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Phys. Dirk Burghardt

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2.2. Grundlagen der automatisierten Generalisierung 19<br />

Metrik: Eine Menge M von Elementen p 1 , p 2 , . . . mit einer Metrik a heißt metrischer Raum,<br />

wenn jedem Elementepaar p 1 , p 2 ∈ M eine reelle Zahl a(p 1 , p 2 ) mit folgenden Eigenschaften<br />

zugeordnet ist :<br />

1. a(p 1 , p 2 ) ≥ 0 , a(p 1 , p 2 ) = 0 genau dann, wenn p 1 = p 2 ,<br />

2. a(p 1 , p 2 ) = a(p 2 , p 1 ) (Symmetrie),<br />

3. für drei beliebige Elemente p 1 , p 2 , p 3 ∈ M gilt die Dreiecksungleichung<br />

a(p 1 , p 2 ) ≤ a(p 1 , p 3 ) + a(p 3 , p 2 ) .<br />

Man bezeichnet a(p 1 , p 2 ) auch als Abstand zwischen p 1 und p 2 . Ein Beispiel ist der zweidimensionale<br />

euklidische Raum, in dem sich der Abstand zweier Punkte p 1 = (x 1 , y 1 ) und p 2 = (x 2 , y 2 )<br />

wie folgt berechnet :<br />

d(p 1 , p 2 ) =<br />

√<br />

(x 1 − x 2 ) 2 + (y 1 − y 2 ) 2 . (2.2-1)<br />

Die Dreiecksungleichung kann für dieses Beispiel geometrisch so interpretiert werden, daß die<br />

Distanz zwischen zwei Punkten dem Minimum der Längen aller möglichen Wege zwischen diesen<br />

Punkten entspricht. Für die Bestimmung des Abstandes zwischen Punkt (p) und Linie (L) wird<br />

diese Bedingung erweitert, indem die Abstandsberechnung zwischen gegebenem Punkt und dem<br />

dazu nächstgelegenen Linienpunkt (l) erfolgt :<br />

˜d(p, L) = min(d(p, l)) (2.2-2)<br />

l∈L<br />

(Frank, 1983). Der Abstand zwischen zwei Linien ergibt sich in analoger Weise als minimale<br />

Distanz zwischen zwei Punkten aus je einer Linie. Ist die Distanz Null, so schneiden sich die<br />

Linien oder berühren sich.<br />

Die Lage von ebenen Kurven kann in unterschiedlichen Koordinaten (z.B. kartesische Koordinaten,<br />

Polarkoordinaten) und unterschiedlicher Form (explizit, implizit, in Parameterform)<br />

angegeben werden. Charakteristische Größen, welche letztere näher kennzeichnen, sind Bogenelement<br />

und Krümmung.<br />

Bogenelement: Wenn s die Länge der Kurve von einem festen Punkt A bis zum Punkt M<br />

ist, dann kann der endliche Zuwachs ∆s = ̂MN durch das Differential ds der Bogenlänge, das<br />

Bogenelement, angenähert werden. Unter Verwendung kartesischer Koordinaten in Parameterdarstellung<br />

ergibt sich :<br />

ds =<br />

√<br />

[x ′ (t)] 2 + [y ′ (t)] 2 dt . (2.2-3)<br />

In der diskreten Rechnung werden die Differentialquotienten durch Differenzenquotienten ersetzt.<br />

Damit ist:<br />

√ (∆x ) 2 ( ) ∆y 2 √<br />

∆s = + ∆t = ∆x<br />

∆t ∆t<br />

2 + ∆y 2 . (2.2-4)<br />

Krümmung: Die Krümmung k einer Kurve im Punkt M ist der Grenzwert des Verhältnisses<br />

des Winkels δ zwischen den positiven Tangentenrichtungen in den Punkten M und N zur<br />

Bogenlänge ̂MN für ̂MN → 0 :<br />

k = lim<br />

̂MN→0<br />

δ<br />

̂MN . (2.2-5)

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