einen Unbekannten zu töten. Vor<br />

Ort muss er feststellen, dass er nicht als Einziger<br />

für den Job angeheuert wurde.<br />

Darsteller: Kim Yun-seok, Ha Jung-woo,<br />

Jo Seong-Ha, Tak Sung-eun<br />

Start: 24. Mai<br />

★★✩✩<br />

Lockout<br />

Eine echte Herausforderung<br />

CIA-Agent Snow hat keine<br />

Wahl: Will er nicht für<br />

einen Mord, den er nicht<br />

begangen hat, einsitzen,<br />

muss er ein Himmelfahrtskommando<br />

annehmen.<br />

Nach blutiger Revolte ist ein um die Erde<br />

kreisendes Hightech-Gefängnis in der Gewalt<br />

von 500 Schwerstverbrechern und damit<br />

die Tochter des Präsidenten, die dort<br />

menschenverachtende Experimente untersucht,<br />

in Lebensgefahr. Im Alleingang soll<br />

Snow die selbstbewusste Politikertochter in<br />

Sicherheit bringen.<br />

Darsteller: Guy Pearce, Maggie Grace,<br />

Peter Stormare, Joseph Gilgun<br />

Start: 10. Mai<br />

★★✩✩<br />

Der Diktator<br />

Komödie – Politisch völlig<br />

unkorrekt<br />

Der machtbesessene Diktator<br />

will die drohende Säkularisierung<br />

seines unterdrückten<br />

Volkes um jeden<br />

Preis verhindern. Um sein<br />

verdächtiges nukleares Atomprogramm zu<br />

rechtfertigen, reist Admiral General Aladeen<br />

nach New York, um einen Vortrag zu halten.<br />

Zu seinem Entsetzen wird der Despot<br />

jedoch vor seinem Auftritt gekidnappt und<br />

durch ein harmloses Double ersetzt. Rücksichtslos<br />

lassen die Entführer den Diktator<br />

auf den Straßen New Yorks zurück.<br />

Darsteller: Sacha Baron Cohen, Anna Faris,<br />

Ben Kingsley, Megan Fox<br />

Start: 17. Mai<br />

★★★✩<br />

Bad Sitter<br />

Derber Humor<br />

Noah ist ein fauler, verantwortungsloser<br />

Student, der<br />

die Ferien gezwungenermaßen<br />

in seinem Elternhaus<br />

verbringen muss. Seine<br />

Mutter überredet ihn<br />

dazu, sich als Babysitter der Nachbarskinder<br />

etwas hinzuzuverdienen. Was ihm sodann<br />

vorgesetzt wird, sind drei Satansbraten, die<br />

es faustdick hinter den Ohren haben. Doch<br />

was noch einigermaßen harmlos beginnt,<br />

endet in einer katastrophalen Nacht, einschließlich<br />

Drogendealern, Waffen und jeder<br />

Menge Obszönitäten.<br />

Darsteller: Jonah Hill, Max Records, Ari<br />

Graynor, J. B. Smoove<br />

Start: 31. Mai<br />

★✩✩✩<br />

Our Idiot Brother<br />

Ein liebenswerter Loser<br />

Ned ist grundanständig,<br />

aber als Mittdreißiger, ohne<br />

richtigen Job und Verantwortung,<br />

ein Kind geblieben.<br />

Unbeirrt glaubt er<br />

an das Gute und die Leichtigkeit<br />

des Lebens, selbst dann noch, als er<br />

wegen Marihuanaverkaufs ein paar Monate<br />

in den Knast wandert. Nach seiner Entlassung<br />

wohnt er bei jeder seiner drei Schwestern,<br />

die ihn lieben, aber nicht respektieren.<br />

Bis er durch seine Art, die höchste Toleranz<br />

erfordert, erst ihr Leben verkompliziert,<br />

dann aber verändert und verbessert.<br />

Darsteller: Paul Rudd, Elizabeth Banks, Zooey<br />

Deschanel, Emily Mortimer<br />

Start: 17. Mai<br />

★★✩✩<br />

Janosch<br />

Komm, wir finden einen<br />

Schatz!<br />

Tiger und Bär ziehen beim<br />

Angeln statt eines Fischs<br />

eine Schatzkarte an Land.<br />

Im Streit mit Kurt wird sie<br />

jedoch auseinandergerissen.<br />

Die eine Hälfte der Karte flattert Detektiv<br />

Gokatz in die Hand, der das Papier<br />

an den einsamen kleinen Hasen Jochen<br />

Gummibär weitergibt. Gokatz behauptet<br />

einfach, dass Jochen damit Freunde findet,<br />

was er tatsächlich auch tut. Denn er trifft<br />

auf Tiger und Bär. Und gemeinsam machen<br />

sie sich auf die Suche nach dem Schatz –<br />

verfolgt von Gokatz und Kurt, die ihrerseits<br />

hinter dem Schatz her sind.<br />

Start:<br />

24. Mai<br />

★★✩✩<br />

Safe – Todsicher<br />

Knallharter Actionreißer<br />

Beide glauben sie, von<br />

allen verlassen worden zu<br />

sein. Mei, die von den Triaden<br />

entführte, wegen ihres<br />

Supergedächtnisses als<br />

lebender Speicher eingesetzte<br />

zehnjährige Chinesin, wie auch Martial-Arts-Fighter<br />

Luke, der sich für die Ermordung<br />

seiner Frau verantwortlich fühlt. Als<br />

Mei ihren Entführern entkommen und in<br />

einen New Yorker U-Bahnhof flüchten kann,<br />

wird sie von Luke entdeckt und fortan mit<br />

Härte und Entschlossenheit vor russischen<br />

und chinesischen Gangstern beschützt.<br />

Darsteller: Jason Statham, Chris Sarandon,<br />

James Hong, Robert John Burke<br />

Start: 31. Mai<br />

★★✩✩<br />

5/2012 streifzug 47

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