Diss komplett 13 2KF BIB MEY DRU - Tiho Bibliothek elib ...
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Bartagamen dicht bei den Gonaden zu finden. Eine Größenangabe liegt in der zugänglichen<br />
Literatur für Bartagamen nicht vor. Bekannt ist jedoch, dass Alter und Jahreszeit Einfluss auf<br />
die Größe der Nebennieren nehmen sollen (GABE 1970, KÖHLER et al. 2003). Vermutlich<br />
sind auch hier geringe Größen bzw. Größenschwankungen, Schallauslöschungen durch<br />
Darminhalt und schlechte Abgrenzung zum umliegenden Gewebe für eine fehlende<br />
sonographische Darstellbarkeit verantwortlich. Zur Anatomie von Schilddrüse,<br />
Nebenschilddrüse und Thymus bei der Bartagame liegen im zugänglichen Schriftum bisher<br />
keine genaueren Angaben vor. Bei anderen Echsenarten liegt die Schilddrüse kranial des<br />
Herzens (PORTER 1972, MARCUS 1983, PETERS 1985b), die Nebenschilddrüse in der<br />
Halsregion (CLARK 1970) und der Thymus lateral des Pharynx (BOCKMAN 1970,<br />
COOPER et al. 1985, FRYE 1991, EL RIDI 1992). Aufgrund der anatomischen<br />
Gegebenheiten (das Brustbein verhindert weitgehend eine sonographische Untersuchung der<br />
Region kranial des Herzens) wurden die genannten Organe in der vorliegenden Arbeit nicht<br />
untersucht. Zukünftige Studien sollten sich jedoch auch mit diesem Thema befassen.<br />
5.2.2.1. Herz<br />
Das Herz konnte zwar bei allen untersuchten Bartagamen durch seine regelmäßige Bewegung<br />
aufgefunden, die Strukturen jedoch nur selten eindeutig zugeordnet warden, da stets<br />
Schallauslöschungen durch die umgebenden Knochen eine gute Darstellbarkeit verhinderten.<br />
Bei den meisten Echsen liegt das Herz sehr weit kranial im Bereich des knöchernen<br />
Schultergürtels (BELLAIRS 1969, WEBB et al. 1971, BARTEN 1996). Nur bei den höher<br />
entwickelten Echsen, wie den Waranen (Varanus spp.), ist das Herz nach kaudal abgestiegen<br />
(O’MALLEY 2008). HOLLAND et al. (2008) konnten allerdings beim Grünen Leguan<br />
Ventrikelwanddicken sowie laterale und transversale Schnittebenen des Herzens vermessen.<br />
Die Kammer und die beiden Atrien konnten beim Grünen Leguan gut dargestellt werden. Nur<br />
die sagittale Schnittebene konnte wegen der Überlagerung des Sternums nicht vermessen<br />
werden. Bei den Bartagamen der eigenen Untersuchungen stellten sich die Verhälnisse etwas<br />
ungünstiger dar. Das Herz war hier stets hochgradig von Knochenartefakten verdeckt.<br />
Vermutlich ist dies auf Speziesunterschiede bei den anatomischen Gegebenheiten der Lage<br />
und vor allem der Größe des Herzens und des knöchernen Schultergürtels zurückzuführen. In<br />
der vorliegenden Arbeit stand ausschließlich ein hochfrequenter Linearschallkopf mit einer<br />
breiten Auflagefläche zur Verfügung. Möglicherweise könnte die Darstellung mit einem<br />
hochfrequenten Sektorschallkopf mit kleinerer Auflagefläche das Ultraschallbild verbessern,<br />
indem eine geeignetere Winkelung des Schallkopfes zur Umgehung der knöchernen Barriere<br />
vorgenommen werden kann.<br />
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