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Phys. Dirk Burghardt

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24 Kapitel 2. Theoretische und praktische Grundlagen<br />

kriterien, die Ableitung von Qualitäts- und Steuerparametern bzw. die Suche nach allgemeinen<br />

Regeln durch Auswertung konkreter Beispiele. Die Methoden zur Wissensakquisition können<br />

entsprechend dem Abstraktionsgrad in direkte, indirekte und automatische Verfahren eingeteilt<br />

werden (Uthe, 1996).<br />

Bei den indirekten Methoden wird kartographisches Wissen extrahiert, systematisiert und verwaltet.<br />

Dies geschieht in erster Linie durch die Befragung von Experten, die Auswertung von<br />

Fragebögen oder direkte Beobachtung. Ebenso möglich ist die Recherche von Fachliteratur<br />

(Lehrbücher, Musterblätter etc.). Des weiteren kann das sogenannte ”<br />

reverse engineering“ zu<br />

den indirekten Methoden gezählt werden. Dabei werden Karten unterschiedlichen Maßstabes<br />

und Generalisierungsgrades verglichen.<br />

Zum Bereich der direkten Methoden gehören vor allem die interaktiven Verfahren. Dabei gibt der<br />

Experte sein Wissen in sogenannten Akquisitionsshells ein (McMaster and Mark, 1991). Das<br />

Wissen wird in vorgegebenen Strukturen abgespeichert, und es werden Parameter generiert.<br />

Nachteilig ist, daß mit der vorgegebenen Modellierung eventuell wichtige, aber ungenügend<br />

vorstrukturierte Aspekte des Wissens nicht erfaßt werden.<br />

Die dritte Art der Wissensakquisition ist die automatische Ableitung von Wissen, z.B. in neuronalen<br />

Netzen (Werschlein and Weibel, 1994). Damit wird eine Alternative zur Verwendung<br />

expliziter Wissensbasen vorgeschlagen. Es werden keine Regeln abgeleitet, und die schwierige<br />

Formalisierung wird durch ein Training des neuronalen Netzes ersetzt. Das Wissen ist implizit<br />

im Netz enthalten und damit einer Bewertung nicht zugänglich.<br />

indirekte Wissensakquisition<br />

Quellen<br />

(Experten, Literatur, generalisierte Karten)<br />

Experten<br />

Fachliteratur<br />

Reverse Engineering<br />

Erfassen<br />

(Sammeln, Verwalten, Auswählen, Systematisieren)<br />

direkte Wissensakquisition<br />

interaktive Verfahren<br />

Formalisieren<br />

(Festlegen von Strukturen, Modellentwurf, Parameter)<br />

automatische Verfahren<br />

neuronale Netze<br />

Wissensbasis<br />

(Modell, Implementierung, wissensbasiertes System)<br />

Anwendung<br />

Abbildung 2.2-4: Prozeß der Wissensakquisition mit direkten, indirekten und automatischen Verfahren

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