Phys. Dirk Burghardt
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5.1. Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem (ATKIS) 55<br />
den Objektinformation, die Klassifikation der selektierten DLM-Information im Hinblick auf die<br />
kartographische Darstellung oder die Vereinfachung durch Vorgabe von Mindestdimensionen für<br />
die Wiedergabe der geometrischen Information. Diese Maßnahmen fallen zum wesentlichen Teil<br />
in den Bereich der Modellgeneralisierung.<br />
Anschließend müssen Konflikte beseitigt werden, die bei der Erzeugung der graphischen Präsentation<br />
entstehen (Übergang vom Roh-DKM zum DKM). Von Bedeutung sind hier die Verdrängung,<br />
die weitere Vereinfachung der geometrischen Information, die Klassifizierung und<br />
schließlich die graphisch bedingte Auswahl von Objekten. Die topographische Erfassung der<br />
realen Welt erfolgt im ATKIS Basis-DLM. Wesentliche Erfassungsgrundlage sind die generalisierten<br />
topographischen Karten, die in den verschiedenen Bundesländern in unterschiedlichen<br />
Maßstäben vorliegen:<br />
• alte Bundesländer - DGK5 (Maßstab 1:5 000)<br />
• neue Bundesländer - TK10 (Maßstab 1:10 000)<br />
• Bayern - TK25 (Maßstab 1:25 000)<br />
Daher ist zu prüfen, inwieweit Auswirkungen auf notwendige Generalisierungsvorgänge vorhanden<br />
sind. Folgemaßstäbe geringerer Auflösung können durch Modellgeneralisierung aus dem<br />
Basis-DLM abgeleitet werden. Da die Entwicklung entsprechender automatisierter Verfahren<br />
Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten ist (Mayer, 1998; Schürer, 1999) und noch nicht abgeschlossen<br />
wurde, erfolgt parallel eine Erfassung der Landschaftsmodelle im Maßstab 1:250 000<br />
(DLM250) und 1:1 Mill. (DLM1000). Damit bleibt die Laufendhaltung nicht auf das Basis-<br />
DLM beschränkt, sondern alle Änderungen der Umwelt sind zusätzlich auch in den Digitalen<br />
Landschaftmodellen geringer Auflösung fortzuführen.<br />
Die Ableitung der zugehörigen kartographischen Modelle ist bisher nicht realisiert, obwohl deren<br />
Aufbau ebenfalls für den Zeitraum 1995 bis 2000 vorgesehen war. Hauptursache ist, ”<br />
daß der kartographische<br />
Modellierungsprozeß ungleich größere Problemkreise eröffnet als der topographische<br />
Erfassungsprozeß“ (Harbeck, 1997). Konkret müssen für die automatische DKM-Ableitung<br />
erst entsprechende Modellierungs- und Generalisierungsalgorithmen entwickelt werden.<br />
Als Übergangslösung werden digitale Kartenpräsentationen durch rechnergestützte Bearbeitung<br />
generalisierter analoger Karten gewonnen. Für die Herstellung der DTK50 sind konkret folgende<br />
Bearbeitungsschritte auszuführen :<br />
1. Einmalige Vorarbeiten (Zeichenschlüssel erstellen, Farbpalette festlegen)<br />
2. Gescannte Originalfolien der TK25 als Rasterbilder für den Maßstab 1:50 000 hinterlegen<br />
3. Automatische Netzgenerierung, Festlegung des Kartenrahmens<br />
4. Vektorisierung und Mustererkennung der Relief- und Gewässerfolie der TK25<br />
5. Erstellen einer redaktionellen Vorlage, welche z.B. die Darstellung ausgedehnter Objekte<br />
festlegt<br />
6. Digitalisierung der übrigen Elemente für die DTK50 bei gleichzeitiger Generalisierung<br />
(setzt umfangreiche Erfahrung des Bearbeiters voraus)<br />
7. Mehrfache Korrekturlesungen<br />
8. Druck und Archivierung