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Til Schweiger Til Schweiger - Gießener Allgemeine

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4. Jahrgang · 2/2011<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

<strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong><br />

im Exklusiv-Interview:<br />

Der Superstar aus Gießen spricht<br />

über den Ulenspiegel, Kritiker und<br />

seinen neuen Film »Kokowääh«<br />

FANTASTISCH<br />

Blickpunkt<br />

Im Trend: Eine neue<br />

Liebe für die alten<br />

Schlager – nicht nur<br />

an Fasching Seite 4<br />

Sportwelt<br />

Manager: Harald<br />

Gärtner aus Heuchelheim<br />

»baut« am<br />

FC Ingolstadt Seite 42<br />

STADTTHEATER<br />

GIESSEN


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Gießen UKW 102,0 ++ Wetterau UKW100,4<br />

Frankfurt UKW 97,1/105,4<br />

www.harmonyfm.de


.<br />

ailers<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Wir sind schon ein bisschen stolz auf unseren »Titelhelden«. Zumal <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong>s Auftritte in der Öffentlichkeit eher<br />

rar gesät sind und sich PR-Termine auf auflagenstarke Medien wie »Bild«, »Gala« oder »Wetten, dass…« verteilen.<br />

Trotzdem hat sich der <strong>Gießener</strong> – unser Heimvorteil – 45 Minuten lang Zeit genommen, um mit uns zu plaudern.<br />

Über seinen neuen Film »Kokowääh« und seine Tochter Emma natürlich, aber auch über seine Zeit in Gießen, über<br />

die »Lindenstraße«, über seine Kritiker und eine mögliche Rückkehr nach Heuchelheim. Dabei hat sich herausgestellt,<br />

dass <strong>Schweiger</strong> noch immer einen Draht zu seiner Heimatstadt an der Lahn hat und die Kontakte zu einigen<br />

Freunden nicht abgebrochen sind, obwohl er derzeit wohl einer der populärsten und erfolgreichsten Schauspieler<br />

ist, den Deutschland zu bieten hat. Dass <strong>Schweiger</strong> einmal zu einem solchen Superstar werden würde, hätte er<br />

wohl selbst nicht für möglich gehalten, als er seinerzeit als Kind in einem Hasenkostüm über die Bühne des <strong>Gießener</strong><br />

Stadttheaters gehoppelt ist oder später im Ulenspiegel seine Rollen geprobt hat. Acht Seiten haben wir dem<br />

»<strong>Gießener</strong> Bub« gewidmet. Wir denken, er hat’s verdient.<br />

Marc Schäfer<br />

Foto: ras<br />

Foto: Warner Bros.<br />

arwater Revival<br />

urner<br />

ys<br />

BLICKPUNKT 4<br />

Faschingszeit – Schlagerzeit: Neue Beliebtheit für deutsche Gassenhauer · Steffen »Hugo«<br />

Mehl von »THE Immerechtscheiße« im Interview · Top 5: Hansis Hitparade<br />

CDS VOR GERICHT 9<br />

Neue Alben im Test: Motörhead · Black<br />

Eyed Peas · Bruno Mars<br />

STADTGESPRÄCH 18<br />

Sabotage am Schlagloch: Eine Bildergeschichte<br />

· Mein Gießen: Das Prinzenpaar<br />

stellt seine Lieblingsplätze vor<br />

BLICK IN DIE REGION 20<br />

Von wegen: Keine Nachwuchssorgen im<br />

Karneval – Die »Mollynchen« aus Watzenborn-Steinberg<br />

UNTERWEGS 22<br />

Heißer Tipp: »Schöne Aussicht« in Launsbach<br />

· Spieleabend in der Stadtbibliothek ·<br />

Einzigartige Illusionen von Farid · Promikon<br />

– Tolle Bands in Gießen<br />

AUSLESE 24<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER 27<br />

AM MAIN 35<br />

3D-Premiere: »The Australian Pink Floyd<br />

Show« · Das MMK – Ein Porträt<br />

CAMPUS 38<br />

Globale Tierzucht: Zu Besuch in der Klinik<br />

für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie<br />

der Groß- und Kleintiere der JLU<br />

KULTUR 40<br />

»Alfons«: Der Comedian aus Paris hält den<br />

Deutschen einen Spiegel vor<br />

SPORTWELT 42<br />

Der Macher: Der Heuchelheimer Harald<br />

Gärtner baut am FC Ingolstadt<br />

VINOTHEK 44<br />

Rheingau-Cuvée sorgt für Kapriolen vor<br />

dem Zäpfchen<br />

SPERRSITZ 45<br />

Neu im Kino: »Dschungelkind«<br />

RAMPENLICHT 10<br />

Exklusiv-Interview: Superstar <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong><br />

spricht über »Kokowääh« und Gießen<br />

streifzug<br />

IMPRESSUM<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Nora Brökers<br />

E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />

Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />

Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />

Auslagenstellen. Auflage: 40000 Exemplare<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224, Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 2 vom 1. Januar 2011<br />

streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Titelbild: <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong>/Foto: Roba Presse<br />

Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie<br />

die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de<br />

oder unter Telefon 030/284930, Presse-Monitor Deutschland<br />

GmbH & Co. KG.<br />

© Streifzug, Gießen<br />

2/2011 streifzug 3


BLICKPUNKT<br />

»Verborgene Liebe«<br />

Feiern, Tanzen, Flirten, Spaß haben. Der deutsche Schlager lockt und rockt. Nicht nur in der<br />

bevorstehenden fünften Jahreszeit. Die Party-, Mallorca- und Skihütten-Hits sorgen im Sommer<br />

für Stimmung am Ballermann und im Winter beim Moserwirt. Die gleiche Faszination üben<br />

sie ganzjährig auch im Ritzis in Gießen und im Anker am Dutenhofener See aus. Was macht<br />

die Anziehungskraft der einhellig als verpönt geltenden Hits aus, die nicht selten zum kollektiven<br />

Rausch verführen und selbst im Chat-Zeitalter noch Flirt-Meilen entstehen lassen?<br />

Als kommerzielles Massenprodukt ist der<br />

Schlager im neuen Jahrtausend Teil einer<br />

immer einfallsreicher werdenden Unterhaltungsindustrie<br />

geworden. Die Talstation im<br />

Agostea im Industriegebiet West und auch<br />

die »Schlagerpartys« mit Kultcharakter von<br />

DJ Hansi freitags und samstags im Ritzis<br />

nutzen diese Entwicklung. Der eine, im<br />

Ruhrpott einst vergötterte Wolfgang Petry<br />

(Weiß der Geier); die eine, sentimentale<br />

Marianne Rosenberg (Marleen) sind von<br />

einer ganzen Armada an Party- und Fetensängern<br />

abgelöst worden, die die Massen<br />

vereinen und zum Mitmachen anregen.<br />

»Amsterdam von Axel Fischer geht derzeit<br />

am besten«, verrät Hans Ahlborn, »mit Ich<br />

bau dir ein Schloss von Jürgen Drews und<br />

Schenk mir dein Herz von Antonia kann<br />

man die Stimmung aber auch mächtig anheizen.«<br />

Die heutigen Schlager-Protagonisten<br />

wie Mickie Krause, Olaf Henning (Cowboy<br />

und Indianer) und Markus Becker lösen<br />

zuweilen eine kollektive Ekstase aus<br />

und erhöhen – wie gewünscht – Schlagzahl<br />

und Umsatz; derweil bedienen eine<br />

Andrea Berg (Du hast mich tausendmal<br />

belogen) oder DJ Ötzi (Ein Stern) auch die<br />

Tanzbegeisterten und damit eine weitere<br />

emotionale Schiene. »Dazu komme ich<br />

aber erst so gegen 3 Uhr in der Früh, weil<br />

4 streifzug 2/2011


BLICKPUNKT<br />

Foto: ras<br />

es vorher viel zu eng ist«, gesteht DJ Hansi<br />

ein, da das Ritzis mehr Musikkneipe denn<br />

Tanzlokal ist, »dann gibt es aber eine ganze<br />

Serie Discofox von mir«, sagt er. Sein Publikum<br />

hat sich gegenüber den Anfängen im<br />

Apfelbaum verjüngt. »Früher kam die<br />

Generation 35+, heute kommen schon<br />

die 20-Jährigen und gehen beim Schlager<br />

ab.«<br />

1,5 Milliarden Euro werden nach Angaben<br />

des Internet-Portals »oljo.de« jährlich auf<br />

dem deutschen Musikmarkt umgesetzt.<br />

36 Prozent beträgt der Anteil inländischer<br />

Künstler am CD-Verkauf. Schlagerbegeisterte<br />

gibt es also nicht nur in der angesagten<br />

Gastronomie und zu bestimmten (närrischen)<br />

Zeiten, die Radiocharts und Internet-Downloads<br />

belegen dies. Ob beim legendären<br />

»Zwibbel«-Fasching in der<br />

Ludwigstraße oder der Pisten-Party im<br />

Goaßstall in Hinterglemm – ohne Tim Toupet<br />

(So ein schöner Tag) und Peter Wackel<br />

(Es gibt nur ein Gas – Vollgas) geht es<br />

nicht.<br />

Für Musikwissenschaftler Dr. André Doehring<br />

von der JLU Gießen, der sich eingehend<br />

mit populärer Musik befasst, ist der<br />

Schlager eng an den Wandel der Gesellschaft<br />

gebunden. »Er hat immer eine Funktion«,<br />

sagt Doehring, »in den 50er Jahren<br />

als Reiseschlager, bei Caterina Valente mit<br />

Italien als Land der Sehnsucht. Heute ist er<br />

Teil einer hoch kommerzialisierten Unterhaltungsindustrie.«<br />

Unterstützt wird diese<br />

These Doehrings vom chilenischen Musikethnologen<br />

Julio Mendívil in dessen Buch<br />

»Ein musikalisches Stück Heimat« und dem<br />

Hinweis auf die Friedensbewegung in den<br />

80ern. Zur Erinnerung: Nicole gewann<br />

1982 mit Ein bißchen Frieden für Deutschland<br />

den Grand Prix.<br />

Wenn der Schlager Massen bewegt und<br />

bewegt, weshalb fällt es den Freunden<br />

dann so schwer, sich zu ihm zu bekennen?<br />

Als »verborgene Liebe« bezeichnet Musikwissenschaftler<br />

Doehring das Phänomen,<br />

dass eine Vielzahl von Menschen ihre Vorliebe<br />

für den Schlager verleugnet. »Der<br />

Schlager ist als soziale Kennzeichnung der<br />

Musiksoziologie negativ besetzt. Man darf<br />

es also nicht sagen, wenn man ihn mag.<br />

Kennzeichen eines guten Musikgeschmacks<br />

sind vielmehr Klassik und Rock.«<br />

Keine Erklärung für diese Selbstlüge hat Johannes<br />

Möllering, der Manager der erfolgreichsten<br />

Schlagersängerin der Gegenwart<br />

im deutschprachigen Raum, Andrea Berg,<br />

die am 25. Februar in Wetzlar auftritt. »Die<br />

Hallen sind voll, ihre Konzerte ausverkauft.<br />

Das ist so wie früher bei Wolfgang Petry.<br />

Da wurden auch die, die sich zu ihm und<br />

seiner Musik bekannten, belächelt. Wenn<br />

man aber auf seine Konzerte kam, waren<br />

Tausende da und die Stimmung bombastisch.«<br />

Dazu passt, dass Schlagerkönigin<br />

Andrea Berg nun mit Dieter Bohlen als Produzenten<br />

mit ihrer neuen CD »Schwerelos«<br />

im Dezember auf Anhieb auf Platz eins<br />

der deutschen Charts gestürmt ist – vor<br />

Robbie Williams, Shakira und Linkin Park!<br />

Hans Ahlborn, Kult-DJ aus dem Ritzis, hat<br />

seine eigenen Sensoren dafür, was seine<br />

Gäste wollen. »Ich spiele auch Techno,<br />

House oder Rock. Aber erst beim Schlager<br />

entsteht die beste, diese einzigartige<br />

Atmosphäre und ausgelassene Stimmung.«<br />

Das habe zwar auch etwas mit dem Alkoholkonsum<br />

zu tun, wie er einräumt, weshalb<br />

er stets erst kurz vor Mitternacht zu<br />

Jürgen Drews (Ich bau dir ein Schloss) oder<br />

Axel Fischer & Cora (Amsterdam) greift,<br />

»denn der Schlager weckt am ehesten Gefühle<br />

und Emotionen, weil die Texte berühren<br />

und in der Gruppe ansprechen«,<br />

begründet er. Musikwissenschaftler Doehring<br />

nennt das »sozialitätsschaffend«.<br />

Der Schlager wird geliebt, gehasst und verleugnet.<br />

Nicht verleugnen lässt sich aber,<br />

dass er Millionen Anhänger hat, die sich<br />

mit ihm aus dem Alltag stehlen wollen.<br />

Nicht nur an den närrischen Tagen von Altweiber<br />

bis Faschingsdienstag gehört er in<br />

Gießen und anderswo zum unverzichtbaren<br />

Repertoire in den einschlägigen Szenelokalen.<br />

Ralf Waldschmidt<br />

TERMINE<br />

Schlagerkönigin<br />

Andrea Berg<br />

(Foto) kommt im<br />

Februar nach<br />

Mittelhessen. Mit<br />

ihrem Konzertprogramm<br />

»1001<br />

Nacht« gastiert<br />

sie am 25. Februar<br />

um 20 Uhr in<br />

der Rittal-Arena<br />

Wetzlar. Dort<br />

wird am. 5. Mai Ilja Richter mit »40 Jahre<br />

Disco« eine Premiere feiern. Ordentlich<br />

zu verschiedenen Schlagern feiern kann<br />

man auch vom 7. bis zum 15. Mai in<br />

Pohlheim. Auf der Mockswiese gastieren<br />

in diesem Jahr (u.a.) Peter Wackel,<br />

Antonia, Mickie Krause, Andy Borg,<br />

Stefanie Hertel und Nicki.<br />

Foto: pm<br />

2/2011 streifzug 5


BLICKPUNKT<br />

Foto: pm<br />

»Schlager kommen<br />

aus dem Rückenmark«<br />

Sie ist immer noch angesagt, die 1995 gegründete mittelhessische Boygroup »THE Immerechtscheiße«,<br />

wenn sie einmal im Jahr ihren Kult-Auftritt im Ulenspiegel hat. Mittlerweile sind die<br />

Bandmitglieder Steffen Mehl, <strong>Til</strong>l Kötter, Dirk Stamer, Jens Hildebrand und Ingmar Süberkrüb um<br />

die 40, interpretieren den alten deutschen Schlager aber immer noch auf unnachahmliche Art<br />

und Weise. Mehl, der aus Linden stammende Sänger der Combo, kann sich das eigene irrwitzige<br />

Phänomen sowie das des deutschen Schlagers auch heute noch nicht richtig erklären.<br />

»THE Immerechtscheiße« – wie ging’s los?<br />

SM: Wir kommen hier aus der Ecke. Mit <strong>Til</strong>l<br />

habe ich lange zusammengewohnt und mit<br />

ihm die Band-Gründung in die Wege geleitet.<br />

1995 haben wir das erste Mal in einer<br />

Pause von »Mr. Stringer« im Ulenspiegel<br />

zwei Liedchen gespielt, das Publikum ist abgegangen<br />

wie verrückt.<br />

Die Idee wurde im Ulenspiegel geboren?<br />

SM: Es war eigentlich ein Pausengag. Aus<br />

der Laune heraus. Mit »Am Tag als Conny<br />

Kramer starb« und »Toastbrotbaby« von den<br />

Doofen haben wir die Sau rausgelassen. Das<br />

war alles andere als musikalisch ausgefeilt.<br />

Sie beschreiben die Band als »Rolling<br />

Stones von Mittelhessen« oder »Schlager-<br />

Chippendales«…<br />

SM: (lacht). Ja, unsere PR-Texte sind so wahnwitzig<br />

wie wir. Das transportieren wir bewusst<br />

so nach außen. Das ist Spaß, kompletter<br />

Unsinn. Die Leute ticken aus und<br />

schreien die ersten fünf Lieder der Konzerte<br />

nur »Scheiße, scheiße, scheiße«. Da ist der<br />

Name Programm.<br />

Die Auftritte wirken wie eine Persiflage auf<br />

den deutschen Schlager der 70er Jahre. War<br />

dies von Beginn an so geplant oder hat sich<br />

das langsam in diese Richtung entwickelt?<br />

SM: Irgendwann ist das, warum auch immer,<br />

stimmig geworden. Es war keine Kopfgeburt,<br />

dass wir gesagt haben, wir müssen jetzt so<br />

auftreten. Es hat sich – mit den Fans – so<br />

entwickelt. Das war in den 90ern, in der<br />

6 streifzug 2/2011


BLICKPUNKT<br />

Hochphase des Schlager-Revivals. Angefangen<br />

hat es auf Geburtstagen und ist geendet<br />

in Marburg auf der Schlossparkbühne vor<br />

3000 Zuschauern. So geplant<br />

war das aber nie. Es<br />

ist auch keine Persiflage.<br />

Umgetextet haben wir<br />

nie. Wir haben uns auf<br />

die Schlager der 60er und<br />

70er Jahre beschränkt<br />

und diese mehr oder weniger originalgetreu<br />

nachgespielt. Klar ist aber, dass das nicht<br />

ernst zu nehmen ist. Es heißt oft, wir<br />

verarschen den deutschen Schlager. Das<br />

mag so rüberkommen, ist aber nicht der Fall.<br />

Wir verschmelzen mithilfe von »So bist du«,<br />

»Mendocino« und anderen Hits mit dem<br />

Publikum und transportieren gute Stimmung.<br />

Ihre Auftritte haben sich mittlerweile auf<br />

das eine jährliche Revival im Ulenspiegel<br />

reduziert. Das Programm bleibt gleich,<br />

trotz vieler neuer Hits, die Auftritte nehmen<br />

nicht wieder zu?<br />

SM: Es ist nichts in diese Richtung geplant.<br />

Das liegt auch daran, dass wir nicht mit dem<br />

Schlager leben. Deshalb scheiden aktuelle<br />

Lieder sowieso aus. Aber es kommt schon<br />

vor, dass wir andere Hits dazunehmen. Die<br />

Klassiker aber bleiben. Mehr Auftritte wird es<br />

wohl auch nicht geben. Ulenspiegel ist seit<br />

2004 jedes Jahr wie ein Klassentreffen. Man<br />

sieht sich das ganze Jahr nicht – aber dann.<br />

Natürlich kommt es auch noch vor, dass<br />

man uns für Geburtstage oder Fasching verpflichten<br />

will. Aber das lässt sich meist nicht<br />

realisieren. Auch weil wir mittlerweile in alle<br />

Himmelsrichtungen verstreut sind. München,<br />

Gran Canaria, Hamburg oder Würzburg.<br />

Da ist es organisatorisch nicht möglich,<br />

»Immerechtscheiße« weiterzuentwickeln.<br />

Zudem hat jeder eigene musikalische Projekte.<br />

Bei mir ist das die »Livercheese Booth<br />

Corporation« mit heißem Funksoulrockpop.<br />

»Prinzipiell sind Schlager<br />

nicht mein Ding«<br />

Auch Andrea Berg oder DJ Ötzi brauche ich<br />

nicht. Die anderen von uns auch nicht.<br />

Es gibt nur wenige Leute,<br />

die zugeben, Schlager zu<br />

hören. Die Verkaufszahlen<br />

und Partymeilen von<br />

Ischgl bis zum Ballermann<br />

sagen aber etwas<br />

anderes aus.<br />

SM: Das ist schon komisch. Ich war 1993 in<br />

einem kleinen Laden in Köln, wo Guildo<br />

Horn gespielt hat, weil ein Freund gesagt<br />

hat, geh da mal hin, da spielt der Meister<br />

und der geht ab wie die Hölle. Ich hab geantwortet,<br />

du hast sie wohl nicht alle, bin<br />

aber doch hin und stand nach zwei Liedern<br />

auf dem Tisch und habe mitgegrölt. Der hat<br />

das seinerzeit alles losgetreten.<br />

Was aber ist das<br />

Besondere?<br />

SM: Grundsätzlich sind es<br />

zwei Sachen: Meine Generation – Ende 60,<br />

Anfang 70 geboren – ist mit diesen Liedern<br />

aufgewachsen. Wir sagen immer, wenn wir<br />

Schlager spielen, läuft wenig bewusst ab, das<br />

kommt viel mehr aus dem Rückenmark. Das<br />

hat sich eingebrannt. Die zweite Sache ist,<br />

dass Mitte der 90er eben viele auf Horn eingestiegen<br />

sind.<br />

Da tritt wohl auch das Gemeinschaftsgefühl<br />

in den Vordergrund…<br />

SM: Wenn 200 Leute fünf Minuten nach<br />

dem Song noch immer Ti amo weitergrölen,<br />

ist das natürlich emotional für alle. Was die<br />

Popularität ausmacht, bin ich aber kein Experte.<br />

Das ist auch mir ein Rätsel. Was den<br />

»Wir veräppeln das<br />

Publikum und uns selbst«<br />

Schlager auszeichnet, sind eingängige Melodien<br />

und Texte, die auf Emotionen abzielen,<br />

wo jeder sich wiederfindet. Mit Liebe, Sehnsucht,<br />

Einsamkeit, Herzschmerz. Es zeichnet<br />

den Schlager aus, dass sich viele Leute angesprochen<br />

fühlen. Das sind musikalisch ganz<br />

einfache Sachen, bei denen jeder mitgehen<br />

kann.<br />

Gab es für die Scheiße von Ihnen jemals<br />

Honorar?<br />

SM: Im Vordergrund steht der Spaß. Ob wir<br />

gut oder schlecht sind, die Leute brüllen immer<br />

Scheiße. In so eine komfortable Situation<br />

kommt man selten. Natürlich haben wir<br />

auch etwas Geld bekommen. Obwohl: Wir<br />

haben mal auf einer Hochzeit gespielt und<br />

es uns anschließend am Büfett gut gehen<br />

lassen, da kam einer und<br />

meinte im Brustton der<br />

Überzeugung, dass wir<br />

dafür wohl doch kein<br />

Geld bekommen würden…<br />

Naja, wenn man<br />

es von außen betrachtet, muss man wohl<br />

mit dem Kopf schütteln (lacht).<br />

Sind Sie Schlager-Comedians?<br />

SM: Wir wollen den Schlager nicht auf die<br />

Schippe nehmen. Wir machen unsere<br />

Scherze und veräppeln das Publikum und<br />

uns selbst. Aber Comedian wäre wohl zu<br />

weit gegriffen.<br />

Wie lange geht es denn noch so weiter?<br />

SM: Wir wollen die »Rolling Stones« aus<br />

Mittelhessen werden. (lacht). Im Ernst: Wir<br />

planen nicht. Wenn alle Lust haben, wird es<br />

immer so weitergehen, einmal im Jahr.<br />

Ralf Waldschmidt<br />

Dennoch haben Sie in Gießen Kult-Status.<br />

Was sind Ihre Reißer?<br />

SM: Griechischer Wein von Udo Jürgens<br />

geht immer, Moskau von Dschingis Khan<br />

auch. Tränen lügen nicht von Michael Holm<br />

ist eine klasse Nummer – und ganz klar Udo<br />

Jürgens mit 17 Jahr, blondes Haar.<br />

Wie ist Ihre Haltung zum Schlager? Vor<br />

allem dem der Neuzeit…<br />

SM: Ich kann gerade mit aktuellen Sachen<br />

wenig anfangen. Mit dieser Party- und Malle-<br />

Richtung schon gar nicht. Klar, wenn ich im<br />

Skiurlaub bin und drei Bier getrunken habe,<br />

singe ich auch mit und ziehe keine Schnute.<br />

Aber prinzipiell ist das nicht mein Ding.<br />

Leidenschaftlich:<br />

Sänger Steffen<br />

»Hugo« Mehl<br />

intoniert aus<br />

ganzem Herzen<br />

Foto: Friese<br />

2/2011 streifzug 7


BLICKPUNKT<br />

»Es gibt keinen deutschen Schlager, dessen Text ich nicht kenne und mitsingen kann«, sagt<br />

Hans Ahlborn und grinst. Kein Wunder also, dass seine Kneipe Ritzis über Fasching zu den<br />

angesagtesten Treffpunkten zählt. Die Gassenhauer zum Mitgröhlen sind aber nicht nur an den<br />

närrischen Tagen zu hören. Am Wochenende legt der DJ sie ebenfalls auf – aber nicht vor<br />

