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Umständen zur Fehldiagnose einer akuten Hepatose führen, wenn der Halter sein Tier erst im<br />

Endstadium der chronischen Form dem Tierarzt vorstellt und vorherige Veränderungen seines<br />

Tieres nicht bemerkt hat (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Zur Diagnose des<br />

Fettleber-Syndroms können eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt werden.<br />

Hämatologische und blutchemische Parameter können bei einer Laboruntersuchung verändert<br />

sein und Hinweise auf Leberschädigung bzw. den Allgemeinzustand des Tieres geben. Die<br />

bei Säugern untersuchten Leber-spezifischen Enzyme (Aspartat-Amino-Transferase = AST,<br />

Alkalische Phosphatase = AP, Alanin-Amino-Transferase = ALT) sind jedoch bei Reptilien<br />

auch in vielen anderen Geweben zu finden, weshalb bei Erhöhung nicht unbedingt auf eine<br />

Lebererkrankung geschlossen werden kann. Die γ-Glutamyl-Transferase (= GGT) ist zwar<br />

auch bei Reptilien ein spezifisches Enzym der Gallengänge, kommt jedoch im Blutplasma nur<br />

in sehr geringen Mengen vor. Gallensäuren, welche bei Säugern und vor allem bei Vögeln zur<br />

Leberdiagnostik herangezogen werden, sind bei Reptilien möglicherweise spezifisch,<br />

variieren jedoch sehr stark von Art zu Art. Für Biliverdin, das bei Reptilien in der Leber<br />

entstehende Abbauprodukt des Hämoglobins, gibt es momentan noch kein praxis-taugliches<br />

Testsystem. In Zukunft könnten intensivere Untersuchungen der Isoenzyme z.B. der<br />

Laktatdehydrogenase (= LDH) auch bei Reptilien die spezifische Labordiagnostik der Leber<br />

verbessern (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Weiterhin kann die<br />

Röntgenuntersuchung einen Hinweis auf Lebervergrößerung geben. Sehr starke<br />

Vergrößerungen sowie nur geringfügige Veränderungen können jedoch unerkannt bleiben<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Per Ultraschall lassen sich der Grad der<br />

Vergrößerung der Leber sowie die Veränderung des Lebergewebes im Allgemeinen gut<br />

darstellen. Die Leber kann sich bei schwerer Lipidose als stark hyperechogen darstellen.<br />

Zudem ist eine Ultraschall-überwachte Entnahme einer Leberbiopsie von großem<br />

diagnostischen Wert. Die Probe sollte anschließend histologisch auf den Grad der Verfettung<br />

hin untersucht werden sowie bei speziellem Verdacht auch mikrobiologisch bzw. auf toxische<br />

Substanzen. Zur sicheren Diagnosestellung empfiehlt sich die Entnahme mehrerer Biopsien<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Diese können unter Umständen auch per<br />

Endoskopie oder im Rahmen einer explorativen Zöliotomie entnommen werden (STAHL<br />

2001, HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006).<br />

Gicht:<br />

Wird Harnsäure nicht ausreichend über die Nieren ausgeschieden, so kommt es zu deren<br />

Anreicherung im Blut (Urikämie). Ursächlich für die mangelhafte Ausscheidung kommen<br />

eine Dehydratation, Niereninsuffizienz oder erhöhte Proteinzufuhr in Frage. Liegt eine<br />

Nephropathie vor, so kann das Kalzium-Phosphor-Verhältnis stark verschoben oder<br />

umgedreht sein (KLINGENBERG 2001b). Die Ablagerung der schlecht wasserlöslichen<br />

Uratkristalle kann in verschiedenen Geweben stattfinden, so werden die Nierengicht,<br />

Gelenkgicht und Viszeralgicht unterschieden (KÖHLER et al. 2003, MADER 2006). Die<br />

Gichtablagerungen können in einigen Fällen röntgenologisch in der Niere oder anderen<br />

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