Ausgabe 2/2013 - Ghorfa

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13.11.2013 Aufrufe

SOUQ Zusammenarbeit Kooperation im Krankenhausbau und -management Session 1 („Planning, Building & Managing a Hospital: Workflow and Efficiency”) moderierte Markus Braun, 1. Vorsitzender der German Healthcare Export Group (GHE) e.V. Dr. Mazen Albashir MD, MRCGP, CEO und Vorstandsvorsitzender des jordanischen Istishari Hospitals, stellte das Krankenhaus als erfolgreiches Beispiel für eine Umstrukturierung eines Krankenhaus-Managements vor. Schätzungen Dr. Julia M. Sperlings zufolge, Partner bei McKinsey & Company Inc. International, Middle East in den Vereinigten Arabischen Emiraten, soll der Bettenbedarf in den Golfländern von 68.250 auf 160.000 im Zeitraum 2001 bis 2025 deutlich steigen. Sie empfahl, bei der Wertschöpfungskette von der Konzeptphase bis zum Management eines neuen Krankenhauses, nicht nur eine sehr gute Leistung anzustreben, sondern auch ein gesundes Management. Christian Ott-Sessay, Head of Business Development bei Vivantes International, stellte das Netzwerk der neun Berliner Krankenhäuser mit einer Kapazität von 200.000 einkommenden und 300.000 ausgehenden Patienten vor. Medizintourismus und Versicherungen Der Austausch zwischen deutschen und arabischen Teilnehmern stand im Vordergrund In Session 2 („Medical Tourism and Healthcare Insurance”) referierte Burkhard Kieker, CEO von Visit Berlin, über Berlin als Standort für den internationalen Medizintourismus. Zwölf Prozent der Medizintouristen kämen aus der arabischen Welt, mit Wachstumstendenzen. Die Zahl der arabischen Medizintouristen sei im Jahr 2012 um 52 Prozent gestiegen. Laila Al Jassmi, ehemals CEO der Health Sector Strategy der Dubai Health Authority und Independent Healthcare Consultant, rief dazu auf, Wissensaustausch noch stärker zu betreiben und durch Netzwerke voneinander zu lernen und gegenseitig zu profitieren. Peter Kuchenbuch, Senior Expert bei Securvita Healthcare Insurance, stellte ein Business Modell namens Health Miles vor, das private und gesetzliche Versicherung verbinde. Das Programm basiere auf einem Bonussystem mit Provisionen, die ausgezahlt werden, wenn Gesundheitsvorsorge betrieben werde. Dr. Bettina Horster, Vositzende des International Health Forums des Diplomatic Council, präsentierte Marketingmöglichkeiten für Medizintourismus. Derzeit erstelle der Diplomatic Council einen Kriterienkatalog, um die Qualität von Krankenhäusern objektiv zu evaluieren. Dr. Fawzi Al-Hammouri, In drei Sessions diskutierten Experten deutsch-arabische Kooperationsmöglichkeiten in der Gesundheitsbranche Vorsitzender der jordanischen Private Hospitals Association (PHA), präsentierte, wie Jordanien Marketing betreibe, um sich als medizintouristischen Standort weiter zu etablieren. Jordanien gehöre zum Nummer Eins Standort der arabischen Länder für Medizintourismus. Die Verbindungen zwischen Jordanien und Deutschland seien sehr gut, so stammten 67 Prozent der medizintechnischen Geräte aus Deutschland. Prof. Dr. med. Dirk Arnold, Direktor der Klinik Internistische Onkologie, Klinik für Tumorbiologie GmbH & Co. KG, sprach über das Erfolgsmodell der Public Private Partnership des Krankenhauses. Als eines der wenigen Einrichtungen in Deutschland liege die Spezialisierung nur auf Krebsforschung und -behandlung. Die Klinik lege großen Wert darauf, nicht nur international vernetzt zu sein, sondern auch in die regionale Vernetzung zu investieren. Medizintechnik und Gesundheitsbranche in der arabischen Welt In Session 3 („Medical Technologies and Healthcare Developments in Post Revolution Environments”) sprach Maurice Faber, Vize- Präsident Healthcare Sector bei Siemens LLC, über Herausforderungen im Gesundheitssektor in den postrevolutionären Ländern. Sofortige Behandlung sei nötig sowie kontinuierliche Weiterbildung von medizinischem Fachpersonal. „Wir sind ein echter Partner der Region, wir sind dort und wir werden bleiben“, versicherte Faber. Karl Heinz Burghardt, Präsident Osteuropa, Naher Osten, Otto Bock Healthcare GmbH, referierte über Prothesen und zeigte sich überzeugt davon, SOUQ / 2/2013 20

