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Phys. Dirk Burghardt

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54 Kapitel 5. Praktische Anwendungen<br />

5 Praktische Anwendungen<br />

5.1 Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem<br />

(ATKIS)<br />

Die Landesvermessungsämter der Länder der Bundesrepublik Deutschland haben den gesetzlichen<br />

Auftrag, aktuelle Informationen über die Topographie der Erdoberfläche zu erfassen, zu<br />

dokumentieren und dem Anwender zugänglich zu machen. Infolge der rasanten Entwicklungen<br />

auf dem Gebiet der Informationstechnologie in fast allen Bereichen von Wirtschaft und Verwaltung<br />

zeigt sich die Notwendigkeit, diese nicht nur als graphische Präsentation (Topographische<br />

Karten), sondern in digitaler Form anzubieten. Viele Nutzer verfügen zudem über digitale Fachdatenbestände,<br />

die erst durch den räumlichen Bezug zur Topographie der Erdoberfläche ihre<br />

eigentliche Aussagekraft erhalten. Deshalb wurde von den Landesvermessungsämtern der Bundesländer<br />

das Amtliche Topographisch-Kartographische Informationssystem ATKIS aufgebaut.<br />

5.1.1 Datenmodelle und -strukturen<br />

Die Bereitstellung der topographischen Daten erfolgt in mehreren Stufen. Zunächst wird die<br />

Topographie der Erdoberfläche durch geeignete Aufnahmemethoden in einem Digitalen Landschaftsmodell<br />

(DLM) abgebildet. Zu nennen sind hier die direkte Erfassung der Landschaft<br />

durch terrestrische Messungen oder die Auswertung von Luftbildern. Außerdem können schon<br />

vorhandene Landschaftsdaten zur Gewinnung digitaler topographischer Daten verwendet werden.<br />

Beispiele sind die Digitalisierung analoger topographischer Karten (manuell oder mittels<br />

automatisierter Vektorisierung) oder die Transformation von Daten der Katasterämter (z.B.<br />

Gebäudegrundrisse) in die DLM-Struktur. Die Grundlage für die Erfassung liefert der Objektartenkatalog<br />

(OK) durch Vorgabe qualitativer und quantitativer Erfassungskriterien, deren geometrischer<br />

Modellierungsvorschrift und die Festlegung geeigneter Attribute. Damit beinhaltet<br />

dieser erste Schritt sowohl die Erfassungsgeneralisierung als auch die Modellgeneralisierung (vgl.<br />

Abschnitt 2.1.3).<br />

Im zweiten Schritt erfolgt die Aufbereitung des Digitalen Kartographischen Modells (DKM) auf<br />

der Basis des Signaturenkatalogs (SK). Dabei kann als Zwischenstufe ein sogenanntes ”<br />

Roh“-<br />

DKM entstehen, welches die Datenstruktur des DKM besitzt, jedoch noch nicht kartographisch<br />

generalisiert ist (Vickus, 1994). Eine ähnliche Unterteilung ist bei Grünreich (1997a) mit<br />

der Gliederung der kartographischen Generalisierung in zwei Hauptabschnitte zu finden. So wird<br />

festgestellt, daß schon mit der Ausarbeitung und Anwendung des Zeichenschlüssels generalisierungswirksame<br />

Maßnahmen zum Tragen kommen. Beispiele sind die Auswahl der darzustellen-<br />

Objektgeneralisierung<br />

nach OK<br />

nach SK<br />

kartographische<br />

Generalisierung<br />

Original<br />

DLM<br />

” Roh“-DKM DKM<br />

Primärmodell<br />

Sekundärmodell<br />

Abbildung 5.1-1: ATKIS - Datenmodell

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