12.11.2013 Aufrufe

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VORWORT<br />

Anlagensicherheit und Konsumentenschutz<br />

Papier ist geduldig! Hochoffizielle Zertifikate behaupteten, dass Geflügel in China ohne Antibiotika<br />

aufgezogen wird und deshalb Fleischprodukte davon nicht gemäss Landwirtschaftlicher<br />

Deklarationsverordnung mit dem Warnhinweis „kann mit Antibiotika produziert worden sein“<br />

versehen werden müssen. Das zuständige Bundesamt für Veterinärwesen hatte kein Vertrauen<br />

in diese Dokumente. Das Amt gelangte zunehmend unter wirtschaftspolitischen Druck. Unsere<br />

Untersuchungen im Februar gaben ihm aber Recht: Dank dem Einsatz einer neuen Analysenmethode<br />

konnte festgestellt werden, dass rund zwei Drittel der gemessenen Geflügelfleischproben<br />

aus China Rückstände eines Antibiotikums aufwiesen. Dass dabei lediglich bei wenigen<br />

Proben der Grenzwert überschritten war, ist sehr wohl zu beachten. Das Stossende dabei ist<br />

aber der Missbrauch des so genannten geduldigen Papiers.<br />

Die Lehre daraus ist: Die Lebensmittelkontrolle muss kritisch bleiben, fachkompetent sein und<br />

die erforderliche, konstruktive Hartnäckigkeit aufweisen. Nur so kann eine Überwachungsbehörde<br />

effizient und glaubwürdig arbeiten. Effizienz sowie Effektivität sind in einer Zeit der wirkungsorientierten<br />

Verwaltung eine Selbstverständlichkeit. Glaubwürdigkeit ist ihrerseits notwendig,<br />

um von einer verunsicherten Bevölkerung angehört zu werden und ihr die erforderliche Akzeptanz<br />

für das Restrisiko zu vermitteln. Glaubwürdigkeit ist zudem unabdingbar, um von den<br />

Rechtsunterworfenen <strong>als</strong> zuverlässige Ansprechpartner anerkannt zu bleiben.<br />

Unsere Vollzugsbehörde nimmt oft die Rolle einer Vermittlungsstelle ein, welche strittige Probleme<br />

unabhängig beurteilt und die sich aufdrängenden Entscheide trifft. Der Umgang mit den<br />

betroffenen Parteien wird zum Glück sehr oft <strong>als</strong> partnerschaftliche Zusammenarbeit verstanden<br />

und unsere Beurteilung einer Sachlage wird meistens beidseitig akzeptiert. Das gilt im Bereich<br />

Konsumentenschutz <strong>als</strong> auch bezüglich Sicherheit von Anlagen: Man nimmt uns ab, wenn<br />

wir informieren, dass das in Deutschland aufgefundene, mit Herbizid kontaminierte Fleisch in<br />

der Schweiz nicht vorgefunden werden kann oder, dass bei der Errichtung eines Einkaufszentrums<br />

auf dem Areal der ehemaligen Stückfärberei zusätzliche Sicherheitsmassnahmen zum<br />

Schutz der Bevölkerung nötig werden.<br />

Eine nachvollziehbare Erwartung der Bevölkerung kann zurzeit nicht erfüllt werden, nämlich das<br />

(Problem)Kind beim Namen zu nennen, sprich: die fehlerhaften Produkte oder die schuldigen<br />

Betriebe zu nennen. In den USA zum Beispiel ist es üblich, die Inspektionsergebnisse von Restaurants<br />

und Hotels zusammen mit dem Namen des Betriebes im Internet zu veröffentlichen.<br />

Mit dieser zeitlich beschränkten und punktuellen Beurteilung wird jedoch der trügerische Eindruck<br />

erweckt, dass dieser rechtswidrige Zustand weiterhin besteht und deshalb von einem<br />

Besuch dieser Lokalitäten abgeraten wird. Diese Anprangerung von Missständen entspricht<br />

nicht unserer Art eines effizienten Vollzuges: Unsere Aufgabe besteht darin dafür zu sorgen,<br />

dass der rechtskonforme Zustand möglichst bald - wenn nicht sofort - wieder eintritt. Wenn wir<br />

allerdings das potenzielle Risiko für die Bevölkerung nicht mehr verantworten können, dann<br />

informieren wir entsprechend. Somit können die direkt betroffenen Personen selber entscheiden<br />

und reagieren.<br />

Im <strong>Bericht</strong>sjahr wurden deshalb Medienmitteilungen veröffentlicht, unter anderem bezüglich<br />

Erstickungsgefahr durch Gelée-Bonbons, leichtentzündbaren Vorhängen oder Umweltrisiko<br />

durch die Rheinschifffahrt. Gleichzeitig informieren wir laufend auf unserer Homepage über unsere<br />

Überwachungstätigkeiten und deren Ergebnisse. Wir bemühen uns, die Öffentlichkeit<br />

rechtzeitig und transparent zu informieren, und hoffen, damit der Verunsicherung in der Bevölkerung<br />

entgegen zu wirken, oder zumindest Klarheit zu schaffen.<br />

Dafür sind zuverlässige und engagierte Fachpersonen im Kantonalen <strong>Laboratorium</strong> Basel-Stadt<br />

besorgt, welchen an dieser Stelle für ihre Leistung ganz herzlich gedankt wird.<br />

Jahresbericht 2002 KL BS Seite 9 von 185

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!