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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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gelangten. MPA ist ein Gestagen und wird in der Humanmedizin <strong>als</strong> Kontrazeptiva und bei<br />

Hormonersatztherapien eingesetzt. Da MPA-belastetes Futtermittel auch an zahlreiche Schweine<br />

haltende Betriebe in Deutschland geliefert wurde, untersuchten wir eingehende Lieferungen<br />

von Schweinefleisch aus diesem Land auf Rückstände dieses Hormons. Alle Proben waren frei<br />

von MPA.<br />

Importiertes Rindfleisch wurde auf Rückstände von synthetischen Masthormonen, die in Amerika<br />

und Ozeanien jedoch im EU-Raum nicht zugelassen sind, untersucht. In einer australischen<br />

Probe wurden Rückstände von Trenbolon nachgewiesen, allerdings unterhalb des Toleranzwertes.<br />

Die letztjährigen Untersuchungen von Ergänzungsnahrung auf Verunreinigungen mit Prohormonen<br />

wurden weitergeführt. Wiederum wurden verunreinigte Produkte aus Amerika entdeckt.<br />

Der Grad der Verunreinigung lag jeweils in einem tiefen Bereich, so dass für den konsumierenden<br />

Sportler kaum ein Risiko im Dopingtest hängenzubleiben bestand.<br />

Phosphate finden in der Lebensmitteltechnologie vielseitig Anwendung. Bei der Fleischverarbeitung<br />

ermöglichen sie (zugesetztes) Wasser zu binden. So werden Crevetten oft mit Polyphosphaten<br />

verarbeitet, was seit der diesjährigen Revision der Lebensmittelgesetzgebung ohne<br />

Bewilligung zulässig ist, wenn die entsprechenden Zusatzstoffe auch deklariert werden. In 13 %<br />

der untersuchten Crevettenproben waren die Polyphosphate eindeutig nachweisbar und wurden<br />

wegen fehlender Deklaration beanstandet. Weitere untersuchten Proben enthielten nicht deklarierte<br />

Zusätze (Kochsalz, Zitronensäure), was ebenfalls zu Beanstandungen führte.<br />

In- und ausländische Honigproben wurden neben allgemeinen Qualitätsmerkmalen auf Rückstände<br />

von Antiparasitika oder Imkerei-Hilfsstoffen sowie auf Miner<strong>als</strong>toffe und toxische Elemente<br />

untersucht. Es stellte sich heraus, dass Rückstände des Wachsmottenbekämpfungsmittels<br />

1,4-Dichlorbenzol vorkommen und vereinzelt der Toleranzwert überschritten wurde. Sogar<br />

ein Honig aus biologischer Produktion wies eine nicht tolerierbare Belastung mit Nitrobenzol<br />

auf, deren Herkunft nicht erklärt werden konnte. Die Resultate aus den übrigen Untersuchungen<br />

gaben zu keinerlei Beanstandung Anlass. Ein Drittel der Proben musste allerdings wegen Deklarationsmängel<br />

beanstandet werden.<br />

Die Radioaktivitätswerte von Milch, getrockneten Speisepilzen und von Wildschweinen waren<br />

allesamt in Ordnung.<br />

Immer häufiger werden Kaugummis angeboten, welche aufgrund von Auslobungen oder Aufmachungen<br />

<strong>als</strong> "Zahnputzkaugummis" angepriesen werden. Das Hauptproblem lag bei den für<br />

Lebensmittel nicht zulässigen Heilanpreisungen wie auch nicht deklarierte Zusatzstoffe, wie<br />

zum Beispiel der umstrittene Azofarbstoff Tartrazin. Rund 30 % der erhobenen Kaugummis-<br />

Proben mussten beanstandet werden.<br />

Im Rahmen einer Kampagne, bei der verschiedene Tees vorwiegend in kleineren asiatischen<br />

Geschäften erhoben wurden, mussten 90 % der überprüften Produkten beanstandet werden.<br />

Oft war kein Haltbarkeitsdatum angegeben oder dieses war bereits überschritten. Die Angabe<br />

des Importeurs oder Verkäufers oder die Deklaration in einer Amtssprache fehlte bei rund 50 %<br />

der Proben. Des öfteren waren unzulässige Heil- oder Schlankheitsanpreisungen abgedruckt.<br />

Viele der Zutaten waren weder lesbar noch sonstwie identifizierbar. Tee-Produkte mit nicht zugelassenen<br />

Zutaten wie Ginko, Ginseng, Chrysanthemen oder Sennaeblätter mussten aus den<br />

Regalen entfernt werden. 4 % der auf Pflanzenbehandlungsmittel untersuchten Proben wiesen<br />

überhöhte Bromid-Rückstände (aus dem Begasungsmittel Methylbromid herrührend) auf.<br />

Entcoffeinierte Kaffeebohnen dürfen lediglich 1 g Coffein bezogen auf ein kg Trockenmasse<br />

aufweisen. Daraus erzeugte Kaffeegetränke enthalten somit weniger <strong>als</strong> ca. 100 mg Coffein pro<br />

Liter Kaffee. In verschiedenen Cafes oder Restaurants wurde den verkauften coffeinfreien Kaffee<br />

sowie die dazu eingesetzten Kaffebohnen überprüft. Die Bohnen waren konform, dennoch<br />

wiesen rund 30 % der zugestellten Kaffee mehr <strong>als</strong> 230 mg Coffein pro Liter auf. Auch ¼ der<br />

ebenfalls untersuchten Kaffeejoghurts mussten wegen Deklarationsmängel beanstandet werden.<br />

Jahresbericht 2002 KL BS Seite 11 von 185

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