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durchgeführt werden, um den Stein zu identifizieren. Bei Echsen ohne Harnblase (wie der<br />
Bartagame) befinden sich solche Uratsteine häufiger im Bereich der Kloake oder des Rektums<br />
(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006). Eine recht<br />
häufige Erkrankung ist die Lähmung des Harnsacks (bei Echsen mit Harnblase). Der<br />
Harnsack nimmt bei dieser Erkrankung den Großteil der Leibeshöhle ein, was sich im<br />
Röntgenbild als diffuse Verschattung darstellt. Erst nach Eingabe von Kontrastmittel kann der<br />
Magen-Darm-Trakt dann häufig „schwimmend“ auf dem Harnsack dargestellt und eine<br />
Verdachtsdiagnose gestellt werden, die sonographisch bestätigt werden kann (PEES u.<br />
KRAUTWALD-JUNGHANNS 2009). In einigen Fällen kann eine Geschlechtsbestimmung<br />
auch bei nicht trächtigen oder Follikel-anbildenden Tieren röntgenologisch durchgeführt<br />
werden. Dies ist z.B. bei einigen Waranen möglich, bei denen die kalzifizierten Hemipenes<br />
sichtbar sind (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001).<br />
Eine Follikel- bzw. Eianbildung kann im Röntgenbild erst ab einer gewissen Größe dargestellt<br />
werden. Die rundlichen Strukturen reihen sich strangartig bilateral auf und füllen meist einen<br />
Großteil der Zölomhöhle aus (SILVERMAN 2006). Die Anzahl und Größe der Eier variieren<br />
dabei stark von Art zu Art, so werden z.B. bei der Krustenechse (Heloderma spp.) nur ein bis<br />
zwei Eier ausgebildet, bei der Bartagame (Pogona spp.) hingegen häufiger mehr als 10 Eier<br />
(SCHILDGER u. HÄFELI 1992). Der Magen-Darm-Trakt wird dadurch nach kranial und<br />
dorsal verdrängt. Die Follikel sind hierbei von mittlerer Röntgendichte, bis sie zu Eiern<br />
heranreifen und schließlich von einer kalzifizierten, röntgendichten Schale umgeben werden<br />
(SILVERMAN 2006). Diese Schale ist von für die jeweilige Echsenart spezifischer Dicke<br />
und sollte regelmäßig und ohne Rauigkeiten im Röntgenbild erscheinen (SCHILDGER u.<br />
HÄFELI 1992). Ist dies nicht der Fall, werden also beispielsweise unregelmäßig geformte<br />
oder verschalte, offensichtlich miteinander verklebte oder zu große Eier nachgewiesen, so<br />
kann dies ein deutlicher Hinweis auf Legenot sein. Je länger die Eiablage sistiert, desto<br />
stärker kann sich die Eischale im Röntgenbild darstellen. Andererseits können die Eier bei<br />
Legenot auch vollkommen normal erscheinen und dennoch nicht abgelegt werden, wenn<br />
dafür andere Ursachen, wie z.B. Haltungsfehler verantwortlich sind. Bereits im Stadium der<br />
Follikelreifung kann es zu Problemen kommen. Eine Follikelstase stellt sich röntgenologisch<br />
häufiger als röntgendichteres Areal in der mittleren Zölomhöhle dar, in dem meist noch<br />
multiple rundliche Strukturen mehr oder weniger deutlich abgrenzbar sind. Es kann jedoch<br />
auch nur ein diffus verwaschenes kaudales Zölom aufgrund von Flüssigkeitsansammlung<br />
erkennbar sein (SCHILDGER u. HÄFELI 1992, HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-<br />
DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006).<br />
Bei viviparen Echsen, wie z.B. dem Blauzungenskink (Tiliqua nigrolutea) oder der<br />
Tannenzapfenechse (Trachydosaurus rugosus), kann eine Trächtigkeit aufgrund der<br />
sichtbaren Skelette der Feten nachgewiesen werden. Am Verkalkungsgrad des Skelettes kann<br />
das Stadium der Trächtigkeit abgeschätzt werden. Sind Schädel und Wirbelsäule gut<br />
differenzierbar, so spricht dies für das Stadium kurz vor der Geburt. Bei einer Dystokie kann<br />
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