Zusammenarbeit SOUQ dass „wenn die entsprechenden Einrichtungen gut ausgerichtet und mit gut ausgebildetem Personal vorhanden sind, dann können wir Menschen zu neuem Leben verhelfen.“ Dr. Farid Mobayed, Managing Director der Al Mazroui Healthcare Group in Dubai in den VAE, sagte, die aktuellen Herausforderung in den VAE seien das Fachpersonal, Rahmenbedingungen, Qualität und Kontrolle. In den kommenden drei Jahren sollten 5.000 neue Betten gebaut werden. Er begrüße eine engere Kooperation zwischen Krankenhäusern in den VAE und Deutschland. Mehmet Bilginsoy, Managing Director Turkey & Middle East, CompuGroup Medical CEE GmbH (CGM), referierte zu IT im Gesundheitswesen. Die von ihm vorgestellte Software Assisted Medicine (SAM) sei besonders in Saudi-Arabien gefragt. Zu den wichtigsten Kunden in Saudi-Arabien gehörten die King Fahad Medical City und das King Khaled Eye Specialist Hospital. „Wir spüren einen Hunger für die Technologie und Know-how in der arabischen Welt“, so Bilginsoy. Christoph Ehlers, LLM, Vorstandsmitglied bei Centogene, dem größten europäischen Labor zur Analyse seltener genetischer Erkrankungen, referierte über die Herausforderungen durch genetische Krankheiten. Rund 30 Mrd. US-Dollar würden derzeit von der arabischen Welt zur Behandlung und Forschung bei genetischen Krankheiten zur Verfügung gestellt. „Wir sind ein stolzer Partner der arabischen Welt“, sagte Ehlers. Dr. med. Cornelius Oepen, Senior Business Developer der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), zeigte anhand des Beispiels Libyen, wie die GIZ beratend im postrevolutionären Umfeld beim Aufbau des Gesundheitswesens tätig ist und sprach über das EU-Vorhaben Libya Health Systems Strengthening und das Libyan European Hospital in Benghazi. Prof. Dr. Erich R. Reinhardt In der Closing Session hob Prof. Dr. Erich R. Reinhardt, Vorsitzender des Vorstandes des Medical Valley, Europäische Metropolregion Nürnberg e.V., positiv hervor, dass die Kooperation von 500 Unternehmen und 65 Krankenhäusern im Medical Valley zu mehr Innovation führe. Die 45 Projekte des Spitzenclusters beliefen sich auf ein Budget von über 81 Mio. Euro. Die Nachfrage im Gesundheitswesen sei sehr groß. Deswegen werde 2015 das Medical Valley Center Forchheim eröffnet. Prof. Dr. Detlev Ganten, Präsident des World Health Summit und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Charité, stellte den 1.000-köpfigen World Health Summit vor, der vom 20.-22. Oktober 2013 in Berlin stattfinden wird. Ziel sei eine verbesserte Teilnahme arabischer Länder. Die arabischen Gesundheitsminister und arabischen Botschafter in Deutschland seien herzlich eingeladen. Dr. Joe Weingarten, Leiter der Abteilung Innovation im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung in Rheinland-Pfalz, betonte, eine langfristige Partnerschaft und nachhaltige Kooperation Prof. Dr. Detlev Ganten Dr. Joe Weingarten seien angestrebt. Als positives Beispiel führte er den Ausbau der Kooperation zwischen Oman und Rheinland-Pfalz in der Schlaganfallversorgung an. „Wir wollen, dass die zukünftigen Generationen eine angemessene Gesundheitsversorgung haben“, sagte Dr. Weingarten. Auch im kommenden Jahr lädt die Ghorfa wieder zum Arab-German Health Forum ein, um deutsch-arabische Kooperationsmöglichkeiten im Gesundheitssektor weiter auszubauen. 21 SOUQ / 2/2013

