Til Schweiger Til Schweiger - Gießener Allgemeine
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Til Schweiger Til Schweiger - Gießener Allgemeine
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4. Jahrgang · 2/2011<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
<strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong><br />
im Exklusiv-Interview:<br />
Der Superstar aus Gießen spricht<br />
über den Ulenspiegel, Kritiker und<br />
seinen neuen Film »Kokowääh«<br />
FANTASTISCH<br />
Blickpunkt<br />
Im Trend: Eine neue<br />
Liebe für die alten<br />
Schlager – nicht nur<br />
an Fasching Seite 4<br />
Sportwelt<br />
Manager: Harald<br />
Gärtner aus Heuchelheim<br />
»baut« am<br />
FC Ingolstadt Seite 42<br />
STADTTHEATER<br />
GIESSEN
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Gießen UKW 102,0 ++ Wetterau UKW100,4<br />
Frankfurt UKW 97,1/105,4<br />
www.harmonyfm.de
.<br />
ailers<br />
Editorial<br />
Inhalt<br />
Wir sind schon ein bisschen stolz auf unseren »Titelhelden«. Zumal <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong>s Auftritte in der Öffentlichkeit eher<br />
rar gesät sind und sich PR-Termine auf auflagenstarke Medien wie »Bild«, »Gala« oder »Wetten, dass…« verteilen.<br />
Trotzdem hat sich der <strong>Gießener</strong> – unser Heimvorteil – 45 Minuten lang Zeit genommen, um mit uns zu plaudern.<br />
Über seinen neuen Film »Kokowääh« und seine Tochter Emma natürlich, aber auch über seine Zeit in Gießen, über<br />
die »Lindenstraße«, über seine Kritiker und eine mögliche Rückkehr nach Heuchelheim. Dabei hat sich herausgestellt,<br />
dass <strong>Schweiger</strong> noch immer einen Draht zu seiner Heimatstadt an der Lahn hat und die Kontakte zu einigen<br />
Freunden nicht abgebrochen sind, obwohl er derzeit wohl einer der populärsten und erfolgreichsten Schauspieler<br />
ist, den Deutschland zu bieten hat. Dass <strong>Schweiger</strong> einmal zu einem solchen Superstar werden würde, hätte er<br />
wohl selbst nicht für möglich gehalten, als er seinerzeit als Kind in einem Hasenkostüm über die Bühne des <strong>Gießener</strong><br />
Stadttheaters gehoppelt ist oder später im Ulenspiegel seine Rollen geprobt hat. Acht Seiten haben wir dem<br />
»<strong>Gießener</strong> Bub« gewidmet. Wir denken, er hat’s verdient.<br />
Marc Schäfer<br />
Foto: ras<br />
Foto: Warner Bros.<br />
arwater Revival<br />
urner<br />
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BLICKPUNKT 4<br />
Faschingszeit – Schlagerzeit: Neue Beliebtheit für deutsche Gassenhauer · Steffen »Hugo«<br />
Mehl von »THE Immerechtscheiße« im Interview · Top 5: Hansis Hitparade<br />
CDS VOR GERICHT 9<br />
Neue Alben im Test: Motörhead · Black<br />
Eyed Peas · Bruno Mars<br />
STADTGESPRÄCH 18<br />
Sabotage am Schlagloch: Eine Bildergeschichte<br />
· Mein Gießen: Das Prinzenpaar<br />
stellt seine Lieblingsplätze vor<br />
BLICK IN DIE REGION 20<br />
Von wegen: Keine Nachwuchssorgen im<br />
Karneval – Die »Mollynchen« aus Watzenborn-Steinberg<br />
UNTERWEGS 22<br />
Heißer Tipp: »Schöne Aussicht« in Launsbach<br />
· Spieleabend in der Stadtbibliothek ·<br />
Einzigartige Illusionen von Farid · Promikon<br />
– Tolle Bands in Gießen<br />
AUSLESE 24<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER 27<br />
AM MAIN 35<br />
3D-Premiere: »The Australian Pink Floyd<br />
Show« · Das MMK – Ein Porträt<br />
CAMPUS 38<br />
Globale Tierzucht: Zu Besuch in der Klinik<br />
für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie<br />
der Groß- und Kleintiere der JLU<br />
KULTUR 40<br />
»Alfons«: Der Comedian aus Paris hält den<br />
Deutschen einen Spiegel vor<br />
SPORTWELT 42<br />
Der Macher: Der Heuchelheimer Harald<br />
Gärtner baut am FC Ingolstadt<br />
VINOTHEK 44<br />
Rheingau-Cuvée sorgt für Kapriolen vor<br />
dem Zäpfchen<br />
SPERRSITZ 45<br />
Neu im Kino: »Dschungelkind«<br />
RAMPENLICHT 10<br />
Exklusiv-Interview: Superstar <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong><br />
spricht über »Kokowääh« und Gießen<br />
streifzug<br />
IMPRESSUM<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />
mbH<br />
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Nora Brökers<br />
E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />
Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH<br />
Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />
Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />
»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />
sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />
Auslagenstellen. Auflage: 40000 Exemplare<br />
Verantwortlich für Anzeigen:<br />
Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />
Anzeigenverkaufsleitung:<br />
Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224, Anschrift siehe oben<br />
Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 2 vom 1. Januar 2011<br />
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Titelbild: <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong>/Foto: Roba Presse<br />
Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />
Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie<br />
die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de<br />
oder unter Telefon 030/284930, Presse-Monitor Deutschland<br />
GmbH & Co. KG.<br />
© Streifzug, Gießen<br />
2/2011 streifzug 3
BLICKPUNKT<br />
»Verborgene Liebe«<br />
Feiern, Tanzen, Flirten, Spaß haben. Der deutsche Schlager lockt und rockt. Nicht nur in der<br />
bevorstehenden fünften Jahreszeit. Die Party-, Mallorca- und Skihütten-Hits sorgen im Sommer<br />
für Stimmung am Ballermann und im Winter beim Moserwirt. Die gleiche Faszination üben<br />
sie ganzjährig auch im Ritzis in Gießen und im Anker am Dutenhofener See aus. Was macht<br />
die Anziehungskraft der einhellig als verpönt geltenden Hits aus, die nicht selten zum kollektiven<br />
Rausch verführen und selbst im Chat-Zeitalter noch Flirt-Meilen entstehen lassen?<br />
Als kommerzielles Massenprodukt ist der<br />
Schlager im neuen Jahrtausend Teil einer<br />
immer einfallsreicher werdenden Unterhaltungsindustrie<br />
geworden. Die Talstation im<br />
Agostea im Industriegebiet West und auch<br />
die »Schlagerpartys« mit Kultcharakter von<br />
DJ Hansi freitags und samstags im Ritzis<br />
nutzen diese Entwicklung. Der eine, im<br />
Ruhrpott einst vergötterte Wolfgang Petry<br />
(Weiß der Geier); die eine, sentimentale<br />
Marianne Rosenberg (Marleen) sind von<br />
einer ganzen Armada an Party- und Fetensängern<br />
abgelöst worden, die die Massen<br />
vereinen und zum Mitmachen anregen.<br />
»Amsterdam von Axel Fischer geht derzeit<br />
am besten«, verrät Hans Ahlborn, »mit Ich<br />
bau dir ein Schloss von Jürgen Drews und<br />
Schenk mir dein Herz von Antonia kann<br />
man die Stimmung aber auch mächtig anheizen.«<br />
Die heutigen Schlager-Protagonisten<br />
wie Mickie Krause, Olaf Henning (Cowboy<br />
und Indianer) und Markus Becker lösen<br />
zuweilen eine kollektive Ekstase aus<br />
und erhöhen – wie gewünscht – Schlagzahl<br />
und Umsatz; derweil bedienen eine<br />
Andrea Berg (Du hast mich tausendmal<br />
belogen) oder DJ Ötzi (Ein Stern) auch die<br />
Tanzbegeisterten und damit eine weitere<br />
emotionale Schiene. »Dazu komme ich<br />
aber erst so gegen 3 Uhr in der Früh, weil<br />
4 streifzug 2/2011
BLICKPUNKT<br />
Foto: ras<br />
es vorher viel zu eng ist«, gesteht DJ Hansi<br />
ein, da das Ritzis mehr Musikkneipe denn<br />
Tanzlokal ist, »dann gibt es aber eine ganze<br />
Serie Discofox von mir«, sagt er. Sein Publikum<br />
hat sich gegenüber den Anfängen im<br />
Apfelbaum verjüngt. »Früher kam die<br />
Generation 35+, heute kommen schon<br />
die 20-Jährigen und gehen beim Schlager<br />
ab.«<br />
1,5 Milliarden Euro werden nach Angaben<br />
des Internet-Portals »oljo.de« jährlich auf<br />
dem deutschen Musikmarkt umgesetzt.<br />
36 Prozent beträgt der Anteil inländischer<br />
Künstler am CD-Verkauf. Schlagerbegeisterte<br />
gibt es also nicht nur in der angesagten<br />
Gastronomie und zu bestimmten (närrischen)<br />
Zeiten, die Radiocharts und Internet-Downloads<br />
belegen dies. Ob beim legendären<br />
»Zwibbel«-Fasching in der<br />
Ludwigstraße oder der Pisten-Party im<br />
Goaßstall in Hinterglemm – ohne Tim Toupet<br />
(So ein schöner Tag) und Peter Wackel<br />
(Es gibt nur ein Gas – Vollgas) geht es<br />
nicht.<br />
Für Musikwissenschaftler Dr. André Doehring<br />
von der JLU Gießen, der sich eingehend<br />
mit populärer Musik befasst, ist der<br />
Schlager eng an den Wandel der Gesellschaft<br />
gebunden. »Er hat immer eine Funktion«,<br />
sagt Doehring, »in den 50er Jahren<br />
als Reiseschlager, bei Caterina Valente mit<br />
Italien als Land der Sehnsucht. Heute ist er<br />
Teil einer hoch kommerzialisierten Unterhaltungsindustrie.«<br />
Unterstützt wird diese<br />
These Doehrings vom chilenischen Musikethnologen<br />
Julio Mendívil in dessen Buch<br />
»Ein musikalisches Stück Heimat« und dem<br />
Hinweis auf die Friedensbewegung in den<br />
80ern. Zur Erinnerung: Nicole gewann<br />
1982 mit Ein bißchen Frieden für Deutschland<br />
den Grand Prix.<br />
Wenn der Schlager Massen bewegt und<br />
bewegt, weshalb fällt es den Freunden<br />
dann so schwer, sich zu ihm zu bekennen?<br />
Als »verborgene Liebe« bezeichnet Musikwissenschaftler<br />
Doehring das Phänomen,<br />
dass eine Vielzahl von Menschen ihre Vorliebe<br />
für den Schlager verleugnet. »Der<br />
Schlager ist als soziale Kennzeichnung der<br />
Musiksoziologie negativ besetzt. Man darf<br />
es also nicht sagen, wenn man ihn mag.<br />
Kennzeichen eines guten Musikgeschmacks<br />
sind vielmehr Klassik und Rock.«<br />
Keine Erklärung für diese Selbstlüge hat Johannes<br />
Möllering, der Manager der erfolgreichsten<br />
Schlagersängerin der Gegenwart<br />
im deutschprachigen Raum, Andrea Berg,<br />
die am 25. Februar in Wetzlar auftritt. »Die<br />
Hallen sind voll, ihre Konzerte ausverkauft.<br />
Das ist so wie früher bei Wolfgang Petry.<br />
Da wurden auch die, die sich zu ihm und<br />
seiner Musik bekannten, belächelt. Wenn<br />
man aber auf seine Konzerte kam, waren<br />
Tausende da und die Stimmung bombastisch.«<br />
Dazu passt, dass Schlagerkönigin<br />
Andrea Berg nun mit Dieter Bohlen als Produzenten<br />
mit ihrer neuen CD »Schwerelos«<br />
im Dezember auf Anhieb auf Platz eins<br />
der deutschen Charts gestürmt ist – vor<br />
Robbie Williams, Shakira und Linkin Park!<br />
Hans Ahlborn, Kult-DJ aus dem Ritzis, hat<br />
seine eigenen Sensoren dafür, was seine<br />
Gäste wollen. »Ich spiele auch Techno,<br />
House oder Rock. Aber erst beim Schlager<br />
entsteht die beste, diese einzigartige<br />
Atmosphäre und ausgelassene Stimmung.«<br />
Das habe zwar auch etwas mit dem Alkoholkonsum<br />
zu tun, wie er einräumt, weshalb<br />
er stets erst kurz vor Mitternacht zu<br />
Jürgen Drews (Ich bau dir ein Schloss) oder<br />
Axel Fischer & Cora (Amsterdam) greift,<br />
»denn der Schlager weckt am ehesten Gefühle<br />
und Emotionen, weil die Texte berühren<br />
und in der Gruppe ansprechen«,<br />
begründet er. Musikwissenschaftler Doehring<br />
nennt das »sozialitätsschaffend«.<br />
Der Schlager wird geliebt, gehasst und verleugnet.<br />
Nicht verleugnen lässt sich aber,<br />
dass er Millionen Anhänger hat, die sich<br />
mit ihm aus dem Alltag stehlen wollen.<br />
Nicht nur an den närrischen Tagen von Altweiber<br />
bis Faschingsdienstag gehört er in<br />
Gießen und anderswo zum unverzichtbaren<br />
Repertoire in den einschlägigen Szenelokalen.<br />
Ralf Waldschmidt<br />
TERMINE<br />
Schlagerkönigin<br />
Andrea Berg<br />
(Foto) kommt im<br />
Februar nach<br />
Mittelhessen. Mit<br />
ihrem Konzertprogramm<br />
»1001<br />
Nacht« gastiert<br />
sie am 25. Februar<br />
um 20 Uhr in<br />
der Rittal-Arena<br />
Wetzlar. Dort<br />
wird am. 5. Mai Ilja Richter mit »40 Jahre<br />
Disco« eine Premiere feiern. Ordentlich<br />
zu verschiedenen Schlagern feiern kann<br />
man auch vom 7. bis zum 15. Mai in<br />
Pohlheim. Auf der Mockswiese gastieren<br />
in diesem Jahr (u.a.) Peter Wackel,<br />
Antonia, Mickie Krause, Andy Borg,<br />
Stefanie Hertel und Nicki.<br />
Foto: pm<br />
2/2011 streifzug 5
BLICKPUNKT<br />
Foto: pm<br />
»Schlager kommen<br />
aus dem Rückenmark«<br />
Sie ist immer noch angesagt, die 1995 gegründete mittelhessische Boygroup »THE Immerechtscheiße«,<br />
wenn sie einmal im Jahr ihren Kult-Auftritt im Ulenspiegel hat. Mittlerweile sind die<br />
Bandmitglieder Steffen Mehl, <strong>Til</strong>l Kötter, Dirk Stamer, Jens Hildebrand und Ingmar Süberkrüb um<br />
die 40, interpretieren den alten deutschen Schlager aber immer noch auf unnachahmliche Art<br />
und Weise. Mehl, der aus Linden stammende Sänger der Combo, kann sich das eigene irrwitzige<br />
Phänomen sowie das des deutschen Schlagers auch heute noch nicht richtig erklären.<br />
»THE Immerechtscheiße« – wie ging’s los?<br />
SM: Wir kommen hier aus der Ecke. Mit <strong>Til</strong>l<br />
habe ich lange zusammengewohnt und mit<br />
ihm die Band-Gründung in die Wege geleitet.<br />
1995 haben wir das erste Mal in einer<br />
Pause von »Mr. Stringer« im Ulenspiegel<br />
zwei Liedchen gespielt, das Publikum ist abgegangen<br />
wie verrückt.<br />
Die Idee wurde im Ulenspiegel geboren?<br />
SM: Es war eigentlich ein Pausengag. Aus<br />
der Laune heraus. Mit »Am Tag als Conny<br />
Kramer starb« und »Toastbrotbaby« von den<br />
Doofen haben wir die Sau rausgelassen. Das<br />
war alles andere als musikalisch ausgefeilt.<br />
Sie beschreiben die Band als »Rolling<br />
Stones von Mittelhessen« oder »Schlager-<br />
Chippendales«…<br />
SM: (lacht). Ja, unsere PR-Texte sind so wahnwitzig<br />
wie wir. Das transportieren wir bewusst<br />
so nach außen. Das ist Spaß, kompletter<br />
Unsinn. Die Leute ticken aus und<br />
schreien die ersten fünf Lieder der Konzerte<br />
nur »Scheiße, scheiße, scheiße«. Da ist der<br />
Name Programm.<br />
Die Auftritte wirken wie eine Persiflage auf<br />
den deutschen Schlager der 70er Jahre. War<br />
dies von Beginn an so geplant oder hat sich<br />
das langsam in diese Richtung entwickelt?<br />
SM: Irgendwann ist das, warum auch immer,<br />
stimmig geworden. Es war keine Kopfgeburt,<br />
dass wir gesagt haben, wir müssen jetzt so<br />
auftreten. Es hat sich – mit den Fans – so<br />
entwickelt. Das war in den 90ern, in der<br />
6 streifzug 2/2011
BLICKPUNKT<br />
Hochphase des Schlager-Revivals. Angefangen<br />
hat es auf Geburtstagen und ist geendet<br />
in Marburg auf der Schlossparkbühne vor<br />
3000 Zuschauern. So geplant<br />
war das aber nie. Es<br />
ist auch keine Persiflage.<br />
Umgetextet haben wir<br />
nie. Wir haben uns auf<br />
die Schlager der 60er und<br />
70er Jahre beschränkt<br />
und diese mehr oder weniger originalgetreu<br />
nachgespielt. Klar ist aber, dass das nicht<br />
ernst zu nehmen ist. Es heißt oft, wir<br />
verarschen den deutschen Schlager. Das<br />
mag so rüberkommen, ist aber nicht der Fall.<br />
Wir verschmelzen mithilfe von »So bist du«,<br />
»Mendocino« und anderen Hits mit dem<br />
Publikum und transportieren gute Stimmung.<br />
Ihre Auftritte haben sich mittlerweile auf<br />
das eine jährliche Revival im Ulenspiegel<br />
reduziert. Das Programm bleibt gleich,<br />
trotz vieler neuer Hits, die Auftritte nehmen<br />
nicht wieder zu?<br />
SM: Es ist nichts in diese Richtung geplant.<br />
Das liegt auch daran, dass wir nicht mit dem<br />
Schlager leben. Deshalb scheiden aktuelle<br />
Lieder sowieso aus. Aber es kommt schon<br />
vor, dass wir andere Hits dazunehmen. Die<br />
Klassiker aber bleiben. Mehr Auftritte wird es<br />
wohl auch nicht geben. Ulenspiegel ist seit<br />
2004 jedes Jahr wie ein Klassentreffen. Man<br />
sieht sich das ganze Jahr nicht – aber dann.<br />
Natürlich kommt es auch noch vor, dass<br />
man uns für Geburtstage oder Fasching verpflichten<br />
will. Aber das lässt sich meist nicht<br />
realisieren. Auch weil wir mittlerweile in alle<br />
Himmelsrichtungen verstreut sind. München,<br />
Gran Canaria, Hamburg oder Würzburg.<br />
Da ist es organisatorisch nicht möglich,<br />
»Immerechtscheiße« weiterzuentwickeln.<br />
Zudem hat jeder eigene musikalische Projekte.<br />
Bei mir ist das die »Livercheese Booth<br />
Corporation« mit heißem Funksoulrockpop.<br />
»Prinzipiell sind Schlager<br />
nicht mein Ding«<br />
Auch Andrea Berg oder DJ Ötzi brauche ich<br />
nicht. Die anderen von uns auch nicht.<br />
Es gibt nur wenige Leute,<br />
die zugeben, Schlager zu<br />
hören. Die Verkaufszahlen<br />
und Partymeilen von<br />
Ischgl bis zum Ballermann<br />
sagen aber etwas<br />
anderes aus.<br />
SM: Das ist schon komisch. Ich war 1993 in<br />
einem kleinen Laden in Köln, wo Guildo<br />
Horn gespielt hat, weil ein Freund gesagt<br />
hat, geh da mal hin, da spielt der Meister<br />
und der geht ab wie die Hölle. Ich hab geantwortet,<br />
du hast sie wohl nicht alle, bin<br />
aber doch hin und stand nach zwei Liedern<br />
auf dem Tisch und habe mitgegrölt. Der hat<br />
das seinerzeit alles losgetreten.<br />
Was aber ist das<br />
Besondere?<br />
SM: Grundsätzlich sind es<br />
zwei Sachen: Meine Generation – Ende 60,<br />
Anfang 70 geboren – ist mit diesen Liedern<br />
aufgewachsen. Wir sagen immer, wenn wir<br />
Schlager spielen, läuft wenig bewusst ab, das<br />
kommt viel mehr aus dem Rückenmark. Das<br />
hat sich eingebrannt. Die zweite Sache ist,<br />
dass Mitte der 90er eben viele auf Horn eingestiegen<br />
sind.<br />
Da tritt wohl auch das Gemeinschaftsgefühl<br />
in den Vordergrund…<br />
SM: Wenn 200 Leute fünf Minuten nach<br />
dem Song noch immer Ti amo weitergrölen,<br />
ist das natürlich emotional für alle. Was die<br />
Popularität ausmacht, bin ich aber kein Experte.<br />
Das ist auch mir ein Rätsel. Was den<br />
»Wir veräppeln das<br />
Publikum und uns selbst«<br />
Schlager auszeichnet, sind eingängige Melodien<br />
und Texte, die auf Emotionen abzielen,<br />
wo jeder sich wiederfindet. Mit Liebe, Sehnsucht,<br />
Einsamkeit, Herzschmerz. Es zeichnet<br />
den Schlager aus, dass sich viele Leute angesprochen<br />
fühlen. Das sind musikalisch ganz<br />
einfache Sachen, bei denen jeder mitgehen<br />
kann.<br />
Gab es für die Scheiße von Ihnen jemals<br />
Honorar?<br />
SM: Im Vordergrund steht der Spaß. Ob wir<br />
gut oder schlecht sind, die Leute brüllen immer<br />
Scheiße. In so eine komfortable Situation<br />
kommt man selten. Natürlich haben wir<br />
auch etwas Geld bekommen. Obwohl: Wir<br />
haben mal auf einer Hochzeit gespielt und<br />
es uns anschließend am Büfett gut gehen<br />
lassen, da kam einer und<br />
meinte im Brustton der<br />
Überzeugung, dass wir<br />
dafür wohl doch kein<br />
Geld bekommen würden…<br />
Naja, wenn man<br />
es von außen betrachtet, muss man wohl<br />
mit dem Kopf schütteln (lacht).<br />
Sind Sie Schlager-Comedians?<br />
SM: Wir wollen den Schlager nicht auf die<br />
Schippe nehmen. Wir machen unsere<br />
Scherze und veräppeln das Publikum und<br />
uns selbst. Aber Comedian wäre wohl zu<br />
weit gegriffen.<br />
Wie lange geht es denn noch so weiter?<br />
SM: Wir wollen die »Rolling Stones« aus<br />
Mittelhessen werden. (lacht). Im Ernst: Wir<br />
planen nicht. Wenn alle Lust haben, wird es<br />
immer so weitergehen, einmal im Jahr.<br />
Ralf Waldschmidt<br />
Dennoch haben Sie in Gießen Kult-Status.<br />
Was sind Ihre Reißer?<br />
SM: Griechischer Wein von Udo Jürgens<br />
geht immer, Moskau von Dschingis Khan<br />
auch. Tränen lügen nicht von Michael Holm<br />
ist eine klasse Nummer – und ganz klar Udo<br />
Jürgens mit 17 Jahr, blondes Haar.<br />
Wie ist Ihre Haltung zum Schlager? Vor<br />
allem dem der Neuzeit…<br />
SM: Ich kann gerade mit aktuellen Sachen<br />
wenig anfangen. Mit dieser Party- und Malle-<br />
Richtung schon gar nicht. Klar, wenn ich im<br />
Skiurlaub bin und drei Bier getrunken habe,<br />
singe ich auch mit und ziehe keine Schnute.<br />
Aber prinzipiell ist das nicht mein Ding.<br />
Leidenschaftlich:<br />
Sänger Steffen<br />
»Hugo« Mehl<br />
intoniert aus<br />
ganzem Herzen<br />
Foto: Friese<br />
2/2011 streifzug 7
BLICKPUNKT<br />
»Es gibt keinen deutschen Schlager, dessen Text ich nicht kenne und mitsingen kann«, sagt<br />
Hans Ahlborn und grinst. Kein Wunder also, dass seine Kneipe Ritzis über Fasching zu den<br />
angesagtesten Treffpunkten zählt. Die Gassenhauer zum Mitgröhlen sind aber nicht nur an den<br />
närrischen Tagen zu hören. Am Wochenende legt der DJ sie ebenfalls auf – aber nicht vor<br />
22.30 Uhr, denn: »Der Pegel muss schon stimmen«. Im streifzug stellt er seine Top Fünf vor<br />
und hat sogar noch einen Geheimtipp für die anstehende Kampagne parat…<br />
Amsterdam von Axel Fischer: »Das<br />
Lied mit Cora ist in der schnelleren<br />
Variante ein Klassiker. Wenn ich<br />
diesen Song spiele, lockt<br />
es auch die Leute aus der<br />
Reserve, die sich bis dahin<br />
noch zurückgehalten<br />
haben. Außerdem ist der<br />
Text eingängig, und die Leute<br />
können schnell mitsingen. Da kommt sehr<br />
schnell ein Gemeinschaftsgefühl auf.«<br />
Ich bau dir ein<br />
Schloss von Jürgen<br />
Drews: »Jürgen ist<br />
der König von Mallorca.Sein<br />
Gassenhauer<br />
aus dem vorletzten<br />
Jahr ist ein<br />
absolutes Gutelaunelied. Der<br />
flotte Rhythmus und der einfache<br />
Text machen den Erfolg<br />
aus.«<br />
Tausend Träume weit von Antonia aus Tirol: »Das<br />
ist ein typisches Lied, bei dem die Feuerzeuge<br />
und Leuchtsticks herausgeholt werden und die<br />
Hände und Arme nach oben gehen. Antonia ist<br />
von den Après-Ski-Partys bekannt und beliebt.<br />
Viele verbinden den Song deshalb auch mit ihrem<br />
Urlaub und haben positive Erinnerungen.<br />
Auch bei uns können sie dann mal für ein paar Stunden<br />
ihre privaten Sorgen vergessen.«<br />
Hansis Geheimtipp<br />
für die neue Kampagne<br />
Schatzi, schenk mir ein Foto von Mickie Krause: »Das<br />
wird der absolute Knaller der Faschingskampagne 2011.<br />
Das kann ich jetzt schon sagen. Dieses<br />
Lied hat Riesenpotenzial. Es<br />
kommt bei uns jetzt schon super an.<br />
Den Text sollte man kennen, wenn<br />
man bei uns Fasching feiern will.<br />
Obwohl: Nach dem zweiten Mal ist<br />
auch dieser Text problemlos mitzusingen.«<br />
Schenk mir dein Herz von den<br />
Höhnern: »Mein Lieblingslied aus<br />
der Kampange 2010. Es ist bei uns<br />
super angenommen worden und<br />
wird daher im Ritzis ganzjährig gespielt.<br />
Ich habe eine enge Verbindung<br />
zum Kölner Karneval, da<br />
ich früher häufig auf Sitzungen<br />
war. Ich spiele zu Fasching<br />
gerne viel Musik aus Kölle.«<br />
Ein Stern, der deinen<br />
Namen trägt von DJ<br />
Ötzi: »Das ist ein absoluter<br />
Klassiker. Bereits<br />
das Original hatte 2007 großes<br />
Potenztial für einen Gassenhauer<br />
gezeigt, aber in der Version<br />
von DJ Ötzi ist es ein Selbstläufer.<br />
Ich spiele den Titel aber nicht so häufig, damit es nicht<br />
langweilig wird. Man muss eben eine gute Balance finden.<br />
Aber der Song wird bei uns sehr häufig angefragt.«<br />
8 streifzug 2/2011
CDS VOR GERICHT<br />
The Wörld Is Yours<br />
»We are Motörhead and we play Rock’n’Roll« – mit dieser Ankündigung<br />
beginnt und endet jedes Motörhead-Konzert seit<br />
35 Jahren. Wenn man sich sonst schon in diesem Leben auf<br />
nichts mehr verlassen kann, so bleibt die Band die einzige Konstante.<br />
Seit nunmehr 35 Jahren veröffentlichen Lemmy Kilmister,<br />
Philip Campbell und Mikkey Dee Musikalben. Das neue Album<br />
ist das 20. einer unvergleichlichen Karriere zwischen Livetouren,<br />
MOTÖRHEAD<br />
Musikaufnahmen und Alkohol- und<br />
Drogenexzessen. Insofern ist es ein<br />
Wunder, dass der mittlerweile 65-jährige<br />
Kilmister noch immer am Leben<br />
ist und uns seine Lebensphilosophie<br />