22.30 Uhr, denn: »Der Pegel muss schon stimmen«. Im streifzug stellt er seine Top Fünf vor<br />

und hat sogar noch einen Geheimtipp für die anstehende Kampagne parat…<br />

Amsterdam von Axel Fischer: »Das<br />

Lied mit Cora ist in der schnelleren<br />

Variante ein Klassiker. Wenn ich<br />

diesen Song spiele, lockt<br />

es auch die Leute aus der<br />

Reserve, die sich bis dahin<br />

noch zurückgehalten<br />

haben. Außerdem ist der<br />

Text eingängig, und die Leute<br />

können schnell mitsingen. Da kommt sehr<br />

schnell ein Gemeinschaftsgefühl auf.«<br />

Ich bau dir ein<br />

Schloss von Jürgen<br />

Drews: »Jürgen ist<br />

der König von Mallorca.Sein<br />

Gassenhauer<br />

aus dem vorletzten<br />

Jahr ist ein<br />

absolutes Gutelaunelied. Der<br />

flotte Rhythmus und der einfache<br />

Text machen den Erfolg<br />

aus.«<br />

Tausend Träume weit von Antonia aus Tirol: »Das<br />

ist ein typisches Lied, bei dem die Feuerzeuge<br />

und Leuchtsticks herausgeholt werden und die<br />

Hände und Arme nach oben gehen. Antonia ist<br />

von den Après-Ski-Partys bekannt und beliebt.<br />

Viele verbinden den Song deshalb auch mit ihrem<br />

Urlaub und haben positive Erinnerungen.<br />

Auch bei uns können sie dann mal für ein paar Stunden<br />

ihre privaten Sorgen vergessen.«<br />

Hansis Geheimtipp<br />

für die neue Kampagne<br />

Schatzi, schenk mir ein Foto von Mickie Krause: »Das<br />

wird der absolute Knaller der Faschingskampagne 2011.<br />

Das kann ich jetzt schon sagen. Dieses<br />

Lied hat Riesenpotenzial. Es<br />

kommt bei uns jetzt schon super an.<br />

Den Text sollte man kennen, wenn<br />

man bei uns Fasching feiern will.<br />

Obwohl: Nach dem zweiten Mal ist<br />

auch dieser Text problemlos mitzusingen.«<br />

Schenk mir dein Herz von den<br />

Höhnern: »Mein Lieblingslied aus<br />

der Kampange 2010. Es ist bei uns<br />

super angenommen worden und<br />

wird daher im Ritzis ganzjährig gespielt.<br />

Ich habe eine enge Verbindung<br />

zum Kölner Karneval, da<br />

ich früher häufig auf Sitzungen<br />

war. Ich spiele zu Fasching<br />

gerne viel Musik aus Kölle.«<br />

Ein Stern, der deinen<br />

Namen trägt von DJ<br />

Ötzi: »Das ist ein absoluter<br />

Klassiker. Bereits<br />

das Original hatte 2007 großes<br />

Potenztial für einen Gassenhauer<br />

gezeigt, aber in der Version<br />

von DJ Ötzi ist es ein Selbstläufer.<br />

Ich spiele den Titel aber nicht so häufig, damit es nicht<br />

langweilig wird. Man muss eben eine gute Balance finden.<br />

Aber der Song wird bei uns sehr häufig angefragt.«<br />

8 streifzug 2/2011


CDS VOR GERICHT<br />

The Wörld Is Yours<br />

»We are Motörhead and we play Rock’n’Roll« – mit dieser Ankündigung<br />

beginnt und endet jedes Motörhead-Konzert seit<br />

35 Jahren. Wenn man sich sonst schon in diesem Leben auf<br />

nichts mehr verlassen kann, so bleibt die Band die einzige Konstante.<br />

Seit nunmehr 35 Jahren veröffentlichen Lemmy Kilmister,<br />

Philip Campbell und Mikkey Dee Musikalben. Das neue Album<br />

ist das 20. einer unvergleichlichen Karriere zwischen Livetouren,<br />

MOTÖRHEAD<br />

Musikaufnahmen und Alkohol- und<br />

Drogenexzessen. Insofern ist es ein<br />

Wunder, dass der mittlerweile 65-jährige<br />

Kilmister noch immer am Leben<br />

ist und uns seine Lebensphilosophie<br />

»Rock’n’Roll music is my religion,<br />

I'll do it till the day I die« entgegenröcheln<br />

kann. Als Singen kann man<br />

das, was er macht, nämlich nicht mehr<br />

bezeichnen. Auch die neue Platte hält<br />

sich nicht mit pseudointellektuellen<br />

Texten auf, sondern kommt mit einfühlsamen<br />

Titeln wie »Bye bye bitch« und »Born to loose« direkt<br />

zur Sache. Die Musik steht dabei nicht nach. Harter, direkter<br />

Gitarrensound, der zwischen Metal und Punk angesiedelt ist –<br />

Motörhead-Stil eben. Es gibt keine langsamen Songs, keine<br />

»Powerballaden«, stattdessen: Voll auf die Zwölf. Über Kritiker, die<br />

behaupten, dass Motörhead immer den gleichen Song spielen,<br />

kann Kilmister nur lächeln. Auch in 20 Jahren wird es noch heißen:<br />

»We are Motörhead and we play Rock’n’Roll.« §§§<br />

BLACK EYED PEAS<br />

The Beginning<br />

Mit »The Beginning« legt die Hitfabrik<br />

Black Eyed Peas nur ein Jahr nach dem<br />

Megaseller »The E.N.D.« bereits ihr<br />

sechstes Album vor. Man könnte meinen,<br />

dass die Band vor Kreativität überschäumt<br />

und deswegen bereits nach so<br />

kurzer Zeit die Musikwelt mit 15 weiteren<br />

»Perlen« beglücken will, doch es<br />

sieht eher so aus, als wolle man die Kuh – ja, Sie liebe Käufer – bestmöglich<br />

melken. Ermutigt von dem Erfolg auf den Dancefloors dieser<br />

Welt, legen die Black Eyed Peas eine Platte vor, die offensichtlich aus<br />

Ausschussware der letzten Studiosessions besteht. Grauenhafte Kirmes-Disco-Songs<br />

der ganz üblen Sorte, die schon an der Grenze zur<br />

Körperverletzung wandeln. Die eintönigen, kalten, metallischen Discostampfer<br />

nerven bereits nach kurzer Zeit. Insbesondere der exzessive<br />

Einsatz von Vocoder- und Auto-Tune, der über 70 Prozent der<br />

Platte zur Verfremdung der Gesangsstimmen verwendet wird, macht<br />

dieses Album einfach unerträglich. Meist wird eine eingängige, allseits<br />

bekannte Melodie oder ein Refrainsample mit einem Beat unterlegt<br />

und schon ist die Hitsingle fertig. Dummerweise ist das mit der ersten<br />

Single »The Time« sogar gelungen, die unaufhaltsam an die Spitze der<br />

deutschen Singlecharts schoss. Hier wurde ein Sample aus dem 80er-<br />

Jahre-Hit »Dirty Dancing« genommen, mit Beats unterlegt und fertig.<br />

Traurig ist, dass die Black Eyed Peas damit auch noch Erfolg haben,<br />

denn jetzt ist wohl damit zu rechnen, dass sie uns in kurzer Zeit mit<br />

einem weiteren unsäglichen Album quälen. §<br />

BRUNO MARS<br />

Doo-Wops & Hooligans<br />

Bruno wer? Ein Name, mit dem man bis vor Kurzem nichts anfangen konnte, ist nach zwei Top-Ten-Singles sowie<br />

einem Album, das von null auf Position eins der Charts schoss, aktuell jedoch in aller Munde. Bruno Mars. Dabei<br />

ist der 25-jährige aus Hawaii stammende Singer und Songwriter kein Unbekannter in der Szene. Allerdings trat er<br />

bisher eher als Songwriter für andere Künstler in Erscheinung. So stammt sowohl »Waving Flag« (K’Naan) als auch<br />

»Billionaire« (Travic Mc Coy) aus seiner Feder. Eine Reihe weiterer Songs, z.B. der Top-Ten-Hit »Fuck You« von Cee Lo<br />

Green, sind ebenfalls von Mars produziert oder geschrieben. Mit »Doo-Wops & Hooligans« legt er nun ein eigenes<br />

Debütalbum vor, das der Nummer-eins-Single »Just the way you are« folgt. Die durch diese unglaublich eingängige<br />

Soul-Pop-Nummer geweckten Erwartungen an den Longplayer werden nicht enttäuscht. Das Album ist sehr abwechslungsreich und spannend<br />

geworden und besticht durch die unglaublich warme Stimme von Mars. Diese erinnert zuweilen an Michael Jackson, um dann den Stil und die<br />

Eleganz der Soulgrößen der 60er wiederzubeleben. Die Musik wechselt zwischen Soul-Pop, Funk und Reggae und nimmt uns mit nach Hawaii.<br />

Die Stimmung ist so positiv, dass man schon an den Sommer denken muss. Beim Hören dieses Albums geht die Sonne auf. §§§<br />

Er ist Rechtsanwalt – Schwerpunkt Insolvenzrecht – und geübt im Einschätzen<br />

unterschiedlicher Sachverhalte. In seiner Freizeit legt er seit über 20 Jahren als<br />

DJ auf und sorgt bei Veranstaltungen aller Art für musikalische Unterhaltung.<br />

Seine Leidenschaft für die Musik ist groß, der CD-Kauf- und -Sammel-Zwang<br />

stark ausgeprägt. Wer also könnte CDs vor Gericht besser vertreten als der<br />

42-jährige Tim Schneider aus Gießen. Unser Musik- und Paragraphen-Experte.<br />

Bewertung:<br />

§: Verurteilung (Wegsperren oder gleich in die Schrottpresse)<br />

§§: Freispruch aus Mangel an Beweisen (Ins Regal damit, in die hinterste Ecke)<br />

§§§: Einstellung des Verfahrens (Kaufen und bei Gelegenheit hören)<br />

§§§§: Freispruch (Ab in den CD-Player und abspielen lassen)<br />

2/2011 streifzug 9


<strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong>:<br />

»Ich hatte in Gießen<br />

eine super Zeit«<br />

München. Hotel Charles. Suite 705. <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong> trägt einen dunkelblauen Wollpullover<br />

und eine hellbraune Chinohose. Am Abend zuvor hat der Weltstar vor<br />

900 Kinobetreibern an der Isar seinen neuen Film »Kokowääh« vorgestellt. Heute<br />

empfängt er uns zum Gespräch – aus Verbundenheit zu seiner Heimat Gießen.<br />

Der erfolgreiche Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor hat Spaß und<br />

erinnert sich gern an die gute alte Zeit an der Lahn. Er erzählt vom Ulenspiegel,<br />

den TSF Heuchelheim und spricht sogar manisch. Irgendwie<br />

wird man das Gefühl nicht los, dass man einem Kumpel<br />

gegenübersitzt, der auf dem Sofa liegt. Ist es Ludo aus<br />

»Keinohrhasen«? Oder Henry aus »Kokowääh«?<br />

Oder <strong>Til</strong>? Keine Ahnung! Aber eins ist klar:<br />

<strong>Schweiger</strong> ist authentisch – vor, hinter und ganz<br />

ohne Kamera.<br />

10 streifzug 2/2011


Foto: Thomas Leidig<br />

2/2011 streifzug 11


RAMPENLICHT<br />

Herr <strong>Schweiger</strong>, wie gehts?<br />

TS: Ehrlich gesagt nicht so gut. Ich habe gerade<br />

noch eine Kopfschmerztablette genommen.<br />

Und ich bin ziemlich<br />

müde, denn wir sind sehr spät<br />

ins Bett. Wir haben die großartigen<br />

Reaktionen der Kinobetreiber<br />

von gestern ein<br />

bisschen gefeiert. Der erste<br />

Feldversuch, das Test-<br />

Screening mit 500 Leuten,<br />

die auf der Straße angesprochen<br />

und ausgesucht<br />

wurden und die den Film<br />

bewertet haben, war schon<br />

toll, aber die wisssen<br />

auch,<br />

dass sie etwas bewerten sollen. Kinobetreiber<br />

sind dagegen eher sehr kritisch, weil sie<br />

überlegen, ob sie mit dem Film Geld verdienen<br />

können oder nicht. Ja, und<br />

die waren gestern extrem euphorisch;<br />

und das haben wir gefeiert.<br />

Ich bin echt kaputt.<br />

Kann ich Ihnen mit einem<br />

Schoko-Bon weiterhelfen?<br />

TS: Schoko-Bons sind richtig<br />

geil. Die esse ich gern, aber<br />

danke. Nein. Die passen nicht in<br />

meinen Diätplan (lacht). Die sind<br />

brutal. Die kann ich mir gleich auf<br />

die Rippe schmieren. Aber sie sind<br />

meine liebste Schokolade.<br />

Aber woher wissen Sie<br />

das?<br />

Foto: Roba Presse<br />

Ach, das ist nur eine von vielen Geschichten,<br />

die in Gießen über Sie kursieren. Zugegeben,<br />

eine der harmlosen.<br />

TS: (lacht)<br />

Können Sie sich vorstellen, was man noch<br />

so über Sie erzählt?<br />

TS: Nee (lacht). Ach, Gießen. Eine der hässlichsten<br />

Städte überhaupt, weil im Krieg alles<br />

komplett plattgebombt wurde. Das fällt<br />

einem aber gar nicht auf, wenn man da lebt.<br />

Mir ist es lange nicht aufgefallen. Später<br />

auch nicht, weil ich direkt nach Köln gezogen<br />

bin. Und das ist genauso hässlich, nur<br />

größer. Allein das Elefantenklo. Überall Beton.<br />

Aber trotzdem hatten wir eine super<br />

Zeit in Gießen, meine Freunde und ich.<br />

Sie haben im Seltersweg gewohnt und im<br />

Ulenspiegel gearbeitet…<br />

TS: Ja. Im Ulenspiegel habe ich mit 17 Jahren<br />

gekellnert. Mein erster Job. Spätabends<br />

kamen immer die Schauspieler vom<br />

Stadttheater. Nicht alle, aber sehr viele<br />

haben herumgepoltert. Denen war so<br />

wichtig, dass jeder wusste, dass sie<br />

Schaupieler sind, wenn sie an der Bar saßen.<br />

Ich dachte immer, oh Gott, Schauspieler<br />

sind so verkrachte Existenzen. Ich<br />

hätte nie gedacht, dass ich auch mal einer<br />

werde. Ich wollte immer Lehrer werden.<br />

Später habe ich im Ulenspiegel dann meine<br />

Rollen einstudiert.<br />

»Meine zwei besten Freunde<br />

wohnen noch in Gießen«<br />

Sind Sie denn noch ab und zu in Gießen?<br />

TS: Nicht oft. Meine Eltern und meine zwei<br />

besten Freunde wohnen ja noch da, aber<br />

die kommen eher nach Berlin als ich nach<br />

Gießen. Wir sehen uns nicht oft, aber das ist<br />

ja das Geile an besten Freunden. Du musst<br />

dich nicht jeden Tag melden und fragen,<br />

sorry, dass ich mich gestern nicht gemeldet<br />

habe, bist du noch mein Freund? Ich bin mit<br />

den beiden super eng, und ich weiß, dass<br />

sie für mich da sind. Da ist auch mal einen<br />

Monat oder zwei Funkstille, und das ist<br />

überhaupt kein Problem.<br />

Aufgewachsen sind Sie ja in »Heuchelheim,<br />

das ist so ein Kaff bei Gießen«. Das haben<br />

Sie dem deutschen Kinopublikum in<br />

»Männerherzen« erzählt. Wie kam es dazu?<br />

TS: Das war nicht meine Idee, sondern die<br />

von Simon Verhoeven, der das Drehbuch<br />

geschrieben hat. Er wusste, dass ich aus<br />

Heuchelheim komme und suchte für den<br />

Film noch ein Dorf. Dass er es dann Heuchelheim<br />

genannt hat, fand ich natürlich<br />

super. Im zweiten Teil von »Männerherzen«<br />

12 streifzug 2/2011


RAMPENLICHT<br />

komme ich übrigens wieder nach Heuchelheim<br />

zurück und laufe an einem Ortsschild<br />

vorbei.<br />

Können Sie sich auch im realen Leben eine<br />

Rückkehr nach Gießen oder sogar nach<br />

Heuchelheim vorstellen?<br />

TS: Theoretisch ja. Aber dann nicht nach<br />

Gießen, sondern auf irgendeinen Bauernhof<br />

in der Nähe. Wichtig ist mir, dass ich sehr<br />

nah bei meinen Kindern bin. Wenn die sagen,<br />

wir wollen nach Heuchelheim, dann<br />

ziehe ich nach Heuchelheim.<br />

Mir ist gerade neulich wieder aufgefallen,<br />

dass es in Heuchelheim oder Gießen<br />

eigentlich keinen Menschen gibt, der<br />

früher nicht irgendetwas mit <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong><br />

zu tun gehabt hat. Fußball gespielt, Abi<br />

gemacht, was auch immer …<br />

TS: (lacht) Ja, so ist das. Aber ein Abi-Jahrgang<br />

ist ja auch recht groß, eine Fußball-<br />

Mannschaft hat elf Spieler und ein paar<br />

Ersatzleute. Was denken Sie, wie viele Leute<br />

es gibt, die behaupten, mich entdeckt zu<br />

haben. Hans W. Geißendörfer behauptet<br />

zum Beispiel, ich hätte mein Handwerk bei<br />

der »Lindenstraße« gelernt, dabei habe ich<br />

da nur gelernt, wie man es nicht macht.<br />

Aber die Rolle als Jo Zenker war<br />

Ihr Sprungbrett…<br />

TS: Die Rolle war super wichtig. Als ich den<br />

Job bekommen habe, war ich so glücklich<br />

wie nie wieder über eine andere Rolle. Das<br />

war mein erster Job nach der Schauspielschule.<br />

Auf der Schule hatte ich große Träume,<br />

doch wenn der Abschluss kommt,<br />

merkst du, dass der keine Garantie dafür ist,<br />

dass du einen Job bekommst. Es gibt viel<br />

mehr Schauspieler, die arbeitslos sind, als<br />

welche, die arbeiten können. Und dann<br />

kam die »Lindenstraße«. Vorher hätte ich<br />

gesagt: Ich zur »Lindenstraße«? Bist du bekloppt?<br />

Aber dann habe ich mich so gefreut,<br />

mehr als über den Castinggewinn bei »Manta<br />

Manta« und »Der bewegte Mann«, weil<br />

ich wusste, dass ich jetzt von der Schauspielerei<br />

leben kann. Zwar konnte ich keine großen<br />

Sprünge machen, weil es eine kleine<br />

Rolle war und die auch nicht gut bezahlen,<br />

aber ich konnte meine Miete zahlen und<br />

Essen kaufen. Ein unendlich geiles Gefühl.<br />

Müssen Sie heute eigentlich noch zu<br />

Castings gehen?<br />

TS: Ab und zu in den USA, aber ich versuche,<br />

das zu vermeiden, denn ich kann diese<br />

Prüfungssituation nicht ausstehen. In<br />

Deutschland muss ich keine Castings mehr<br />

machen. Schon seit »Der bewegte Mann«<br />

nicht mehr.<br />

Der Film war Ihr Durchbruch. Seitdem haben<br />

Sie auch in Gießen viele Fans. Bei dem<br />

vorhin beschriebenen Satz in »Männerherzen«<br />

kam es in und um Gießen in den<br />

Kinos regelmäßig zu Jubelstürmen…<br />

TS: Das freut mich sehr. Aber es ist doch logisch<br />

und dürfte bei »Juli« aus Gießen auch<br />

nicht anders sein. Wenn ein Fußballer aus<br />

Gießen mal Nationalspieler wird, würde ich<br />

mich auch total darüber freuen. Das ist doch<br />

normal.<br />

»Tschü lowi, tschü buijen,<br />

tschü rackelo«<br />

Sie stehen also zu Ihrer Heimat?<br />

TS: Klar. Ich sage immer und überall, dass<br />

ich aus Gießen komme. Ein paar Leute kennen<br />

es sogar (lacht). Nicht wenige haben in<br />

Gießen studiert. Auch Heuchelheim habe<br />

ich noch nie verschwiegen. Warum auch?<br />

Nur Köln. Das muss nicht mehr sein. Als ich<br />

1997 aus Köln weg bin, habe ich gesagt, in<br />

diese Stadt gehe ich nicht mehr zurück.<br />

Nie mehr?<br />

TS: Tschü (lacht).<br />

Sie sprechen sogar noch manisch?<br />

TS: Klar. Tschü lowi, tschü buijen, tschü rackelo<br />

(lacht). Ich habe es nie richtig gesprochen,<br />

aber wir kannten diverse Ausdrücke,<br />

<strong>Til</strong>man Valentin <strong>Schweiger</strong>…<br />

und die weiß ich heute noch. Wir hatten bei<br />

den TSF Heuchelheim in der Mannschaft<br />

einen Libero. Michael… den Nachnamen<br />

weiß ich nicht mehr. Aber sein Vater konnte<br />

lupenreines manisch. Der Einzige, den ich<br />

jemals getroffen habe. Ist das lange her…<br />

Lassen Sie uns über Ihren neuen Film reden.<br />

Eigentlich müssten Sie nach den tollen<br />

Reaktionen doch fast vor Stolz platzen?<br />

TS: Dazu bin ich gerade noch zu müde<br />

(lacht). Eigentlich bin ich auf alle meine Filme<br />

stolz, aber ich laufe nicht mit geschwellter<br />

Brust herum. Auch »Kokowääh« macht mich<br />

stolz wegen verschiedenen Sachen.<br />

Welche denn?<br />

TS: Besonders stolz bin ich auf meine Tochter<br />

Emma, weil sie die Hauptrolle so toll<br />

gespielt und alles toll gemacht hat. Ich bin<br />

auch stolz, weil es so eine Art von Film noch<br />

nicht gab. Das Thema Kuckuckskind wurde<br />

in Deutschland noch nicht behandelt, auch<br />

nicht in den USA. Dass wir uns dieses Thema<br />

zur Brust genommen haben, dass der<br />

Film funktioniert, dass er Menschen berührt<br />

und zum Lachen bringt, macht mich stolz.<br />

Und dass Sie mit diesem Film wieder eine<br />

Menge Geld verdienen werden…<br />

TS: Das ist der positive Nebeneffekt. Geld<br />

verlieren will ich natürlich nicht. Aber zu-<br />

…wurde am 19. Dezember 1963 in Freiburg geboren. Er wuchs in Heuchelheim auf und<br />

machte 1983 an der Herderschule Gießen Abitur. Sein erstes Geld verdiente er als Kellner<br />

im Ulenspiegel. Später studierte er Germanistik und wollte Lehrer werden, besuchte dann<br />

aber die Schauspielschule in Köln, sammelte erste Bühnenerfahrungen und übernahm<br />

1991 die Rolle des Jo Zenker in der Lindenstraße. Es folgten weitere TV-Rollen u.a. in Die<br />

Kommissarin. Manta Manta machte ihn beim Kinopublikum bekannt, Ebbies Bluff brachte<br />

ihm den Max-Ophüls-Preis. Mit dem Riesenerfolg Der bewegte Mann stieg <strong>Schweiger</strong><br />

zum Star auf. Es folgten (u.a): Männerpension, Das Superweib und Knockin’ on Heaven’s<br />

Door. Auch in Hollywood hat der Superstar Fuß gefasst: Nach seinem Einstand mit The<br />

Replacement Killers folgten u.a. Judas Kiss mit Emma Thompson und Driven mit Sylvester<br />

Stallone und Burt Reynolds, Lara Croft Tomb Raider, King Arthur, Far Cry und Quentin<br />

Tarantinos Inglourious Basterds. 2011 wird <strong>Schweiger</strong> neben Reese Witherspoon in der<br />

Action-Komödie This Means War sowie im Thriller The Courier mit Mickey Rourke zu<br />

sehen sein. In Deutschland verbuchte er unterdessen einen Riesenerfolg in Bully Herbigs<br />

(T)Raumschiff Surprise, der ihm einen weiteren Bambi und den deutschen Comedy Award<br />

einbrachte. Weitere Filme (u.a.): Wo ist Fred?, Phantomschmerz und Männerherzen. 2011<br />

folgt das Sequel von Männerherzen. 1998 inszenierte <strong>Schweiger</strong> sich selbst in Der Eisbär.<br />

Ein Hit war auch seine zweite Regiearbeit Barfuss, in der er die Hauptrolle übernahm. Dafür<br />

erhielt <strong>Schweiger</strong> einen weiteren Bambi. 2007 verbuchte er als Co-Autor, Regisseur<br />

und Hauptdarsteller einen gigantischen Erfolg mit Keinohrhasen, den über sechs Millionen<br />

Zuschauer gesehen haben und der ihm weitere Preise einbrachte. Nach 1 1 ⁄2 Ritter produzierte,<br />

inszenierte und spielte er 2009 den Nachfolger von Keinohrhasen mit dem Titel<br />

Zweiohrküken. Das Sequel konnte über vier Millionen Zuschauer verbuchen. Derzeit<br />

denkt <strong>Schweiger</strong> über eine weitere Fortsetzung nach. Am 3. Februar kommt sein neuer<br />

Film Kokowää in die Kinos. <strong>Schweiger</strong> lebt in Berlin. Seine vier Kinder und seine Frau<br />

