Artikel lesen (PDF) - Globetrotter
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Mit Allradfahrzeug und Dachzelt durch tansania und sambia<br />
24 GLOBETROTTER-MAGAZIN herbst 2011
afrika<br />
Begegnungen mit Elefanten, Löwen und Flusspferden<br />
text und Fotos: silvia Gerber Die safariparks im Norden tansanias, in Kenya oder im<br />
südlichen Afrika sind touristenmagnete für tier- und Naturliebhaber. Viel weniger bekannt<br />
sind die Wildreservate im süden tansanias und in sambia. silvia und Michael Gerber haben<br />
mit ihren zwei Kindern auf der abenteuerlichen Überlandreise von Dar es salaam nach<br />
Livingstone die wilde schönheit der Landschaften und eine fantastische tierwelt entdeckt.<br />
25
Wir stehen müde am<br />
Flughafen in Dar<br />
Es Salaam. Es ist<br />
Abend, dunkel,<br />
wir haben mit unserem<br />
Schweizer<br />
Handy keinen<br />
Empfang, und ganz offensichtlich werden wir<br />
in unserer gebuchten Unterkunft auch nicht<br />
erwartet, denn niemand ist da, der uns abholt.<br />
Dies scheint unser erstes «T.i.A.-Erlebnis»<br />
(This is Africa) zu werden. Aber eben, weil dies<br />
Afrika ist, kommt doch noch alles gut: Freundliche<br />
Helfer leihen uns ihr lokales Handy, und<br />
wir erfahren von «Mama Kaya», wie die Betreiberin<br />
unserer Unterkunft genannt wird, dass<br />
man eine Lösung finden und uns vom Flughafen<br />
abholen werde. Bis es soweit ist, besorgen<br />
wir uns eine Tansania SIM-Karte und werden<br />
künftig so viel günstiger telefonieren können.<br />
Nachdem wir 2008 während sechs Wochen<br />
unsere ersten Afrika-Erfahrungen in Namibia<br />
und Botswana gesammelt haben, wollen wir<br />
diesmal mit unseren beiden Kindern Viviane<br />
und Lukas mit einem gemieteten Landrover<br />
von Dar Es Salaam runter nach Livingstone in<br />
Sambia fahren. Doch bevor die grosse Reise<br />
losgeht, möchten wir einige Tage auf der kleinen,<br />
geschichtsträchtigen Gewürzinsel Sansibar<br />
verbringen.<br />
Wir nehmen die Fähre nach Sansibar City,<br />
die unruhige Überfahrt dauert zwei Stunden.<br />
Das Personal verteilt prophylaktisch Tüten, die<br />
dann vereinzelt auch benutzt werden. Wir sind<br />
zum Glück nicht betroffen und vor allem die<br />
Kinder strotzen nur so vor Tatendrang.<br />
Die Vegetation auf der Insel ist eine einzige<br />
Erholung fürs Auge. Wir freuen uns auf eine<br />
Gewürztour mit einem sachkundigen Führer<br />
und lassen uns durch die Artenvielfalt und die<br />
Kenntnisse des Guides beeindrucken. Wir sind<br />
überrascht zu hören, dass praktisch die ganze<br />
Pflanzenwelt eingeführt wurde und auf verschiedenste<br />
Art zu verwenden ist. Wir bezeichnen<br />
Sansibars Flora nur noch als natürlichen<br />
Supermarket mit den Abteilungen «Food»,<br />
«Non-Food», «Apotheke» und «Kosmetik».<br />
Fürs Tagebuch versuchen wir, uns alles zu merken<br />
und kommen auf 34 Pflanzenarten. Der<br />
Führer bastelt für die Kinder aus Palmwedeln<br />
Armbänder, Krawatten, Tüten, Hüte, Frösche,<br />
Sonnenbrillen … Nach der Führung geniessen<br />
wir im Zanzibar Coffee House in Stone Town,<br />
dem alten Teil der Stadt, köstlichen Kuchen,<br />
Muffins und Shakes.<br />
Zeit zum Aufbrechen. Nach zwei Tagen werden<br />
wir unruhig und möchten endlich losfahren.<br />
Zurück in Dar Es Salaam, gilt es, letzte<br />
Reisevorbereitungen zu treffen. Sammlerin<br />
versus Jäger: Ich plädiere für einen grosszügigen<br />
Vorrat. Michael findet, ich solle nicht<br />
übertreiben, wir würden überall einkaufen<br />
können. Wir finden einen Kompromiss, der<br />
uns beide leise stöhnen lässt. Mich, weil ich<br />
gerne noch mehr eingekauft hätte, Michael,<br />
weil er kaum noch weiss, wo er die Einkäufe<br />
verstauen soll. Viviane und Lukas lässt das<br />
kalt: Sie haben genügend Lesestoff und – noch<br />
viel wichtiger – alle Batterien sind voll geladen:<br />
iPod ahoi.<br />
