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Umfangsvermehrungen können u.a. vergrößerte Nieren, Abszesse oder Neoplasien sein<br />
(BARTEN 2006). Für einen Prolaps des Hemipenis sind häufig Traumata während der<br />
Kopulation verantwortlich. Das traumatisierte Gewebe schwillt dabei stark an und kann nicht<br />
mehr zurück gezogen werden (DENARDO 2006).<br />
2.9.6. Erkrankungen des Reproduktionstraktes<br />
Follikelstase und Legenot sind häufige Erkrankungen der Bartagamen. Die Tiere sind bei der<br />
Vorstellung meist abgemagert, weisen jedoch ein pralles Abdomen auf. Ihr Allgemeinzustand<br />
kann je nach Erkrankungsstärke variieren. Bei einer Follikelstase sind die Follikel bei der<br />
Palpation häufig nicht gut abgrenzbar und wenig verschieblich. Im Röntgenbild ist keine<br />
Verschalung sichtbar. Bei einer Legenot sind die Eier hingegen deutlich abgrenzbar und<br />
verschieblich, röntgenologisch lassen sich verschalte Eier erkennen. Die Ursachen der<br />
Follikelstase sind noch nicht eindeutig identifiziert, es wird aber vermutet, dass sie durch<br />
hormonelle Imbalancen, ausgelöst durch haltungsbedingten oder infektionsbedingten Stress,<br />
auftreten können (STAHL 2001, JOHNSON u. TEMPE 2006). Die Ursachen einer Legenot<br />
können als obstruktiv oder nicht obstruktiv eingestuft werden. Obstruktive Ursachen sind<br />
solche, bei denen es anatomische Schwierigkeiten bei der Eiablage gibt, wie z.B. zu große,<br />
missgebildete oder zerstörte Eier, Strikturen des Ovidukts, Verformungen oder inadäquate<br />
Größe des Beckens, oder auch extrauterine platzfordernde Hindernisse wie Abszesse,<br />
Tumoren oder Uratsteine. Nicht obstruktive Ursachen umfassen alle weiteren möglichen<br />
Ursachen wie mangelnder oder inadäquater Ablageplatz, falsche Ernährung, Temperatur oder<br />
andere Haltungsmängel, Hypokalzämie, Dehydratation, fehlende Energiereserven durch<br />
starke Abmagerung sowie Infektionen des Reproduktionstraktes (DENARDO 2006). Die<br />
Ultraschalluntersuchung kann bei der Diagnose und der Unterscheidung zwischen<br />
Follikelstase und Legenot hilfreich sein (STAHL 2001). Bei einem Grünen Leguan mit<br />
Follikelstase konnte per Ultraschall eine Follikeltorsion sowie entartete Follikel dargestellt<br />
werden. Die verdrehten Follikel stellten sich hyperechogener dar als angrenzende<br />
physiologische Follikel. Weiterhin konnte eine große, irregulär geformte, heterogene Masse<br />
sonographisch in der kaudalen Zölomhöhle dargestellt werden. Diese konnte später<br />
histopathologisch als zwei abnorme Follikel identifiziert werden (MEHLER et al. 2002). Bei<br />
Legenot kann der Ultraschall unter anderem dazu dienen, fehlgebildete Eier zu erkennen.<br />
LOVE et al. (1996) beschreiben hierzu einen Fall beim Grünen Leguan, bei dem<br />
sonographisch eine stark echogene Struktur mit irregulärer Umrandung und distalem<br />
Schallschatten in der kaudalen Zölomhöhle sichtbar war. Diese stellte sich später als<br />
zurückgehaltenes Ei heraus. Weiterhin konnte in zwei Fällen von Legenot beim Grünen<br />
Leguan freie Flüssigkeit in der Zölomhöhle nachgewiesen werden, die auf eine Peritonitis und<br />
entzündliche Krankheitsprozesse am Reproduktionstrakt hinwiesen (LOVE et al. 1996).<br />
PEES (2009b) gibt an, dass bei „präovulatorischer“ Legenot oft stark vergrößerte Follikel<br />
darstellbar sind und dass beim grünen Leguan ein Follikeldurchmesser von über 15 mm einen<br />
Hinweis auf die Erkrankung geben kann.<br />
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