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2.7. Röntgenologische Untersuchung bei Reptilien<br />

2.7.1. Anwendungsgebiete bei Reptilien<br />

Die röntgenologische Untersuchung wird bei Reptilien immer noch seltener angewendet als<br />

bei Säugern, obwohl sie in vielen Fällen wesentlich zur Diagnosefindung beitragen kann.<br />

Allerdings stößt man bei vielen Reptilienspezies auf Schwierigkeiten bei der technischen<br />

Durchführung und der Interpretation der Befunde. Beispielsweise führen die teilweise sehr<br />

geringen Körpergrößen und die Abwesenheit von diffus verteiltem Fett zu nur wenig<br />

kontrastreichen Röntgenbildern. Strukturen wie Panzer oder stark verhornte Schuppen sind<br />

hinderlich für die Darstellbarkeit von Weichteilgeweben. Dennoch lassen sich verschiedene<br />

Erkrankungen anhand der Röntgenuntersuchung besser evaluieren. Klassischerweise wird die<br />

Röntgentechnik bei Erkrankungen des Skelettsystems eingesetzt, aber auch für Erkrankungen<br />

des Urogenital- und Respirationstraktes oder bei unklaren Umfangsvermehrungen liefert sie<br />

wichtige Informationen. Es sollten im Allgemeinen hoch auflösende Röntgensysteme zum<br />

Einsatz kommen, da sonst eine ausreichende Weichteildarstellung nicht gewährleistet ist.<br />

Hierfür eignen sich beim konventionellen Röntgenverfahren Mammographie-Platten, welche<br />

eine höhere Detail-Erkennbarkeit als herkömmliche Röntgenfolien gewährleisten. Nachteile<br />

dieser Platten sind jedoch die verlängerten Belichtungszeiten sowie die relativ kleine<br />

Plattengröße. Alternativ können – bei gleicher Limitierung - auch Dental-Platten verwendet<br />

werden (SCHILDGER u. HÄFELI 1992, HERNANDEZ-DIVERS u. HERNANDEZ-<br />

DIVERS 2001, SILVERMAN 2006).<br />

Röntgenuntersuchungen nach oraler Eingabe von Kontrastmittel können im Rahmen der<br />

Diagnostik von Veränderungen des Gastrointestinaltraktes eingesetzt werden, aber auch bei<br />

Erkrankungen anderer Organe wie z. B. der Leber, Lunge und der Ovarien hilfreich sein. Als<br />

Kontrastmittel werden zur Zeit Bariumsulfat oder jodhaltige Kontrastmittel, wie z.B.<br />

Gastrografin® (Firma Bayer) eingesetzt. Gastrografin® sollte nicht bei dehydrierten Patienten<br />

verwendet werden, da es hyperosmotisch wirkt. Es hat jedoch gegenüber Bariumsulfat einige<br />

Vorteile, wie eine geringere Passagezeit durch den Magen-Darm-Trakt, die bessere<br />

Erkennbarkeit der Mukosa des Magens und geringere Gewebeirritationen auf serosalen<br />

Oberflächen (SCHUMACHER u. TOAL 2001). Die Passagezeit der Kontrastmittel wird<br />

wesentlich durch Temperatur, Fütterung, Saison sowie artabhängig beeinflusst (SCHILDGER<br />

et al. 1991, SCHUMACHER u. TOAL 2001). SCHILDGER u. HÄFELI (1992) geben<br />

folgende Passagezeiten für die unterschiedlichen Echsen als grobe Anhaltspunkte an: 2 - 4<br />

Tage bei karnivoren, jagenden Waranen (Varanus spp.), 7 - 12 Tage bei omnivoren Echsen<br />

wie Agamen (Agama spp.) und 3 - 6 Wochen bei herbivoren Echsen wie der<br />

Tannenzapfenechse (Trachydosaurus spp.).<br />

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