Weite. Im South Luangwa N.P. in Sambia (oben).<br />
Fähre. Überfahrt nach Sansibar (rechts oben).<br />
Spiele. Fussball mit einheimischen Kids (r. Mitte).<br />
Pflanzenvielfalt. Fühlt sich an wie Haargel (r. unten).<br />
Im Verlauf der nächsten Wochen werden<br />
wir feststellen, dass es im Süden von Tansania<br />
nicht an jeder Ecke gut bestückte Lebensmittelläden<br />
gibt. Hier fehlen touristische Highlights<br />
wie im Norden die Serengeti, der Kilimandscharo<br />
oder der Ngorongoro-Krater.<br />
Somit gibt es auch verschwindend wenig Touristen,<br />
die wie wir selbstständig mit dem Auto<br />
unterwegs sind. Wir lernen, dass man in einer<br />
Grocery kein Brot, sondern nur Maismehlsäcke<br />
in 50-Kilo-Einheiten und Cola kaufen<br />
kann. Immerhin finden wir alle paar Hundert<br />
Kilometer eine Bäckerei. Wir richten unsere<br />
Vorratshaltung entsprechend ein, und vereinzelte,<br />
pointierte Bemerkungen meinerseits erinnern<br />
Michael daran, dass Sammler durchaus<br />
ihre Daseinsberechtigung haben.<br />
Bei jeder Gelegenheit kaufen wir Pulvermilch,<br />
Cornflakes, Reis und Teigwaren. Schönes<br />
Gemüse und Eier sind einfach zu finden.<br />
Die Metzgereien sprechen uns hingegen nicht<br />
an. Zwar wissen wir, dass das Fleisch problemlos<br />
gegessen werden kann, es müsste aber lange<br />
gekocht werden. Für uns ist das schwierig: Wir<br />
haben abends keine Lust, stundenlang zu kochen<br />
und – viel wichtiger – wir haben bis jetzt<br />
noch keine Station gesehen, an der wir die Gasflasche<br />
wieder auffüllen könnten. Also gehen<br />
wir sparsam damit um und kochen grösstenteils<br />
vegetarisch. Fleisch essen wir nur ab und<br />
zu in Restaurants.<br />
Unser erster Stop ist das Selous-Wildreservat,<br />
das grösste Wildschutzgebiet Afrikas, in<br />
das wir durchs Mtemere Gate, einer der beiden<br />
Parkeingänge, fahren. Das Reservat ist auf<br />
Luxustouristen ausgerichtet. Innerhalb des<br />
Parks gibt es keine Gelegenheit, günstig zu<br />
campieren. Also schlafen wir ausserhalb. Für<br />
einen 24-stündigen Parkeintritt bezahlen wir<br />
26 GLOBETROTTER-MAGAZIN herbst 2011
afrika<br />
fast 300 Dollar, was wir als sehr teuer empfinden.<br />
Später erfahren wir, dass die umliegenden<br />
Camps ums Überleben kämpfen,<br />
weil Touristen, die bereit sind, solche<br />
Eintrittspreise zu bezahlen, mehr und<br />
mehr ausbleiben.<br />
Bereits auf dem Zeltplatz in der Nähe<br />
des Reservats sehen wir die ersten Elefanten.<br />
Zwei Wächter patrouillieren die ganze<br />
Nacht und klatschen in die Hände, um die<br />
Tiere zu vertreiben. Offensichtlich mit Erfolg<br />
– in der zweiten Nacht ist es still. Tagsüber<br />
fahren wir auf den Pisten im Park<br />
herum. Es gibt keine Karten und kaum<br />
Schilder. Orientierungssinn und GPS sind<br />
gefragt. Und manchmal, in «the middle of<br />
nowhere», hilft sogar unser altmodischer<br />
Kompass weiter.<br />
Die steppenartige Landschaft wird<br />
von üppiger grüner Vegetation um einzelne<br />
Seen durchbrochen. Entsprechend<br />
vielfältig ist die Tierwelt: unzählige<br />
Vogelarten, Flusspferde und Krokodile,<br />
Elefanten, Zebras und Antilopen.<br />
Der Park ist bekannt für seine gesunde<br />
Wildhundpopulation, aber wir<br />
sehen leider keine. Dafür werden wir<br />
von Myriaden von Tsetsefliegen heimgesucht.<br />
Wir können also zumindest<br />
bestätigen, dass es im Selous eine gesunde<br />
Tsetsefliegenpopulation gibt.<br />
Nachdem wir das Reservat durchs<br />
Matambwe-Gate verlassen haben, begegnen<br />
wir gleich hinter der Parkgrenze Elefanten, die<br />
einer Schule einen Besuch abstatten. Schüler<br />
und Lehrer haben sich samt Proviant auf einen<br />
nahegelegenen Hügel zurückgezogen.<br />
Vermeintlich unfreundlich. Durch die landschaftlich<br />
wunderschönen Uluguru Mountains<br />
geht die Fahrt weiter nach Morogoro, wo<br />
