Lesen - Golf Dornseif

Ahnherr war ein Berliner Auswanderer
Die familiäre Vergangenheit der Krüger Sippe ist mit großer Sorgfalt im Lauf der Jahre erforscht
worden. Es steht zuverlässig fest, dass ein Jacob Krüger (1690 – 1749), zuvor ansässig in Berlin, im
Jahr 1713 als Söldner der Dutch East India Company angeworben wurde und 1718 Johanna Kemp
(unbekannter Herkunft) am Kap heiratete. Im gleichen Jahr erwarb Jacob Bürgerrechte unter
bevorzugten Umständen: vielleicht deshalb, weil er durch Unfall eine Hand einbüßte.
Der Halb-Invalide erwarb eine Farm nordwestlich von Kapstadt im sogenannten Sandveld Gebiet. Das
Ehepaar zählte acht Kinder. Sohn Hendrik ehelichte Francina Cloete und zeugte mit ihr 18 (!!!)
Nachkommen, darunter 10 Jungen. Gerrit Krüger, 1750 geboren, erwies sich als weit blickender
„Entwicklungshelfer“ seiner Zeit, weil er es verstand, mit den Buschmann Viehräubern auf originelle
Weise Frieden zu schließen.
Mit Engelsgeduld brachte Gerrit den kleinwüchsigen Ureinwohnern bei, dass jedermann den
Unterschied zwischen privatem Rinderbestand und frei verfügbarem Wild respektieren sollte, um
Machtkämpfe und Blutvergießen zu vermeiden. In Zusammenarbeit mit den benachbarten Farmern
verabredete Gerrit Krüger folgende Problemlösung:
Die notorischen Viehdiebe (ohne Unrechtsbewusstsein, weil ihnen Privateigentum unverständlich
erschien) erhielten 238 Schafe als Geschenk, verteilt unter 118 Buschmann-Familien, um ihnen die
Vorteile der Weidewirtschaft nahe zu bringen (an Stelle von Raubzügen). Tatsächlich glückte es auf
diese Weise, eine friedliche Atmosphäre zu schaffen, und viele andere Buren folgten diesem Beispiel
mit großem Erfolg.
Krüger verteidigt seinen Freistaat
(John Bull drängelt
frech an der Hintertür)