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Phys. Dirk Burghardt

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5.1. Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem (ATKIS) 57<br />

(Stellvertreterprinzip), nimmt bei kleiner werdendem Maßstab die benötigte Fläche nicht in<br />

ähnlicher Weise wie bei den Straßen zu. Zählt man die Häuser in verschiedenen Karten der<br />

Schweizer Landestopographie aus, so erhält man im Mittel je nach Maßstab nur noch gewisse<br />

Prozentanteile der wirklich vorhandenen Häuser (siehe Tabelle 5.1-2 nach Spiess, 1990b).<br />

Tabelle 5.1-1: Platzbedarf von Straßen in Karten verschiedener<br />

Maßstäbe<br />

Tabelle 5.1-2: Anteil dargestellter<br />

Gebäude<br />

Straßenklasse Breite 1:25 000 1:100 000<br />

Maßstab<br />

Anteil<br />

Hauptstraßen 7m - 12m 15m -18m 60m - 70m<br />

Mehrfläche in % 150 - 200 500 - 1000<br />

Quartierstraßen 6m - 9m 12m 50m<br />

Mehrfläche in % 133 - 200 500 - 1000<br />

1:10 000 100%<br />

1:25 000 ≈ 100%<br />

1:50 000 ≈ 70%<br />

1:100 000 ≈ 30%<br />

5.1.3 Verdrängungsbeispiel mit ATKIS-Daten<br />

Nachdem der Verdrängungsalgorithmus an generierten Daten getestet wurde, soll im folgenden<br />

die Anwendung auf ATKIS-Daten (DLM25/1) gezeigt werden. Es stand ein Datensatz der Region<br />

Garbsen bei Hannover zur Verfügung (siehe Abb. 5.1-3a).<br />

Im ersten Schritt müssen mit Hilfe geeigneter Ableitungsregeln die Geometrien der entsprechenden<br />

kartographischen Objekte aus den DLM-Objekten erzeugt werden. Zum Beispiel sind im<br />

Landschaftsmodell die Gleiskörper einer zweispurigen Eisenbahn abgelegt, während die kartographische<br />

Darstellung durch ein einzelnes Linienobjekt erfolgt, dessen Koordinaten abzuleiten<br />

sind. Gleiches gilt für die Signaturierung der Autobahn, die als komplexes Objekt mit den verschiedenen<br />

Fahrbahnen im DLM erfaßt ist. Anschließend wird festgelegt, welche Objekte für die<br />

kartographische Verdrängung von Bedeutung sind. So stellt die Überlagerung von Straßen- und<br />

See-Signatur einen kartographischen Konflikt dar, während die Überdeckung der Wiesenfläche<br />

toleriert werden kann. In der Anwendung ist deshalb zwischen Vorder- und Hintergrundobjekten<br />

zu unterscheiden (siehe Abb. 5.1-3b). Die Koordinaten der Vordergrundobjekte liefern<br />

die Eingangsdaten für den Verdrängungsalgorithmus. Ändern sich die Koordinaten während<br />

der Beseitigung von Überlagerungskonflikten, müssen auch die Koordinaten der benachbarten<br />

Hintergrundobjekte modifiziert werden. Im Beispiel ist der Fluß gleichzeitig Begrenzung einer<br />

Ackerfläche, so daß nach Verdrängung durch die benachbarte Straße auch die Randkoordinaten<br />

der Ackerfläche geändert werden müssen.<br />

In Abbildung 5.1-3c ist der Flächenbedarf sämtlicher Vordergrundobjekte graphisch dargestellt.<br />

Die Berechnung ergibt sich aus Formel (3.2-3). Durch Summation über alle Kartenobjekte kann<br />

für jede Stützstelle die externe Energie E ext bestimmt werden (siehe Abb. 5.1-3d). E ext quantifiziert<br />

die Größe des Konfliktes mit Objekten aus der Nachbarschaft und wird in der Abbildung<br />

5.1-3d durch die Höhe der roten ”<br />

Balken“ veranschaulicht. Liegt E ext unter einem festgelegten<br />

Grenzwert, ist der ”<br />

Balken“ grün darstellt.<br />

Während der iterativen Konfliktlösung wird E ext schrittweise verringert. In Abbildung 5.1-3e<br />

ist die Summe der externen Energien nach jedem Iterationsschritt dargestellt (schwarze Kurve),<br />

wobei über alle Stützstellen sämtlicher Kartenobjekte summiert wurde. Die rote Kurve veranschaulicht<br />

den abnehmenden Energieverlust und ergibt sich aus der Differenz von E ext im aktu-

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