Lesen - Golf Dornseif
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Die Missionszöglinge bliesen beim Erscheinen der Ehrengäste mit ihren Posaunen das herrliche Lied<br />
„Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott, ich wär in dir“. Sichtlich erfreut und bewegt durch<br />
diesen Gruß folgten die beiden Afrikaaner dem Ehrengeleit in das Zimmer des Direktors, wo Dr.<br />
Wangemann in niederländischer Sprache die Herren willkommen hieß...<br />
Sie sollten sich hier wie zuhause fühlen, denn das Missionshaus sei bekanntlich eng mit Südafrika<br />
verbunden. Tief gerührt erwiderte der Präsident in holländischer Sprache, übersetzt von Missionar<br />
Howe-Anhalt-Schmidt, es sei für ihn eine große Freude, mit den christlichen Brüdern in Berlin zusammen<br />
zu kommen und das Haus kennen zu lernen, von dem schon so viele christliche Lehrer nach<br />
Transvaal ausgereist seien“.<br />
Beim Imbiss entwickelte sich eine ungezwungene Unterhaltung. Die Gäste berichteten, wie großartig<br />
Fürst Bismarck auf Plattdeutsch zu plaudern vermochte. Es folgte ein Rundgang durch das Gebäude.<br />
Im Betsaal und Unterrichtszimmer verweilten die Buren am längsten. Dort sangen die Zöglinge vierstimmig:<br />
„Nun lob mein Seel den Herrn“ unter Posaunenklang.<br />
Erziehungsminister Du Toit, einst Prediger der Niederländisch-Reformierten Kirche in Paarl, betonte in<br />
seiner Ansprache, wie zwei Bänder ihr Vaterland Südafrika mit Deutschland verknüpften: das Band<br />
der deutschen Abstammung und Eigenart und das Band des religiösen Glaubens. Dieses Band sei<br />
gewiss am stärksten durch den Protestantismus.<br />
Die Berliner Missionare hätten auf die rechte Weise den Frieden Gottes auf den Weg gebracht, ohne<br />
sich in die südafrikanische Politik einzumischen. Der Präsident redete daraufhin die Zöglinge an:<br />
Cartoon: Krüger empfängt Bittsteller