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25.10.2012 Aufrufe

Scott-Heron, Gil Scott-Heron, Gil und Rap betrachtet – Heron gilt so als einer der einflussreichsten Wegbereiter dieser Musikstile. Zu seinen bekanntesten Stücken gehören The Revolution Will Not Be Televised, The Bottle, Johannesburg, Angel Dust und Lady Day and John Coltrane. Biografie Kindheit und Jugend – Schon früh brachte ihm sein Vater, ein jamaikanischer Fußballprofi, das Klavierspielen und Lesen bei. Seine Eltern trennten sich bald, und Scott-Heron wuchs bei seiner Grossmutter im Bundesstaat Tennessee auf. Hier lernte er die ländliche afroamerikanische Kultur und Lebensweise der Südstaaten kennen, aber auch einen starken Rassismus. So war er eins von drei nicht-weißen Kindern, die zum Zwecke der Integration in eine weiße Grundschule in Jackson geschickt wurden. Da er diesen Druck nicht mehr ertrug, zog er zu seiner Mutter, einer Bibliothekarin, die mittlerweile in der Bronx (New York City) lebte. Dort ging er zur High School, wo er Arbeiten des Harlem-Renaissance-Poeten Langston Hughes und des von den Beatpoeten, aber auch der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung beeinflussten LeRoi Jones (später Amiri Baraka) kennenlernte. Diese sollten seine Art zu schreiben sowohl inhaltlich als auch stilistisch stark prägen. Später zog er mit seiner Mutter in eine lateinamerikanisch geprägte Nachbarschaft im Viertel Chelsea. Scott-Heron wurde am Lincoln-College in Oxford, Pennsylvania angenommen. Hier lernte er seinen späteren langjährigen Kollaborateur Brian Jackson kennen. Er war aber nach eigenen Aussagen die ganze Zeit mit den Arbeiten an seinem ersten Roman, The Vulture (Der Geier), beschäftigt und verließ das College nach einem guten Jahr wieder. Kurzfristig besuchte er auch die John-Hopkins-Universität in Baltimore. 1970 veröffentlichte er seinen Debütroman, der viel Anerkennung fand. Beginn der musikalischen Karriere – Durch die guten Besprechungen seines Debütromans lernte Scott-Heron den Jazz-Produzenten Bob Thiele kennen, der schon mit Legenden wie Louis Armstrong und John Coltrane gearbeitet hatte. Dieser ermöglichte ihm im Jahre 1970, sein erstes Album Small Talk At 125th & Lenox Ave. aufzunehmen, auf dem er sozialkritische Texte seines gleichnamigen Gedichtbandes rezitierte. Er kombinierte sie mit Conga-Rhythmen und anderen percussiven Elementen. Für den Soundtrack zu Scott-Herons Texten konnte Thiele einige renommierte Jazz-Musiker wie Ron Carter (Bass), Eddie Knowles und Charlie Saunders (Percussion) versammeln. Das Debüt enthielt eines von Scott-Herons bis heute stärksten Stücken: das medienkritische The Revolution Will Not Be Televised. Im Jahre 1971 veröffentlichte er das Album Pieces of a Man. Hier orientierte es sich bei einigen Stücken wie dem Titeltrack und Lady Day and John Coltrane mehr an geradlinigen, souligen Songstrukturen. Im darauf folgenden Jahr veröffentlichte er seinen zweiten Roman, The Nigger Factory, und sein drittes Album Free Will. Dieses sollte sein letztes für das Label Flying Dutchman sein, mit dem er sich zerstritt. Das folgende Album, Winter in America, nahm er für Strada Est auf. Kommerzieller Erfolg – 1975 wurde er von Clive Davis als der erste Künstler für das neue Label Arista Records verpflichtet, wo er für zehn Jahre bleiben sollte. Hier wurde mehr darauf geachtet, Songs in die Charts zu bringen, was mit den Singles Johannesburg (1975; Platz 29 der R&B- Charts) und The Bottle (1978; Platz 15 der R&B-Charts) gelang. Allerdings hatte er in den Pop-Charts keine Chance. 1978 verließ ihn auch sein langjähriger Mitstreiter Jackson, der besonders seine ersten beiden Platten für Arista, First Minute of a New Day und From South Africa to South Carolina, musikalisch bestimmt und Scott-Herons Midnight-Band praktisch geleitet hatte. 1978 nahm sich der Produzent Malcolm Cecil Scott-Herons Musik an. Dieser hatte in den frühen 1970ern, der Hochphase des Funk, unter anderem mit den Isley Brothers und Stevie Wonder gearbeitet. Jetzt war er mitverantwortlich für Scott-Herons größten Hit, The Bottle, in dem es um Alkoholmissbrauch ging. In den 1980ern produzierte Nile Rogers, der vorher für die Disco-Funk-Formation Chic gearbeitet hatte, Scott-Herons Alben. 1985 wurde er nach der Veröffentlichung eines Best-Of-Albums von seiner Plattenfirma Arista entlassen. Rückzug und Kultstarstatus – Er zog sich aus dem Musikgeschäft zurück, tourte aber weiter um die Welt, wo er im Rahmen der Retromusikwelle, aber auch von Rap- und Hip-Hop-Fans wieder gefeiert wurde. 1993 unterschrieb er jedoch wieder einen Vertrag mit der Firma TVT-Records und veröffentlichte das hochgelobte Album Spirits (1994), das unter anderem den Track Message to the Messengers enthielt, in der er die jungen Rapper dazu aufrief, Verantwortung für ihre Kunst und die Community zu übernehmen. 346 347

