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GdP aktiv 2011-01-17 - GdP Mannheim

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Ausgabe 3<br />

<strong>17</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

DFB und <strong>GdP</strong> im<br />

Schulterschluss<br />

<strong>GdP</strong> Baden-<br />

Württemberg war<br />

Antrieb für die<br />

gemeinsame<br />

Aktion<br />

( Titelseite )<br />

Wir erinnern uns:<br />

DFB und Polizei<br />

fanden auf<br />

Initiative der<br />

<strong>GdP</strong> in Baden-<br />

Württemberg nun<br />

zueinander<br />

( Seite 2+3 )<br />

300 Kongressteilnehmer<br />

im Gespräch:<br />

"Friedvoller als<br />

früher"<br />

( Seite 4 )<br />

Kongress<br />

„Feindbilder ins<br />

Abseits“:<br />

Schulterschluss zwischen<br />

Fußball und<br />

Polizei<br />

( Seite 5 )<br />

<strong>GdP</strong>-Pressemeldung:<br />

<strong>GdP</strong> zur<br />

angekündigten Gehaltserhöhung<br />

für<br />

die Beamten<br />

+++++++<br />

Schnellstmöglich<br />

geeignete<br />

Unterbringung<br />

für psychisch gestörte<br />

Straftäter<br />

schaffen<br />

Impressum:<br />

Gewerkschaft der Polizei<br />

Kreisgruppe <strong>Mannheim</strong>,<br />

Vorstandschaft, B 6, 4-5<br />

68159 <strong>Mannheim</strong><br />

Tel.: 0621/<strong>17</strong>4-4226<br />

Fax: 0621/<strong>17</strong>4-4299<br />

info@gdpmannheim.de<br />

www.gdpmannheim.de<br />

Nahmen für den Landesbezirk Baden-Württemberg am Kongress teil. Bernd Czich (BFE-<br />

Göppingen (links) und der Leiter der Einsatzabteilung der BPD Bruchsal, POR Klaus Pietsch hier<br />

zusammen mit der Fußball-Nationalspielerin Sandra Smisek (Polizistin in einer BFE).<br />

DFB und Gewerkschaft der Polizei im Schulterschluss:<br />

<strong>GdP</strong> Baden-Württemberg war Antrieb<br />

für die gemeinsame Aktion<br />

Frankfurt: Letzte Woche fand der von<br />

DFB, DFL und der <strong>GdP</strong> gemeinsam organisierte<br />

Kongress „Feindbilder ins<br />

Abseits“ statt. Über 300 Teilnehmer<br />

aus Verbänden, Vereinen, Fanprojekten<br />

und Polizei trafen sich zu einem<br />

ersten Dialog. Gemeinsam gegen Gewalt<br />

bei Fußballspielen vorzugehen<br />

war mit ein Ziel der Kongressteilnehmer.<br />

Auch vorhandenen Feindbilder<br />

zwischen Fans und Polizei sollen abgebaut<br />

werden, da waren sich alle einig.<br />

Der Kongress ist das Ergebnis<br />

einer Initiative, die von der <strong>GdP</strong> in<br />

Baden-Württemberg 2009 gefordert<br />

wurde. (Berichte in dieser Ausgabe)<br />

Foto: TM (<strong>GdP</strong>-BW)<br />

Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen zur allgemeinen Belustigung.<br />

Wer einen findet, darf ihn behalten. Wir haben genug davon.


Ausgabe 3 vom <strong>17</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Wir erinnern uns:<br />

