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2.7.2. Durchführung bei Echsen<br />
Echsen können auf verschiedene Art und Weise für die Röntgenuntersuchung ruhig gestellt<br />
werden, falls dies erforderlich ist. Kleine Tiere können direkt auf die Röntgenplatten gesetzt<br />
werden. Möglich sind auch dorsoventrale Aufnahmen direkt durch eine Plastikbox hindurch,<br />
in der das Tier platziert ist. Weiterhin ist es möglich den vaso-vagalen Reflex auszulösen,<br />
indem ein geringer Druck auf beide Augen ausgeübt wird (z.B. durch Anlegen eines<br />
Kopfverbades). Echsen werden dadurch ruhiger, ihre Herz- und Atemfrequenz werden<br />
erniedrigt und sie scheinen so in den meisten Fällen für die Zeit des Röntgens weitgehend<br />
immobilisiert zu sein. Eine verstärkte Inaktivität der Tiere kann auch durch eine Absenkung<br />
der Umgebungstemperatur erreicht werden. Nur in wenigen Fällen ist eine<br />
Allgemeinanästhesie nötig (SCHILDGER et al. 1991, HERNANDEZ-DIVERS u.<br />
HERNANDEZ-DIVERS 2001, SILVERMAN 2006). Standardmäßig werden Echsen in zwei<br />
Ebenen geröntgt, und zwar im dorsoventralen und laterolateralen Strahlengang. Für die<br />
dorsoventrale Aufnahme werden die Tiere in Brustlage auf die Röntgenplatte platziert. Bei<br />
der laterolateralen Aufnahme ist es wichtig, dass Vorder-und Hintergliedmaßen nach vorn<br />
bzw. hinten gestreckt werden, um Überlagerungen der Zölomhöhlenorgane zu vermeiden. Im<br />
seitlichen Strahlengang lassen sich die Lungen und das Herz besser beurteilen sowie teilweise<br />
auch der Urogenitaltrakt (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS 2001,<br />
REDROBE u. WILKINSON 2002, SILVERMAN 2006).<br />
2.7.3. Untersuchung einzelner Organe bei Echsen<br />
2.7.3.1. Skelettsystem<br />
Vor allem im dorsoventralen Strahlengang können die Knochen von Echsen gut beurteilt<br />
werden. Die langen Röhrenknochen der Extremitäten, die Schädelknochen und die<br />
Wirbelsäule dienen als Grundlage für die Beurteilung der Kalzifizierung des Skeletts. So führt<br />
die bei Reptilien weit verbreitete haltungs- bzw. ernährungsbedingte Osteodystrophia fibrosa<br />
zur Abnahme der Dicke der Kortikalis, zur schlechten Abgrenzbarkeit des gesamten<br />
Knochens gegenüber dem Weichteilgewebe und später auch zu Verformungen und<br />
Auftreibungen des Knochens. Letztendlich können durch die mangelhafte Stabilität der<br />
Knochen in fortgeschrittenen Stadien der Krankheit Spontanfrakturen auftreten. Häufig<br />
kommt es bei Echsen auch zur Osteomyelitis im Bereich der Zehen, des Kopfes oder anderer<br />
Lokalisationen. Entzündliche Reaktionen führen hier zu lytischen Knochenveränderungen,<br />
seltener kommt es zu überschießender Knochenneubildung. Die aus der Humanmedizin<br />
bekannte „Paget`sche Erkrankung“, bei der es durch bakterielle Einflüsse zu überschießender<br />
Knochenbildung an der Wirbelsäule kommt, wird auch bei Reptilien (vor allem bei<br />
Schlangen, aber auch bei Echsen) als Ursache für das Auftreten multipler Hyperostosen<br />
entlang der Wirbelsäule vermutet (HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-DIVERS<br />
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