wir uns wieder mit Proviant eindecken wollen.<br />
Da viele kleine Dörfer auf unserer Karte nicht<br />
eingezeichnet sind, wissen wir nie<br />
genau, wo wir sind. Wir können<br />
mit dem GPS nur die gefahrenen<br />
Kilometer auf unsere Karte übertragen,<br />
manchmal liegen wir zu<br />
unserer Freude mit unserer Einschätzung<br />
des Standorts sogar<br />
richtig.<br />
In einer kleinen Ortschaft sehen<br />
wir eine schöne Brückenkonstruktion<br />
über einen Fluss. Wir halten<br />
an, um uns ein Bild zu machen,<br />
werden aber von einem Mann auf<br />
einem Motorrad unwirsch darauf<br />
aufmerksam gemacht, dass wir hier<br />
nicht halten könnten, da wir den<br />
Verkehr aufhalten würden. Ähm,<br />
welchen Verkehr bitte? Aber kein Problem, wir<br />
fahren weiter. Allerdings nicht sehr weit. Wir<br />
landen in einer Sackgasse. Ganz offensichtlich<br />
haben wir eine Abzweigung verpasst. Unser<br />
«Freund» von soeben folgt uns aufgebracht und<br />
fragt, weshalb wir nicht die Abzweigung genommen<br />
hätten. Na ja, weil wir sie nicht als<br />
solche wahrgenommen haben … Ob wir keine<br />
Karte hätten, will er wissen. Wir zeigen ihm<br />
unsere Karte und mit etwas Mühe kann er sein<br />
Dorf Kisaki finden. Jetzt wissen wir wenigstens,<br />
wo wir sind, und er weiss, dass die Orientierung<br />
nicht so einfach ist.<br />
Dann kommt er wieder auf die Brücke zu<br />
sprechen. Der Durchbruch zu einem<br />
konstruktiven Gespräch kommt mit<br />
dem Wort «Ingenieur». Als Michael<br />
erklärt, dass ihm als Ingenieur die<br />
Konstruktion gefalle, outet sich der<br />
Mann als District Chief – seines Zeichens<br />
ebenfalls Ingenieur. Er erklärt<br />
uns, dass die Brücke nicht mehr gut<br />
sei. Er hat offensichtlich befürchtet,<br />
dass wir uns zu Hause abschätzig über<br />
die ins Alter gekommene Brücke äussern<br />
würden. Die Menschen hier ha-<br />
27
Aufgebockt. Stossdämpfer und Radlager müssen<br />
ersetzt werden (oben).<br />
Wildes Afrika. Gut gebrüllt, schöne Löwin! (links).<br />
Nicht harmlos. Vor Flusspferden muss man sich<br />
in Acht nehmen (unten).<br />
Geniale Dachzelte. Sie sind schnell aufgebaut<br />
und bieten den Kindern gute und sichere Sicht<br />
auf die Umgebung (rechts).<br />
ben ihren Stolz. Jetzt ist das Eis gebrochen. Wir<br />
erzählen unsere Familiengeschichten und die<br />
Gründe, weshalb wir nur zwei Kinder haben,<br />
er aber fünf. Wir sind uns einig, dass es ein<br />
grosses Glück ist, dass die Kinder zur Schule<br />
gehen können. Offiziell besteht in Tansania<br />
Schulpflicht, was aber nicht heisst, dass dies<br />
auch überall konsequent umgesetzt werden<br />
kann. Eine halbe Stunde später haben wir unsere<br />
Handynummern ausgetauscht, die eigens<br />
als Geschenk mitgebrachten warmen Kinderkleider<br />
übergeben, damit er die Sachen an die<br />
Bedürftigsten verteilen kann. Seine Einladung<br />
müssen wir leider ablehnen, da wir spät dran<br />
sind und unser heutiges Etappenziel noch erreichen<br />
wollen.<br />
Aktive Kinder. Ausserhalb des Mikumi-Nationalparks<br />
im gleichnamigen Örtchen treffen<br />
wir im Tan Swiss Hotel und Restaurant den<br />
freundlichen Schweizer Manager, der uns seinen<br />
Mechaniker zur Verfügung stellt, damit<br />
wir bei unserem Auto einen gebrochenen<br />
Stossdämpfer und die ausgeschlagenen Radlager<br />
ersetzen können. Ein alter Schaden, der<br />
vom Autovermieter vor Antritt unserer Reise<br />
hätte behoben werden müssen, aber leider<br />
übersehen worden war. Sobald wir nämlich<br />
von Teer- auf Naturstrassen wechselten, hörte<br />
sich unser Auto an, als ob es eine grosse Kuhglocke<br />
schwingt. Michaels vorsichtiges Abklopfen<br />
des Chassis brachte keine Klarheit. Es<br />
wurde schlimmer, und schliesslich tönte es<br />
beinahe wie ein Alpaufzug.<br />
Schliesslich sind es drei Mechaniker und<br />
Michael, die den Schaden innerhalb von sechs<br />
