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Phys. Dirk Burghardt

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66 Kapitel 5. Praktische Anwendungen<br />

Flächenverdrängung: In der praktischen Anwendung sollte auch hier zunächst eine Datenanalyse<br />

bzw. -aufbereitung durchgeführt werden. So ist z.B. für eine automatisierte Gebäudeverdrängung<br />

zwischen einfachen Gebäudegrundrissen und komplexen Gebäuden in Innenstadtbereichen<br />

zu unterscheiden.<br />

Nach dem derzeitigen Stand werden Gebäudegrundrisse nicht im Basis-DLM vorgehalten, d.h.<br />

man ist bei der Visualisierung von ATKIS-Daten gezwungen, zusätzliche Quellen zu verwenden.<br />

Für Gebäude kommt im wesentlichen der Datenbestand des Amtlichen Liegenschaftskatasters<br />

(ALK) in Frage. Da dieser noch nicht vollständig in digitaler Form vorliegt, werden die Kartenoriginale<br />

der TK10 gescannt. Aus diesen extrahiert man Relief und Gebäudegrundrisse mit Hilfe<br />

automatisierter Verfahren der Vektorisierung und Mustererkennung. Dazu kann das Maptech-<br />

Capturing verwendet werden. Das Ergebnis ist in Abbildung 5.2-5(a) dargestellt und entspricht<br />

der Eingangssituation für eine automatisierte Flächenverdrängung.<br />

Im Vergleich zur Linienverdrängung ist die Flächenverdrängung zeitintensiver, z.B. für mittlere<br />

Ortschaften (ca. 300 Gebäude) beträgt die Rechenzeit etwa 1,5 min. - Hauptursache ist<br />

der Unterschied in der Bestimmung der externen Energie. Während die Konfliktrecherche für<br />

Linienobjekte auf Abstandsberechnungen basiert, sind für die Flächenobjekte zeitaufwendigere<br />

Flächenberechnungen durchzuführen. In Abbildung 5.2-5 sind Screenshots des Mapimage-<br />

Editors vor und nach der Verdrängung von Gebäudegrundrissen dargestellt.<br />

Kombinierte Linien- und Flächenverdrängung:<br />

Für die Kombination von Generalisierungsfunktionen<br />

steht im Mapimage-Editor ein Benutzermenü zur Erzeugung<br />

und Verwaltung von sogenannten Joblisten zur<br />

Verfügung (siehe Abbildung 5.2-4). Dort können verschiedene<br />

Generalisierungs-Sets in Abhängigkeit von Maßstab<br />

und Kartentyp zu Joblisten zusammengefaßt werden. Jedes<br />

Generalisierungs-Set ist gekennzeichnet durch die Generalisierungsfunktion<br />

bzw. den Elementarvorgang und<br />

zugehörige Parameter.<br />

Für die sequentielle Durchführung verschiedener Generalisierungsfunktionen<br />

ist die Aufstellung bestimmter Hierarchien<br />

unerläßlich. Im Beispiel der kombinierten Verdrängung<br />

(siehe Abb. 5.2-6) erfolgte zunächst die Linienund<br />

anschließend die Flächenverdrängung.<br />

Abbildung 5.2-4: Joblisten<br />

Bevor aussagekräftige Erfahrungen über die Kombination von Generalisierungsfunktionen gesammelt<br />

werden können, sind zunächst weitere Generalisierungsalgorithmen zu implementieren.<br />

Zusammenfassung: Der vorgestellte Algorithmus zur Linien- und Flächenverdrängung nach<br />

dem Prinzip der Energieminimierung liefert zufriedenstellende Resultate. Wesentliche Ergebnisse<br />

sind:<br />

• Durch geeignete Wahl der inneren Energie wird die charakteristische Form bei der Verdrängung<br />

von Linienobjekten erhalten.<br />

• In der Flächenverdrängung kann durch Anwendung einer Heuristik, welche für jedes Objekt<br />

eine individuelle Nachbarschaft berücksichtigt, der Algorithmus um ein Vielfaches<br />

beschleunigt werden.<br />

• Die Steuerung der Verdrängung ist auf verschiedenen semantischen Stufen möglich (Objekt-<br />

Display-Gruppen-Ebene, Feature-Ebene, Feature-Gruppen-Ebene).

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