»Rock’n’Roll music is my religion,<br />
I'll do it till the day I die« entgegenröcheln<br />
kann. Als Singen kann man<br />
das, was er macht, nämlich nicht mehr<br />
bezeichnen. Auch die neue Platte hält<br />
sich nicht mit pseudointellektuellen<br />
Texten auf, sondern kommt mit einfühlsamen<br />
Titeln wie »Bye bye bitch« und »Born to loose« direkt<br />
zur Sache. Die Musik steht dabei nicht nach. Harter, direkter<br />
Gitarrensound, der zwischen Metal und Punk angesiedelt ist –<br />
Motörhead-Stil eben. Es gibt keine langsamen Songs, keine<br />
»Powerballaden«, stattdessen: Voll auf die Zwölf. Über Kritiker, die<br />
behaupten, dass Motörhead immer den gleichen Song spielen,<br />
kann Kilmister nur lächeln. Auch in 20 Jahren wird es noch heißen:<br />
»We are Motörhead and we play Rock’n’Roll.« §§§<br />
BLACK EYED PEAS<br />
The Beginning<br />
Mit »The Beginning« legt die Hitfabrik<br />
Black Eyed Peas nur ein Jahr nach dem<br />
Megaseller »The E.N.D.« bereits ihr<br />
sechstes Album vor. Man könnte meinen,<br />
dass die Band vor Kreativität überschäumt<br />
und deswegen bereits nach so<br />
kurzer Zeit die Musikwelt mit 15 weiteren<br />
»Perlen« beglücken will, doch es<br />
sieht eher so aus, als wolle man die Kuh – ja, Sie liebe Käufer – bestmöglich<br />
melken. Ermutigt von dem Erfolg auf den Dancefloors dieser<br />
Welt, legen die Black Eyed Peas eine Platte vor, die offensichtlich aus<br />
Ausschussware der letzten Studiosessions besteht. Grauenhafte Kirmes-Disco-Songs<br />
der ganz üblen Sorte, die schon an der Grenze zur<br />
Körperverletzung wandeln. Die eintönigen, kalten, metallischen Discostampfer<br />
nerven bereits nach kurzer Zeit. Insbesondere der exzessive<br />
Einsatz von Vocoder- und Auto-Tune, der über 70 Prozent der<br />
Platte zur Verfremdung der Gesangsstimmen verwendet wird, macht<br />
dieses Album einfach unerträglich. Meist wird eine eingängige, allseits<br />
bekannte Melodie oder ein Refrainsample mit einem Beat unterlegt<br />
und schon ist die Hitsingle fertig. Dummerweise ist das mit der ersten<br />
Single »The Time« sogar gelungen, die unaufhaltsam an die Spitze der<br />
deutschen Singlecharts schoss. Hier wurde ein Sample aus dem 80er-<br />
Jahre-Hit »Dirty Dancing« genommen, mit Beats unterlegt und fertig.<br />
Traurig ist, dass die Black Eyed Peas damit auch noch Erfolg haben,<br />
denn jetzt ist wohl damit zu rechnen, dass sie uns in kurzer Zeit mit<br />
einem weiteren unsäglichen Album quälen. §<br />
BRUNO MARS<br />
Doo-Wops & Hooligans<br />
Bruno wer? Ein Name, mit dem man bis vor Kurzem nichts anfangen konnte, ist nach zwei Top-Ten-Singles sowie<br />
einem Album, das von null auf Position eins der Charts schoss, aktuell jedoch in aller Munde. Bruno Mars. Dabei<br />
ist der 25-jährige aus Hawaii stammende Singer und Songwriter kein Unbekannter in der Szene. Allerdings trat er<br />
bisher eher als Songwriter für andere Künstler in Erscheinung. So stammt sowohl »Waving Flag« (K’Naan) als auch<br />
»Billionaire« (Travic Mc Coy) aus seiner Feder. Eine Reihe weiterer Songs, z.B. der Top-Ten-Hit »Fuck You« von Cee Lo<br />
Green, sind ebenfalls von Mars produziert oder geschrieben. Mit »Doo-Wops & Hooligans« legt er nun ein eigenes<br />
Debütalbum vor, das der Nummer-eins-Single »Just the way you are« folgt. Die durch diese unglaublich eingängige<br />
Soul-Pop-Nummer geweckten Erwartungen an den Longplayer werden nicht enttäuscht. Das Album ist sehr abwechslungsreich und spannend<br />
geworden und besticht durch die unglaublich warme Stimme von Mars. Diese erinnert zuweilen an Michael Jackson, um dann den Stil und die<br />
Eleganz der Soulgrößen der 60er wiederzubeleben. Die Musik wechselt zwischen Soul-Pop, Funk und Reggae und nimmt uns mit nach Hawaii.<br />
Die Stimmung ist so positiv, dass man schon an den Sommer denken muss. Beim Hören dieses Albums geht die Sonne auf. §§§<br />
Er ist Rechtsanwalt – Schwerpunkt Insolvenzrecht – und geübt im Einschätzen<br />
unterschiedlicher Sachverhalte. In seiner Freizeit legt er seit über 20 Jahren als<br />
DJ auf und sorgt bei Veranstaltungen aller Art für musikalische Unterhaltung.<br />
Seine Leidenschaft für die Musik ist groß, der CD-Kauf- und -Sammel-Zwang<br />
stark ausgeprägt. Wer also könnte CDs vor Gericht besser vertreten als der<br />
42-jährige Tim Schneider aus Gießen. Unser Musik- und Paragraphen-Experte.<br />
Bewertung:<br />
§: Verurteilung (Wegsperren oder gleich in die Schrottpresse)<br />
§§: Freispruch aus Mangel an Beweisen (Ins Regal damit, in die hinterste Ecke)<br />
§§§: Einstellung des Verfahrens (Kaufen und bei Gelegenheit hören)<br />
§§§§: Freispruch (Ab in den CD-Player und abspielen lassen)<br />
2/2011 streifzug 9
<strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong>:<br />
»Ich hatte in Gießen<br />
eine super Zeit«<br />
München. Hotel Charles. Suite 705. <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong> trägt einen dunkelblauen Wollpullover<br />
und eine hellbraune Chinohose. Am Abend zuvor hat der Weltstar vor<br />
900 Kinobetreibern an der Isar seinen neuen Film »Kokowääh« vorgestellt. Heute<br />
empfängt er uns zum Gespräch – aus Verbundenheit zu seiner Heimat Gießen.<br />
Der erfolgreiche Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor hat Spaß und<br />
erinnert sich gern an die gute alte Zeit an der Lahn. Er erzählt vom Ulenspiegel,<br />
den TSF Heuchelheim und spricht sogar manisch. Irgendwie<br />
wird man das Gefühl nicht los, dass man einem Kumpel<br />
gegenübersitzt, der auf dem Sofa liegt. Ist es Ludo aus<br />
»Keinohrhasen«? Oder Henry aus »Kokowääh«?<br />
Oder <strong>Til</strong>? Keine Ahnung! Aber eins ist klar:<br />
<strong>Schweiger</strong> ist authentisch – vor, hinter und ganz<br />
ohne Kamera.<br />
10 streifzug 2/2011
Foto: Thomas Leidig<br />
2/2011 streifzug 11
RAMPENLICHT<br />
Herr <strong>Schweiger</strong>, wie gehts?<br />
TS: Ehrlich gesagt nicht so gut. Ich habe gerade<br />
noch eine Kopfschmerztablette genommen.<br />
Und ich bin ziemlich<br />
müde, denn wir sind sehr spät<br />
ins Bett. Wir haben die großartigen<br />
Reaktionen der Kinobetreiber<br />
von gestern ein<br />
bisschen gefeiert. Der erste<br />
Feldversuch, das Test-<br />
Screening mit 500 Leuten,<br />
die auf der Straße angesprochen<br />
und ausgesucht<br />
wurden und die den Film<br />
bewertet haben, war schon<br />
toll, aber die wisssen<br />
auch,<br />
dass sie etwas bewerten sollen. Kinobetreiber<br />
sind dagegen eher sehr kritisch, weil sie<br />
überlegen, ob sie mit dem Film Geld verdienen<br />
können oder nicht. Ja, und<br />
die waren gestern extrem euphorisch;<br />
und das haben wir gefeiert.<br />
Ich bin echt kaputt.<br />
Kann ich Ihnen mit einem<br />
Schoko-Bon weiterhelfen?<br />
TS: Schoko-Bons sind richtig<br />
geil. Die esse ich gern, aber<br />
danke. Nein. Die passen nicht in<br />
meinen Diätplan (lacht). Die sind<br />
brutal. Die kann ich mir gleich auf<br />
die Rippe schmieren. Aber sie sind<br />
meine liebste Schokolade.<br />
Aber woher wissen Sie<br />
das?<br />
Foto: Roba Presse<br />
Ach, das ist nur eine von vielen Geschichten,<br />
die in Gießen über Sie kursieren. Zugegeben,<br />
eine der harmlosen.<br />
TS: (lacht)<br />
Können Sie sich vorstellen, was man noch<br />
so über Sie erzählt?<br />
TS: Nee (lacht). Ach, Gießen. Eine der hässlichsten<br />
Städte überhaupt, weil im Krieg alles<br />
komplett plattgebombt wurde. Das fällt<br />
einem aber gar nicht auf, wenn man da lebt.<br />
Mir ist es lange nicht aufgefallen. Später<br />
auch nicht, weil ich direkt nach Köln gezogen<br />
bin. Und das ist genauso hässlich, nur<br />
größer. Allein das Elefantenklo. Überall Beton.<br />
Aber trotzdem hatten wir eine super<br />
Zeit in Gießen, meine Freunde und ich.<br />
Sie haben im Seltersweg gewohnt und im<br />
Ulenspiegel gearbeitet…<br />
TS: Ja. Im Ulenspiegel habe ich mit 17 Jahren<br />
gekellnert. Mein erster Job. Spätabends<br />
kamen immer die Schauspieler vom<br />
Stadttheater. Nicht alle, aber sehr viele<br />
haben herumgepoltert. Denen war so<br />
wichtig, dass jeder wusste, dass sie<br />
Schaupieler sind, wenn sie an der Bar saßen.<br />
Ich dachte immer, oh Gott, Schauspieler<br />
sind so verkrachte Existenzen. Ich<br />
hätte nie gedacht, dass ich auch mal einer<br />
werde. Ich wollte immer Lehrer werden.<br />
Später habe ich im Ulenspiegel dann meine<br />
Rollen einstudiert.<br />
»Meine zwei besten Freunde<br />
wohnen noch in Gießen«<br />
Sind Sie denn noch ab und zu in Gießen?<br />
TS: Nicht oft. Meine Eltern und meine zwei<br />
besten Freunde wohnen ja noch da, aber<br />
die kommen eher nach Berlin als ich nach<br />
Gießen. Wir sehen uns nicht oft, aber das ist<br />
ja das Geile an besten Freunden. Du musst<br />
dich nicht jeden Tag melden und fragen,<br />
sorry, dass ich mich gestern nicht gemeldet<br />
habe, bist du noch mein Freund? Ich bin mit<br />
den beiden super eng, und ich weiß, dass<br />
sie für mich da sind. Da ist auch mal einen<br />
Monat oder zwei Funkstille, und das ist<br />
überhaupt kein Problem.<br />
Aufgewachsen sind Sie ja in »Heuchelheim,<br />
das ist so ein Kaff bei Gießen«. Das haben<br />
Sie dem deutschen Kinopublikum in<br />
»Männerherzen« erzählt. Wie kam es dazu?<br />
TS: Das war nicht meine Idee, sondern die<br />
von Simon Verhoeven, der das Drehbuch<br />
geschrieben hat. Er wusste, dass ich aus<br />
Heuchelheim komme und suchte für den<br />
Film noch ein Dorf. Dass er es dann Heuchelheim<br />
genannt hat, fand ich natürlich<br />
super. Im zweiten Teil von »Männerherzen«<br />
12 streifzug 2/2011
RAMPENLICHT<br />
komme ich übrigens wieder nach Heuchelheim<br />
zurück und laufe an einem Ortsschild<br />
vorbei.<br />
Können Sie sich auch im realen Leben eine<br />
Rückkehr nach Gießen oder sogar nach<br />
Heuchelheim vorstellen?<br />
TS: Theoretisch ja. Aber dann nicht nach<br />
Gießen, sondern auf irgendeinen Bauernhof<br />
in der Nähe. Wichtig ist mir, dass ich sehr<br />
nah bei meinen Kindern bin. Wenn die sagen,<br />
wir wollen nach Heuchelheim, dann<br />
ziehe ich nach Heuchelheim.<br />
Mir ist gerade neulich wieder aufgefallen,<br />
dass es in Heuchelheim oder Gießen<br />
eigentlich keinen Menschen gibt, der<br />
früher nicht irgendetwas mit <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong><br />
zu tun gehabt hat. Fußball gespielt, Abi<br />
gemacht, was auch immer …<br />
TS: (lacht) Ja, so ist das. Aber ein Abi-Jahrgang<br />
ist ja auch recht groß, eine Fußball-<br />
Mannschaft hat elf Spieler und ein paar<br />
Ersatzleute. Was denken Sie, wie viele Leute<br />
es gibt, die behaupten, mich entdeckt zu<br />
haben. Hans W. Geißendörfer behauptet<br />
zum Beispiel, ich hätte mein Handwerk bei<br />
der »Lindenstraße« gelernt, dabei habe ich<br />
da nur gelernt, wie man es nicht macht.<br />
Aber die Rolle als Jo Zenker war<br />
Ihr Sprungbrett…<br />
TS: Die Rolle war super wichtig. Als ich den<br />
Job bekommen habe, war ich so glücklich<br />
wie nie wieder über eine andere Rolle. Das<br />
war mein erster Job nach der Schauspielschule.<br />
Auf der Schule hatte ich große Träume,<br />
doch wenn der Abschluss kommt,<br />
merkst du, dass der keine Garantie dafür ist,<br />
dass du einen Job bekommst. Es gibt viel<br />
mehr Schauspieler, die arbeitslos sind, als<br />
welche, die arbeiten können. Und dann<br />
kam die »Lindenstraße«. Vorher hätte ich<br />
gesagt: Ich zur »Lindenstraße«? Bist du bekloppt?<br />
Aber dann habe ich mich so gefreut,<br />
mehr als über den Castinggewinn bei »Manta<br />
Manta« und »Der bewegte Mann«, weil<br />
ich wusste, dass ich jetzt von der Schauspielerei<br />
leben kann. Zwar konnte ich keine großen<br />
Sprünge machen, weil es eine kleine<br />
Rolle war und die auch nicht gut bezahlen,<br />
aber ich konnte meine Miete zahlen und<br />
Essen kaufen. Ein unendlich geiles Gefühl.<br />
Müssen Sie heute eigentlich noch zu<br />
Castings gehen?<br />
TS: Ab und zu in den USA, aber ich versuche,<br />
das zu vermeiden, denn ich kann diese<br />
Prüfungssituation nicht ausstehen. In<br />
Deutschland muss ich keine Castings mehr<br />
machen. Schon seit »Der bewegte Mann«<br />
nicht mehr.<br />
Der Film war Ihr Durchbruch. Seitdem haben<br />
Sie auch in Gießen viele Fans. Bei dem<br />
vorhin beschriebenen Satz in »Männerherzen«<br />
kam es in und um Gießen in den<br />
Kinos regelmäßig zu Jubelstürmen…<br />
TS: Das freut mich sehr. Aber es ist doch logisch<br />
und dürfte bei »Juli« aus Gießen auch<br />
nicht anders sein. Wenn ein Fußballer aus<br />
Gießen mal Nationalspieler wird, würde ich<br />
mich auch total darüber freuen. Das ist doch<br />
normal.<br />
»Tschü lowi, tschü buijen,<br />
tschü rackelo«<br />
Sie stehen also zu Ihrer Heimat?<br />
TS: Klar. Ich sage immer und überall, dass<br />
ich aus Gießen komme. Ein paar Leute kennen<br />
es sogar (lacht). Nicht wenige haben in<br />
Gießen studiert. Auch Heuchelheim habe<br />
ich noch nie verschwiegen. Warum auch?<br />
Nur Köln. Das muss nicht mehr sein. Als ich<br />
1997 aus Köln weg bin, habe ich gesagt, in<br />
diese Stadt gehe ich nicht mehr zurück.<br />
Nie mehr?<br />
TS: Tschü (lacht).<br />
Sie sprechen sogar noch manisch?<br />
TS: Klar. Tschü lowi, tschü buijen, tschü rackelo<br />
(lacht). Ich habe es nie richtig gesprochen,<br />
aber wir kannten diverse Ausdrücke,<br />
<strong>Til</strong>man Valentin <strong>Schweiger</strong>…<br />
und die weiß ich heute noch. Wir hatten bei<br />
den TSF Heuchelheim in der Mannschaft<br />
einen Libero. Michael… den Nachnamen<br />
weiß ich nicht mehr. Aber sein Vater konnte<br />
lupenreines manisch. Der Einzige, den ich<br />
jemals getroffen habe. Ist das lange her…<br />
Lassen Sie uns über Ihren neuen Film reden.<br />
Eigentlich müssten Sie nach den tollen<br />
Reaktionen doch fast vor Stolz platzen?<br />
TS: Dazu bin ich gerade noch zu müde<br />
(lacht). Eigentlich bin ich auf alle meine Filme<br />
stolz, aber ich laufe nicht mit geschwellter<br />
Brust herum. Auch »Kokowääh« macht mich<br />
stolz wegen verschiedenen Sachen.<br />
Welche denn?<br />
TS: Besonders stolz bin ich auf meine Tochter<br />
Emma, weil sie die Hauptrolle so toll<br />
gespielt und alles toll gemacht hat. Ich bin<br />
auch stolz, weil es so eine Art von Film noch<br />
nicht gab. Das Thema Kuckuckskind wurde<br />
in Deutschland noch nicht behandelt, auch<br />
nicht in den USA. Dass wir uns dieses Thema<br />
zur Brust genommen haben, dass der<br />
Film funktioniert, dass er Menschen berührt<br />
und zum Lachen bringt, macht mich stolz.<br />
Und dass Sie mit diesem Film wieder eine<br />
Menge Geld verdienen werden…<br />
TS: Das ist der positive Nebeneffekt. Geld<br />
verlieren will ich natürlich nicht. Aber zu-<br />
…wurde am 19. Dezember 1963 in Freiburg geboren. Er wuchs in Heuchelheim auf und<br />
machte 1983 an der Herderschule Gießen Abitur. Sein erstes Geld verdiente er als Kellner<br />
im Ulenspiegel. Später studierte er Germanistik und wollte Lehrer werden, besuchte dann<br />
aber die Schauspielschule in Köln, sammelte erste Bühnenerfahrungen und übernahm<br />
1991 die Rolle des Jo Zenker in der Lindenstraße. Es folgten weitere TV-Rollen u.a. in Die<br />
Kommissarin. Manta Manta machte ihn beim Kinopublikum bekannt, Ebbies Bluff brachte<br />
ihm den Max-Ophüls-Preis. Mit dem Riesenerfolg Der bewegte Mann stieg <strong>Schweiger</strong><br />
zum Star auf. Es folgten (u.a): Männerpension, Das Superweib und Knockin’ on Heaven’s<br />
Door. Auch in Hollywood hat der Superstar Fuß gefasst: Nach seinem Einstand mit The<br />
Replacement Killers folgten u.a. Judas Kiss mit Emma Thompson und Driven mit Sylvester<br />
Stallone und Burt Reynolds, Lara Croft Tomb Raider, King Arthur, Far Cry und Quentin<br />
Tarantinos Inglourious Basterds. 2011 wird <strong>Schweiger</strong> neben Reese Witherspoon in der<br />
Action-Komödie This Means War sowie im Thriller The Courier mit Mickey Rourke zu<br />
sehen sein. In Deutschland verbuchte er unterdessen einen Riesenerfolg in Bully Herbigs<br />
(T)Raumschiff Surprise, der ihm einen weiteren Bambi und den deutschen Comedy Award<br />
einbrachte. Weitere Filme (u.a.): Wo ist Fred?, Phantomschmerz und Männerherzen. 2011<br />
folgt das Sequel von Männerherzen. 1998 inszenierte <strong>Schweiger</strong> sich selbst in Der Eisbär.<br />
Ein Hit war auch seine zweite Regiearbeit Barfuss, in der er die Hauptrolle übernahm. Dafür<br />
erhielt <strong>Schweiger</strong> einen weiteren Bambi. 2007 verbuchte er als Co-Autor, Regisseur<br />
und Hauptdarsteller einen gigantischen Erfolg mit Keinohrhasen, den über sechs Millionen<br />
Zuschauer gesehen haben und der ihm weitere Preise einbrachte. Nach 1 1 ⁄2 Ritter produzierte,<br />
inszenierte und spielte er 2009 den Nachfolger von Keinohrhasen mit dem Titel<br />
Zweiohrküken. Das Sequel konnte über vier Millionen Zuschauer verbuchen. Derzeit<br />
denkt <strong>Schweiger</strong> über eine weitere Fortsetzung nach. Am 3. Februar kommt sein neuer<br />
Film Kokowää in die Kinos. <strong>Schweiger</strong> lebt in Berlin. Seine vier Kinder und seine Frau<br />
Dana, von der er getrennt ist, wohnen in Hamburg.<br />
2/2011 streifzug 13
RAMPENLICHT<br />
nächst will ich, dass mein Film gefällt. Wenn<br />
er gefällt, gehen viele Leute rein, und ich<br />
verdiene Geld. Klar. Aber wenn ich einen<br />
Film selber mache, ist Geld nicht die erste<br />
Motivation. Ich bin zufrieden, wenn ein Film<br />
erfolgreich ist, nie wegen des Geldes.<br />
Wie fühlt es sich an, in Ihrem eigenen Film<br />
zu sitzen, wenn die Zuschauer so lachen?<br />
TS: Man weiß ja schon vorher, ob man<br />
einen guten oder einen weniger guten Film<br />
gemacht hat. Bei einer Komödie kann man<br />
die Reaktion an den Lachern messen. Beim<br />
Drama merkt man nur, dass die Leute unruhig<br />
werden und mit Popcorn rascheln. Das<br />
ist kein gutes Zeichen. Wenn Leute lachen,<br />
ist das eine sehr direkte Reaktion. Wenn ich<br />
im Kino sitze und 800 Leute lachen bei einer<br />
Szene, die ich geschrieben und inszeniert<br />
habe und die ich selber lustig finde… Dieses<br />
Gefühl ist nicht zu toppen.<br />
An welchen Stellen lachen Sie denn<br />
am lautesten?<br />
TS: Ich lache an ein paar Stellen, an denen<br />
andere nicht lachen. Es gibt eine Szene, in<br />
der ich mich bei dem vermeintlichen Vater<br />
entschuldige. Diese Szene finde ich sauwitzig,<br />
aber sie ist im Kino kein großer Lacher.<br />
Da gibt es andere. Zum Beispiel in der<br />
Zahnarztpraxis. Da wird eine Patientin mit<br />
einer Kieferklemme gezeigt. Da lachen sich<br />
alle schlapp. Ich finde das gar nicht so lustig.<br />
Aber diese Szene ist klasse, weil sie so gebrochen<br />
ist. Magdalena fragt: »Papa, wann<br />
kommst du nach Hause?« Das ist so emotional<br />
– und trotzdem muss man über diese<br />
Patientin im Hintergrund lachen.<br />
Stimmt, man weiß nicht, ob man lachen<br />
oder weinen soll…<br />
TS: Genau. Und solche Szenen mag ich total.<br />
Das ist eine besondere Kunst. Es gibt<br />
aber noch eine Szene, über die nur ich lache.<br />
Wenn Henry ins Taxi einsteigt, es eilig<br />
hat, der Taxifahrer aber keine Ahnung hat,<br />
wie er fahren muss. Echt. Das habe ich<br />
schon 100-mal in Großstädten erlebt. Heute<br />
weiß fast kein Taxifahrer mehr den Weg.<br />
Aber sie geben es einfach nicht zu.<br />
»Es ist ein Vorteil, mit der eigenen<br />
Tochter zu spielen«<br />
Das hatte ich neulich in Frankfurt. Nach<br />
einer Rundfahrt hat der Taxifahrer dann<br />
völlig ratlos einen Kumpel angerufen…<br />
TS: Das ist ja noch o.k.; wenn sie anrufen<br />
und fragen. Aber sie machen es ja nicht.<br />
Man spürt doch gleich, ob die wissen, wo<br />
ich hin will oder nicht. Dann sag ich, ruf<br />
doch die Zentrale an. Aber das machen die<br />
nicht, weil sie dann dumm dastehen. Das<br />
Navi können sie meist auch nicht bedienen.<br />
Und wenn ich frage, ob ich im Stadtplan<br />
gucken soll, sagen sie: Nee, nee, ich weiß<br />
schon. Ja, ja klar (lacht).<br />
Sie haben Emma angesprochen. Wie ist<br />
das, mit der eigenen Tochter zu drehen?<br />
Foto: Warner Bros<br />
TS: Emma war super professionell. Wenn sie<br />
Lust hatte, hing sie zwar die ganze Zeit an<br />
meinem Rockzipfel, aber sonst war es so<br />
wie mit anderen Schauspielern auch. Ich<br />
nehme zum Beispiel auch mal einen Schauspieler<br />
in den Arm, wenn er etwas toll gespielt<br />
hat.<br />
Ist es ein Vorteil, mit der eigenen Tochter<br />
zu spielen, weil beispielsweise emotionale<br />
Szenen einfach echt sind?<br />
TS: Ich glaube schon, dass es von Vorteil ist,<br />
denn die Nähe, die zwischen Henry und ihr<br />
entsteht, mussten wir nicht herstellen. Das<br />
Schlimmste für einen Schauspieler ist, wenn<br />
er spielen muss, dass er eine Frau liebt, die<br />
er in der Realität total kacke findet. Im Idealfall<br />
sollte das nicht passieren. Es ist immer<br />
besser, wenn man sich auch im richtigen<br />
Leben mag.<br />
Es gibt aber auch Probleme mit Kindern am<br />
Set. Die gesetzlichen Auflagen sind nicht<br />
ohne…<br />
TS: Wir haben die Probleme gelöst. Aber in<br />
der Tat: Auf der einen Seite sind diese Gesetze<br />
zum Schutz von Kindern natürlich gut,<br />
aber auf der anderen Seite vollkommen unrealistisch.<br />
Man muss einen riesen Aufwand<br />
betreiben, um sie einzuhalten. Die wurden<br />
von Leuten gemacht, die keine Ahnung vom<br />
Film haben. Eigentlich kann man so eine<br />
große Rolle nicht mit einem Kind besetzen.<br />
Was waren die Schwierigkeiten?<br />
TS: Es ist ein großer organisatorischer Aufwand.<br />
Emma durfte immer nur drei Stunden<br />
pro Tag am Set sein. Man kann also nicht<br />
chronologisch drehen, sondern muss zuerst<br />
alle Szenen, in denen sie von vorne oder im<br />
Halbprofil zu sehen ist, abdrehen, und sie<br />
dann bei den anderen Szenen mit Doubles<br />
ersetzen. Wir hatten vier Doubles. Außerdem<br />
dürfen Kinder auch nicht nachts drehen.<br />
Ursprünglich war eine Szene geplant, in<br />
der Emma nachts draußen auf mich wartet,<br />
aber das ging einfach nicht, und wir mussten<br />
das Buch umschreiben. Kinder dürfen nicht<br />
drehen, wenn es dunkel ist.<br />
Haben Sie keine Bedenken, dass Sie Emma<br />
mit acht Jahren so ins Rampenlicht stellen?<br />
TS: Nee, denn wir stellen sie nicht ins Rampenlicht.<br />
Sie macht keine Presse, gibt keine<br />
Interviews, sie wird noch nicht einmal über<br />
den roten Teppich gehen. Emma wird zwar<br />
bei der Premiere sein und auch auf die Bühne<br />
kommen, denn das will ich ihr nicht vorenthalten,<br />
aber ansonsten steht sie nicht im<br />
Rampenlicht. Natürlich ist die Aufmerksamkeit<br />
da, weil sie spielt. Aber sie wollte es unbedingt.<br />
Ich habe es mit ihr ausprobiert, und<br />
14 streifzug 2/2011
RAMPENLICHT<br />
sie hat es so toll gemacht. Ich wollte ihr das<br />
nicht verbieten. Und ich habe überhaupt<br />
keine Bedenken, denn sie hat diese Zeit so<br />
genossen. Ich habe die Zeit genossen. Es<br />
war sehr schön. Sie redet heute noch davon<br />
und kann es kaum abwarten, wieder zu drehen.<br />
Es war eine toll Zeit für sie.<br />
Es scheint, als hätten Sie seit »Keinohrhasen«<br />
eine Story gefunden, die die Deutschen<br />
im Kino gerne sehen. Man kann ja<br />
auch in »Kokowääh« einige Parallelen sehen.<br />
Mich hat auch die Wohnung an Ludos<br />
Loft erinnert …<br />
TS: Also, die Wohnung ist massiv anders.<br />
Die Wohnung in »Kokowääh« hat mit der in<br />
»Keinohrhasen« nichts gemeinsam. Das ist<br />
eigentlich ein wahnsinniges Chaos dort, alles<br />
nur gebrauchte Sachen. In »Keinohrhasen«<br />
hatte er dieses flashy Loft.<br />
»Habe den Anspruch, Bilder zu erschaffen,<br />
die man nicht immer sieht«<br />
Aber ein Loft ist es ja wieder …<br />
TS: Ja, aber das hat auch mit visuellen Aspekten<br />
zu tun. Ich hätte auch in einer Dreizimmerwohnung<br />