DFB und Polizei fanden auf Initiative der<br />

<strong>GdP</strong> in Baden-Württemberg nun zueinander<br />

Der DFB Präsident Dr. Theo<br />

Zwanziger hielt Wort, als er<br />

nach den Vorfällen beim Krawall-Spiel<br />

im September 2009<br />

zwischen dem SV-Waldhof<br />

<strong>Mannheim</strong> gegen den 1. FC Kaiserslautern,<br />

ein gemeinsames<br />

Vorgehen gegen gewaltbereite<br />

Fußballfans anbot. Dies fand<br />

nun letzte Woche in Frankfurt<br />

statt. Unter dem Motto<br />

„Feindbilder ins Abseits“ organisierte<br />

DFB, <strong>GdP</strong> und DFL<br />

einen Kongress.<br />

Hier zeigen wir nochmals die damaligen<br />

Ereignisse auf.<br />

<strong>GdP</strong>-Pressemeldung vom<br />

10.09.2009 (auszugsweise)<br />

Mit Entsetzen hat die Gewerkschaft<br />

der Polizei (<strong>GdP</strong>) eine Meldung<br />

zur Kenntnis genommen, wonach<br />

im <strong>Mannheim</strong>er Carl-Benz-<br />

Stadion die gewaltbereite Ultras-<br />

Szene einen eigenen „Bastelraum“,<br />

unterhalb der Tribüne<br />

(Waldhofblock), haben soll. Für<br />

diesen Raum soll auch die Ultras-<br />

Szene einen eigenen Schlüssel haben.<br />

Nach dem Krawall-Spiel SV<br />

Waldhof <strong>Mannheim</strong> gegen den 1.<br />

FC Kaiserslautern II, in der vergangen<br />

Woche, kam es in und um das<br />

Stadion zu erheblichen Ausschreitungen<br />

zwischen den beiden gewaltbereiten<br />

Fanlagern. Anlass für<br />

den Verdacht einer eigenen Räumlichkeit<br />

der Ultras war, dass im<br />

Waldhofblock beim Spiel gegen<br />

Kaiserslautern ein echter<br />

Schweinskopf mit 1. FCK Outfit,<br />

aufgepflanzt auf einer Lanze gezeigt<br />

wurde, um die Fans des 1. FC<br />

Kaiserlautern zu verhöhnen. Nach<br />

<strong>GdP</strong> Informationen wurde dieser<br />

Schweinskopf wohl lange vor den<br />

Kontrollmaßnahmen am Spieltag<br />

ins Stadion geschleust und im so<br />

genannten „Bastelraum“ präpariert<br />

und aufbewahrt. „Das ist für uns<br />

ein unhaltbarer Zustand, wettert<br />

der <strong>GdP</strong> Landesvorsitzende Rüdiger<br />

Seidenspinner. Wer die Möglichkeit<br />

hat in einem eigenen Raum, den er<br />

wohl vom SV Waldhof <strong>Mannheim</strong><br />

zur Verfügung gestellt bekommen<br />

hat, derartige makabere und geschmacklose<br />

„Anti-Fan-Symbole“<br />

zu lagern und zu basteln, der bereitet<br />

dort auch andere Dinge vor,<br />

so Seidenspinner.<br />

Sein <strong>Mannheim</strong>er Gewerkschaftskollege,<br />

der <strong>GdP</strong>-Vorsitzende der<br />

Kreisgruppe <strong>Mannheim</strong>, Thomas<br />

Mohr, wird da schon deutlicher:<br />

„Der Raum liegt innerhalb des Stadions,<br />

also im unkontrollierten Bereich<br />

der Sicherheitsdienste<br />

(Ordner). Die machen ihre Eingangskontrollen<br />

an den Eingängen<br />

zum Stadion (Haupteingang) und<br />

am Marathontor für die Gästefans.<br />

Jetzt können wir uns denken, wie<br />

da z.B. pyrotechnische Gegenstände<br />

in so großer Zahl ins Stadion<br />

geschmuggelt werden, wenn die<br />

Möglichkeit besteht, dies in einem<br />

Raum innerhalb des Stadions aufzubewahren<br />

bzw. zu lagern.“<br />

Dieser Raum, wie auch das Stadion,<br />

kann also jederzeit (auch lange<br />

vor einem Spieltag) von den<br />

verantwortlichen Ultras, welche die<br />

„Schlüsselgewalt haben“ aufgesucht<br />

werden. Für den <strong>Mannheim</strong>er<br />

<strong>GdP</strong>-Vorsitzenden Thomas Mohr<br />

steht eines fest: „Wer hier die Möglichkeit<br />

hat, unkontrolliert und jederzeit<br />

Zugang zu einem Raum,<br />

innerhalb des bereits durchsuchten<br />

Stadioninnenraum zu haben,<br />

durchkreuzt jedes noch so gut ausgeklügeltes<br />

Sicherheitskonzept!“<br />

Pressemeldung vom<br />

13.10.2009 (auszugsweise)<br />

I n e i n e m B r i e f s c h r i e b<br />

der Landeschef der Gewerkschaft<br />

der Polizei (<strong>GdP</strong>), Rüdiger Seidenspinner<br />

wie auch auf Bundesebene<br />

der <strong>GdP</strong>-Bundesvorsitzende Konrad<br />

Freiberg den DFB-Präsidenten Dr.<br />

Theo Zwanziger an. Nun kam<br />

gleich zweimal Post aus Frankfurt<br />

(Sitz des DFB): Der Sicherheitsbeauftragte<br />

des DFB, Helmut Spahn<br />

schrieb (auszugsweise):<br />

„Wir haben selbstverständlich den<br />

Einsatz in <strong>Mannheim</strong> mit allen Beteiligten<br />

intensiv nachbereitet. Ins-


Ausgabe 3 vom <strong>17</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Fortsetzung Seite 2<br />

