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Phys. Dirk Burghardt

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2.2. Grundlagen der automatisierten Generalisierung 21<br />

Zur Beschreibung topologischer und struktureller Eigenschaften werden die Begriffe ”<br />

Inzidenz“<br />

und ”<br />

Adjazenz“ verwendet. ”<br />

Adjazenz“ bezeichnet das Aneinandergrenzen gleichartiger Strukturelemente,<br />

z.B. zweier Kanten, die über einen Knoten verbunden sind. ”<br />

Inzidenz“ beschreibt<br />

dagegen die Verbindung unterschiedlicher Strukturelemente; so ist die von einem Knoten abgehende<br />

Kante mit diesem inzident.<br />

Hilfsmittel der Topologie ist die Graphentheorie, welche besondere Bedeutung bei der Beschreibung<br />

zweidimensionaler Strukturen besitzt. Die zugehörigen planaren Graphen können u.a. bei<br />

der Konsistenzprüfung und Fehlersuche verwendeten werden. Insbesondere die Datenfortführung<br />

muß immer wieder solche Prüfmechanismen durchlaufen. Damit können beispielsweise Doppelspeicherungen<br />

vermieden, Nachbarschaftsbeziehungen auf ihre Vollständigkeit überprüft und<br />

thematische Daten auf ihre Verknüpfungen untersucht werden. Ein Beispiel ist die Anwendung<br />

der Relation nach Euler-Poincare :<br />

V + F = E + S (2.2-11)<br />

Dabei wird für V die Zahl der Ecken (vertices) eingesetzt und für E die Zahl der Kanten (edges).<br />

F entspricht der Maschenzahl, die davon abhängt, ob die Region außerhalb des Graphen als<br />

Fläche gezählt wird oder nicht. Die Eulerzahl S liefert die numerische Ergänzung. Im Falle<br />

planarer Graphen ist S = 2, falls die äußere Fläche berücksichtigt wird. In Abbildung 2.2-2 sind<br />

einfache Beispiele für einen doppelt kodierten Knoten bzw. eine nicht erfaßte Kante dargestellt<br />

(Laurini and Thompson, 1992).<br />

• • •<br />

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•<br />

V + F = 8 + 4 = 12<br />

E + S = 10 + 2 = 12<br />

• • •<br />

•<br />

V + F = 9 + 4 = 13<br />

E + S = 10 + 2 = 12<br />

•<br />

V + F = 8 + 4 = 12<br />

E + S = 9 + 2 = 11<br />

Abbildung 2.2-2: Relation nach Euler-Poincare zur Konsistenzprüfung in planaren Graphen<br />

Außerdem gab es Untersuchungen zur Anwendung der Graphentheorie für Generalisierungszwecke.<br />

In Tabelle 2.2-2 werden einige Elementarvorgänge der Generalisierung aufgeführt, die<br />

von einem graphentheoretischen Ansatz profitieren können (Mackaness and Beard, 1993).<br />

Tabelle 2.2-2: Anwendung der Graphentheorie in der Generalisierung<br />

Vereinfachung<br />

Zusammenfassung<br />

Verdrängung<br />

Auswahl<br />

Übertreibung<br />

Beseitigung von Kanten bei gleichzeitigem Erhalt von Verbindungsrelationen<br />

Identifikation von Grenzen für Objekte gleichen Typs zur Unterstützung von Verschmelzungsoperatoren<br />

Identifikation von Bereichen hoher Objektkonzentration und Konsistenzprüfung nach<br />

Verdrängungsoperationen<br />

Identifikation von Nachbarschaftsrelationen bezüglich ausgewählter Merkmale<br />

Identifikation von Merkmalen in Isolation oder mit charakteristischer Topologie, die<br />

in der kartographischen Darstellung betont werden

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