drehen können, aber da<br />
hat man a) keinen Platz, Bilder zu erzeugen<br />
und b) ist es visuell total langweilig. Ich habe<br />
den Anspruch – wenn ich einen Kinofilm<br />
mache –, dass ich Bilder erschaffe, die man<br />
nicht jeden Tag im Fernsehen für lau sieht.<br />
Ich habe mich schon als Kind immer geärgert,<br />
wenn ich einen Kinofilm angesehen habe,<br />
und der sah aus wie ein Fernsehfilm. Das<br />
gibt es oft. Gerade in Hollywood, gerade<br />
Komödien. Die sehen oft so aus, als hätte<br />
sie meine Mutter mit der Videokamera gedreht.<br />
Immer schön hell. Alles clean.<br />
DieStory – wie Sie sagen – habe ich aber<br />
nicht gefunden, denn es sind unterschiedliche<br />
Filme. Eigentlich fing es mit »Barfuss« an.<br />
Und jetzt schließt sich der Kreis, denn »Kokowääh«<br />
geht wieder eher in die Richtung<br />
von »Barfuss«. Ein bisschen ernster und noch<br />
emotionaler als »Keinohrhasen« und »Zweiohrküken«.<br />
Stimmt es eigentlich, dass Sie Kritiker nur<br />
handverlesen zu Ihren Premieren einladen?<br />
TS: Nicht handverlesen. Ich lade keine Feuilletonjournalisten<br />
mehr ein. Seit »Keinohrhasen«,<br />
weil ich festgestellt habe, dass die<br />
deutsche Hochkultur in Anführungsstrichen<br />
– FAZ, Tagesspiegel, Süddeutsche – alle<br />
meine Filme scheiße findet. Schon<br />
»Knockin’ on Heaven’s Door« haben die in<br />
die Tonne geschrieben. Warum soll ich denen<br />
meine Filme umsonst zeigen, nur damit<br />
die schon vor dem Filmstart schreiben<br />
können, dass das der letzte Scheiß ist? Die<br />
Eigentlich könnte sich <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong> in den<br />
nächsten Tagen bis zum deutschlandweiten<br />
Kinostart seines neuen Films »Kokowääh«<br />
am 3. Februar genüsslich zurücklehnen. Die<br />
ersten Reaktionen auf die Beziehungskomödie<br />
mit seiner Tochter Emma in der<br />
Hauptrolle waren überschwänglich. Der<br />
Drehbuchautor, Produzent, Regisseur und<br />
Schauspieler aus Gießen hat einmal mehr<br />
Großartiges geleistet und präsentiert einen<br />
unterhaltsamen, gefühlvollen und packenden<br />
Film, an dessen Ende<br />
man nicht weiß, ob man<br />
lieber Tochter, Vater oder<br />
Freundin sein möchte,<br />
wenn man es sich aussuchen<br />
könnte.<br />
Drehbuchautor Henry (<strong>Til</strong><br />
<strong>Schweiger</strong>) hangelt sich<br />
von einer glücklosen<br />
Liebschaft zur nächsten,<br />
und auch beruflich dümpelt<br />
sein Leben vor sich<br />
hin. Sein unsteter Lebenswandel<br />
und seine<br />
chaotische Arbeitsweise<br />
treiben seine Agentin an<br />
den Rand des Nervenzusammenbruchs.<br />
Umso<br />
mehr wird er von einem sensationellen Angebot<br />
überrascht: Er soll als Co-Autor an<br />
der Verfilmung eines Bestsellers mitarbeiten.<br />
Diesen Auftrag verdankt er der Autorin<br />
der Romanvorlage. Doch Katharina Meese<br />
(Jasmin Gerat) ist nicht nur Henrys Ex-<br />
Freundin, sondern auch seine große Liebe.<br />
Katharinas Kinderwunsch hatte damals zur<br />
Trennung geführt.<br />
Die Arbeit mit Katharina lenkt Henrys Leben<br />
in geregelte Bahnen – bis eines Tages<br />
die achtjährige Magdalena (Emma <strong>Schweiger</strong>)<br />
vor seiner Tür sitzt und erklärt, dass sie<br />
von nun an bei ihm wohnen soll. Henry<br />
weiß nicht, wie ihm geschieht. Eine Nachricht<br />
von Magdalenas Mutter Charlotte<br />
(Meret Becker) klärt auf, dass Magdalena<br />
Henrys Tochter sein soll. Henry ist wie vor<br />
den Kopf geschlagen. Ähnlich ergeht es<br />
Charlottes Ehemann Tristan (Samuel Finzi),<br />
der sich acht Jahre lang für den Vater des<br />
Mädchens gehalten hat.<br />
Von jetzt auf gleich Vater werden ist nicht<br />
einfach – erst recht nicht, wenn man<br />
nebenher das Buch seines Lebens schreiben<br />
und die große Liebe zurückgewinnen<br />
muss. Doch Henry findet Gefallen an seiner<br />
Vaterrolle und entschließt sich, Magdalena<br />
zu sagen, wer ihr leiblicher Vater ist. Dennoch<br />
droht Henry das Mädchen an Charlotte<br />
und Tristan zu verlieren. Zudem erfährt<br />
Katharina, dass die Kleine nicht die<br />
Tochter eines Nachbarn ist und kommt hinter<br />
Henrys Schwindel, der nun um Zeit mit<br />
seiner Tochter, aber auch um Katharina<br />
kämpfen muss.<br />
<strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong> ist es nach<br />
»Keinohrhasen« und<br />
»Zweiohrküken« wieder<br />
gelungen, eine romantische<br />
Komödie zu entwerfen,<br />
bei der die Zuschauer<br />
nicht wissen werden, ob<br />
sie weinen oder lachen<br />
sollen. Er versteht es meisterhaft,<br />
gebrochene Szenen<br />
zu kreieren, und die<br />
Beobachter dabei immer<br />
wieder mit ins Boot zu<br />
holen, indem er sie an ihr<br />
eigenes Leben erinnert.<br />
Ein Erfolgsgarant für diesen<br />
Film dürfte <strong>Schweiger</strong>s<br />
süße Tochter Emma sein, die mit ihrem<br />
leichten Spiel beeindruckt und mit ihrer<br />
Rolle als Kuckuckskind Magdalena zum<br />
Publikumsliebling avancieren wird – versprochen!<br />
Auch Jasmin Gerat, die eine<br />
Kurzhaarfrisur verpasst bekommen hat, ist<br />
glänzend ausgesucht. Sie spielt den Part<br />
der Katharina authentisch. »Jasmin hat sich<br />
die Rolle erarbeitet«, sagt <strong>Schweiger</strong>, der<br />
viel Wert auf Harmonie im Cast legt.<br />
Neben dem spannenden Thema Kuckuckskind,<br />
der rührenden Geschichte, der starken<br />
Besetzung und dem einzigartigen Humor<br />
zeigt <strong>Schweiger</strong> auch in »Kokowääh«<br />
wieder wunderbare Bilder. Der Superstar<br />
findet in seiner Wahlheimat Berlin immer<br />
wieder Orte, die vor ihm noch niemand als<br />
Kulisse entdeckt hat. Ob Tristans Villa, Henrys<br />
Loft, Bars und Restaurants oder ein Park<br />
an der Spree. <strong>Schweiger</strong> holt aus Berlin<br />
noch mehr heraus, als diese Stadt ohnehin<br />
zu bieten hat. Auch darin ist der <strong>Gießener</strong><br />
ein Meister – nicht nur im Schaffen von<br />
Beziehungskomödien.<br />
mac<br />
2/2011 streifzug 15
RAMPENLICHT<br />
haben dann ein bisschen rebelliert und gesagt,<br />
dass sei ein Angriff auf die Pressefreiheit.<br />
So ein Bullshit. Das ist überhaupt kein<br />
Angriff auf die Pressefreiheit.Es gibt kein<br />
Gesetz, das vorsieht, dass ich meine Filme<br />
für lau zeigen muss. Die können den Film<br />
besprechen, die können den auch schlecht<br />
besprechen, aber sie müssen ins Kino gehen<br />
und dafür bezahlen. Davon habe ich<br />
dann wenigstens etwas.<br />
Apropos Kritiker. Heute beim Frühstück:<br />
Ein Pärchen, das den Film gestern gesehen<br />
hat. Sie war von »Kokowääh« begeistert, er<br />
sagte, schon wieder so ein »Keinohrhase«.<br />
TS: Ich weiß aus Screenings, in denen nach<br />
Alter, Geschlecht, Bildungsgrad und so aufgeschlüsselt<br />
wird, dass meine Filme bei Frauen<br />
besser ankommen. Aber es ist nicht so<br />
wie bei »Sex and the City«. Den finden ausschließlich<br />
Frauen gut. Alle Männer sagen:<br />
no. Ich weiß natürlich, dass es Männer gibt,<br />
die meinen Film scheiße finden. Es gibt auch<br />
Frauen, die ihn scheiße finden, aber wenn,<br />
sind es eher Männer. Vier Millionen Zuschauer<br />
wie bei »Zweiohrküken« machst du<br />
aber nicht nur mit Frauen. Es gibt auch Männer,<br />
die das ganz toll finden.<br />
Apropos »Zweiohrküken«. Geht es eigentlich<br />
mit Ludo und Co. weiter?<br />
TS: Wir planen einen dritten Teil. Ich weiß<br />
aber nicht, ob es uns gelingt. Wenn wir ein<br />
Drehbuch haben, das gut genug ist, machen<br />
wir den Film. Wenn nicht, dann nicht. Wir<br />
arbeiten am Buch, aber sind noch nicht so<br />
weit, dass wir sagen, wir drehen im Sommer.<br />
Ich denke, das wird eher nächstes Jahr. Aber<br />
wenn es nicht gelingt, ist das auch kein<br />
Scheitern. Man sieht ja, wie wenig Filme im<br />
Kino funktionieren. Im letzten Jahr gerade<br />
mal zwei. »Friendship« mit 1,5 Millionen und<br />
»Vincent will meer« mit 900000. Das waren<br />
die größten Erfolge des deutschen Kinos.<br />
»Kaffee, Zigarette und bababababab.<br />
Da kam der Flow«<br />
Dann kann man die 6 Millionen von »Keinohrhasen«<br />
nicht hoch genug einschätzen…<br />
TS: Ja. »Zweiohrküken« auch nicht. Damit<br />
hatten wir 4,3 Millionen. Und dann gibt es<br />
immer noch so überhöhte Regisseure, die<br />
sagen, meine Zuschauer zählen doppelt,<br />
weil ich anspruchsvolles Kino mache. Es ist<br />
mir eine Freude, so etwas szenisch zu verarbeiten.<br />
Darüber mache ich mich gerne lustig.<br />
Im Presseheft zum Film heißt es, Sie hätten<br />
dem Drehbuch letztlich den »<strong>Schweiger</strong>-<br />
Touch« verliehen…<br />
TS: »<strong>Schweiger</strong>-Touch«. Das Wort finde ich<br />
doof. Aber klar, die Filme, die ich mache, haben<br />
schon eine eigene Handschrift und sind<br />
zu erkennen. Das finde ich auch ganz gut.<br />
Der »<strong>Schweiger</strong>-Touch« ist, dass ich keine<br />
Angst habe vor Emotionen, dass man bei<br />
meinen Filmen lachen und weinen kann.<br />
Foto: Warner Bros<br />
Das ist eine riesen Kunst. Das ist sauschwer.<br />
Eine gute Komödie zu schreiben, ist viel<br />
schwerer als ein Drama. Leute zum Lachen<br />
zu bringen, ist das Schwierigste, was es gibt.<br />
Sie haben das Drehbuch nach dem 4:1 der<br />
DFB-Mannschaft bei der Fußball-WM in<br />
Südafrika über England fertiggeschrieben.<br />
Hat Sie der Sieg inspiriert?<br />
TS: Das Spiel war klasse, aber kreativ stimuliert<br />
hat es mich nicht. Ich bin in der Nacht<br />
aus den USAgekommen und konnte nicht<br />
schlafen. Ich bin um 3 Uhr aufgestanden und<br />
habe mich in den Garten eines Hotels gesetzt,<br />
eine Kanne Kaffee bestellt und über<br />
zehn Stunden durchgeschrieben. Bis nachmittags.<br />
An einem Stück. Kaffee, Zigarette<br />
und bababababab (<strong>Schweiger</strong> haut virtuell in<br />
die Tasten). Da kam der Flow. Den kennt jeder,<br />
der schreibt. Es gibt ja auch die berühmte<br />
Schreibblockade. Du sitzt da, und dir fällt<br />
nichts ein. Das ist so frustrierend. Und dann<br />
gibt es den Moment, da fließt alles aus dir<br />
raus. Ich wusste in dieser Nacht: Ich weiß<br />
jetzt, wie es geht. Bababababab. Dann mache<br />
ich den Laptop zu und weiß, das ist es<br />
jetzt. Man fühlt sich super, wenn man weiß,<br />
dass man etwas Gutes gemacht hat. Mit dem<br />
Spiel hatte das aber nichts zu tun.<br />
Ihnen wird ein Hang zum Perfektionismus<br />
nachgesagt. Ist das Teil Ihres Erfolgsrezepts?<br />
TS: Es gibt kein Erfolgsrezept. Wenn es das<br />
gäbe, hätte jeder Erfolg und es gäbe nur<br />
noch erfolgreiche Filme. Ich werde immer<br />
gefragt, was ist dein Erfolgsgeheimnis? Woher<br />
weißt du, was die Leute sehen wollen? Ich<br />
weiß nicht, was die Leute sehen wollen. Ich<br />
weiß, was ich sehen will und hoffe, dass die<br />
Zuschauer das mit mir teilen. Wenn dann<br />
einer sagt – wie bei Ihrem Frühstück – das ist<br />
schon wieder so ein »Keinohrhasen«-Film,<br />
kann ich mich total drüber aufregen, denn es<br />
ist ein ganz anderer Film. Aber, weil ihn derselbe<br />
Mann gemacht hat, hat er natürlich<br />
ähnliche Elemente, er ist zärtlich, liebevoll,<br />
und er hat ein positives Ende. Das sind<br />
Sachen, die mir wichtig sind. Aber das ist<br />
kein Rezept. Ich sage nicht, ich nehme ein<br />
bisschen Liebe, ein bisschen Zuneigung und<br />
noch einen Lacher und so mache ich einen<br />
geilen Film. Wenn es so einfach wäre, gäbe<br />
es nur noch geile Filme. Aber Perfektionismus?<br />
Nee. Du kannst auch was ganz perfektionistisch<br />
scheiße machen. Aber ich bin<br />
perfektionistisch in der Hinsicht, dass ich<br />
mich hinter das klemme, was ich mache. Ich<br />
will alles so gut wie möglich machen. Andere<br />
machen ihre Filme auch so gut wie möglich,<br />
und die sind auch noch echt gut, aber<br />
trotzdem geht keiner rein. Da frage ich mich,<br />
warum guckt sich das keiner an?<br />
16 streifzug 2/2011
RAMPENLICHT<br />
Ich glaube, dass sich viele Menschen in Ihren Filmen wiederfinden.<br />
Ist das der Schlüssel?<br />
TS: Das ist sicherlich ein Grund. Das habe ich auch schon öfter gehört:<br />
Deine Filme sind so als wäre ich dabei. Das finde ich geil. Als ich<br />
16 Jahre alt war und wusste, dass ich mal in der Branche arbeiten will,<br />
habe ich mein ganzes Geld ins Kino getragen. Ich war totaler Kinofan.<br />
Es gab damals so ein paar Filme, da habe ich gedacht, ej, das ist ja wie<br />
bei meinen Jungs. Als wäre ich dabei. Mit 20 habe ich »The Pope of<br />
Greenwich Village« gesehen mit Mickey Rourke. Die stehen den ganzen<br />
Tag in New York rum und reden über Mozzarella und so ’n Zeug.<br />
Das war so geil. So natürlich. Das ist sicherlich einer der Gründe für<br />
den Erfolg. Es muss authentisch sein.<br />
www.DIVIICE.de<br />
Bereiten Sie sich auf Ihre Rollen vor oder sind Sie so?<br />
TS: Ich bereite mich nicht so vor wie Robert de Niro, der angeblich<br />
drei Wochen als Taxifahrer durch New York gefahren ist. Das brauche<br />
ich nicht, denn es steckt viel von mir in meinen Rollen. Ich lerne auch<br />
Text nur nach Sinn, damit ich mir Spontanität bewahre. Aber ich überlege<br />
schon, wie ich reagieren würde, wenn plötzlich ein Kind vor meiner<br />
Tür sitzt.<br />
Sie spielen in »Kokowääh« einen coolen Vater. Sind Sie mit Ihren<br />
eigenen Kindern auch so locker?<br />
TS: Ich bin mit meinen Kindern immer locker gewesen und habe sie<br />
immer ernst genommen. Nie von oben herab. Ich habe immer normal<br />
mit ihnen geredet und bin auch nicht der strengste Vater, obwohl man<br />
auch mal streng sein muss. Da muss ich mir aber echt Mühe geben.<br />
Das schiebe ich gerne der Mutter zu (lacht).<br />
Was macht denn einen guten Vater aus?<br />
TS: Er muss seinen Kindern viel Liebe und Vertrauen schenken, so dass<br />
sie selbstbewusst durch die Welt gehen können und das Herz am<br />
rechten Fleck haben.<br />
Sie leben von Ihrer Frau und den vier Kindern getrennt. Haben Sie<br />
Angst, dass – wie im Film – plötzlich ein zweiter Vater auftaucht?<br />
TS: Nee. Es wird keinen zweiten Vater geben. Ich bin der Vater. Wenn<br />
ein neuer Mann auftaucht, würde ich mich freuen – in der Hoffnung,<br />
dass er kein Arschloch ist. Aber die Mutter würde sich nie mit einem<br />
Arschloch zusammentun.<br />
Sängerin Duffy hat einmal gesagt, dass der Ruhm sie sehr einsam<br />
gemacht hat. Können Sie das bestätigen?<br />
TS: Nein. Ich bin nicht einsam. Ich habe vier Kinder, die ich über alles<br />
liebe, ich habe eine Freundin und Freunde. Das heißt aber nicht, dass<br />
ich mich nicht manchmal einsam fühle. Gerade, wenn ich irgendwo<br />
auf der Welt nachts allein im Hotelzimmer liege. Da fühle ich mich<br />
schon manchmal einsam. Aber dass ich durch den Ruhm einsam geworden<br />
wäre, nein. Da muss ich sagen: Arme Duffy.<br />
Würden Sie mir empfehlen, mit <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong> zu tauschen?<br />
TS: Es kommt darauf an, was Sie wollen. Ich würde es nicht per se<br />
empfehlen, aber sicher auch nicht ausschließen. Wenn Sie in angesagte<br />
Locations gehen wollen, tauschen Sie mit mir (lacht). Im Ernst: Ich<br />
habe einen super Beruf, der mir Spaß macht und der mich erfüllt. Es<br />
ist ein geiles Gefühl, wenn ich im Kino sitze, und die Leute lachen bei<br />
meinen Filmen. Dann ist die Mission erfüllt. Aber es hat auch Schattenseiten.<br />
Wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich direkt<br />
hinter die Kamera gehen und nicht mehr spielen. Ein berühmter Regisseur<br />
ist nicht so in der Schusslinie. Schauspieler sein macht zwar Spaß,<br />
aber es ist verknüpft mit einem großen Verlust von Privatsphäre.<br />
Marc Schäfer<br />
M o v i e - F a n s :<br />
»WG-wohnen<br />
im Dach-Café?<br />
Spannender als Kino«<br />
In Gießen zuhause.<br />
Mehr Infos unter: www.wohnen-im-dachcafe.de<br />
2/2011 streifzug 17
STADTGESPRÄCH<br />
Unfall am Schlagloch<br />
Das Tauwetter hat zum Vorschein gebracht, dass kaum eine Straße in Gießen unversehrt<br />
geblieben ist. Überall klaffen Löcher im Asphalt, die ausgebessert werden müssen. Baufirmen<br />
reißen sich um Aufträge, das lukrative Geschäft mit den Schlaglöchern boomt und weckt<br />
Begehrlichkeiten. Doch auf den Baustellen der Stadt kommt es immer wieder zu rätselhaften<br />
Unfällen, die die Ausbesserungsarbeiten aufhalten. Polizei und Baudezernent sind machtlos…<br />
Hej,<br />
was habt ihr da verloren?<br />
Macht, dass ihr<br />
Land gewinnt!<br />
DIE BAUARBEITER HABEN IHRE ARBEIT AN EINEM DER SCHLAGLÖCHER AUFGENOMMEN, ALS VORARBEITER RALF S. VER-<br />
DÄCHTIGES BEMERKT. WENIGE MINUTEN SPÄTER BIETET SICH EIN SELTSAMES BILD. DIE DREI BAUARBEITER SIND AUF<br />
DEM GLATTEIS AUSGERUTSCHT UND LIEGEN VERLETZT AUF DER BAUSTELLE. SABOTAGE, RUFT S. MIT LETZTER KRAFT.<br />
Wo<br />
waren Sie denn überhaupt<br />
zur Tatzeit? Haben<br />
Sie ein Alibi?<br />
Ja.<br />
Wir standen im Stau,<br />
weil die Philosophenstraße ja<br />
immer noch gesperrt ist. Das<br />
hat uns aber wohl das Leben<br />
gerettet.<br />
Das gibt es<br />
doch nicht, irgendeine<br />
Spur muss es<br />
doch geben.<br />
DIE UNTERSUCHUNG DES TATORTS BRINGT KEINERLEI ERKENNTNISSE ANS TAGESLICHT. DIE KOLLEGEN DER AUSGE-<br />
RUTSCHTEN BAUARBEITER SIND ALLE ERST NACH DEM SABOTAGEAKT EINGETROFFEN. ZEUGEN GIBT ES KEINE. ES FINDEN<br />
SICH KEINE SPUREN, OBWOHL DIE POLIZEI SOGAR BOOTE EINSETZT UND DIE SCHLAGLÖCHER UNTER DIE LUPE NIMMT.<br />
18 streifzug 2/2011
STADTGESPRÄCH<br />
DIE BAUTRUPPS SIND ABGEZOGEN.<br />
FRÜHESTE RÜCKKEHR NACH DER<br />
FROSTPERIODE …<br />
BIS HEUTE SIND DIE ERMITTLER IN DIESEM RÄTSELHAFTEN FALL NICHT WEITERGEKOMMEN. GEMEINSAM MIT DEM GIES-<br />
SENER BAUDEZERNENTEN, DER AUCH KEINEN RAT WEISS, STOPPEN SIE DIE AUSBESSERUNGSARBEITEN IM GESAMTEN<br />
STADTGEBIET, WO ES IMMER WIEDER ZU ÄHNLICHEN ZWISCHENFÄLLEN GEKOMMEN WAR. ÜBERALL TAUCHEN DERWEIL<br />
AUF MYSTERIÖSE WEISE IMMER NEUE UND GRÖSSERE SCHLAGLÖCHER AUF, DIE NICHT NUR DEN VERKEHR BEHINDERN.<br />
MITTLERWEILE SIND GANZE STRASSEN GESPERRT. DIE STADT WIRD NICHT MEHR HERR ÜBER DIE »OFFENEN WUNDEN«,<br />
DIE SICH MITTLERWEILE IN DER GANZEN STADT AUSBREITEN. DER BAUDEZERNENT HOFFT AUF DEN FRÜHLING. IMMERHIN<br />
HAT DIE POLIZEI NUN EINE SPUR UND SO SICKERTE AUS ERMITTLERKREISEN DURCH: DER WINTER WAR´S. (FOTOS: SCHEPP)<br />
MEIN GIESSEN<br />
Närrische<br />
Zeiten<br />
Sandra und Sascha Reitz<br />
Sie sind das neue Paar am <strong>Gießener</strong> Prinzenhimmel<br />
– und haben die besten Voraussetzungen,<br />
die Narrenkappe auch mit<br />
Würde zu tragen. Schließlich haben sich<br />
Sandra und Sascha Reitz, wie das Prinzenpaar<br />
im bürgerlichen Leben heißt, an<br />
einem Rosenmontag kennen- und lieben<br />
gelernt, zudem kam ihr Sohn 2007 an<br />
einem Rosenmontag zur Welt. Und so<br />
konnten die Großen-Lindener auch nicht<br />
Nein sagen, als sie auf der Mockswiese<br />
angesprochen wurden – und kurzerhand<br />
zum neuen GFV-Prinzenpaar erwählt<br />
wurden. Nun<br />
erfahren sie den<br />
organisierten<br />
Karneval gleich<br />
aus einer ganz<br />
besonderen<br />
Perspektive –<br />
und freuen sich<br />
schon, es mit<br />
den Narren<br />
Fotos: Schepp<br />
richtig krachen<br />
zu lassen. nob<br />
1 Knossos in der Pulvermühle<br />
Das Restaurant bietet besondere<br />
Gaumenfreuden und lädt<br />
uns besonders im Sommer dazu<br />
ein, auf der Terrasse direkt<br />
an der Lahn zu sitzen und die<br />
Hektik des Alltags zu vergessen.<br />
Eines der besten Häuser<br />
in der Stadt.<br />
Rodheimer Str. 11, Tel. 0641/63827<br />
lachthofstr.<br />
Lahn<br />
Gabelsberger<br />
Straße<br />
raße<br />
adtwerke<br />
Oberes<br />
Wehr<br />
Rodheimer Str.<br />
Lahnstr.<br />
Friedrichstr.<br />
Hi<br />
Südhang<br />
Flutgraben<br />
Hammstr.<br />
nt<br />
Bahnhofstraße<br />
Liebigstraße<br />
Zu den<br />
Mühlen<br />
Westanlage<br />
er<br />
Balserischer<br />
Stift<br />
Westanlage<br />
Westanlage<br />
d.<br />
Alicenstraße<br />
Bootshauss<br />
Frankfurter Str.<br />
Mühlstr.<br />
Schanzenstr.<br />
Bahnhofstraße<br />
Wilhelmstraße<br />
Nordanlage<br />
Neustadt<br />
Selterstor<br />
(Elefantenklo)<br />
hohl<br />
Lein-G.<br />
BfA<br />
Wieseck<br />
Pfarrgarten<br />
Alicenstraße<br />
Liebigstraße<br />
Katharinengasse<br />
Seltersweg<br />
dwigstraße<br />
Goethestr.<br />
Johanneskirche<br />
(ev.)<br />
Bleichstraße<br />
straße<br />
Kirchenplatz<br />
Mark<br />
Kap an<br />
2 Dach-Café<br />
In diesem neuen Lokal verwöhnen wir gerne<br />
Gaumen und Augen. Wir genießen es<br />
sehr, den Trubel in den Straßen aus diesem<br />
Blickwinkel zu beobachten. Man hat einfach<br />
einen herrlichen Blick auf Gießen.<br />
Ludwigsplatz 11, Tel. 0641/686910 00<br />
3 Die Innenstadt<br />
Das pochende Herz. Wo sonst findet<br />
man in Mittelhessen eine funktionierende<br />
Innenstadt, in der man immer<br />
wieder Freunden über den Weg läuft.<br />
Und es gibt hier die besten Crêpes der<br />
Welt.<br />
1<br />
Reichensand<br />
str.<br />
Johan-<br />
nette-<br />
Löwen-<br />
gasse<br />
Wetzste<br />
3<br />
l<br />
instr.<br />
Marktplatz<br />
tstr.<br />
sg.<br />
Mäausburg<br />
Riegelpfad<br />
Südanlage<br />
Aste<br />
Lindenplatz<br />
Schulstr.<br />
IHK<br />
Lonystraße<br />
Ludwigstraße<br />
Löberstraße<br />
Bruchstraße<br />
Gn<br />
St.-Josephs-<br />
Krankenhs.<br />
Bonifatiuskirche<br />
(kath.)<br />
Oswaldsgarten<br />
Versorgungsamt<br />
Reg.-<br />
Präsidium<br />
Landgraf-<br />
Phillipp-Platz<br />
Walltorstr<br />
Brandplatz<br />
Neuenweg<br />
Johannesstr.<br />
Am<br />
Brennofen<br />
Sonnen-<br />
Neuen Bäue<br />
au<br />
Berliner<br />
Platz<br />
Rathaus<br />
Kongresshalle<br />
allee<br />
Stein-<br />
Plockstraße<br />
Bonifatiusweg<br />
Lessingstr.<br />
t<br />
Sencken<br />
h<br />
Diezstr.<br />
stra<br />
straße<br />
Stephan- straße<br />
ß<br />
He<br />
e<br />
e<br />
ns<br />
Ostanlage<br />
bergstraße<br />
4<br />
2<br />
l-<br />
str.<br />
behörden<br />
Standesamt/<br />
Ortsgericht<br />
Ostanlage<br />
Bismarckstr.<br />
Gutfleisch<br />
Am alten<br />
Gaswerk<br />
Gartenstraße<br />
Keplerstr.<br />
Hinter der<br />
Ostanlage<br />
Ringallee<br />
Wiesenstr.<br />
Moltkestraße<br />
Roonstraße<br />
Großer<br />
Steinweg<br />
Gutenbergstr.<br />
Hein-Heck- roth-Str.<br />
H<br />
Nahrungsberg<br />
An Steins<br />
Garten<br />
Wieseck<br />
Wolfstraße<br />
straß<br />
Eichgärten-<br />
Grünberger Straße<br />
Hessenstr.<br />
Eichgärten<br />
Am alten Friedhof<br />
Licher Str<br />
Alter F<br />
Südhan<br />
Alfred-Bock-Straße<br />
Uni–Hauptgebäude<br />
Platz d. Dt.<br />
Einheit Fachhochschule<br />
Bismarck-<br />
Goethestraße<br />
Ludwigsplatz<br />
Akad. Auslandsamt<br />
Pestalozzi-<br />
Am<br />
Altenfeld<br />
4 Ihring’s<br />
Wir haben das Ex-Miljö wieder für<br />
uns entdeckt. Ein Stockwerk tiefer<br />
zwar, aber mit Wirt Klaus und<br />
Koch Lars herzlicher und besser<br />
als je zuvor. Die geschmackvolle<br />
Einrichtung, das gute Essen und<br />
die tolle Atmosphäre geben die<br />
Garantie für große Fröhlichkeit.<br />
Ludwigstraße 10, Tel. 0641/97269519<br />
2/2011 streifzug 19
Foto: ras<br />
Nachwuchssorgen?<br />
Von wegen …<br />
Narrhalla-Marsch und Schunkel-Marathon: Der Februar läutet die tollen Tage ein. Alle Jahre<br />
wieder. Doch von Nachwuchssorgen in der Bütt keine Spur. Wenn in der »närrischen Gesellschaft«<br />
die Alten so langsam von der Bühne abtreten, ist eben der Nachwuchs gefragt. Und<br />
der lässt sich nicht lumpen. Beispiel gefällig? Gerne. Die »Mollynchen« aus Watzenborn-<br />
Steinberg geben so richtig Gas – und das nicht nur in der fünften Jahreszeit…<br />
Eine Mischung aus technoähnlichen Klängen<br />
der 90er, gediegener Musik, die auch<br />
beim Wiener Opernball gespielt werden<br />
könnte, und Akkordeon-Tönen mit einem<br />
Hauch russischer Folklore strömt aus dem<br />