Dana, von der er getrennt ist, wohnen in Hamburg.<br />

2/2011 streifzug 13


RAMPENLICHT<br />

nächst will ich, dass mein Film gefällt. Wenn<br />

er gefällt, gehen viele Leute rein, und ich<br />

verdiene Geld. Klar. Aber wenn ich einen<br />

Film selber mache, ist Geld nicht die erste<br />

Motivation. Ich bin zufrieden, wenn ein Film<br />

erfolgreich ist, nie wegen des Geldes.<br />

Wie fühlt es sich an, in Ihrem eigenen Film<br />

zu sitzen, wenn die Zuschauer so lachen?<br />

TS: Man weiß ja schon vorher, ob man<br />

einen guten oder einen weniger guten Film<br />

gemacht hat. Bei einer Komödie kann man<br />

die Reaktion an den Lachern messen. Beim<br />

Drama merkt man nur, dass die Leute unruhig<br />

werden und mit Popcorn rascheln. Das<br />

ist kein gutes Zeichen. Wenn Leute lachen,<br />

ist das eine sehr direkte Reaktion. Wenn ich<br />

im Kino sitze und 800 Leute lachen bei einer<br />

Szene, die ich geschrieben und inszeniert<br />

habe und die ich selber lustig finde… Dieses<br />

Gefühl ist nicht zu toppen.<br />

An welchen Stellen lachen Sie denn<br />

am lautesten?<br />

TS: Ich lache an ein paar Stellen, an denen<br />

andere nicht lachen. Es gibt eine Szene, in<br />

der ich mich bei dem vermeintlichen Vater<br />

entschuldige. Diese Szene finde ich sauwitzig,<br />

aber sie ist im Kino kein großer Lacher.<br />

Da gibt es andere. Zum Beispiel in der<br />

Zahnarztpraxis. Da wird eine Patientin mit<br />

einer Kieferklemme gezeigt. Da lachen sich<br />

alle schlapp. Ich finde das gar nicht so lustig.<br />

Aber diese Szene ist klasse, weil sie so gebrochen<br />

ist. Magdalena fragt: »Papa, wann<br />

kommst du nach Hause?« Das ist so emotional<br />

– und trotzdem muss man über diese<br />

Patientin im Hintergrund lachen.<br />

Stimmt, man weiß nicht, ob man lachen<br />

oder weinen soll…<br />

TS: Genau. Und solche Szenen mag ich total.<br />

Das ist eine besondere Kunst. Es gibt<br />

aber noch eine Szene, über die nur ich lache.<br />

Wenn Henry ins Taxi einsteigt, es eilig<br />

hat, der Taxifahrer aber keine Ahnung hat,<br />

wie er fahren muss. Echt. Das habe ich<br />

schon 100-mal in Großstädten erlebt. Heute<br />

weiß fast kein Taxifahrer mehr den Weg.<br />

Aber sie geben es einfach nicht zu.<br />

»Es ist ein Vorteil, mit der eigenen<br />

Tochter zu spielen«<br />

Das hatte ich neulich in Frankfurt. Nach<br />

einer Rundfahrt hat der Taxifahrer dann<br />

völlig ratlos einen Kumpel angerufen…<br />

TS: Das ist ja noch o.k.; wenn sie anrufen<br />

und fragen. Aber sie machen es ja nicht.<br />

Man spürt doch gleich, ob die wissen, wo<br />

ich hin will oder nicht. Dann sag ich, ruf<br />

doch die Zentrale an. Aber das machen die<br />

nicht, weil sie dann dumm dastehen. Das<br />

Navi können sie meist auch nicht bedienen.<br />

Und wenn ich frage, ob ich im Stadtplan<br />

gucken soll, sagen sie: Nee, nee, ich weiß<br />

schon. Ja, ja klar (lacht).<br />

Sie haben Emma angesprochen. Wie ist<br />

das, mit der eigenen Tochter zu drehen?<br />

Foto: Warner Bros<br />

TS: Emma war super professionell. Wenn sie<br />

Lust hatte, hing sie zwar die ganze Zeit an<br />

meinem Rockzipfel, aber sonst war es so<br />

wie mit anderen Schauspielern auch. Ich<br />

nehme zum Beispiel auch mal einen Schauspieler<br />

in den Arm, wenn er etwas toll gespielt<br />

hat.<br />

Ist es ein Vorteil, mit der eigenen Tochter<br />

zu spielen, weil beispielsweise emotionale<br />

Szenen einfach echt sind?<br />

TS: Ich glaube schon, dass es von Vorteil ist,<br />

denn die Nähe, die zwischen Henry und ihr<br />

entsteht, mussten wir nicht herstellen. Das<br />

Schlimmste für einen Schauspieler ist, wenn<br />

er spielen muss, dass er eine Frau liebt, die<br />

er in der Realität total kacke findet. Im Idealfall<br />

sollte das nicht passieren. Es ist immer<br />

besser, wenn man sich auch im richtigen<br />

Leben mag.<br />

Es gibt aber auch Probleme mit Kindern am<br />

Set. Die gesetzlichen Auflagen sind nicht<br />

ohne…<br />

TS: Wir haben die Probleme gelöst. Aber in<br />

der Tat: Auf der einen Seite sind diese Gesetze<br />

zum Schutz von Kindern natürlich gut,<br />

aber auf der anderen Seite vollkommen unrealistisch.<br />

Man muss einen riesen Aufwand<br />

betreiben, um sie einzuhalten. Die wurden<br />

von Leuten gemacht, die keine Ahnung vom<br />

Film haben. Eigentlich kann man so eine<br />

große Rolle nicht mit einem Kind besetzen.<br />

Was waren die Schwierigkeiten?<br />

TS: Es ist ein großer organisatorischer Aufwand.<br />

Emma durfte immer nur drei Stunden<br />

pro Tag am Set sein. Man kann also nicht<br />

chronologisch drehen, sondern muss zuerst<br />

alle Szenen, in denen sie von vorne oder im<br />

Halbprofil zu sehen ist, abdrehen, und sie<br />

dann bei den anderen Szenen mit Doubles<br />

ersetzen. Wir hatten vier Doubles. Außerdem<br />

dürfen Kinder auch nicht nachts drehen.<br />

Ursprünglich war eine Szene geplant, in<br />

der Emma nachts draußen auf mich wartet,<br />

aber das ging einfach nicht, und wir mussten<br />

das Buch umschreiben. Kinder dürfen nicht<br />

drehen, wenn es dunkel ist.<br />

Haben Sie keine Bedenken, dass Sie Emma<br />

mit acht Jahren so ins Rampenlicht stellen?<br />

TS: Nee, denn wir stellen sie nicht ins Rampenlicht.<br />

Sie macht keine Presse, gibt keine<br />

Interviews, sie wird noch nicht einmal über<br />

den roten Teppich gehen. Emma wird zwar<br />

bei der Premiere sein und auch auf die Bühne<br />

kommen, denn das will ich ihr nicht vorenthalten,<br />

aber ansonsten steht sie nicht im<br />

Rampenlicht. Natürlich ist die Aufmerksamkeit<br />

da, weil sie spielt. Aber sie wollte es unbedingt.<br />

Ich habe es mit ihr ausprobiert, und<br />

14 streifzug 2/2011


RAMPENLICHT<br />

sie hat es so toll gemacht. Ich wollte ihr das<br />

nicht verbieten. Und ich habe überhaupt<br />

keine Bedenken, denn sie hat diese Zeit so<br />

genossen. Ich habe die Zeit genossen. Es<br />

war sehr schön. Sie redet heute noch davon<br />

und kann es kaum abwarten, wieder zu drehen.<br />

Es war eine toll Zeit für sie.<br />

Es scheint, als hätten Sie seit »Keinohrhasen«<br />

eine Story gefunden, die die Deutschen<br />

im Kino gerne sehen. Man kann ja<br />

auch in »Kokowääh« einige Parallelen sehen.<br />

Mich hat auch die Wohnung an Ludos<br />

Loft erinnert …<br />

TS: Also, die Wohnung ist massiv anders.<br />

Die Wohnung in »Kokowääh« hat mit der in<br />

»Keinohrhasen« nichts gemeinsam. Das ist<br />

eigentlich ein wahnsinniges Chaos dort, alles<br />

nur gebrauchte Sachen. In »Keinohrhasen«<br />

hatte er dieses flashy Loft.<br />

»Habe den Anspruch, Bilder zu erschaffen,<br />

die man nicht immer sieht«<br />

Aber ein Loft ist es ja wieder …<br />

TS: Ja, aber das hat auch mit visuellen Aspekten<br />

zu tun. Ich hätte auch in einer Dreizimmerwohnung<br />

drehen können, aber da<br />

hat man a) keinen Platz, Bilder zu erzeugen<br />

und b) ist es visuell total langweilig. Ich habe<br />

den Anspruch – wenn ich einen Kinofilm<br />

mache –, dass ich Bilder erschaffe, die man<br />

nicht jeden Tag im Fernsehen für lau sieht.<br />

Ich habe mich schon als Kind immer geärgert,<br />

wenn ich einen Kinofilm angesehen habe,<br />

und der sah aus wie ein Fernsehfilm. Das<br />

gibt es oft. Gerade in Hollywood, gerade<br />

Komödien. Die sehen oft so aus, als hätte<br />

sie meine Mutter mit der Videokamera gedreht.<br />

Immer schön hell. Alles clean.<br />

DieStory – wie Sie sagen – habe ich aber<br />

nicht gefunden, denn es sind unterschiedliche<br />

Filme. Eigentlich fing es mit »Barfuss« an.<br />

Und jetzt schließt sich der Kreis, denn »Kokowääh«<br />

geht wieder eher in die Richtung<br />

von »Barfuss«. Ein bisschen ernster und noch<br />

emotionaler als »Keinohrhasen« und »Zweiohrküken«.<br />

Stimmt es eigentlich, dass Sie Kritiker nur<br />

handverlesen zu Ihren Premieren einladen?<br />

TS: Nicht handverlesen. Ich lade keine Feuilletonjournalisten<br />

mehr ein. Seit »Keinohrhasen«,<br />

weil ich festgestellt habe, dass die<br />

deutsche Hochkultur in Anführungsstrichen<br />

– FAZ, Tagesspiegel, Süddeutsche – alle<br />

meine Filme scheiße findet. Schon<br />

»Knockin’ on Heaven’s Door« haben die in<br />

die Tonne geschrieben. Warum soll ich denen<br />

meine Filme umsonst zeigen, nur damit<br />

die schon vor dem Filmstart schreiben<br />

können, dass das der letzte Scheiß ist? Die<br />

Eigentlich könnte sich <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong> in den<br />

nächsten Tagen bis zum deutschlandweiten<br />

Kinostart seines neuen Films »Kokowääh«<br />

am 3. Februar genüsslich zurücklehnen. Die<br />

ersten Reaktionen auf die Beziehungskomödie<br />

mit seiner Tochter Emma in der<br />

Hauptrolle waren überschwänglich. Der<br />

Drehbuchautor, Produzent, Regisseur und<br />

Schauspieler aus Gießen hat einmal mehr<br />

Großartiges geleistet und präsentiert einen<br />

unterhaltsamen, gefühlvollen und packenden<br />

Film, an dessen Ende<br />

man nicht weiß, ob man<br />

lieber Tochter, Vater oder<br />

Freundin sein möchte,<br />

wenn man es sich aussuchen<br />

könnte.<br />

Drehbuchautor Henry (<strong>Til</strong><br />

<strong>Schweiger</strong>) hangelt sich<br />

von einer glücklosen<br />

Liebschaft zur nächsten,<br />

und auch beruflich dümpelt<br />

sein Leben vor sich<br />

hin. Sein unsteter Lebenswandel<br />

und seine<br />

chaotische Arbeitsweise<br />

treiben seine Agentin an<br />

den Rand des Nervenzusammenbruchs.<br />

Umso<br />

mehr wird er von einem sensationellen Angebot<br />

überrascht: Er soll als Co-Autor an<br />

der Verfilmung eines Bestsellers mitarbeiten.<br />

Diesen Auftrag verdankt er der Autorin<br />

der Romanvorlage. Doch Katharina Meese<br />

(Jasmin Gerat) ist nicht nur Henrys Ex-<br />

Freundin, sondern auch seine große Liebe.<br />

Katharinas Kinderwunsch hatte damals zur<br />

Trennung geführt.<br />

Die Arbeit mit Katharina lenkt Henrys Leben<br />

in geregelte Bahnen – bis eines Tages<br />

die achtjährige Magdalena (Emma <strong>Schweiger</strong>)<br />

vor seiner Tür sitzt und erklärt, dass sie<br />

von nun an bei ihm wohnen soll. Henry<br />

weiß nicht, wie ihm geschieht. Eine Nachricht<br />

von Magdalenas Mutter Charlotte<br />

(Meret Becker) klärt auf, dass Magdalena<br />

Henrys Tochter sein soll. Henry ist wie vor<br />

den Kopf geschlagen. Ähnlich ergeht es<br />

Charlottes Ehemann Tristan (Samuel Finzi),<br />

der sich acht Jahre lang für den Vater des<br />

Mädchens gehalten hat.<br />

Von jetzt auf gleich Vater werden ist nicht<br />

einfach – erst recht nicht, wenn man<br />

nebenher das Buch seines Lebens schreiben<br />

und die große Liebe zurückgewinnen<br />

muss. Doch Henry findet Gefallen an seiner<br />

Vaterrolle und entschließt sich, Magdalena<br />

zu sagen, wer ihr leiblicher Vater ist. Dennoch<br />

droht Henry das Mädchen an Charlotte<br />

und Tristan zu verlieren. Zudem erfährt<br />

Katharina, dass die Kleine nicht die<br />

Tochter eines Nachbarn ist und kommt hinter<br />

Henrys Schwindel, der nun um Zeit mit<br />

seiner Tochter, aber auch um Katharina<br />

kämpfen muss.<br />

<strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong> ist es nach<br />

»Keinohrhasen« und<br />

»Zweiohrküken« wieder<br />

gelungen, eine romantische<br />

Komödie zu entwerfen,<br />

bei der die Zuschauer<br />

nicht wissen werden, ob<br />

sie weinen oder lachen<br />

sollen. Er versteht es meisterhaft,<br />

gebrochene Szenen<br />

zu kreieren, und die<br />

Beobachter dabei immer<br />

wieder mit ins Boot zu<br />

holen, indem er sie an ihr<br />

eigenes Leben erinnert.<br />

Ein Erfolgsgarant für diesen<br />

Film dürfte <strong>Schweiger</strong>s<br />

süße Tochter Emma sein, die mit ihrem<br />

leichten Spiel beeindruckt und mit ihrer<br />

Rolle als Kuckuckskind Magdalena zum<br />

Publikumsliebling avancieren wird – versprochen!<br />

Auch Jasmin Gerat, die eine<br />

Kurzhaarfrisur verpasst bekommen hat, ist<br />

glänzend ausgesucht. Sie spielt den Part<br />

der Katharina authentisch. »Jasmin hat sich<br />

die Rolle erarbeitet«, sagt <strong>Schweiger</strong>, der<br />

viel Wert auf Harmonie im Cast legt.<br />

Neben dem spannenden Thema Kuckuckskind,<br />

der rührenden Geschichte, der starken<br />

Besetzung und dem einzigartigen Humor<br />

zeigt <strong>Schweiger</strong> auch in »Kokowääh«<br />

wieder wunderbare Bilder. Der Superstar<br />

findet in seiner Wahlheimat Berlin immer<br />

wieder Orte, die vor ihm noch niemand als<br />

Kulisse entdeckt hat. Ob Tristans Villa, Henrys<br />

Loft, Bars und Restaurants oder ein Park<br />

an der Spree. <strong>Schweiger</strong> holt aus Berlin<br />

noch mehr heraus, als diese Stadt ohnehin<br />

zu bieten hat. Auch darin ist der <strong>Gießener</strong><br />

ein Meister – nicht nur im Schaffen von<br />

Beziehungskomödien.<br />

mac<br />

2/2011 streifzug 15


RAMPENLICHT<br />

haben dann ein bisschen rebelliert und gesagt,<br />

dass sei ein Angriff auf die Pressefreiheit.<br />

So ein Bullshit. Das ist überhaupt kein<br />

Angriff auf die Pressefreiheit.Es gibt kein<br />

Gesetz, das vorsieht, dass ich meine Filme<br />

für lau zeigen muss. Die können den Film<br />

besprechen, die können den auch schlecht<br />

besprechen, aber sie müssen ins Kino gehen<br />

und dafür bezahlen. Davon habe ich<br />

dann wenigstens etwas.<br />

Apropos Kritiker. Heute beim Frühstück:<br />

Ein Pärchen, das den Film gestern gesehen<br />

hat. Sie war von »Kokowääh« begeistert, er<br />

sagte, schon wieder so ein »Keinohrhase«.<br />

TS: Ich weiß aus Screenings, in denen nach<br />

Alter, Geschlecht, Bildungsgrad und so aufgeschlüsselt<br />

wird, dass meine Filme bei Frauen<br />

besser ankommen. Aber es ist nicht so<br />

wie bei »Sex and the City«. Den finden ausschließlich<br />

Frauen gut. Alle Männer sagen:<br />

no. Ich weiß natürlich, dass es Männer gibt,<br />

die meinen Film scheiße finden. Es gibt auch<br />

Frauen, die ihn scheiße finden, aber wenn,<br />

sind es eher Männer. Vier Millionen Zuschauer<br />

wie bei »Zweiohrküken« machst du<br />

aber nicht nur mit Frauen. Es gibt auch Männer,<br />

die das ganz toll finden.<br />

Apropos »Zweiohrküken«. Geht es eigentlich<br />

mit Ludo und Co. weiter?<br />

TS: Wir planen einen dritten Teil. Ich weiß<br />

aber nicht, ob es uns gelingt. Wenn wir ein<br />

Drehbuch haben, das gut genug ist, machen<br />

wir den Film. Wenn nicht, dann nicht. Wir<br />

arbeiten am Buch, aber sind noch nicht so<br />

weit, dass wir sagen, wir drehen im Sommer.<br />

Ich denke, das wird eher nächstes Jahr. Aber<br />

wenn es nicht gelingt, ist das auch kein<br />

Scheitern. Man sieht ja, wie wenig Filme im<br />

Kino funktionieren. Im letzten Jahr gerade<br />

mal zwei. »Friendship« mit 1,5 Millionen und<br />

»Vincent will meer« mit 900000. Das waren<br />

die größten Erfolge des deutschen Kinos.<br />

»Kaffee, Zigarette und bababababab.<br />

Da kam der Flow«<br />

Dann kann man die 6 Millionen von »Keinohrhasen«<br />

nicht hoch genug einschätzen…<br />

TS: Ja. »Zweiohrküken« auch nicht. Damit<br />

hatten wir 4,3 Millionen. Und dann gibt es<br />

immer noch so überhöhte Regisseure, die<br />

sagen, meine Zuschauer zählen doppelt,<br />

weil ich anspruchsvolles Kino mache. Es ist<br />

mir eine Freude, so etwas szenisch zu verarbeiten.<br />

Darüber mache ich mich gerne lustig.<br />

Im Presseheft zum Film heißt es, Sie hätten<br />

dem Drehbuch letztlich den »<strong>Schweiger</strong>-<br />

Touch« verliehen…<br />

TS: »<strong>Schweiger</strong>-Touch«. Das Wort finde ich<br />

doof. Aber klar, die Filme, die ich mache, haben<br />

schon eine eigene Handschrift und sind<br />

zu erkennen. Das finde ich auch ganz gut.<br />

Der »<strong>Schweiger</strong>-Touch« ist, dass ich keine<br />

Angst habe vor Emotionen, dass man bei<br />

meinen Filmen lachen und weinen kann.<br />

Foto: Warner Bros<br />

Das ist eine riesen Kunst. Das ist sauschwer.<br />

Eine gute Komödie zu schreiben, ist viel<br />

schwerer als ein Drama. Leute zum Lachen<br />

zu bringen, ist das Schwierigste, was es gibt.<br />

Sie haben das Drehbuch nach dem 4:1 der<br />

DFB-Mannschaft bei der Fußball-WM in<br />

Südafrika über England fertiggeschrieben.<br />

Hat Sie der Sieg inspiriert?<br />

TS: Das Spiel war klasse, aber kreativ stimuliert<br />

hat es mich nicht. Ich bin in der Nacht<br />

aus den USAgekommen und konnte nicht<br />

schlafen. Ich bin um 3 Uhr aufgestanden und<br />

habe mich in den Garten eines Hotels gesetzt,<br />

eine Kanne Kaffee bestellt und über<br />

zehn Stunden durchgeschrieben. Bis nachmittags.<br />

An einem Stück. Kaffee, Zigarette<br />

und bababababab (<strong>Schweiger</strong> haut virtuell in<br />

die Tasten). Da kam der Flow. Den kennt jeder,<br />

der schreibt. Es gibt ja auch die berühmte<br />

Schreibblockade. Du sitzt da, und dir fällt<br />

nichts ein. Das ist so frustrierend. Und dann<br />

gibt es den Moment, da fließt alles aus dir<br />

raus. Ich wusste in dieser Nacht: Ich weiß<br />

jetzt, wie es geht. Bababababab. Dann mache<br />

ich den Laptop zu und weiß, das ist es<br />

jetzt. Man fühlt sich super, wenn man weiß,<br />

dass man etwas Gutes gemacht hat. Mit dem<br />

Spiel hatte das aber nichts zu tun.<br />

Ihnen wird ein Hang zum Perfektionismus<br />

nachgesagt. Ist das Teil Ihres Erfolgsrezepts?<br />

TS: Es gibt kein Erfolgsrezept. Wenn es das<br />

gäbe, hätte jeder Erfolg und es gäbe nur<br />

noch erfolgreiche Filme. Ich werde immer<br />

gefragt, was ist dein Erfolgsgeheimnis? Woher<br />

weißt du, was die Leute sehen wollen? Ich<br />

weiß nicht, was die Leute sehen wollen. Ich<br />

weiß, was ich sehen will und hoffe, dass die<br />

Zuschauer das mit mir teilen. Wenn dann<br />

einer sagt – wie bei Ihrem Frühstück – das ist<br />

schon wieder so ein »Keinohrhasen«-Film,<br />

kann ich mich total drüber aufregen, denn es<br />

ist ein ganz anderer Film. Aber, weil ihn derselbe<br />

Mann gemacht hat, hat er natürlich<br />

ähnliche Elemente, er ist zärtlich, liebevoll,<br />

und er hat ein positives Ende. Das sind<br />

Sachen, die mir wichtig sind. Aber das ist<br />

kein Rezept. Ich sage nicht, ich nehme ein<br />

bisschen Liebe, ein bisschen Zuneigung und<br />

noch einen Lacher und so mache ich einen<br />

geilen Film. Wenn es so einfach wäre, gäbe<br />

es nur noch geile Filme. Aber Perfektionismus?<br />

Nee. Du kannst auch was ganz perfektionistisch<br />

scheiße machen. Aber ich bin<br />

perfektionistisch in der Hinsicht, dass ich<br />

mich hinter das klemme, was ich mache. Ich<br />

will alles so gut wie möglich machen. Andere<br />

machen ihre Filme auch so gut wie möglich,<br />

und die sind auch noch echt gut, aber<br />

trotzdem geht keiner rein. Da frage ich mich,<br />

warum guckt sich das keiner an?<br />

16 streifzug 2/2011


RAMPENLICHT<br />

Ich glaube, dass sich viele Menschen in Ihren Filmen wiederfinden.<br />

Ist das der Schlüssel?<br />

TS: Das ist sicherlich ein Grund. Das habe ich auch schon öfter gehört:<br />

Deine Filme sind so als wäre ich dabei. Das finde ich geil. Als ich<br />

16 Jahre alt war und wusste, dass ich mal in der Branche arbeiten will,<br />

habe ich mein ganzes Geld ins Kino getragen. Ich war totaler Kinofan.<br />

Es gab damals so ein paar Filme, da habe ich gedacht, ej, das ist ja wie<br />

bei meinen Jungs. Als wäre ich dabei. Mit 20 habe ich »The Pope of<br />

Greenwich Village« gesehen mit Mickey Rourke. Die stehen den ganzen<br />

Tag in New York rum und reden über Mozzarella und so ’n Zeug.<br />

Das war so geil. So natürlich. Das ist sicherlich einer der Gründe für<br />

den Erfolg. Es muss authentisch sein.<br />

www.DIVIICE.de<br />

Bereiten Sie sich auf Ihre Rollen vor oder sind Sie so?<br />

TS: Ich bereite mich nicht so vor wie Robert de Niro, der angeblich<br />

drei Wochen als Taxifahrer durch New York gefahren ist. Das brauche<br />

ich nicht, denn es steckt viel von mir in meinen Rollen. Ich lerne auch<br />

Text nur nach Sinn, damit ich mir Spontanität bewahre. Aber ich überlege<br />

schon, wie ich reagieren würde, wenn plötzlich ein Kind vor meiner<br />

Tür sitzt.<br />

Sie spielen in »Kokowääh« einen coolen Vater. Sind Sie mit Ihren<br />

eigenen Kindern auch so locker?<br />

TS: Ich bin mit meinen Kindern immer locker gewesen und habe sie<br />

immer ernst genommen. Nie von oben herab. Ich habe immer normal<br />

mit ihnen geredet und bin auch nicht der strengste Vater, obwohl man<br />

auch mal streng sein muss. Da muss ich mir aber echt Mühe geben.<br />

Das schiebe ich gerne der Mutter zu (lacht).<br />

Was macht denn einen guten Vater aus?<br />

TS: Er muss seinen Kindern viel Liebe und Vertrauen schenken, so dass<br />

sie selbstbewusst durch die Welt gehen können und das Herz am<br />

rechten Fleck haben.<br />

Sie leben von Ihrer Frau und den vier Kindern getrennt. Haben Sie<br />

Angst, dass – wie im Film – plötzlich ein zweiter Vater auftaucht?<br />

TS: Nee. Es wird keinen zweiten Vater geben. Ich bin der Vater. Wenn<br />

ein neuer Mann auftaucht, würde ich mich freuen – in der Hoffnung,<br />

dass er kein Arschloch ist. Aber die Mutter würde sich nie mit einem<br />

Arschloch zusammentun.<br />

Sängerin Duffy hat einmal gesagt, dass der Ruhm sie sehr einsam<br />

gemacht hat. Können Sie das bestätigen?<br />

TS: Nein. Ich bin nicht einsam. Ich habe vier Kinder, die ich über alles<br />

liebe, ich habe eine Freundin und Freunde. Das heißt aber nicht, dass<br />

ich mich nicht manchmal einsam fühle. Gerade, wenn ich irgendwo<br />

auf der Welt nachts allein im Hotelzimmer liege. Da fühle ich mich<br />

schon manchmal einsam. Aber dass ich durch den Ruhm einsam geworden<br />

wäre, nein. Da muss ich sagen: Arme Duffy.<br />

Würden Sie mir empfehlen, mit <strong>Til</strong> <strong>Schweiger</strong> zu tauschen?<br />

TS: Es kommt darauf an, was Sie wollen. Ich würde es nicht per se<br />

empfehlen, aber sicher auch nicht ausschließen. Wenn Sie in angesagte<br />

Locations gehen wollen, tauschen Sie mit mir (lacht). Im Ernst: Ich<br />

habe einen super Beruf, der mir Spaß macht und der mich erfüllt. Es<br />

ist ein geiles Gefühl, wenn ich im Kino sitze, und die Leute lachen bei<br />

meinen Filmen. Dann ist die Mission erfüllt. Aber es hat auch Schattenseiten.<br />

Wenn ich noch einmal anfangen könnte, würde ich direkt<br />

hinter die Kamera gehen und nicht mehr spielen. Ein berühmter Regisseur<br />

ist nicht so in der Schusslinie. Schauspieler sein macht zwar Spaß,<br />

aber es ist verknüpft mit einem großen Verlust von Privatsphäre.<br />

Marc Schäfer<br />

M o v i e - F a n s :<br />

»WG-wohnen<br />

im Dach-Café?<br />

Spannender als Kino«<br />

In Gießen zuhause.<br />

Mehr Infos unter: www.wohnen-im-dachcafe.de<br />

2/2011 streifzug 17


STADTGESPRÄCH<br />

Unfall am Schlagloch<br />

Das Tauwetter hat zum Vorschein gebracht, dass kaum eine Straße in Gießen unversehrt<br />

geblieben ist. Überall klaffen Löcher im Asphalt, die ausgebessert werden müssen. Baufirmen<br />

reißen sich um Aufträge, das lukrative Geschäft mit den Schlaglöchern boomt und weckt<br />

Begehrlichkeiten. Doch auf den Baustellen der Stadt kommt es immer wieder zu rätselhaften<br />

Unfällen, die die Ausbesserungsarbeiten aufhalten. Polizei und Baudezernent sind machtlos…<br />

