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Phys. Dirk Burghardt

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5.2. Automatisierte Verdrängung im Maptech-System 61<br />

5.1.4 Behandlung von Kreuzungen und Einmündungen<br />

Um die Liniengestalt im Bereich von Kreuzungen bzw. Einmündungen erhalten zu können,<br />

wird das Verdrängungspotential mit einem Parameter versehen. Das Verdrängungspotential ist<br />

eine Funktion des Abstandes zwischen den Linien, so daß in Kreuzungsbereichen maximale<br />

Werte erzielt werden. Die Folge ist eine Orthogonalisierung der sich (nicht notwendig senkrecht)<br />

schneidenden Linien. Der genannte Parameter muß nun einerseits den Orthogonalisierungseffekt<br />

verhindern, andererseits darf eine Verdrängung der sich kreuzenden Linien durch dritte Objekte<br />

nicht ausgeschlossen werden. Eine Möglichkeit besteht darin, das Verdrängungspotential mit<br />

dem Faktor<br />

{<br />

1 I ≠ J<br />

Γ i (I, J) =<br />

(5.1-1)<br />

0 I = J<br />

zu multiplizieren. Der Index i bezeichnet die Stützstelle, für die das Verdrängunspotential berechnet<br />

wird. Die großen Buchstaben kennzeichnen die Nummern der Linien.<br />

Für die numerische Umsetzung erfolgt zunächst die Bestimmung der an Linienkreuzungen bzw.<br />

-einmündungen beteiligten Stützstellen. Falls die Bedingungen<br />

D 1 D 2 < 0 , D 3 D 4 < 0 mit (5.1-2)<br />

P<br />

3<br />

P<br />

2<br />

P<br />

1<br />

P<br />

4<br />

D 1 = det(P 1 , P 3 , P 4 ) ,<br />

D 2 = det(P 2 , P 3 , P 4 ) ,<br />

D 3 = det(P 3 , P 1 , P 2 ) ,<br />

D 4 = det(P 4 , P 1 , P 2 ) ,<br />

det(P k , P l , P m ) :=<br />

x k x l x m<br />

y k y l y m<br />

1 1 1<br />

,<br />

erfüllt sind, bilden die Strecken P 1 P 2 , P 3 P 4 eine Kreuzung und ihr Schnittpunkt liegt fest<br />

(Bartelme, 1995). Sämtliche Stützstellen P i der Linie I, die innerhalb einer vorgegebenen<br />

Verdrängungstiefe liegen, können nun mit der Nummer der beteiligten Linie J markiert werden.<br />

Damit ist ein Zuwachs des Verdrängungspotentials der beteiligten Stützstellen, hervorgerufen<br />

durch die kreuzende bzw. einmündende Linie, ausgeschlossen.<br />

5.2 Automatisierte Verdrängung im Maptech-System<br />

5.2.1 Einordnung im Programmsystem<br />

Nunmehr wird die Anwendung des vorgestellten Generalisierungsalgorithmus im Rahmen eines<br />

kartographischen Produktionssystems beschrieben. Als Basisprogramm wurde das Mapping-<br />

System der Firma Maptech AG, CH-Horw gewählt, welches aus Sicht des Verfassers zur Zeit die<br />

Standardsoftware auf dem Gebiet der Digitalkartographie darstellt. Zusammen mit dem Maptech-Capturing<br />

und Maptech-Geodaten-Managment ermöglicht das Programmpaket sowohl die<br />

komplette rechnergestützte Herstellung und Fortführung von traditionellen Papierkarten, z.B.<br />

topographische Karten der Landesvermessungsämter, Straßenkarten und Atlanten sowie jede<br />

Art der modernen Bildschirmdarstellung.<br />

Das Capturing-System beinhaltet die Erzeugung digitaler Geodaten auf der Grundlage einer<br />

automatisierten Vektorisierung. Dazu arbeitet das Programm mit Vektordaten, wobei zusätzlich<br />

Rasterbilder und Orthophotos hinterlegbar sind. Die Verwendung der raumbezogenen Daten ist<br />

in den verschiedensten Koordinatensystemen möglich (metrische Koordinaten, Gauss-Krüger-<br />

Koordinaten, Geographische Koordinaten etc.).<br />

Das Geodaten-Managment ermöglicht die Verwaltung blattschnittfreier Daten. Durch Integration<br />

der CITRA- und INTERLIS-Schnittstelle werden verschiedene Datenformate unterstützt

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