Stunden beheben. Sie arbeiten in einer Werkstatt,<br />
die nicht nur auf Landrover, sondern auch<br />
auf Fahrräder spezialisiert ist. Während Lukas<br />
von dieser technischen Herausforderung total<br />
begeistert ist, im sandigen Boden drauflos nagelt<br />
und hämmert und die Federung des Autos<br />
als Expander benutzt, legt sich Viviane in den<br />
Schatten, um zu <strong>lesen</strong>. Zwischendurch pendelt<br />
Lukas als Kurier hin und her und versorgt uns<br />
mit Updates.<br />
Da wir im Mikumi-Nationalpark nicht viel<br />
herumfahren, werden wir erst zwei Tage später<br />
nach einer längeren Tagesstrecke das Auto mit<br />
dem Highjack aufbocken und überprüfen, ob<br />
noch alle Schrauben richtig angezogen sind.<br />
Die Kinder haben auch daran ihre helle Freude;<br />
für uns ist es eine notwendige ernste Sicherheitsmassnahme.<br />
Es zeigt sich wieder einmal,<br />
dass man den Kindern eine Panne nur richtig<br />
«verkaufen» muss, damit ihre Welt in Ordnung<br />
ist.<br />
Als sich abzeichnet, dass wir die Nacht im<br />
Tan Swiss Hotel verbringen, nutze ich die Gelegenheit<br />
zum Waschen. 2008 habe ich gelernt,<br />
dass eine Wäscherei hier aus einer Ansammlung<br />
von Waschbecken mit Waschbrettern besteht.<br />
In Teamarbeit geht es trotzdem recht zügig<br />
voran: Ich wasche, Lukas, den ich kurzerhand<br />
von der Garage abgezogen habe, spült,<br />
und Viviane lebt ihren Bewegungsdrang aus<br />
und läuft zum Aufhängen zwischen uns und<br />
der Wäscheleine hin und her.<br />
Wir sind ziemlich erstaunt als kurz vor Einbruch<br />
der Dunkelheit ein Landrover mit Aargauer<br />
Kennzeichen zu uns auf den Campingplatz<br />
fährt. «Grüezi mitenand.» Für Gesprächsstoff<br />
ist gesorgt. Schweizer Gründlichkeit at its<br />
best: Das Auto hat vom eingebauten 150-Liter-<br />
Wassertank bis zu Daunenduvets alles. Neid.<br />
Dann schlagen wir im Mikumi-Nationalpark<br />
unser Lager auf – Dachzelte sind genial!<br />
Innerhalb von fünf Minuten machen Michael<br />
28 GLOBETROTTER-MAGAZIN herbst 2011
afrika<br />
und die Kinder alles bereit. Und das Beste daran:<br />
Die Zelte werden in der Höhe viel weniger<br />
staubig als am Boden. An den Leitern kann<br />
man zudem die Schuhe ausserhalb des Zeltes<br />
duftneutral und kojotensicher aufhängen.<br />
Inzwischen hat sich eine gewisse Routine<br />
eingestellt: Zelte aufklappen, Feuer entfachen,<br />
ein simples Essen zubereiten – und den Abend<br />
geniessen.<br />
Die Männer sind fürs Feuermachen zuständig,<br />
und wir Frauen schauen zu. Es ist Michael<br />
und Lukas nämlich nicht Herausforderung genug,<br />
Feuer mit einem speziellen Feuerstein zu<br />
entfachen – nein – ihr Ziel ist, es ganz traditionell<br />
mit Holzstäben zu schaffen. Bis jetzt haben<br />
sie allerdings noch nicht die richtige Kombination<br />
von hartem und weichem Holz gefunden<br />
und müssen notgedrungen auf den Feuerstein<br />
ausweichen. Für Viviane und mich hat<br />
dieser Prozess durchaus Unterhaltungswert,<br />
den wir uns nicht entgehen lassen.<br />
Da hier kaum andere Touristen campieren,<br />
haben wir im Mikumi-Park viel Raum für uns.<br />
Wir geniessen zwei Tage mit wunderschönen<br />
Tierbegegnungen: sich paarende Löwen und<br />
im Sand badende Elefanten. Nach einem staubigen<br />
Tag stellen wir jeweils einen Gusseisentopf<br />
ins Feuer, erhitzen Wasser aus unserem<br />
Vorrat, hängen die Buschdusche am Ast eines<br />
riesigen Baobab auf und geniessen bei einem<br />
ungewöhnlich orange leuchtenden Vollmond<br />
eine warme Dusche unter dem Nachthimmel.<br />
Duschen und Haarewaschen mit 10 Litern?<br />
Verschwendung. Eigentlich reichen 5 Liter. Später<br />
suchen wir am Himmel mithilfe der Sternkarte<br />
nach Sternbildern: Kreuz des Südens,<br />
Altar, Zirkel, Südliches Dreieck.<br />
Grenzerfahrung. Auf unserer Weiterfahrt erleben<br />
wir ausserhalb des Ruaha-Nationalparks<br />
