Oktober 2012 - Gesundheit & Pflege
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R: Gibt es ein Leitmotiv, ein Motto des neuen<br />
medizinischen Direktors?<br />
S: Ich denke, es sind zwei Leitgedanken, an<br />
denen ich meine Aktivitäten ausrichte.<br />
Erstens: Der Anspruch auf hohe medizinische<br />
Qualität soll nicht im Widerspruch mit der Wirtschaftlichkeit<br />
stehen.<br />
Zweitens: Steigerung der Effizienz durch Intensivierung<br />
des interdisziplinären Dialogs<br />
Ich will Möglichkeiten schaffen, in denen das<br />
Fachwissen und die Erfahrung der Kolleginnen<br />
und Kollegen ausgetauscht werden können.<br />
Von einer intensiveren interdisziplinären Kommunikation<br />
erwarte ich mir großen Nutzen für<br />
den Gesamterfolg in jedem unserer Häuser.<br />
R: Von welcher Vorstellung ist ihr Führungsstil<br />
geprägt?<br />
S: Mein kollegialer Führungsstil hat sich in den<br />
bisherigen Führungspositionen bewährt. Respekt<br />
zu meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
lebe ich auch in der Form, dass für mich<br />
die Argumentation vor der Bedeutung der Hierarchie<br />
steht. Ich übertrage Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern gerne definierte Aufgaben,<br />
für deren Erfolg sie mir dann auch verantwortlich<br />
sind. Dies bedingt natürlich ein hohes<br />
Maß an Vertrauen. Das wieder erzeugt Freude<br />
und Einsatz an der Arbeit und garantiert eine<br />
höhere Qualität als kleinliche Kontrolle.<br />
Für Fragen und Unterstützung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter stehe ich jederzeit zur<br />
Verfügung. Stets ein offenes Ohr zu haben kann<br />
allerdings zeitlich sehr fordernd sein.<br />
R: Menschen, die im Beruf stehen, trauen sich<br />
oft gar nicht mehr, sich „krank“ zu melden. Eine<br />
Reha oder Kur dauert doch mindestens drei<br />
Wochen. Wie kann die Patientin bzw. der Patient<br />
das rechtfertigen?<br />
S: Wer krank und schmerzgeplagt ist, kann<br />
auch keine zufriedenstellende Arbeitsleistung<br />
erbringen. Das ist nicht ökonomisch.<br />
Die gesundheitliche Wiederherstellung durch<br />
eine Rehabilitation oder Kur bringt daher nicht<br />
nur eine Verbesserung der Lebensqualität für<br />
die Patientin oder den Patienten sondern kann<br />
auch für die Arbeitgeberin bzw. den Arbeitgeber<br />
wirtschaftlich absolut rentabel sein.<br />
Wir versuchen mit unserer Therapie in den Kurund<br />
Rehabilitationshäuser den bestmöglichen<br />
Therapieerfolg zu erzielen. Für die Erhaltung<br />
und weitere Verbesserung des <strong>Gesundheit</strong>szustandes<br />
empfehlen wir für zu Hause Verhaltensänderungen<br />
und Übungen, die mit dem<br />
minimalen Aufwand den maximalen, anhaltenden<br />
Gewinn für die Patientinnen und Patienten<br />
bringen. Was sie bei uns lernen, muss auch<br />
im Alltag umsetzbar sein. Nur dann kann<br />
das Konzept funktionieren.<br />
Forschung<br />
Hormon<br />
beeinflusst<br />
Gewicht<br />
Mechanismus der Gewichtsabnahme<br />
nach Magen-Bypass-<br />
Operationen weitgehend entschlüsselt<br />
Forscherinnen und Forscher aus Österreich und Italien, unter anderem von der Medizinischen<br />
Universität Wien und der Sonderkrankenanstalt Agathenhof (Dr. Dr. Wagner-Gruppe) haben<br />
neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Gewichtsabnahme nach Magen-Bypass-Operationen<br />
gewonnen. Diese Forschungsresultate werden gerade in einer der weltbesten Diabetes-Zeitschriften<br />
(„Diabetes Care“) veröffentlicht.<br />
Der Erstautor, Prim. Priv.-Doz. Dr. Mag. Christian-Heinz Anderwald, MBA, dazu: „Die Patientinnen<br />
und Patienten nahmen sieben Monate nach der Operation 35 kg ab. Verantwortlich<br />
dafür dürfte das Hormon GLP-1 sein, das nach der OP fast 30-mal höher nach dem Essen ist<br />
als vorher. Außerdem führt die OP nicht zu einer verminderten Aufnahme von Traubenzucker<br />
aus dem Darm. Zusätzlich war noch interessant, dass sich die Insulinausschüttung zwar verbessert,<br />
aber nicht vollständig regeneriert.“<br />
Diese neuen Forschungsresultate könnten dazu beitragen, in Zukunft neue Hormone zu entwickeln,<br />
welche die Gewichtsabnahme ohne Operation bei adipösen (fettleibigen) Menschen<br />
erleichtern.<br />
Lesen Sie mehr dazu in der nächsten Ausgabe!<br />
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