Hej,<br />

was habt ihr da verloren?<br />

Macht, dass ihr<br />

Land gewinnt!<br />

DIE BAUARBEITER HABEN IHRE ARBEIT AN EINEM DER SCHLAGLÖCHER AUFGENOMMEN, ALS VORARBEITER RALF S. VER-<br />

DÄCHTIGES BEMERKT. WENIGE MINUTEN SPÄTER BIETET SICH EIN SELTSAMES BILD. DIE DREI BAUARBEITER SIND AUF<br />

DEM GLATTEIS AUSGERUTSCHT UND LIEGEN VERLETZT AUF DER BAUSTELLE. SABOTAGE, RUFT S. MIT LETZTER KRAFT.<br />

Wo<br />

waren Sie denn überhaupt<br />

zur Tatzeit? Haben<br />

Sie ein Alibi?<br />

Ja.<br />

Wir standen im Stau,<br />

weil die Philosophenstraße ja<br />

immer noch gesperrt ist. Das<br />

hat uns aber wohl das Leben<br />

gerettet.<br />

Das gibt es<br />

doch nicht, irgendeine<br />

Spur muss es<br />

doch geben.<br />

DIE UNTERSUCHUNG DES TATORTS BRINGT KEINERLEI ERKENNTNISSE ANS TAGESLICHT. DIE KOLLEGEN DER AUSGE-<br />

RUTSCHTEN BAUARBEITER SIND ALLE ERST NACH DEM SABOTAGEAKT EINGETROFFEN. ZEUGEN GIBT ES KEINE. ES FINDEN<br />

SICH KEINE SPUREN, OBWOHL DIE POLIZEI SOGAR BOOTE EINSETZT UND DIE SCHLAGLÖCHER UNTER DIE LUPE NIMMT.<br />

18 streifzug 2/2011


STADTGESPRÄCH<br />

DIE BAUTRUPPS SIND ABGEZOGEN.<br />

FRÜHESTE RÜCKKEHR NACH DER<br />

FROSTPERIODE …<br />

BIS HEUTE SIND DIE ERMITTLER IN DIESEM RÄTSELHAFTEN FALL NICHT WEITERGEKOMMEN. GEMEINSAM MIT DEM GIES-<br />

SENER BAUDEZERNENTEN, DER AUCH KEINEN RAT WEISS, STOPPEN SIE DIE AUSBESSERUNGSARBEITEN IM GESAMTEN<br />

STADTGEBIET, WO ES IMMER WIEDER ZU ÄHNLICHEN ZWISCHENFÄLLEN GEKOMMEN WAR. ÜBERALL TAUCHEN DERWEIL<br />

AUF MYSTERIÖSE WEISE IMMER NEUE UND GRÖSSERE SCHLAGLÖCHER AUF, DIE NICHT NUR DEN VERKEHR BEHINDERN.<br />

MITTLERWEILE SIND GANZE STRASSEN GESPERRT. DIE STADT WIRD NICHT MEHR HERR ÜBER DIE »OFFENEN WUNDEN«,<br />

DIE SICH MITTLERWEILE IN DER GANZEN STADT AUSBREITEN. DER BAUDEZERNENT HOFFT AUF DEN FRÜHLING. IMMERHIN<br />

HAT DIE POLIZEI NUN EINE SPUR UND SO SICKERTE AUS ERMITTLERKREISEN DURCH: DER WINTER WAR´S. (FOTOS: SCHEPP)<br />

MEIN GIESSEN<br />

Närrische<br />

Zeiten<br />

Sandra und Sascha Reitz<br />

Sie sind das neue Paar am <strong>Gießener</strong> Prinzenhimmel<br />

– und haben die besten Voraussetzungen,<br />

die Narrenkappe auch mit<br />

Würde zu tragen. Schließlich haben sich<br />

Sandra und Sascha Reitz, wie das Prinzenpaar<br />

im bürgerlichen Leben heißt, an<br />

einem Rosenmontag kennen- und lieben<br />

gelernt, zudem kam ihr Sohn 2007 an<br />

einem Rosenmontag zur Welt. Und so<br />

konnten die Großen-Lindener auch nicht<br />

Nein sagen, als sie auf der Mockswiese<br />

angesprochen wurden – und kurzerhand<br />

zum neuen GFV-Prinzenpaar erwählt<br />

wurden. Nun<br />

erfahren sie den<br />

organisierten<br />

Karneval gleich<br />

aus einer ganz<br />

besonderen<br />

Perspektive –<br />

und freuen sich<br />

schon, es mit<br />

den Narren<br />

Fotos: Schepp<br />

richtig krachen<br />

zu lassen. nob<br />

1 Knossos in der Pulvermühle<br />

Das Restaurant bietet besondere<br />

Gaumenfreuden und lädt<br />

uns besonders im Sommer dazu<br />

ein, auf der Terrasse direkt<br />

an der Lahn zu sitzen und die<br />

Hektik des Alltags zu vergessen.<br />

Eines der besten Häuser<br />

in der Stadt.<br />

Rodheimer Str. 11, Tel. 0641/63827<br />

lachthofstr.<br />

Lahn<br />

Gabelsberger<br />

Straße<br />

raße<br />

adtwerke<br />

Oberes<br />

Wehr<br />

Rodheimer Str.<br />

Lahnstr.<br />

Friedrichstr.<br />

Hi<br />

Südhang<br />

Flutgraben<br />

Hammstr.<br />

nt<br />

Bahnhofstraße<br />

Liebigstraße<br />

Zu den<br />

Mühlen<br />

Westanlage<br />

er<br />

Balserischer<br />

Stift<br />

Westanlage<br />

Westanlage<br />

d.<br />

Alicenstraße<br />

Bootshauss<br />

Frankfurter Str.<br />

Mühlstr.<br />

Schanzenstr.<br />

Bahnhofstraße<br />

Wilhelmstraße<br />

Nordanlage<br />

Neustadt<br />

Selterstor<br />

(Elefantenklo)<br />

hohl<br />

Lein-G.<br />

BfA<br />

Wieseck<br />

Pfarrgarten<br />

Alicenstraße<br />

Liebigstraße<br />

Katharinengasse<br />

Seltersweg<br />

dwigstraße<br />

Goethestr.<br />

Johanneskirche<br />

(ev.)<br />

Bleichstraße<br />

straße<br />

Kirchenplatz<br />

Mark<br />

Kap an<br />

2 Dach-Café<br />

In diesem neuen Lokal verwöhnen wir gerne<br />

Gaumen und Augen. Wir genießen es<br />

sehr, den Trubel in den Straßen aus diesem<br />

Blickwinkel zu beobachten. Man hat einfach<br />

einen herrlichen Blick auf Gießen.<br />

Ludwigsplatz 11, Tel. 0641/686910 00<br />

3 Die Innenstadt<br />

Das pochende Herz. Wo sonst findet<br />

man in Mittelhessen eine funktionierende<br />

Innenstadt, in der man immer<br />

wieder Freunden über den Weg läuft.<br />

Und es gibt hier die besten Crêpes der<br />

Welt.<br />

1<br />

Reichensand<br />

str.<br />

Johan-<br />

nette-<br />

Löwen-<br />

gasse<br />

Wetzste<br />

3<br />

l<br />

instr.<br />

Marktplatz<br />

tstr.<br />

sg.<br />

Mäausburg<br />

Riegelpfad<br />

Südanlage<br />

Aste<br />

Lindenplatz<br />

Schulstr.<br />

IHK<br />

Lonystraße<br />

Ludwigstraße<br />

Löberstraße<br />

Bruchstraße<br />

Gn<br />

St.-Josephs-<br />

Krankenhs.<br />

Bonifatiuskirche<br />

(kath.)<br />

Oswaldsgarten<br />

Versorgungsamt<br />

Reg.-<br />

Präsidium<br />

Landgraf-<br />

Phillipp-Platz<br />

Walltorstr<br />

Brandplatz<br />

Neuenweg<br />

Johannesstr.<br />

Am<br />

Brennofen<br />

Sonnen-<br />

Neuen Bäue<br />

au<br />

Berliner<br />

Platz<br />

Rathaus<br />

Kongresshalle<br />

allee<br />

Stein-<br />

Plockstraße<br />

Bonifatiusweg<br />

Lessingstr.<br />

t<br />

Sencken<br />

h<br />

Diezstr.<br />

stra<br />

straße<br />

Stephan- straße<br />

ß<br />

He<br />

e<br />

e<br />

ns<br />

Ostanlage<br />

bergstraße<br />

4<br />

2<br />

l-<br />

str.<br />

behörden<br />

Standesamt/<br />

Ortsgericht<br />

Ostanlage<br />

Bismarckstr.<br />

Gutfleisch<br />

Am alten<br />

Gaswerk<br />

Gartenstraße<br />

Keplerstr.<br />

Hinter der<br />

Ostanlage<br />

Ringallee<br />

Wiesenstr.<br />

Moltkestraße<br />

Roonstraße<br />

Großer<br />

Steinweg<br />

Gutenbergstr.<br />

Hein-Heck- roth-Str.<br />

H<br />

Nahrungsberg<br />

An Steins<br />

Garten<br />

Wieseck<br />

Wolfstraße<br />

straß<br />

Eichgärten-<br />

Grünberger Straße<br />

Hessenstr.<br />

Eichgärten<br />

Am alten Friedhof<br />

Licher Str<br />

Alter F<br />

Südhan<br />

Alfred-Bock-Straße<br />

Uni–Hauptgebäude<br />

Platz d. Dt.<br />

Einheit Fachhochschule<br />

Bismarck-<br />

Goethestraße<br />

Ludwigsplatz<br />

Akad. Auslandsamt<br />

Pestalozzi-<br />

Am<br />

Altenfeld<br />

4 Ihring’s<br />

Wir haben das Ex-Miljö wieder für<br />

uns entdeckt. Ein Stockwerk tiefer<br />

zwar, aber mit Wirt Klaus und<br />

Koch Lars herzlicher und besser<br />

als je zuvor. Die geschmackvolle<br />

Einrichtung, das gute Essen und<br />

die tolle Atmosphäre geben die<br />

Garantie für große Fröhlichkeit.<br />

Ludwigstraße 10, Tel. 0641/97269519<br />

2/2011 streifzug 19


Foto: ras<br />

Nachwuchssorgen?<br />

Von wegen …<br />

Narrhalla-Marsch und Schunkel-Marathon: Der Februar läutet die tollen Tage ein. Alle Jahre<br />

wieder. Doch von Nachwuchssorgen in der Bütt keine Spur. Wenn in der »närrischen Gesellschaft«<br />

die Alten so langsam von der Bühne abtreten, ist eben der Nachwuchs gefragt. Und<br />

der lässt sich nicht lumpen. Beispiel gefällig? Gerne. Die »Mollynchen« aus Watzenborn-<br />

Steinberg geben so richtig Gas – und das nicht nur in der fünften Jahreszeit…<br />

Eine Mischung aus technoähnlichen Klängen<br />

der 90er, gediegener Musik, die auch<br />

beim Wiener Opernball gespielt werden<br />

könnte, und Akkordeon-Tönen mit einem<br />

Hauch russischer Folklore strömt aus dem<br />

CD-Spieler. Dieses akustische Wechselspiel<br />

ist ungewohnt für die Ohren. Die Bewegungen<br />

der jungen Tänzerinnen, die in der<br />

Volkshalle dazu auf die Bühne gekommen<br />

sind, lassen den Zuschauer mit den Ohren<br />

schlackern. Die »Mollynchen« geben alles.<br />

Sie tanzen, machen Spagat, strecken die Arme<br />

in die Luft, gehen wieder in die Hocke,<br />

hüpfen und drehen sich – und das alles synchron<br />

und nach striktem System.<br />

Dreimal pro Woche treffen sich die Tänzerinnen<br />

zum Training. Nur im April – nach<br />

der Faschingssaison – ist eine Pause angesagt.<br />

Das Training kann schon mal über drei<br />

Stunden dauern, Muskelkater ist in der<br />

Hochphase ein ständiger Begleiter. Die roten<br />

Gesichter der jungen Tänzerinnen belegen<br />

die große Anstrengung, der sie sich aussetzen.<br />

Derzeit sind die Gruppenmitglieder zwischen<br />

15 und 27 Jahre alt und Teil einer großen<br />

Karnevalsfamilie in Watzenborn-Steinberg.<br />

Die »Mollys 96«, die einst Auftritte in<br />

den USA und im HR-Fernsehen hatten, beendeten<br />

mit der Kampagne 2010 ihre Bühnenkarriere,<br />

doch längst setzt der Nachwuchs<br />

eigene Akzente. Wer schon früh mit<br />

dem karnevalistischen Tanz beginnen<br />

möchte, braucht nur seinen dritten Geburtstag<br />

abzuwarten, dann kann es losgehen in<br />

der »Purzelgarde«. In der »Turniergarde« sind<br />

die Sechs- bis Zehnjährigen aktiv, die Junioren<br />

sind zwischen elf und 14 Jahre alt. In jeder<br />

Altersklasse gibt es den Gardetanz und<br />

den Schautanz. »Wir betreiben den Sport<br />

als Leistungssport, aber wir freuen uns auch<br />

sehr auf Karneval«, erklärt Annika Rinn – in<br />

einer Ballsportart würde man sie Spielertrainerin<br />

nennen – die eigenen Ansprüche, um<br />

gleich hinterherzuschieben: »Wir wollen<br />

nicht als die Hupfdolen gelten, die an Fasching<br />

auf die Bühne gehen und sich lächerlich<br />

machen.«<br />

Kein Wunder, zählen die »Mollynchen«<br />

doch zu den 30 Top-Teams in Deutschland,<br />

haben sich in Hannover fürs Halbfinale der<br />

Deutschen Meisterschaft qualifiziert und<br />

holten den Hessenmeistertitel im Schautanz.<br />

Die »Tanz-Stars« aus Watzenborn-<br />

Steinberg gehören dem Bund Deutscher<br />

Karneval (BDK) an und bestreiten dort auch<br />

die Turniere.<br />

20 streifzug 2/2011


BLICK IN DIE REGION<br />

Um auf diesem Niveau mithalten zu können,<br />

bedarf es einer ordentlichen Portion<br />

Disziplin, und es geht um Kraft und Kondition.<br />

Schon die kleinen Mädchen, denen<br />

die »Mollynchen«-Karriere noch bevorsteht,<br />

trainieren fleißig.<br />

Einen Spagat zwischen dem Leistungsgedanken,<br />

der im ganzen Jahr Begleiter ist, und<br />

dem Auftritt vor heimischem Publikum in<br />

Pohlheim an Fasching scheint es aber nicht<br />

zu geben. Ein Höhepunkt sei der »Mollynchen«-Beitrag<br />

zum Watzenborn-Steinberger<br />

Karneval, sagt Annika Rinn, denn alles sei so<br />

ungezwungen, ganz ohne Noten. »Und die<br />

Menschen jubeln schon beim ersten Spagat«,<br />

sagt sie. Das wäre bei einem Turnier<br />

undenkbar. Dort herrscht während der Aufführung<br />

strenge »Schweigepflicht«.<br />

Umgekehrt findet es auch Jörg Buß, Vorsitzender<br />

des »Mollys«-Gesamtvereins, klasse,<br />

dass bei den Tänzerinnen aus dem Faschings-Act<br />

ein Ganzjahresprogramm geworden<br />

ist. »Viele Gruppen kommen nicht aus<br />

dem Fasching, aber wir hängen eng am Kar-<br />

neval«, erzählt die Trainerin. Wichtig ist ihr<br />

auch, dass man bei dem Pohlheimer Verein<br />

»durchwächst«, dass die Aktiven unterschiedlichen<br />

Alters zusammenhalten, dass der Satz<br />

»Ich möchte einmal ein ›Mollynchen‹ sein«<br />

nicht bloß eine Floskel ist. Die heute 24-jährige<br />

Annika Rinn hat mit sechs Jahren angefangen.<br />

Die Großen kümmern sich um die<br />

Kleinen und bekommen Unterstützung von<br />

den noch Größeren. Etwa beim Nähen der<br />

Kostüme; auch ein Schminkteam ist bei den<br />

Auftritten dabei. »Es läuft ganz viel Hand in<br />

Hand«, freut sich die »Mollynchen«-Chefin.<br />

Bei allem Fleiß sind dann auch die Belohnungen<br />

verdient: bei den Turnieren, beim Auftritt<br />

mit Jürgen Drews auf der Mockswiese<br />

2010 – und auch im Fernsehen. »Es ist ein<br />

Ausgleich zur Schule, es macht Spaß, und<br />

hier habe ich meinen Freundeskreis. Das<br />

Gruppenfeeling ist super«, sagt die 18-jährige<br />

Patricia Kartak aus Holzheim begeistert. Und<br />

beim Fasching? »Da kann man mal die Sau<br />

rauslasssen und zeigen, dass man Spaß am<br />

Tanzen hat«, erklärt sie. Joana Then (18) aus<br />

Watzenborn-Steinberg pflichtet ihr bei: »Ich<br />

freu mich drauf. Da ist immer Party.« Bleibt<br />

noch eine Antwort der Trainerin auf eine<br />

wichtige Frage: »Ja, Jungs würden wir auch<br />

nehmen, wenn sie zu uns kommen würden«<br />

– aber auch ohne die »Kerle« muss man sich<br />

um den Faschingsnachwuchs keine Sorgen<br />

machen.<br />

Dies gilt nicht nur für Watzenborn-Steinberg.<br />

Auch andere Vereine im Landkreis, so<br />

beispielsweise der Karnevalverein »Harmonien«<br />

(KVH) Großen-Linden mit den »Lollipopps«,<br />

den »Dancing Girls«, den »Crazy<br />

Girls«, der Jugendgarde und auch dem<br />

Nachwuchs für die Büttenreden haben keine<br />

Zukunftsängste. In Krofdorf-Gleiberg hat<br />

der »NC 70«, bis dato für den Faschingszug<br />

verantwortlich, die Narrenkappen an die<br />

Nägel gehängt. Die Krofdorfer Fastnachtsfreunde<br />

(KFF) haben umgehend reagiert:<br />

Traditionell für die Sitzungen zuständig,<br />

stellen sie ab 2011 die Weichen für den<br />

Zug, der am Fastnachtsdienstag wieder<br />

durch Krofdorf rollen wird… Christoph Agel<br />

AUSGEWÄHLTE TERMINE / FASCHING IN STADT UND LAND<br />

Samstag, 5. Februar<br />

Lollar<br />

20.11 Uhr Prunksitzung, Bürgerhaus<br />

Oberkleen<br />

19.33 Uhr Fremdensitzung, TSV-Turnhalle<br />

Freitag, 11. Februar und<br />

Samstag, 12. Februar<br />

Ruttershausen<br />

19.11 Uhr Fremdensitzung, DGH<br />

Samstag, 12. Februar<br />

Bellersheim<br />

19.31 Uhr Prunksitzung, Bürgerhaus<br />

Laubach<br />

19.33 Uhr Prunksitzung, Kulturhalle<br />

Reiskirchen<br />

19.33 Uhr Prunksitzung, Bürgerhaus<br />

Samstag, 19. Februar<br />

Bellersheim<br />

19.31 Uhr 2. Prunksitzung, Bürgerhaus<br />

Biebertal-Rodheim<br />

19.31 Uhr Fremdensitzung, Bürgerhaus<br />

Staufenberg<br />

19.33 Uhr Prunksitzung, Stadthalle<br />

Freitag, 25. Februar<br />

Kleinlinden<br />

19.33 Uhr Fastnacht Club 68, Bürgerhaus<br />

Nonnenroth<br />

20.11 Uhr 1. Fremdensitzung, DGH<br />

Weitershain<br />

20.11 Uhr Prunksitzung, DGH<br />

Samstag, 26. Februar<br />

Biebertal-Rodheim<br />

19.31 Uhr 2. Fremdensitzung, Bürgerhaus<br />

Hungen<br />

19.33 Uhr Faschingssitzung, Stadthalle<br />

Krofdorf-Gleiberg<br />

19.30 Uhr Prunksitzung, Mehrzweckhalle<br />

Leihgestern<br />

19.31 Uhr Prunksitzung, Volkshalle<br />

Londorf<br />

19.11 Uhr Prunksitzung, Lumdatalhalle<br />

Nonnenroth<br />

20.11 Uhr 2. Fremdensitzung, DGH<br />

Ruttershausen<br />

20.00 Uhr Fastnacht, DGH<br />

Steinbach<br />

19.31 Uhr Prunksitzung, Kulturhalle<br />

Treis<br />

19.31 Uhr Prunksitzung, Kulturhalle<br />

Sonntag, 27. Februar<br />

Biebertal-Rodheim<br />

19.31 Uhr Fremdensitzung, Bürgerhaus<br />

Mittwoch, 2. März<br />

Bellersheim<br />

20.11 Uhr Weiberfastnacht, Bürgerhaus<br />

Donnerstag, 3. März<br />

Gießen<br />

20.11 Uhr Weiberfastnacht, Kongresshalle<br />

Harbach<br />

20.11 Uhr Weiberfastnacht, Herzberger<br />

Krofdorf-Gleiberg<br />

20.11 Uhr Altweiberfastnacht, MZH<br />

Reiskirchen<br />

20.11 Uhr Altweiberfastnacht, Bürgerhaus<br />

Freitag, 4. März<br />

Laubach<br />

20.33 Uhr Fastnachtsparty, Schloss<br />

Londorf<br />

21.00 Uhr Fastnachtsdisco, Lumdatalhalle<br />

Samstag, 5. März<br />

Gießen<br />

13.30 Uhr Senioren-Fassenacht, Kongresshalle<br />

20.00 Uhr Prunksitzung, Kongresshalle<br />

Cleeberg<br />

20.11 Uhr Fastnachtssitzung, Bürgerhaus<br />

Garbenteich<br />

19.33 Uhr Fastnachtssitzung, DGH<br />

Laubach<br />

14.33 Uhr Fastnachtsumzug, Altstadt<br />

Launsbach<br />

20.11 Uhr Fremdensitzung, Bürgerhaus<br />

Sonntag, 6. März<br />

Gießen<br />

13.33 Uhr Fastnachtsumzug, Ringallee<br />

Montag, 7. März<br />

Krofdorf-Gleiberg<br />

20.11 Uhr Rosenmontagsball, MZH<br />

Dienstag, 8. März<br />

Bellersheim<br />

14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />

Freienseen<br />

14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />

Heuchelheim<br />

14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />

Krofdorf-Gleiberg<br />

14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />

Lollar<br />

14.11 Uhr Fastnachtsumzug<br />

Foto: Schepp<br />

2/2011 streifzug 21


UNTERWEGS<br />

»Schöne Aussicht«<br />

<strong>Gießener</strong> Straße 3 · 35435 Wettenberg · Telefon 0641/982370 · www.schoene-aussicht-hotel.de<br />

40 Jahre ist es genau her, dass die Eltern im<br />

Januar 1971 die alteingesessene Gaststätte<br />

»Schöne Aussicht« im Wettenberger Ortsteil<br />

Launsbach übernommen haben. Seit 1989<br />

wird der Betrieb nun von der Tochter Karin<br />

Bechthold-Humm geführt, ihr Bruder Dirk<br />

Bechthold hat als Chefkoch die Regie in der<br />

Küche. Seitdem hat das traditionelle Gasthaus,<br />

das urkundlich zum ersten Mal 1888<br />

erwähnt wurde und durch die wechselvolle<br />

Geschichte der zwei Weltkriege die unterschiedlichsten<br />

Pächter hatte, zahlreiche Erweiterungen<br />

und Umbauten erfahren. Die<br />

alte Gaststube wurde 1996 durch einen<br />

Wintergarten mit hübscher Aussichtsterrasse<br />

ansprechend ergänzt, in zwei Neubauten<br />

stehen heute insgesamt 67 Betten zur Übernachtung<br />

zur Verfügung.<br />

Von jeher war die Wirtschaft beliebt bei Einheimischen<br />

und Ausflüglern. Sieht man mal<br />

22 streifzug 2/2011<br />

Fotos: Schepp<br />

von den Hotelgästen ab, kommt die Kundschaft<br />

nun vornehmlich aus Gießen und<br />

dem gesamten Landkreis. Und die schätzt<br />

die »Schöne Aussicht« nicht nur bei Familienfeiern<br />

aller Art, sondern nimmt gern auch<br />

die attraktiven Angebote wahr. So erfreut<br />

sich das Schlachtfestbüfett – in diesem Monat<br />

am 11. und 23. Februar – besonderer Beliebtheit,<br />

liefert die Metzgerei Mandler aus<br />

Kinzenbach mit ihrer Hausmacher Bratwurst,<br />

Blut- und Leberwürstchen, Well- und Solperfleisch<br />

doch 1A-Qualität. Für 10,90 Euro<br />

kann jeder so viel essen, wie er mag.<br />

Da die dynamische Chefin vor einiger Zeit<br />

einen Holzbackofen angeschafft hat, gibt es<br />

auch noch weitere Aktionen mit frisch gebackenem<br />

Flammkuchen (2. und 18. Februar),<br />

selbst belegter Pizza (16. Februar), gegrillten<br />

Spareribs, Hähnchen oder Bauernente. »Ich<br />

bin stolz darauf, eine deutsche Küche zu ha-<br />

ben. Das wird heutzutage immer seltener«,<br />

sagt Karin Bechthold-Humm und ihr Bruder<br />

ergänzt: »Wir bemühen uns, Gerichte anzubieten,<br />

die es nicht überall gibt.«<br />

So fallen auf der umfangreichen Speisekarte,<br />

auf der auch Vegetarier fündig werden, zwei<br />

Kreationen mit Ziegenfleisch ins Auge. »Meine<br />

Schwester wohnt auf dem Lande und<br />

hält eine Herde deutscher Edelziegen aus<br />

dem Vogelsberg«, erzählt der 48-Jährige. Er<br />

hat sich – wie so einige Kollegen aus der Region<br />

– von der keltischen Küche inspirieren<br />

lassen, und deshalb serviert er zum Ziegenbraten<br />

Hirseplätzchen und Marktgemüse<br />

(14,90 Euro).<br />

Ansonsten sind Wildgerichte gefragt, aber<br />

auch das Zanderfilet mit Safransauce auf<br />

Blattspinat und Salzkartoffeln (16,70 Euro)<br />

wird gern bestellt. Dass Dirk Bechthold, der<br />

nach der Metzgerlehre seinen heutigen Beruf<br />

im einstigen Restaurant »Guldner« am<br />

Brandplatz in Gießen lernte, mal in Paris gearbeitet<br />

hat, merkt man seinem »Erotischen<br />

Menü« an, das er am Valentinstag nicht nur<br />

für frisch Verliebte kredenzt. Eine Kostprobe<br />

gefällig? Die »Betörende Bouillabaisse« wird<br />

umrahmt von einem »Tête-à-tête von edlen<br />

Garnelen, feiner Entenbrust, Vitello tonnato<br />

und gekrönten Champignons« sowie von<br />

einer »Leidenschaftlichen Romanze von<br />

Feldsalat in einem leichten Kleid von Speckdressing<br />

und sündhaften Wachtelbrüstchen«.<br />

Insgesamt fünf Gänge umfasst dieses verführerische<br />

Menü zum adäquaten Preis von<br />

36 Euro, für das man sich rechtzeitig zum<br />

14. Februar einen Tisch sichern sollte.<br />

Marion Schwarzmann<br />

Im Überblick<br />

Sitzplätze: 240, davon 100 im<br />

Festsaal, der Rest verteilt sich auf<br />

drei Stuben und die Orangerie<br />

Küche: Deutsche Küche, die ein<br />

wenig aus dem Rahmen fällt.<br />

Spezialitäten: Gerichte aus dem<br />

Holzbackofen, Ziegenbraten und<br />

Wild<br />

Öffnungszeiten: Sonntag bis Freitag<br />

von 10 bis 1 Uhr. Samstag von<br />

17 bis 1 Uhr<br />

Küche ★★★✩<br />

Ambiente ★★★✩<br />

Service ★★★✩<br />

Preise UUU


UNTERWEGS<br />

…in der Stadtbibliothek:<br />

Spielen zwischen Bücherwänden<br />

Am 21. Februar rollen in der Stadtbibliothek die Würfel. Dann nämlich hat das »Haus der<br />

Bücher« die passionierten Brettspieler und interessierten Anfänger der Stadt zu einem<br />

Spieleabend eingeladen. Von 16 bis 21 Uhr kann zwischen den Bücherwänden gewürfelt,<br />

gezogen, geknobelt, gelitten und gefeiert werden. Ein breites Spektrum an Brettspielen<br />

stellt dafür das Spielwarenhaus Fuhr zur Verfügung. »Bei uns wird immer wieder nachgefragt,<br />

ob wir auch Spiele verleihen. Das tun wir nicht, aber so kamen wir auf die Idee«, erklärt<br />

Guido Krell, der Leiter der Stadtbibliothek. Der Spieleabend soll auch genutzt werden,<br />

um den Kontakt zwischen den Generationen zu verbessern. »Deswegen möchten<br />

wir nicht trennen zwischen Kindern und Erwachsenen«, sagt Krell, der folglich alle Generationen<br />

willkommen heißen will. Ein Rahmenprogramm wird es nicht geben, der Spaß am<br />

Spiel soll im Mittelpunkt stehen. Anmeldungen sind nicht erforderlich.<br />

fd<br />

Foto: fd<br />

…in der Admiral Music Lounge:<br />

»Inside Magic« – Einzigartige Illusionen von Farid<br />

Foto: pm<br />

Die Moderatoren Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt staunten nicht<br />

schlecht als Magier Farid im Januar in der »NDR Talk Show« Gäste und Zuschauer gleichermaßen<br />

faszinierte. Als erster Zauberer weltweit wurde Farid 2007 von Sony-BMG unter Vertrag<br />

genommen. Zuvor begeisterte er in »The Next Uri Geller Show« sowie in seiner MTV-Special-<br />

Show »MTV-Mystified«, mit der er sogar die Quoten des US-Magiers Chris Angel übertraf.<br />

Magie und Mystik, faszinierende visuelle Effekte vor den Augen der Zuschauer: Farid bewegt<br />

sich sicher auf dem Terrain des unerklärlichen Minimal-Kunststücks. Aber auch große Illusionen<br />

und Bühnenshows gehören zu seinen Spezialitäten, das bewies er 2009 in Las Vegas. Seit<br />

20. Januar (Premiere) steht Farid nun mit seiner neuen Magic-Show »Farid – Inside Magic« immer<br />

donnerstags ab 20 Uhr in der Admiral Music Lounge im Oberlachweg in Gießen auf der<br />

Bühne, die für seine Show maßgeschneidert wurde. »Wir haben die Halle für Farids Show angepasst,<br />

damit er alle beeindruckenden Illusionen zeigen kann«, erklärt Jochen Weinel von der<br />

Admiral Music Lounge. Der Magier des Jahres 2009 und 2010 bietet in Gießen einzigartige<br />

Magie und Illusionen – zum Anfassen und Mitmachen. Sein Blick scheint Gedanken lesen zu<br />

können, darüber staunten nicht nur die beiden NDR-Moderatoren.<br />

mac<br />

…auf der christlichen Musikmesse:<br />

»Promikon« – Über 30 Bands im Audimax<br />

Es wird laut im Audimax. Am Samstag, 5. Februar, lädt der Greifensteiner Gemeindepädagoge<br />

Christoph Buskies bereits zum 17. Mal zur christlichen Musikmesse »Promikon« ein.<br />

Zwischen 12 und 20 Uhr werden über 30 Künstler und Bands dem Fachpublikum aus<br />

Veranstaltern und Liebhabern ihre Musik präsentieren. Das Spektrum reicht dabei von<br />

Hip-Hop über Pop und Rock bis hin zum klassischen Gospel. Dabei ist unter anderem<br />

Samuel Harfst (Foto) aus Hüttenberg. Auch Kulturschaffende aus Schweden, Belgien, Holland,<br />

England, Spanien, Italien, Österreich und Polen werden ihre Projekte vorstellen.<br />

Den Höhepunkt der »Promikon« soll das Abschlusskonzert bilden, eine Retro-Show unter<br />

dem Titel »Forever Young – 50 Jahre christliche Popmusik«. Der Eintritt zur Messe und zur<br />

