Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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Benzaldehyd, Nitrobenzol und Naphthalin:<br />
Benzaldehyd wird oft <strong>als</strong> Bienen-Repellent (evtl. in Kombination mit Phenylacetaldehyd) zur vereinfachten<br />
Ernte des Honigs angewendet, kommt jedoch auch natürlicherweise in Honig vor.<br />
Erhöhte Rückstände von Benzaldehyd verleihen dem Honig eine Marzipannote, was unerwünscht<br />
ist.<br />
Nitrobenzol wird analog zu Benzaldehyd <strong>als</strong> Bienen-Repellent und ausserdem zur Bekämpfung<br />
der Tracheenmilbe (Acarapis woodi) eingesetzt. Bei Naphthalin ist eine Anwendung <strong>als</strong> Repellent<br />
gegen die Wachsmotte denkbar. Bei der Interpretation der Daten gilt es zu berücksichtigen,<br />
dass Naphthalin und Nitrobenzol neben der direkten Anwendung auch <strong>als</strong> Umweltkontaminant<br />
in den Honig gelangen können.<br />
In Absprache mit dem Schweizerischen Zentrum für Bienenforschung schlossen wir die drei<br />
Stoffe trotz fehlender Beurteilungsgrundlagen in unsere Untersuchungen mitein, da diesbezüglich<br />
nur wenig Rückstandsdaten verfügbar sind.<br />
Prolin:<br />
Die Hauptaminosäure in Honig ist Prolin. Der Prolingehalt gibt Auskunft über die Honigreife und<br />
kann zum Nachweis von Honigfälschungen dienen. Als Richtwert für einen unverfälschten, reifen<br />
Honig gelten 180 mg/kg. Tiefere Werte sind ein Hinweis auf Zuckerfütterungs- oder mit Zucker<br />
verfälschten Honig. Eine Ausnahme bildet der Akazienhonig, wo die Prolinwerte durchaus<br />
auch unter 180 mg/kg liegen können.<br />
Hydroxymethylfurfural (HMF):<br />
Frisch gewonnener Honig enthält praktisch kein HMF (< 3 mg/kg). Während der Lagerung bildet<br />
sich aus dem Zucker HMF, wobei höhere Temperatur und tieferer pH-Wert die HMF-Bildung beschleunigen.<br />
Honig mit HMF-Werten über 40 mg/kg wird <strong>als</strong> qualitätsvermindert beurteilt, da<br />
dies auf eine Lager- oder Wärmeschädigung hindeutet. Hohe HMF-Werte können jedoch auch<br />
ein Hinweis auf Zuckerfütterungs- oder mit Zucker verfälschten Honig sein.<br />
Wassergehalt:<br />
Die Eidg. Lebensmittelverordnung schreibt für Honig einen maximalen Wassergehalt von 21 %<br />
vor (Ausnahme: Heide- und Kleehonig, max. 23 %). Bei höherem Wassergehalt ist der Honig<br />
anfällig gegen eine Vergärung durch osmophile Hefen.<br />
Elektrische Leitfähigkeit:<br />
Die elektr. Leitfähigkeit ist abhängig vom Miner<strong>als</strong>toffgehalt des Honigs. Da die Unterschiede in<br />
der elektr. Leitfähigkeit der verschiedenen Honige auf ihre unterschiedliche geographische und<br />
botanische Herkunft zurückzuführen sind, dient sie der Charakterisierung von Sortenhonigen.<br />
Miner<strong>als</strong>toffe und toxische Metalle:<br />
Honig enthält natürlicherweise viele Miner<strong>als</strong>toffe, wobei Kalium <strong>als</strong> Hauptminer<strong>als</strong>toff bei weitem<br />
überwiegt. Einige Elemente wie Eisen Zink oder Aluminium, aber auch toxische Metalle wie<br />
Blei oder Cadmium können aus ungeeigneten Verpackungsmaterialien oder <strong>als</strong> Umweltkontaminant<br />
in den Honig gelangen.<br />
Gesetzliche Grundlagen<br />
Parameter<br />
1,4-Dichlorbenzol (PDCB)<br />
Thymol<br />
Prolin<br />
HMF<br />
Wassergehalt<br />
Beurteilung<br />
max. 0,01 mg/kg, Toleranzwert (FIV)<br />
max. 0,8 mg/kg, Toleranzwert (FIV)<br />
min. 180 mg/kg, Richtlinien SLMB<br />
max. 40 mg/kg, Richtlinien SLMB<br />
max. 21 %, LMV<br />
FIV: Fremd- und Inhaltsstoffverordnung<br />
SLMB: Schweizerisches Lebensmittelbuch<br />
LMV: Lebensmittelverordnung<br />
Jahresbericht 2002 KL BS Seite 37 von 185