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Ausgabe 2/2013 - Ghorfa

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Branchen<br />

SOUQ<br />

langfristig und lassen sich nicht durch eine<br />

vorübergehende wirtschaftliche Abschwächung<br />

verunsichern. Der Welthandel bleibt<br />

mittel- und langfristig auf Wachstumskurs,<br />

wovon die arabischen Golfstaaten aufgrund<br />

ihrer strategisch günstigen Position zwischen<br />

Europa und Asien profitieren sollten.<br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Doch wie stellt sich die Situation in der Hafenwirtschaft<br />

der einzelnen Länder dar, und<br />

welche Ausbaupläne werden verfolgt? In<br />

Abu Dhabi ist im September 2012 der neue<br />

Khalifa Port eingeweiht worden. Er ist in Taweelah<br />

(60 Kilometer von Abu Dhabi City)<br />

stationiert und hat eine anfängliche Kapazität<br />

von jährlich 2,5 Mio. TEU und 12 Mio.<br />

sonstiger Fracht. Bei Bedarf könnte die Kapazität<br />

bis zum Jahr 2030 auf 15 Mio. TEU<br />

und 35 Mio. Tonnen sonstige Fracht ausgeweitet<br />

werden. Bislang verfügte das Emirat<br />

nur über den Mina Zayed Port (etwa 800.000<br />

TEU) im Zentrum von Abu Dhabi City.<br />

Der Khalifa Port kann die weltgrößten Container-<br />

und Frachtschiffe abfertigen und<br />

grenzt an die Khalifa Industrial Zone Abu<br />

Dhabi (Kizad), die gegenwärtig entsteht und<br />

einmal eine Fläche von 417 Quadratkilometern<br />

umfassen soll. Dem Hafen und der Industriezone<br />

werden große Bedeutung bei der<br />

wirtschaftlichen Diversifizierung des Emirates<br />

beigemessen. So soll Kizad einmal 15<br />

Prozent zum Nicht-Öl Bruttoinlandsprodukt<br />

Abu Dhabis beitragen.<br />

Oman<br />

Das Sultanat Oman investiert seit Jahren<br />

in neue Hafenkapazitäten und setzt dabei<br />

auf seine strategisch günstige Lage vor der<br />

Straße von Hormus. Experten zufolge sind<br />

die Häfen des Landes zunehmend für Logistikfirmen<br />

und Schiffausstatter interessant,<br />

die näher an der großen Schifffahrtlinie vom<br />

Suez-Kanal nach Singapur sein wollen.<br />

Das Sultanat verfügt über drei Häfen mit großem<br />

Entwicklungspotenzial: Salalah, Sohar<br />

und Duqm. Salalah liegt in der Nähe der Grenze<br />

zum Jemen und gilt laut GTAI als geradezu<br />

idealer Umschlagplatz für große Schiffe, die<br />

auf ihrem Weg nach Singapur dort Container<br />

abladen können, die für den Arabischen Golf<br />

oder Ostafrika bestimmt sind. Im vergangenen<br />

Jahr wurden in Salalah 3,6 (2011: 3,2)<br />

Mio. TEU und sieben Mio. Tonnen Massengut<br />

umgeschlagen. Um der wachsenden Nachfrage<br />

gerecht zu werden, wird die Kapazität beim<br />

Massengut derzeit deutlich ausgebaut.<br />

Der Hafen von Sohar liegt 220 Kilometer<br />

nordwestlich von der Hauptstadt Maskat<br />

und ist seit der Eröffnung im Jahr 2004<br />

mehrfach erweitert worden. Gegenwärtig<br />

wird ein neuer Terminal gebaut, der die Umschlagkapazität<br />

auf jährlich 1,5 Mio. TEU<br />

verdoppeln wird.<br />

Ein ambitioniertes Projekt ist der Hafen,<br />

der derzeit in Duqm auf halber Strecke zwischen<br />

Salalah und Maskat gebaut wird. Aus<br />

einem einstigen Fischerdorf erwachsen ein<br />

hochmoderner Hafen, ein riesiges Trockendock,<br />

ein industrielles Zentrum sowie eine<br />

neue Stadt mit Wohnungen, Geschäften und<br />

Fremdenverkehrseinrichtungen. Jährlich<br />

sollen dort 3,5 Mio. Container und fünf Mio.<br />

Massengut umgeschlagen werden. Mit der<br />

Fertigstellung wird für 2015 gerechnet. Doch<br />

sind schon heute Hafenanlagen in Betrieb.<br />

Mit allen Häfen im Oman wird auch das Ziel<br />

verfolgt, die industrielle Entwicklung im<br />

Land zu beschleunigen. Langfristig könnte<br />

das Sultanat darüber hinaus als logistisches<br />

Drehkreuz für alle Golfstaaten fungieren<br />

– nämlich dann, wenn das Land über die in<br />

der Planung befindliche nationale Eisenbahn<br />

verfügt und an das ebenfalls geplante GCCweite<br />

Schienennetz angeschlossen ist. Güter<br />

aus und in die Region könnten dann mit der<br />

Bahn transportiert und in den omanischen<br />

Häfen umgeschlagen werden.<br />

Saudi-Arabien<br />

Saudi-Arabien ist als größte Volkswirtschaft<br />

auf der arabischen Halbinsel in großem<br />

Maße auf den maritimen Außenhandel angewiesen.<br />

Im Arabischen Golf und im Roten<br />

Meer verfügt das Land über insgesamt neun<br />

große Häfen, die in den vergangenen Jahren<br />

ein stark wachsendes Güteraufkommen bewältigen<br />

mussten (siehe Tabelle). Die Häfen<br />

mit dem größten Frachtaufkommen sind in<br />

dieser Reihenfolge der Jeddah Islamic Port,<br />

der King Fahd Industrial Port of Jubail, der<br />

King Fahd Industrial Port of Yanbu und der<br />

King Abdulaziz Port of Dammam.<br />

Die arabischen Golfstaaten haben für den Welthandel eine strategisch günstige Position zwischen Europa und Asien<br />

Foto: DP World<br />

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SOUQ / 2/<strong>2013</strong>

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