CD-Spieler. Dieses akustische Wechselspiel<br />
ist ungewohnt für die Ohren. Die Bewegungen<br />
der jungen Tänzerinnen, die in der<br />
Volkshalle dazu auf die Bühne gekommen<br />
sind, lassen den Zuschauer mit den Ohren<br />
schlackern. Die »Mollynchen« geben alles.<br />
Sie tanzen, machen Spagat, strecken die Arme<br />
in die Luft, gehen wieder in die Hocke,<br />
hüpfen und drehen sich – und das alles synchron<br />
und nach striktem System.<br />
Dreimal pro Woche treffen sich die Tänzerinnen<br />
zum Training. Nur im April – nach<br />
der Faschingssaison – ist eine Pause angesagt.<br />
Das Training kann schon mal über drei<br />
Stunden dauern, Muskelkater ist in der<br />
Hochphase ein ständiger Begleiter. Die roten<br />
Gesichter der jungen Tänzerinnen belegen<br />
die große Anstrengung, der sie sich aussetzen.<br />
Derzeit sind die Gruppenmitglieder zwischen<br />
15 und 27 Jahre alt und Teil einer großen<br />
Karnevalsfamilie in Watzenborn-Steinberg.<br />
Die »Mollys 96«, die einst Auftritte in<br />
den USA und im HR-Fernsehen hatten, beendeten<br />
mit der Kampagne 2010 ihre Bühnenkarriere,<br />
doch längst setzt der Nachwuchs<br />
eigene Akzente. Wer schon früh mit<br />
dem karnevalistischen Tanz beginnen<br />
möchte, braucht nur seinen dritten Geburtstag<br />
abzuwarten, dann kann es losgehen in<br />
der »Purzelgarde«. In der »Turniergarde« sind<br />
die Sechs- bis Zehnjährigen aktiv, die Junioren<br />
sind zwischen elf und 14 Jahre alt. In jeder<br />
Altersklasse gibt es den Gardetanz und<br />
den Schautanz. »Wir betreiben den Sport<br />
als Leistungssport, aber wir freuen uns auch<br />
sehr auf Karneval«, erklärt Annika Rinn – in<br />
einer Ballsportart würde man sie Spielertrainerin<br />
nennen – die eigenen Ansprüche, um<br />
gleich hinterherzuschieben: »Wir wollen<br />
nicht als die Hupfdolen gelten, die an Fasching<br />
auf die Bühne gehen und sich lächerlich<br />
machen.«<br />
Kein Wunder, zählen die »Mollynchen«<br />
doch zu den 30 Top-Teams in Deutschland,<br />
haben sich in Hannover fürs Halbfinale der<br />
Deutschen Meisterschaft qualifiziert und<br />
holten den Hessenmeistertitel im Schautanz.<br />
Die »Tanz-Stars« aus Watzenborn-<br />
Steinberg gehören dem Bund Deutscher<br />
Karneval (BDK) an und bestreiten dort auch<br />
die Turniere.<br />
20 streifzug 2/2011
BLICK IN DIE REGION<br />
Um auf diesem Niveau mithalten zu können,<br />
bedarf es einer ordentlichen Portion<br />
Disziplin, und es geht um Kraft und Kondition.<br />
Schon die kleinen Mädchen, denen<br />
die »Mollynchen«-Karriere noch bevorsteht,<br />
trainieren fleißig.<br />
Einen Spagat zwischen dem Leistungsgedanken,<br />
der im ganzen Jahr Begleiter ist, und<br />
dem Auftritt vor heimischem Publikum in<br />
Pohlheim an Fasching scheint es aber nicht<br />
zu geben. Ein Höhepunkt sei der »Mollynchen«-Beitrag<br />
zum Watzenborn-Steinberger<br />
Karneval, sagt Annika Rinn, denn alles sei so<br />
ungezwungen, ganz ohne Noten. »Und die<br />
Menschen jubeln schon beim ersten Spagat«,<br />
sagt sie. Das wäre bei einem Turnier<br />
undenkbar. Dort herrscht während der Aufführung<br />
strenge »Schweigepflicht«.<br />
Umgekehrt findet es auch Jörg Buß, Vorsitzender<br />
des »Mollys«-Gesamtvereins, klasse,<br />
dass bei den Tänzerinnen aus dem Faschings-Act<br />
ein Ganzjahresprogramm geworden<br />
ist. »Viele Gruppen kommen nicht aus<br />
dem Fasching, aber wir hängen eng am Kar-<br />
neval«, erzählt die Trainerin. Wichtig ist ihr<br />
auch, dass man bei dem Pohlheimer Verein<br />
»durchwächst«, dass die Aktiven unterschiedlichen<br />
Alters zusammenhalten, dass der Satz<br />
»Ich möchte einmal ein ›Mollynchen‹ sein«<br />
nicht bloß eine Floskel ist. Die heute 24-jährige<br />
Annika Rinn hat mit sechs Jahren angefangen.<br />
Die Großen kümmern sich um die<br />
Kleinen und bekommen Unterstützung von<br />
den noch Größeren. Etwa beim Nähen der<br />
Kostüme; auch ein Schminkteam ist bei den<br />
Auftritten dabei. »Es läuft ganz viel Hand in<br />
Hand«, freut sich die »Mollynchen«-Chefin.<br />
Bei allem Fleiß sind dann auch die Belohnungen<br />
verdient: bei den Turnieren, beim Auftritt<br />
mit Jürgen Drews auf der Mockswiese<br />
2010 – und auch im Fernsehen. »Es ist ein<br />
Ausgleich zur Schule, es macht Spaß, und<br />
hier habe ich meinen Freundeskreis. Das<br />
Gruppenfeeling ist super«, sagt die 18-jährige<br />
Patricia Kartak aus Holzheim begeistert. Und<br />
beim Fasching? »Da kann man mal die Sau<br />
rauslasssen und zeigen, dass man Spaß am<br />
Tanzen hat«, erklärt sie. Joana Then (18) aus<br />
Watzenborn-Steinberg pflichtet ihr bei: »Ich<br />
freu mich drauf. Da ist immer Party.« Bleibt<br />
noch eine Antwort der Trainerin auf eine<br />
wichtige Frage: »Ja, Jungs würden wir auch<br />
nehmen, wenn sie zu uns kommen würden«<br />
– aber auch ohne die »Kerle« muss man sich<br />
um den Faschingsnachwuchs keine Sorgen<br />
machen.<br />
Dies gilt nicht nur für Watzenborn-Steinberg.<br />
Auch andere Vereine im Landkreis, so<br />
beispielsweise der Karnevalverein »Harmonien«<br />
(KVH) Großen-Linden mit den »Lollipopps«,<br />
den »Dancing Girls«, den »Crazy<br />
Girls«, der Jugendgarde und auch dem<br />
Nachwuchs für die Büttenreden haben keine<br />
Zukunftsängste. In Krofdorf-Gleiberg hat<br />
der »NC 70«, bis dato für den Faschingszug<br />
verantwortlich, die Narrenkappen an die<br />
Nägel gehängt. Die Krofdorfer Fastnachtsfreunde<br />
(KFF) haben umgehend reagiert:<br />
Traditionell für die Sitzungen zuständig,<br />
stellen sie ab 2011 die Weichen für den<br />
Zug, der am Fastnachtsdienstag wieder<br />
durch Krofdorf rollen wird… Christoph Agel<br />
AUSGEWÄHLTE TERMINE / FASCHING IN STADT UND LAND<br />
Samstag, 5. Februar<br />
Lollar<br />
20.11 Uhr Prunksitzung, Bürgerhaus<br />
Oberkleen<br />
19.33 Uhr Fremdensitzung, TSV-Turnhalle<br />
Freitag, 11. Februar und<br />
Samstag, 12. Februar<br />
Ruttershausen<br />
19.11 Uhr Fremdensitzung, DGH<br />
Samstag, 12. Februar<br />
Bellersheim<br />
19.31 Uhr Prunksitzung, Bürgerhaus<br />
Laubach<br />
19.33 Uhr Prunksitzung, Kulturhalle<br />
Reiskirchen<br />
19.33 Uhr Prunksitzung, Bürgerhaus<br />
Samstag, 19. Februar<br />
Bellersheim<br />
19.31 Uhr 2. Prunksitzung, Bürgerhaus<br />
Biebertal-Rodheim<br />
19.31 Uhr Fremdensitzung, Bürgerhaus<br />
Staufenberg<br />
19.33 Uhr Prunksitzung, Stadthalle<br />
Freitag, 25. Februar<br />
Kleinlinden<br />
19.33 Uhr Fastnacht Club 68, Bürgerhaus<br />
Nonnenroth<br />
20.11 Uhr 1. Fremdensitzung, DGH<br />
Weitershain<br />
20.11 Uhr Prunksitzung, DGH<br />
Samstag, 26. Februar<br />
Biebertal-Rodheim<br />
19.31 Uhr 2. Fremdensitzung, Bürgerhaus<br />
Hungen<br />
19.33 Uhr Faschingssitzung, Stadthalle<br />
Krofdorf-Gleiberg<br />
19.30 Uhr Prunksitzung, Mehrzweckhalle<br />
Leihgestern<br />
19.31 Uhr Prunksitzung, Volkshalle<br />
Londorf<br />
19.11 Uhr Prunksitzung, Lumdatalhalle<br />
Nonnenroth<br />
20.11 Uhr 2. Fremdensitzung, DGH<br />
Ruttershausen<br />
20.00 Uhr Fastnacht, DGH<br />
Steinbach<br />
19.31 Uhr Prunksitzung, Kulturhalle<br />
Treis<br />
19.31 Uhr Prunksitzung, Kulturhalle<br />
Sonntag, 27. Februar<br />
Biebertal-Rodheim<br />
19.31 Uhr Fremdensitzung, Bürgerhaus<br />
Mittwoch, 2. März<br />
Bellersheim<br />
20.11 Uhr Weiberfastnacht, Bürgerhaus<br />
Donnerstag, 3. März<br />
Gießen<br />
20.11 Uhr Weiberfastnacht, Kongresshalle<br />
Harbach<br />
20.11 Uhr Weiberfastnacht, Herzberger<br />
Krofdorf-Gleiberg<br />
20.11 Uhr Altweiberfastnacht, MZH<br />
Reiskirchen<br />
20.11 Uhr Altweiberfastnacht, Bürgerhaus<br />
Freitag, 4. März<br />
Laubach<br />
20.33 Uhr Fastnachtsparty, Schloss<br />
Londorf<br />
21.00 Uhr Fastnachtsdisco, Lumdatalhalle<br />
Samstag, 5. März<br />
Gießen<br />
13.30 Uhr Senioren-Fassenacht, Kongresshalle<br />
20.00 Uhr Prunksitzung, Kongresshalle<br />
Cleeberg<br />
20.11 Uhr Fastnachtssitzung, Bürgerhaus<br />
Garbenteich<br />
19.33 Uhr Fastnachtssitzung, DGH<br />
Laubach<br />
14.33 Uhr Fastnachtsumzug, Altstadt<br />
Launsbach<br />
20.11 Uhr Fremdensitzung, Bürgerhaus<br />
Sonntag, 6. März<br />
Gießen<br />
13.33 Uhr Fastnachtsumzug, Ringallee<br />
Montag, 7. März<br />
Krofdorf-Gleiberg<br />
20.11 Uhr Rosenmontagsball, MZH<br />
Dienstag, 8. März<br />
Bellersheim<br />
14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />
Freienseen<br />
14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />
Heuchelheim<br />
14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />
Krofdorf-Gleiberg<br />
14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />
Lollar<br />
14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />
Foto: Schepp<br />
2/2011 streifzug 21
UNTERWEGS<br />
»Schöne Aussicht«<br />
<strong>Gießener</strong> Straße 3 · 35435 Wettenberg · Telefon 0641/982370 · www.schoene-aussicht-hotel.de<br />
40 Jahre ist es genau her, dass die Eltern im<br />
Januar 1971 die alteingesessene Gaststätte<br />
»Schöne Aussicht« im Wettenberger Ortsteil<br />
Launsbach übernommen haben. Seit 1989<br />
wird der Betrieb nun von der Tochter Karin<br />
Bechthold-Humm geführt, ihr Bruder Dirk<br />
Bechthold hat als Chefkoch die Regie in der<br />
Küche. Seitdem hat das traditionelle Gasthaus,<br />
das urkundlich zum ersten Mal 1888<br />
erwähnt wurde und durch die wechselvolle<br />
Geschichte der zwei Weltkriege die unterschiedlichsten<br />
Pächter hatte, zahlreiche Erweiterungen<br />
und Umbauten erfahren. Die<br />
alte Gaststube wurde 1996 durch einen<br />
Wintergarten mit hübscher Aussichtsterrasse<br />
ansprechend ergänzt, in zwei Neubauten<br />
stehen heute insgesamt 67 Betten zur Übernachtung<br />
zur Verfügung.<br />
Von jeher war die Wirtschaft beliebt bei Einheimischen<br />
und Ausflüglern. Sieht man mal<br />
22 streifzug 2/2011<br />
Fotos: Schepp<br />
von den Hotelgästen ab, kommt die Kundschaft<br />
nun vornehmlich aus Gießen und<br />
dem gesamten Landkreis. Und die schätzt<br />
die »Schöne Aussicht« nicht nur bei Familienfeiern<br />
aller Art, sondern nimmt gern auch<br />
die attraktiven Angebote wahr. So erfreut<br />
sich das Schlachtfestbüfett – in diesem Monat<br />
am 11. und 23. Februar – besonderer Beliebtheit,<br />
liefert die Metzgerei Mandler aus<br />
Kinzenbach mit ihrer Hausmacher Bratwurst,<br />
Blut- und Leberwürstchen, Well- und Solperfleisch<br />
doch 1A-Qualität. Für 10,90 Euro<br />
kann jeder so viel essen, wie er mag.<br />
Da die dynamische Chefin vor einiger Zeit<br />
einen Holzbackofen angeschafft hat, gibt es<br />
auch noch weitere Aktionen mit frisch gebackenem<br />
Flammkuchen (2. und 18. Februar),<br />
selbst belegter Pizza (16. Februar), gegrillten<br />
Spareribs, Hähnchen oder Bauernente. »Ich<br />
bin stolz darauf, eine deutsche Küche zu ha-<br />
ben. Das wird heutzutage immer seltener«,<br />
sagt Karin Bechthold-Humm und ihr Bruder<br />
ergänzt: »Wir bemühen uns, Gerichte anzubieten,<br />
die es nicht überall gibt.«<br />
So fallen auf der umfangreichen Speisekarte,<br />
auf der auch Vegetarier fündig werden, zwei<br />
Kreationen mit Ziegenfleisch ins Auge. »Meine<br />
Schwester wohnt auf dem Lande und<br />
hält eine Herde deutscher Edelziegen aus<br />
dem Vogelsberg«, erzählt der 48-Jährige. Er<br />
hat sich – wie so einige Kollegen aus der Region<br />
– von der keltischen Küche inspirieren<br />
lassen, und deshalb serviert er zum Ziegenbraten<br />
Hirseplätzchen und Marktgemüse<br />
(14,90 Euro).<br />
Ansonsten sind Wildgerichte gefragt, aber<br />
auch das Zanderfilet mit Safransauce auf<br />
Blattspinat und Salzkartoffeln (16,70 Euro)<br />
wird gern bestellt. Dass Dirk Bechthold, der<br />
nach der Metzgerlehre seinen heutigen Beruf<br />
im einstigen Restaurant »Guldner« am<br />
Brandplatz in Gießen lernte, mal in Paris gearbeitet<br />
hat, merkt man seinem »Erotischen<br />
Menü« an, das er am Valentinstag nicht nur<br />
für frisch Verliebte kredenzt. Eine Kostprobe<br />
gefällig? Die »Betörende Bouillabaisse« wird<br />
umrahmt von einem »Tête-à-tête von edlen<br />
Garnelen, feiner Entenbrust, Vitello tonnato<br />
und gekrönten Champignons« sowie von<br />
einer »Leidenschaftlichen Romanze von<br />
Feldsalat in einem leichten Kleid von Speckdressing<br />
und sündhaften Wachtelbrüstchen«.<br />
Insgesamt fünf Gänge umfasst dieses verführerische<br />
Menü zum adäquaten Preis von<br />
36 Euro, für das man sich rechtzeitig zum<br />
14. Februar einen Tisch sichern sollte.<br />
Marion Schwarzmann<br />
Im Überblick<br />
Sitzplätze: 240, davon 100 im<br />
Festsaal, der Rest verteilt sich auf<br />
drei Stuben und die Orangerie<br />
Küche: Deutsche Küche, die ein<br />
wenig aus dem Rahmen fällt.<br />
Spezialitäten: Gerichte aus dem<br />
Holzbackofen, Ziegenbraten und<br />
Wild<br />
Öffnungszeiten: Sonntag bis Freitag<br />
von 10 bis 1 Uhr. Samstag von<br />
17 bis 1 Uhr<br />
Küche ★★★✩<br />
Ambiente ★★★✩<br />
Service ★★★✩<br />
Preise UUU
UNTERWEGS<br />
…in der Stadtbibliothek:<br />
Spielen zwischen Bücherwänden<br />
Am 21. Februar rollen in der Stadtbibliothek die Würfel. Dann nämlich hat das »Haus der<br />
Bücher« die passionierten Brettspieler und interessierten Anfänger der Stadt zu einem<br />
Spieleabend eingeladen. Von 16 bis 21 Uhr kann zwischen den Bücherwänden gewürfelt,<br />
gezogen, geknobelt, gelitten und gefeiert werden. Ein breites Spektrum an Brettspielen<br />
stellt dafür das Spielwarenhaus Fuhr zur Verfügung. »Bei uns wird immer wieder nachgefragt,<br />
ob wir auch Spiele verleihen. Das tun wir nicht, aber so kamen wir auf die Idee«, erklärt<br />
Guido Krell, der Leiter der Stadtbibliothek. Der Spieleabend soll auch genutzt werden,<br />
um den Kontakt zwischen den Generationen zu verbessern. »Deswegen möchten<br />
wir nicht trennen zwischen Kindern und Erwachsenen«, sagt Krell, der folglich alle Generationen<br />
willkommen heißen will. Ein Rahmenprogramm wird es nicht geben, der Spaß am<br />
Spiel soll im Mittelpunkt stehen. Anmeldungen sind nicht erforderlich.<br />
fd<br />
Foto: fd<br />
…in der Admiral Music Lounge:<br />
»Inside Magic« – Einzigartige Illusionen von Farid<br />
Foto: pm<br />
Die Moderatoren Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt staunten nicht<br />
schlecht als Magier Farid im Januar in der »NDR Talk Show« Gäste und Zuschauer gleichermaßen<br />
faszinierte. Als erster Zauberer weltweit wurde Farid 2007 von Sony-BMG unter Vertrag<br />
genommen. Zuvor begeisterte er in »The Next Uri Geller Show« sowie in seiner MTV-Special-<br />
Show »MTV-Mystified«, mit der er sogar die Quoten des US-Magiers Chris Angel übertraf.<br />
Magie und Mystik, faszinierende visuelle Effekte vor den Augen der Zuschauer: Farid bewegt<br />
sich sicher auf dem Terrain des unerklärlichen Minimal-Kunststücks. Aber auch große Illusionen<br />
und Bühnenshows gehören zu seinen Spezialitäten, das bewies er 2009 in Las Vegas. Seit<br />
20. Januar (Premiere) steht Farid nun mit seiner neuen Magic-Show »Farid – Inside Magic« immer<br />
donnerstags ab 20 Uhr in der Admiral Music Lounge im Oberlachweg in Gießen auf der<br />
Bühne, die für seine Show maßgeschneidert wurde. »Wir haben die Halle für Farids Show angepasst,<br />
damit er alle beeindruckenden Illusionen zeigen kann«, erklärt Jochen Weinel von der<br />
Admiral Music Lounge. Der Magier des Jahres 2009 und 2010 bietet in Gießen einzigartige<br />
Magie und Illusionen – zum Anfassen und Mitmachen. Sein Blick scheint Gedanken lesen zu<br />
können, darüber staunten nicht nur die beiden NDR-Moderatoren.<br />
mac<br />
…auf der christlichen Musikmesse:<br />
»Promikon« – Über 30 Bands im Audimax<br />
Es wird laut im Audimax. Am Samstag, 5. Februar, lädt der Greifensteiner Gemeindepädagoge<br />
Christoph Buskies bereits zum 17. Mal zur christlichen Musikmesse »Promikon« ein.<br />
Zwischen 12 und 20 Uhr werden über 30 Künstler und Bands dem Fachpublikum aus<br />
Veranstaltern und Liebhabern ihre Musik präsentieren. Das Spektrum reicht dabei von<br />
Hip-Hop über Pop und Rock bis hin zum klassischen Gospel. Dabei ist unter anderem<br />
Samuel Harfst (Foto) aus Hüttenberg. Auch Kulturschaffende aus Schweden, Belgien, Holland,<br />
England, Spanien, Italien, Österreich und Polen werden ihre Projekte vorstellen.<br />
Den Höhepunkt der »Promikon« soll das Abschlusskonzert bilden, eine Retro-Show unter<br />
dem Titel »Forever Young – 50 Jahre christliche Popmusik«. Der Eintritt zur Messe und zur<br />
Retro-Show kostet 22 Euro. Beides kann auch einzeln gebucht werden. Weitere Informationen<br />
gibt es im Internet unter www.promikon.de.<br />
fd<br />
Foto: pm<br />
2/2011 streifzug 23
AUSLESE<br />
8. Februar: »Das Pack« spielt<br />
im <strong>Gießener</strong> Jokus<br />
Harter Rock mit deutschen Texten – das<br />
war gestern. Wer sich auf das vieräugige<br />
Tentakel »Das<br />
Pack« einlässt,<br />
bekommt das<br />
tanzfuchsmäßige<br />
Mixtape fürs<br />
Leben. Sie öffnen<br />
drei Genre-<br />
Schubladen<br />
gleichzeitig, um zu sehen, welche Socken<br />
gerade passen. Humoristische Unterhaltung:<br />
Laut, leuchtend, unterhaltsam. Beginn<br />
21 Uhr. Tickets 13 Euro.<br />
8. Februar: Der chinesische<br />
Nationalcircus in Alsfeld<br />
Seit 1989 tourt der chinesische Nationalcircus<br />
mit innovativen, außergewöhnlichen<br />
und immer neuen Programmen durch Europa.<br />
Die Ausnahmeakrobaten haben bereits<br />
über 9 Millionen Menschen begeistert<br />
und präsentieren neben spektakulärer<br />
chinesischer Akrobatik<br />
auch poetische Einblicke<br />
in die Mythologie<br />
Chinas und zudem<br />
Wissenswertes über<br />
den Pandabären. Beginn<br />
20 Uhr. Eintritt<br />
32 Euro bis 45 Euro.<br />
25. Februar: Gerd Knebel –<br />
Solo in der Hessenhalle<br />
Mit seinem ersten Soloprogramm kommt<br />
Gerd Knebel – ein Teil des Kult-Duos Badesalz<br />
– in die Hessenhalle Gießen. »Um was<br />
geht es hier eigentlich« heißt das Stück, bei<br />
dem es laut Knebel sogar um Allerhand<br />
geht. Um Haustiere, Mütter, überflüssige<br />
Wahrheiten, Frauentypen,<br />
hessische Richter,<br />
Handygespräche, aber<br />
nicht um Schuhe kaufen.<br />
Knebel wird alles<br />
erzählen, auch wenn<br />
Sie es nicht hören<br />
wollen. Beginn 20 Uhr.<br />
1. Februar: »Nagel« liest aus<br />
»Was kostet die Welt« im MuK<br />
Ex-Muff-Potter-Sänger Thorsten Nagelschmidt<br />
liest aus seinem Roman. Die Geschichte<br />
handelt von einem Taugenichts,<br />
der sich – als sein Vater stirbt – mit dem Erbe<br />
auf Reisen begibt.<br />
Ausgeben statt horten.<br />
Ganz anders als sein<br />
Vater. Auf der letzten<br />
Reise mit 1000 Euro in<br />
der Tasche kommt es<br />
zum Showdown. Tragisch,<br />
komisch, präzise.<br />
Beginn 21 Uhr. Eintritt<br />
(AK) 10 Euro.<br />
24 streifzug 2/2011
AUSLESE<br />
17. Februar: »Calamity<br />
Jane« stellen erste CD vor<br />
Zur Release-Party am 17. Februar im Ulenspiegel<br />
laden die drei Frauen von »Calamity<br />
Jane« mit ihrem Schlagzeuger ein.<br />
Dort stellt die Rockband ihre EP »Burn The<br />
City« vor. Griffige Riffs. Die Soli aus der Feder<br />
von Gitarristin Nadja erinnern an Stoner-Rock.<br />
Das fette Fundament besorgen<br />
Bassistin Kyra und<br />
Drummer Dirk.<br />
Darauf baut die<br />
charakteristische<br />
Stimme von Oana<br />
auf. Eintritt 5 Euro.<br />
Beginn 21 Uhr.<br />
28. Februar: Die »Puhdys«<br />
gastieren in der Kongresshalle<br />
Sie sind die Stimme des Ostens. Die Kult-<br />
Musiker der Band »Puhdys« kommen am<br />
28. Februar nach Gießen in die Kongresshalle.<br />
Die Ost-Rocker gehören mit über<br />
40 Millionen verkauften CDs zu den Allergrößten<br />
in Deutschland.<br />
In Gießen<br />
spielen die Legenden<br />
nun »unplugged«<br />
und haben<br />
vom »Baum«<br />
bis zum »Eisbär«<br />
alle Hits dabei.<br />
Beginn 20 Uhr.<br />
18. Februar: »Defeater«<br />
melodisch und hart im MuK<br />
Die Musiker aus Boston sind der neue<br />
Stern am Himmel des melodischen Hardcore.<br />
Ihre CD »Travels« ist ein Konzeptalbum,<br />
das den Leidensweg eines jungen<br />
modernen Menschen aus zerrütteten Familienverhältnissen<br />
erzählt. Begleitet werden<br />
»Defeater« von »Carpathian« aus Australien,<br />
die um einiges<br />
dunkler sind. Mit<br />
dabei: »Business<br />
as usual« aus<br />
Wetzlar. Beginn<br />
21 Uhr. Eintritt<br />
10 Euro.<br />
10. Februar: »Dota &<br />
der Stadtpirat« im Jokus<br />
Die Berliner Sängerin Dota Kehr ist auch<br />
bekannt als die »Kleingeldprinzessin«. Diesen<br />
Namen hat sie von ihren Weltreisen<br />
mitgebracht, auf denen sie als Straßenmusikerin<br />
durch die<br />
Lande zog. Mit dieser<br />
Erfahrung machte<br />
sie sich auf die<br />
Suche nach musikalischer<br />
Verstärkung<br />
und fand die Stadtpiraten.<br />
Die Songs klingen nach Bossa Nova<br />
und Taschen-Swing, die Texte klingen<br />
nach Gefühlen des Alltags. Beginn 21 Uhr.<br />
2/2011 streifzug 25
Gießen entdecken 2011<br />
12./13.März|Messeplatz<br />
GINA –<strong>Gießener</strong>Neuwagenausstellung<br />
26.März–10.April|Messeplatz<br />
Frühjahrsmesse<br />
2.–3.April | VerkaufsoffenerSonntag 13–18Uhr<br />
Frühlingserwachen &Sport in derCity<br />
15.–19.April | Messeplatz<br />
Circus CharlesKnie<br />
1. Mai|Lahnufer<br />
Brückenfest<br />
22.Mai | Mathematikum<br />
Straße der Experimente<br />
26.–28.Mai<br />
Weinfest im Katharinenviertel<br />
19.Juni<br />
Flussmit Flair<br />
19.–21.August<br />
Stadtfest<br />
27.–28. August<br />
Lahnlust<br />
24.September–3.Oktober | Messeplatz<br />
Herbstmesse<br />
8./9.Oktober | VerkaufsoffenerSonntag 13–18Uhr<br />
Krämermarkt&Französischer Markt<br />
30.Oktober | Kongresshalle<br />
Gießen tanzt<br />
5.–6.November|VerkaufsoffenerSonntag 13–18Uhr<br />
Liebigs Suppenfest<br />
8.–13. November | Messeplatz<br />
Circus Krone<br />
25.November–22.Dezember<br />
Weihnachtsmarkt<br />
GIESSEN-ENTDECKEN.DE<br />
Datum<br />
Veranstaltung<br />
22.01.11 (Sa) Atze Schröder –Revolution<br />
29.01.11 (Sa) Urban Priol –Wie im Film.<br />
04.02.11 (Fr) Night Of The Dance<br />
11.02.11 (Fr) Cindy aus Marzahn<br />
Nicht jeder Prinz kommt uff’m Pferd<br />
16.02.11 (Mi) Die Flippers –Die Abschiedstournee<br />
19.02.11 (Sa) ABBA MANIA<br />
21.02.11 (Mo) Die Nacht der Musicals<br />
22.02.11 (Di) Martin Rütter<br />
Hund–Deutsch/Deutsch–Hund<br />
25.02.11 (Fr) Andrea Berg –1001 Nacht<br />
27.02.11 (So) Internat. Militär- u. Blasmusikparade<br />
20.03.11 (So) PUR –Live und Akustisch 2011<br />
23.03.11 (Mi) Harlem Globetrotters –Basketball<br />
26.03.11 (Sa) Kaya Yanar –All inclusive!<br />
06.04.11 (Mi) Michael Mittermeier –Achtung Baby!<br />
10.04.11 (So) Otto –Live Tour 2011<br />
04.05.11 (Mi) Das Frühlingsfest der Volksmusik ’11<br />
08.05.11 (So) 40 Jahre DISCO –Die Jubiläumstour<br />
17.05.11 (Di) Max Raabe &Palast Orchester<br />
Küssen kann man nicht alleine<br />
01.10.11 (Sa) Reinhard Mey –Mairegen, Tour 2011<br />
15.11.11 (Di) Lord of the Dance<br />
02.12.11 (Fr) The Wise Guys<br />
09.12.11 (Fr) Kastelruther Spatzen<br />
Kastelruther Weihnacht 2011<br />
25.01.12 (Mi) Martin Rütter<br />
Hund–Deutsch/Deutsch–Hund<br />
26.01.12 (Do) Bülent Ceylan –Wilde Kreatürken<br />
27.01.12 (Fr) Ina Müller<br />
Handball-Bundesliga: HSG Wetzlar vs. …<br />
15.02.11 (Di) VfL Gummersbach<br />
18.03.11 (Fr) HBW Balingen-Weilstetten<br />
02.04.11 (Sa) HSG Ahlen-Hamm<br />
09.04.11 (Sa) THW Kiel<br />
30.04.11 (Sa) TSV Hannover-Burgdorf<br />
21.05.11 (Sa) DHC Rheinland<br />
04.06.11 (Sa) MT Melsungen<br />
Tickets online: www.rittal-arena.de<br />
Ticket-Hotline: 06441 3819-222<br />
Die Arena in<br />
Mittelhessen!<br />
www.rittal-arena.de<br />
neu<br />
Ticketkasse: Wolfgang-Kühle-Straße 1<br />
35576 Wetzlar (Mo–Fr 10–18 Uhr)<br />
neu<br />
neu<br />
neu<br />
neu<br />
26 streifzug 2/2011
VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />
Veranstaltungen<br />
Ihre<br />
der Region<br />