aus erster Hand, weshalb man Elefanten<br />
nur mit laufendem Motor beobachten<br />
soll: Auf der breiten zweispurigen Naturstrasse<br />
sehen wir in den Büschen am Strassenrand<br />
einen Elefanten friedlich fressen. Wir verlangsamen,<br />
um Fotos zu machen. Plötzlich<br />
dreht sich das Tier um und stürmt ohrenwedelnd<br />
auf uns zu. Erst nach eiligem Wenden<br />
realisieren wir, dass es sich um ein Muttertier<br />
handelt, denn auf der anderen Strassenseite<br />
steht, gut versteckt in den Büschen, ein Junges.<br />
Wir befinden uns also zwischen einer<br />
aufgebrachten Elefantenkuh und ihrem Jungtier!<br />
Es ist äusserst beeindruckend – um nicht<br />
zu sagen beängstigend, mit welcher Geschwindigkeit<br />
und über welche Distanz die<br />
Elefantenmutter unserem Auto folgt, bis sie<br />
endlich von uns ablässt und zu ihrem Jungen<br />
zurückkehrt.<br />
Wir verlassen Tansania über Tunduma.<br />
«T.i.A.» in Reinkultur! Diesen Grenzübergang<br />
muss man als Spezialerlebnis einordnen. Eine<br />
riesige Blechlawine, die sich durch einen mehrere<br />
Hundert Meter langen Grenzkorridor<br />
schiebt. Zwischen grosse Trucks zwängen sich<br />
Autos, drängen sich Tuk Tuks und andere Fahrzeuge.<br />
Während Michael aussteigt und sich mit<br />
allen Pässen, Wagen- und Versicherungspapieren<br />
zu Fuss einen Weg durchs Durcheinander<br />
zu einem Office bahnt, setze ich mich ans<br />
Steuer, und wir folgen dem Rhythmus der<br />
Blechlawine bis zu einem bewaffneten Posten,<br />
der nach Papieren fragt. Die haben wir natürlich<br />
nicht, die hat ja Michael mitgenommen.<br />
«Okay», meint der Mann. «Fahrt da rüber und<br />
wartet!» Wir tun dies bei einem weiteren Posten.<br />
Dort werden wir gefragt, was wir hier machen.<br />
Wir antworten: «Wir warten.» Der<br />
Grenzpolizist meint, wir seien im Weg und<br />
fragt nach den Papieren. Ich habe ja keine Ahnung<br />
wo Michael und die Papiere gerade sind,<br />
also mache ich eine ausladende Armbewegung<br />
Richtung allgemeines Chaos. Der Mann hat<br />
Durst, deutet auf unsere zwei Flaschen Cola<br />
und fragt, ob er eine Flasche haben dürfe. Ja<br />
klar. Sein Freund habe aber auch Durst. Also<br />
nimmt er gleich beide Flaschen. Dafür dürfen<br />
wir uns wieder in die Blechschlange einreihen.<br />
Bei fliegenden Händlern, die in diesem Gedränge<br />
geröstete Erdnüsse, Zuckerrohr und<br />
Getränke anbieten, kaufen wir flüssigen Nachschub.<br />
Die Kinder und ich erreichen einen letzten<br />
mit Stacheldraht gesicherten Kontrollposten.<br />
Hier ist vorerst Schluss. Ich werde von freundlichen<br />
Beamten auf einen freien Platz inmitten<br />
29
Kalambo-Falls. Zeit für ein Familienfoto bei den<br />
zweithöchsten Wasserfällen Afrikas (oben).<br />
Begeisternde Tierwelt. Wildtiere auf Schritt und<br />
Tritt: Elefantenherde mit Jungtier (unten),<br />
Warzenschwein, Antilope, Löffler (rechts v.o.n.u.).<br />
Geländegängig. Ein Allradfahrzeug ist abseits<br />
der Hauptstrassen ein Muss (rechte Seite).<br />
abgewrackter Autos gewiesen, um dort – richtig<br />
– zu warten. Ich frage die Männer, ob sie<br />
ein Auge auf die Kinder im Auto haben könnten,<br />
während ich meinen Mann suche. Ich bewege<br />
mich gegen den Strom und entdecke<br />
schliesslich Michael, der ganz erstaunt ist, dass<br />
wir so weit gekommen sind. Bis wir die Grenze<br />
schliesslich überqueren können, sind total drei<br />
Stunden vorbei. Michael findet, das sei eine<br />
gute Zeit. Jedenfalls war sie reich an ungewohnten<br />
Begegnungen.<br />
Der Grenzkorridor hat auch Vorteile: Man<br />
kann sich nicht verfahren oder verlaufen. Das<br />
haben wir bei unserer letzten Afrikareise nämlich<br />
geschafft: Wir sind aus Namibia ausgereist<br />
und haben in Sambia keinen Grenzposten gefunden,<br />
bis uns bewaffnete Beamte in einem<br />
Auto behutsam auf den richtigen Weg führten.<br />
