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Phys. Dirk Burghardt

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4.1. Verdrängung von Punktobjekten 49<br />

dem Simplexverfahren gelöst. Die Lösung ist nicht in jedem Falle eindeutig. So ist man gezwungen,<br />

Zusatzbedingungen zu formulieren. Sinnvollerweise sollte mit ihrer Hilfe die Punktstruktur<br />

möglichst gut erhalten bleiben; z.B. mit<br />

n∑<br />

∆x i = 0 ,<br />

i=1<br />

n∑<br />

∆y i = 0 (4.1-6)<br />

i=1<br />

wenigstens der Schwerpunkt.<br />

Das Muster der Punktsignaturen in Abbildung 4.1-2 wurde einer thematischen Karte entnommen.<br />

Die Durchmesser der kreisförmigen Signaturen entsprechen gewissen Quantitäten. Beim<br />

Übergang in einen kleineren Maßstab, hier im Verhältnis 1 : 1.5, entstehen Konflikte. Die Lösungen<br />

mittels quadratischer und linearer Optimierung sind zulässig.<br />

4.1.2 Energieminimierung<br />

Da Punkte als Einzelobjekte keine Struktur besitzen, kann für ein individuelles Element keine<br />

innere Energie definiert werden. Andererseits stehen Punktobjekte in enger Beziehung zu ihrer<br />

Nachbarschaft, die vom Betrachter um so deutlicher registriert wird. Eine Modellierung dieser<br />

Wechselwirkungen kann auf vielfältige Weise erfolgen. Dazu sind in der lokalen Umgebung<br />

Punkte auszuwählen, welche miteinander in Beziehung stehen. Diese Gebiete werden als Cluster<br />

bezeichnet.<br />

Cluster-Definition: Unter einem Verdrängungscluster (VC) versteht man eine diskrete Punktmenge<br />

P k {k = 1, 2, . . . , p und 2 ≤ p < ∞} in einem abgeschlossenen Bereich B ⊂ R 2 . Es besitzt<br />

die Eigenschaft, daß zu jedem P i mindestens ein Nachbar P k mit s ik < rik<br />

HC existiert.<br />

Für solche Cluster kann jetzt auf unterschiedliche Weise eine innere Energie definiert werden. So<br />

wäre z.B. die Richtung von jedem Punkt zum Clusterschwerpunkt als Größe minimaler Energie<br />

verwendbar. Dies entspricht einem Vorschlag von Mackaness (1994).<br />

Eine andere Möglichkeit ist, Abstand und Winkel<br />

bezüglich der nächsten beiden Nachbarn als inneren<br />

Energieterm einzuführen. Dabei kann der Nachbar<br />

hier sowohl eine Punktsignatur sein als auch<br />

die Stützstelle eines Linien- oder Flächenobjektes.<br />

Dieses Vorgehen ist äquivalent zur Bestimmung der<br />

inneren Energie für die Linienverdrängung mittels<br />

Greedy-Algorithmus (vgl. Abschnitt 3.3.4). In Abbildung<br />

4.1-3, sind die Verbindungen zum nächsten<br />

bzw. übernächsten Nachbarn eingezeichnet.<br />

Die Berechnung der externen Energie zur Konfliktmodellierung<br />

für Punktobjekte ist identisch mit der<br />

Konfliktmodellierung für Linienobjekte (vgl. Abschnitt<br />

3.2.2).<br />

Abbildung 4.1-3: Nachbarschaftsrelationen<br />

Erfolgt die Verdrängung in reinen Punktmustern, wird die approximativ kontinuierliche Abtastung<br />

der Nachbarobjekte durch diskrete Abstandsberechnungen ersetzt. Abbildung 4.1-4 zeigt<br />

das Ergebnis der Punktverdrängung mittels Energieminimierung. Weiterführende Vergleiche mit<br />

den Verdrängungsansätzen nach Abschnitt 4.1.1 können anhand des vorgestellten Beispiels nicht<br />

getroffen werden. Hier wurde zunächst nachgewiesen, daß die Punktverdrängung durch Energieminimierung<br />

möglich ist.

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