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Anechogen Gallen- bzw. Blasenflüssigkeit Nierenmark Muskel, Darmmuskulatur Nierenrinde, Nebenniere Speicheldrüsen, Schilddrüse Mittlere Leber Echogenität Speicherfettgewebe Milz Prostata, Hoden Nierenbecken Strukturfettgewebe, Bindegewebe, Gefäßwände, Zwerchfell Hyperechogen Knochen, Gas, Organgrenzen (modifiziert nach: NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007) 2.4. Anwendungsgebiete der Ultraschalluntersuchung bei Reptilien Die diagnostische Anwendung des Ultraschalls hat in der Reptilienmedizin zunehmend an Bedeutung zugenommen. Sie wird vor allem als sinnvolle Ergänzung zur röntgenologischen Untersuchung betrachtet. Gegenüber dem Röntgen bietet sie den Vorteil der ausbleibenden Röntgenstrahlenbelastung für Tier und Personal. In der Darstellbarkeit von Weichteilgewebe ist die Ultrasonographie der Radiologie überlegen. Die Ultraschalluntersuchung wird heute insbesondere zur Darstellung und Beurteilung von Organen wie Herz, Leber, Gallenblase, Harnblase, Kolon und den weiblichen Reproduktionsorganen genutzt. Bei einigen Reptilienspezies lassen sich außerdem zusätzlich Magen, Dünndarm, Milz, Pankreas, Nieren und Hoden unterscheiden (STETTER 2006). Es lassen sich insbesondere folgende Krankheitsbilder bei Reptilien allgemein per Ultraschall nachweisen: Viszeralgicht, Tumoren, granulomatöse Entzündungen, Hepatitis, Aszites und pathologische Veränderungen von Herz und Perikard (SCHILDGER u. KRAMER 2005). HITTMAIR u. GUMPENBERGER (1997) verglichen in einer Studie an 150 Land- und Wasserschildkröten den Einsatz der verschiedenen bildgebenden Verfahren (Röntgen, Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) bei unterschiedlichen Erkrankungen. Hierbei stellte sich heraus, dass der Ultraschall besonders gut zur Beurteilung der Nieren geeignet ist. Beschrieben wird, dass sich Gicht auch schon in frühen Stadien sonographisch nachweisen lässt. Außerdem konnten freie Flüssigkeit, Erkrankungen des Uterus und der Eierstöcke und der Geschlechtszyklus besonders gut per Ultraschall beurteilt - 20 -

werden (HITTMAIR u. GUMPENBERGER 1997). Weitere Studien wurden speziell zum Harntrakt bei Landschildkröten (GÜNTER 2004) bzw. zum Harntrakt und weiblichen Genitaltrakt von Schildkröten (GUMPENBERGER 1996, GUMPENBERGER u. HITTMAIR 1997) durchgeführt. Bei Schildkröten mit dem Leitsymptom Dyspnoe kann der Ultraschall ebenfalls wichtige diagnostische Hinweise liefern. Untersuchungen von GUMPENBERGER zeigen, dass der Ultraschall zum Ausschluss von Differentialdiagnosen bei respiratorischen Symptomen dienen kann. Die Studie bezog 42 Schildkröten mit Dyspnoe ein, wovon nur 8 Tiere tatsächlich Lungenveränderungen zeigten. Bei den restlichen Tieren ließen sich andere Ursachen für die Dyspnoe feststellen wie z.B. Follikel- und Eianbildung, vergrößerte Harnblase, Obstipation, Meteorismus, Nierenvergrößerung, Gicht, Aszites, Lebervergrößerung und intrazölomale Abszesse (GUMPENBERGER 2003, GUMPENBERGER 2007a). Vor allem bei Schlangen konnten detaillierte Studien am Herzen durchgeführt werden, die exakt die Positionierung des Schallkopfes zur Darstellung des Herzens in den erforderlichen Schnittebenen beschreiben (SNYDER et al. 1999, SCHILLIGER et al. 2006). Bei Echsen und Schildkröten konnte ebenfalls das Herz evaluiert werden. REDROBE u. SCUDAMORE (2000) beschreiben beispielsweise einen perikardialen Erguss sowie die Dilatation der Vorhöfe bei einer maurischen Landschildkröte (Testudo graeca). MALVIN et al. (1995) konnten die Veränderungen im Blutfluss nach vagaler Stimulation am Alligatorherz erfassen (Alligator mississipiensis). Beim Grünen Leguan konnten Ausmessungen und Wandstärken des Herzens ermittelt und Gefäße dargestellt werden (HOLLAND et al. 2008). Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet ist die sonographische Geschlechtsbestimmung bzw. die Evaluierung des Geschlechtszyklus (SCHUMACHER u. TOAL 2001). In mehreren Studien konnten bereits Ovarien mit dessen Funktionsgebilden nachgewiesen werden. Vor allem bei Wasser- und Landschildkrötenarten wurden ausgehend von verschiedenen Fragestellungen die Reproduktionsorgane sonographisch überwacht, wie z.B. bei Geochelone ssp. (ROBECK et al. 1990, CASARES 1995, CASARES et al. 1997, ROSTAL et al. 1998), Lepidochelys kempi (ROSTAL, et al. 1990), Pseudemydura umbrina (KUCHLING u. BRADSHAW 1993), Testudo graeca und T. hermanni (CASARES 1995, SCHILDGER 2000), Chelodina oblonga (KUCHLING 1989), Chersina angulata (HENEN u. HOFMEYR 2003), Terrapene spp., Chelodina spp., Phrynops spp., Podocnemys spp., Kinosternon spp., Rhinoclemmys spp., Pseudemys spp., Dermatemys spp., Malaclemys spp., Erymnochelys madagascariensis spp. (SCHILDGER 2000). Aber auch bei verschiedenen Echsen- und Schlangenarten wurden die Ovarien mittels Ultraschall aufgefunden und evaluiert, wie z.B. bei Iguanidae, Varanidae, Scincidae, Agamidae, Helodermatidae (SCHILDGER 2000), Varanus komodoensis (MORRIS et al. 1996), Sauromalus obesus, Varanus panoptes (SCHILDGER 1993), - 21 -

