12.11.2013 Aufrufe

Phys. Dirk Burghardt

Phys. Dirk Burghardt

Phys. Dirk Burghardt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

30 Kapitel 2. Theoretische und praktische Grundlagen<br />

Die Umsetzung dieser konträren Aspekte, d.h. Beseitigung der Darstellungskonflikte bei bestmöglicher<br />

Wahrung der Signaturcharakteristika, kann als Optimierungsaufgabe gelöst werden. In der<br />

zugehörigen Zielfunktion unterscheidet Bobrich (1996) deshalb zwischen einem Federpotential<br />

Π F edern und dem Potential des Verdrängungsgebirges Π Rastergebirge :<br />

Π ges = Π F edern + Π Rastergebirge (2.3-7)<br />

Eine weiterführende analytische Formulierung gelingt nicht. Numerisch wird die Minimierung<br />

mittels des ”<br />

Downhill-Simplex-Verfahrens“ durchgeführt. Als Steuerparameter fungieren dabei<br />

verschiedene Federhärten, deren Wahl, in Abhängigkeit von der Objektbedeutung, dem Kartographen<br />

vorbehalten bleibt.<br />

Zusammenfassend können folgende Abschnitte bei der Entwicklung automatisierter Verdrängungslösungen<br />

unterschieden werden. Zunächst wurde versucht, auf elementar-geometrischer Basis<br />

Verschiebungsvektoren zu bestimmen. Später erfolgte eine Unterteilung der Verdrängungsproblematik<br />

in Konfliktmodellierung (Verdrängungsgebirge) und Konfliktlösung (resultierende<br />

Verdrängung). Die Verdrängung wurde dabei ohne explizite Berücksichtigung der Objektgestalt<br />

durchgeführt. Lediglich die angleichende Verdrängung versucht, Gestaltsänderungen innerhalb<br />

einer vorgegebenen Verdrängungstiefe aufzufangen. Um sich ergebende Folgekonflikte zu<br />

vermeiden, müßte die Verdrängungstiefe situationsabhängig festgelegt werden. Dies führte zur<br />

Behandlung der Verdrängung als Optimierungsproblem.<br />

Die Verwendung eines Federmodells ist hier sehr anschaulich, da mechanische Federn natürlicherweise<br />

formerhaltende Kräfte besitzen. In der automatisierten Verdrängung wirken sie der<br />

Verformung von Kartenobjekten entgegen. Für eine differenziertere Beschreibung von Kurven<br />

hat sich in mathematischen Anwendungen jedoch die Modellierung mit Splines durchgesetzt.<br />

Sind zusätzlich äußere Zwangsbedingungen zu berücksichtigen, kann eine angepaßte Klasse von<br />

Splines, die sogenannten energieminimierenden Splines, verwendet werden. Im folgenden Kapitel<br />

wird deshalb die automatisierte Linienverdrängung mit energieminierenden Splines vorgestellt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!