Retro-Show kostet 22 Euro. Beides kann auch einzeln gebucht werden. Weitere Informationen<br />

gibt es im Internet unter www.promikon.de.<br />

fd<br />

Foto: pm<br />

2/2011 streifzug 23


AUSLESE<br />

8. Februar: »Das Pack« spielt<br />

im <strong>Gießener</strong> Jokus<br />

Harter Rock mit deutschen Texten – das<br />

war gestern. Wer sich auf das vieräugige<br />

Tentakel »Das<br />

Pack« einlässt,<br />

bekommt das<br />

tanzfuchsmäßige<br />

Mixtape fürs<br />

Leben. Sie öffnen<br />

drei Genre-<br />

Schubladen<br />

gleichzeitig, um zu sehen, welche Socken<br />

gerade passen. Humoristische Unterhaltung:<br />

Laut, leuchtend, unterhaltsam. Beginn<br />

21 Uhr. Tickets 13 Euro.<br />

8. Februar: Der chinesische<br />

Nationalcircus in Alsfeld<br />

Seit 1989 tourt der chinesische Nationalcircus<br />

mit innovativen, außergewöhnlichen<br />

und immer neuen Programmen durch Europa.<br />

Die Ausnahmeakrobaten haben bereits<br />

über 9 Millionen Menschen begeistert<br />

und präsentieren neben spektakulärer<br />

chinesischer Akrobatik<br />

auch poetische Einblicke<br />

in die Mythologie<br />

Chinas und zudem<br />

Wissenswertes über<br />

den Pandabären. Beginn<br />

20 Uhr. Eintritt<br />

32 Euro bis 45 Euro.<br />

25. Februar: Gerd Knebel –<br />

Solo in der Hessenhalle<br />

Mit seinem ersten Soloprogramm kommt<br />

Gerd Knebel – ein Teil des Kult-Duos Badesalz<br />

– in die Hessenhalle Gießen. »Um was<br />

geht es hier eigentlich« heißt das Stück, bei<br />

dem es laut Knebel sogar um Allerhand<br />

geht. Um Haustiere, Mütter, überflüssige<br />

Wahrheiten, Frauentypen,<br />

hessische Richter,<br />

Handygespräche, aber<br />

nicht um Schuhe kaufen.<br />

Knebel wird alles<br />

erzählen, auch wenn<br />

Sie es nicht hören<br />

wollen. Beginn 20 Uhr.<br />

1. Februar: »Nagel« liest aus<br />

»Was kostet die Welt« im MuK<br />

Ex-Muff-Potter-Sänger Thorsten Nagelschmidt<br />

liest aus seinem Roman. Die Geschichte<br />

handelt von einem Taugenichts,<br />

der sich – als sein Vater stirbt – mit dem Erbe<br />

auf Reisen begibt.<br />

Ausgeben statt horten.<br />

Ganz anders als sein<br />

Vater. Auf der letzten<br />

Reise mit 1000 Euro in<br />

der Tasche kommt es<br />

zum Showdown. Tragisch,<br />

komisch, präzise.<br />

Beginn 21 Uhr. Eintritt<br />

(AK) 10 Euro.<br />

24 streifzug 2/2011


AUSLESE<br />

17. Februar: »Calamity<br />

Jane« stellen erste CD vor<br />

Zur Release-Party am 17. Februar im Ulenspiegel<br />

laden die drei Frauen von »Calamity<br />

Jane« mit ihrem Schlagzeuger ein.<br />

Dort stellt die Rockband ihre EP »Burn The<br />

City« vor. Griffige Riffs. Die Soli aus der Feder<br />

von Gitarristin Nadja erinnern an Stoner-Rock.<br />

Das fette Fundament besorgen<br />

Bassistin Kyra und<br />

Drummer Dirk.<br />

Darauf baut die<br />

charakteristische<br />

Stimme von Oana<br />

auf. Eintritt 5 Euro.<br />

Beginn 21 Uhr.<br />

28. Februar: Die »Puhdys«<br />

gastieren in der Kongresshalle<br />

Sie sind die Stimme des Ostens. Die Kult-<br />

Musiker der Band »Puhdys« kommen am<br />

28. Februar nach Gießen in die Kongresshalle.<br />

Die Ost-Rocker gehören mit über<br />

40 Millionen verkauften CDs zu den Allergrößten<br />

in Deutschland.<br />

In Gießen<br />

spielen die Legenden<br />

nun »unplugged«<br />

und haben<br />

vom »Baum«<br />

bis zum »Eisbär«<br />

alle Hits dabei.<br />

Beginn 20 Uhr.<br />

18. Februar: »Defeater«<br />

melodisch und hart im MuK<br />

Die Musiker aus Boston sind der neue<br />

Stern am Himmel des melodischen Hardcore.<br />

Ihre CD »Travels« ist ein Konzeptalbum,<br />

das den Leidensweg eines jungen<br />

modernen Menschen aus zerrütteten Familienverhältnissen<br />

erzählt. Begleitet werden<br />

»Defeater« von »Carpathian« aus Australien,<br />

die um einiges<br />

dunkler sind. Mit<br />

dabei: »Business<br />

as usual« aus<br />

Wetzlar. Beginn<br />

21 Uhr. Eintritt<br />

10 Euro.<br />

10. Februar: »Dota &<br />

der Stadtpirat« im Jokus<br />

Die Berliner Sängerin Dota Kehr ist auch<br />

bekannt als die »Kleingeldprinzessin«. Diesen<br />

Namen hat sie von ihren Weltreisen<br />

mitgebracht, auf denen sie als Straßenmusikerin<br />

durch die<br />

Lande zog. Mit dieser<br />

Erfahrung machte<br />

sie sich auf die<br />

Suche nach musikalischer<br />

Verstärkung<br />

und fand die Stadtpiraten.<br />

Die Songs klingen nach Bossa Nova<br />

und Taschen-Swing, die Texte klingen<br />

nach Gefühlen des Alltags. Beginn 21 Uhr.<br />

2/2011 streifzug 25


Gießen entdecken 2011<br />

12./13.März|Messeplatz<br />

GINA –<strong>Gießener</strong>Neuwagenausstellung<br />

26.März–10.April|Messeplatz<br />

Frühjahrsmesse<br />

2.–3.April | VerkaufsoffenerSonntag 13–18Uhr<br />

Frühlingserwachen &Sport in derCity<br />

15.–19.April | Messeplatz<br />

Circus CharlesKnie<br />

1. Mai|Lahnufer<br />

Brückenfest<br />

22.Mai | Mathematikum<br />

Straße der Experimente<br />

26.–28.Mai<br />

Weinfest im Katharinenviertel<br />

19.Juni<br />

Flussmit Flair<br />

19.–21.August<br />

Stadtfest<br />

27.–28. August<br />

Lahnlust<br />

24.September–3.Oktober | Messeplatz<br />

Herbstmesse<br />

8./9.Oktober | VerkaufsoffenerSonntag 13–18Uhr<br />

Krämermarkt&Französischer Markt<br />

30.Oktober | Kongresshalle<br />

Gießen tanzt<br />

5.–6.November|VerkaufsoffenerSonntag 13–18Uhr<br />

Liebigs Suppenfest<br />

8.–13. November | Messeplatz<br />

Circus Krone<br />

25.November–22.Dezember<br />

Weihnachtsmarkt<br />

GIESSEN-ENTDECKEN.DE<br />

Datum<br />

Veranstaltung<br />

22.01.11 (Sa) Atze Schröder –Revolution<br />

29.01.11 (Sa) Urban Priol –Wie im Film.<br />

04.02.11 (Fr) Night Of The Dance<br />

11.02.11 (Fr) Cindy aus Marzahn<br />

Nicht jeder Prinz kommt uff’m Pferd<br />

16.02.11 (Mi) Die Flippers –Die Abschiedstournee<br />

19.02.11 (Sa) ABBA MANIA<br />

21.02.11 (Mo) Die Nacht der Musicals<br />

22.02.11 (Di) Martin Rütter<br />

Hund–Deutsch/Deutsch–Hund<br />

25.02.11 (Fr) Andrea Berg –1001 Nacht<br />

27.02.11 (So) Internat. Militär- u. Blasmusikparade<br />

20.03.11 (So) PUR –Live und Akustisch 2011<br />

23.03.11 (Mi) Harlem Globetrotters –Basketball<br />

26.03.11 (Sa) Kaya Yanar –All inclusive!<br />

06.04.11 (Mi) Michael Mittermeier –Achtung Baby!<br />

10.04.11 (So) Otto –Live Tour 2011<br />

04.05.11 (Mi) Das Frühlingsfest der Volksmusik ’11<br />

08.05.11 (So) 40 Jahre DISCO –Die Jubiläumstour<br />

17.05.11 (Di) Max Raabe &Palast Orchester<br />

Küssen kann man nicht alleine<br />

01.10.11 (Sa) Reinhard Mey –Mairegen, Tour 2011<br />

15.11.11 (Di) Lord of the Dance<br />

02.12.11 (Fr) The Wise Guys<br />

09.12.11 (Fr) Kastelruther Spatzen<br />

Kastelruther Weihnacht 2011<br />

25.01.12 (Mi) Martin Rütter<br />

Hund–Deutsch/Deutsch–Hund<br />

26.01.12 (Do) Bülent Ceylan –Wilde Kreatürken<br />

27.01.12 (Fr) Ina Müller<br />

Handball-Bundesliga: HSG Wetzlar vs. …<br />

15.02.11 (Di) VfL Gummersbach<br />

18.03.11 (Fr) HBW Balingen-Weilstetten<br />

02.04.11 (Sa) HSG Ahlen-Hamm<br />

09.04.11 (Sa) THW Kiel<br />

30.04.11 (Sa) TSV Hannover-Burgdorf<br />

21.05.11 (Sa) DHC Rheinland<br />

04.06.11 (Sa) MT Melsungen<br />

Tickets online: www.rittal-arena.de<br />

Ticket-Hotline: 06441 3819-222<br />

Die Arena in<br />

Mittelhessen!<br />

www.rittal-arena.de<br />

neu<br />

Ticketkasse: Wolfgang-Kühle-Straße 1<br />

35576 Wetzlar (Mo–Fr 10–18 Uhr)<br />

neu<br />

neu<br />

neu<br />

neu<br />

26 streifzug 2/2011


VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />

Veranstaltungen<br />

Ihre<br />

der Region<br />

Veranstaltungen in der<br />

Kongresshalle Gießen<br />

05.02. | Samstag | 20 Uhr<br />

Semesterabschlusskonzert des<br />

Orchesters der JLU<br />

www.uni-giessen.de/uniorchester<br />

1 DIENSTAG<br />

Gießen<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Eine Frage der Selbstbestimmung (bis 28.)<br />

Kunstausstellung von Pedro Hafermann<br />

➛ Café de Paris<br />

Gießen<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Medizin-Senioren-Vorlesung<br />

➛ 17.00 Großer Hörsaal des Instituts für<br />

Anatomie und Zellbiologie<br />

Zur Bedeutung einer gelungenen Eingewöhnung<br />

von Kindern unter drei Jahren in den<br />

Betreuungsalltag<br />

Von Beate Andres<br />

➛ 18.00 Philosophikum II<br />

Nagel – Was kostet die Welt…<br />

Ex-Muff-Podder-Sänger Thorsten Nagelschmidt<br />

liest aus seinem Buch. Schwarzer Humor präsentiert<br />

von Taz, Intro und Opak<br />

➛ 21.00 MuK<br />

Grünberg<br />

Pflanzenschutz-, Düngungs- und Sortenempfehlungen<br />

Vortrag von Herbert Becker<br />

➛ 20.00 Gallushalle<br />

2 MITTWOCH<br />

Gießen<br />

DISKO/PARTY<br />

La Danse Macabre<br />

EBM – Dark Wave – 80’s – Industrial – Batcave<br />

mit DJ Domino<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

Gießen<br />

Joe Ginnane<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Gießen<br />

KONZERTE<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

»The Ware Game«<br />

Der Atomkrieg im Film: Film- und Vortragsreihe<br />

des Graduiertenkollegs »Transnationale Medienereignisse«.<br />

Einführung: Dr. Johannes Pause<br />

➛ 18.15 Alte Universitätsbibliothek<br />

Chemie im Rausch der Farben<br />

Die Erfindung der Farben von 1600 bis heute.<br />

Vortrag von Prof. Dr. Siegfried Schindler<br />

➛ 19.00 Margarete-Bieber-Saal<br />

Reise in die Karibik<br />

Lichtbildervortrag von Heidrun Kanter (Wetzlar)<br />

➛ 19.30 Hotel Köhler<br />

Sterben die Deutschen aus?<br />

Ursachen und Folgen des demografischen Wandels<br />

von 1900 bis 2060. Von Dr. Jürgen Leib<br />

➛ 20.00 Altes Schloss<br />

3 DONNERSTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

The Picture of Dorian Gray<br />

Drama von Oscar Wilde in einer englischsprachigen<br />

Produktion des White Horse Theatre<br />

➛ 19.30 Margarete-Bieber-Saal<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter macht’s electronisch<br />

Indietronics – Discopunk – Elektro & House<br />

mit DJ Jimmy<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

FILM<br />

Gießen<br />

Soul Kitchen<br />

Infos: www.flimmerkiste-giessen.de<br />

➛ 20.00 Zeughaus<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

The Baron and the Tank<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Zeitgeschichte ganz privat: Als erste Professorin<br />

nach 1945 an der <strong>Gießener</strong> Universität<br />

Vortrag von Prof. Dr. Lore Steubing<br />

➛ 15.30 Netanya-Saal<br />

Norwegens schönste Seereise mit Hurtigruten<br />

Infoveranstaltung »DER Reisebüro« in Verbindung<br />

mit Hurtigruten<br />

➛ 19.00 Kongresshalle<br />

4 FREITAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

»Oskar und der sehr hungrige Drache«<br />

Von Ute Krause. Bilderbuchkino mit Hanne<br />

Reuther für Kinder von 4 bis 8 Jahren<br />

➛ 16.00 Stadtbibliothek<br />

Graf Öderland<br />

Ein Moritat von Max Frisch<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

The Picture of Dorian Gray<br />

Englischsprachiges Drama von Oscar Wilde<br />

➛ 19.30 Margarete-Bieber-Saal<br />

Die Durstigen<br />

Schauspiel für Jugendliche und Erwachsene<br />

➛ 20.00 TiL-Studiobühne<br />

06.02. | Sonntag | 14 /17/20 Uhr<br />

5. <strong>Gießener</strong> Abenteuer-Tag<br />

Diavorträge über Island/Afghanistan/<br />

Südafrika<br />

www.planetview.de<br />

13.02. | Sonntag | 10–16 Uhr<br />

Modellbahn-Auto-Tauschbörse<br />

Sylvia Berndt, Waldkappel<br />

19.02. | Samstag | 10–16 Uhr<br />

Gesundheitstag<br />

Gesundheitsamt des Landkreises Gießen<br />

21.02. | Montag | 20 Uhr<br />

Dr. Eckart von Hirschhausen<br />

(AUSVERKAUFT)<br />

www.s-promotion.de<br />

22.02. | Dienstag | 19 Uhr<br />

Vortrag »Moderne Buchführung«<br />

www.steuerzahler-hessen.de<br />

23.02. | Mittwoch | 20 Uhr<br />

Alfons »Mein Deutschland«<br />

www.konzertbuero-emmert.com<br />

24.02. | Donnerstag | 19.30 Uhr<br />

Orchesterkonzert der Liebigschule<br />

Gießen<br />

25.02. | Freitag | 20 Uhr<br />

Gerd Knebel »Um was geht’s hier<br />

eigentlich?«<br />

www.konzertbuero-emmert.com<br />

01.03. | Dienstag | 9–15 Uhr<br />

Zeitarbeitsbörse<br />

Agentur für Arbeit Gießen<br />

2/2011 streifzug 27


VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Houseparty<br />

Mit A.N.A.L., Toni Gajdecki & Niklas Beyer<br />

➛ 21.00 Kunstkeller<br />

Heavy Metal Breakdown<br />

World-Metal. Mit DJ Lecur<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Fire<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Fühler & Friends<br />

Kulturfreitag. Akustikkonzert mit Schall<br />

➛ 21.00 MuK<br />

Buseck<br />

No Label live event contest<br />

➛ 19.00 Kulturzentrum »Am Schlosspark«<br />

Pohlheim<br />

Orgel +<br />

Konzertreihe mit Alexander Lang, Dekanatskantor<br />

in Kirchberg<br />

➛ 19.00 Ev. Christuskirche, W.-Steinberg<br />

5 SAMSTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

The Picture of Dorian Gray<br />

Englischsprachiges Drama von Oscar Wilde<br />

➛ 19.30 Margarete-Bieber-Saal<br />

Amadeus<br />

Schauspiel von Peter Shaffer<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

Trouble in Tahiti<br />

Oper von Leonard Bernstein<br />

➛ 20.00 TiL<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Houseparty<br />

Mit Matthias Vogt, Wojtek Kutschke & live vocal<br />

by Lukas Love<br />

➛ 21.00 Kunstkeller<br />

Alternative Dance Party mit Create, Use, Shatter<br />

➛ 22.00 MuK<br />

Rock of Ages<br />

Mit DJ Cel’ardor<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

➛ 7.00 Rodheimer Straße<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das Mathematikum<br />

Führung durch die Ausstellung und Erklärung der<br />

mathematischen Hintergründe der Exponate<br />

➛ 11.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Bands in Concert<br />

Konzert mit »no nahme«, »Ungefair«, »everytime<br />

messed up« u.a. Eintritt 2 Euro<br />

➛ 19.30 Ev. Michaelsgemeinde<br />

Semesterabschlusskonzert<br />

des Orchesters der Justus-Liebig-Universität<br />

Mit Werken von Sibelius, Strauss und Wagner.<br />

Eintritt 13,20 Euro (erm. 6,60 Euro).<br />

Infos: www.uni-giessen.de/uniorchester<br />

➛ 20.00 Kongresshalle<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Welche Therapie hilft bei<br />

entzündlich-rheumatischen Erkrankungen?<br />

Informationsveranstaltung für Betroffene und<br />

Angehörige mit Arztvortrag<br />

➛ 9.00 Balserische Stift, 3. Stock<br />

Riechen – Kann man Gerüche messen?<br />

Physik im Blick. Vortrag mit Experimenten und<br />

Diskussion für Schülerinnen und Schüler der<br />

Klassen 10 bis 13 und Interessierte. Mit Dr. <strong>Til</strong>man<br />

Sauerwald<br />

➛ 10.00 Physikalisches Institut<br />

MESSE<br />

Gießen<br />

World of Bike motoTrade<br />

Fachmesse für den Zweiradhandel.<br />

➛ 10.00 Hessenhalle<br />

Internationale Promikon-Messe<br />

Christliche Musikmesse mit Konzerten, Workshops<br />

und Seminaren. Infos: www.promikonmesse-2011<br />

➛ 12.00 Audimax<br />

5. Februar<br />

Gießen<br />

LTi Gießen 46ers – EWE Baskets<br />

Oldenburg<br />

Der Saisonstart ließ die Fans des heimischen<br />

Basketball-Bundesligisten träumen<br />

– mittlerweile sind sie wieder in der<br />

Realität gelandet. Und die heißt: Abstiegskampf<br />

statt Playoffs. Mit Neu-Trainer<br />

Steven Key und Rückkehrer Maurice Jeffers soll es nun aufwärts gehen. Beide geben am<br />

5. Februar in der Sporthalle Ost gegen die EWE Baskets Oldenburg ihr Heimdebüt.<br />

➛ 20.00 Sporthalle Ost<br />

Sport<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

LTi Gießen 46ers – EWE Baskets Oldenburg<br />

Basketball-Bundesligaspiel<br />

➛ 20.00 Sporthalle Ost<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Zack! Bumm! Peng!<br />

Comics selbst gemacht. Für Kinder von 8 bis<br />

12 Jahren<br />

➛ 11.00 Oberhessisches Museum<br />

6 SONNTAG<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Mücke<br />

ERZ3 – Die Wäsch – Erzwäsche warum?<br />

Historische Fotografien & Dokumente, Apparate<br />

& Techniken der Aufbereitung, Zeitgenössische<br />

Pressetexte (bis 27. 2.). Jeweils sonntags<br />

Infos: www.kunstturmmuecke.de<br />

➛ 14.00 Kunstturm<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Tanzstück von David Williams und Tarek Assam.<br />

Einführungsmatinee mit Leitungsteam und<br />

Ensemblemitgliedern<br />

➛ 11.00 Stadttheater<br />

Die lustige Witwe<br />

Operette von Victor Léon und Leo Stein<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

Das kunstseidene Mädchen<br />

➛ 20.00 TiL<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

➛ 20.00 Astaire’s<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Antik & Trödelmarkt<br />

➛ 8.00 Hessenhalle<br />

Pohlheim<br />

Kinderflohmarkt<br />

➛ 14.00 Volkshalle Watzenborn-Steinberg<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Heimische Gehölze an ihren Knospen<br />

erkennen<br />

Führung mit Dr. Martin de Jong. Teilnahme:<br />

2Euro (erm. 1 Euro)<br />

➛ 11.15 Botanischer Garten<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Orgelkonzert »Glückwunsch!«<br />

Gratulationskantaten von Johann Sebastian Bach<br />

➛ 16.00 Johanneskirche<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Allendorf<br />

Die Insel Texel<br />

Filmvortrag von Robert Buining<br />

➛ 15.00 Vereinsheim am Erlen<br />

MESSE<br />

Gießen<br />

World of Bike motoTrade<br />

➛ 10.00 Hessenhalle<br />

28 streifzug 2/2011


VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />

Alten-Buseck<br />

Modellbaubörse<br />

➛ 10.00 Sammler- und Hobbywelt<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

5. <strong>Gießener</strong> Abenteuer-Tag<br />

Diashows: »Island« mit Peter Gebhard, »Afghanistan«<br />

mit Monika Koch und Heiner Tettenborn,<br />

»Südafrika« mit Dirk Bleyer<br />

➛ 14.00 Kongresshalle<br />

7 MONTAG<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Gießen<br />

Internationales Senioren Professionals Institut<br />

Skulpturen, Grafik & Gemälde von Mitgliedern.<br />

Vernissage mit Musik. Ausstellung bis 8. 3.<br />

➛ 16.30 Volksbank Mittelhessen, Goethestraße<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

5. Winterkonzert:<br />

Duo Brillaner und Quatuor Terpsycordes<br />

Mit Werken von Prokofiev, Achron und Brahms<br />

➛ 20.00 Konzertsaal im Rathaus<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung,<br />

gesetzliche Betreuung<br />

➛ 17.00 DGB-Haus<br />

8 DIENSTAG<br />

Gießen<br />

Das Pack<br />

➛ 20.00 Jokus<br />

KONZERTE<br />

SONSTIGES<br />

Alsfeld<br />

Im Zeichen des Panda –<br />

Der Chinesische Nationalcircus<br />

Infos: www.Paulis.de<br />

➛ 20.00 Stadthalle<br />

6. Februar<br />

Gießen<br />

5. <strong>Gießener</strong> Abenteuer-Tag<br />

Zum Auftakt begibt sich »Geo«-Fotograf<br />

Peter Gebhard nach Island. Gletscher<br />

und Geysire, Wüsten und Vulkane – auf<br />

Island ist die ganze Kraft der Erde sichtbar.<br />

Daraufhin zeigen Monika Koch und<br />

Heiner Tettenborn um 17 Uhr »Afghanistan von innen«. Um 20 Uhr reist Dirk Bleyer mit<br />

dem Publikum nach Südafrika – Bilder grandioser tierreicher Landschaften und interessanter<br />

Menschen. Ab 9.30 Uhr wird zudem ein Foto-Workshop über Outdoor-Fotografie<br />

angeboten.<br />

➛ 14.00 Kongresshalle<br />

9 MITTWOCH<br />

Gießen<br />

Mac Fraymann<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Der Untergrund lebt<br />

Mit DJ Lecur<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

Gießen<br />

Chicago Five & One<br />

Jazz zum Wohlfühlen<br />

➛ 19.00 Bootshaus<br />

Garbenteich<br />

DISCO/PARTY<br />

KONZERTE<br />

»Stürmische Zeiten, mein Schatz«<br />

Konstantin-Wecker-Gastspiel mit Barnickel und<br />

dem »Spring String Quartett«. Infos: www.kulturin-mittelhessen.de<br />

➛ 20.00 Sport- und Kulturhalle<br />

Gießen<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

»Double Feature La Jetee« Chris Marker<br />

Der Atomkrieg im Film: Film- und Vortragsreihe<br />

des Graduiertenkollegs »Transnationale Medienereignisse«.<br />

Einführung: Dr. Lars Nowak<br />

➛ 18.15 Alte Universitätsbibliothek, Hörsaal 1<br />

Club der jungen Dichter<br />

»Man kann sich auch wortlos aneinander gewöhnen,<br />

das muss gar nicht lange dauern«<br />

Lesung mit Annette Pehnt. Eintritt: 5Euro<br />

(erm. 3Euro, LZG-Mitglieder frei)<br />

➛ 19.00 KiZ<br />

Hungen<br />

Schultererkrankungen –<br />

Umarmen darf nicht schmerzen<br />

Von Dr. Breithaupt<br />

➛ 19.30 Bürgerhaus, Rodheim<br />

Hala Sultan Tekke<br />

Archäologische Ausgrabungen. In einer internationalen<br />

Hafenstadt der Spätbronzezeit auf<br />

Zypern. Vortrag von Prof. Dr. Karin Nys<br />

➛ 20.15 Margarete-Bieber-Saal<br />

Weickartshain<br />

SONSTIGES<br />

Finger Food und andere Köstlichkeiten<br />

➛ 19.30 Dorfgemeinschaftshaus<br />

Sonstiges<br />

61231 Bad Nauheim, Ludwigstraße 21<br />

Telefon 06032-925 25 30<br />

www.theater-am-park.de<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

MÄRZ-AUSGABE<br />

Erscheinungstermin: 24. Februar 2011<br />

Anzeigenschluss: 11. Februar 2011<br />

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und ansprechenden Umfeld!<br />

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GIESSENER WOCHENMARKT<br />

Immer mittwochs und samstags<br />

herrscht in Gießen auf dem Brandplatz,<br />

dem Lindenplatz und in der Marktlaubenstraße<br />

von 7 bis 14 Uhr beim<br />

größten traditionellen Wochenmarkt<br />

der Region mit frischen Produkten ein<br />

buntes Treiben.<br />

2/2011 streifzug 29


VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />

10 DONNERSTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Der Schnitter<br />

Atmosphärisches Live-Hörspiel mit zwei Schauspielern<br />

und zwei Musikern von Claudia Weber<br />

und Milan Pesl: Ein mysteriöser Kriminalfall in<br />

Berlin soll gelöst werden<br />

➛ 20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Mit DJ Jimmy<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

FILM<br />

Gießen<br />

Ein russischer Sommer<br />

Filmdrama über Leo Tolstoi. Infos: www.flimmerkiste-giessen.de<br />

➛ 20.00 Zeughaus<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Dota & der Stadtpirat –<br />

Die Kleingeldprinzessin Tour<br />

Bossa Nova und Taschen Swing, Reggae und<br />

Surfrock<br />

➛ 20.00 Jokus<br />

Mac Fraymann<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Lich<br />

Hattler & Neander<br />

➛ 20.00 Traumstern<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Sicherheit für zu Hause und unterwegs<br />

Die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle informiert<br />

– Vortrag mit Lichtbild- und Filmmaterial<br />

von Dietmar Kromm<br />

➛ 15.30 Netanya-Saal<br />

Staufenberg<br />

Das Salz auf dem Ei<br />

Ernährungsvortrag<br />

➛ 19.45 Stadthalle<br />

11 FREITAG<br />

Gießen<br />

BÜHNE<br />

Der Gott des Gemetzels<br />

Komödie von Yasmina Reza<br />

➛ 20.00 TiL<br />

Gießen<br />

Mutti und seine Gäste<br />

➛ 22.00 MuK<br />

DISKO/PARTY<br />

Panic on the Dancefloor<br />

➛ 22.00 MuK (blauer Saal)<br />

Ärzte vs Hosen-Party<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

Gießen<br />

KONZERTE<br />

»Sven Panne & Rüdiger Bierhorst«<br />

(Mühlleitners Liedermacher)<br />

➛ 20.00 Café Amelie<br />

Livemusik<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Lo Schiavo (Der Sklave)<br />

