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Phys. Dirk Burghardt

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34 Kapitel 3. Verdrängung von Linienobjekten<br />

Konflikt<br />

(Verdrängungsgebirge)<br />

Kartenobjekte<br />

(Gestalt bestimmt durch<br />

1. und 2. Ableitung der<br />

Linie nach der Bogenlänge)<br />

äußere Energie<br />

innere Energie<br />

Energieminimierung mittels Variationsverfahren<br />

Konflikt abgebaut<br />

Gestalt der Linien<br />

weitestgehend erhalten<br />

Abbildung 3.2-2: Schema zur Linienverdrängung mittels Energieminimierung<br />

3.2.2 Innere und äußere Energie<br />

Innere Energie<br />

Die Form der Linie ist zunächst durch den Vektor v(s) = (x(s), y(s)) ⊤ festgelegt. In Bereichen<br />

hoher Kartenbelastung müssen Objekte verdrängt, d.h. sowohl die Lage als auch die Form<br />

der Linien verändert werden. Der Umfang der Verdrängung wird dabei durch die äußere Energie<br />

bestimmt. Die innere Energie kann verwendet werden, um Änderungen der Liniengestalt<br />

entgegenzuwirken. Fordert man hier möglichst große Übereinstimmung zwischen Original und<br />

verdrängter Linie, können die charakteristischen Eigenschaften der Linie erhalten werden. Die<br />

Veränderung gegenüber dem ursprünglichen Zustand wird durch den Vektor w(s) beschrieben :<br />

w := (x − x o , y − y o ) ⊤ ,<br />

w s := (x s − x o s, y s − y o s) ⊤ ,<br />

w ss := (x ss − x o ss, y ss − y o ss) ⊤ .<br />

Während x und y die aktuellen Linienkoordinaten enthalten, kennzeichnen x o und y o die Linie<br />

im Originalzustand. Tiefgestellte Indizes bezeichnen die partiellen Ableitungen nach der<br />

Bogenlänge s. Die interne Energie nimmt damit folgende Gestalt an :<br />

E int = (α |w s | 2 + β |w ss | 2 )/2 . (3.2-2)<br />

Formal stimmt dieser Ausdruck mit der für Snakes eingeführten inneren Energie (3.1-7) überein.<br />

Ähnlich ist die physikalische Interpretation; so beschreibt die erste Ableitung das Dehnungsverhalten<br />

in Längsrichtung. Die zweite Ableitung modelliert das Biegeverhalten des Splines und<br />

wirkt demzufolge in Querrichtung.<br />

Der wesentliche Unterschied zu den Snakes der Bildverarbeitung besteht darin, daß hier nicht<br />

Splines minimaler Dehnung bzw. Krümmung gesucht sind, sondern Splines, die nur geringe Abweichungen<br />

in Länge und Krümmung bezüglich des ursprünglichen Zustandes aufweisen. Demzufolge<br />

werden während der Verdrängung die Differenzen in den ersten und zweiten Ableitungen<br />

(w s , w ss ) minimiert und damit die Gestaltsänderungen klein gehalten. Die Gewichte α und β<br />

sind in dem hier verwendeten Modell für alle Linien konstant.

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