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2001, SILVERMAN 2006). Des Weiteren ist die Röntgendiagnostik entscheidend für den Nachweis von Frakturen, Luxationen oder einen artikulären Gicht (Nachweis von röntegndichten Uratkristallen im Gelenk) (REDROBE u. WILKINSON 2002). 2.7.3.2. Gastrointestinaltrakt Der Gastrointestinaltrakt wird sowohl in der dorsoventralen als auch in der lateralen Ebene beurteilt. Die einzelnen Organe (Darm, Magen, Pankreas, Leber ) sind in der Regel von ähnlicher Röntgendichte und lassen sich im nativen Röntgenbild nur schwer bis gar nicht voneinander unterscheiden. Abgegrenzt werden können der Magen oder Anteile des Darms, wenn diese mit Gas oder röntgendichtem Material gefüllt sind (SILVERMAN 2006). Eine starke Aufgasung des Magen-Darm-Traktes kann hierbei auch ein Hinweis auf eine Enteritis sein. Häufig werden bei Echsen auch kleine Mengen von röntgendichten Steinen im Magen- Darm-Trakt nachgewiesen. Dies bereitet bis zu einem gewissen Grad meist keine klinischen Probleme, kann aber bei großen Mengen, scharfkantiger Form oder ungünstiger Lage zu Obstruktionen und Irritationen führen. Eine Konstipation wird im Röntgenbild deutlich durch einen stark dilatierten Anteil des Darms, in dem es auch zur Anschoppung von Material gekommen ist. Um den Bereich der Anschoppung deutlicher zu machen bzw. um den Grad der Verstopfung darzustellen, werden Kontrastmittelpassagen durchgeführt. Kontrastmittelpassagen können außerdem hilfreich sein bei der Identifizierung intrazölomaler Massen. Durch das Kontrastmittel kann häufig unterschieden werden, ob sich die Masse intraluminal oder extraluminal befindet (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Die Leber befindet sich im mittleren Zölom entlang der ventralen Bauchwand. Bei Vergrößerung kann sie den Magen-Darm-Trakt nach dorsal ins Lungenfeld verdrängen (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006). 2.7.3.3. Urogenitaltrakt Die Nieren sind bei den Echsen nur schlecht röntgenologisch darstellbar. Sie befinden sich in der kaudalen Zölomhöhle dorsal in die Beckenhöhle reichend. Physiologischerweise sind sie nicht sichtbar, jedoch kann der kraniale Anteil bei Vergrößerung direkt kranial des Beckens sichtbar werden. Eine Renomegalie kann z.B. durch tumoröse Veränderungen oder Gicht entstehen (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Vergrößerte Nieren können dann auch zu Obstipationen im Kolonbereich führen, welche durch Gasansammlung oder Anschoppung von Darminhalt klinisch auffällig werden (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002). Weiterhin können die Nieren auf dem Röntgenbild deutlich zu sehen sein, wenn sie kalzifiziert sind (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Beim Grünen Leguan (Iguana iguana) können echte Blasensteine auftreten und im Röntgenbild sichtbar gemacht werden. Bei wenig röntgendichten Steinen können auch retrograde Kontrastmittelaufnahmen - 38 -

durchgeführt werden, um den Stein zu identifizieren. Bei Echsen ohne Harnblase (wie der Bartagame) befinden sich solche Uratsteine häufiger im Bereich der Kloake oder des Rektums (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006). Eine recht häufige Erkrankung ist die Lähmung des Harnsacks (bei Echsen mit Harnblase). Der Harnsack nimmt bei dieser Erkrankung den Großteil der Leibeshöhle ein, was sich im Röntgenbild als diffuse Verschattung darstellt. Erst nach Eingabe von Kontrastmittel kann der Magen-Darm-Trakt dann häufig „schwimmend“ auf dem Harnsack dargestellt und eine Verdachtsdiagnose gestellt werden, die sonographisch bestätigt werden kann (PEES u. KRAUTWALD-JUNGHANNS 2009). In einigen Fällen kann eine Geschlechtsbestimmung auch bei nicht trächtigen oder Follikel-anbildenden Tieren röntgenologisch durchgeführt werden. Dies ist z.B. bei einigen Waranen möglich, bei denen die kalzifizierten Hemipenes sichtbar sind (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Eine Follikel- bzw. Eianbildung kann im Röntgenbild erst ab einer gewissen Größe dargestellt werden. Die rundlichen Strukturen reihen sich strangartig bilateral auf und füllen meist einen Großteil der Zölomhöhle aus (SILVERMAN 2006). Die Anzahl und Größe der Eier variieren dabei stark von Art zu Art, so werden z.B. bei der Krustenechse (Heloderma spp.) nur ein bis zwei Eier ausgebildet, bei der Bartagame (Pogona spp.) hingegen häufiger mehr als 10 Eier (SCHILDGER u. HÄFELI 1992). Der Magen-Darm-Trakt wird dadurch nach kranial und dorsal verdrängt. Die Follikel sind hierbei von mittlerer Röntgendichte, bis sie zu Eiern heranreifen und schließlich von einer kalzifizierten, röntgendichten Schale umgeben werden (SILVERMAN 2006). Diese Schale ist von für die jeweilige Echsenart spezifischer Dicke und sollte regelmäßig und ohne Rauigkeiten im Röntgenbild erscheinen (SCHILDGER u. HÄFELI 1992). Ist dies nicht der Fall, werden also beispielsweise unregelmäßig geformte oder verschalte, offensichtlich miteinander verklebte oder zu große Eier nachgewiesen, so kann dies ein deutlicher Hinweis auf Legenot sein. Je länger die Eiablage sistiert, desto stärker kann sich die Eischale im Röntgenbild darstellen. Andererseits können die Eier bei Legenot auch vollkommen normal erscheinen und dennoch nicht abgelegt werden, wenn dafür andere Ursachen, wie z.B. Haltungsfehler verantwortlich sind. Bereits im Stadium der Follikelreifung kann es zu Problemen kommen. Eine Follikelstase stellt sich röntgenologisch häufiger als röntgendichteres Areal in der mittleren Zölomhöhle dar, in dem meist noch multiple rundliche Strukturen mehr oder weniger deutlich abgrenzbar sind. Es kann jedoch auch nur ein diffus verwaschenes kaudales Zölom aufgrund von Flüssigkeitsansammlung erkennbar sein (SCHILDGER u. HÄFELI 1992, HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ- DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006). Bei viviparen Echsen, wie z.B. dem Blauzungenskink (Tiliqua nigrolutea) oder der Tannenzapfenechse (Trachydosaurus rugosus), kann eine Trächtigkeit aufgrund der sichtbaren Skelette der Feten nachgewiesen werden. Am Verkalkungsgrad des Skelettes kann das Stadium der Trächtigkeit abgeschätzt werden. Sind Schädel und Wirbelsäule gut differenzierbar, so spricht dies für das Stadium kurz vor der Geburt. Bei einer Dystokie kann - 39 -

