Phys. Dirk Burghardt
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56 Kapitel 5. Praktische Anwendungen<br />
Damit existieren für jeden Maßstab praktisch zwei Datensätze in unterschiedlichen Datenformaten,<br />
die nebeneinander fortgeführt werden. Zum einen sind das die ATKIS-Daten im Vektorformat<br />
der DLM-Struktur (EDBS) und zum anderen die digitalen Kartenpräsentationen für eine<br />
Ausgabe im Rasterdatenformat.<br />
Ziel ist es, eine Fortführung auf die DLM-Daten verschiedener Maßstäbe zu reduzieren, aus<br />
denen weitgehend automatisch topographische Karten, auch in Abhängigkeit von den Nutzeranforderungen,<br />
abgeleitet werden können. Mit zunehmender Automatisierung wird zusätzlich die<br />
Ableitung Digitaler Landschaftsmodelle geringerer Auflösung aus Modellen höherer Auflösung<br />
möglich sein, so daß die Laufendhaltung letztlich auf das Basis-DLM beschränkt bleibt.<br />
5.1.2 Maßstabsabhängigkeit<br />
Die Objekte in der Karte müssen, damit sie deutlich wahrgenommen werden können, häufig<br />
größer dargestellt werden als es ihrer natürlichen Größe entspricht. Dies gilt zunehmend für<br />
Maßstäbe kleiner als 1:10 000. Um dies zu veranschaulichen, sind Linienobjekte mit verschiedenen<br />
Signaturbreiten als Funktion des Maßstabes abgebildet und gleichzeitig deren reale Ausdehnung<br />
in der Natur, umgerechnet auf das Kartenmaß, dargestellt (Abbildung 5.1-2). Als Beispiel<br />
werden die Breiten von Autobahnen (18 m), Bundesstraßen (10 m) und befestigten Fahrwegen<br />
(5 m) im Kartenmaß den zugehörigen Signaturbreiten lt. Musterblatt TK gegenübergestellt.<br />
2<br />
2<br />
1.8<br />
1.6<br />
ausgezogen:<br />
gerissen:<br />
natürliche Breite im Kartenmaß<br />
Signaturbreite lt. Musterblatt<br />
1.8<br />
1.6<br />
1.4<br />
1.4<br />
Breite in mm<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
Breite in mm<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.4<br />
0.2<br />
0.2<br />
0<br />
10 25 50 100 200<br />
Maßstabszahl in 1000<br />
0<br />
1/200 1/50 1/25 1/10<br />
1/100<br />
Maßstab in 1/1000<br />
(a) Signaturbreite als Funktion der Maßstabszahl<br />
(b) Signaturbreite als Funktion des Maßstabes<br />
Abbildung 5.1-2: Signaturbreite lt. Musterblatt und natürliche Breite im Kartenmaß als Funktion der<br />
Maßstabszahl und des Maßstabes<br />
In der Abbildung 5.1-2(a) der Signaturbreite als Funktion der Maßstabszahl zeigt sich, daß<br />
unabhängig von der Linienbreite sämtliche Kurven der signaturierten Linien wesentlich flacher<br />
verlaufen als die Kurven, welche sich aus den realen Breiten der betrachteten Objekte ergeben.<br />
Damit wird der Generalisierungbedarf veranschaulicht. Für Testzwecke ist eine lineare Interpolation<br />
der Signaturbreiten b s lt. Musterblatt als Funktion der Maßstabszahl m (gerissene<br />
Darstellung) möglich. In der Abbildung 5.1-2(b) der Signaturbreite als Funktion des Maßstabes<br />
fällt der große Unterschied in der Breitenabnahme zwischen Realität und kartographischer<br />
Darstellung vor allem im Bereich 1:10 000 bis 1:50 000 auf.<br />
Untersuchungen von Spiess (1990) zeigen ebenfalls, daß ab dem Maßstab 1:25 000 die Straßen<br />
überdimensioniert werden müssen (siehe Tabelle 5.1-1). Anders verhält es sich mit dem Platzbedarf<br />
von Gebäuden. Da nicht mehr jedes Haus dargestellt wird, sondern nur ausgewählte