besondere haben sehr konstruktive<br />

Gespräche mit dem Polizeipräsidium<br />

<strong>Mannheim</strong> stattgefunden, die<br />

sehr lösungsorientiert waren!“<br />

Bildzeitung 14.09.2009<br />

Quelle: Bildzeitung 14.09.2009<br />

Quelle: Bildzeitung 21.09.2009<br />

Bezüglich der Bastelräume erklärte<br />

Spahn:<br />

„Sollten wir feststellen, dass die<br />

Räume "missbraucht" werden, werden<br />

wir, wie bei allen anderen sicherheitsrelevanten<br />

Vorkommnissen,<br />

selbstverständlich unverzüglich<br />

mit dem jeweiligen Verein in<br />

Kontakt treten, um geeignete Maßnahmen<br />

zu veranlassen.“ „Wir sind<br />

sehr froh darüber, dass der DFB<br />

sich nicht mehr der Problematik<br />

verschließt!“, so <strong>GdP</strong>-Landeschef<br />

Rüdiger Seidenspinner. DFB-<br />

Präsident Dr. Theo Zwanziger will<br />

den Dialog mit der <strong>GdP</strong> und<br />

schreibt dem <strong>GdP</strong>-Bundesvorsitzenden<br />

Konrad Freiberg: „Ich<br />

verstehe die Sorge, die aus Ihren<br />

Zeilen spricht, spüre aber auch,<br />

dass Sie an einem konstruktiven<br />

Dialog interessiert sind und bleiben.<br />

Das Gewaltpotenzial, mit dem<br />

wir es gerade auch gegenwärtig zu<br />

tun haben, entsteht nicht nur im<br />

Fußball, sondern gerade auch in<br />

vielfältigen anderen Lebensbereichen!“,<br />

schreibt der DFB-Präsident<br />

Dr. Theo Zwanziger.<br />

„Ich kann und will nicht zulassen,<br />

dass durch einzelne zugegebenermaßen<br />

schlimme Auswüchse der<br />

Fußballsport insgesamt in Verruf<br />

gebracht werden soll. Ich denke<br />

aber, dass wir in dieser differenzierten<br />

Betrachtungsweise uns<br />

durchaus einig sind….<br />

…. Deshalb wünsche ich mir eine<br />

Wiederholung unserer Begegnung<br />

möglichst bald. Ich habe unseren<br />

Generalsekretär, Herrn Wolfgang<br />

Niersbach, und den zuständigen<br />

Hauptabteilungsleiter,<br />

Herrn Helmut Spahn, gebeten,<br />

um die Vorbereitung eines<br />

solchen Termins bemüht zu<br />

sein und bin nach Ihrem oben<br />

genannten Schreiben sicher,<br />

dass Sie dies ähnlich sehen.“<br />

Die <strong>GdP</strong> ist mit der Entwicklung<br />

zufrieden und auch froh, dass der<br />

DFB nun ein gesteigertes Interesse<br />

daran hat nun gemeinsam gegen<br />

gewaltbereite Fußballfans vorzugehen.<br />

Auch das Rhein-Neckar-Fernsehen<br />

hatte am 13.10.2009 in den Nachrichten<br />

darüber berichtet. Hier die<br />

Nachrichten-Meldung in RNF-Life,<br />

die damals gesendet wurde.<br />

Nachrichten-Meldung am<br />

13.10.2009 im RTL-Regionalprogramm<br />

Rhein-Neckar-<br />

Fernsehen:<br />

(Original-Nachrichtentext)<br />

„Die Gewerkschaft der Polizei hat<br />

die Randale beim Spiel des SV-<br />

Waldhof-<strong>Mannheim</strong> gegen den 1.<br />

FC-Kaiserlautern in <strong>Mannheim</strong> zur<br />

Chefsache gemacht. In einem<br />

Brief an den DFB Präsidenten Theo<br />

Zwanziger wiederholte der <strong>GdP</strong>-<br />

Bundesvorstand die Kritik der<br />

<strong>Mannheim</strong>er Kollegen an Vereinen.<br />

Gerade am Beispiel des SV Waldhof<br />

werde deutlich, dass sich das<br />

Problem durch zu wenig Eigeninitiative<br />

verselbstständige heißt es.<br />