Veranstaltungen in der<br />
Kongresshalle Gießen<br />
05.02. | Samstag | 20 Uhr<br />
Semesterabschlusskonzert des<br />
Orchesters der JLU<br />
www.uni-giessen.de/uniorchester<br />
1 DIENSTAG<br />
Gießen<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Eine Frage der Selbstbestimmung (bis 28.)<br />
Kunstausstellung von Pedro Hafermann<br />
➛ Café de Paris<br />
Gießen<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Medizin-Senioren-Vorlesung<br />
➛ 17.00 Großer Hörsaal des Instituts für<br />
Anatomie und Zellbiologie<br />
Zur Bedeutung einer gelungenen Eingewöhnung<br />
von Kindern unter drei Jahren in den<br />
Betreuungsalltag<br />
Von Beate Andres<br />
➛ 18.00 Philosophikum II<br />
Nagel – Was kostet die Welt…<br />
Ex-Muff-Podder-Sänger Thorsten Nagelschmidt<br />
liest aus seinem Buch. Schwarzer Humor präsentiert<br />
von Taz, Intro und Opak<br />
➛ 21.00 MuK<br />
Grünberg<br />
Pflanzenschutz-, Düngungs- und Sortenempfehlungen<br />
Vortrag von Herbert Becker<br />
➛ 20.00 Gallushalle<br />
2 MITTWOCH<br />
Gießen<br />
DISKO/PARTY<br />
La Danse Macabre<br />
EBM – Dark Wave – 80’s – Industrial – Batcave<br />
mit DJ Domino<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
Gießen<br />
Joe Ginnane<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Gießen<br />
KONZERTE<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
»The Ware Game«<br />
Der Atomkrieg im Film: Film- und Vortragsreihe<br />
des Graduiertenkollegs »Transnationale Medienereignisse«.<br />
Einführung: Dr. Johannes Pause<br />
➛ 18.15 Alte Universitätsbibliothek<br />
Chemie im Rausch der Farben<br />
Die Erfindung der Farben von 1600 bis heute.<br />
Vortrag von Prof. Dr. Siegfried Schindler<br />
➛ 19.00 Margarete-Bieber-Saal<br />
Reise in die Karibik<br />
Lichtbildervortrag von Heidrun Kanter (Wetzlar)<br />
➛ 19.30 Hotel Köhler<br />
Sterben die Deutschen aus?<br />
Ursachen und Folgen des demografischen Wandels<br />
von 1900 bis 2060. Von Dr. Jürgen Leib<br />
➛ 20.00 Altes Schloss<br />
3 DONNERSTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
The Picture of Dorian Gray<br />
Drama von Oscar Wilde in einer englischsprachigen<br />
Produktion des White Horse Theatre<br />
➛ 19.30 Margarete-Bieber-Saal<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter macht’s electronisch<br />
Indietronics – Discopunk – Elektro & House<br />
mit DJ Jimmy<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
FILM<br />
Gießen<br />
Soul Kitchen<br />
Infos: www.flimmerkiste-giessen.de<br />
➛ 20.00 Zeughaus<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
The Baron and the Tank<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Zeitgeschichte ganz privat: Als erste Professorin<br />
nach 1945 an der <strong>Gießener</strong> Universität<br />
Vortrag von Prof. Dr. Lore Steubing<br />
➛ 15.30 Netanya-Saal<br />
Norwegens schönste Seereise mit Hurtigruten<br />
Infoveranstaltung »DER Reisebüro« in Verbindung<br />
mit Hurtigruten<br />
➛ 19.00 Kongresshalle<br />
4 FREITAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
»Oskar und der sehr hungrige Drache«<br />
Von Ute Krause. Bilderbuchkino mit Hanne<br />
Reuther für Kinder von 4 bis 8 Jahren<br />
➛ 16.00 Stadtbibliothek<br />
Graf Öderland<br />
Ein Moritat von Max Frisch<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
The Picture of Dorian Gray<br />
Englischsprachiges Drama von Oscar Wilde<br />
➛ 19.30 Margarete-Bieber-Saal<br />
Die Durstigen<br />
Schauspiel für Jugendliche und Erwachsene<br />
➛ 20.00 TiL-Studiobühne<br />
06.02. | Sonntag | 14 /17/20 Uhr<br />
5. <strong>Gießener</strong> Abenteuer-Tag<br />
Diavorträge über Island/Afghanistan/<br />
Südafrika<br />
www.planetview.de<br />
13.02. | Sonntag | 10–16 Uhr<br />
Modellbahn-Auto-Tauschbörse<br />
Sylvia Berndt, Waldkappel<br />
19.02. | Samstag | 10–16 Uhr<br />
Gesundheitstag<br />
Gesundheitsamt des Landkreises Gießen<br />
21.02. | Montag | 20 Uhr<br />
Dr. Eckart von Hirschhausen<br />
(AUSVERKAUFT)<br />
www.s-promotion.de<br />
22.02. | Dienstag | 19 Uhr<br />
Vortrag »Moderne Buchführung«<br />
www.steuerzahler-hessen.de<br />
23.02. | Mittwoch | 20 Uhr<br />
Alfons »Mein Deutschland«<br />
www.konzertbuero-emmert.com<br />
24.02. | Donnerstag | 19.30 Uhr<br />
Orchesterkonzert der Liebigschule<br />
Gießen<br />
25.02. | Freitag | 20 Uhr<br />
Gerd Knebel »Um was geht’s hier<br />
eigentlich?«<br />
www.konzertbuero-emmert.com<br />
01.03. | Dienstag | 9–15 Uhr<br />
Zeitarbeitsbörse<br />
Agentur für Arbeit Gießen<br />
2/2011 streifzug 27
VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Houseparty<br />
Mit A.N.A.L., Toni Gajdecki & Niklas Beyer<br />
➛ 21.00 Kunstkeller<br />
Heavy Metal Breakdown<br />
World-Metal. Mit DJ Lecur<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Fire<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Fühler & Friends<br />
Kulturfreitag. Akustikkonzert mit Schall<br />
➛ 21.00 MuK<br />
Buseck<br />
No Label live event contest<br />
➛ 19.00 Kulturzentrum »Am Schlosspark«<br />
Pohlheim<br />
Orgel +<br />
Konzertreihe mit Alexander Lang, Dekanatskantor<br />
in Kirchberg<br />
➛ 19.00 Ev. Christuskirche, W.-Steinberg<br />
5 SAMSTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
The Picture of Dorian Gray<br />
Englischsprachiges Drama von Oscar Wilde<br />
➛ 19.30 Margarete-Bieber-Saal<br />
Amadeus<br />
Schauspiel von Peter Shaffer<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
Trouble in Tahiti<br />
Oper von Leonard Bernstein<br />
➛ 20.00 TiL<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Karaoke<br />
Mit Andy Pfälzer<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Houseparty<br />
Mit Matthias Vogt, Wojtek Kutschke & live vocal<br />
by Lukas Love<br />
➛ 21.00 Kunstkeller<br />
Alternative Dance Party mit Create, Use, Shatter<br />
➛ 22.00 MuK<br />
Rock of Ages<br />
Mit DJ Cel’ardor<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
➛ 7.00 Rodheimer Straße<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Führung durch das Mathematikum<br />
Führung durch die Ausstellung und Erklärung der<br />
mathematischen Hintergründe der Exponate<br />
➛ 11.00 Mathematikum<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Bands in Concert<br />
Konzert mit »no nahme«, »Ungefair«, »everytime<br />
messed up« u.a. Eintritt 2 Euro<br />
➛ 19.30 Ev. Michaelsgemeinde<br />
Semesterabschlusskonzert<br />
des Orchesters der Justus-Liebig-Universität<br />
Mit Werken von Sibelius, Strauss und Wagner.<br />
Eintritt 13,20 Euro (erm. 6,60 Euro).<br />
Infos: www.uni-giessen.de/uniorchester<br />
➛ 20.00 Kongresshalle<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Welche Therapie hilft bei<br />
entzündlich-rheumatischen Erkrankungen?<br />
Informationsveranstaltung für Betroffene und<br />
Angehörige mit Arztvortrag<br />
➛ 9.00 Balserische Stift, 3. Stock<br />
Riechen – Kann man Gerüche messen?<br />
Physik im Blick. Vortrag mit Experimenten und<br />
Diskussion für Schülerinnen und Schüler der<br />
Klassen 10 bis 13 und Interessierte. Mit Dr. <strong>Til</strong>man<br />
Sauerwald<br />
➛ 10.00 Physikalisches Institut<br />
MESSE<br />
Gießen<br />
World of Bike motoTrade<br />
Fachmesse für den Zweiradhandel.<br />
➛ 10.00 Hessenhalle<br />
Internationale Promikon-Messe<br />
Christliche Musikmesse mit Konzerten, Workshops<br />
und Seminaren. Infos: www.promikonmesse-2011<br />
➛ 12.00 Audimax<br />
5. Februar<br />
Gießen<br />
LTi Gießen 46ers – EWE Baskets<br />
Oldenburg<br />
Der Saisonstart ließ die Fans des heimischen<br />
Basketball-Bundesligisten träumen<br />
– mittlerweile sind sie wieder in der<br />
Realität gelandet. Und die heißt: Abstiegskampf<br />
statt Playoffs. Mit Neu-Trainer<br />
Steven Key und Rückkehrer Maurice Jeffers soll es nun aufwärts gehen. Beide geben am<br />
5. Februar in der Sporthalle Ost gegen die EWE Baskets Oldenburg ihr Heimdebüt.<br />
➛ 20.00 Sporthalle Ost<br />
Sport<br />
SPORT<br />
Gießen<br />
LTi Gießen 46ers – EWE Baskets Oldenburg<br />
Basketball-Bundesligaspiel<br />
➛ 20.00 Sporthalle Ost<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Zack! Bumm! Peng!<br />
Comics selbst gemacht. Für Kinder von 8 bis<br />
12 Jahren<br />
➛ 11.00 Oberhessisches Museum<br />
6 SONNTAG<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Mücke<br />
ERZ3 – Die Wäsch – Erzwäsche warum?<br />
Historische Fotografien & Dokumente, Apparate<br />
& Techniken der Aufbereitung, Zeitgenössische<br />
Pressetexte (bis 27. 2.). Jeweils sonntags<br />
Infos: www.kunstturmmuecke.de<br />
➛ 14.00 Kunstturm<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Tanzstück von David Williams und Tarek Assam.<br />
Einführungsmatinee mit Leitungsteam und<br />
Ensemblemitgliedern<br />
➛ 11.00 Stadttheater<br />
Die lustige Witwe<br />
Operette von Victor Léon und Leo Stein<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
Das kunstseidene Mädchen<br />
➛ 20.00 TiL<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
➛ 20.00 Astaire’s<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Antik & Trödelmarkt<br />
➛ 8.00 Hessenhalle<br />
Pohlheim<br />
Kinderflohmarkt<br />
➛ 14.00 Volkshalle Watzenborn-Steinberg<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Heimische Gehölze an ihren Knospen<br />
erkennen<br />
Führung mit Dr. Martin de Jong. Teilnahme:<br />
2Euro (erm. 1 Euro)<br />
➛ 11.15 Botanischer Garten<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Orgelkonzert »Glückwunsch!«<br />
Gratulationskantaten von Johann Sebastian Bach<br />
➛ 16.00 Johanneskirche<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Allendorf<br />
Die Insel Texel<br />
Filmvortrag von Robert Buining<br />
➛ 15.00 Vereinsheim am Erlen<br />
MESSE<br />
Gießen<br />
World of Bike motoTrade<br />
➛ 10.00 Hessenhalle<br />
28 streifzug 2/2011
VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />
Alten-Buseck<br />
Modellbaubörse<br />
➛ 10.00 Sammler- und Hobbywelt<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
5. <strong>Gießener</strong> Abenteuer-Tag<br />
Diashows: »Island« mit Peter Gebhard, »Afghanistan«<br />
mit Monika Koch und Heiner Tettenborn,<br />
»Südafrika« mit Dirk Bleyer<br />
➛ 14.00 Kongresshalle<br />
7 MONTAG<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Gießen<br />
Internationales Senioren Professionals Institut<br />
Skulpturen, Grafik & Gemälde von Mitgliedern.<br />
Vernissage mit Musik. Ausstellung bis 8. 3.<br />
➛ 16.30 Volksbank Mittelhessen, Goethestraße<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Pub Quiz<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
5. Winterkonzert:<br />
Duo Brillaner und Quatuor Terpsycordes<br />
Mit Werken von Prokofiev, Achron und Brahms<br />
➛ 20.00 Konzertsaal im Rathaus<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung,<br />
gesetzliche Betreuung<br />
➛ 17.00 DGB-Haus<br />
8 DIENSTAG<br />
Gießen<br />
Das Pack<br />
➛ 20.00 Jokus<br />
KONZERTE<br />
SONSTIGES<br />
Alsfeld<br />
Im Zeichen des Panda –<br />
Der Chinesische Nationalcircus<br />
Infos: www.Paulis.de<br />
➛ 20.00 Stadthalle<br />
6. Februar<br />
Gießen<br />
5. <strong>Gießener</strong> Abenteuer-Tag<br />
Zum Auftakt begibt sich »Geo«-Fotograf<br />
Peter Gebhard nach Island. Gletscher<br />
und Geysire, Wüsten und Vulkane – auf<br />
Island ist die ganze Kraft der Erde sichtbar.<br />
Daraufhin zeigen Monika Koch und<br />
Heiner Tettenborn um 17 Uhr »Afghanistan von innen«. Um 20 Uhr reist Dirk Bleyer mit<br />
dem Publikum nach Südafrika – Bilder grandioser tierreicher Landschaften und interessanter<br />
Menschen. Ab 9.30 Uhr wird zudem ein Foto-Workshop über Outdoor-Fotografie<br />
angeboten.<br />
➛ 14.00 Kongresshalle<br />
9 MITTWOCH<br />
Gießen<br />
Mac Fraymann<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Der Untergrund lebt<br />
Mit DJ Lecur<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
Gießen<br />
Chicago Five & One<br />
Jazz zum Wohlfühlen<br />
➛ 19.00 Bootshaus<br />
Garbenteich<br />
DISCO/PARTY<br />
KONZERTE<br />
»Stürmische Zeiten, mein Schatz«<br />
Konstantin-Wecker-Gastspiel mit Barnickel und<br />
dem »Spring String Quartett«. Infos: www.kulturin-mittelhessen.de<br />
➛ 20.00 Sport- und Kulturhalle<br />
Gießen<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
»Double Feature La Jetee« Chris Marker<br />
Der Atomkrieg im Film: Film- und Vortragsreihe<br />
des Graduiertenkollegs »Transnationale Medienereignisse«.<br />
Einführung: Dr. Lars Nowak<br />
➛ 18.15 Alte Universitätsbibliothek, Hörsaal 1<br />
Club der jungen Dichter<br />
»Man kann sich auch wortlos aneinander gewöhnen,<br />
das muss gar nicht lange dauern«<br />
Lesung mit Annette Pehnt. Eintritt: 5Euro<br />
(erm. 3Euro, LZG-Mitglieder frei)<br />
➛ 19.00 KiZ<br />
Hungen<br />
Schultererkrankungen –<br />
Umarmen darf nicht schmerzen<br />
Von Dr. Breithaupt<br />
➛ 19.30 Bürgerhaus, Rodheim<br />
Hala Sultan Tekke<br />
Archäologische Ausgrabungen. In einer internationalen<br />
Hafenstadt der Spätbronzezeit auf<br />
Zypern. Vortrag von Prof. Dr. Karin Nys<br />
➛ 20.15 Margarete-Bieber-Saal<br />
Weickartshain<br />
SONSTIGES<br />
Finger Food und andere Köstlichkeiten<br />
➛ 19.30 Dorfgemeinschaftshaus<br />
Sonstiges<br />
61231 Bad Nauheim, Ludwigstraße 21<br />
Telefon 06032-925 25 30<br />
www.theater-am-park.de<br />
streifzug<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
MÄRZ-AUSGABE<br />
Erscheinungstermin: 24. Februar 2011<br />
Anzeigenschluss: 11. Februar 2011<br />
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und ansprechenden Umfeld!<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
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GIESSENER WOCHENMARKT<br />
Immer mittwochs und samstags<br />
herrscht in Gießen auf dem Brandplatz,<br />
dem Lindenplatz und in der Marktlaubenstraße<br />
von 7 bis 14 Uhr beim<br />
größten traditionellen Wochenmarkt<br />
der Region mit frischen Produkten ein<br />
buntes Treiben.<br />
2/2011 streifzug 29
VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />
10 DONNERSTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Der Schnitter<br />
Atmosphärisches Live-Hörspiel mit zwei Schauspielern<br />
und zwei Musikern von Claudia Weber<br />
und Milan Pesl: Ein mysteriöser Kriminalfall in<br />
Berlin soll gelöst werden<br />
➛ 20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Mit DJ Jimmy<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
FILM<br />
Gießen<br />
Ein russischer Sommer<br />
Filmdrama über Leo Tolstoi. Infos: www.flimmerkiste-giessen.de<br />
➛ 20.00 Zeughaus<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Dota & der Stadtpirat –<br />
Die Kleingeldprinzessin Tour<br />
Bossa Nova und Taschen Swing, Reggae und<br />
Surfrock<br />
➛ 20.00 Jokus<br />
Mac Fraymann<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Lich<br />
Hattler & Neander<br />
➛ 20.00 Traumstern<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Sicherheit für zu Hause und unterwegs<br />
Die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle informiert<br />
– Vortrag mit Lichtbild- und Filmmaterial<br />
von Dietmar Kromm<br />
➛ 15.30 Netanya-Saal<br />
Staufenberg<br />
Das Salz auf dem Ei<br />
Ernährungsvortrag<br />
➛ 19.45 Stadthalle<br />
11 FREITAG<br />
Gießen<br />
BÜHNE<br />
Der Gott des Gemetzels<br />
Komödie von Yasmina Reza<br />
➛ 20.00 TiL<br />
Gießen<br />
Mutti und seine Gäste<br />
➛ 22.00 MuK<br />
DISKO/PARTY<br />
Panic on the Dancefloor<br />
➛ 22.00 MuK (blauer Saal)<br />
Ärzte vs Hosen-Party<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
Gießen<br />
KONZERTE<br />
»Sven Panne & Rüdiger Bierhorst«<br />
(Mühlleitners Liedermacher)<br />
➛ 20.00 Café Amelie<br />
Livemusik<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Lo Schiavo (Der Sklave)<br />
Antônio Carlos Gomes. Oper in italienischer<br />
Sprache mit deutschen Übertiteln<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
12 SAMSTAG<br />
Gießen<br />
BÜHNE<br />
Ruf 113 Kalaschnikow<br />
Kabarett-Soloprogramm mit Bernd Barbe<br />
(Liedermacher, Musik, Kabarett). Eintritt 5 Euro<br />
➛ 19.00 ZiBB<br />
Ein Sommernachtstraum (Premiere)<br />
Tanzstück<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
Alice im Wunderland<br />
Eine Produktion des Jugendclub-Tanz des Stadttheaters<br />
➛ 20.00 TiL<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Houseparty<br />
Mit Nils Wittig B-Day Bash, Franksen You FM,<br />
Marce Farnung<br />
➛ 21.00 Kunstkeller<br />
Straight to your Ears<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
➛ 7.00 Rodheimer Straße<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
The Prime Time<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Queckborn<br />
Die Liebe – Sag es mit Musik<br />
Ein Abend mit Gesang und Musik<br />
➛ 19.30 Dorfzentrum<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Hören – Was macht die Physik im Ohr?<br />
Vortrag mit Experimenten und Diskussion.<br />
Mit Prof. Dr. Jürgen Kießling<br />
➛ 10.00 Physikalisches Institut Wilhelm-Hanle-<br />
Hörsaal<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Was verbirgt sich hinter der<br />
traurigen Lustigkeit?<br />
Wir entdecken Harlekine in der Kunst. Für Kinder<br />
von 6 bis 9 Jahren<br />
➛ 11.00 Oberhessisches Museum<br />
13 SONNTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Die lustige Witwe<br />
Operette von Victor Léon und Leo Stein. In<br />
einer Inszenierung von Henry Arnold<br />
➛ 15.00 Stadttheater<br />
30 streifzug 2/2011
VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />
Die Wanze<br />
Insektenkrimi von Paul Shipton<br />
➛ 20.00 TiL<br />
Frl. Wommy Wonder<br />
Kabarett auf Travestie-Basis mit dem Stuttgarter<br />
Kultfräulein<br />
➛ 20.00 Admiral Music Lounge<br />
Alten-Buseck<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Antik- und Sammlermarkt<br />
➛ 9.00 Sammler- und Hobbywelt<br />
Gießen<br />
FÜHRUNGEN<br />
Führung durch das Mathematikum<br />
Führung durch die Ausstellung und Erklärung der<br />
mathematischen Hintergründe der Exponate<br />
➛ 11.00 Mathematikum<br />
Buseck<br />
Moderne Forstmaschinen – Waldverwüstung<br />
oder schonende Holzernte?<br />
Mit Paul Esch<br />
➛ 14.00 Treffpunkt: Busecker Schloss<br />
Wißmar<br />
KONZERTE<br />
Klassische und romantische Streichquartette<br />
Konzert mit Werken von Wolfgang Amadeus<br />
Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
➛ 17.00 Ev. Kirche Wettenberg-Wißmar<br />
Kleinlinden<br />
Jubiläumskonzert<br />
Gesangverein »Harmonie«<br />
➛ 16.00 Bürgerhaus<br />
Lich<br />
Sonatenabend<br />
Mit Viola Katrin Anja Krauße, Christof Becker.<br />
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz<br />
Schubert u.a.<br />
➛ 17.00 Marienstiftskirche<br />
Gießen<br />
SONSTIGES<br />
Modellbahn-Auto-Tauschbörse<br />
Ca. 5000 Modelle aus aller Welt zum Kauf oder<br />
Tausch<br />
➛ 10.00 Kongresshalle<br />
14 MONTAG<br />
Gießen<br />
Karaoke<br />
Mit Andy Pfälzer<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Gießen<br />
DISKO/PARTY<br />
FILM<br />
Belle de Jour – Schöne des Tages<br />
Film – F 1967, Regie: Luis Bunuel, mit Catherine<br />
Deneuve, Michel Piccoli u.a. Moderiert von Dr.<br />
rer. soc. Marianne Jarka in der Reihe »Psychoanalyse<br />
und Film«<br />
➛ 20.00 Kino Heli<br />
SONSTIGES<br />
Laubach<br />
Märchenseminar (für Erwachsene)<br />
Mit Renate Fellner<br />
➛ 16.30 Café Göbel-Eggebrecht<br />
15 DIENSTAG<br />
Gießen<br />
BÜHNE<br />
Die Geschichte von Babar,<br />
dem kleinen Elefanten<br />
Konzert für alle ab 5 Jahren<br />
➛ 10.00 Stadttheater (auch um 11.30)<br />
Gießen<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Beutelspachers Sofa: Prof. Silke Ruwisch<br />
Talk auf dem roten Sofa mit der Mathematikund<br />
Didaktik-Professorin aus Lüneburg. Dauer:<br />
ca. 1 Std. Eintritt 4 Euro (Schüler und Studenten<br />
frei)<br />
➛ 19.30 Mathematikum<br />
Wetzlar<br />
SPORT<br />
HSG Wetzlar – VfL Gummersbach<br />
➛ 19.30 Rittal-Arena<br />
16 MITTWOCH<br />
Gießen<br />
BÜHNE<br />
Die Geschichte von Babar,<br />
dem kleinen Elefanten<br />
Konzert für alle ab 5 Jahren<br />
➛ 10.00 Stadttheater (auch um 11.30)<br />
Ohne Netz (UA)<br />
Schauspiel von Anne Rabe. Öffentliche Probe<br />
und Einführung<br />
➛ 20.00 TiL<br />
Gießen<br />
La Danse Macabre<br />
Mit DJ Domino<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
Gießen<br />
Seán óg<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Gießen<br />
DISKO/PARTY<br />
KONZERTE<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
In Geschichten verstrickt – Hirnforschung und<br />
Philosophie der Geschichten<br />
Vorlesungsreihe »Und der Wille ist doch frei«<br />
von Prof. Jan Schapp<br />
➛ 19.00 Antiquariat Dichtung und Kunst<br />
(neben Ulenspiegel)<br />
Aus den Augen, aus dem Sinn?<br />
Vortrag von Dr. Carsten Lind über Gießen und<br />
seine militärische Vergangenheit nach dem<br />
Abzug der letzten Soldaten<br />
➛ 20.00 Netanya-Saal<br />
Kinder psychisch kranker Eltern – Wie kann<br />
den Kindern, wie der Familie geholfen werden?<br />
Öffentliche Vorträge zum Semesterthema »Belastete<br />
Familien – Resignation oder Entwicklung«<br />
➛ 20.15 Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie,<br />
Ludwigstraße 73<br />
Grünberg<br />
Vergessene und neue Gemüsearten<br />
im Nutzgarten<br />
Von Dipl.-Ing. Joachim Schnabel<br />
➛ 20.00 Gallushalle<br />
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Richtigkeit der Angaben übernehmen wir<br />
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2/2011 streifzug 31
VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />
Londorf<br />
Wirbelsäulen- und Rückenerkrankungen<br />
Von André Violka von der Esculap-Klinik Gießen<br />
➛ 19.30 Bürgersaal am Bahnhof<br />
MÄRKTE<br />
Gießen<br />
17. Puppen- und Bärenmarkt<br />
➛ 11.00 Kongresshalle<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Haus der kleinen Forscher<br />
Aufbau- bzw. Basis-Workshop<br />
➛ 9.00 Mathematikum<br />
Indischer Kochkurs des Weltladens<br />
➛ 18.30 Ev. Familienbildungsstätte<br />
17 DONNERSTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Graf Öderland<br />
Ein Moritat von Max Frisch<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Mit DJ Jimmy<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
FILM<br />
Gießen<br />
Die Eleganz der Madame Michel<br />
Komödie/Drama<br />
➛ 20.00 Zeughaus<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Mittagskonzert<br />
Klassikkonzert mit Musikern des Philharmonischen<br />
Orchesters des Stadttheaters. Eintritt: frei<br />
➛ 13.00 Konzertsaal im Rathaus<br />
Miller & Heath<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Calamity Jane<br />
CD-Release der Rockband<br />
➛ 21.00 Ulenspiegel<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
St. Petersburg – gestern und heute<br />
Lichtbildervortrag von Hans-Reinhard Schäfer<br />
➛ 15.30 Netanya-Saal<br />
Gold in der Kunstgeschichte<br />
V. Buhmann (Kunsthistorikerin) stellt Werke –<br />
von mittelalterlichen Goldgründen bis zu<br />
modernen monochromen Bildkompositionen<br />
Yves Kleins – aus mehreren Jahrhunderten vor<br />
➛ 19.15 Generationen Zentrum<br />
Gießen<br />
MESSE<br />
BAUExpo<br />
Hessens größte Baumesse. Eintritt 8 Euro<br />
(erm. 6 Euro, Kinder bis 10 Jahre frei).<br />
Infos: www.bauexpo.messe-giessen.de<br />
➛ 10.00 Hessenhalle<br />
18 FREITAG<br />
Gießen<br />
BÜHNE<br />
Mann – O – Money<br />
Musikalischer Krimi mit den Schmachtigallen<br />
um schwarze Zahlen, schwarze Kassen und<br />
schwarze Schafe<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
Die 39 Stufen<br />
Kriminalkomödie von John Buchan/Alfred<br />
Hitchcock<br />
➛ 20.00 TiL<br />
Gießen<br />
KONZERTE<br />
Defeater<br />
Support: Carpathian, Patsy O’Hara, Business As<br />
Usual<br />
➛ 21.00 MuK<br />
Joshua<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Gießen<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Warum und wie nutzen Kinder und Jugendliche<br />