Antônio Carlos Gomes. Oper in italienischer<br />

Sprache mit deutschen Übertiteln<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

12 SAMSTAG<br />

Gießen<br />

BÜHNE<br />

Ruf 113 Kalaschnikow<br />

Kabarett-Soloprogramm mit Bernd Barbe<br />

(Liedermacher, Musik, Kabarett). Eintritt 5 Euro<br />

➛ 19.00 ZiBB<br />

Ein Sommernachtstraum (Premiere)<br />

Tanzstück<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

Alice im Wunderland<br />

Eine Produktion des Jugendclub-Tanz des Stadttheaters<br />

➛ 20.00 TiL<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Houseparty<br />

Mit Nils Wittig B-Day Bash, Franksen You FM,<br />

Marce Farnung<br />

➛ 21.00 Kunstkeller<br />

Straight to your Ears<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

➛ 7.00 Rodheimer Straße<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

The Prime Time<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Queckborn<br />

Die Liebe – Sag es mit Musik<br />

Ein Abend mit Gesang und Musik<br />

➛ 19.30 Dorfzentrum<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Hören – Was macht die Physik im Ohr?<br />

Vortrag mit Experimenten und Diskussion.<br />

Mit Prof. Dr. Jürgen Kießling<br />

➛ 10.00 Physikalisches Institut Wilhelm-Hanle-<br />

Hörsaal<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Was verbirgt sich hinter der<br />

traurigen Lustigkeit?<br />

Wir entdecken Harlekine in der Kunst. Für Kinder<br />

von 6 bis 9 Jahren<br />

➛ 11.00 Oberhessisches Museum<br />

13 SONNTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Die lustige Witwe<br />

Operette von Victor Léon und Leo Stein. In<br />

einer Inszenierung von Henry Arnold<br />

➛ 15.00 Stadttheater<br />

30 streifzug 2/2011


VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />

Die Wanze<br />

Insektenkrimi von Paul Shipton<br />

➛ 20.00 TiL<br />

Frl. Wommy Wonder<br />

Kabarett auf Travestie-Basis mit dem Stuttgarter<br />

Kultfräulein<br />

➛ 20.00 Admiral Music Lounge<br />

Alten-Buseck<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Antik- und Sammlermarkt<br />

➛ 9.00 Sammler- und Hobbywelt<br />

Gießen<br />

FÜHRUNGEN<br />

Führung durch das Mathematikum<br />

Führung durch die Ausstellung und Erklärung der<br />

mathematischen Hintergründe der Exponate<br />

➛ 11.00 Mathematikum<br />

Buseck<br />

Moderne Forstmaschinen – Waldverwüstung<br />

oder schonende Holzernte?<br />

Mit Paul Esch<br />

➛ 14.00 Treffpunkt: Busecker Schloss<br />

Wißmar<br />

KONZERTE<br />

Klassische und romantische Streichquartette<br />

Konzert mit Werken von Wolfgang Amadeus<br />

Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

➛ 17.00 Ev. Kirche Wettenberg-Wißmar<br />

Kleinlinden<br />

Jubiläumskonzert<br />

Gesangverein »Harmonie«<br />

➛ 16.00 Bürgerhaus<br />

Lich<br />

Sonatenabend<br />

Mit Viola Katrin Anja Krauße, Christof Becker.<br />

Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz<br />

Schubert u.a.<br />

➛ 17.00 Marienstiftskirche<br />

Gießen<br />

SONSTIGES<br />

Modellbahn-Auto-Tauschbörse<br />

Ca. 5000 Modelle aus aller Welt zum Kauf oder<br />

Tausch<br />

➛ 10.00 Kongresshalle<br />

14 MONTAG<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Gießen<br />

DISKO/PARTY<br />

FILM<br />

Belle de Jour – Schöne des Tages<br />

Film – F 1967, Regie: Luis Bunuel, mit Catherine<br />

Deneuve, Michel Piccoli u.a. Moderiert von Dr.<br />

rer. soc. Marianne Jarka in der Reihe »Psychoanalyse<br />

und Film«<br />

➛ 20.00 Kino Heli<br />

SONSTIGES<br />

Laubach<br />

Märchenseminar (für Erwachsene)<br />

Mit Renate Fellner<br />

➛ 16.30 Café Göbel-Eggebrecht<br />

15 DIENSTAG<br />

Gießen<br />

BÜHNE<br />

Die Geschichte von Babar,<br />

dem kleinen Elefanten<br />

Konzert für alle ab 5 Jahren<br />

➛ 10.00 Stadttheater (auch um 11.30)<br />

Gießen<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Beutelspachers Sofa: Prof. Silke Ruwisch<br />

Talk auf dem roten Sofa mit der Mathematikund<br />

Didaktik-Professorin aus Lüneburg. Dauer:<br />

ca. 1 Std. Eintritt 4 Euro (Schüler und Studenten<br />

frei)<br />

➛ 19.30 Mathematikum<br />

Wetzlar<br />

SPORT<br />

HSG Wetzlar – VfL Gummersbach<br />

➛ 19.30 Rittal-Arena<br />

16 MITTWOCH<br />

Gießen<br />

BÜHNE<br />

Die Geschichte von Babar,<br />

dem kleinen Elefanten<br />

Konzert für alle ab 5 Jahren<br />

➛ 10.00 Stadttheater (auch um 11.30)<br />

Ohne Netz (UA)<br />

Schauspiel von Anne Rabe. Öffentliche Probe<br />

und Einführung<br />

➛ 20.00 TiL<br />

Gießen<br />

La Danse Macabre<br />

Mit DJ Domino<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

Gießen<br />

Seán óg<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Gießen<br />

DISKO/PARTY<br />

KONZERTE<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

In Geschichten verstrickt – Hirnforschung und<br />

Philosophie der Geschichten<br />

Vorlesungsreihe »Und der Wille ist doch frei«<br />

von Prof. Jan Schapp<br />

➛ 19.00 Antiquariat Dichtung und Kunst<br />

(neben Ulenspiegel)<br />

Aus den Augen, aus dem Sinn?<br />

Vortrag von Dr. Carsten Lind über Gießen und<br />

seine militärische Vergangenheit nach dem<br />

Abzug der letzten Soldaten<br />

➛ 20.00 Netanya-Saal<br />

Kinder psychisch kranker Eltern – Wie kann<br />

den Kindern, wie der Familie geholfen werden?<br />

Öffentliche Vorträge zum Semesterthema »Belastete<br />

Familien – Resignation oder Entwicklung«<br />

➛ 20.15 Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie,<br />

Ludwigstraße 73<br />

Grünberg<br />

Vergessene und neue Gemüsearten<br />

im Nutzgarten<br />

Von Dipl.-Ing. Joachim Schnabel<br />

➛ 20.00 Gallushalle<br />

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Richtigkeit der Angaben übernehmen wir<br />

keine Gewähr.<br />

2/2011 streifzug 31


VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />

Londorf<br />

Wirbelsäulen- und Rückenerkrankungen<br />

Von André Violka von der Esculap-Klinik Gießen<br />

➛ 19.30 Bürgersaal am Bahnhof<br />

MÄRKTE<br />

Gießen<br />

17. Puppen- und Bärenmarkt<br />

➛ 11.00 Kongresshalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Haus der kleinen Forscher<br />

Aufbau- bzw. Basis-Workshop<br />

➛ 9.00 Mathematikum<br />

Indischer Kochkurs des Weltladens<br />

➛ 18.30 Ev. Familienbildungsstätte<br />

17 DONNERSTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Graf Öderland<br />

Ein Moritat von Max Frisch<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Mit DJ Jimmy<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

FILM<br />

Gießen<br />

Die Eleganz der Madame Michel<br />

Komödie/Drama<br />

➛ 20.00 Zeughaus<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Mittagskonzert<br />

Klassikkonzert mit Musikern des Philharmonischen<br />

Orchesters des Stadttheaters. Eintritt: frei<br />

➛ 13.00 Konzertsaal im Rathaus<br />

Miller & Heath<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Calamity Jane<br />

CD-Release der Rockband<br />

➛ 21.00 Ulenspiegel<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

St. Petersburg – gestern und heute<br />

Lichtbildervortrag von Hans-Reinhard Schäfer<br />

➛ 15.30 Netanya-Saal<br />

Gold in der Kunstgeschichte<br />

V. Buhmann (Kunsthistorikerin) stellt Werke –<br />

von mittelalterlichen Goldgründen bis zu<br />

modernen monochromen Bildkompositionen<br />

Yves Kleins – aus mehreren Jahrhunderten vor<br />

➛ 19.15 Generationen Zentrum<br />

Gießen<br />

MESSE<br />

BAUExpo<br />

Hessens größte Baumesse. Eintritt 8 Euro<br />

(erm. 6 Euro, Kinder bis 10 Jahre frei).<br />

Infos: www.bauexpo.messe-giessen.de<br />

➛ 10.00 Hessenhalle<br />

18 FREITAG<br />

Gießen<br />

BÜHNE<br />

Mann – O – Money<br />

Musikalischer Krimi mit den Schmachtigallen<br />

um schwarze Zahlen, schwarze Kassen und<br />

schwarze Schafe<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

Die 39 Stufen<br />

Kriminalkomödie von John Buchan/Alfred<br />

Hitchcock<br />

➛ 20.00 TiL<br />

Gießen<br />

KONZERTE<br />

Defeater<br />

Support: Carpathian, Patsy O’Hara, Business As<br />

Usual<br />

➛ 21.00 MuK<br />

Joshua<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Gießen<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Warum und wie nutzen Kinder und Jugendliche<br />

die neuen Medien?<br />

Informationsabend für Eltern<br />

➛ 18.00 Jokus<br />

Gießen<br />

14. Februar<br />

MESSE<br />

BAUExpo<br />

Hessens größte Baumesse. Eintritt 8 Euro<br />

(erm. 6 Euro, Kinder bis 10 Jahre frei).<br />

Infos: www.bauexpo.messe-giessen.de<br />

➛ 10.00 Hessenhalle<br />

Gießen und Umgebung<br />

Valentinstag<br />

Die Freundin hat morgens so komisch geschaut –<br />

und wortlos das Haus verlassen? Oje, da hat wohl<br />

wieder jemand den Valentinstag vergessen – den<br />

Tag der Verliebten. Auch wenn so manch einer es<br />

glauben mag, schlaue Blumenverkäufer haben ihn<br />

nicht erfunden. Eine der Legenden erzählt von<br />

Bischof Valentin von Terni. Er soll Liebespaare vor<br />

mehr als 1500 Jahren heimlich getraut und ihnen<br />

Blumen geschenkt haben – obwohl der römische<br />

Kaiser das damals verboten hatte. Am 14. Februar<br />

im Jahr 269 wurde er deshalb getötet, so heißt es. Später wurde Valentin dann zum<br />

Schutzheiligen der Verliebten. Also, gegen Blumen ist nichts mehr einzuwenden – und<br />

die Freundin wird so bestimmt auch besänftigt.<br />

Sonstiges<br />

19 SAMSTAG<br />

Gießen<br />

BÜHNE<br />

Die lustige Witwe<br />

Operette von Victor Léon und Leo Stein<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

The Kraut<br />

Ein Marlene-Dietrich-Abend von Dirk Heidicke<br />

➛ 20.00 TiL<br />

Crazy Broadway<br />

Ein Abend voller Tanz und Magie<br />

Infos: www.astaires.de<br />

➛ 20.00 Astaire’s<br />

Reiskirchen<br />

Hagen Rether: Liebe<br />

Kabarett am Klavier. Eintritt 20 Euro<br />

➛ 20.00 Bürgerhaus<br />

Gießen<br />

Houseparty<br />

Mit Mike Väth, D-Part<br />

➛ 22.00 Kunstkeller<br />

Studio Party<br />

➛ 22.00 MuK<br />

DISKO/PARTY<br />

Rock of Ages mit DJ Cel’ardor<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

Gießen<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Trödelmarkt<br />

➛ 7.00 Rodheimer Straße<br />

Gießen<br />

Blue Tales<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Grünberg<br />

KONZERTE<br />

Duo Parthenon – Klassisches Konzert<br />

➛ 20.00 Barfüßerkloster<br />

Gießen<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Brunch mit Thema »Rosenstraße«<br />

Brunch ab 10.30 Uhr ab 4 Euro; ab 12.00 Uhr<br />

Informationen zum Thema »Häusliche Gewalt«<br />

von Frau Kirschmann (Ev. Dekanat).<br />

Nur für Frauen<br />

➛ 10.30 FrauenKulturZentrum<br />

Eine Reise in die Unendlichkeit<br />

Kindervorlesung mit Prof. Beutelspacher<br />

➛ 11.00 Mathematikum<br />

Gießen<br />

MESSE<br />

BAUExpo<br />

Hessens größte Baumesse.<br />

Infos: www.bauexpo.messe-giessen.de<br />

➛ 10.00 Hessenhalle<br />

Gießen<br />

SPORT<br />

LTi Gießen 46ers – Gloria Giants Düsseldorf<br />

Basketball-Bundesligaspiel<br />

➛ 20.00 Sporthalle Ost<br />

Langgöns<br />

16. EVG-Volkswandertage<br />

Es werden zwei Strecken angeboten von 5 und<br />

13 Kilometern. Startgeld: 1 Euro<br />

➛ 11.00 Start am Bürgerhaus Niederkleen<br />

32 streifzug 2/2011


VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Rasier dich mal Mona Lisa!<br />

Dadaismus mit Duchamp und Co.<br />

Für Kinder von 6 bis 9 Jahren<br />

➛ 11.00 Oberhessisches Museum<br />

20 SONNTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Die Geschichte von Babar,<br />

dem kleinen Elefanten<br />

Konzert für alle ab 5 Jahren<br />

➛ 11.00 Stadttheater<br />

Amadeus<br />

Schauspiel von Peter Shaffer<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

Dickhäuter – Ein Elefantentreffen<br />

Tanzstück von Mirko Hecktor und Tarek Assam<br />

➛ 20.00 TiL<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Pohlheim<br />

Rund ums Kind<br />

➛ 11.00 Volkshalle Watzenborn-Steinberg<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Konzert des russischen<br />

Vokalensembles »Harmonie«<br />

Mit den sechs Sängern vom Konservatorium<br />

St. Petersburg. Leitung Alexander Andrianov.<br />

Mit alten und modernen Liedern russischer<br />

Komponisten. Eintritt 8 Euro (erm. 5 Euro)<br />

➛ 18.00 St.-Bonifatius-Kirche<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Internationales Erzählcafé<br />

Gast: Thorsten Schäfer-Gümbel – Der hessische<br />

SPD-Vorsitzende erzählt aus seinem Leben<br />

➛ 11.00 ZiBB<br />

Heuchelheim<br />

Einzigartiges St. Petersburg<br />

Von Erich Hohn<br />

➛ 17.00 Ev. Gemeindehaus<br />

MESSE<br />

Gießen<br />

BAUExpo<br />

Hessens größte Baumesse.<br />

Infos: www.bauexpo.messe-giessen.de<br />

➛ 10.00 Hessenhalle<br />

SPORT<br />

Langgöns<br />

16. EVG-Volkswandertage<br />

Es werden zwei Strecken angeboten von 5 und<br />

13 Kilometern. Startgeld: 1 Euro<br />

➛ 8.00 Start am Bürgerhaus Niederkleen<br />

21 MONTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Dr. Eckart von Hirschhausen: »Liebesbeweise«<br />

»Medizinische« Comedy<br />

➛ 20.00 Kongresshalle<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Offener Spieleabend<br />

➛ 16.00 Stadtbibliothek<br />

22 DIENSTAG<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

6. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Claude Debussy, Jean Francaix und<br />

Hecktor Berlioz<br />

➛ 20.00 Stadttheater<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Trauer – Traurigkeit – Trost<br />

Hospiz-Gespräche<br />

➛ 19.30 Kongresshalle<br />

23 MITTWOCH<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Alfons: Mein Deutschland<br />

Comedy. Eintritt 23 Euro<br />

➛ 20.00 Kongresshalle<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Der Untergrund lebt<br />

Mit DJ Lecur<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

Gießen<br />

Mark Benett<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

KONZERTE<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Poetry Slam<br />

➛ 20.00 Jokus<br />

24 DONNERSTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Erich Kästner – Die Welt ist rund<br />

Musikkabarett mit Hans Georgi<br />

➛ 19.30 Literarisches Zentrum, Lonystraße 2<br />

Ben Redelings: Halbzeitpause. Der fröhliche<br />

Fußballabend<br />

Schmankerl-Sammlung der humorigsten,<br />

skurrilsten und amüsantesten Geschichten, die<br />

der Fußball je zu bieten hatte. Eintritt 4 Euro<br />

➛ 20.00 Jokus<br />

Springmaus: Neustart – Nur mit Euch<br />

Improvisationstheater<br />

➛ 20.15 Karstadt Kultur-Café<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Mit DJ Jimmy<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Orchesterkonzert der Liebigschule<br />

Eintritt 5 Euro (erm. 2,50 Euro)<br />

➛ 19.30 Kongresshalle<br />

Tobias Wessel<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

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LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Einer Kinderbuchautorin<br />

über die Schulter geschaut<br />

Ein Werkstattbericht von Antje Damm<br />

➛ 15.30 Netanya-Saal<br />

Kunst ist mehr als das Bild an der Wand<br />

Vortrag von Dr. Susanne Ließegang.<br />

Eintritt 5Euro. Nur für Frauen<br />

➛ 19.00 FrauenKulturZentrum<br />

Staufenberg<br />

Gärten in Nordwestfrankreich –<br />

Blick über den Zaun<br />

Von Jutta Seifert<br />

➛ 19.45 Stadthalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Haus der kleinen Forscher<br />

➛ 9.00 Mathematikum<br />

Die japanische<br />

Trommelsensation<br />

<br />

07.02.11 MarburG Stadthalle<br />

09.02.11 Wetzlar Stadthalle<br />

ALFONS<br />

„Mein Deutschland!“<br />

23.02.2011<br />

GI-Kongresshalle<br />

Gerd Knebel<br />

...um was geht‘s hier eigentlich?<br />

25.02.11 GI-Kongresshalle<br />

Neues Programm:<br />

„Ohne Scheiß: Schoko-Eis!“<br />

13.05.2011 GIeSSen Kongresshalle<br />

Tickets: <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> u. bek.<br />

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2/2011 streifzug 33


VERANSTALTUNGEN IM FEBRUAR<br />

25 FREITAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Lo Schiavo (Der Sklave)<br />

Oper von Antônio Carlos Gomes in italienischer<br />

Sprache mit deutschen Übertiteln<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

Gerd Knebel: »Um was geht’s hier eigentlich?«<br />

Comedy. Eintritt 19,70 Euro.<br />

Infos: www.konzertbuero-emmert.de<br />

➛ 20.00 Kongresshalle<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

RandGruppenBeschallung +<br />

LoBoToM Tapes-Release-Party<br />

Eintritt 3 Euro<br />

➛ 22.00 MuK<br />

Houseparty<br />

Mit Ziel 100, Crazy Erg, La Rez, Frank Kusserow,<br />

Timo Baldoa<br />

➛ 22.00 Kunstkeller<br />

A Tribute to Quentin Tarantino<br />

Mit DJ Jimmy<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das Mathematikum<br />

➛ 16.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Bonnie Dracula & Josh and Steve<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

27. Februar<br />

Gießen<br />

Die Durstigen<br />

Der Gerichtsanthropologe Boon ist mit einem mysteriösen<br />

Kriminalfall beschäftigt: Er soll zwei Leichen<br />

identifizieren, die in einem Fluss gefunden wurden. In<br />

dem einen Toten erkennt er seinen Schulfreund Murdoch wieder, der vor 15 Jahren einfach<br />

verschwand. Nur wer ist das junge Mädchen, das all die Jahre fest umschlungen<br />

mit ihm in der Tiefe lag?<br />

➛ 20.00 TiL<br />

Gießen<br />

Rund ums Brennholz<br />

Vortrag von Rita Kotschenreuther<br />

➛ 19.00 Liebigschule<br />

26 SAMSTAG<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Tanzstück von David Williams und Tarek Assam<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

Ohne Netz (UA)<br />

Schauspiel (Premiere)<br />

➛ 20.00 TiL<br />

Gießen<br />

Houseparty<br />

Mit Ibiza Brothers<br />

➛ 21.00 Kunstkeller<br />

DISKO/PARTY<br />

90er Eurodance Party Vol. 13 + 90er Rock Floor<br />

➛ 22.00 MuK<br />

Straight to your Ears<br />

➛ 22.00 Scarabée<br />

Gießen<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Trödelmarkt<br />

➛ 7.00 Rodheimer Straße 116<br />

Gießen<br />

KONZERTE<br />

Winterfire Festival<br />

Mit Noctalis, Dawn of Disease, Imperium Dekadenz,<br />

Skyforger, Varg, Alestorm, Napalm Death,<br />

Die Apokalyptischen Reiter. Eintritt 27,50 Euro<br />

➛ 13.30 Hessenhalle<br />

Frozen Kilt<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

Gießen<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Träumst du noch oder flirtest du schon?<br />

Von 14 bis 17 Jahren. Teilnahme 8 Euro. Anmeldungen<br />

unter www.jbw-giessen.de<br />

➛ 10.00 Jokus<br />

Autorenlesung mit Waltraud Grampp<br />

Aus der Romantrilogie »Leben in Waaseby«,<br />

»Rund um Waaseby« und »Neues aus Waaseby«<br />

➛ 17.00 Generationen-Zentrum<br />

Gießen<br />

SONSTIGES<br />

Menschen, die in den Himmel wachsen<br />

Alberto Giacomettis stehende Figuren.<br />

Für Kinder von 8 bis 12 Jahren<br />

➛ 11.00 Oberhessisches Museum<br />

27 SONNTAG<br />

Gießen<br />

BÜHNE<br />

Bühne<br />

Hänsel und Gretel<br />

Kindertheater. Infos: www.maerchenpalast.info<br />

➛ 10.30 Bürgerhaus Wieseck (auch um 15.00)<br />

Endstation Sehnsucht<br />

Schauspiel von Tennessee Williams.<br />

Einführungsmatinee<br />

➛ 11.00 Stadttheater<br />

Graf Öderland<br />

Ein Moritat von Max Frisch<br />

➛ 19.30 Stadttheater<br />

Die Durstigen<br />

Schauspiel für Jugendliche und Erwachsene<br />

➛ 20.00 TiL<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Alten-Buseck<br />

Kinderflohmarkt<br />

➛ 10.00 Sammler- und Hobbywelt<br />

KONZERTE<br />

Lich<br />

Oliver Steller spricht<br />

und singt Gedichte für Kinder<br />

➛ 15.00 Kino Traumstern<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Träumst du noch oder flirtest du schon?<br />

Anmeldungen unter www.jbw-giessen.de<br />

➛ 10.00 Jokus<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Vogelbörse<br />

➛ 6.00 Hessenhalle<br />

28 MONTAG<br />

DISKO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

➛ 21.00 Irish Pub<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Puhdys Akustik-Tour<br />

Konzert mit der legendären Ost-Band<br />

➛ 20.00 Kongresshalle<br />

LESUNGEN/VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Büchersalon<br />

Diskussion zum Thema »Frauen und Macht in<br />

der Literatur«. Nur für Frauen<br />

➛ 20.00 FrauenKulturZentrum<br />

✗✗✗ IM KALENDER<br />

Dieter Thomas Kuhn<br />

Schiffenberg, Gießen<br />

➛ 17. Juni, 20.00 Uhr<br />

Reinhard Mey<br />

Rittal Arena, Wetzlar<br />

➛ 1. Oktober, 20.00 Uhr<br />

David Garrett<br />

Alte Oper, Frankfurt<br />

➛ 8. Mai, 18.00 Uhr<br />

Herbert Grönemeyer<br />

Commerzbank-Arena,<br />

Frankfurt<br />

➛ 11. Juni, 19.00 Uhr<br />

34 streifzug 2/2011


Foto: Frankfurt-Tourismus<br />

Spektakuläre Fälschung<br />

»Wenn schon Fälschung, dann gern diese«, schrieb die »Hannoversche <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

nach einem Auftritt der Pink-Floyd-Tribute-Band »The Australian Pink Floyd Show«, die neben<br />

den altbekannten Ohrwürmern der Gruppe mit einer opulenten Licht- und Lasershow beeindruckte.<br />

Nun warten die Australier mit noch mehr Technik auf – und verwenden als erste<br />

Band überhaupt 3D-Effekte auf der Bühne. Die Tournee startet am 15. Februar in Frankfurt.<br />

Es ist ganz einfach: »Pink Floyds Greatest<br />

Hits« lautet das Motto der anstehenden<br />

Tournee durch Deutschland und Österreich,<br />

die in der Jahrhunderthalle in Frankfurt<br />

beginnt. Damit ist eigentlich auch<br />

schon fast alles gesagt: Die größten Hits<br />

der populären britischen Rockband, live<br />

gespielt von der weltweit erfolgreichsten<br />

Pink-Floyd-Tribute-Band. Ton für Ton, Note<br />

für Note, Pink Floyd in Reinform.<br />

Doch die Band aus »Down Under« kann<br />

noch viel mehr: Denn für die kommende<br />

Tour trägt sie nicht nur eine neue Setlist<br />

und die bekannte Licht- und Lasershow im<br />

Gepäck, sondern greift noch einmal ganz<br />

tief in die Techniktrickkiste: Quadrophonie<br />

und 3D-Effekte in Kinoqualität sind die<br />

Zauberworte. Kein Wunder also, dass die<br />

»Greatest-Hits-Tour« mit über zwei Stunden<br />

der größten Pink-Floyd-Klassiker nach Aussagen<br />

der Band nicht nur der bislang teuerste,<br />

sondern auch »the most spectacular<br />

Floyd tribute of all time« wird.<br />

Bei so viel modernster Technik könnte man<br />

fast befürchten, dass die Musik in den<br />

Hintergrund gerät. Aber keine Angst: »The<br />

Australian Pink Floyd Show« wäre nicht die<br />

einzige Pink-Floyd-Tribute-Band, die den<br />

offiziellen Segen ihrer Vorbilder hat, deren<br />

Namen im eigenen zu verwenden, wenn<br />

sie musikalisch nicht mindestens ebenso<br />

gut wäre wie ihre Show – wie auch David<br />

Gilmour befand, nachdem er die Australier<br />

live in der Londoner Royal Albert Hall erlebt<br />

hatte. Sogar am 50. Geburstag des<br />

Gitarristen, Sängers und Songwriters von<br />

Pink Floyd durfte die Band als Liveact auftreten.<br />

Gewaltige Effekte vor Millionenpublikum: »The Australian Pink Floyd Show«.<br />

Das Erfolgsrezept der Australier: So nah am<br />

Original wie nur möglich, aber dennoch<br />

mit einer persönlichen Note. Mit der Erfahrung<br />

aus über 20 Jahren, in denen sich die<br />

Band zu einer der international bekanntesten<br />

und erfolgreichsten Rockshows entwickelte,<br />

gelingt den Australiern die livehaftige<br />

Auferstehung der großartigsten Rockmusik,<br />

die jemals geschrieben wurde.<br />

Dass sie ihr Handwerk perfekt beherrschen,<br />

haben sie auf ihren weltweiten<br />

Tourneen bereits einem Millionenpublikum<br />

Foto: Veranstalter<br />

bewiesen. So waren auch die Hallen im<br />

vergangenen Jahr komplett ausverkauft.<br />

Und auch die neue Show mit dem brandneuen<br />

quadrophonischen Soundsystem<br />

und dreidimensionalen Videoanimationen<br />

soll wieder zu einem musikalischen und<br />

visuellen Gesamtwerk und einem einzigartigen<br />

Live-Erlebnis führen – quer durch die<br />

musikalische Welt der Herren Gilmour,<br />

Waters, Barrett, Wright und Mason.<br />

Tickets gibt es im Internet (u.a.) unter<br />

www.jahrhunderthalle.de.<br />

2/2011 streifzug 35


AM MAIN<br />

Frankfurts »Tortenstück« –<br />

sieht lecker aus und schmeckt<br />

Seit 20 Jahren präsentiert das Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK) in der Metropole<br />

am Main Werke der Gegenwart. Jetzt startet eine neue Ausstellung mit Arbeiten des<br />