Stein des Anstoßes ist unter anderen<br />

der sogenannte Bastelraum<br />

für die Fans im Carl-Benz-Stadion.<br />

Die Polizei vermutet, dass dort<br />

auch Feuerwerkskörper gelagert<br />

waren. DFB-Präsident Zwanziger<br />

schlägt ein Treffen mit der Polizeigewerkschaft<br />

vor, um gemeinsam<br />

gegen gewaltbereite Fans vorzugehen.“<br />

Daraus entstand der Kongress in<br />

Frankfurt „Feindbilder ins Abseits“


Ausgabe 3 vom <strong>17</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

300 Kongressteilnehmer im Gespräch:<br />

"Friedvoller als früher"<br />

"Hochgerechnet auf die Zuschauerzahl<br />

sind Fußballspiele das reinste Pazifistenfest",<br />

meint der Journalist Christoph Ruf<br />

und auch Borussia Dortmunds Fanbeauftragter<br />

Jens Volke, Gründer des Fanforums<br />

"Schwarzgelb", glaubt an das<br />

Gute im Fan. "Heute ist es doch viel<br />

friedvoller in den Stadien als etwa noch<br />

in den achtziger Jahren, als ich fußballerisch<br />

sozialisiert wurde. Ich höre keine<br />

Affenlaute mehr. Wir haben den Rassismus<br />

aus den Stadien geworfen." In der<br />

Saison 2009/2<strong>01</strong>0 wurden addiert von<br />

der Bundesliga bis zu den Regionalligen<br />

und im DFB-Pokalwettbewerb 1973<br />

Spiele ausgetragen. Dabei kam es zu 13<br />

Gewalttaten, das sind weit weniger als<br />

ein Prozent. Ruf hat recht - ein Abend<br />

auf dem Münchner Oktoberfest endet<br />

statistisch häufiger in der Notaufnahme<br />

als jeder Besuch eines Fußballspiels.<br />

Alles Friede und Freude und Eierkuchen?<br />

Sicher nicht. Immer mehr Polizisten<br />

stehen immer länger im Stadion,<br />

das Abbrennen von Pyrotechnik sowie<br />

das Werfen von Feuerzeugen, Golfbällen<br />

und anderen durchaus verletzenden<br />

Gegenständen hat wahrnehmbar zugenommen.<br />

Was tun? In Frankfurt trafen<br />

sich am Mittwoch 300 Kongressteilnehmer<br />

– Fanbeauftragte der Vereine, Leiter<br />

der unabhängigen Fanprojekte, Polizisten,<br />

Verbands- und Vereinsvertreter,<br />

Wissenschaftler und Journalisten – um<br />

über Gewalt im Fußball zu reden.<br />

"Wohin geht die Reise im deutschen<br />

Fußball?"<br />

Vor allem aber auch, um miteinander<br />

ins Gespräch zu kommen. Unter dem<br />

Motto „Feindbilder ins Abseits“ hatten<br />

der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der<br />

Ligaverband (DFL) und die Gewerkschaft<br />

der Polizei (<strong>GdP</strong>) zu dem Kongress<br />

ins Steigenberger Airport-Hotel<br />

am Frankfurter Flughafen eingeladen.<br />

Der Gewalt- und Konfliktforscher Gunter<br />

A. Pilz, seit drei Jahrzehnten wissenschaftlich<br />

"am Ball", stellt die Kernfrage:<br />

"Wohin geht die Reise im deutschen<br />

Fußball? Zur Verfestigung von Vorurteilen<br />

oder zu einer wachsenden Bereitschaft<br />

zur Kommunikation?".<br />

Klischees und Vorurteile - Johannes<br />

Liebnau ist da ein garantiert schnell<br />

wirkendes Gegenmittel. Der 28-jährige<br />

Hamburger, auch vor vollem Saal absolut<br />

redefest, leitet ein Internetunternehmen<br />

mit fünf Mitarbeitern. Am Wochenende<br />

ist er Ultra. Liebnau ist sogar ein<br />

sogenannter „Vorsänger“. Er brüllt ins<br />