die neuen Medien?<br />
Informationsabend für Eltern<br />
➛ 18.00 Jokus<br />
Gießen<br />
14. Februar<br />
MESSE<br />
BAUExpo<br />
Hessens größte Baumesse. Eintritt 8 Euro<br />
(erm. 6 Euro, Kinder bis 10 Jahre frei).<br />
Infos: www.bauexpo.messe-giessen.de<br />
➛ 10.00 Hessenhalle<br />
Gießen und Umgebung<br />
Valentinstag<br />
Die Freundin hat morgens so komisch geschaut –<br />
und wortlos das Haus verlassen? Oje, da hat wohl<br />
wieder jemand den Valentinstag vergessen – den<br />
Tag der Verliebten. Auch wenn so manch einer es<br />
glauben mag, schlaue Blumenverkäufer haben ihn<br />
nicht erfunden. Eine der Legenden erzählt von<br />
Bischof Valentin von Terni. Er soll Liebespaare vor<br />
mehr als 1500 Jahren heimlich getraut und ihnen<br />
Blumen geschenkt haben – obwohl der römische<br />
Kaiser das damals verboten hatte. Am 14. Februar<br />
im Jahr 269 wurde er deshalb getötet, so heißt es. Später wurde Valentin dann zum<br />
Schutzheiligen der Verliebten. Also, gegen Blumen ist nichts mehr einzuwenden – und<br />
die Freundin wird so bestimmt auch besänftigt.<br />
Sonstiges<br />
19 SAMSTAG<br />
Gießen<br />
BÜHNE<br />
Die lustige Witwe<br />
Operette von Victor Léon und Leo Stein<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
The Kraut<br />
Ein Marlene-Dietrich-Abend von Dirk Heidicke<br />
➛ 20.00 TiL<br />
Crazy Broadway<br />
Ein Abend voller Tanz und Magie<br />
Infos: www.astaires.de<br />
➛ 20.00 Astaire’s<br />
Reiskirchen<br />
Hagen Rether: Liebe<br />
Kabarett am Klavier. Eintritt 20 Euro<br />
➛ 20.00 Bürgerhaus<br />
Gießen<br />
Houseparty<br />
Mit Mike Väth, D-Part<br />
➛ 22.00 Kunstkeller<br />
Studio Party<br />
➛ 22.00 MuK<br />
DISKO/PARTY<br />
Rock of Ages mit DJ Cel’ardor<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
Gießen<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Trödelmarkt<br />
➛ 7.00 Rodheimer Straße<br />
Gießen<br />
Blue Tales<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Grünberg<br />
KONZERTE<br />
Duo Parthenon – Klassisches Konzert<br />
➛ 20.00 Barfüßerkloster<br />
Gießen<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Brunch mit Thema »Rosenstraße«<br />
Brunch ab 10.30 Uhr ab 4 Euro; ab 12.00 Uhr<br />
Informationen zum Thema »Häusliche Gewalt«<br />
von Frau Kirschmann (Ev. Dekanat).<br />
Nur für Frauen<br />
➛ 10.30 FrauenKulturZentrum<br />
Eine Reise in die Unendlichkeit<br />
Kindervorlesung mit Prof. Beutelspacher<br />
➛ 11.00 Mathematikum<br />
Gießen<br />
MESSE<br />
BAUExpo<br />
Hessens größte Baumesse.<br />
Infos: www.bauexpo.messe-giessen.de<br />
➛ 10.00 Hessenhalle<br />
Gießen<br />
SPORT<br />
LTi Gießen 46ers – Gloria Giants Düsseldorf<br />
Basketball-Bundesligaspiel<br />
➛ 20.00 Sporthalle Ost<br />
Langgöns<br />
16. EVG-Volkswandertage<br />
Es werden zwei Strecken angeboten von 5 und<br />
13 Kilometern. Startgeld: 1 Euro<br />
➛ 11.00 Start am Bürgerhaus Niederkleen<br />
32 streifzug 2/2011
VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Rasier dich mal Mona Lisa!<br />
Dadaismus mit Duchamp und Co.<br />
Für Kinder von 6 bis 9 Jahren<br />
➛ 11.00 Oberhessisches Museum<br />
20 SONNTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Die Geschichte von Babar,<br />
dem kleinen Elefanten<br />
Konzert für alle ab 5 Jahren<br />
➛ 11.00 Stadttheater<br />
Amadeus<br />
Schauspiel von Peter Shaffer<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
Dickhäuter – Ein Elefantentreffen<br />
Tanzstück von Mirko Hecktor und Tarek Assam<br />
➛ 20.00 TiL<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Pohlheim<br />
Rund ums Kind<br />
➛ 11.00 Volkshalle Watzenborn-Steinberg<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Konzert des russischen<br />
Vokalensembles »Harmonie«<br />
Mit den sechs Sängern vom Konservatorium<br />
St. Petersburg. Leitung Alexander Andrianov.<br />
Mit alten und modernen Liedern russischer<br />
Komponisten. Eintritt 8 Euro (erm. 5 Euro)<br />
➛ 18.00 St.-Bonifatius-Kirche<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Internationales Erzählcafé<br />
Gast: Thorsten Schäfer-Gümbel – Der hessische<br />
SPD-Vorsitzende erzählt aus seinem Leben<br />
➛ 11.00 ZiBB<br />
Heuchelheim<br />
Einzigartiges St. Petersburg<br />
Von Erich Hohn<br />
➛ 17.00 Ev. Gemeindehaus<br />
MESSE<br />
Gießen<br />
BAUExpo<br />
Hessens größte Baumesse.<br />
Infos: www.bauexpo.messe-giessen.de<br />
➛ 10.00 Hessenhalle<br />
SPORT<br />
Langgöns<br />
16. EVG-Volkswandertage<br />
Es werden zwei Strecken angeboten von 5 und<br />
13 Kilometern. Startgeld: 1 Euro<br />
➛ 8.00 Start am Bürgerhaus Niederkleen<br />
21 MONTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Dr. Eckart von Hirschhausen: »Liebesbeweise«<br />
»Medizinische« Comedy<br />
➛ 20.00 Kongresshalle<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Pub Quiz<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Offener Spieleabend<br />
➛ 16.00 Stadtbibliothek<br />
22 DIENSTAG<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
6. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Claude Debussy, Jean Francaix und<br />
Hecktor Berlioz<br />
➛ 20.00 Stadttheater<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Trauer – Traurigkeit – Trost<br />
Hospiz-Gespräche<br />
➛ 19.30 Kongresshalle<br />
23 MITTWOCH<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Alfons: Mein Deutschland<br />
Comedy. Eintritt 23 Euro<br />
➛ 20.00 Kongresshalle<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Der Untergrund lebt<br />
Mit DJ Lecur<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
Gießen<br />
Mark Benett<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
KONZERTE<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Poetry Slam<br />
➛ 20.00 Jokus<br />
24 DONNERSTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Erich Kästner – Die Welt ist rund<br />
Musikkabarett mit Hans Georgi<br />
➛ 19.30 Literarisches Zentrum, Lonystraße 2<br />
Ben Redelings: Halbzeitpause. Der fröhliche<br />
Fußballabend<br />
Schmankerl-Sammlung der humorigsten,<br />
skurrilsten und amüsantesten Geschichten, die<br />
der Fußball je zu bieten hatte. Eintritt 4 Euro<br />
➛ 20.00 Jokus<br />
Springmaus: Neustart – Nur mit Euch<br />
Improvisationstheater<br />
➛ 20.15 Karstadt Kultur-Café<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Mit DJ Jimmy<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Orchesterkonzert der Liebigschule<br />
Eintritt 5 Euro (erm. 2,50 Euro)<br />
➛ 19.30 Kongresshalle<br />
Tobias Wessel<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Neubau •Kauf •Sanierung •Modernisierung •Planung •Vermietung<br />
Die erste Adresse bei allen<br />
Immobilienfragen<br />
www.in35.de<br />
Sofortinfo ☎ 0641/9718192<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Einer Kinderbuchautorin<br />
über die Schulter geschaut<br />
Ein Werkstattbericht von Antje Damm<br />
➛ 15.30 Netanya-Saal<br />
Kunst ist mehr als das Bild an der Wand<br />
Vortrag von Dr. Susanne Ließegang.<br />
Eintritt 5Euro. Nur für Frauen<br />
➛ 19.00 FrauenKulturZentrum<br />
Staufenberg<br />
Gärten in Nordwestfrankreich –<br />
Blick über den Zaun<br />
Von Jutta Seifert<br />
➛ 19.45 Stadthalle<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Haus der kleinen Forscher<br />
➛ 9.00 Mathematikum<br />
Die japanische<br />
Trommelsensation<br />
<br />
07.02.11 MarburG Stadthalle<br />
09.02.11 Wetzlar Stadthalle<br />
ALFONS<br />
„Mein Deutschland!“<br />
23.02.2011<br />
GI-Kongresshalle<br />
Gerd Knebel<br />
...um was geht‘s hier eigentlich?<br />
25.02.11 GI-Kongresshalle<br />
Neues Programm:<br />
„Ohne Scheiß: Schoko-Eis!“<br />
13.05.2011 GIeSSen Kongresshalle<br />
Tickets: <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> u. bek.<br />
Vorverkaufsstellen •www.kbemmert.de<br />
Finanzierung •Vorsorge •Vererben •Verwaltung •Steuern •Versicherung<br />
2/2011 streifzug 33
VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />
25 FREITAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Lo Schiavo (Der Sklave)<br />
Oper von Antônio Carlos Gomes in italienischer<br />
Sprache mit deutschen Übertiteln<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
Gerd Knebel: »Um was geht’s hier eigentlich?«<br />
Comedy. Eintritt 19,70 Euro.<br />
Infos: www.konzertbuero-emmert.de<br />
➛ 20.00 Kongresshalle<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
RandGruppenBeschallung +<br />
LoBoToM Tapes-Release-Party<br />
Eintritt 3 Euro<br />
➛ 22.00 MuK<br />
Houseparty<br />
Mit Ziel 100, Crazy Erg, La Rez, Frank Kusserow,<br />
Timo Baldoa<br />
➛ 22.00 Kunstkeller<br />
A Tribute to Quentin Tarantino<br />
Mit DJ Jimmy<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Führung durch das Mathematikum<br />
➛ 16.00 Mathematikum<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Bonnie Dracula & Josh and Steve<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
27. Februar<br />
Gießen<br />
Die Durstigen<br />
Der Gerichtsanthropologe Boon ist mit einem mysteriösen<br />
Kriminalfall beschäftigt: Er soll zwei Leichen<br />
identifizieren, die in einem Fluss gefunden wurden. In<br />
dem einen Toten erkennt er seinen Schulfreund Murdoch wieder, der vor 15 Jahren einfach<br />
verschwand. Nur wer ist das junge Mädchen, das all die Jahre fest umschlungen<br />
mit ihm in der Tiefe lag?<br />
➛ 20.00 TiL<br />
Gießen<br />
Rund ums Brennholz<br />
Vortrag von Rita Kotschenreuther<br />
➛ 19.00 Liebigschule<br />
26 SAMSTAG<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Tanzstück von David Williams und Tarek Assam<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
Ohne Netz (UA)<br />
Schauspiel (Premiere)<br />
➛ 20.00 TiL<br />
Gießen<br />
Houseparty<br />
Mit Ibiza Brothers<br />
➛ 21.00 Kunstkeller<br />
DISKO/PARTY<br />
90er Eurodance Party Vol. 13 + 90er Rock Floor<br />
➛ 22.00 MuK<br />
Straight to your Ears<br />
➛ 22.00 Scarabée<br />
Gießen<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Trödelmarkt<br />
➛ 7.00 Rodheimer Straße 116<br />
Gießen<br />
KONZERTE<br />
Winterfire Festival<br />
Mit Noctalis, Dawn of Disease, Imperium Dekadenz,<br />
Skyforger, Varg, Alestorm, Napalm Death,<br />
Die Apokalyptischen Reiter. Eintritt 27,50 Euro<br />
➛ 13.30 Hessenhalle<br />
Frozen Kilt<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
Gießen<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Träumst du noch oder flirtest du schon?<br />
Von 14 bis 17 Jahren. Teilnahme 8 Euro. Anmeldungen<br />
unter www.jbw-giessen.de<br />
➛ 10.00 Jokus<br />
Autorenlesung mit Waltraud Grampp<br />
Aus der Romantrilogie »Leben in Waaseby«,<br />
»Rund um Waaseby« und »Neues aus Waaseby«<br />
➛ 17.00 Generationen-Zentrum<br />
Gießen<br />
SONSTIGES<br />
Menschen, die in den Himmel wachsen<br />
Alberto Giacomettis stehende Figuren.<br />
Für Kinder von 8 bis 12 Jahren<br />
➛ 11.00 Oberhessisches Museum<br />
27 SONNTAG<br />
Gießen<br />
BÜHNE<br />
Bühne<br />
Hänsel und Gretel<br />
Kindertheater. Infos: www.maerchenpalast.info<br />
➛ 10.30 Bürgerhaus Wieseck (auch um 15.00)<br />
Endstation Sehnsucht<br />
Schauspiel von Tennessee Williams.<br />
Einführungsmatinee<br />
➛ 11.00 Stadttheater<br />
Graf Öderland<br />
Ein Moritat von Max Frisch<br />
➛ 19.30 Stadttheater<br />
Die Durstigen<br />
Schauspiel für Jugendliche und Erwachsene<br />
➛ 20.00 TiL<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Alten-Buseck<br />
Kinderflohmarkt<br />
➛ 10.00 Sammler- und Hobbywelt<br />
KONZERTE<br />
Lich<br />
Oliver Steller spricht<br />
und singt Gedichte für Kinder<br />
➛ 15.00 Kino Traumstern<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Träumst du noch oder flirtest du schon?<br />
Anmeldungen unter www.jbw-giessen.de<br />
➛ 10.00 Jokus<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Vogelbörse<br />
➛ 6.00 Hessenhalle<br />
28 MONTAG<br />
DISKO/PARTY<br />
Gießen<br />
Karaoke<br />
Mit Andy Pfälzer<br />
➛ 21.00 Irish Pub<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Puhdys Akustik-Tour<br />
Konzert mit der legendären Ost-Band<br />
➛ 20.00 Kongresshalle<br />
LESUNGEN/VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Büchersalon<br />
Diskussion zum Thema »Frauen und Macht in<br />
der Literatur«. Nur für Frauen<br />
➛ 20.00 FrauenKulturZentrum<br />
✗✗✗ IM KALENDER<br />
Dieter Thomas Kuhn<br />
Schiffenberg, Gießen<br />
➛ 17. Juni, 20.00 Uhr<br />
Reinhard Mey<br />
Rittal Arena, Wetzlar<br />
➛ 1. Oktober, 20.00 Uhr<br />
David Garrett<br />
Alte Oper, Frankfurt<br />
➛ 8. Mai, 18.00 Uhr<br />
Herbert Grönemeyer<br />
Commerzbank-Arena,<br />
Frankfurt<br />
➛ 11. Juni, 19.00 Uhr<br />
34 streifzug 2/2011
Foto: Frankfurt-Tourismus<br />
Spektakuläre Fälschung<br />
»Wenn schon Fälschung, dann gern diese«, schrieb die »Hannoversche <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />
nach einem Auftritt der Pink-Floyd-Tribute-Band »The Australian Pink Floyd Show«, die neben<br />
den altbekannten Ohrwürmern der Gruppe mit einer opulenten Licht- und Lasershow beeindruckte.<br />
Nun warten die Australier mit noch mehr Technik auf – und verwenden als erste<br />
Band überhaupt 3D-Effekte auf der Bühne. Die Tournee startet am 15. Februar in Frankfurt.<br />
Es ist ganz einfach: »Pink Floyds Greatest<br />
Hits« lautet das Motto der anstehenden<br />
Tournee durch Deutschland und Österreich,<br />
die in der Jahrhunderthalle in Frankfurt<br />
beginnt. Damit ist eigentlich auch<br />
schon fast alles gesagt: Die größten Hits<br />
der populären britischen Rockband, live<br />
gespielt von der weltweit erfolgreichsten<br />
Pink-Floyd-Tribute-Band. Ton für Ton, Note<br />
für Note, Pink Floyd in Reinform.<br />
Doch die Band aus »Down Under« kann<br />
noch viel mehr: Denn für die kommende<br />
Tour trägt sie nicht nur eine neue Setlist<br />
und die bekannte Licht- und Lasershow im<br />
Gepäck, sondern greift noch einmal ganz<br />
tief in die Techniktrickkiste: Quadrophonie<br />
und 3D-Effekte in Kinoqualität sind die<br />
Zauberworte. Kein Wunder also, dass die<br />
»Greatest-Hits-Tour« mit über zwei Stunden<br />
der größten Pink-Floyd-Klassiker nach Aussagen<br />
der Band nicht nur der bislang teuerste,<br />
sondern auch »the most spectacular<br />
Floyd tribute of all time« wird.<br />
Bei so viel modernster Technik könnte man<br />
fast befürchten, dass die Musik in den<br />
Hintergrund gerät. Aber keine Angst: »The<br />
Australian Pink Floyd Show« wäre nicht die<br />
einzige Pink-Floyd-Tribute-Band, die den<br />
offiziellen Segen ihrer Vorbilder hat, deren<br />
Namen im eigenen zu verwenden, wenn<br />
sie musikalisch nicht mindestens ebenso<br />
gut wäre wie ihre Show – wie auch David<br />
Gilmour befand, nachdem er die Australier<br />
live in der Londoner Royal Albert Hall erlebt<br />
hatte. Sogar am 50. Geburstag des<br />
Gitarristen, Sängers und Songwriters von<br />
Pink Floyd durfte die Band als Liveact auftreten.<br />
Gewaltige Effekte vor Millionenpublikum: »The Australian Pink Floyd Show«.<br />
Das Erfolgsrezept der Australier: So nah am<br />
Original wie nur möglich, aber dennoch<br />
mit einer persönlichen Note. Mit der Erfahrung<br />
aus über 20 Jahren, in denen sich die<br />
Band zu einer der international bekanntesten<br />
und erfolgreichsten Rockshows entwickelte,<br />
gelingt den Australiern die livehaftige<br />
Auferstehung der großartigsten Rockmusik,<br />
die jemals geschrieben wurde.<br />
Dass sie ihr Handwerk perfekt beherrschen,<br />
haben sie auf ihren weltweiten<br />
Tourneen bereits einem Millionenpublikum<br />
Foto: Veranstalter<br />
bewiesen. So waren auch die Hallen im<br />
vergangenen Jahr komplett ausverkauft.<br />
Und auch die neue Show mit dem brandneuen<br />
quadrophonischen Soundsystem<br />
und dreidimensionalen Videoanimationen<br />
soll wieder zu einem musikalischen und<br />
visuellen Gesamtwerk und einem einzigartigen<br />
Live-Erlebnis führen – quer durch die<br />
musikalische Welt der Herren Gilmour,<br />
Waters, Barrett, Wright und Mason.<br />
Tickets gibt es im Internet (u.a.) unter<br />
www.jahrhunderthalle.de.<br />
2/2011 streifzug 35
AM MAIN<br />
Frankfurts »Tortenstück« –<br />
sieht lecker aus und schmeckt<br />
Seit 20 Jahren präsentiert das Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK) in der Metropole<br />
am Main Werke der Gegenwart. Jetzt startet eine neue Ausstellung mit Arbeiten des<br />
US-amerikanischen Künstlers Felix Gonzales-Torres, die bis zum 25. April zu sehen ist.<br />
Was macht ein Museum interessant? Das<br />
MMK, das seine Pforten erstmals 1991 öffnete<br />
und damit heuer 20-jähriges Jubiläum<br />
feiert, hat eine Antwort darauf gefunden. Mit<br />
seinen Ausstellungen bewegt sich das von<br />
Dr. Susanne Gaensheimer geleitete Haus<br />
stets am Puls der Zeit.<br />
Aktuelles Beispiel ist die Schau »Specific<br />
Objects without Specific Form«, bei der das<br />
MMK vom 29. Januar bis zum 25. April Werke<br />
des 1957 auf Kuba geborenen und 1996<br />
verstorbenen US-amerikanischen Künstlers<br />
Felix Gonzalez-Torres zeigt. Neben Fotos<br />
und Skulpturen sind auch ungewöhnliche<br />
Installationen des Künstlers zu sehen:<br />
Lichterketten schlängeln sich durch Räume,<br />
Bonbon- und Posterstapel laden den Besucher<br />
zur Selbstbedienung ein und Disharmonie<br />
nimmt in ungleich tickenden<br />
Uhren Gestalt an.<br />
Auf den ersten Blick ist das Minimalismus in<br />
Reinkultur, doch die Installationen, die oftmals<br />
Gegenstände des alltäglichen Lebens<br />
einbeziehen, sind weit mehr. Man könnte<br />
sie als stetig fließenden Prozess begreifen,<br />
der sich auf unterschiedlichen Ebenen realisiert.<br />
Zunächst – und das wird am Beispiel<br />
des durch Besucherhand schrumpfenden<br />
Bonbonstapels offensichtlich – verändern<br />
sich die Werke des Künstlers. Sie widersetzen<br />
sich damit gängigen Vorstellungen von<br />
der Endgültigkeit des geschaffenen Werks.<br />
Konventionen des Kunstbetriebs werden<br />
aufgebrochen, auch dadurch, dass die Arbeiten<br />
in der Ausstellung ab dem 18. März von<br />
Künstler Tino Sehgal täglich neu arrangiert<br />
werden. Die Botschaft ist klar: Kunst ist<br />
nichts Starres, Statisches, sondern lebendig<br />
und dabei durchaus politisch und gesellschaftskritisch.<br />
Gonzalez-Torres bewegt sich<br />
so nicht nur in der Gegenwart. Multiperspektivisch<br />
bindet er den Betrachter als<br />
Akteur in seine Kunst ein.<br />
Und genau das ist auch im auf Gegenwartskunst<br />
spezialisierten MMK Programm. Auf<br />
einen einfachen Nenner gebracht, könnte<br />
man das MMK, das der Frankfurter Volksmund<br />
wegen seiner Architektur gern als<br />
»Tortenstück« bezeichnet, als lebendigen Ort<br />
der Begegnung mit moderner Kunst bezeichnen<br />
– als »Tortenstück« zum Abbeißen<br />
sozusagen.<br />
Das Haus selbst, das sich dem Gast als komplexes<br />
Labyrinth verschachtelter Räume und<br />
Veranstaltungen in Frankfurt<br />
Dienstag, 1. Februar<br />
Katharina Hacker<br />
Die Autorin erinnert in ihrer Novelle<br />
»Die Erdbeeren von Antons Mutter« an das<br />
Vergessen. Tickets 6 Euro<br />
➛ 20.30 Romanfabrik<br />
Dianne Reeves und Raul Midon<br />
Die Grammy-Preisträgerin gilt als vielseitige<br />
Sängerinnen des zeitgenössischen Jazz.<br />
Midon besticht mit virtuosem Gitarrenspiel<br />
und gefühlvoller Stimme. Tickets ab 45 Euro<br />
➛ 20.00 Alte Oper<br />
Donnerstag, 3. Februar<br />
Wise Guys<br />
Mal wahnsinnig komisch, mal ergreifend<br />
melancholisch – Deutschlands erfolgreichste<br />
A-cappella-Band spricht mit eigenen Songs<br />
und meist deutschsprachigen Texten Herz,<br />
Hirn und Lachmuskeln einer riesigen Fangemeinde<br />
an. Tickets 19 bis 36 Euro<br />
➛ 20.00 Alte Oper<br />
Freitag, 4. Februar<br />
Alive and Swingin<br />
Singen, swingen und steppen mit Rea Garvey,<br />
Xavier Naidoo, Sasha und Michael Mittermeier<br />
und Big Band. Tribute an das legendäre<br />
Rat Pack. Tickets ab 63 Euro<br />
➛ 21.00 Alte Oper<br />
Sonntag, 6. Februar<br />
Heinz Strunk in Afrika<br />
Der Erfolgsautor liest aus seinem<br />
neuen Werk. Tickets ab 14 Euro<br />
➛ 20.00 Mousonturm<br />
La Wally: Premiere<br />
Eine emanzipierte Außenseiterin steht im<br />
Mittelpunkt des spannenden Psychodramas<br />
➛ 19.00 Alte Oper<br />
Dienstag, 8. Februar<br />
Alina Bronsky<br />
Die Autorin liest aus »Die schärfsten Gerichte<br />
der tatarischen Küche«. Tickets 6Euro<br />
➛ 20.30 Romanfabrik<br />
Freitag, 11. Februar<br />
Surreale Dinge<br />
Die Ausstellung konzentriert sich mit rund<br />
150 Werken nur auf die dreidimensionalen<br />
Arbeiten der Surrealisten und deren Epoche<br />
von 1925 bis 1945 und zeigt Duchamp, Magritte,<br />
Dalí, Picasso und Miró. Bis 29. Mai<br />
➛ 10.00 Schirn<br />
Samstag, 12. Februar<br />
Element of Crime<br />
Sie haben legendäre Songs veröffentlicht<br />
und albumweise deutsche Rockgeschichte<br />
geschrieben. Tickets 32 Euro<br />
➛ 20.00 Capitol Mannheim<br />
Dienstag, 15. Februar<br />
Primavera Festival<br />
Die Batschkapp läutet den Frühling mit<br />
einem Indoor-Festival der besonderen Sorte<br />
ein. Trippin’ Rock Reggae trifft auf Latin-<br />
World-Punk. Tickets 13 Euro<br />
➛ 21.00 Batschkapp<br />
36 streifzug 2/2011
AM MAIN<br />
zahlreicher Aussichtsbalkone präsentiert,<br />
forciert diese Begegnung. »Viele Besucher<br />
kommen wegen des Bauwerks«, weiß Peter<br />
Gorschlüter, Stellvertretender Direktor des<br />
Museums in der Domstraße, der dem Gebäude<br />
»Ikonencharakter für postmoderne<br />
Architektur« zuschreibt. Das Haus, das jährlich<br />
zwischen 100000 und 150000 Gäste<br />
zählt, ist mit seiner verschachtelten Innenarchitektur<br />
für Gorschlüter eine Art steinernes<br />
Kunstwerk, das die Komplexität des<br />
postmodernen Lebens unserer Tage spiegelt.<br />
Immer wieder wird die Architektur des<br />
Museums, dessen Sammlung 4500 Werke<br />
umfasst, von Künstlern in ihre Arbeit einbezogen.<br />
Doch auch das MMK hat sich im<br />
Verlauf seiner Geschichte den räumlichen<br />
Anforderungen von künstlerischen Arbeiten<br />
angepasst. Prominentes Beispiel dafür ist<br />
Joseph Beuys üppig dimensioniertes Werk<br />
»Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch«.<br />
»Der Museumsraum wurde eigens für diese<br />
Arbeit eingerichtet. Es gibt viele Werke, die<br />
eine enge Symbiose mit dem Haus eingehen«,<br />
sagt Gorschlüter. Im Fall der Installation<br />
von Beuys, die zum Teil mit massiven<br />
Stahlträgern befestigt ist, bedeutete dies:<br />
Das Dach des Hauses konnte erst aufgesetzt<br />
werden, nachdem das Werk untergebracht<br />
war.<br />
Dieser Gegenwartsbezug ist einer der programmatischen<br />
Eckpfeiler des Hauses. Ein<br />
anderer ist das vielfältige Engagement des<br />
MMK, das mit heimischen Schulen kooperiert<br />
und Besucher nah an die Kunst heranführt.<br />
Ein Beispiel dafür ist die Sonderausstellung<br />
»Not in Fashion«, die Anfang Januar zu<br />
Ende ging. Präsentiert wurden Fotografien,<br />
mit denen sich Künstler gegen die glamouröse<br />
Modefotografie der Zeit wendeten.<br />
Im Rahmen dieser Präsentation, die laut<br />
Gorschlüter von vielen jungen Leuten besucht<br />
wurde, hatten Schüler die Möglichkeit,<br />
mithilfe von Profis ein eigenes Modemagazin<br />
zu entwerfen und zu produzieren. Nach<br />
fünf Tagen Arbeit lag das gut 140 Seiten starke<br />
Heft vor.<br />
Auch Erwachsenen bietet das MMK, das bis<br />
zum 25. April unter dem Titel »The Lucid<br />
Das »Tortenstück« ist und bietet moderne Kunst.<br />
Evidence« Fotografien aus der Sammlung zu<br />
den Themen Körperlichkeit sowie Jugendund<br />
Straßenkultur zeigt, Möglichkeiten, moderner<br />
Kunst zu begegnen. Regelmäßig veranstaltet<br />
das Haus die Reihe »MMK Talks«,<br />
bei der Referenten über museumsrelevante<br />
Themen sprechen. Zudem findet an jedem<br />