US-amerikanischen Künstlers Felix Gonzales-Torres, die bis zum 25. April zu sehen ist.<br />

Was macht ein Museum interessant? Das<br />

MMK, das seine Pforten erstmals 1991 öffnete<br />

und damit heuer 20-jähriges Jubiläum<br />

feiert, hat eine Antwort darauf gefunden. Mit<br />

seinen Ausstellungen bewegt sich das von<br />

Dr. Susanne Gaensheimer geleitete Haus<br />

stets am Puls der Zeit.<br />

Aktuelles Beispiel ist die Schau »Specific<br />

Objects without Specific Form«, bei der das<br />

MMK vom 29. Januar bis zum 25. April Werke<br />

des 1957 auf Kuba geborenen und 1996<br />

verstorbenen US-amerikanischen Künstlers<br />

Felix Gonzalez-Torres zeigt. Neben Fotos<br />

und Skulpturen sind auch ungewöhnliche<br />

Installationen des Künstlers zu sehen:<br />

Lichterketten schlängeln sich durch Räume,<br />

Bonbon- und Posterstapel laden den Besucher<br />

zur Selbstbedienung ein und Disharmonie<br />

nimmt in ungleich tickenden<br />

Uhren Gestalt an.<br />

Auf den ersten Blick ist das Minimalismus in<br />

Reinkultur, doch die Installationen, die oftmals<br />

Gegenstände des alltäglichen Lebens<br />

einbeziehen, sind weit mehr. Man könnte<br />

sie als stetig fließenden Prozess begreifen,<br />

der sich auf unterschiedlichen Ebenen realisiert.<br />

Zunächst – und das wird am Beispiel<br />

des durch Besucherhand schrumpfenden<br />

Bonbonstapels offensichtlich – verändern<br />

sich die Werke des Künstlers. Sie widersetzen<br />

sich damit gängigen Vorstellungen von<br />

der Endgültigkeit des geschaffenen Werks.<br />

Konventionen des Kunstbetriebs werden<br />

aufgebrochen, auch dadurch, dass die Arbeiten<br />

in der Ausstellung ab dem 18. März von<br />

Künstler Tino Sehgal täglich neu arrangiert<br />

werden. Die Botschaft ist klar: Kunst ist<br />

nichts Starres, Statisches, sondern lebendig<br />

und dabei durchaus politisch und gesellschaftskritisch.<br />

Gonzalez-Torres bewegt sich<br />

so nicht nur in der Gegenwart. Multiperspektivisch<br />

bindet er den Betrachter als<br />

Akteur in seine Kunst ein.<br />

Und genau das ist auch im auf Gegenwartskunst<br />

spezialisierten MMK Programm. Auf<br />

einen einfachen Nenner gebracht, könnte<br />

man das MMK, das der Frankfurter Volksmund<br />

wegen seiner Architektur gern als<br />

»Tortenstück« bezeichnet, als lebendigen Ort<br />

der Begegnung mit moderner Kunst bezeichnen<br />

– als »Tortenstück« zum Abbeißen<br />

sozusagen.<br />

Das Haus selbst, das sich dem Gast als komplexes<br />

Labyrinth verschachtelter Räume und<br />

Veranstaltungen in Frankfurt<br />

Dienstag, 1. Februar<br />

Katharina Hacker<br />

Die Autorin erinnert in ihrer Novelle<br />

»Die Erdbeeren von Antons Mutter« an das<br />

Vergessen. Tickets 6 Euro<br />

➛ 20.30 Romanfabrik<br />

Dianne Reeves und Raul Midon<br />

Die Grammy-Preisträgerin gilt als vielseitige<br />

Sängerinnen des zeitgenössischen Jazz.<br />

Midon besticht mit virtuosem Gitarrenspiel<br />

und gefühlvoller Stimme. Tickets ab 45 Euro<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Donnerstag, 3. Februar<br />

Wise Guys<br />

Mal wahnsinnig komisch, mal ergreifend<br />

melancholisch – Deutschlands erfolgreichste<br />

A-cappella-Band spricht mit eigenen Songs<br />

und meist deutschsprachigen Texten Herz,<br />

Hirn und Lachmuskeln einer riesigen Fangemeinde<br />

an. Tickets 19 bis 36 Euro<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Freitag, 4. Februar<br />

Alive and Swingin<br />

Singen, swingen und steppen mit Rea Garvey,<br />

Xavier Naidoo, Sasha und Michael Mittermeier<br />

und Big Band. Tribute an das legendäre<br />

Rat Pack. Tickets ab 63 Euro<br />

➛ 21.00 Alte Oper<br />

Sonntag, 6. Februar<br />

Heinz Strunk in Afrika<br />

Der Erfolgsautor liest aus seinem<br />

neuen Werk. Tickets ab 14 Euro<br />

➛ 20.00 Mousonturm<br />

La Wally: Premiere<br />

Eine emanzipierte Außenseiterin steht im<br />

Mittelpunkt des spannenden Psychodramas<br />

➛ 19.00 Alte Oper<br />

Dienstag, 8. Februar<br />

Alina Bronsky<br />

Die Autorin liest aus »Die schärfsten Gerichte<br />

der tatarischen Küche«. Tickets 6Euro<br />

➛ 20.30 Romanfabrik<br />

Freitag, 11. Februar<br />

Surreale Dinge<br />

Die Ausstellung konzentriert sich mit rund<br />

150 Werken nur auf die dreidimensionalen<br />

Arbeiten der Surrealisten und deren Epoche<br />

von 1925 bis 1945 und zeigt Duchamp, Magritte,<br />

Dalí, Picasso und Miró. Bis 29. Mai<br />

➛ 10.00 Schirn<br />

Samstag, 12. Februar<br />

Element of Crime<br />

Sie haben legendäre Songs veröffentlicht<br />

und albumweise deutsche Rockgeschichte<br />

geschrieben. Tickets 32 Euro<br />

➛ 20.00 Capitol Mannheim<br />

Dienstag, 15. Februar<br />

Primavera Festival<br />

Die Batschkapp läutet den Frühling mit<br />

einem Indoor-Festival der besonderen Sorte<br />

ein. Trippin’ Rock Reggae trifft auf Latin-<br />

World-Punk. Tickets 13 Euro<br />

➛ 21.00 Batschkapp<br />

36 streifzug 2/2011


AM MAIN<br />

zahlreicher Aussichtsbalkone präsentiert,<br />

forciert diese Begegnung. »Viele Besucher<br />

kommen wegen des Bauwerks«, weiß Peter<br />

Gorschlüter, Stellvertretender Direktor des<br />

Museums in der Domstraße, der dem Gebäude<br />

»Ikonencharakter für postmoderne<br />

Architektur« zuschreibt. Das Haus, das jährlich<br />

zwischen 100000 und 150000 Gäste<br />

zählt, ist mit seiner verschachtelten Innenarchitektur<br />

für Gorschlüter eine Art steinernes<br />

Kunstwerk, das die Komplexität des<br />

postmodernen Lebens unserer Tage spiegelt.<br />

Immer wieder wird die Architektur des<br />

Museums, dessen Sammlung 4500 Werke<br />

umfasst, von Künstlern in ihre Arbeit einbezogen.<br />

Doch auch das MMK hat sich im<br />

Verlauf seiner Geschichte den räumlichen<br />

Anforderungen von künstlerischen Arbeiten<br />

angepasst. Prominentes Beispiel dafür ist<br />

Joseph Beuys üppig dimensioniertes Werk<br />

»Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch«.<br />

»Der Museumsraum wurde eigens für diese<br />

Arbeit eingerichtet. Es gibt viele Werke, die<br />

eine enge Symbiose mit dem Haus eingehen«,<br />

sagt Gorschlüter. Im Fall der Installation<br />

von Beuys, die zum Teil mit massiven<br />

Stahlträgern befestigt ist, bedeutete dies:<br />

Das Dach des Hauses konnte erst aufgesetzt<br />

werden, nachdem das Werk untergebracht<br />

war.<br />

Dieser Gegenwartsbezug ist einer der programmatischen<br />

Eckpfeiler des Hauses. Ein<br />

anderer ist das vielfältige Engagement des<br />

MMK, das mit heimischen Schulen kooperiert<br />

und Besucher nah an die Kunst heranführt.<br />

Ein Beispiel dafür ist die Sonderausstellung<br />

»Not in Fashion«, die Anfang Januar zu<br />

Ende ging. Präsentiert wurden Fotografien,<br />

mit denen sich Künstler gegen die glamouröse<br />

Modefotografie der Zeit wendeten.<br />

Im Rahmen dieser Präsentation, die laut<br />

Gorschlüter von vielen jungen Leuten besucht<br />

wurde, hatten Schüler die Möglichkeit,<br />

mithilfe von Profis ein eigenes Modemagazin<br />

zu entwerfen und zu produzieren. Nach<br />

fünf Tagen Arbeit lag das gut 140 Seiten starke<br />

Heft vor.<br />

Auch Erwachsenen bietet das MMK, das bis<br />

zum 25. April unter dem Titel »The Lucid<br />

Das »Tortenstück« ist und bietet moderne Kunst.<br />

Evidence« Fotografien aus der Sammlung zu<br />

den Themen Körperlichkeit sowie Jugendund<br />

Straßenkultur zeigt, Möglichkeiten, moderner<br />

Kunst zu begegnen. Regelmäßig veranstaltet<br />

das Haus die Reihe »MMK Talks«,<br />

bei der Referenten über museumsrelevante<br />

Themen sprechen. Zudem findet an jedem<br />

zweiten Mittwoch im Monat von 19 bis<br />

24 Uhr das »MMK After Work« statt. Zusätzlich<br />

zu den dabei angebotenen Abendführungen<br />

gibt es im Foyer eine Bar, und<br />

auch für Musik ist gesorgt. Stephan Scholz<br />

Foto: Axel Schneider<br />

The Australian Pink Floyd Show<br />

Die Jungs aus Down Under heben die Musik<br />

und Ästhetik von Pink Floyd auf das nächste<br />

Level und verwenden als erste Band bei<br />

einem Rockkonzert 3D-Effekte. Tickets<br />

42 bis 55 Euro<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Mittwoch, 16. Februar<br />

Jesper Juul: Elterncoaching<br />

Der weltweit renommierte dänische Erziehungsberater<br />

bestärkt Eltern auf unnachahmliche<br />

Art, einen respektvollen und gelassenen<br />

Umgang mit den Kindern zu finden. Juul<br />

stellt sein neues Buch »Elterncoaching« vor.<br />

Tickets 9 bis 11 Euro<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Dead Confederate und The Whigs<br />

Zwei amerikanische Bands, die die Zuhörer<br />

mitnehmen in den Grunge, in den Swamp,<br />

in die Tiefen des Schlagzeugbassgitarrensumpfs.<br />

Tickets 14 Euro<br />

➛ 21.00 Nachtleben<br />

Freitag, 18. Februar<br />

Vince Ebert<br />

Der Wissenschaftskabarettist begibt sich auf<br />

die Suche nach Freiheit. Tickets ab 35 Euro<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

René Marik<br />

Neues Programm. Tickets 31 Euro<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Samstag, 19. Februar<br />

Das Phantom der Oper<br />

Nach zehn umjubelten Spielzeiten kommt<br />

die große Originalproduktion zurück auf die<br />

großen Bühnen. Tickets 40 bis 72 Euro<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Montag, 21. Februar<br />

Nick Howard<br />

Vor fünf Jahren ist er mit seiner Gitarre und<br />

einem Traum nach Amerika gezogen. Sein<br />

Debüt-Album »Something To Talk About«<br />

war ein voller Erfolg. Tickets 11 Euro<br />

➛ 21.00 Nachtleben<br />

Katja Riemann & Arne Jansen:<br />

»Doitschlandabend«<br />

Was ist los in Gärten und Boutiquen? Riemann<br />

liest Sibylle Berg und singt Rammstein.<br />

Jansen spielt Gitarre. Tickets 16 bis 19 Euro<br />

➛ 20.00 Mousonturm<br />

Dienstag, 22. Februar<br />

Kim Wilde<br />

Die Legende ist zurück. Tickets ab 37 Euro<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Frank Bungarten<br />

Als Solist spielt er regelmäßig alle großen<br />

Konzerte für Gitarre und Orchester.<br />

Tickets 12 bis 14 Euro<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Sonntag, 27. Februar<br />

Bela B.: Exit Mundi – die besten Weltuntergänge<br />

von Maarten Keulemanns<br />

Unzählige Weltuntergänge wollen uns an<br />

den Kragen. Bela B. klärt auf. Tickets 19 Euro<br />

➛ 20.00 Mousonturm<br />

2/2011 streifzug 37


»Tierzucht ist global«<br />

Visite. Gegen 8.30 Uhr beginnt Prof. Axel Wehrend seinen Rundgang. Mit dabei sind seine<br />

akademischen Mitarbeiter sowie eine Reihe von Studierenden. Die Patienten: Vor allem Hausund<br />

Nutztiere. Der Ort: Frankfurter Straße 106 in Gießen, die Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie<br />

und Andrologie der Groß- und Kleintiere im Fachbereich 10, Veterinärmedizin, der JLU.<br />

Prof. Wehrend hört sich in Ruhe die Berichte<br />

der Studierenden, die Nachtdienst geschoben<br />

haben, an, greift zuweilen ein, stellt Fragen<br />

und korrigiert ungenaue Antworten. Die<br />

Visite verläuft unspektakulär, die Atmosphäre<br />

ist ruhig. Auch die Patienten, Groß- und<br />

Kleintiere, wirken an diesem Morgen entspannt.<br />

Die Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie<br />

und Andrologie der Groß- und Kleintiere,<br />

zu der auch eine tierärztliche Ambulanz gehört,<br />

ist eine Einrichtung, auf die die JLU aus<br />

mehreren Gründen stolz sein kann.<br />

Bereits 1868 wurde ein Lehrstuhl für Tiergynäkologie<br />

und Poliklinik eingerichtet, seit<br />

1929 besteht die ordentliche Professur für<br />

Geburtshilfe, Gynäkologie und Ambulanz.<br />

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Klinik zerstört<br />

und in den 1950er Jahren wieder aufgebaut.<br />

Zur Klinik, die Mitte der 90er Jahre erweitert<br />

und zwischen 1999 und 2003 noch<br />

einmal saniert wurde, gehört heute ein Hörsaal,<br />

ein Kursraum mit 50 Arbeitsplätzen sowie<br />

ein ausgedehnter Labortrakt und zwei<br />

Demonstrationsräume. Ein Untersuchungsund<br />

Operationsbereich sowie Stallungen für<br />

Groß- und Kleintiere vervollständigen das Ensemble.<br />

Damit wird die Klinik den Anforderungen<br />

in Forschung, Lehre, aber auch im alltäglichen<br />

Betrieb gerecht.<br />

An der morgendlichen Visite nehmen Studentinnen<br />

und Studenten teil, die sich auf<br />

das Examen vorbereiten. Der Anteil junger<br />

Männer ist gering und liegt fast noch im einstelligen<br />

Prozentbereich. Tiermedizin ist heute<br />

offenbar eine Domäne der Frauen.<br />

Später im Hörsaal: Eine Demonstration von<br />

Tierarzt Dr. Peter Richterich, der mit einem<br />

13 Monate alten Jungbullen dem Tierarztnachwuchs<br />

Theorie und Praxis näherbringt.<br />

Der Bulle lässt alles über sich ergehen. Den<br />

Hinweis Dr. Richterichs auf entsprechende<br />

Harmonisierungsverordnungen der EU, die<br />

Erläuterung einer »Impotentia generandi« sowie<br />

über mögliche finanzielle Auswirkungen<br />

bei Fehlern zur Identifikation der Tiere kann<br />

er ja nicht verstehen. Aber auch bei der anschließenden<br />

Untersuchung behält das Tier<br />

seine stoische Ruhe bei. Alltag in der Klinik.<br />

Im Hörsaal: Tierarzt Dr. Peter Richterich spricht vor den Studierenden.<br />

Foto: se<br />

Einen breiten Raum in der Arbeit nimmt<br />

die Forschung ein. Ein Forschungsschwerpunkt:<br />

Fortpflanzungsstörungen, denen klinisch<br />

und mit modernen molekularbiologischen<br />

Methoden nachgegangen wird, ein<br />

weiterer: die hormonelle Steuerung von<br />

Trächtigkeit und Geburt. Samenzellen diverser<br />

Tiere werden in der Klinik gelagert. In<br />

Behältern mit flüssigem Stickstoff werden die<br />

Spermien der Tiere bei -196 Grad Celsius<br />

aufbewahrt.<br />

Eine Besonderheit ist die der Klinik angeschlossene<br />

Besamungsstation für Pferde mit<br />

europäischer Zulassung. Hier kann Sperma<br />

von Hengsten gewonnen werden, das weltweit<br />

vermarktet wird. »Tierzucht«, sagt Professor<br />

Wehrend, »ist global. Bei der Gewinnung<br />

und dem Vertrieb von Samenzellen<br />

müssen strengste seuchenhygienische Vorschriften<br />

beachtet werden.« Professor Wehrend<br />

ist besonders darauf stolz, dass die Klinik<br />

die Zulassung zur Embryonengewinnung<br />

und -übertragung beim Pferd hat.<br />

»Eine hochmodern ausgestattete Spezialabteilung«<br />

ist die Kleintierabteilung der Klinik.<br />

Fortpflanzungen und ihre Störungen, züchterische<br />

Aspekte, Samengewinnung, instrumentelle<br />

Besamung, Erkrankung des Gesäuges<br />

bei Kleintieren (Hund, Katze und weitere<br />

Heimtiere) sind die Bereiche, mit denen es<br />

Mitarbeiter dieser Einrichtung zu tun haben.<br />

»Die Bündelung dieser Gebiete in einer Klinik<br />

gewährleistet eine umfassende Sichtweise<br />

auf den Bereich der Kleintiergynäkologie,<br />

-andrologie, -geburtshilfe und -neonatologie«,<br />

heißt es. Ziel ist eine Forschung<br />

und Lehre mit einem engen Bezug zur Praxis.<br />

Die Pferdeabteilung, die sich mit allen Aspekten<br />

der Fortpflanzung und Fohlenerkrankungen<br />

beschäftigt, arbeitet eng mit dem<br />

Hessischen Landgestüt in Dillenburg und<br />

38 streifzug 2/2011


CAMPUS<br />

dem Direktorium für Vollblutzucht und Rennen<br />

zusammen. Bei den Tierarten Rind,<br />

Schaf, Ziege und Schwein liegt der Schwerpunkt<br />

in der Nutztierabteilung. Neben der<br />

Einzeltierbehandlung spielt die Bestandsbetreuung<br />

eine große Rolle. Dabei kommt es<br />

darauf an, Erkrankungen in Tierherden zu<br />

vermeiden bzw. rechtzeitig zu erkennen. Im<br />

diesem Zusammenhang arbeitet die Klinik<br />

mit dem Hessischen Schaf- und Ziegenzuchtverband<br />

zusammen.<br />

»Das Besondere an der Klinik ist«, so berichtet<br />

Prof. Wehrend, »dass es sich um eine sogenannte<br />

Disziplinenklinik handelt. Hier wird<br />

das Fachgebiet der Fortpflanzung und die<br />

Neonatologie behandelt, unabhängig von<br />

der Tierart. Die anderen Kliniken im Fachbereich<br />

Veterinärmedizin sind Tierartenkliniken,<br />

das heißt, Pferde gehen in die Pferdeklinik,<br />

Hunde in die Kleintierklinik usw.; weiterhin<br />

sind wir nicht nur mit erkrankten Tieren befasst,<br />

sondern beschäftigen uns auch mit<br />

Fortpflanzung und Biotechnologie gesunder<br />

Tiere, dazu gehört die künstliche Besamung,<br />

Embryonentransfer, Spermakonservierung.«<br />

Die Reproduktion heimischer Wildtiere steht<br />

ebenfalls auf dem Aufgabenplan der Klinik.<br />

Prof. Wehrend erläutert deren Notwendigkeit:<br />

»Es gibt Tierarten, die sich aufgrund der<br />

Umweltveränderungen schlechter fortpflanzen<br />

als früher – hier besteht im Sinne der<br />

Arterhaltung erheblicher Forschungsbedarf.<br />

Andere Tierarten vermehren sich explosionsartig.<br />

Beispiel: Wildschweine – auch hier<br />

muss etwas getan werden.«<br />

In der Tierärztlichen Ambulanz können sich<br />

die Studierenden mithilfe erfahrener Tierärzte<br />

mit der »Arbeitsweise der Tierärzte unter<br />

Praxisbedingungen« vertraut machen. Die<br />

Ambulanz betreut die Tierhaltung landwirtschaftliche<br />

Betriebe in der Umgebung und<br />

hat dafür ganzjährig einen 24-Stunden-Service<br />

eingerichtet.<br />

Die JLU ist neben Leipzig, Berlin, Hannover<br />

und München eine von fünf Universitäten in<br />

Deutschland, die ein Studium der Veterinärmedizin<br />

anbieten. Harold Sekatsch<br />

So geht es: Professor Axel Wehrend an einem Gebärmuttermodell.<br />

Foto: se<br />

FERNUNI<br />

Mit ganz viel<br />

Körpereinsatz<br />

Eis, Pasta, Pizza, schöne Strände und unglaublich viel<br />

Kultur. Italien ist für viele Deutsche ein Ort, dem die<br />

Sehnsucht gilt. Johanna Moormann hat die Chance genutzt,<br />

das Urlaubsland genauer kennenzulernen. Sie<br />

verbrachte ein Semester in Bologna – und hat »La dolce<br />

vita« in vollen Zügen genossen. Das Flair der historischen<br />

Stadt, das Essen und die Mentalität der Italiener<br />

haben es der 21-Jährigen angetan – aber auch die Sprache.<br />

»Italienisch ist sehr leidenschaftlich. Teilweise fordert<br />

es sogar ganzen Körpereinsatz«, sagt die JLU-Studentin.<br />

Bereut hat sie ihren Schritt, in eine fremde Stadt zu<br />

gehen, nicht. »Ich bin offener und selbstbewusster<br />

geworden und schrecke nicht mehr davor zurück, Dinge<br />

zu organisieren.« Und Italien vermisst sie – wenige Tage<br />

nach ihrem Abschied – jetzt schon…<br />

Ciao,<br />

für mich ist in meinem Auslandssemester »La dolce vita« wahr<br />

geworden. Italien war schon immer eines meiner Traumländer. Das<br />

Wetter ist auch im Winter noch angenehm, überall locken kulinarische<br />

Genüsse, und besonders kulturell hat Bologna als älteste Universitätsstadt<br />

eine Menge zu bieten. Fast die ganze Stadt ist ein riesiger<br />

Campus. Die Fakultäten sind über das ganze Zentrum verteilt, so<br />

dass die fast 100000 Studenten ihr ein dynamisches und junges Bild<br />

verleihen. Auch an Erasmusstudenten mangelt es keineswegs. Man<br />

trifft täglich auf neue junge Menschen aus der ganzen Welt. Auch<br />

die Italiener habe ich als ein sehr offenes und kontaktfreudiges Volk<br />

kennengelernt. Durch meine zwei italienischen Mitbewohnerinnen<br />

wurde ich in die Geheimnisse der italienischen Küche eingeweiht,<br />

und wir haben viele gemeinsame lustige Abende bei einigen Gläsern<br />

»Vini rossi« verbracht. Durch den täglichen Umgang miteinander<br />

auf engem Raum habe ich viele Eindrücke über die italienische<br />

Mentalität und Tradition gewonnen und dabei natürlich mein Italienisch<br />

stark verbessert. Für mich steht fest: Ich komme wieder! Das<br />

war bestimmt nicht mein letzter Aufenthalt in dieser schönen<br />

Stadt.<br />

Arrividerci<br />

Johanna Moormann<br />

Universita di Bologna<br />

Bologna, Italien


Foto: pm<br />

Wer wissen will, wie Deutschland tickt, der hat drei Möglichkeiten: Er verfolgt die Debatten<br />

im Parlament. Er liest die Texte in den Feuilletons. Oder er sucht den Kontakt zu den Deutschen<br />

in deren natürlichem Habitat. Als rasender Reporter mit schmierigen Haaren, orangefarbener<br />

Trainingsjacke und Puschelmikrofon sucht Emmanuel Peterfalvi alias »Alfons« auf<br />

Wochenmärkten oder in Kleingartenvereinen nach den großen Wahrheiten und den riesigen<br />

Vorurteilen der Deutschen. Am 23. Februar präsentiert der in Paris geborene Comedian<br />

in der Kongresshalle Gießen die Ergebnisse seiner skurrilen, teils erhellenden Recherchen.<br />

