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4 Höhenstufen in den verschiedenen Standortsregionen

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4 <strong>Höhenstufen</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en <strong>Standortsregionen</strong><br />

Die <strong>Höhenstufen</strong> wer<strong>den</strong> auf Grund des ökologischen<br />

Verhaltens verschie<strong>den</strong>er Baumarten und nach bestandesstrukturellen<br />

Merkmalen def<strong>in</strong>iert.<br />

Angaben zur Abgrenzung der <strong>Höhenstufen</strong> s<strong>in</strong>d auch im<br />

Kapitel 8 «Ökogramme der <strong>Standortsregionen</strong> und <strong>Höhenstufen</strong>»<br />

zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

Das Verhalten wichtiger Baumarten wiederspiegelt<br />

v.a. die Wirkung des Klimas und des Bo<strong>den</strong>s. Diese Grössen<br />

können über ger<strong>in</strong>ge Distanzen schwanken (z.B. Kaltluftr<strong>in</strong>nen,<br />

Wechsel von nadelholzfördern<strong>den</strong> zu laubholzfördern<strong>den</strong><br />

Bo<strong>den</strong>eigenschaften). Die <strong>Höhenstufen</strong> können deshalb<br />

schon <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>eren Gebiet stark schwanken.<br />

Die Höhenangaben im <strong>Höhenstufen</strong>modell s<strong>in</strong>d als<br />

Durchschnittswerte zu betrachten. Lokal können die Grenzen<br />

der <strong>Höhenstufen</strong> um mehrere 100 m verschoben se<strong>in</strong>.<br />

In Regionen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en die Buche häufig und vielfach<br />

dom<strong>in</strong>ierend auftritt (J, 1, 2a, 5), ist das Vorhan<strong>den</strong>se<strong>in</strong> der<br />

Buche e<strong>in</strong> wichtiges Kriterium zur Bestimmung der Höhenstufe.<br />

Falls die Buche <strong>in</strong> «ausgewachsenen» Bestän<strong>den</strong> m<strong>in</strong>destens<br />

mitherrscht, so bef<strong>in</strong><strong>den</strong> wir uns mit Sicherheit unterhalb<br />

der hochmontanen Nadelwaldstufe. Da mancherorts die<br />

obere Buchengrenze durch die menschliche Tätigkeit erheblich<br />

herabgesetzt wor<strong>den</strong> ist, muss diese Grenze besonders<br />

sorgfältig bestimmt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Obergrenze der obermontanen Stufe kann nicht<br />

im E<strong>in</strong>zelbestand bestimmt wer<strong>den</strong>. Geeignet ist e<strong>in</strong>e Beurteilung<br />

mit Gegenhangbeobachtung über ganze Talflanken<br />

h<strong>in</strong>weg. Dabei müssen Unterschiede <strong>in</strong> Geologie, Exposition,<br />

Hangneigung und Geländegestalt mitberücksichtigt wer<strong>den</strong>:<br />

kalkhaltige Unterlage (laubholzfördernd), hohe E<strong>in</strong>strahlung,<br />

Steilheit, Ste<strong>in</strong>schlag und Law<strong>in</strong>en bewirken e<strong>in</strong>e hohe Obergrenze<br />

der Buche. Stellenweise kann die Buche unter diesen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen (z. B. <strong>in</strong> <strong>den</strong> Churfirsten) bis 1600 m über Meer<br />

steigen. Schwere, tonige, zur Versauerung neigende Bö<strong>den</strong><br />

<strong>in</strong> Plateaulagen (nadelholzfördernd) s<strong>in</strong>d bis <strong>in</strong> tiefere Lagen<br />

h<strong>in</strong>unter ungünstig für das Buchenwachstum und bewirken<br />

e<strong>in</strong>e tiefe Obergrenze der Buche.<br />

Achtung: E<strong>in</strong>zelbaumweise kann die Buche krüppelförmig<br />

im Nebenbestand oder <strong>in</strong> der Kraut- und Strauchschicht<br />

auch <strong>in</strong> höher gelegene Stufen h<strong>in</strong>auf steigen! Solche Buchen<br />

dürfen nicht als H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>en buchenfähigen Standort<br />

gewertet wer<strong>den</strong>.<br />

Die Tanne ist <strong>in</strong> <strong>den</strong> Regionen J und 1 sowie im Nebenareal<br />

der Tanne <strong>in</strong> der Region 2 e<strong>in</strong> entschei<strong>den</strong>des Kriterium<br />

zur Abgrenzung der hochmontanen Stufe gegenüber<br />

der subalp<strong>in</strong>en Stufe. In der hochmontanen Stufe kann sie <strong>in</strong><br />

diesen Regionen dom<strong>in</strong>ierend auftreten, <strong>in</strong> der subalp<strong>in</strong>en<br />

Stufe s<strong>in</strong>d höchstens vere<strong>in</strong>zelt Tannen <strong>in</strong> der Oberschicht zu<br />

f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Falls die Tanne <strong>in</strong> diesen Regionen <strong>in</strong> «ausgewachsenen»<br />

Bestän<strong>den</strong> stark an der Oberschicht beteiligt ist, so<br />

bef<strong>in</strong><strong>den</strong> wir uns sicher unterhalb der subalp<strong>in</strong>en Stufe.<br />

In <strong>den</strong> südlichen Rand- und Zwischenalpen (Regionen<br />

4 und 5) kann die Tanne auch <strong>in</strong> der subalp<strong>in</strong>en Stufe dom<strong>in</strong>ieren.<br />

Mit der Klimaänderung ist zu erwarten, dass sich die<br />

obere Grenze von wärmelieben<strong>den</strong> Baumarten wie Buche,<br />

Tanne und Eiche nach oben verschiebt und dass sich <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

unteren Lagen (z. B. coll<strong>in</strong>e Stufe der Südalpen) wärmeliebende<br />

laureophylle Pflanzenarten (z. B. Ilex spp., Laurus spp.,<br />

Prunus laurocerasus) weiter ausbreiten.<br />

14 Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald (NaiS) Anhang 2A


m. ü. M<br />

J M 1 2 3 4 5<br />

2000<br />

1600<br />

800<br />

Ta-Bu<br />

Ta-Fi<br />

Bu<br />

N<br />

S<br />

Buchenmischwald<br />

Ta-Bu<br />

N Bu<br />

S<br />

Buchenmischwald<br />

Laubmischwald<br />

laubholzfördernd<br />

nadelholzfördernd<br />

N<br />

2a 2b 5a 5b<br />

Lä-Av<br />

S<br />

Ei/Fö<br />

Ta-Fi<br />

N<br />

Ei/Fö<br />

S<br />

Fi<br />

Fi-Fö<br />

Ta-Fi<br />

N<br />

S<br />

Li-Ei-Ka<br />

Lä-Ta<br />

Ta-Bu<br />

Bu-Ta-Ilex<br />

Li-Ei-Ka-(Bu-Ta-Ilex)<br />

Buche<br />

Buche<br />

Tanne<br />

Tanne<br />

Fichte<br />

Lärche<br />

Legende: Obersubalp<strong>in</strong> Hochmontan Untermontan Coll<strong>in</strong><br />

Subalp<strong>in</strong> Obermontan Submontan<br />

Abb. 4: <strong>Höhenstufen</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en <strong>Standortsregionen</strong>.<br />

NaiS Anhang 2A<br />

Bestimmen des Standortstyps <strong>Höhenstufen</strong><br />

15

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