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GERSTEL Aktuell Nr. 25 (pdf; 3,61 MB) - Gerstel GmbH & Co.KG

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<strong>GERSTEL</strong> <strong>Aktuell</strong> Pyrolyse-GC<br />

Gaschromatograph mit massenselektivem Detektor, Kaltaufgabesystem<br />

(KAS 4), Thermodesorptionssystem (TDS 2) mit Pyrolysemodul (PM 1)<br />

Gaschromatograph Agilent 6890<br />

Kapillarsäule Agilent HP 5-MS, 30 m, 0,<strong>25</strong> mm ID, Schichtdicke 0,<strong>25</strong> µm<br />

Detektor Agilent MSD 5973<br />

Injektor <strong>GERSTEL</strong> KAS 4 und TDS 2<br />

Pyrolysator <strong>GERSTEL</strong> PM 1<br />

GC Methode OFEN<br />

Initial temp: 50 °C (On) Max. temp: 3<strong>25</strong> °C<br />

Initial time: 2.00 min Equilib. time: 0.00 min<br />

Ramps:<br />

# Rate Final temp Final time<br />

1 4.00 60 0.00<br />

2 15.00 300 4.50<br />

3 0.0 (Off)<br />

Post temp: 300 °C<br />

Post time:<br />

10.00 min<br />

Run time:<br />

<strong>25</strong>.00 min<br />

FRONT INLET (KAS)<br />

Mode: Split<br />

Pressure: 116.1 kPa (On)<br />

Split ratio: 10:1<br />

Split flow: 10.0 mL/min<br />

Total flow: 19.9 mL/min<br />

Gas type: Helium<br />

KAS 4 -Parameter Initial Temp. - 150 °C<br />

1. Rate 12 °C/sec<br />

Final Temp. 300 °C<br />

Final Time 3 min<br />

TDS 2 - Parameter Initial Temp. 60 °C<br />

1. Rate 60 °C/min<br />

Final Temp. 270 °C<br />

Final Time 1 min<br />

Pyro Temp. 600 °C<br />

Pyro Time 1 min<br />

Tabelle 1<br />

Wesentliche<br />

Geräteparameter<br />

bei Pyrolyse-<br />

Messung<br />

2,4-Dimethyl-1-heptene<br />

Match Quality 96<br />

Entry Number 53<br />

CAS Number 000000-00-0<br />

Molecular Weight 126.14<br />

Molecular Formula C9H18<br />

Retention Index 851<br />

<strong>Co</strong>mpany ID<br />

Melting Point<br />

Boiling Point<br />

Misc Information TDS_PYR<br />

500°C KS-Mat. Autostossfaenger<br />

Tabelle 2<br />

Ergebnis der<br />

Pyrolyse-GC aus<br />

Abbildung 2 mit<br />

Hilfe der Nutzerbibliothek<br />

18<br />

die vorhandenen Lüftungsöffnungen zuströmen kann.<br />

Er erfolgt allgemein unter Sauerstoffmangel. Wie in<br />

dem oben beschriebenen Beispiel wurde daher auch<br />

für viele andere Systeme eine gute Vergleichbarkeit mit<br />

den real entstehenden Pyrolyseprodukten festgestellt.<br />

Zur Zuordnung häufig vorkommender<br />

Materialien des Alltags wurden<br />

Produktproben handelsüblicher<br />

Kunststoffe, Lacke, Kleber und so<br />

weiter als Vergleichsmaterialien vermessen.<br />

Beispiele sind in Abbildung<br />

4 wiedergegeben.<br />

Neben dem direkten Vergleich<br />

anhand des Fingerprints des Totalionenstromes<br />

sind die Massenspektren<br />

der wesentlichen Komponenten<br />

in einer entsprechenden Nutzerbibliothek<br />

abgelegt. Bei der Identifizierung der Komponenten<br />

anhand des Massenspektrums zur Untersuchung von<br />

Brandschuttproben ist so ein direkter Verweis auf die<br />

Vergleichsmessungen möglich, und man erhält eine<br />

Information auf die mögliche Herkunft der jeweiligen<br />

Substanz. So wird bei Auswertung der Brandschuttprobe<br />

in Abb. 2 mit der für Pyrolysemessungen erstellten<br />

Nutzerbibliothek beispielsweise für die bei 3,68<br />

min (RI 851) nachgewiesene Komponente neben der<br />

Identifizierung als Dimethylhepten auf das Vergleichsmaterial<br />

Autostoßfänger verwiesen (Tabelle 2).<br />

Anwendungsbeispiele -<br />

Vergleichende Untersuchung<br />

von Klebstoffen<br />

Neben der aufgabenspezifischen Untersuchung<br />

von Brandasservaten wird die Pyrolyse-GC/MS im<br />

Rahmen von Service-Messungen für andere Arbeitsgebiete<br />

verwendet. Das Anwendungsspektrum<br />

erstreckt sich auf vielfältige Bereiche, bei denen aufgrund<br />

spezieller Probleme mit anderen analytischen<br />

Verfahren nach einer zusätzlichen Informationsquelle<br />

gesucht wird, um bei der Identifizierung von Materialproben<br />

oder einer möglichst charakteristischen Zuordung<br />

zwischen Spuren- und Vergleichsmaterial zu<br />

weiterreichenden Ergebnissen zu kommen.<br />

Als Beispiel seien die in Abbildung 3 auszugsweise<br />

wiedergegebenen Untersuchungen an Klebstoffen<br />

angeführt. Während ein Produkt ein Kleber auf<br />

Basis von Cellulosenitrat (“Produkt Hart”) war, handelte<br />

es sich im Gegensatz dazu bei den übrigen Produkten<br />

um Kleber auf Basis von Polyvinylestern. Eine<br />

Unterscheidung beider Gruppen war erwartungsgemäß<br />

problemlos möglich. Zudem lassen sich reproduzierbar<br />

innerhalb der Gruppe Unterschiede ausmachen,<br />

die auf wechselnden Begleitkomponenten,<br />

Phthalsäureester und andere, beruhen und so eine<br />

individuelle Zuordnung beziehungsweise Differenzierung<br />

ermöglichen. Im Gegensatz dazu liefert die<br />

infrarotspektroskopische Untersuchung an diesen<br />

Materialien allenfalls marginale Unterschiede, die eine<br />

sichere Aussage unmöglich machen, insbesondere<br />

wenn Störungen, beispielsweise durch Verunreinigungen<br />

oder partielle thermische Zersetzung, hinzukommen.<br />

Die Methode wurde auch bei weiteren Klebstoffen<br />

für vergleichende Untersuchungen zum Zwecke<br />

der Produktzuordnung durchgeführt. Bei Klebern auf<br />

Basis von Polyvinylpyrrolidon (zum Beispiel in Klebestiften<br />

enthalten) ergaben sich Differenzierungsmöglichkeiten<br />

anhand ihrer Gehalte an<br />

Ethylenglycolderivaten und an Fettsäuren. Ähnlich<br />

erfolgreich waren Untersuchungen an Kraftfahrzeugreifengummi<br />

oder Aluminiumeffektlacken, die wegen<br />

der stark absorbierenden Füllmaterialien zu den spektroskopisch<br />

problematischen Matrices zählen. Die<br />

Ergebnisse geben Anlass zu der Hoffnung, dass<br />

auch für vergleichende Untersuchungen an weiteren<br />

organischen Materialien Informationen zu erhalten<br />

sind, die eine weitergehende Beurteilung kriminaltechnischen<br />

Spurenmaterials zulassen.<br />

<strong>GERSTEL</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>25</strong> / Oktober 2000

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