Phys. Dirk Burghardt
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58 Kapitel 5. Praktische Anwendungen<br />
ellen und im vorhergehenden Iterationsschritt. Das Ergebnis der automatisierten Verdrängung<br />
ist in Abbildung 5.1-4 dargestellt. Folgende Größen haben einen Einfluß auf die Berechnung:<br />
Tabelle 5.1-3: Parameter und Steuergrößen für Beispiel Garbsen (siehe Abbildungen 5.1-3, 5.1-4)<br />
Größe Erklärung Wert Eignung für<br />
Steuerung<br />
α Gewicht für Dehnungsterm der inneren Energie 1.0 ja<br />
β Gewicht für Krümmungsterm der inneren Energie 1.0 ja<br />
γ Gewicht der externen Energie 1.0 ja<br />
λ Faktor vor der Einheitsmatrix (Konvergenzfaktor) 1.0 nein<br />
∆<br />
Punktdichte der Zwischeninterpolation; siehe Formel<br />
3.2-5<br />
1.0 nein<br />
dx Schrittweite zur Approximation von E ext 0.1 nein<br />
b S Signaturbreite - nein<br />
h min Mindestabstand 0.2 ja<br />
E min Abbruchschranke 0.1 nein<br />
n I Zahl der Iterationen - nein<br />
Zur Steuerung der Verdrängung werden innere und äußere Energie bewichtet. Höhere innere<br />
Energie (Parameter α, β) unterstützt die Formerhaltung, höhere äußere Energie (Parameter<br />
γ) forciert die Konfliktbeseitigung. Konkrete Zahlenwerte sind maßstabsabhängig festzulegen.<br />
Der Parameter ”<br />
Mindestabstand“ h bestimmt neben der Signaturbreite b S den Konfliktbereich<br />
(siehe Abschnitt 3.2.2) und ist damit ebenfalls zur Steuerung der Verdrängung geeignet. Weitere<br />
Untersuchungen müssen sich auf die Verallgemeinerbarkeit der verwendeten Parameterwerte<br />
konzentrieren (siehe Abschnitt 5.2.2).<br />
Um Praxisrelevanz und -tauglichkeit nachzuweisen, sind Testrechnungen an einem realistischen<br />
Beispiel nicht ausreichend. Für weiterführende Arbeiten wurde deshalb die Kooperation mit<br />
einem Praxispartner gesucht. Konkrete Vorteile bei der Nutzung eines kartographischen Produktionssystems<br />
ergeben sich u.a. bei der Datenverwaltung. So sind durch die Anbindung einer<br />
Datenbank auch größere Datenmengen relativ einfach zu handhaben. Des weiteren standen<br />
Testdaten in verschiedenen Maßstäben zur Verfügung. Die Signaturierung bzw. Ableitung der<br />
Kartengeometrien erfolgte durch Systemfunktionen unter Nutzung eines vorgefertigten Zeichenschlüssels<br />
auf der Basis verschiedener Signaturenkataloge (z.B. ATKIS-SK10, -SK25).<br />
Ein zusätzlicher Aspekt ist die Suche nach ergänzenden Anwendungen für die vorgestellten Verdrängungsansätze.<br />
Der Hauptgrund für eine Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis besteht<br />
allerdings in einem Austausch von gemeinsamen und unterschiedlichen Sichtweisen bei der<br />
Lösung von Automatisierungsaufgaben. Der Hersteller von Anwendungssoftware ist zusätzlich<br />
gezwungen, Schnittstellen zu definieren, Benutzeroberflächen zu entwickeln, die Handhabung<br />
der Parameter zu vereinfachen und die qualitative Bewertung den Anwendungen anzupassen.<br />
Um das Zusammenwirken verschiedener Generalisierungsoperationen zu untersuchen, ist die<br />
Verfügbarkeit eines profesionellen Kartographiesystems unabdingbar.