Scott-Heron, Gil Scott-Heron, Gil<br />

und Rap betrachtet – Heron gilt so als einer der einflussreichsten Wegbereiter<br />

dieser Musikstile.<br />

Zu seinen bekanntesten Stücken gehören The Revolution Will Not Be<br />

Televised, The Bottle, Johannesburg, Angel Dust und Lady Day and John<br />

Coltrane.<br />

Biografie<br />

Kindheit und Jugend – Schon früh brachte ihm sein Vater, ein jamaikanischer<br />

Fußballprofi, das Klavierspielen und Lesen bei. Seine Eltern<br />

trennten sich bald, und Scott-Heron wuchs bei seiner Grossmutter im<br />

Bundesstaat Tennessee auf. Hier lernte er die ländliche afroamerikanische<br />

Kultur und Lebensweise der Südstaaten kennen, aber auch einen<br />

starken Rassismus. So war er eins von drei nicht-weißen Kindern, die zum<br />

Zwecke der Integration in eine weiße Grundschule in Jackson geschickt<br />

wurden.<br />

Da er diesen Druck nicht mehr ertrug, zog er zu seiner Mutter, einer<br />

Bibliothekarin, die mittlerweile in der Bronx (New York City) lebte. Dort<br />

ging er zur High School, wo er Arbeiten des Harlem-Renaissance-Poeten<br />

Langston Hughes und des von den Beatpoeten, aber auch der afroamerikanischen<br />

Bürgerrechtsbewegung beeinflussten LeRoi Jones (später<br />

Amiri Baraka) kennenlernte. Diese sollten seine Art zu schreiben sowohl<br />

inhaltlich als auch stilistisch stark prägen. Später zog er mit seiner Mutter<br />

in eine lateinamerikanisch geprägte Nachbarschaft im Viertel Chelsea.<br />

Scott-Heron wurde am Lincoln-College in Oxford, Pennsylvania angenommen.<br />

Hier lernte er seinen späteren langjährigen Kollaborateur Brian<br />

Jackson kennen. Er war aber nach eigenen Aussagen die ganze Zeit mit<br />

den Arbeiten an seinem ersten Roman, The Vulture (Der Geier), beschäftigt<br />

und verließ das College nach einem guten Jahr wieder. Kurzfristig<br />

besuchte er auch die John-<strong>Hop</strong>kins-Universität in Baltimore. 1970 veröffentlichte<br />

