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Geotrichum verwechselt. Neben Fusarium semitectum, welcher für Panzernekrosen bei<br />
texanischen Landschildkröten (Gopherus berlandieri) verantwortlich gemacht wird, ist<br />
CANV momentan der einzige Pilz, für den eine primäre Pathogenität bei Reptilien<br />
nachgewiesen werden konnte. Viele weitere Hefen und andere Pilze werden bei Reptilien<br />
ausschließlich als Sekundärerreger angesehen (PARÉ u. SIGLER 2006).<br />
2.9.4. Metabolische Erkrankungen<br />
Haltungsbedingter sekundärer Hyperparathyreodismus:<br />
Bartagamen sind häufig vom haltungsbedingten sekundären Hyperparathyreodismus<br />
betroffen. Durch mangelhafte Zufütterung von Kalzium oder fehlendes bzw. fehlerhaftes UV-<br />
Licht kommt es mit der Zeit zur Ausbildung eines sekundären Hyperparathyreodismus. Dieser<br />
führt letztendlich zu dystrophischen Knochenveränderungen, die eine Knochenerweichung<br />
und -verbiegung, Skoliosen, Kyphosen oder pathologische Frakturen zur Folge haben.<br />
Weiterhin treten Symptome wie Schwäche, Anorexie, Tremor, Konstipation und letztendlich<br />
auch eine Niereninsuffizienz infolge der Hypokalzämie auf (SCHILLIGER 1999, JOHNSON<br />
u. TEMPE 2006).<br />
Fettleber-Syndrom:<br />
Das chronische Fettleber-Syndrom der Reptilien kann, wie bei Säugern auch, viele<br />
verschiedene Ursachen haben. Zunächst kann als Krankheitsursache eine zu fettreiche<br />
Fütterung in Frage kommen. Bartagamen können z.B. mit zu großen Mengen an Insekten<br />
(z.B. Galleria mellonella, Acheta domesticus) und vor allem Mehlwürmern (Zophobas<br />
morios, Tenebrio molitor) überfüttert werden (SCHILLIGER 1999). Weitere Ursachen sind<br />
u.a. Bewegungsmangel, metabolische Dysfunktion aufgrund von inadäquaten<br />
Temperaturverhältnissen oder auch eine gestörte Reproduktionstätigkeit. Letzteres tritt bei<br />
weiblichen Tieren auf, die physiologischerweise saisonal Fett einlagern, welches im späteren<br />
Zyklus zur Follikulogenese und Eiproduktion mobilisiert wird. Fehlt diesen Tieren jedoch die<br />
Möglichkeit zur Fortpflanzung und Eiproduktion, so kann es zur Akkumulation des Fetts und<br />
pathologischen Zuständen kommen. Akute Hepatosen kommen bei Reptilien sehr viel<br />
seltener vor. Sie können u.a. durch Intoxikationen (z.B. durch Ivermectin) hervorgerufen<br />
werden (HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Klinische Symptome der chronischen<br />
Hepatose sind u.a. reduzierter Appetit, zunehmende Inaktivität und Infertilität,<br />
kontinuierlicher Gewichtsverlust, Anorexie nach Winterschlaf und veränderte Konsistenz und<br />
Farbe der Fäzes. Bei der akuten Form sind vor allem eine plötzlich auftretende Anorexie und<br />
Depression, Diarrhoe, sowie in schweren Fällen auch die Ausscheidung von grünlichen<br />
Uraten (Hinweis auf schwere Leberschädigung und Gallenstau) zu beobachten<br />
(HERNANDEZ-DIVERS u. COOPER 2006). Im Endstadium der chronischen Hepatose kann<br />
es zum ähnlichen klinischen Bild wie bei einer akuten Hepatose kommen. Dies kann unter<br />
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