Unser Fehler? Wir hatten nach einem grösseren,<br />
soliden Gebäude gesucht. Für uns war es<br />
neu, dass ein Grenzposten auch aus einer baufälligen<br />
Hütte und einem durchgerosteten Trailer<br />
bestehen kann.<br />
Interessante Gespräche. Der neue Reiseabschnitt<br />
in Sambia beginnt mit dem Kaufen einer<br />
Sambia SIM-Karte, weil diejenige von<br />
Tansania keine 100 Meter hinter der Grenze<br />
nicht mehr funktioniert. Nach dem Geldwechsel<br />
und der Bezahlung von «Gemeindegebühren»<br />
machen wir uns auf den Weg zu<br />
den Kalambo-Falls. Mit 221 Metern, nach den<br />
Tugela Falls in Südafrika, immerhin die zweithöchsten<br />
in ganz Afrika.<br />
Als wir am nächsten Morgen zwei Angestellte<br />
dieses National Monuments treffen, um<br />
die Formalitäten zu erledigen, bemerken wir,<br />
dass die Männer gute Schuhe tragen, was eher<br />
ungewöhnlich ist. Sie bejahen unsere Frage, ob<br />
es möglich sei, in die Schlucht an den Fuss des<br />
Wasserfalls zu klettern. Zuerst aber machen wir<br />
mit den Kindern eine einfache Rundtour, bevor<br />
sich diese glücklich ihrem iPod zuwenden<br />
dürfen und wir Eltern in die Schlucht geführt<br />
werden. Auf dieser Tour überqueren wir – nicht<br />
ganz offiziell – wieder die Grenze nach Tansania.<br />
Bei der Flussüberquerung im Talboden<br />
rutscht Michael aus und versenkt Handy und<br />
Fotoapparat – auf Nimmerwiedersehen! Meine<br />
Kamera bleibt zum Glück trocken. Der Wasserfall<br />
ist gigantisch, er ist sogar fürs Weitwinkelobjektiv<br />
beinahe zu gross. Auf dem Rückweg<br />
kommen wir an unsere Grenzen. Der Boden<br />
ist rutschig wie eine Seifenbahn. Unser afrikanischer<br />
Führer, mit dem leichtfüssigen Gang<br />
einer Bergantilope, hat überhaupt keine Probleme.<br />
Wir sind im afrikanischen Rift Valley. Für<br />
Viviane, die in der Schule den grossen Grabenbruch<br />
und den Tanganjikasee, den längsten<br />
und zweittiefsten Süsswassersee der Erde,<br />
durchgenommen hat, ist es natürlich sehr spannend,<br />
das aus einem Schulbuch gelernte nun<br />
30 GLOBETROTTER-MAGAZIN herbst 2011
afrika<br />
mit eigenen Augen zu sehen. Garantiert unvergesslich<br />
wird die Geschichte aber dank eines<br />
lokalen Farmers, der erzählt, dass er als Kind<br />
im See geschwommen ist und mit Freunden<br />
hier Wasserskifahren gelernt hat. Früher ist<br />
man davon ausgegangen, dass es im See genügend<br />
Fische gibt und die Krokodile deshalb<br />
keine Menschen angreifen; dies auch, weil der<br />
Mensch nicht ins natürliche Beuteschema passt.<br />
Mit der Zunahme des kommerziellen Fischfangs<br />
gilt das allerdings nicht mehr …<br />
Wie wir so am Ufer des Sees stehen und<br />
aufs offene Wasser blicken, müssen wir uns<br />
richtig bewusst machen, dass das «nur» ein See<br />
ist. In unseren Köpfen taucht automatisch das<br />
Wort «Meer» auf.<br />
Bei den heissen Quellen von Kapishya geniessen<br />
wir das 40° Grad warme, schwefelfreie<br />
Wasser. Viviane und Lukas müssen wir beinahe<br />
bestechen, damit sie bereit sind, die «Badewanne»<br />
gelegentlich wieder zu verlassen.<br />
Für uns Eltern bietet sich abends im grossen<br />
Gemeinschaftsraum des Campingplatzes<br />
bei ausgezeichnetem Essen Gelegenheit, mit<br />
Leuten aus aller Welt interessante Gespräche<br />
ANGOLA<br />
SAMBIA<br />
DEMOKRATISCHE<br />
REPUBLIK KONGO<br />
UGANDA<br />
RUANDA<br />
BURUNDI<br />
Tanganjikasee<br />
Kapishya<br />
Hot Springs<br />
South<br />
Luangwa<br />
N.P.<br />
TANSANIA<br />
Kalambo Falls<br />
North<br />
Luangwa<br />
N.P.<br />
Tunduma<br />
MALAWI<br />
Ruaha<br />
N.P.<br />
Mikumi<br />
N.P.<br />
KENIA<br />
Morogoro<br />
Dar es<br />
Salaam<br />
Selous<br />
Wildreservat<br />
Sansibar<br />
Lusaka<br />
MOSAMBIK<br />
NAMIBIA<br />
Livingstone<br />
Victoria<br />
Falls<br />
ZIMBABWE<br />
BOTSWANA<br />
zu führen. Wir erfahren von Farmern, weshalb<br />