er seinen Debütroman, der viel Anerkennung fand.<br />

Beginn der musikalischen Karriere – Durch die guten Besprechungen<br />

seines Debütromans lernte Scott-Heron den Jazz-Produzenten Bob Thiele<br />

kennen, der schon mit Legenden wie Louis Armstrong und John Coltrane<br />

gearbeitet hatte. Dieser ermöglichte ihm im Jahre 1970, sein erstes Album<br />

Small Talk At 125th & Lenox Ave. aufzunehmen, auf dem er sozialkritische<br />

Texte seines gleichnamigen Gedichtbandes rezitierte. Er kombinierte<br />

sie mit Conga-Rhythmen und anderen percussiven Elementen. Für den<br />

Soundtrack zu Scott-Herons Texten konnte Thiele einige renommierte<br />

Jazz-Musiker wie Ron Carter (Bass), Eddie Knowles und Charlie Saunders<br />

(Percussion) versammeln. Das Debüt enthielt eines von Scott-Herons bis<br />

heute stärksten Stücken: das medienkritische The Revolution Will Not Be<br />

Televised.<br />

Im Jahre 1971 veröffentlichte er das Album Pieces of a Man. Hier orientierte<br />

es sich bei einigen Stücken wie dem Titeltrack und Lady Day and<br />

John Coltrane mehr an geradlinigen, souligen Songstrukturen. Im darauf<br />

folgenden Jahr veröffentlichte er seinen zweiten Roman, The Nigger Factory,<br />

und sein drittes Album Free Will. Dieses sollte sein letztes für das Label<br />

Flying Dutchman sein, mit dem er sich zerstritt. Das folgende Album,<br />

Winter in America, nahm er für Strada Est auf.<br />

Kommerzieller Erfolg – 1975 wurde er von Clive Davis als der erste<br />

Künstler für das neue Label Arista Records verpflichtet, wo er für zehn<br />

Jahre bleiben sollte. Hier wurde mehr darauf geachtet, Songs in die Charts<br />

zu bringen, was mit den Singles Johannesburg (1975; Platz 29 der R&B-<br />

Charts) und The Bottle (1978; Platz 15 der R&B-Charts) gelang. Allerdings<br />

hatte er in den Pop-Charts keine Chance. 1978 verließ ihn auch sein langjähriger<br />

Mitstreiter Jackson, der besonders seine ersten beiden Platten für<br />

Arista, First Minute of a New Day und From South Africa to South Carolina,<br />

musikalisch bestimmt und Scott-Herons Midnight-Band praktisch<br />

geleitet hatte.<br />

1978 nahm sich der Produzent Malcolm Cecil Scott-Herons Musik<br />

an. Dieser hatte in den frühen 1970ern, der Hochphase des Funk, unter<br />

anderem mit den Isley Brothers und Stevie Wonder gearbeitet. Jetzt war<br />

er mitverantwortlich für Scott-Herons größten Hit, The Bottle, in dem es<br />

um Alkoholmissbrauch ging. In den 1980ern produzierte Nile Rogers, der<br />

vorher für die Disco-Funk-Formation Chic gearbeitet hatte, Scott-Herons<br />

Alben. 1985 wurde er nach der Veröffentlichung eines Best-Of-Albums<br />

von seiner Plattenfirma Arista entlassen.<br />

Rückzug und Kultstarstatus – Er zog sich aus dem Musikgeschäft zurück,<br />

tourte aber weiter um die Welt, wo er im Rahmen der Retromusikwelle,<br />

aber auch von Rap- und <strong>Hip</strong>-<strong>Hop</strong>-Fans wieder gefeiert wurde. 1993<br />

unterschrieb er jedoch wieder einen Vertrag mit der Firma TVT-Records<br />

und veröffentlichte das hochgelobte Album Spirits (1994), das unter anderem<br />

den Track Message to the Messengers enthielt, in der er die jungen<br />

Rapper dazu aufrief, Verantwortung für ihre Kunst und die Community<br />

zu übernehmen.<br />

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