Megafon und 10.000 HSV-Fans im Hamburger<br />

Stehblock brüllen begeistert mit.<br />

Rund vierzig verschiedene Gesänge<br />

gehören zum Repertoire, immer wird<br />

der Gegner auf manchmal humorvolle<br />

Weise geschmäht.<br />

"Uns geht es sehr wohl um das<br />

Spiel an sich"<br />

"Für uns Ultras", erklärt Liebnau,<br />

"geht es entgegen mancher Vorurteile<br />

sehr wohl um das Spiel an sich. Dazu<br />

wollen wir aber auch die Freude an der<br />

Gemeinschaft erleben. Unser Stehblock<br />

ist gelebte Integration. Und für uns gehört<br />

eben auch der Wettbewerb mit der<br />

anderen Fanszene dazu." Liebnau ist<br />

überzeugt, dass "wir Ultras einen Weg<br />

gefunden haben, gewalttätige Auseinandersetzungen<br />

aus Hooligan-Zeiten auf<br />

eine kreative und fantasievolle Weise<br />

auszutragen". Er weiß aber auch: "Es<br />

gibt Fehlverhalten, manche Ultras reden<br />

aus Prinzip nicht mit der Polizei."<br />

Den Kongress eröffnet hatten Bernhard<br />

Witthaut, der seit November der<br />

Gewerkschaft der Polizei vorsteht, und<br />

Dr. Theo Zwanziger. Der DFB-Präsident<br />

erinnerte an die gewaltige Amateurbasis<br />

mit 80.000 Spielen an jedem Wochenende.<br />

"Das sind 160.000 Mannschaften<br />

mit rund 15 Spielern pro Team, dazu<br />

kommen noch die Zuschauer. Hier findet<br />

das Leben statt. Und durch den Fußball<br />

entstehen Emotionen". Theo Zwanziger<br />

rief die Kongressteilnehmer dazu<br />

auf, "gemeinsam mit diesem fantastischen<br />

Spiel einen Beitrag zu einer freiheitlichen<br />

und friedlichen Gesellschaft<br />

zu leisten".<br />

"Wir sind große Anhänger der<br />

Fanprojekte"<br />

Neben der Fanarbeit der Vereine, die<br />

mittlerweile bis in die 3. Liga einen<br />

hauptberuflichen Fanbeauftragten beschäftigt<br />

haben, leisten die von DFB und<br />

DFL zu einem Drittel finanzierten 43<br />

Fanprojekte einen wesentlichen Teil zur<br />

gewaltpräventiven Arbeit im deutschen<br />

Fußball. "Wir sind große Anhänger der<br />

Fanprojekte", bekräftigte Dr. Zwanziger<br />

beim Kongress in Frankfurt.<br />

Der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut<br />

Spahn nennt eine weitere beeindruckende<br />

Zahl. Fünf Millionen Amateurspiele<br />

wurden über die vergangenen<br />

vier Jahre ausgewertet, dabei musste in<br />

800 Fällen die Polizei einschreiten. "Die<br />

absolute Zahl ist immer noch zu hoch,<br />

aber das macht nur 0,<strong>01</strong> Prozent der<br />

Spiele aus." Witthaut bekräftigt derweil<br />

eine Grundposition der Polizei-<br />

Gewerkschaft: "Es ist eine unsinnige<br />

Forderung, dass der Fußball die Einsätze<br />

der Polizei bezahlen solle. Das wäre<br />

auch juristisch völlig falsch. Dann müssten<br />

nämlich alle Veranstalter zur Kasse<br />

gebeten werden, bis hin zum St.-<br />

Martins-Umzug." Der <strong>GdP</strong>-Chef signalisierte<br />

in Frankfurt auch seine Bereitschaft,<br />

das Gespräch über eine kontrollierte<br />

Genehmigung zum Abbrennen von<br />

Pyrotechnik zu führen. Die Faninitiative<br />

"Pyrotechnik legalisieren – Emotionen<br />

respektieren" überreichte in Frankfurt<br />

eine entsprechende Petition an Helmut<br />

Spahn.


