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Phys. Dirk Burghardt

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16 Kapitel 2. Theoretische und praktische Grundlagen<br />

folgerungen auf geometrischer Darstellung basieren als auch die Gesamtsituation aus einzelnen<br />

Objekten zusammengesetzt wird. Je besser die Modellierung ”<br />

im Kleinen“ erfolgt, um so leichter<br />

fällt die Interpretation ”<br />

im Großen“. Letztlich ist entscheidend, wie gut die kartographische<br />

Abbildung das Wiedererkennen der Umwelt unterstützt. So bietet die veränderte Darstellung<br />

der Realität (vernachlässigte Details, Größen- und Lageänderung infolge Verdrängung) z.T. einfachere<br />

Interpretationsmöglichkeiten. Damit wird erst auf High-Level-Ebene über die Güte einer<br />

Karte entschieden.<br />

Für die Beurteilung der Generalisierungsoperationen auf geometrischer Ebene existieren quantitative<br />

Meßgrößen. In Tabelle 2.1-1 sind einige wesentliche Fehlermaße genannt (siehe auch<br />

Abschnitt 2.2.1). Die Suche nach ähnlich verallgemeinerten qualitativen Meßgrößen ist Gegenstand<br />

der Forschung (Brazile, 1998). Neben der Bewertung von Algorithmen können diese<br />

Fehlerangaben auch als Steuergrößen für die Eingangsparameter dienen. Dazu sind über eine<br />

Rückkopplung die Startparameter solange zu variieren, bis vorgegebene Fehlerschranken nicht<br />

mehr überschritten werden (Abbildung 2.1-2).<br />

Rückkopplung / Steuerung<br />

Generalisierungsalgorithmen<br />

Parameter Genauigkeitsmaße /<br />

Bewertung<br />

Abbildung 2.1-2: Genauigkeitsmaße zur Steuerung von Parametern<br />

2.1.3 Generalisierungsarten<br />

Von der Abbildung der realen Welt in einem Modell bis hin zur graphischen Darstellung werden<br />

unterschiedliche Abstraktionsstufen durchlaufen. Je nach Anwendungsbereich kann eine Unterteilung<br />

in verschiedene Generalisierungsarten erfolgen. Begonnen wird mit der Erfassung der<br />

realen Welt in einem ersten Modell (z.B. digitales Landschaftsmodell; DLM). Die dafür notwendigen<br />

Beschränkungen, sowohl in der Zahl der registrierten Objekte als auch in ihrer Detailtreue,<br />

charakterisieren die Erfassungsgeneralisierung.<br />

Da der Umfang eines DLM wesentlich durch seinen Maßstab festgelegt ist, sind für kleinere<br />

Maßstäbe Folgemodelle abzuleiten. Die Vereinfachung des Datenmodells, auch als Modellgeneralisierung<br />

bezeichnet, setzt sich dabei aus einem semantischen und einem geometrischen Teil<br />

zusammen (Schürer, 1999). Im semantischen Teil erfolgt nach Klassifikation, Auswahl und<br />

Zusammenfassung von Objekten oder Objektteilen, eine Generalisierung des Sachbezuges (Attribute).<br />

Ziel ist, eine weniger detailierte Beschreibung zu erhalten. Der geometrische Teil bezieht<br />

sich auf Änderungen in der Objektgestalt (Vereinfachung, Glättung etc.) zwecks Anpassung an<br />

die Modellauflösung (Schoppmeyer und Heisser, 1995). Erfassungs- und Modellgeneralisierung<br />

werden auch unter dem Begriff der Objektgeneralisierung geführt.<br />

Um aus dem digitalen Landschaftsmodell eine graphische Darstellung zu erhalten, bedarf es<br />

der Signaturierung. Für eine bessere Lesbarkeit werden die Signaturen teilweise größer gewählt<br />

als es der wahren Ausdehnung der Objekte entsprechen würde. Mit der Forderung nach Mindestabständen<br />

zwischen Signaturen führt das zu einem erhöhten Platzbedarf. Die Folge ist, daß

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