Zusammenarbeit<br />

SOUQ<br />

dass „wenn die entsprechenden Einrichtungen<br />

gut ausgerichtet und mit gut ausgebildetem<br />

Personal vorhanden sind, dann können<br />

wir Menschen zu neuem Leben verhelfen.“<br />

Dr. Farid Mobayed, Managing Director der<br />

Al Mazroui Healthcare Group in Dubai in<br />

den VAE, sagte, die aktuellen Herausforderung<br />

in den VAE seien das Fachpersonal,<br />

Rahmenbedingungen, Qualität und Kontrolle.<br />

In den kommenden drei Jahren sollten<br />

5.000 neue Betten gebaut werden. Er begrüße<br />

eine engere Kooperation zwischen Krankenhäusern<br />

in den VAE und Deutschland. Mehmet<br />

Bilginsoy, Managing Director Turkey<br />

& Middle East, CompuGroup Medical CEE<br />

GmbH (CGM), referierte zu IT im Gesundheitswesen.<br />

Die von ihm vorgestellte Software<br />

Assisted Medicine (SAM) sei besonders<br />

in Saudi-Arabien gefragt. Zu den wichtigsten<br />

Kunden in Saudi-Arabien gehörten die King<br />

Fahad Medical City und das King Khaled Eye<br />

Specialist Hospital. „Wir spüren einen Hunger<br />

für die Technologie und Know-how in der<br />

arabischen Welt“, so Bilginsoy. Christoph Ehlers,<br />

LLM, Vorstandsmitglied bei Centogene,<br />

dem größten europäischen Labor zur Analyse<br />

seltener genetischer Erkrankungen, referierte<br />

über die Herausforderungen durch genetische<br />

Krankheiten. Rund 30 Mrd. US-Dollar<br />

würden derzeit von der arabischen Welt zur<br />

Behandlung und Forschung bei genetischen<br />

Krankheiten zur Verfügung gestellt. „Wir<br />

sind ein stolzer Partner der arabischen Welt“,<br />

sagte Ehlers. Dr. med. Cornelius Oepen, Senior<br />

Business Developer der Deutschen Gesellschaft<br />

für Internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ), zeigte anhand des Beispiels Libyen,<br />

wie die GIZ beratend im postrevolutionären<br />

Umfeld beim Aufbau des Gesundheitswesens<br />

tätig ist und sprach über das EU-Vorhaben<br />

Libya Health Systems Strengthening und das<br />

Libyan European Hospital in Benghazi.<br />

Prof. Dr. Erich R. Reinhardt<br />

In der Closing Session hob Prof. Dr. Erich R.<br />

Reinhardt, Vorsitzender des Vorstandes des<br />

Medical Valley, Europäische Metropolregion<br />

Nürnberg e.V., positiv hervor, dass die Kooperation<br />

von 500 Unternehmen und 65 Krankenhäusern<br />

im Medical Valley zu mehr Innovation<br />

führe. Die 45 Projekte des Spitzenclusters<br />

beliefen sich auf ein Budget von über 81 Mio.<br />

Euro. Die Nachfrage im Gesundheitswesen sei<br />

sehr groß. Deswegen werde 2015 das Medical<br />

Valley Center Forchheim eröffnet.<br />

Prof. Dr. Detlev Ganten, Präsident des World<br />

Health Summit und Vorsitzender des Stiftungsrats<br />

der Stiftung Charité, stellte den<br />

1.000-köpfigen World Health Summit vor, der<br />

vom 20.-22. Oktober <strong>2013</strong> in Berlin stattfinden<br />

wird. Ziel sei eine verbesserte Teilnahme<br />

arabischer Länder. Die arabischen Gesundheitsminister<br />

und arabischen Botschafter in<br />

Deutschland seien herzlich eingeladen.<br />

Dr. Joe Weingarten, Leiter der Abteilung Innovation<br />

im Ministerium für Wirtschaft,<br />

Klimaschutz, Energie und Landesplanung in<br />

Rheinland-Pfalz, betonte, eine langfristige<br />

Partnerschaft und nachhaltige Kooperation<br />

Prof. Dr. Detlev Ganten<br />

Dr. Joe Weingarten<br />

seien angestrebt. Als positives Beispiel führte<br />

er den Ausbau der Kooperation zwischen<br />

Oman und Rheinland-Pfalz in der Schlaganfallversorgung<br />

an. „Wir wollen, dass die<br />

zukünftigen Generationen eine angemessene<br />

Gesundheitsversorgung haben“, sagte Dr.<br />

Weingarten.<br />

Auch im kommenden Jahr lädt die <strong>Ghorfa</strong> wieder<br />

zum Arab-German Health Forum ein, um<br />

deutsch-arabische Kooperationsmöglichkeiten<br />

im Gesundheitssektor weiter auszubauen.<br />

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SOUQ / 2/<strong>2013</strong>

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