zum Beispiel Apfelbäume in diesem Klima<br />
langfristig keine guten Ernteerträge bringen.<br />
Die Erholungsphase in der kalten Jahreszeit ist<br />
zu kurz. Mark Harvey, der Manager der Lodge<br />
und eines Safariunternehmens, streicht die ausserordentliche<br />
Fruchtbarkeit des Bodens in<br />
grossen Gebieten Sambias hervor: Zugeschnittene<br />
Äste, die er als Stützen im Garten verwenden<br />
will, muss er dick mit Farbe bestreichen,<br />
sonst schlagen sie aus und er wisse dann nicht<br />
mehr, was Nutzpflanze und was Stütze sei. Er<br />
beschreibt Sambia als Kornkammer Afrikas.<br />
Dass das Potenzial dieser Kornkammer offensichtlich<br />
nicht ausgeschöpft wird, zeigt, dass<br />
einiges nicht optimal läuft.<br />
Viviane und Lukas haben andere Prioritäten:<br />
Erstmals treffen wir hier auf andere Familien.<br />
Es sind nicht «normale» Touristen wie wir,<br />
sondern Familien, die in diesem Erdteil leben<br />
und an diesem wunderschönen Ort einige Tage<br />
Ferien machen. Sie gehen ganz selbstverständlich<br />
davon aus, dass auch wir aus der Umgebung<br />
kommen. Unsere Kinder haben grossen<br />
Spass daran, mit anderen Kids herumzutollen.<br />
Hier, im eingezäunten Gebiet, dürfen sie einem<br />
Ball auch einmal in die Büsche nachrennen.<br />
Etwas, das sonst streng verboten ist – zu gefährlich<br />
wegen der Wildtiere.<br />
Lokale Fahrgäste. Wir nähern uns einem<br />
weiteren Höhepunkt unserer Reise: das<br />
Luangwa-Tal mit seinen Parks South Luangwa<br />
und North Luangwa, an dessen nördlichem<br />
Eingang gross das Emblem der Zoologischen<br />
Gesellschaft Frankfurt prangt. Diese ist<br />
hier seit 24 Jahren tätig und hat im Mai 2010<br />
den Transport weiterer fünf Nashörner aus<br />
Südafrika in ein abgeschirmtes Areal finanziert.<br />
Das Luangwa-Tal ist ziemlich abgelegen<br />
und touristisch wenig erschlossen. Es ist also<br />
nicht erstaunlich, dass wir die einzigen Gäste<br />
in einem Community Bush Camp sind. Hier<br />
finden auch ehemalige Wilderer nach einer<br />
«Umschulung» eine Anstellung. Wir werden<br />
vom Koch des Bush Camps bekocht, und als<br />
wir nach Feuerholz fragen, liefert man uns die<br />
Glut gleich mit! Es wird eine laute Nacht. Noch<br />
31
afrika<br />
nie haben wir Flusspferde so nahe<br />
und so lange in einer solchen Intensität<br />
gehört. Als wir einen<br />
Guide am Morgen darauf ansprechen,<br />
lächelt er nur und meint, in<br />
der Nacht hätten zwei Bullen miteinander<br />
gekämpft. Aha.<br />
Wir überqueren den Luangwa-<br />
Fluss mit einem Ponton. Eine<br />
abenteuerliche Angelegenheit.<br />
Der Fährmann hat Freude an unseren<br />
Kindern und lässt sie das<br />
Floss mit dem Stahlseil über den<br />
Fluss ziehen. Dabei wacht er mit<br />
aufmerksamem Auge, dass nichts<br />
passiert. Wenn man bedenkt, dass<br />
der Fluss haufenweise Flusspferde und die weltweit<br />
grösste Krokodilpopulation beherbergt, so<br />
ist das sicher Stoff für bleibende Erinnerungen.<br />
Da wir meist auf abgelegenen Strassen fahren,<br />
haben wir auch keine Bedenken, Anhalter<br />
mitzunehmen. Hier lauern kaum Banden, zu<br />
selten kommt ein Auto vorbei. Unsere Fahrgäste<br />
sind Frauen mit Kind, alte Leute, Lehrer.<br />
Sie alle haben eines gemeinsam: Sie tragen Flipflops!<br />
Unser Favorit ist ein alter Mann, der<br />
beim Aussteigen Mühe bekundet, seine Machete<br />
in den beengten Platzverhältnissen zwischen<br />
den Beinen hervorzuziehen.<br />
Als wir wegen einer jungen Frau mit Kind<br />
anhalten, sehen wir zu spät, dass sie ihren gesamten<br />
Hausrat mit sich führt. Sie wartet wegen<br />
eines Todesfalls in der Familie auf eine Mitfahrgelegenheit<br />
in ein 60 Kilometer entferntes<br />
Dorf. Schon ist ein Mann aufs Autodach geklettert<br />
und Dorfleute reichen ihm die Ladung<br />
hoch. Wir schauen uns etwas ratlos an. «Ich<br />
klettere besser hoch und sehe mal nach», meint<br />
