Jugendgesundheitsbericht 2012 - Gesundheit.bs.ch - Basel-Stadt
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seits werden Handys zunehmend au<strong>ch</strong> zur S<strong>ch</strong>uldenfalle<br />
für Jugendli<strong>ch</strong>e: Der Anteil an Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
mit S<strong>ch</strong>ulden auf dieser Altersstufe ist<br />
zwar mit 2% no<strong>ch</strong> sehr gering. Bei etwas älteren<br />
Jugendli<strong>ch</strong>en bzw. jungen Erwa<strong>ch</strong>senen sieht es<br />
anders aus: 38 Prozent der 18- bis 24-Jährigen in<br />
der Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz haben offene Geldverpfli<strong>ch</strong>tungen,<br />
darunter fallen informelle Gelds<strong>ch</strong>ulden<br />
bei Familie und Freunden, formelle S<strong>ch</strong>ulden bei<br />
Kreditinstituten, offene und bereits gemahnte<br />
Re<strong>ch</strong>nungen, Leasing- und Abzahlungsverträge<br />
und anderes. Dabei leihen si<strong>ch</strong> die Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
oft au<strong>ch</strong> Geld für Ausgaben im Zusammenhang<br />
mit dem Handy (2). Vor diesem Hintergrund ers<strong>ch</strong>eint<br />
es daher äusserst wi<strong>ch</strong>tig, den Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
bereits frühzeitig den Umgang mit Geld<br />
beizubringen und ihnen die entspre<strong>ch</strong>enden<br />
Kompetenzen mit auf den Weg zu geben.<br />
Die finanziellen Mittel, mit wel<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> die<br />
Jugendli<strong>ch</strong>en ihre Wüns<strong>ch</strong>e erfüllen, erhalten<br />
sie meistens aus dem Familienkreis, entweder<br />
in Form von Sackgeld oder unregelmässigen<br />
Geldges<strong>ch</strong>enken, wobei si<strong>ch</strong> hier vor allem ein<br />
Unters<strong>ch</strong>ied zwis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>weizer und Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer<br />
Jugendli<strong>ch</strong>en zeigt: 81% der S<strong>ch</strong>weizer<br />
Jugendli<strong>ch</strong>en erhalten ein Sackgeld, bei den<br />
Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en sind dies nur 65%.<br />
Rund die Hälfte (52%) der S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
erhält Geldges<strong>ch</strong>enke, während dies bei<br />
den Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en nur bei rund<br />
einem Drittel (32%) der Fall ist. Dafür bekommen<br />
Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e (33%) deutli<strong>ch</strong><br />
öfter alles von ihren Eltern finanziert als<br />
S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e (13%). Um si<strong>ch</strong> die allmähli<strong>ch</strong><br />
wa<strong>ch</strong>senden Konsumwüns<strong>ch</strong>e erfüllen<br />
zu können, bessert ein Teil der Jugendli<strong>ch</strong>en ihr<br />
Sackgeld dur<strong>ch</strong> Nebentätigkeiten und Ferienjo<strong>bs</strong><br />
auf: So verdienen 12% der Jugendli<strong>ch</strong>en zusätzli<strong>ch</strong><br />
Geld mit Ferienjo<strong>bs</strong> und 16% dur<strong>ch</strong> Freizeitjo<strong>bs</strong>.<br />
S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e und Gymnasiasten<br />
haben öfter einen Freizeitjob als Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer<br />
Jugendli<strong>ch</strong>e und WBS-S<strong>ch</strong>ülerinnen und -S<strong>ch</strong>üler.<br />
Dafür wird diesen beiden Gruppen viel öfter<br />
alles von den Eltern finanziert. Keine Angaben<br />
können in diesem Zusammenhang darüber gema<strong>ch</strong>t<br />
werden, ob Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e<br />
und WBS-S<strong>ch</strong>ülerinnen und -S<strong>ch</strong>üler im Gegensatz<br />
zu S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>en und Gymnasiasten<br />
aufgrund der genannten Unters<strong>ch</strong>iede bei<br />
der Finanzierung von Freizeitaktivitäten seltener<br />
einen Freizeit- oder Nebenjob brau<strong>ch</strong>en<br />
oder ob mögli<strong>ch</strong>erweise der sozioökonomis<strong>ch</strong>e<br />
Status resp. der Migrationshintergrund die Jo<strong>bs</strong>u<strong>ch</strong>e<br />
ers<strong>ch</strong>wert.<br />
Ein weiteres Thema, das im Zusammenhang<br />
mit Konsumgütern immer wieder diskutiert<br />
wird, ist der Zusammenhang zwis<strong>ch</strong>en Fernsehkonsum,<br />
Spielen mit Spielkonsolen und dem<br />
Gewi<strong>ch</strong>t. Betra<strong>ch</strong>tet man den Zusammenhang<br />
zwis<strong>ch</strong>en dem BMI der untersu<strong>ch</strong>ten Basler Jugendli<strong>ch</strong>en<br />
und ihren Angaben zum Besitz sol<strong>ch</strong>er<br />
Konsumgüter, so zeigt si<strong>ch</strong>, dass der Besitz<br />
eines Fernsehers oder einer Spielkonsole stark<br />
positiv mit dem BMI korreliert. Dies bedeutet,<br />
dass Jugendli<strong>ch</strong>e, die einen Fernseher oder eine<br />
Spielkonsole besitzen, häufiger übergewi<strong>ch</strong>tig<br />
sind als Jugendli<strong>ch</strong>e, die kein sol<strong>ch</strong>es Gerät besitzen.<br />
Do<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> besteht keine einfa<strong>ch</strong>e<br />
Verbindung zwis<strong>ch</strong>en Gewi<strong>ch</strong>t und dem Konsum<br />
sol<strong>ch</strong>er Medien. Zudem lässt die gema<strong>ch</strong>te Analyse,<br />
die auf zwei Faktoren beruht, keine Verallgemeinerung<br />
zu. Im Weiteren ist anzumerken,<br />
dass ledigli<strong>ch</strong> der Besitz der Konsumgüter, ni<strong>ch</strong>t<br />
aber deren Nutzungsdauer erhoben wurde, wobei<br />
der S<strong>ch</strong>luss naheliegt, dass Jugendli<strong>ch</strong>e, die<br />
einen eigenen Fernseher oder eine Spielkonsole<br />
besitzen, diese au<strong>ch</strong> öfter verwenden. Die Rolle<br />
der sitzenden Betätigung, vor allem Fernsehen<br />
und anderer Medienkonsum, wurde aber<br />
s<strong>ch</strong>on mehrfa<strong>ch</strong> differenziert untersu<strong>ch</strong>t. Dass<br />
die Zeit, die Jugendli<strong>ch</strong>e vor dem Bilds<strong>ch</strong>irm<br />
verbringen, in den letzten zwanzig Jahren stark<br />
zugenommen hat, ist unbestritten. Die meisten<br />
Studien zeigen einen Zusammenhang zwis<strong>ch</strong>en<br />
der Zeit, die vor dem Bilds<strong>ch</strong>irm verbra<strong>ch</strong>t wird,<br />
und dem Körpergewi<strong>ch</strong>t, au<strong>ch</strong> wenn der Effekt<br />
oft klein ist und die ursä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Faktoren ni<strong>ch</strong>t<br />
immer klar belegt sind (3).<br />
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