2001, SILVERMAN 2006). Des Weiteren ist die Röntgendiagnostik entscheidend für den<br />

Nachweis von Frakturen, Luxationen oder einen artikulären Gicht (Nachweis von<br />

röntegndichten Uratkristallen im Gelenk) (REDROBE u. WILKINSON 2002).<br />

2.7.3.2. Gastrointestinaltrakt<br />

Der Gastrointestinaltrakt wird sowohl in der dorsoventralen als auch in der lateralen Ebene<br />

beurteilt. Die einzelnen Organe (Darm, Magen, Pankreas, Leber ) sind in der Regel von<br />

ähnlicher Röntgendichte und lassen sich im nativen Röntgenbild nur schwer bis gar nicht<br />

voneinander unterscheiden. Abgegrenzt werden können der Magen oder Anteile des Darms,<br />

wenn diese mit Gas oder röntgendichtem Material gefüllt sind (SILVERMAN 2006). Eine<br />

starke Aufgasung des Magen-Darm-Traktes kann hierbei auch ein Hinweis auf eine Enteritis<br />

sein. Häufig werden bei Echsen auch kleine Mengen von röntgendichten Steinen im Magen-<br />

Darm-Trakt nachgewiesen. Dies bereitet bis zu einem gewissen Grad meist keine klinischen<br />

Probleme, kann aber bei großen Mengen, scharfkantiger Form oder ungünstiger Lage zu<br />

Obstruktionen und Irritationen führen. Eine Konstipation wird im Röntgenbild deutlich durch<br />

einen stark dilatierten Anteil des Darms, in dem es auch zur Anschoppung von Material<br />

gekommen ist. Um den Bereich der Anschoppung deutlicher zu machen bzw. um den Grad<br />

der Verstopfung darzustellen, werden Kontrastmittelpassagen durchgeführt.<br />

Kontrastmittelpassagen können außerdem hilfreich sein bei der Identifizierung intrazölomaler<br />

Massen. Durch das Kontrastmittel kann häufig unterschieden werden, ob sich die Masse<br />

intraluminal oder extraluminal befindet (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS<br />

2001). Die Leber befindet sich im mittleren Zölom entlang der ventralen Bauchwand. Bei<br />

Vergrößerung kann sie den Magen-Darm-Trakt nach dorsal ins Lungenfeld verdrängen<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006).<br />

2.7.3.3. Urogenitaltrakt<br />

Die Nieren sind bei den Echsen nur schlecht röntgenologisch darstellbar. Sie befinden sich in<br />

der kaudalen Zölomhöhle dorsal in die Beckenhöhle reichend. Physiologischerweise sind sie<br />

nicht sichtbar, jedoch kann der kraniale Anteil bei Vergrößerung direkt kranial des Beckens<br />

sichtbar werden. Eine Renomegalie kann z.B. durch tumoröse Veränderungen oder Gicht<br />

entstehen (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Vergrößerte Nieren<br />

können dann auch zu Obstipationen im Kolonbereich führen, welche durch Gasansammlung<br />

oder Anschoppung von Darminhalt klinisch auffällig werden (HERNANDEZ-DIVERS u.<br />

HERNANDEZ-DIVERS 2001, REDROBE u. WILKINSON 2002). Weiterhin können die<br />

Nieren auf dem Röntgenbild deutlich zu sehen sein, wenn sie kalzifiziert sind<br />

(HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001). Beim Grünen Leguan (Iguana<br />

iguana) können echte Blasensteine auftreten und im Röntgenbild sichtbar gemacht werden.<br />

Bei wenig röntgendichten Steinen können auch retrograde Kontrastmittelaufnahmen<br />

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