zweiten Mittwoch im Monat von 19 bis<br />
24 Uhr das »MMK After Work« statt. Zusätzlich<br />
zu den dabei angebotenen Abendführungen<br />
gibt es im Foyer eine Bar, und<br />
auch für Musik ist gesorgt. Stephan Scholz<br />
Foto: Axel Schneider<br />
The Australian Pink Floyd Show<br />
Die Jungs aus Down Under heben die Musik<br />
und Ästhetik von Pink Floyd auf das nächste<br />
Level und verwenden als erste Band bei<br />
einem Rockkonzert 3D-Effekte. Tickets<br />
42 bis 55 Euro<br />
➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />
Mittwoch, 16. Februar<br />
Jesper Juul: Elterncoaching<br />
Der weltweit renommierte dänische Erziehungsberater<br />
bestärkt Eltern auf unnachahmliche<br />
Art, einen respektvollen und gelassenen<br />
Umgang mit den Kindern zu finden. Juul<br />
stellt sein neues Buch »Elterncoaching« vor.<br />
Tickets 9 bis 11 Euro<br />
➛ 20.00 Alte Oper<br />
Dead Confederate und The Whigs<br />
Zwei amerikanische Bands, die die Zuhörer<br />
mitnehmen in den Grunge, in den Swamp,<br />
in die Tiefen des Schlagzeugbassgitarrensumpfs.<br />
Tickets 14 Euro<br />
➛ 21.00 Nachtleben<br />
Freitag, 18. Februar<br />
Vince Ebert<br />
Der Wissenschaftskabarettist begibt sich auf<br />
die Suche nach Freiheit. Tickets ab 35 Euro<br />
➛ 20.00 Alte Oper<br />
René Marik<br />
Neues Programm. Tickets 31 Euro<br />
➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />
Samstag, 19. Februar<br />
Das Phantom der Oper<br />
Nach zehn umjubelten Spielzeiten kommt<br />
die große Originalproduktion zurück auf die<br />
großen Bühnen. Tickets 40 bis 72 Euro<br />
➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />
Montag, 21. Februar<br />
Nick Howard<br />
Vor fünf Jahren ist er mit seiner Gitarre und<br />
einem Traum nach Amerika gezogen. Sein<br />
Debüt-Album »Something To Talk About«<br />
war ein voller Erfolg. Tickets 11 Euro<br />
➛ 21.00 Nachtleben<br />
Katja Riemann & Arne Jansen:<br />
»Doitschlandabend«<br />
Was ist los in Gärten und Boutiquen? Riemann<br />
liest Sibylle Berg und singt Rammstein.<br />
Jansen spielt Gitarre. Tickets 16 bis 19 Euro<br />
➛ 20.00 Mousonturm<br />
Dienstag, 22. Februar<br />
Kim Wilde<br />
Die Legende ist zurück. Tickets ab 37 Euro<br />
➛ 20.00 Alte Oper<br />
Frank Bungarten<br />
Als Solist spielt er regelmäßig alle großen<br />
Konzerte für Gitarre und Orchester.<br />
Tickets 12 bis 14 Euro<br />
➛ 20.00 Brotfabrik<br />
Sonntag, 27. Februar<br />
Bela B.: Exit Mundi – die besten Weltuntergänge<br />
von Maarten Keulemanns<br />
Unzählige Weltuntergänge wollen uns an<br />
den Kragen. Bela B. klärt auf. Tickets 19 Euro<br />
➛ 20.00 Mousonturm<br />
2/2011 streifzug 37
»Tierzucht ist global«<br />
Visite. Gegen 8.30 Uhr beginnt Prof. Axel Wehrend seinen Rundgang. Mit dabei sind seine<br />
akademischen Mitarbeiter sowie eine Reihe von Studierenden. Die Patienten: Vor allem Hausund<br />
Nutztiere. Der Ort: Frankfurter Straße 106 in Gießen, die Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie<br />
und Andrologie der Groß- und Kleintiere im Fachbereich 10, Veterinärmedizin, der JLU.<br />
Prof. Wehrend hört sich in Ruhe die Berichte<br />
der Studierenden, die Nachtdienst geschoben<br />
haben, an, greift zuweilen ein, stellt Fragen<br />
und korrigiert ungenaue Antworten. Die<br />
Visite verläuft unspektakulär, die Atmosphäre<br />
ist ruhig. Auch die Patienten, Groß- und<br />
Kleintiere, wirken an diesem Morgen entspannt.<br />
Die Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie<br />
und Andrologie der Groß- und Kleintiere,<br />
zu der auch eine tierärztliche Ambulanz gehört,<br />
ist eine Einrichtung, auf die die JLU aus<br />
mehreren Gründen stolz sein kann.<br />
Bereits 1868 wurde ein Lehrstuhl für Tiergynäkologie<br />
und Poliklinik eingerichtet, seit<br />
1929 besteht die ordentliche Professur für<br />
Geburtshilfe, Gynäkologie und Ambulanz.<br />
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Klinik zerstört<br />
und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut.<br />
Zur Klinik, die Mitte der 90er Jahre erweitert<br />
und zwischen 1999 und 2003 noch<br />
einmal saniert wurde, gehört heute ein Hörsaal,<br />
ein Kursraum mit 50 Arbeitsplätzen sowie<br />
ein ausgedehnter Labortrakt und zwei<br />
Demonstrationsräume. Ein Untersuchungsund<br />
Operationsbereich sowie Stallungen für<br />
Groß- und Kleintiere vervollständigen das Ensemble.<br />
Damit wird die Klinik den Anforderungen<br />
in Forschung, Lehre, aber auch im alltäglichen<br />
Betrieb gerecht.<br />
An der morgendlichen Visite nehmen Studentinnen<br />
und Studenten teil, die sich auf<br />
das Examen vorbereiten. Der Anteil junger<br />
Männer ist gering und liegt fast noch im einstelligen<br />
Prozentbereich. Tiermedizin ist heute<br />
offenbar eine Domäne der Frauen.<br />
Später im Hörsaal: Eine Demonstration von<br />
Tierarzt Dr. Peter Richterich, der mit einem<br />
13 Monate alten Jungbullen dem Tierarztnachwuchs<br />
Theorie und Praxis näherbringt.<br />
Der Bulle lässt alles über sich ergehen. Den<br />
Hinweis Dr. Richterichs auf entsprechende<br />
Harmonisierungsverordnungen der EU, die<br />
Erläuterung einer »Impotentia generandi« sowie<br />
über mögliche finanzielle Auswirkungen<br />
bei Fehlern zur Identifikation der Tiere kann<br />
er ja nicht verstehen. Aber auch bei der anschließenden<br />
Untersuchung behält das Tier<br />
seine stoische Ruhe bei. Alltag in der Klinik.<br />
Im Hörsaal: Tierarzt Dr. Peter Richterich spricht vor den Studierenden.<br />
Foto: se<br />
Einen breiten Raum in der Arbeit nimmt<br />
die Forschung ein. Ein Forschungsschwerpunkt:<br />
Fortpflanzungsstörungen, denen klinisch<br />
und mit modernen molekularbiologischen<br />
Methoden nachgegangen wird, ein<br />
weiterer: die hormonelle Steuerung von<br />
Trächtigkeit und Geburt. Samenzellen diverser<br />
Tiere werden in der Klinik gelagert. In<br />
Behältern mit flüssigem Stickstoff werden die<br />
Spermien der Tiere bei -196 Grad Celsius<br />
aufbewahrt.<br />
Eine Besonderheit ist die der Klinik angeschlossene<br />
Besamungsstation für Pferde mit<br />
europäischer Zulassung. Hier kann Sperma<br />
von Hengsten gewonnen werden, das weltweit<br />
vermarktet wird. »Tierzucht«, sagt Professor<br />
Wehrend, »ist global. Bei der Gewinnung<br />
und dem Vertrieb von Samenzellen<br />
müssen strengste seuchenhygienische Vorschriften<br />
beachtet werden.« Professor Wehrend<br />
ist besonders darauf stolz, dass die Klinik<br />
die Zulassung zur Embryonengewinnung<br />
und -übertragung beim Pferd hat.<br />
»Eine hochmodern ausgestattete Spezialabteilung«<br />
ist die Kleintierabteilung der Klinik.<br />
Fortpflanzungen und ihre Störungen, züchterische<br />
Aspekte, Samengewinnung, instrumentelle<br />
Besamung, Erkrankung des Gesäuges<br />
bei Kleintieren (Hund, Katze und weitere<br />
Heimtiere) sind die Bereiche, mit denen es<br />
Mitarbeiter dieser Einrichtung zu tun haben.<br />
»Die Bündelung dieser Gebiete in einer Klinik<br />
gewährleistet eine umfassende Sichtweise<br />
auf den Bereich der Kleintiergynäkologie,<br />
-andrologie, -geburtshilfe und -neonatologie«,<br />
heißt es. Ziel ist eine Forschung<br />
und Lehre mit einem engen Bezug zur Praxis.<br />
Die Pferdeabteilung, die sich mit allen Aspekten<br />
der Fortpflanzung und Fohlenerkrankungen<br />
beschäftigt, arbeitet eng mit dem<br />
Hessischen Landgestüt in Dillenburg und<br />
38 streifzug 2/2011
CAMPUS<br />
dem Direktorium für Vollblutzucht und Rennen<br />
zusammen. Bei den Tierarten Rind,<br />
Schaf, Ziege und Schwein liegt der Schwerpunkt<br />
in der Nutztierabteilung. Neben der<br />
Einzeltierbehandlung spielt die Bestandsbetreuung<br />
eine große Rolle. Dabei kommt es<br />
darauf an, Erkrankungen in Tierherden zu<br />
vermeiden bzw. rechtzeitig zu erkennen. Im<br />
diesem Zusammenhang arbeitet die Klinik<br />
mit dem Hessischen Schaf- und Ziegenzuchtverband<br />
zusammen.<br />
»Das Besondere an der Klinik ist«, so berichtet<br />
Prof. Wehrend, »dass es sich um eine sogenannte<br />
Disziplinenklinik handelt. Hier wird<br />
das Fachgebiet der Fortpflanzung und die<br />
Neonatologie behandelt, unabhängig von<br />
der Tierart. Die anderen Kliniken im Fachbereich<br />
Veterinärmedizin sind Tierartenkliniken,<br />
das heißt, Pferde gehen in die Pferdeklinik,<br />
Hunde in die Kleintierklinik usw.; weiterhin<br />
sind wir nicht nur mit erkrankten Tieren befasst,<br />
sondern beschäftigen uns auch mit<br />
Fortpflanzung und Biotechnologie gesunder<br />
Tiere, dazu gehört die künstliche Besamung,<br />
Embryonentransfer, Spermakonservierung.«<br />
Die Reproduktion heimischer Wildtiere steht<br />
ebenfalls auf dem Aufgabenplan der Klinik.<br />
Prof. Wehrend erläutert deren Notwendigkeit:<br />
»Es gibt Tierarten, die sich aufgrund der<br />
Umweltveränderungen schlechter fortpflanzen<br />
als früher – hier besteht im Sinne der<br />
Arterhaltung erheblicher Forschungsbedarf.<br />
Andere Tierarten vermehren sich explosionsartig.<br />
Beispiel: Wildschweine – auch hier<br />
muss etwas getan werden.«<br />
In der Tierärztlichen Ambulanz können sich<br />
die Studierenden mithilfe erfahrener Tierärzte<br />
mit der »Arbeitsweise der Tierärzte unter<br />
Praxisbedingungen« vertraut machen. Die<br />
Ambulanz betreut die Tierhaltung landwirtschaftliche<br />
Betriebe in der Umgebung und<br />
hat dafür ganzjährig einen 24-Stunden-Service<br />
eingerichtet.<br />
Die JLU ist neben Leipzig, Berlin, Hannover<br />
und München eine von fünf Universitäten in<br />
Deutschland, die ein Studium der Veterinärmedizin<br />
anbieten. Harold Sekatsch<br />
So geht es: Professor Axel Wehrend an einem Gebärmuttermodell.<br />
Foto: se<br />
FERNUNI<br />
Mit ganz viel<br />
Körpereinsatz<br />
Eis, Pasta, Pizza, schöne Strände und unglaublich viel<br />
Kultur. Italien ist für viele Deutsche ein Ort, dem die<br />
Sehnsucht gilt. Johanna Moormann hat die Chance genutzt,<br />
das Urlaubsland genauer kennenzulernen. Sie<br />
verbrachte ein Semester in Bologna – und hat »La dolce<br />
vita« in vollen Zügen genossen. Das Flair der historischen<br />
Stadt, das Essen und die Mentalität der Italiener<br />
haben es der 21-Jährigen angetan – aber auch die Sprache.<br />
»Italienisch ist sehr leidenschaftlich. Teilweise fordert<br />
es sogar ganzen Körpereinsatz«, sagt die JLU-Studentin.<br />
Bereut hat sie ihren Schritt, in eine fremde Stadt zu<br />
gehen, nicht. »Ich bin offener und selbstbewusster<br />
geworden und schrecke nicht mehr davor zurück, Dinge<br />
zu organisieren.« Und Italien vermisst sie – wenige Tage<br />
nach ihrem Abschied – jetzt schon…<br />
Ciao,<br />
für mich ist in meinem Auslandssemester »La dolce vita« wahr<br />
geworden. Italien war schon immer eines meiner Traumländer. Das<br />
Wetter ist auch im Winter noch angenehm, überall locken kulinarische<br />
Genüsse, und besonders kulturell hat Bologna als älteste Universitätsstadt<br />
eine Menge zu bieten. Fast die ganze Stadt ist ein riesiger<br />
Campus. Die Fakultäten sind über das ganze Zentrum verteilt, so<br />
dass die fast 100000 Studenten ihr ein dynamisches und junges Bild<br />
verleihen. Auch an Erasmusstudenten mangelt es keineswegs. Man<br />
trifft täglich auf neue junge Menschen aus der ganzen Welt. Auch<br />
die Italiener habe ich als ein sehr offenes und kontaktfreudiges Volk<br />
kennengelernt. Durch meine zwei italienischen Mitbewohnerinnen<br />
wurde ich in die Geheimnisse der italienischen Küche eingeweiht,<br />
und wir haben viele gemeinsame lustige Abende bei einigen Gläsern<br />
»Vini rossi« verbracht. Durch den täglichen Umgang miteinander<br />
auf engem Raum habe ich viele Eindrücke über die italienische<br />
Mentalität und Tradition gewonnen und dabei natürlich mein Italienisch<br />
stark verbessert. Für mich steht fest: Ich komme wieder! Das<br />
war bestimmt nicht mein letzter Aufenthalt in dieser schönen<br />
Stadt.<br />
Arrividerci<br />
Johanna Moormann<br />
Universita di Bologna<br />
Bologna, Italien
Foto: pm<br />
Wer wissen will, wie Deutschland tickt, der hat drei Möglichkeiten: Er verfolgt die Debatten<br />
im Parlament. Er liest die Texte in den Feuilletons. Oder er sucht den Kontakt zu den Deutschen<br />
in deren natürlichem Habitat. Als rasender Reporter mit schmierigen Haaren, orangefarbener<br />
Trainingsjacke und Puschelmikrofon sucht Emmanuel Peterfalvi alias »Alfons« auf<br />
Wochenmärkten oder in Kleingartenvereinen nach den großen Wahrheiten und den riesigen<br />
Vorurteilen der Deutschen. Am 23. Februar präsentiert der in Paris geborene Comedian<br />
in der Kongresshalle Gießen die Ergebnisse seiner skurrilen, teils erhellenden Recherchen.<br />
40 streifzug 2/2011
KULTUR<br />
Die Rentnerin fragt sich mit Sorge, ob<br />
Deutschland in wirtschaftlichen Krisenzeiten<br />
tatsächlich von einer Frau regiert werden<br />
darf. Der Vorsitzende eines Kleingartenvereins<br />
berichtet mit Hochgenuss vom vorgeschriebenen<br />
Mischverhältnis zwischen Gemüse-<br />
und Zierholzanbau in den Parzellen.<br />
Es sind diese Sorgen und Meinungen des<br />
kleinen Mannes, jene, die es selten in Parlament<br />
und Feuilleton schaffen, für die sich<br />
»Alfons« in seinen Umfragen interessiert.<br />
Denn er weiß: »Das gehört alles dazu. Auch<br />
das ist Deutschland.«<br />
Emmanuel Peterfalvi, der den Bürgern mit<br />
seiner Kunstfigur »Alfons« ehrliche und damit<br />
häufig überraschende Aussagen entlockt,<br />
kam vor 19 Jahren aus Frankreich nach<br />
Deutschland und durfte erst einmal für<br />
»Zapping« und »Kalkofes Mattscheibe« die<br />
deutsche Fernsehlandschaft sichten. »Ich habe<br />
zusammen mit einer Bande von Studenten<br />
parallel vier Sender gesehen. Da lernt<br />
man nicht nur die deutsche Sprache, sondern<br />
auch die Deutschen kennen«, weiß er<br />
die Erfahrungen von damals inzwischen zu<br />
schätzen. Später reiste er als »Alfons« für verschiedene<br />
Fernsehformate durchs Land und<br />
hält den Deutschen seither den Spiegel vor.<br />
Er sollte demnach wissen, wie sich die Deutschen<br />
charakterisieren lassen. Also? »Das ist<br />
nicht einfach. Sie sind die Weltmeister der<br />
Selbstkritik und achten immer auf Verhältnismäßigkeit.<br />
Wenn die Deutschen die Französische<br />
Revolution geplant hätten, wäre sie sicher<br />
in einem Desaster geendet. Guillotine?<br />
Okay, aber nur ein bisschen.«<br />
Der 43-Jährige weiß, wovon er spricht, weil<br />
er es schafft, seinen Interviewpartnern in<br />
den Fußgängerzonen oder an den Bahnsteigen<br />
ehrliche Antworten auf seine teils skurrilen<br />
Fragen zu entlocken: »Authentizität. Das<br />
war von Anfang an mein Ziel. Um die deutsche<br />
Sprache zu lernen, habe ich früher<br />
auch sehr viele interessante Stammtischdiskussionen<br />
verfolgt. Dieses Deutschland findet<br />
man heute aber leider nur noch selten<br />
im Fernsehen. Wenn Leute versuchen, intelligent<br />
rüberzukommen, wird es schnell langweilig.<br />
Ich will die Authentizität der Deutschen<br />
einfangen«, erklärt er. Die Ergebnisse<br />
tun manchmal weh, aber dieses Risiko besteht<br />
bei einem Blick in den Spiegel eben:<br />
Was ist der größte Kostenfaktor im Haushalt?<br />
»Meine Frau.« Wer hat die schönsten Rundungen<br />
des Landes? »Ein Bierfass.« Was<br />
könnte der Staat in Krisenzeiten noch verkaufen?<br />
»Mecklenburg-Vorpommern.«<br />
Solch kleine Perlen sind allerdings nicht immer<br />
leicht zu bekommen. Für einen Spot<br />
von knapp fünf Minuten verbringt Peterfalvi<br />
schon mal zehn Stunden bei einer Nacktwanderung,<br />
beim Lach-Yoga oder in einem<br />
Tabakverein. Dass der passionierte Nichtraucher<br />
dort letztlich sogar zum Ehrenmitglied<br />
berufen wurde, verrät etwas von seinem Erfolgsgeheimnis:<br />
Die Leute auf der Straße<br />
fühlen sich mit der vermeintlich unbeholfenen<br />
Kunstfigur »Alfons« verbunden, haben<br />
vielleicht sogar Mitleid und nehmen ihn in<br />
ihrer Mitte auf.<br />
Der rasende Reporter mit dem französischen<br />
Akzent, dem Hundeblick, dem zerfledderten<br />
Block mit seinen Fragen wird so<br />
zum Katalysator für authentische Aussagen<br />
zur Lage der Nation und den persönlichen<br />
Lebenswelten der Deutschen: Da wägt eine<br />
Passantin in der Fußgängerzone schon einmal<br />
ab, ob man mit der Einführung der Sklaverei<br />
nicht vielleicht doch die Arbeitslosenzahlen<br />
senken könnte. Ein Marktbesucher<br />
verrät der Kamera, dass er den Valentinstag<br />
lieber mit Heidi Klum als mit seiner Gattin<br />
verbringen würde. Bloßstellen möchte Peterfalvi<br />
mit seinen Umfragen aber letztlich niemanden:<br />
»Darum geht es nicht. Ich führe<br />
keine Menschen vor wie etwa bei einer Castingshow.<br />
Mein Ansatz ist das Offenlegen<br />
von Meinungen«, sagt Peterfalvi.<br />
Und entsprechend muss sich auch bei seinem<br />
Besuch in der Kongresshalle am 23. Februar<br />
niemand vor »Alfons« fürchten: »Das<br />
Puschelmikrofon bringe ich nur zur Ansicht<br />
mit. Versprochen. Auch in der ersten Reihe<br />
wird niemand interviewt«, beruhigt er. Stattdessen<br />
erwartet die <strong>Gießener</strong> eine Mischung<br />
aus seinen berüchtigten Einspielfilmen<br />
und seinen erhellenden Erklärungen<br />
über das Leben in Deutschland. Es gilt, die<br />
großen Wahrheiten und die großen Vorurteile<br />
aufzudecken.<br />
Und auch wenn Peterfalvi den Deutschen<br />
mit seiner Kunstfigur »Alfons« den Spiegel<br />
vorhält: Richtigen Ärger bekam er bei seinen<br />
Recherchen bisher nur ein einziges Mal: »Ich<br />
wurde bei einer Umfrage in einem Käseladen<br />
mit wüsten Beschimpfungen aus dem<br />
Geschäft geworfen«, erinnert sich Peterfalvi<br />
an die schwärzeste Stunde von »Alfons«.<br />
Über deutschen Unmut und deutsche Humorlosigkeit<br />
sagt die unschöne Szene allerdings<br />
nichts aus: Die Besitzerin des Käseladens<br />
war eine Französin. Florian Dörr<br />
GEWINNSPIEL<br />
Der streifzug verlost 3x 2 Tickets für den<br />
Auftritt von »Alfons« am 23. Februar um<br />
20 Uhr in der Kongresshalle Gießen.<br />
Wer den Franzosen live erleben möchte,<br />
sollte bis zum 15. Februar eine Karte<br />
mit dem Kennwort »Alfons« an streifzug,<br />
Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />
oder eine Mail senden an streifzug@<br />
giessener-allgemeine.de. Viel Glück!<br />
NEU<br />
IM THEATER<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
12. Februar, 19.30 Uhr, Stadttheater<br />
Liebe, Verwirrung und Eifersucht. Die<br />
Choreografen David Williams und Tarek<br />
Assam verlegen Oberons fantastisches<br />
Verwirrspiel mit diesem Tanzstück zur<br />
Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
u.a. in die Halbwelt einer modernen<br />
Großstadt – der verwunschene Wald<br />
wird zum südamerikanischen Dschungel.<br />
Jeder will und darf mal mit jedem.<br />
Unweigerlich wird man an die Ideale<br />
der 68er Bewegung erinnert. Am Ende<br />
stellt Oberon die Ordnung wieder her,<br />
doch ein bitterer Nachgeschmack<br />
bleibt: die Erkenntnis, dass alle alles<br />
übereinander wissen, und die eigene<br />
Blöße sich daher nicht mehr verdecken<br />
lässt. Weitere Vorstellungen: 26. Februar.<br />
Musikalische Leitung: Carlos Spierer,<br />
Bühne: Fred Pommerehn, Kostüme: Gabriele<br />
Kortmann.<br />
Ohne Netz (UA)<br />
26. Februar, 20 Uhr, TiL-Studiobühne<br />
Während des Studiums war die Lage<br />
noch ziemlich übersichtlich: Peter liebte<br />
Silvia, Silvia liebte Karla und Karla liebte<br />
Johann. Nach einiger Zeit ordneten sich<br />
die Verhältnisse und man gründete seine<br />
Kleinfamilie. Der Plan, nach zehn<br />
Jahren ohne Kontakt in den gemeinsamen<br />
Urlaub zu fahren, entwickelt sich<br />
zum Desaster – alte Konflikte brechen<br />
auf, akute Probleme kommen hinzu<br />
und keiner nimmt mehr ein Blatt vor<br />
den Mund. Mit bösem Humor zeichnet<br />
die junge Autorin Anne Rabe in diesem<br />
Schauspiel das Wiedersehen zweier<br />
Paare, und mit voller Wucht bringt Regisseurin<br />
Ragna Kirk die Uraufführung<br />
auf die TiL-Studiobühne. Weitere Vorstellungen:<br />
3. und 19. März. Bühne und<br />
Kostüme: Udo Herbster.<br />
2/2011 streifzug 41
Fotos: Bösel<br />
Ständig unter Strom<br />
Harald Gärtner steht auf dem Trainingsplatz. »Ich will nur noch schnell einen kurzen Blick auf<br />
die neuen Spieler werfen«, sagt der Manager des Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt.<br />
Wenige Minuten reichen dem Ex-Profi, um seine Entscheidung zu bestätigen. Im Kampf um<br />
den Klassenerhalt hat Gärtner in der Winterpause im Sturm personell nachgelegt. »Wir<br />
müssen durchschlagskräftiger werden«, erklärt der Heuchelheimer im Laufschritt auf dem Weg<br />
in sein Büro, wohl wissend, dass seine Verdienste im Umfeld des jungen Klubs, der erst<br />
2004 gegründet wurde, keinen Pfifferling wert sind, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt.<br />
»Leider«, sagt Gärtner. »Wenn man das Gesamte<br />
hier sieht, haben wir in den vergangenen<br />
Jahren super Arbeit geleistet. Aber wenn<br />
wir am Wochenende verlieren, interessiert<br />
das nicht«, beschreibt der Geschäftsführer<br />
der Fußball GmbH sowie der Stadionbetreiber<br />
GmbH der Ingolstädter das Tagesgeschäft.<br />
»Uns ist 2010 der direkte Wiederaufstieg<br />
in die 2. Liga gelungen, wir hatten zwei<br />
Relegationsspiele, ganz nebenbei haben wir<br />
für 25 Millionen Euro ein Stadion gebaut und<br />
das mit einem großen Event eröffnet. Wir haben<br />
in 2010 mehr geschafft, als manch anderer<br />
Verein in seiner ganzen Geschichte, trotzdem<br />
holen uns Niederlagen immer wieder<br />
ein und bestimmen die Gesamtsituation«,<br />
erklärt der 42-Jährige, der seit April 2007 als<br />
Manager beim FCI fungiert und in dieser Zeit<br />
– bei einem Abstieg aus dem Unterhaus –<br />
zweimal in die 2. Liga aufgestiegen ist.<br />
Nachhaltiger sind die Erfolge Gärtners im<br />
Umfeld des Vereins, der 2004 aus einer Fusion<br />
des ESV und des MTV Ingolstadt hervorgegangen<br />
ist. Die Strukturen sind professioneller<br />
geworden, der Jugendbereich ist<br />
dem Breitensport entwachsen und orientiert<br />
sich in Richtung Leistungsspitze. Längst laufen<br />
Planungen für ein Jugendinternat, die<br />
Fußballcamps des FCIsind mittlerweile mit<br />
3000 Teilnehmern die größten in Bayern.<br />
42 streifzug 2/2011
SPORTWELT<br />
»Der wichtigste Meilenstein war aber die Eröffnung<br />
des Audi-Sportparks im Sommer.<br />
Dieses neue Stadion war wichtig, damit wir<br />
uns in den Profiligen etablieren können«, erklärt<br />
Gärtner, unter dessen Regie das feine<br />
»Schmuckkästchen« mit Fanshop und Geschäftsstelle<br />
in nur elf Monaten errichtet<br />
wurde. Alle 19 Logen sind ausgebucht.<br />
Eigentlich sollten die Lobeshymnen der<br />
»Schanzer« auf den bodenständigen Familienvater<br />
aus Mittelhessen gar nicht verstummen,<br />
doch nach einer auch für Gärtner unbefriedigenden<br />
Vorrunde rangierte der FCI<br />
zum Jahreswechsel nur auf Tabellenplatz 17.<br />
Zwar war nach dem Trainerwechsel – Benno<br />
Möhlmann kam für Michael Wiesinger – in<br />
den letzten Spielen 2010 ein Aufwärtstrend<br />
erkennbar, Zufriedenheit stellte sich dadurch<br />
im Umfeld aber nicht ein. »Wir haben die<br />
Winterpause genutzt, um unsere Schwachstellen<br />
zu reparieren«, erklärt Gärtner mit<br />
Blick auf den Transfer von Stürmer Edson<br />
Buddle, in seiner Heimat USAein Fußballheld,<br />
aktueller US-Nationalspieler und vor<br />
seinen Ex-Mannschaftskollegen David Beckham,<br />
Gregg Berhalter und Landon Donovan<br />
in der Major League Soccer bei L.A. Galaxy<br />
zum MVP gewählt. Auch Artur Wichniarek,<br />
mit 240 Bundesligaspielen ein gestandener<br />
Profi, und Ex-Wunderkind Freddy Addu wollten<br />
sich dem FCI anschließen.<br />
Dass der mittlerweile auch für solche Spieler<br />