Ausgabe 3 vom <strong>17</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Kongress „Feindbilder ins Abseits“:<br />

Schulterschluss zwischen Fußball und Polizei<br />

Quelle: www.dfb.de<br />

Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft<br />

der Polizei hat sich mit dem DFB<br />

und der DFL gegen eine Sonderabgabe<br />

der Bundesligisten ausgesprochen.<br />

Mit diesem Schulterschluss<br />

wurde die Spitze der Deutschen<br />

Polizeigewerkschaft (DPolG) isoliert.<br />

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), die<br />

Deutsche Fußball Liga (DFL) und die<br />

Gewerkschaft der Polizei (<strong>GdP</strong>) haben<br />

sich bei einem gemeinsamen Kongress<br />

gegen eine Sonderabgabe der Klubs für<br />

Einsätze rund um Fußballspiele ausgesprochen.<br />

Die gemeinsame Position der<br />

Verbände isoliert die Deutsche Polizeigewerkschaft<br />

(DPolG), deren Chef Rainer<br />

Wendt seit Jahren eine finanzielle<br />

Beteiligung der Vereine fordert.<br />

„Das ist eine politisch unsinnige und<br />

juristisch falsche Forderung. Dann<br />

müssten wir auch alle anderen Veranstalter,<br />

beispielsweise von Bürgerfesten,<br />

zur Kasse bitten“,<br />

sagte der <strong>GdP</strong>-<br />

Bundesvorsitzende<br />

Bernhard Witthaut<br />

(Foto) bei der Vera<br />

n s t a l t u n g<br />

„Feindbilder ins Abseits“<br />

am Mittwoch<br />

in Frankfurt/Main.<br />

Witthaut sprach<br />

sich zudem dafür<br />

aus, entschiedener gegen Gewalttäter<br />

vorzugehen und den Alkoholkonsum<br />

rund um die Spiele generell zu verbieten.<br />

Witthaut plädierte außerdem für<br />

eine Entzerrung des Spielplans, um eine<br />

Terminkollision mit anderen Polizei-<br />

Einsätzen zu verhindern. „Für uns als<br />

Polizei ist ein Limit erreicht. Die polizeilichen<br />

Ressourcen sind an Grenzen gestoßen“,<br />

sagte Witthaut angesichts der<br />

Bilanz von 1,5 Millionen Einsatzstunden<br />

rund um den Fußball in der Saison<br />

2008/09.<br />

Strutz griff DPolG-<br />

Chef an<br />

Unterstützt wurde<br />

Witthaut vom DFB-<br />

Präsidenten Theo<br />

Zwanziger. „Es ist<br />

richtig, dass die Polizei<br />

durch viele Stunden<br />

für die Sicherheit<br />

beim Fußball sorgt.<br />

Aber wir sind nicht die<br />

einzigen, die das in Anspruch nehmen“,<br />

sagte Zwanziger und kritisierte die ge-<br />

Verbände, Vereine und <strong>GdP</strong> bei der Podiumsdiskussion.<br />

planten Einsparungen der Länder bei<br />

der Polizei: „Der Dienstherr, das sind<br />

die Länder, spart - und ein Dritter soll<br />

bezahlen.“ Ohne den Namen Wendt zu<br />

nennen, griff auch der Ligaverbands-<br />

Vizepräsident Harald Strutz den DPolG-<br />

Chef an.<br />

„Was da von kleineren Gewerkschaften<br />

geäußert wird, sind durchsichtige<br />

Interessen und Populismus. Die Polizei<br />

und die Vereine dürfen sich nicht von<br />

Lautsprechern gegeneinander ausspielen<br />

lassen“, sagte der Klubchef des Bundesligisten<br />

FSV Mainz 05: „Man darf<br />

auch nicht vergessen, dass die Vereine<br />

ein erheblicher Steuerzahler sind.“ Eine<br />

Forderung in Richtung der Polizei wurde<br />

von Seiten der Fanprojekte laut. „Eine<br />

Kennzeichnungspflicht für Polizisten bei<br />

Einsätzen rund um den Fußball wäre<br />

eine Signal für Transparenz und würde<br />

Rechts- sowie Verhaltenssicherheit<br />

schaffen“, sagte Thomas Beckmann, der<br />

Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Fanprojekte.<br />

Strutz nahm den Ball Beckmanns,<br />

dem Leiter des Mainzer Fanprojekts,<br />

auf. „Eine Kennzeichnungspflicht mit<br />

Nummern kann viele Aggressionen herausnehmen,<br />

weil die Anonymität aufgehoben<br />

wäre“, erklärte der Mainzer<br />

Präsident, der sich mit Blick auf die Gewalt<br />

bei Bundesligaspielen allerdings<br />

keinen Illusionen hingibt: „Alles werden<br />

wir nicht in den Griff bekommen.“<br />

DFL beim Thema Pyrotechnik<br />

zurückhaltend<br />

In den Griff möchte der DFB das Thema<br />

Fotos (4): Thomas Mohr<br />

Pyrotechnik bekommen. Der Verband<br />

will in den kommenden Wochen über<br />

eine legale Rückkehr in die Stadien<br />

nachdenken. Dem DFB-<br />

Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn<br />

wurde ein von über 50 Ultragruppen<br />

erarbeitetes Konzept übergeben. „Der<br />

DFB wird sich das seriös anschauen und<br />

gucken, was umsetzbar ist und was<br />

nicht. Wir wollen das ergebnisoffen diskutieren“,<br />

sagte Spahn. Die DFL steht<br />

diesem Thema zurückhaltend gegenüber.<br />

„Es gibt für und wider. Es gibt<br />

noch einige Fragen, die vorher beantwortet<br />

werden müssen. Dabei ist die<br />

Verantwortlichkeit das A und O. Und es<br />

gibt natürlich Gesetze, die eingehalten<br />

werden müssen. Die Bereitschaft zum<br />

Gespräch sollte nicht als Einverständnis<br />

gewertet werden“, sagte DFL-<br />

Geschäftsführer Holger Hieronymus.<br />

Nationalspielerin Sandra Smisek bei<br />

ihrem Grußwort an die Teilnehmer


Ausgabe 3 vom <strong>17</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

<strong>GdP</strong>-Pressemeldung 13.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong>:<br />

<strong>GdP</strong> zur angekündigten Gehaltserhöhung für die Beamten<br />

Die Ankündigung des Ministerpräsidenten<br />

ab 1. April den Beamtinnen<br />

und Beamten zwei Prozent mehr<br />

Gehalt auszuzahlen stößt bei der<br />

Gewerkschaft der Polizei (<strong>GdP</strong>) auf<br />

Skepsis und Kritik. Rüdiger Seidenspinner,<br />

Landesvorsitzender der<br />

<strong>GdP</strong> Baden-Württemberg: „Das ist<br />

zwar nett gemeint, aber nicht im<br />

Sinne der abgeschlossenen Beteiligungsvereinbarung.<br />

Wir fordern den Ministerpräsidenten<br />

auf, sich in Zukunft wieder an<br />

die vereinbarten Spielregeln zu halten.“<br />

Bereits vor Beginn der Tarifverhandlungen<br />

eine Gehaltserhöhung<br />

für Beamte anzukündigen bezeichnet<br />

der <strong>GdP</strong>-Chef als „mehr als<br />

ungewöhnlich“ und zu diesem Zeitpunkt<br />

ziemlich durchsichtig.<br />

Rüdiger Seidenspinner weiter:<br />

„Wir fordern nach einem Abschluss<br />

für die Tarifbeschäftigten die zeitund<br />

inhaltsgleiche Übertragung des<br />

Ergebnisses auf die Beamten. Rechnet<br />

man die Nullmonate (also Januar<br />

bis März) mit ein, dann gleichen<br />

die angekündigten zwei Prozent<br />

kaum die Inflation aus. Das haben<br />

die Polizistinnen und Polizisten und<br />

die Polizeiverwaltungsbeamte, erst<br />

recht nach den Anstrengungen der<br />

letzten Jahre, nicht verdient. Unsere<br />

Forderung bleibt: „mindestens 50<br />

Euro Sockelbetrag plus zusätzliche<br />

drei Prozent“ so der Vorsitzende der<br />

<strong>GdP</strong> weiter.<br />

<strong>GdP</strong>-Pressemeldung 14.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong>:<br />