Michael. Als alles festgezurrt ist und das Okay<br />
zum Abfahren kommt, stellt sich heraus, dass<br />
die Frau nicht nur ein Kind, sondern fünf Kinder<br />
mitnehmen will! Wir sind sprachlos. Das<br />
geht nun beim besten Willen nicht. Zum Glück<br />
erkennt das auch die Frau, und mit vereinten<br />
Kräften wird alles wieder abgeladen.<br />
Zurück in den Alltag. Der South-Luangwa-<br />
Nationalpark wird zu meinem Lieblingspark<br />
auf dieser Reise. Der Nsefu-Sektor ist ein<br />
Traum für Vogelliebhaber. Da die Raubkatzen<br />
durch Abwesenheit glänzen, erleben wir während<br />
einer geführten Nachtfahrt eine äusserst<br />
friedliche Stimmung. Wir haben das Gefühl,<br />
wir könnten die am Boden liegenden Puku-<br />
Antilopen streicheln, wenn wir uns nur etwas<br />
weiter aus dem offenen Auto lehnen würden.<br />
Ein wunderschönes Erlebnis. Auf der Rückfahrt<br />
überholt unser Guide auf der Strasse ein<br />
Flusspferd. Ich bin froh, dass wir nicht selbst<br />
fahren, denn Flusspferde sind schnell. Unser<br />
Fahrer hat Erfahrung und weiss, was er riskieren<br />
darf.<br />
Nicht nur, dass wir von der vielfältigen<br />
Tierwelt begeistert sind, der bezahlbare Campingplatz<br />
verwöhnt uns mit gutem Essen und<br />
die Kinder geniessen das kleine Schwimmbad.<br />
Wir verlassen den Park durch den nördlichen<br />
Ausgang, durchqueren dabei wasserführende<br />
Flüsse, bevor wir die Escarpment-Road<br />
hochfahren und schliesslich vom Mutinondo<br />
Ziel erreicht. Die Victoriafälle bei Livingstone<br />
(links oben).<br />
Flussüberquerung. Prickelndes Abenteuer auf<br />
dem Ponton, denn der Luangwa-River ist voller<br />
Flusspferde und Krokodile (oben).<br />
Nichts zu machen. Nicht einmal drei Mechaniker<br />
können helfen (links).<br />
Wilderness Camp aus einen atemberaubenden<br />
Ausblick auf eine scheinbar endlose Ebene geniessen.<br />
Wow! Die Lodge ist leider ausgebucht.<br />
Wir schlafen in den Dachzelten, und als nachts<br />
Regen einsetzt, wird es nass in den undichten<br />
Zelten. Gar nicht angenehm, bei dieser Kälte<br />
in feuchten Schlafsäcken zu liegen. Uns bleibt<br />
leider nichts anderes übrig, als am nächsten<br />
Morgen aufzubrechen.<br />
Eigentlich wollen wir auf der geteerten<br />
Strasse bis nach Lusaka durchfahren – wenn<br />
das Auto mitspielt, denn wir hören ein leichtes<br />
Klicken aus dem Motorraum und halten in der<br />
nächsten Ortschaft an. Fazit nach zweistündiger<br />
Beratung von drei Mechanikern: Möglicherweise<br />
ist ein Glied der Nockenwellenantriebskette<br />
beschädigt. Sie meinen: «Fahrt einfach<br />
weiter nach Lusaka und lasst das Auto dort<br />
gründlich durchchecken.» Leider kommt es<br />
nicht mehr dazu. Keine 150 Kilometer weiter<br />
ist das Auto tot – this is Africa! Wir treffen auf<br />
hilfsbereite Menschen und übernachten auf<br />
dem Zeltplatz einer Farm.<br />
Mit dem Ersatzauto einer anderen Autovermietung<br />
fahren wir am nächsten Tag weiter<br />
nach Livingstone. Die restlichen Tage unserer<br />
Reise sind wir ohne Auto unterwegs. Mit gelegentlichen<br />
Taxifahrten und zu Fuss erkunden<br />
wir die Victoriafälle auf der Simbabwe-Seite.<br />
Von hier erscheinen sie noch imposanter als<br />
von Sambia aus.<br />
Die Nacht vor unserer Abreise verbringen<br />
wir in einer wunderschönen Lodge direkt am<br />
Ufer des Sambesi und hören ein letztes Mal das<br />
charakteristische Grunzen der Flusspferde. So<br />
schnell gehen viereinhalb Reisewochen vorbei.<br />
Wieder zu Hause bleiben uns einige Tage<br />
zum Akklimatisieren, bevor uns der Arbeitsund<br />
Schulalltag wieder eingeholt hat. Alltag<br />
bedeutet allerdings auch, dass wir schon bald<br />
wieder mit der Planung einer nächsten Reise<br />
beginnen können …<br />
silvia-gerber@bluewin.ch<br />
© <strong>Globetrotter</strong> Club, Bern<br />
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