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Bericht als PDF herunterladen - Bereich Gesundheitsschutz

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Kant. Laboratorium BS Seite 1 von 2<br />

Saucen / Fettgehalt, Fettsäuren, Milchprotein, GVO, Konservierungsmittel und<br />

Deklaration<br />

Anzahl untersuchte Proben: 44 beanstandet: 9<br />

Beanstandungsgründe: Zusammensetzung (4), Deklaration (8)<br />

Einleitung<br />

Sauce, auch Soße, (v. franz.: sauce Tunke, Brühe; latein.: s<strong>als</strong>a<br />

gesalzene Brühe → sal, Salz) ist im <strong>Bereich</strong> Lebensmittel eine<br />

flüssig bis sämig gebundene Beigabe zu verschiedenen Gerichten,<br />

Salaten, Desserts, etc. Saucen verfeinern viele Speisen. Die guten<br />

Köche bereiten sie meist selbst zu. Man kann aber Saucen zum<br />

Wärmen oder Kaltessen auch fixfertig kaufen oder sich ein Pulver<br />

oder Konzentrat besorgen, welches zur Vollendung noch mit<br />

Wasser, Rahm oder Milch angerührt und aufgekocht wird.<br />

Untersuchungsziele<br />

Die Untersuchungskampagne hatte zum Ziel, den deklarierten Fettgehalt zu überprüfen, <strong>als</strong><br />

Olivenöl deklariertes Öl <strong>als</strong> solches zu identifizieren, nicht deklarierte Milchproteine und<br />

Konservierungsmittel aufzuspüren, allfällig vorhandene gentechnisch veränderte Soja<br />

nachzuweisen und die Deklarationsvorschriften zu überprüfen.<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

Sauce ist ein Erzeugnis aus Zutaten wie Bouillons, Getreide- oder Leguminosenmehlen,<br />

Stärkemehlen, Eiern oder Milch (LMV Art. 129 Abs. 6). Es sind einige Zusatzstoffe zugelassen<br />

darunter auch die Konservierungsmittel Sorbin- und Benzoesäure in folgenden Mengen:<br />

Zusatzstoff E-Nummern Max. Bemerkung<br />

Sorbinsäure / Sorbate E200, 202, 203 2 g/kg Für emulgierte Saucen (Fett < 60%)<br />

Sorbinsäure / Sorbate E200, 202, 203 1 g/kg Für emulgierte Saucen (Fett > 60%)<br />

Sorbinsäure / Sorbate E200, 202, 203 1 g/kg Für nicht emulgierte Saucen<br />

Benzoesäure / Benzoate E210-213 1 g/kg Für nicht emulgierte Saucen<br />

Es gelten die allgemeinen Deklarationsvorschriften (LMV 5. Kapitel Art. 19 bis 36).<br />

Probenbeschreibung<br />

In 12 Geschäften wurden 44 Produkte, davon 4 Bio-Produkte, erhoben. 28 Fertigsaucenwaren<br />

waren abgepackt im Glas, 6 Saucen im Beutel und 2 weitere im Tetrapack. 8 Pulver für die<br />

Zubereitung von Saucen befanden sich in einem Beutel oder einer Dose. Die Saucen wurden in<br />

den verschiedensten Ländern hergestellt: Italien (10), Schweiz (7), Thailand (7), Deutschland (5),<br />

Fürstentum Lichtenstein (2), Holland (2), Frankreich (1), Grossbritannien (1), Malaysia (1), Hong<br />

Kong (1), Kroatien (1), Tunesien (1), Türkei (1). Bei 4 Proben fehlte eine entsprechende Angabe.<br />

Prüfverfahren<br />

Zur Bestimmung des Fettgehalts wurden die Proben mit Salzsäure in Gegenwart von Toluol<br />

aufgeschlossen und das Fett zugleich extrahiert. Ein Aliquot der organischen Phase wurde im<br />

Stickstoffstrom eingedampft und der Fettrückstand gewogen. Zur Bestätigung des abweichenden<br />

Wertes wurde die betroffene Probe mit Salzsäure aufgeschlossen, säurefrei filtriert und das Fett<br />

mittels Petroleumbenzin (Soxhlet) extrahiert, dann getrocknet und gewogen (SLMB 22/5.1). Die<br />

Bestimmung der ölsortentypischen Fettsäurezusammensetzung erfolgte nach Überführung der<br />

Fettsäuren in ihre Methylester und Analyse mittels GC-FID. Milchproteine liessen sich mit einem<br />

ELISA Verfahren aufspüren. Gentechnisch veränderte Organismen können durch ein Screening<br />

nach dem 35S-Promotor und dem NOS-Terminator molekularbiologisch mittels real-time PCR<br />

nachgewiesen werden. Die quantitative Bestimmung der Konservierungsmittel Sorbin- und<br />

Benzoesäure bzw. deren Salze erfolgte mittels HPLC und UV-Detektion.<br />

Saucen2004.doc erstellt: 21.01.04 10:50


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Ergebnisse<br />

• Eine Tomatensauce enthielt 10-mal weniger Fett <strong>als</strong> deklariert (0.2 statt 2 %). Dies mag für<br />

Linienbewusste ein Vorteil sein. Dass es sich bei dem Öl jedoch nicht, wie deklariert um ein<br />

Olivenöl handelte, ist zusätzlich täuschend. Das Produkt musste beanstandet werden.<br />

• Ein Produkt enthielt mehr <strong>als</strong> 1 g Milchprotein/kg. In der Zutatenliste wurden jedoch keine<br />

Milchbestandteile deklariert; sie war somit nicht vollständig. Da Milchproteine Allergien<br />

auslösen können, ist deren korrekte Deklaration äusserst wichtig für Allergiker. Bei dem<br />

Produkt fehlte zudem die Deklaration des Produktionslandes. Diese Spaghetti Sauce wurde<br />

beanstandet.<br />

• Zwei Saucen enthielten ohne entsprechende Deklaration das Konservierungsmittel<br />

Benzoesäure (E210) oder ein Benzoat (E211 -213) in einer Menge von 1.3 g/kg, resp. 0.3 g/kg.<br />

Die Produkte mussten beanstandet werden.<br />

• Insgesamt wiesen 8 Proben Deklarationsmängel auf. Es fehlten Sachbezeichnungen,<br />

Zutatenlisten in einer Amtssprache, Datierungen, Firmenadressen, Produktionsländer oder die<br />

Mengenangabe einer hervorgehobenen Zutat. Die Proben wurden beanstandet oder zur<br />

Beanstandung an die für den Hersteller oder Importeur zuständigen Kantonalen Laboratorien<br />

überwiesen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die Beanstandungsquote liegt bei 20 %. Da offensichtlich, bei den heute auf dem Markt<br />

erhältlichen Produkten, neben den allgemeinen Deklarationsmängeln auch die Zusammensetzung<br />

teilweise mangelhaft deklariert wird, werden Saucen auch in Zukunft kontrolliert werden müssen.<br />

Saucen2004.doc erstellt: 21.01.04 10:50

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