Anechogen Gallen- bzw. Blasenflüssigkeit<br />

Nierenmark<br />

Muskel, Darmmuskulatur<br />

Nierenrinde, Nebenniere<br />

Speicheldrüsen, Schilddrüse<br />

Mittlere Leber<br />

Echogenität Speicherfettgewebe<br />

Milz<br />

Prostata, Hoden<br />

Nierenbecken<br />

Strukturfettgewebe, Bindegewebe, Gefäßwände, Zwerchfell<br />

Hyperechogen Knochen, Gas, Organgrenzen<br />

(modifiziert nach: NYLAND et al. 2002a, POULSEN NAUTRUP 2007)<br />

2.4. Anwendungsgebiete der Ultraschalluntersuchung bei Reptilien<br />

Die diagnostische Anwendung des Ultraschalls hat in der Reptilienmedizin zunehmend an<br />

Bedeutung zugenommen. Sie wird vor allem als sinnvolle Ergänzung zur röntgenologischen<br />

Untersuchung betrachtet. Gegenüber dem Röntgen bietet sie den Vorteil der ausbleibenden<br />

Röntgenstrahlenbelastung für Tier und Personal. In der Darstellbarkeit von Weichteilgewebe<br />

ist die Ultrasonographie der Radiologie überlegen. Die Ultraschalluntersuchung wird heute<br />

insbesondere zur Darstellung und Beurteilung von Organen wie Herz, Leber, Gallenblase,<br />

Harnblase, Kolon und den weiblichen Reproduktionsorganen genutzt. Bei einigen<br />

Reptilienspezies lassen sich außerdem zusätzlich Magen, Dünndarm, Milz, Pankreas, Nieren<br />

und Hoden unterscheiden (STETTER 2006). Es lassen sich insbesondere folgende<br />

Krankheitsbilder bei Reptilien allgemein per Ultraschall nachweisen: Viszeralgicht, Tumoren,<br />

granulomatöse Entzündungen, Hepatitis, Aszites und pathologische Veränderungen von Herz<br />

und Perikard (SCHILDGER u. KRAMER 2005).<br />

HITTMAIR u. GUMPENBERGER (1997) verglichen in einer Studie an 150 Land- und<br />

Wasserschildkröten den Einsatz der verschiedenen bildgebenden Verfahren (Röntgen,<br />

Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) bei unterschiedlichen<br />

Erkrankungen. Hierbei stellte sich heraus, dass der Ultraschall besonders gut zur Beurteilung<br />

der Nieren geeignet ist. Beschrieben wird, dass sich Gicht auch schon in frühen Stadien<br />

sonographisch nachweisen lässt. Außerdem konnten freie Flüssigkeit, Erkrankungen des<br />

Uterus und der Eierstöcke und der Geschlechtszyklus besonders gut per Ultraschall beurteilt<br />

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