eine gute Adresse ist, zeigt sich im Gespräch<br />
mit Gärtner schnell. Ständig klingelt sein<br />
Handy. Am anderen Ende: Spielerberater, die<br />
dem Manager vor dem Ende der Wechselperiode<br />
noch einen Transfer ans Herz legen<br />
möchten. »Vielleicht tut sich bei uns noch etwas«,<br />
sagt Gärtner. »Wir haben im Winter<br />
einen Vorgriff auf die Transfers im Sommer<br />
gemacht, denn wir wollen mit aller Macht<br />
die Klasse halten«, erklärt der Geschäftsführer,<br />
der mit Audi einen starken und verlässlichen<br />
Partner im Rücken hat.<br />
Ein 14-Stunden-Tag ist für Gärtner normal. »In<br />
diesem Job gibt es keine Pause«, sagt er. Er<br />
ist froh, dass er in der Geschäftsführung mit<br />
Franz Spitzauer mittlerweile einen Partner<br />
hat, der ihn im kaufmännischen Bereich entlastet.<br />
»Alleine sind diese vielen Aufgaben<br />
gar nicht mehr zu stemmen gewesen«, sagt<br />
Gärtner. »Der Verein ist so schnell gewachsen.<br />
Aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen.<br />
Das erste Spiel unter Gärtner verfolgten<br />
seinerzeit 375 Zuschauer »auf einem<br />
Sportplatz«, wie Gärtner sagt, heute hat der<br />
Verein in der 15 000 Zuschauer fassenden<br />
Anlage einen Schnitt von 7500 Besuchern.<br />
»Damit sind wir in der Liga zwar noch im unteren<br />
Bereich, aber man muss dem Verein<br />
Zeit geben. Wir sind ja gerade erst dem<br />
Kleinkindalter entwachsen und wollen uns<br />
Harald Gärtner, geboren am 30. November<br />
1968 in Gießen, wuchs in Heuchelheim<br />
auf. Sein Abitur machte er an der<br />
Herderschule. Später absolvierte er eine<br />
Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten.<br />
Seine ersten fußballerischen<br />
Schritte machte er als Kind bei den TSF<br />
Heuchelheim. Weitere Stationen: JSG W.-<br />
Steinberg/MTV 1846 Gießen, VfB 1900<br />
Gießen, Eintracht Frankfurt. Als Aktiver<br />
spielte er für: VfB 1900 Gießen, VfR Limburg,<br />
SC Freiburg und Spvgg. Bad Homburg.<br />
Gärtner absolvierte 64 Zweitligaspiele<br />
für Fortuna Düsseldorf, SV Meppen<br />
und Hannover 96. Zum Abschluss seiner<br />
Profi-Karriere wechselte er in die österreichische<br />
Bundesliga zu Admira/Wacker<br />
Mödling, wo er unter Hans Krankl kickte.<br />
Es folgten Stationen in Regensburg,<br />
Darmstadt und Waldgirmes, ehr er Co-<br />
Trainer beim FC St. Pauli und Manager der<br />
Sportfreunde Siegen wurde. Dann kam<br />
das verlockende Angebot des FCI. Gärtner<br />
lebt in Manching bei Ingolstadt. Er ist<br />
mit Melanie verheiratet und hat zwei<br />
Söhne (Maximilian, 11, und Benjamin, 7).<br />
jetzt in der Grundschule etablieren«, sagt<br />
Gärtner und lacht.<br />
Wieder klingelt sein Telefon. Ein Spielerberater.<br />
»Mein Netzwerk ist groß«, sagt Gärtner.<br />
Das hilft ihm bei den Transfers. Wir können<br />
uns nicht jeden Spieler leisten, deshalb müssen<br />
wir bei Transfers ein bisschen schneller<br />
sein. Es kommt trotzdem vor, dass sechs, sieben<br />
Wochen Arbeit über Nacht dahin sind,<br />
wenn sich ein Spieler dann doch anders entscheidet.<br />
Ich recherchiere, telefoniere und<br />
beobachte viele Spiele. So kommen schnell<br />
die 14 Stunden zusammen«, sagt Gärtner,<br />
der mit seiner Familie in Manching lebt, nur<br />
fünf Minuten von seinem Büro im Stadion<br />
entfernt. »Wir fühlen uns heimisch, trotzdem<br />
wären wir gerne häufiger in der Heimat bei<br />
Eltern und Geschwistern.«<br />
Der aktuelle Abstiegskampf geht an dem erfahrenen<br />
Fußballfachmann nicht spurlos vorüber.<br />
»Früher habe ich drei Tage gebraucht,<br />
um Niederlagen wegzustecken. Heute geht<br />
es schneller. In zwei Tagen etwa«, sagt Gärtner<br />
und lacht. Er weiß, dass er manchmal<br />
einfach loslassen müsste. Auch um mehr<br />
Zeit mit den Kindern zu verbringen. »In dieser<br />
Phase ist das nur schwer möglich. Für uns<br />
beginnen jetzt mit der Rückrunde die Wochen<br />
der Wahrheit. In der Winterpause habe<br />
ich fast rund um die Uhr an den Transfers gearbeitet.<br />
Da bleibt keine Zeit«, sagt Gärtner,<br />
der von seiner Familie aufgefangen und<br />
unterstützt wird. Ein neuerlicher Abstieg wäre<br />
für seinen Klub ein Nackenschlag, »trotzdem<br />
sind wir stabil genug, um uns auch davon<br />
zu erholen. Hier geht es trotz<br />
sportlichen Tiefs kontinuierlich nach oben.<br />
Ich bin sicher, dass wir auf lange Sicht ein guter<br />
Zweitligist werden – mit Blick nach<br />
oben«, sagt der Macher, der nun im vierten<br />
Jahr am Verein aus Bayern baut, und fügt hinzu:<br />
»Wir werden die Kurve bekommen.«<br />
Dass Erfolg nur bis zu einem gewissen Maße<br />
planbar ist, weiß Gärtner, dennoch nimmt er<br />
Niederlagen persönlich. »Wir können das<br />
beste Stadion haben, gute Spieler und einen<br />
erfahrenen Trainer, wenn wir am Wochenende<br />
nicht gewinnen, ist alles schlecht. Das ist<br />
die Schattenseite meines tollen Jobs«, sagt<br />
Gärtner, ehe er wieder vom Klingeln seines<br />
Handys unterbrochen wird. Er ist ständig auf<br />
Empfang, ständig unter Strom und hat ständig<br />
ein Funkeln in den Augen, wenn er über<br />
Fußball redet.<br />
Marc Schäfer<br />
Harald Gärtner begrüßt Trainer Benno Möhlmann im Audi-Sportpark.<br />
2/2011 streifzug 43
WEIN DES MONATS<br />
Kostenlose Kapriolen<br />
Von manchen Weinen gibt es<br />
nicht eben viele Flaschen. Wenn<br />
einer gerade mal 1000 Stück abfüllt,<br />
handelt es sich entweder<br />
um eine Rarität oder um den<br />
Versuch, Neues zu kreieren.<br />
Auf die Gewächse von Stefan<br />
Breuer trifft beides zu. Der<br />
Winzer aus dem Rheingau<br />
geht seit seinen Auslandsaufenthalten<br />
in Kalifornien<br />
eigene Wege. Ergebnis sind<br />
innovative Cuvees, die das<br />
Versuchsstadium<br />
längst hinter sich<br />
gelassen haben,<br />
aber noch auf ihren<br />
Durchbruch warten.<br />
Breuers »10/90« ist<br />
so ein Fall. Der Stoff<br />
setzt sich aus<br />
90 Prozent barriquegereiftem<br />
Weißburgunder<br />
und 10 Prozent Riesling (»Erstes<br />
Gewächs«) aus dem Stahltank zusammen<br />
– ein Mischsatz mit Seltenheitswert.<br />
Der Stoff schmeichelt dem Gaumen<br />
und beginnt erst kurz vor dem Zäpfchen,<br />
Kapriolen zu schlagen.<br />
Klassischer Duft nach getoastetem Holz:<br />
Vanille, unterlegt von Mineralität, zarter<br />
Würze mit etwas Birne und Aprikose. Am<br />
Gaumen zunächst alles, wie es sein soll:<br />
frischer Antrunk, nicht knochentrocken,<br />
reife Frucht (wieder Birne und Aprikose),<br />
zarter Schmelz und solide Würze, drumherum<br />
ein wärmendes Mäntelchen aus<br />
Vanille; hintenraus dann die Überraschung:<br />
kitzelnde Zitrusnoten.<br />
Die spürbare Säure ist dem Riesling geschuldet.<br />
Sie macht aus dem ursprünglich<br />
weichen Burgunder einen verwegenen<br />
Usurpator, der den Gaumen nicht mehr<br />
loslässt. Der »10/90« harmoniert mit allen<br />
Speisen, die nicht zu würzig sind, ist aber<br />
auch solo eine Wucht. Das Problem: Weil<br />
Breuer vom Jahrgang 2009 nur rund<br />
1000 Flaschen abgefüllt hat, gibt’s davon<br />
nichts mehr im Handel.<br />
Einziger Anbieter in der Region ist das Restaurant<br />
Johannisberg in Bad Nauheim. Dort<br />
verlangt der Maitre stolze 38 Euro für die<br />
Flasche. Bei<br />
diesem Preis<br />
gilt: Sich in<br />
die roten<br />
Sessel vor<br />
den lodernden<br />
Kamin<br />
lümmeln und<br />
dem »10/90«<br />
die Zeit geben,<br />
die er<br />
braucht; den<br />
Wein nicht eiskalt trinken, sonst ist sein<br />
Aroma verschenkt.<br />
Der Maitre serviert allen, die diesen Artikel<br />
vorlegen, zum Wein würzigen Hartkäse<br />
und frisches Baguette. Die Kapriolen gibt’s<br />
kostenlos dazu.<br />
Weinautor Manfred Merz<br />
Meinungen zur Vinothek:<br />
vinothek@mdv-online.de<br />
Weingut Stefan Breuer »10/90«, QbA,<br />
Rheingau, 12,5 Prozent Alkohol, 38 Euro,<br />
Bezug über Café-Restaurant-Hotel<br />
Johannisberg, Telefon 06032/14 42<br />
Die Musik zum Wein<br />
Relaxt am Kaminfeuer Weißwein<br />
schlürfen, das verlangt nach Ganzkörperkontemplation.<br />
Die richtige Akustik<br />
zum »10/90« liefert die Band Naked<br />
Raven. Zum 14-jährigen Bestehen hat<br />
die australische Formation den Silberling<br />
»Sunday Best« vorgelegt mit einer<br />
Auswahl feiner Ohrenschmeichler.<br />
Entspannung garantiert die Naked-<br />
Raven-Version des alten Eurythmics-<br />
Hits »Who’s that girl« – eine gefühlvolle,<br />
spannungsreiche Ballade, die es<br />
knistern lässt. Wie ein Abend vor dem<br />
Kaminfeuer.<br />
mm<br />
44 streifzug 2/2011
SPERRSITZ<br />
Kinostart: 17. Februar<br />
Andere Mädchen in ihrem Alter haben<br />
Kuscheltiere. Die achtjährige Sabine (Stella<br />
Kunkat) hat die dicke haarige Spinne Bo. Die<br />
kommt, sicher in einem Einmachglas verstaut,<br />
natürlich mit, als Sabine sich mit ihrer<br />
Mutter Doris (Nadja Uhl) und ihren Geschwistern<br />
Judith (Milena Tscharntke) und<br />
Christian (Tom Hoßbach) Anfang der 80er<br />
Jahre auf die Reise nach West-Papua macht.<br />
Dort, im äußersten Osten Indonesiens, hat<br />
ihr Vater Klaus (Thomas Kretschmann), ein<br />
Linguist, einen von jeglicher westlicher Zivilisation<br />
unberührten Stamm aufgespürt, der<br />
noch wie in der Steinzeit lebt.<br />
In der Tat sehen die Krieger furchterregend<br />
aus: fast nackt, die Körper mit ritueller Bemalung<br />
aus Lehm bedeckt, mit Vogelfedern<br />
in den Haaren und Tierknochen durch die<br />
Nasen gesteckt. Wie, fragt sich Doris, soll sie<br />
hier drei Kinder aufziehen? Doch für die Kinder<br />
ist das Leben im Dschungeldorf zunächst<br />
wie ein langer großer Abenteuerurlaub.<br />
Schnell lernen sie die Sprache der Fayu<br />
und leben wie die anderen Kinder im Dorf.<br />
Nur einige der Sitten und Rituale sind für die<br />
Familie schwer zu verstehen und zu tolerieren.<br />
Als die Eltern einen halb toten kleinen<br />
Jungen vom Nachbarstamm im Urwald finden,<br />
den die Krieger beim Raub einer Frau<br />
zurückgelassen haben, nehmen sie das Kind<br />
auf und pflegen es gesund – eigentlich ein<br />
Verstoß gegen die Gesetze und Riten der<br />
Fayu, der die Familie in ernste Gefahr bringen<br />
kann. Doch der Junge Auri (Emmanuel<br />
Simeon) wird zum neuen Familienmitglied –<br />
und zu Sabines bestem Freund.<br />
Sechs Jahre später: Sabine, inzwischen<br />
16 Jahre alt, ist zu einer jungen Frau herangewachsen<br />
und<br />
im Dschungel zu<br />
Hause. Doch als<br />
Auri ihr deutlich<br />
macht, dass er<br />
für sie mehr<br />
empfindet als nur Freundschaft,<br />
ist sie verwirrt. Soll sie den Rest ihres<br />
Lebens im Dschungel verbringen? Doch<br />
noch bevor sie eine Entscheidung treffen<br />
kann, hält das Schicksal andere Pläne<br />
bereit…<br />
Eine autobiografische Geschichte. Sabine<br />
Kuegler ist das Dschungelkind und schrieb<br />
die Geschichte ihre Kindheit und Jugend bei<br />
den Fayu in West-Papua auf. Bereits zwei<br />
Wochen nach Erscheinen schoss ihre bewegende<br />
Lebensgeschichte auf die Bestsellerlisten.<br />
Ihr Erlebnisbericht hat sich bis jetzt allein<br />
im deutschsprachigen Raum 1,1 Million<br />
Mal verkauft und sorgt auch auf dem internationalen<br />
Markt für Furore. Das Buch ist an<br />
27 Länder verkauft – nun kommt die Geschichte<br />
in die Kinos.<br />
Vater Klaus (Thomas Kretschmann) inmitten der kampfbereiten Fayu.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Der streifzug verlost gemeinsam mit den<br />
<strong>Gießener</strong> Kinos 3x 2 Tickets für die erste<br />
Vorstellung des Films »Dschungelkind«<br />
am 17. Februar. Wer den Film sehen<br />
möchte, sollte bis zum 6. Februar eine<br />
Karte mit dem Kennwort »Kino« an<br />
streifzug, Marburger Straße 20, 35390<br />
Gießen oder eine Mail an streifzug@<br />
giessener-allgemeine.de senden.<br />
2/2011 streifzug 45
SPERRSITZ<br />
Neu<br />
im Kino<br />
Gießen<br />
Kinocenter Gießen<br />
Bahnhofstraße 34, Telefon 0641/72108<br />
Heli<br />
Frankfurter Straße 34, Telefon 0641/74511<br />
Roxy<br />
Ludwigsplatz 4, Telefon 0641/32547<br />
www.die-giessener-kinos.de<br />
Kommunales Kino JOKUS<br />
Ostanlage 25 a, Telefon 0641/306-2495<br />
Grünberg<br />
Bismarckstraße 10, Telefon 06401/6869<br />
Lich<br />
Kino »Traumstern«<br />
<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon 06404/3810<br />
Weitere Kino-Tipps<br />
finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />
www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />
präsentieren<br />
Ab 03.02.2011 im Kino<br />
„Kokowääh“<br />
Mittwoch, 02.02.2011 zur Abendvorstellung<br />
Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />
Männer sind herzlich willkommen!<br />
Kinocenter<br />
Bahnhofstraße 34 •35390 Gießen<br />
Roxy<br />
Ludwigsplatz 4•35390 Gießen<br />
Heli<br />
Frankfurterstraße 34 •35390 Gießen<br />
powered by<br />
Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />
Änderungen möglich aber nicht beabsichtigt<br />
Picco<br />
Kompromissloser Blick auf<br />
den Jugendstrafvollzug<br />
Im Jugendknast: Vier Jungs<br />
teilen sich die Zelle – als<br />
letzter stößt Kevin dazu.<br />
Als »Picco«, Neuling, muss<br />
er erst einmal den anderen<br />
zu Diensten sein und sich seine Position erkämpfen.<br />
Anfänglich will er sich noch einmischen,<br />
als ein anderer vergewaltigt wird.<br />
Kevin geht dann aber den Weg des geringsten<br />
Widerstandes, nur nicht auffallen. Das<br />
geht so weit, dass er schließlich selbst zu<br />
den Tätern gehört, die einen schwächeren<br />
Mithäftling foltern und in den Tod treiben.<br />
Darsteller: Constantin von Jascheroff,<br />
Joel Basman, Frederick Lau<br />
Start: 3. Februar<br />
★★★✩<br />
Serengeti<br />
Naturdokumentation mit<br />
berührenden Bildern<br />
Die Serengeti beeindruckt<br />
nicht nur durch eine schier<br />
endlose Savanne oder die<br />
Vulkanwelt – hier findet<br />
auch jährlich eine der letzten<br />
großen Tierwanderungen statt.Hunderttausende<br />
von Gnus, Zebras und Antilopen<br />
unternehmen ihren Zug durch die Serengeti,<br />
Massai Mara und Ngorongoro. Ihnen<br />
stets dicht auf der Spur sind ihre natürlichen<br />
Feinde: Löwen, Leoparden, Geparden und<br />
Hyänen. Kaum anderswo auf der Welt bietet<br />
der Kampf ums Überleben ein so grandioses,<br />
eindrucksvolles Schauspiel wie im<br />
Massenzug der Tiere in der Serengeti.<br />
Start:<br />
3. Februar<br />
★★✩✩<br />
Gullivers Reisen<br />
Großes kommt auf uns zu<br />
Von wahrer Größe kann<br />
Bürobote Gulliver, verliebt<br />
in die Redakteurin Darcy,<br />
nur träumen. Bis er Darcy<br />
durch Betrug überzeugt,<br />
ihn für einen Reisebericht<br />
auf die Bermudas zu schicken. Allerdings<br />
strandet er auf der geheimnisvollen Insel<br />
Liliput, deren Einwohner winzig sind und<br />
den Riesen zunächst gefangen nehmen,<br />
bevor er zum Kuppler für die unglücklich<br />
verlobte Prinzessin wird. Das jedoch erregt<br />
den Zorn des schmierigen Verlobten, der<br />
den riesigen Helden zu Fall bringen möchte.<br />
Darsteller: Jack Black, Emily Blunt,<br />
Jason Segel, Amanda Peet<br />
Start: 10. Februar<br />
★★✩✩<br />
Poll<br />
Ungewöhnliche Comingof-age-Geschichte<br />
Die junge Deutsche Oda<br />
kommt zu ihrem Vater auf<br />
sein abgelegenes, ins Meer<br />
auf Stelzen gebautes Gut<br />
an der estnischen Küste.<br />
Sie teilt mit ihm das morbide Interesse für<br />
Anatomie. Die blutige Jagd der zaristischen<br />
Armee auf estnische Anarchisten wird<br />
direkt vor ihrer Haustüre ausgetragen. Als<br />
Oda einen verletzten Anarchisten entdeckt,<br />
lässt er sich widerwillig von ihr helfen und<br />
auf dem Dachstuhl verstecken. Allmählich<br />
freunden sich die beiden an.<br />
Darsteller: Edgar Selge, Paula Beer, Tambet<br />
Tuisk, Jeanette Hain, Susi Stach<br />
Start: 3. Februar<br />
★★✩✩<br />
Die Kinder von Paris<br />
Und plötzlich zerbricht ihr<br />
fragiles Glück<br />
Paris 1942: Joseph ist elf<br />
Jahre alt und freut sich auf<br />
die Sommerferien – auch<br />
wenn an diesem Junimorgen<br />
vieles anders ist. Verwundert<br />
registriert er, dass er von einem<br />
Tag auf den anderen keinen Zutritt mehr zu<br />
Kinos, Jahrmärkten und öffentlichen Parks<br />
hat. Dennoch genießen er, seine Familie<br />
und Freunde die bescheidene Idylle im<br />
Schatten des Sacré Coeur. Sie wähnen sich<br />
trotz deutscher Besatzung in Sicherheit –<br />
bis zum Morgen des 16. Juli 1942.<br />
Darsteller: Mélanie Laurent, Jean Reno,<br />
Gad Elmaleh, Sylvie Testud<br />
Start: 10. Februar<br />
★★✩✩<br />
Tucker & Dale vs. Evil<br />
Geniale Persiflage auf das<br />
einseitige Splatter-Genre<br />
Tucker und Dale, die besten<br />
aber nicht schlauesten<br />
Kumpels der Welt, haben<br />
gerade eine kleine Waldhütte<br />
gekauft und wollen<br />
dort das Wochenende verbringen: Fischen,<br />
Holz hacken, entspannen und die Ruhe genießen.<br />
Aus der idyllischen Erholung wird<br />
jedoch nichts, denn eine Gruppe feierwütiger<br />
College-Kids hält die friedlichen Wald-<br />
Ludolfs für wahnsinnige Massenmörder. Dabei<br />
tragen sie an den überaus blutrünstigen<br />
Todesarten meist selbst die Schuld.<br />
Darsteller: Tyler Labine, Katrina Bowden,<br />
Alan Tudyk, Jesse Moss<br />
Start: 10. Februar<br />
★★★★<br />
46 streifzug 2/2011
SPERRSITZ<br />
Freundschaft plus<br />
Der Traum jedes Mannes!?<br />
Emma und Adam kennen<br />
sich, seit sie als Teenager<br />
erste unschuldige Küsse<br />
ausgetauscht haben. Die<br />
beiden treffen sich Jahre<br />
später zufällig wieder und<br />
landen kurzerhand miteinander im Bett.<br />
Weil Emma als angehende Ärztin keine Zeit<br />
für tiefer gehende Beziehungen hat, bevorzugt<br />
sie einfach nur Sex – ohne Frühstück!<br />
Für Adam scheint ein Traum in Erfüllung zu<br />
gehen. Bis er feststellt, dass er Emma liebt:<br />
Nicht einfach, ihr das beizubringen, ohne<br />
ihre Freundschaft aufs Spiel zu setzen.<br />
Darsteller: Natalie Portman, Cary Elwes,<br />
Ashton Kutcher, Kevin Kline<br />
Start: 17. Februar<br />
★★✩✩<br />
127 Hours<br />
Explosion aus Bewegung,<br />
Farben und Bildern<br />
Aron Ralston bricht zu<br />
einer Klettertour im Blue<br />
John Canyon auf. Bei<br />
einem Manöver stürzt er<br />
in eine Felsspalte und sein<br />
Arm wird eingequetscht. Alle Versuche, sich<br />
zu befreien, scheitern. Am fünften Tag sammelt<br />
er seine letzten Energiereserven und<br />
schafft es, sich selbst den eingeklemmten<br />
Arm zu brechen, ihn mit einem stumpfen<br />
Taschenmesser abzutrennen und sich abzuseilen.<br />
Nach weiterer Kletterei trifft er auf<br />
eine Familie, die ihn versorgt.<br />
Darsteller: James Franco, Amber Tamblyn,<br />
Lizzy Caplan, Kate Mara<br />
Start: 17. Februar<br />
★★★✩<br />
True Grit<br />
Der wilde Westen in denkwürdige<br />
Bilder gebannt<br />
Mattie Ross engagiert den<br />
trunksüchtigen und rauhbeinigen<br />
U.S.-Marshall<br />
Rooster Cogburn, um Tom<br />
Chaney, den feigen Mörder<br />
ihres Vaters, seiner gerechten Strafe zuzuführen.<br />
Doch sie sind nicht alleine, auch<br />
Texas-Ranger LaBoeuf will den Flüchtigen<br />
stellen, um eine Kopfprämie zu kassieren,<br />
die auf Chaney wegen eines weiteren Mordes<br />
ausgesetzt ist. Unfreiwillig ziehen sie zu<br />
dritt weiter und schon bald kommt Mattie<br />
dem Mörder ihres Vaters gefährlich nah.<br />
Darsteller: Jeff Bridges, Josh Brolin,<br />
Matt Damon, Hailee Steinfeld<br />
Start: 24. Februar<br />
★★★✩<br />
Hexe Lilli<br />
Die Reise nach Mandolan<br />
Im Königreich Mandolan<br />
geht es drunter und drüber.<br />
Auf dem Königsthron<br />
lastet ein Fluch und Großwesir<br />
Guliman, den der<br />
Fluch immer wieder in<br />
hohem Bogen vom Thron befördert, ruft in<br />
seiner Verzweiflung Hexe Lilli zu Hilfe. Sie<br />
soll mit einem Zauber dafür sorgen, dass<br />
Guliman Thron und Herrschaft übernehmen<br />
kann. Doch kaum ist Lilli mit ihrem<br />
treuen Drachen Hektor angekommen, da<br />
findet sie schnell heraus, dass der machtgierige<br />
Großwesir mit falschen Karten spielt.<br />
Darsteller: Alina Freund, Sami Herzog,<br />
Anja Kling, Jürgen Tarrach<br />
Start: 17. Februar<br />
★★✩✩<br />
Mein Kampf<br />
Der junge Hitler will als<br />
Maler die Welt erobern<br />
Hitler kommt aus tiefer österreichischer<br />
Provinz nach<br />
Wien, um in die Akademie<br />
der bildenden Künste aufgenommen<br />
zu werden. Im<br />
Männerheim in der Blutgasse teilt er das<br />
Zimmer mit zwei Juden: dem Buchhändler<br />
Herzl und dem Koch Lobkowitz. Herzl will<br />
ein Buch schreiben: »Mein Leben«. Schlechter<br />
Titel, findet sein Freund Lobkowitz, der<br />
sich für Gott hält und tatsächlich Wunder<br />
bewirkt. Gemeinsam verständigen sie sich<br />
auf »Mein Kampf«. Hitler ist begeistert.<br />
Darsteller: Tom Schilling, Simon Schwarz,<br />
Götz George, Ernst Stankovski<br />
Start: 24. Februar<br />
★★★✩<br />
Drive Angry<br />
Bestes Oberflächenreizkino<br />
Milton kehrt aus der Hölle<br />
zurück und hat drei Tage,<br />
um das Baby seiner ermordeten<br />
Tochter vor einem<br />
satanischen Opferkult zu<br />
retten. Mithilfe der attraktiven<br />
Piper macht er sich auf die Suche nach<br />
dem Sektenführer Jonah King, der die Hölle<br />
auf Erden entfesseln will. Schnell heftet sich<br />
nicht nur die Polizei an die Fersen Miltons,<br />
der eine Schneise der Zerstörung schlägt,<br />
sondern auch die rechte Hand des Teufels,<br />
der Buchhalter, der das schwarze Schäfchen<br />
in den Hades zurückholen soll.<br />
Darsteller: Nicolas Cage, Amber Heard,<br />
Billy Burke, David Morse<br />
Start: 24. Februar<br />
★★✩✩<br />
The King’s Speech<br />
Bewegendes, pointiertes<br />
Drama über King George VI<br />
Prinz Albert, Sohn des<br />
Patriarchen King George V<br />
stottert. Reden sind für ihn<br />
öffentliche Erniedrigungen.<br />
Auf Anraten seiner Frau<br />
Elizabeth sucht er den australischen Sprachtherapeuten<br />
Lionel Logue auf. Als Alberts<br />
Vater stirbt und sein leichtlebiger Bruder<br />
Edward VIII überraschend abdankt, wird er<br />
zum König gekrönt – er sucht Lionels Hilfe,<br />
um am Vorabend des Zweiten Weltkrieges<br />
das Volk in einer stotterfreien Rede auf den<br />
Kampf gegen Hitler einschwören zu können.<br />
Darsteller: Colin Firth, Geoffrey Rush, Guy<br />
Pearce, Helena Bonham Carter<br />
Start: 17. Februar<br />
★★✩✩<br />
Der ganz große Traum<br />
des Konrad Koch<br />
Nach einer unglaublichen<br />
wahren Begebenheit<br />
Der junge Lehrer Konrad<br />
Koch soll in einem altehrwürdigen<br />
deutschen Gymnasium<br />
im Jahr 1874 Englisch<br />
unterrichten. Um die Schüler für die<br />
fremde Sprache zu begeistern, greift er zu<br />
ungewöhnlichen Mitteln und bringt ihnen<br />
einen seltsamen englischen Sport nahe:<br />
Fußball. Bald bekommt er Schwierigkeiten<br />
an der kaiserlich-strengen Schule und ihm<br />
wird gekündigt. Doch jetzt ergreifen die<br />
Schüler die Initiative.<br />
Darsteller: Daniel Brühl, Burghart Klaußner,<br />
Justus Von Dohnanyi, Axel Prahl<br />
Start: 24. Februar<br />
★★✩✩<br />
Meine erfundene Frau<br />
Typisch komische Masche<br />
Danny hat eine todsichere<br />
Methode, um Frauen rumzukriegen:<br />
Er gibt sich als<br />
misshandelter Ehemann<br />
aus. All das will er hinter<br />
sich lassen, als er sich in<br />
die umwerfende Palmer verliebt. Doch als<br />
sie Dannys falschen Ehering entdeckt, überredet<br />
er – um Palmer nicht zu verlieren –<br />
seine langjährige Freundin Katherine, sich<br />
als seine Frau auszugeben, die die sofortige<br />
Scheidung will. Als auch noch deren beiden<br />
Kinder ins Spiel kommen, entdeckt Danny,<br />
für wen sein Herz wirklich schlägt.<br />
Darsteller: Jennifer Aniston, Adam Sandler,<br />
Nicole Kidman, Bailee Madison<br />
Start: 24. Februar<br />
★★✩✩<br />
2/2011 streifzug 47
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