<strong>GdP</strong>: Schnellstmöglich geeignete Unterbringung<br />

für psychisch gestörte Straftäter schaffen<br />

Die erneute schwere Rüge des<br />

Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs<br />

(EGMR) in Straßburg an<br />

der rückwirkend verlängerten oder<br />

nachträglich angeordneten Sicherungsverwahrung<br />

für Schwerverbrecher<br />

in Deutschland komme, so der<br />

Vorsitzende der Gewerkschaft der<br />

Polizei (<strong>GdP</strong>), Rüdiger Seidenspinner<br />

(Foto), keineswegs überraschend.<br />

Umso dringender sei, so<br />

forderte Seidenspinner schnellstmöglich<br />

sichere Unterbringungsmöglichkeiten<br />

für psychisch gestörte<br />

Straftäter einzurichten.<br />

Dass der Justizminister sich ein<br />

anderes Urteil gewünscht hätte,<br />

aber der Spruch zu erwarten gewesen<br />

sei, erschrecke schon, so der<br />

<strong>GdP</strong>-Chef. Nach den Freilassungen<br />

hat man die Städte und vor allem<br />

die Polizei lieber mit dem Problem<br />

alleine gelassen, als sich entsprechend<br />

um dieses Problem zu kümmern,<br />

ärgert sich Seidenspinner,<br />

denn das Urteil aus 2009 lag lange<br />

genug auf dem Tisch.<br />

Seidenspinner: „Es handelt sich<br />

bei den Betroffenen um eine an sich<br />

von der Anzahl her überschaubare<br />

Personengruppe. Es ist daher nicht<br />

notwendig, nunmehr in jedem<br />

Land adäquate Einrichtungen aus<br />

dem Boden zu stampfen.“ Eine regional<br />

ausgewogene Verteilung dieser<br />

geschützten Unterbringungen in<br />

entsprechender Zahl reiche, so der<br />

<strong>GdP</strong>-Vorsitzende, aus. Seidenspinner<br />

warnte indes vor einem Bund-<br />

Länder-Kleinkrieg um die Finanzierung<br />

der Liegenschaften.<br />

In Anbetracht des Gefahrenpotenzials<br />

der Täter dürfe nicht gefeilscht<br />

werden. Die Kosten sollten einfach<br />

Bund und Länder gemeinsam übernehmen.<br />

Trotz der erfolgten Umsetzung<br />

der von der <strong>GdP</strong> geforderten<br />

Reform der Sicherungsverwahrung<br />

bewertet Seidenspinner die polizeiliche<br />

Dauerüberwachung freigelassener,<br />

aber noch gefährliche Täter,<br />

als außerordentlich schwierig. Rüdiger<br />

Seidenspinner:<br />

„Die Polizei hat nicht das Personal<br />

um Rund-um-die-Uhr-<br />

Überwachungen in großem Stil zu<br />

gewährleisten.“


Ausgabe 3 vom <strong>17</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Es ist wieder soweit!<br />

Auf geht’s zur<br />

18. <strong>GdP</strong> Kinder- und Jugendfreizeit<br />

Landesbezirk Baden-Württemberg e.V.<br />

Vom 30. Juli <strong>2<strong>01</strong>1</strong> bis 06. August <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Wann: In der ersten Woche der Sommerferien<br />

vom Sa. 30.07. – 06.08.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Wo: Zeltlager in Markelfingen (am Bodensee)<br />

Für wen: Kinder zwischen 7 und 14 Jahren<br />

Preis: Mitglieder 160 € / Nichtmitglieder 210 €<br />

Im Preis enthalten:<br />

1 Woche Vollpension mit Programm, Ausflüge, 1 T-Shirt,<br />

1 Bilder- CD (wird nach der Freizeit dem Kind übersandt) und vieles mehr<br />

Anmeldeunterlagen anfordern über die<br />

<strong>GdP</strong>-Service GmbH oder info@gdp-service.com<br />

Tel. 07042 / 879-0<br />

Informationen zur Jugendfreizeit: Melanie.Nehls@polizei.bwl.de

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