40 streifzug 2/2011


KULTUR<br />

Die Rentnerin fragt sich mit Sorge, ob<br />

Deutschland in wirtschaftlichen Krisenzeiten<br />

tatsächlich von einer Frau regiert werden<br />

darf. Der Vorsitzende eines Kleingartenvereins<br />

berichtet mit Hochgenuss vom vorgeschriebenen<br />

Mischverhältnis zwischen Gemüse-<br />

und Zierholzanbau in den Parzellen.<br />

Es sind diese Sorgen und Meinungen des<br />

kleinen Mannes, jene, die es selten in Parlament<br />

und Feuilleton schaffen, für die sich<br />

»Alfons« in seinen Umfragen interessiert.<br />

Denn er weiß: »Das gehört alles dazu. Auch<br />

das ist Deutschland.«<br />

Emmanuel Peterfalvi, der den Bürgern mit<br />

seiner Kunstfigur »Alfons« ehrliche und damit<br />

häufig überraschende Aussagen entlockt,<br />

kam vor 19 Jahren aus Frankreich nach<br />

Deutschland und durfte erst einmal für<br />

»Zapping« und »Kalkofes Mattscheibe« die<br />

deutsche Fernsehlandschaft sichten. »Ich habe<br />

zusammen mit einer Bande von Studenten<br />

parallel vier Sender gesehen. Da lernt<br />

man nicht nur die deutsche Sprache, sondern<br />

auch die Deutschen kennen«, weiß er<br />

die Erfahrungen von damals inzwischen zu<br />

schätzen. Später reiste er als »Alfons« für verschiedene<br />

Fernsehformate durchs Land und<br />

hält den Deutschen seither den Spiegel vor.<br />

Er sollte demnach wissen, wie sich die Deutschen<br />

charakterisieren lassen. Also? »Das ist<br />

nicht einfach. Sie sind die Weltmeister der<br />

Selbstkritik und achten immer auf Verhältnismäßigkeit.<br />

Wenn die Deutschen die Französische<br />

Revolution geplant hätten, wäre sie sicher<br />

in einem Desaster geendet. Guillotine?<br />

Okay, aber nur ein bisschen.«<br />

Der 43-Jährige weiß, wovon er spricht, weil<br />

er es schafft, seinen Interviewpartnern in<br />

den Fußgängerzonen oder an den Bahnsteigen<br />

ehrliche Antworten auf seine teils skurrilen<br />

Fragen zu entlocken: »Authentizität. Das<br />

war von Anfang an mein Ziel. Um die deutsche<br />

Sprache zu lernen, habe ich früher<br />

auch sehr viele interessante Stammtischdiskussionen<br />

verfolgt. Dieses Deutschland findet<br />

man heute aber leider nur noch selten<br />

im Fernsehen. Wenn Leute versuchen, intelligent<br />

rüberzukommen, wird es schnell langweilig.<br />

Ich will die Authentizität der Deutschen<br />

einfangen«, erklärt er. Die Ergebnisse<br />

tun manchmal weh, aber dieses Risiko besteht<br />

bei einem Blick in den Spiegel eben:<br />

Was ist der größte Kostenfaktor im Haushalt?<br />

»Meine Frau.« Wer hat die schönsten Rundungen<br />

des Landes? »Ein Bierfass.« Was<br />

könnte der Staat in Krisenzeiten noch verkaufen?<br />

»Mecklenburg-Vorpommern.«<br />

Solch kleine Perlen sind allerdings nicht immer<br />

leicht zu bekommen. Für einen Spot<br />

von knapp fünf Minuten verbringt Peterfalvi<br />

schon mal zehn Stunden bei einer Nacktwanderung,<br />

beim Lach-Yoga oder in einem<br />

Tabakverein. Dass der passionierte Nichtraucher<br />

dort letztlich sogar zum Ehrenmitglied<br />

berufen wurde, verrät etwas von seinem Erfolgsgeheimnis:<br />

Die Leute auf der Straße<br />

fühlen sich mit der vermeintlich unbeholfenen<br />

Kunstfigur »Alfons« verbunden, haben<br />

vielleicht sogar Mitleid und nehmen ihn in<br />

ihrer Mitte auf.<br />

Der rasende Reporter mit dem französischen<br />

Akzent, dem Hundeblick, dem zerfledderten<br />

Block mit seinen Fragen wird so<br />

zum Katalysator für authentische Aussagen<br />

zur Lage der Nation und den persönlichen<br />

Lebenswelten der Deutschen: Da wägt eine<br />

Passantin in der Fußgängerzone schon einmal<br />

ab, ob man mit der Einführung der Sklaverei<br />

nicht vielleicht doch die Arbeitslosenzahlen<br />

senken könnte. Ein Marktbesucher<br />

verrät der Kamera, dass er den Valentinstag<br />

lieber mit Heidi Klum als mit seiner Gattin<br />

verbringen würde. Bloßstellen möchte Peterfalvi<br />

mit seinen Umfragen aber letztlich niemanden:<br />

»Darum geht es nicht. Ich führe<br />

keine Menschen vor wie etwa bei einer Castingshow.<br />

Mein Ansatz ist das Offenlegen<br />

von Meinungen«, sagt Peterfalvi.<br />

Und entsprechend muss sich auch bei seinem<br />

Besuch in der Kongresshalle am 23. Februar<br />

niemand vor »Alfons« fürchten: »Das<br />

Puschelmikrofon bringe ich nur zur Ansicht<br />

mit. Versprochen. Auch in der ersten Reihe<br />

wird niemand interviewt«, beruhigt er. Stattdessen<br />

erwartet die <strong>Gießener</strong> eine Mischung<br />

aus seinen berüchtigten Einspielfilmen<br />

und seinen erhellenden Erklärungen<br />

über das Leben in Deutschland. Es gilt, die<br />

großen Wahrheiten und die großen Vorurteile<br />

aufzudecken.<br />

Und auch wenn Peterfalvi den Deutschen<br />

mit seiner Kunstfigur »Alfons« den Spiegel<br />

vorhält: Richtigen Ärger bekam er bei seinen<br />

Recherchen bisher nur ein einziges Mal: »Ich<br />

wurde bei einer Umfrage in einem Käseladen<br />

mit wüsten Beschimpfungen aus dem<br />

Geschäft geworfen«, erinnert sich Peterfalvi<br />

an die schwärzeste Stunde von »Alfons«.<br />

Über deutschen Unmut und deutsche Humorlosigkeit<br />

sagt die unschöne Szene allerdings<br />

nichts aus: Die Besitzerin des Käseladens<br />

war eine Französin. Florian Dörr<br />

GEWINNSPIEL<br />

Der streifzug verlost 3x 2 Tickets für den<br />

Auftritt von »Alfons« am 23. Februar um<br />

20 Uhr in der Kongresshalle Gießen.<br />

Wer den Franzosen live erleben möchte,<br />

sollte bis zum 15. Februar eine Karte<br />

mit dem Kennwort »Alfons« an streifzug,<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />

oder eine Mail senden an streifzug@<br />

giessener-allgemeine.de. Viel Glück!<br />

NEU<br />

IM THEATER<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

12. Februar, 19.30 Uhr, Stadttheater<br />

Liebe, Verwirrung und Eifersucht. Die<br />

Choreografen David Williams und Tarek<br />

Assam verlegen Oberons fantastisches<br />

Verwirrspiel mit diesem Tanzstück zur<br />

Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

u.a. in die Halbwelt einer modernen<br />

Großstadt – der verwunschene Wald<br />

wird zum südamerikanischen Dschungel.<br />

Jeder will und darf mal mit jedem.<br />

Unweigerlich wird man an die Ideale<br />

der 68er Bewegung erinnert. Am Ende<br />

stellt Oberon die Ordnung wieder her,<br />

doch ein bitterer Nachgeschmack<br />

bleibt: die Erkenntnis, dass alle alles<br />

übereinander wissen, und die eigene<br />

Blöße sich daher nicht mehr verdecken<br />

lässt. Weitere Vorstellungen: 26. Februar.<br />

Musikalische Leitung: Carlos Spierer,<br />

Bühne: Fred Pommerehn, Kostüme: Gabriele<br />

Kortmann.<br />

Ohne Netz (UA)<br />

26. Februar, 20 Uhr, TiL-Studiobühne<br />

Während des Studiums war die Lage<br />

noch ziemlich übersichtlich: Peter liebte<br />

Silvia, Silvia liebte Karla und Karla liebte<br />

Johann. Nach einiger Zeit ordneten sich<br />

die Verhältnisse und man gründete seine<br />

Kleinfamilie. Der Plan, nach zehn<br />

Jahren ohne Kontakt in den gemeinsamen<br />

Urlaub zu fahren, entwickelt sich<br />

zum Desaster – alte Konflikte brechen<br />

auf, akute Probleme kommen hinzu<br />

und keiner nimmt mehr ein Blatt vor<br />

den Mund. Mit bösem Humor zeichnet<br />

die junge Autorin Anne Rabe in diesem<br />

Schauspiel das Wiedersehen zweier<br />

Paare, und mit voller Wucht bringt Regisseurin<br />

Ragna Kirk die Uraufführung<br />

auf die TiL-Studiobühne. Weitere Vorstellungen:<br />

3. und 19. März. Bühne und<br />

Kostüme: Udo Herbster.<br />

2/2011 streifzug 41


Fotos: Bösel<br />

Ständig unter Strom<br />

Harald Gärtner steht auf dem Trainingsplatz. »Ich will nur noch schnell einen kurzen Blick auf<br />

die neuen Spieler werfen«, sagt der Manager des Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt.<br />

Wenige Minuten reichen dem Ex-Profi, um seine Entscheidung zu bestätigen. Im Kampf um<br />

den Klassenerhalt hat Gärtner in der Winterpause im Sturm personell nachgelegt. »Wir<br />

müssen durchschlagskräftiger werden«, erklärt der Heuchelheimer im Laufschritt auf dem Weg<br />

in sein Büro, wohl wissend, dass seine Verdienste im Umfeld des jungen Klubs, der erst<br />

2004 gegründet wurde, keinen Pfifferling wert sind, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt.<br />

»Leider«, sagt Gärtner. »Wenn man das Gesamte<br />

hier sieht, haben wir in den vergangenen<br />

Jahren super Arbeit geleistet. Aber wenn<br />

wir am Wochenende verlieren, interessiert<br />

das nicht«, beschreibt der Geschäftsführer<br />

der Fußball GmbH sowie der Stadionbetreiber<br />

GmbH der Ingolstädter das Tagesgeschäft.<br />

»Uns ist 2010 der direkte Wiederaufstieg<br />

in die 2. Liga gelungen, wir hatten zwei<br />

Relegationsspiele, ganz nebenbei haben wir<br />

für 25 Millionen Euro ein Stadion gebaut und<br />

das mit einem großen Event eröffnet. Wir haben<br />

in 2010 mehr geschafft, als manch anderer<br />

Verein in seiner ganzen Geschichte, trotzdem<br />

holen uns Niederlagen immer wieder<br />

ein und bestimmen die Gesamtsituation«,<br />

erklärt der 42-Jährige, der seit April 2007 als<br />

Manager beim FCI fungiert und in dieser Zeit<br />

– bei einem Abstieg aus dem Unterhaus –<br />

zweimal in die 2. Liga aufgestiegen ist.<br />

Nachhaltiger sind die Erfolge Gärtners im<br />

Umfeld des Vereins, der 2004 aus einer Fusion<br />

des ESV und des MTV Ingolstadt hervorgegangen<br />

ist. Die Strukturen sind professioneller<br />

geworden, der Jugendbereich ist<br />

dem Breitensport entwachsen und orientiert<br />

sich in Richtung Leistungsspitze. Längst laufen<br />

Planungen für ein Jugendinternat, die<br />

Fußballcamps des FCIsind mittlerweile mit<br />

3000 Teilnehmern die größten in Bayern.<br />

42 streifzug 2/2011


SPORTWELT<br />

»Der wichtigste Meilenstein war aber die Eröffnung<br />

des Audi-Sportparks im Sommer.<br />

Dieses neue Stadion war wichtig, damit wir<br />

uns in den Profiligen etablieren können«, erklärt<br />

Gärtner, unter dessen Regie das feine<br />

»Schmuckkästchen« mit Fanshop und Geschäftsstelle<br />

in nur elf Monaten errichtet<br />

wurde. Alle 19 Logen sind ausgebucht.<br />

Eigentlich sollten die Lobeshymnen der<br />

»Schanzer« auf den bodenständigen Familienvater<br />

aus Mittelhessen gar nicht verstummen,<br />

doch nach einer auch für Gärtner unbefriedigenden<br />

Vorrunde rangierte der FCI<br />

zum Jahreswechsel nur auf Tabellenplatz 17.<br />

Zwar war nach dem Trainerwechsel – Benno<br />

Möhlmann kam für Michael Wiesinger – in<br />

den letzten Spielen 2010 ein Aufwärtstrend<br />

erkennbar, Zufriedenheit stellte sich dadurch<br />

im Umfeld aber nicht ein. »Wir haben die<br />

Winterpause genutzt, um unsere Schwachstellen<br />

zu reparieren«, erklärt Gärtner mit<br />

Blick auf den Transfer von Stürmer Edson<br />

Buddle, in seiner Heimat USAein Fußballheld,<br />

aktueller US-Nationalspieler und vor<br />

seinen Ex-Mannschaftskollegen David Beckham,<br />

Gregg Berhalter und Landon Donovan<br />

in der Major League Soccer bei L.A. Galaxy<br />

zum MVP gewählt. Auch Artur Wichniarek,<br />

mit 240 Bundesligaspielen ein gestandener<br />

Profi, und Ex-Wunderkind Freddy Addu wollten<br />

sich dem FCI anschließen.<br />

Dass der mittlerweile auch für solche Spieler<br />

eine gute Adresse ist, zeigt sich im Gespräch<br />

mit Gärtner schnell. Ständig klingelt sein<br />

Handy. Am anderen Ende: Spielerberater, die<br />

dem Manager vor dem Ende der Wechselperiode<br />

noch einen Transfer ans Herz legen<br />

möchten. »Vielleicht tut sich bei uns noch etwas«,<br />

sagt Gärtner. »Wir haben im Winter<br />

einen Vorgriff auf die Transfers im Sommer<br />

gemacht, denn wir wollen mit aller Macht<br />

die Klasse halten«, erklärt der Geschäftsführer,<br />

der mit Audi einen starken und verlässlichen<br />

Partner im Rücken hat.<br />

Ein 14-Stunden-Tag ist für Gärtner normal. »In<br />

diesem Job gibt es keine Pause«, sagt er. Er<br />

ist froh, dass er in der Geschäftsführung mit<br />

Franz Spitzauer mittlerweile einen Partner<br />

hat, der ihn im kaufmännischen Bereich entlastet.<br />

»Alleine sind diese vielen Aufgaben<br />

gar nicht mehr zu stemmen gewesen«, sagt<br />

Gärtner. »Der Verein ist so schnell gewachsen.<br />

Aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen.<br />

Das erste Spiel unter Gärtner verfolgten<br />

seinerzeit 375 Zuschauer »auf einem<br />

Sportplatz«, wie Gärtner sagt, heute hat der<br />

Verein in der 15 000 Zuschauer fassenden<br />

Anlage einen Schnitt von 7500 Besuchern.<br />

»Damit sind wir in der Liga zwar noch im unteren<br />

Bereich, aber man muss dem Verein<br />

Zeit geben. Wir sind ja gerade erst dem<br />

Kleinkindalter entwachsen und wollen uns<br />

Harald Gärtner, geboren am 30. November<br />

1968 in Gießen, wuchs in Heuchelheim<br />

auf. Sein Abitur machte er an der<br />

Herderschule. Später absolvierte er eine<br />

Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten.<br />

Seine ersten fußballerischen<br />

Schritte machte er als Kind bei den TSF<br />

Heuchelheim. Weitere Stationen: JSG W.-<br />

Steinberg/MTV 1846 Gießen, VfB 1900<br />

Gießen, Eintracht Frankfurt. Als Aktiver<br />

spielte er für: VfB 1900 Gießen, VfR Limburg,<br />

SC Freiburg und Spvgg. Bad Homburg.<br />

Gärtner absolvierte 64 Zweitligaspiele<br />

für Fortuna Düsseldorf, SV Meppen<br />

und Hannover 96. Zum Abschluss seiner<br />

Profi-Karriere wechselte er in die österreichische<br />

Bundesliga zu Admira/Wacker<br />

Mödling, wo er unter Hans Krankl kickte.<br />

Es folgten Stationen in Regensburg,<br />

Darmstadt und Waldgirmes, ehr er Co-<br />

Trainer beim FC St. Pauli und Manager der<br />

Sportfreunde Siegen wurde. Dann kam<br />

das verlockende Angebot des FCI. Gärtner<br />

lebt in Manching bei Ingolstadt. Er ist<br />

mit Melanie verheiratet und hat zwei<br />

Söhne (Maximilian, 11, und Benjamin, 7).<br />

jetzt in der Grundschule etablieren«, sagt<br />

Gärtner und lacht.<br />

Wieder klingelt sein Telefon. Ein Spielerberater.<br />

»Mein Netzwerk ist groß«, sagt Gärtner.<br />

Das hilft ihm bei den Transfers. Wir können<br />

uns nicht jeden Spieler leisten, deshalb müssen<br />

wir bei Transfers ein bisschen schneller<br />

sein. Es kommt trotzdem vor, dass sechs, sieben<br />

Wochen Arbeit über Nacht dahin sind,<br />

wenn sich ein Spieler dann doch anders entscheidet.<br />

Ich recherchiere, telefoniere und<br />

beobachte viele Spiele. So kommen schnell<br />

die 14 Stunden zusammen«, sagt Gärtner,<br />

der mit seiner Familie in Manching lebt, nur<br />

fünf Minuten von seinem Büro im Stadion<br />

entfernt. »Wir fühlen uns heimisch, trotzdem<br />

wären wir gerne häufiger in der Heimat bei<br />

Eltern und Geschwistern.«<br />

Der aktuelle Abstiegskampf geht an dem erfahrenen<br />

Fußballfachmann nicht spurlos vorüber.<br />

»Früher habe ich drei Tage gebraucht,<br />

um Niederlagen wegzustecken. Heute geht<br />

es schneller. In zwei Tagen etwa«, sagt Gärtner<br />

und lacht. Er weiß, dass er manchmal<br />

einfach loslassen müsste. Auch um mehr<br />

Zeit mit den Kindern zu verbringen. »In dieser<br />

Phase ist das nur schwer möglich. Für uns<br />

beginnen jetzt mit der Rückrunde die Wochen<br />

der Wahrheit. In der Winterpause habe<br />

ich fast rund um die Uhr an den Transfers gearbeitet.<br />

Da bleibt keine Zeit«, sagt Gärtner,<br />

der von seiner Familie aufgefangen und<br />

unterstützt wird. Ein neuerlicher Abstieg wäre<br />

für seinen Klub ein Nackenschlag, »trotzdem<br />

sind wir stabil genug, um uns auch davon<br />

zu erholen. Hier geht es trotz<br />

sportlichen Tiefs kontinuierlich nach oben.<br />

Ich bin sicher, dass wir auf lange Sicht ein guter<br />

Zweitligist werden – mit Blick nach<br />

oben«, sagt der Macher, der nun im vierten<br />

Jahr am Verein aus Bayern baut, und fügt hinzu:<br />

»Wir werden die Kurve bekommen.«<br />

Dass Erfolg nur bis zu einem gewissen Maße<br />

planbar ist, weiß Gärtner, dennoch nimmt er<br />

Niederlagen persönlich. »Wir können das<br />

beste Stadion haben, gute Spieler und einen<br />

erfahrenen Trainer, wenn wir am Wochenende<br />

nicht gewinnen, ist alles schlecht. Das ist<br />

die Schattenseite meines tollen Jobs«, sagt<br />

Gärtner, ehe er wieder vom Klingeln seines<br />

Handys unterbrochen wird. Er ist ständig auf<br />

Empfang, ständig unter Strom und hat ständig<br />

ein Funkeln in den Augen, wenn er über<br />

Fußball redet.<br />

Marc Schäfer<br />

Harald Gärtner begrüßt Trainer Benno Möhlmann im Audi-Sportpark.<br />

2/2011 streifzug 43


WEIN DES MONATS<br />

Kostenlose Kapriolen<br />

Von manchen Weinen gibt es<br />

nicht eben viele Flaschen. Wenn<br />

einer gerade mal 1000 Stück abfüllt,<br />

handelt es sich entweder<br />

um eine Rarität oder um den<br />

Versuch, Neues zu kreieren.<br />

Auf die Gewächse von Stefan<br />

Breuer trifft beides zu. Der<br />

Winzer aus dem Rheingau<br />

geht seit seinen Auslandsaufenthalten<br />

in Kalifornien<br />

eigene Wege. Ergebnis sind<br />

innovative Cuvees, die das<br />

Versuchsstadium<br />

längst hinter sich<br />

gelassen haben,<br />

aber noch auf ihren<br />

Durchbruch warten.<br />

Breuers »10/90« ist<br />

so ein Fall. Der Stoff<br />

setzt sich aus<br />

90 Prozent barriquegereiftem<br />

Weißburgunder<br />

und 10 Prozent Riesling (»Erstes<br />

Gewächs«) aus dem Stahltank zusammen<br />

– ein Mischsatz mit Seltenheitswert.<br />

Der Stoff schmeichelt dem Gaumen<br />

und beginnt erst kurz vor dem Zäpfchen,<br />

Kapriolen zu schlagen.<br />

Klassischer Duft nach getoastetem Holz:<br />

Vanille, unterlegt von Mineralität, zarter<br />

Würze mit etwas Birne und Aprikose. Am<br />

Gaumen zunächst alles, wie es sein soll:<br />

frischer Antrunk, nicht knochentrocken,<br />

reife Frucht (wieder Birne und Aprikose),<br />

zarter Schmelz und solide Würze, drumherum<br />

ein wärmendes Mäntelchen aus<br />

Vanille; hintenraus dann die Überraschung:<br />

kitzelnde Zitrusnoten.<br />

Die spürbare Säure ist dem Riesling geschuldet.<br />

Sie macht aus dem ursprünglich<br />

weichen Burgunder einen verwegenen<br />

Usurpator, der den Gaumen nicht mehr<br />

loslässt. Der »10/90« harmoniert mit allen<br />

Speisen, die nicht zu würzig sind, ist aber<br />

auch solo eine Wucht. Das Problem: Weil<br />

Breuer vom Jahrgang 2009 nur rund<br />

1000 Flaschen abgefüllt hat, gibt’s davon<br />

nichts mehr im Handel.<br />

Einziger Anbieter in der Region ist das Restaurant<br />

Johannisberg in Bad Nauheim. Dort<br />

verlangt der Maitre stolze 38 Euro für die<br />

Flasche. Bei<br />

diesem Preis<br />

gilt: Sich in<br />

die roten<br />

Sessel vor<br />

den lodernden<br />

Kamin<br />

lümmeln und<br />

dem »10/90«<br />

die Zeit geben,<br />

die er<br />

braucht; den<br />

Wein nicht eiskalt trinken, sonst ist sein<br />

Aroma verschenkt.<br />

Der Maitre serviert allen, die diesen Artikel<br />

vorlegen, zum Wein würzigen Hartkäse<br />

und frisches Baguette. Die Kapriolen gibt’s<br />

kostenlos dazu.<br />

Weinautor Manfred Merz<br />

Meinungen zur Vinothek:<br />

vinothek@mdv-online.de<br />

Weingut Stefan Breuer »10/90«, QbA,<br />

Rheingau, 12,5 Prozent Alkohol, 38 Euro,<br />

Bezug über Café-Restaurant-Hotel<br />

Johannisberg, Telefon 06032/14 42<br />

Die Musik zum Wein<br />

Relaxt am Kaminfeuer Weißwein<br />

schlürfen, das verlangt nach Ganzkörperkontemplation.<br />

Die richtige Akustik<br />

zum »10/90« liefert die Band Naked<br />

Raven. Zum 14-jährigen Bestehen hat<br />

die australische Formation den Silberling<br />

»Sunday Best« vorgelegt mit einer<br />

Auswahl feiner Ohrenschmeichler.<br />

Entspannung garantiert die Naked-<br />

Raven-Version des alten Eurythmics-<br />

Hits »Who’s that girl« – eine gefühlvolle,<br />

spannungsreiche Ballade, die es<br />

knistern lässt. Wie ein Abend vor dem<br />

Kaminfeuer.<br />

mm<br />

44 streifzug 2/2011


SPERRSITZ<br />

Kinostart: 17. Februar<br />

Andere Mädchen in ihrem Alter haben<br />

Kuscheltiere. Die achtjährige Sabine (Stella<br />

Kunkat) hat die dicke haarige Spinne Bo. Die<br />

kommt, sicher in einem Einmachglas verstaut,<br />

natürlich mit, als Sabine sich mit ihrer<br />

Mutter Doris (Nadja Uhl) und ihren Geschwistern<br />

Judith (Milena Tscharntke) und<br />

Christian (Tom Hoßbach) Anfang der 80er<br />

Jahre auf die Reise nach West-Papua macht.<br />

Dort, im äußersten Osten Indonesiens, hat<br />

ihr Vater Klaus (Thomas Kretschmann), ein<br />

Linguist, einen von jeglicher westlicher Zivilisation<br />

unberührten Stamm aufgespürt, der<br />

noch wie in der Steinzeit lebt.<br />

In der Tat sehen die Krieger furchterregend<br />

aus: fast nackt, die Körper mit ritueller Bemalung<br />

aus Lehm bedeckt, mit Vogelfedern<br />

in den Haaren und Tierknochen durch die<br />

Nasen gesteckt. Wie, fragt sich Doris, soll sie<br />

hier drei Kinder aufziehen? Doch für die Kinder<br />

ist das Leben im Dschungeldorf zunächst<br />

wie ein langer großer Abenteuerurlaub.<br />

Schnell lernen sie die Sprache der Fayu<br />

und leben wie die anderen Kinder im Dorf.<br />

Nur einige der Sitten und Rituale sind für die<br />

Familie schwer zu verstehen und zu tolerieren.<br />

Als die Eltern einen halb toten kleinen<br />

Jungen vom Nachbarstamm im Urwald finden,<br />

den die Krieger beim Raub einer Frau<br />

zurückgelassen haben, nehmen sie das Kind<br />

auf und pflegen es gesund – eigentlich ein<br />

Verstoß gegen die Gesetze und Riten der<br />

Fayu, der die Familie in ernste Gefahr bringen<br />

kann. Doch der Junge Auri (Emmanuel<br />

Simeon) wird zum neuen Familienmitglied –<br />

und zu Sabines bestem Freund.<br />

Sechs Jahre später: Sabine, inzwischen<br />

16 Jahre alt, ist zu einer jungen Frau herangewachsen<br />

und<br />

im Dschungel zu<br />

Hause. Doch als<br />

Auri ihr deutlich<br />

macht, dass er<br />

für sie mehr<br />

empfindet als nur Freundschaft,<br />

ist sie verwirrt. Soll sie den Rest ihres<br />

Lebens im Dschungel verbringen? Doch<br />

noch bevor sie eine Entscheidung treffen<br />

kann, hält das Schicksal andere Pläne<br />

bereit…<br />

Eine autobiografische Geschichte. Sabine<br />

Kuegler ist das Dschungelkind und schrieb<br />

die Geschichte ihre Kindheit und Jugend bei<br />

den Fayu in West-Papua auf. Bereits zwei<br />

Wochen nach Erscheinen schoss ihre bewegende<br />

Lebensgeschichte auf die Bestsellerlisten.<br />

Ihr Erlebnisbericht hat sich bis jetzt allein<br />

im deutschsprachigen Raum 1,1 Million<br />

Mal verkauft und sorgt auch auf dem internationalen<br />

Markt für Furore. Das Buch ist an<br />

27 Länder verkauft – nun kommt die Geschichte<br />

in die Kinos.<br />

Vater Klaus (Thomas Kretschmann) inmitten der kampfbereiten Fayu.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Der streifzug verlost gemeinsam mit den<br />

<strong>Gießener</strong> Kinos 3x 2 Tickets für die erste<br />

Vorstellung des Films »Dschungelkind«<br />

am 17. Februar. Wer den Film sehen<br />

möchte, sollte bis zum 6. Februar eine<br />

Karte mit dem Kennwort »Kino« an<br />

streifzug, Marburger Straße 20, 35390<br />

Gießen oder eine Mail an streifzug@<br />

giessener-allgemeine.de senden.<br />

2/2011 streifzug 45


SPERRSITZ<br />

Neu<br />

im Kino<br />

Gießen<br />

Kinocenter Gießen<br />

Bahnhofstraße 34, Telefon 0641/72108<br />

Heli<br />

Frankfurter Straße 34, Telefon 0641/74511<br />

Roxy<br />

Ludwigsplatz 4, Telefon 0641/32547<br />

www.die-giessener-kinos.de<br />

Kommunales Kino JOKUS<br />

Ostanlage 25 a, Telefon 0641/306-2495<br />

Grünberg<br />

Bismarckstraße 10, Telefon 06401/6869<br />

Lich<br />

Kino »Traumstern«<br />

<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon 06404/3810<br />

Weitere Kino-Tipps<br />

finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />

www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />

präsentieren<br />

Ab 03.02.2011 im Kino<br />

„Kokowääh“<br />

Mittwoch, 02.02.2011 zur Abendvorstellung<br />

Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />

Männer sind herzlich willkommen!<br />

Kinocenter<br />

Bahnhofstraße 34 •35390 Gießen<br />

Roxy<br />

Ludwigsplatz 4•35390 Gießen<br />

Heli<br />

Frankfurterstraße 34 •35390 Gießen<br />

powered by<br />

Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />

Änderungen möglich aber nicht beabsichtigt<br />

Picco<br />

Kompromissloser Blick auf<br />

den Jugendstrafvollzug<br />

Im Jugendknast: Vier Jungs<br />

teilen sich die Zelle – als<br />

letzter stößt Kevin dazu.<br />

Als »Picco«, Neuling, muss<br />

er erst einmal den anderen<br />

zu Diensten sein und sich seine Position erkämpfen.<br />

Anfänglich will er sich noch einmischen,<br />

als ein anderer vergewaltigt wird.<br />

Kevin geht dann aber den Weg des geringsten<br />

Widerstandes, nur nicht auffallen. Das<br />

geht so weit, dass er schließlich selbst zu<br />

den Tätern gehört, die einen schwächeren<br />

Mithäftling foltern und in den Tod treiben.<br />

Darsteller: Constantin von Jascheroff,<br />

Joel Basman, Frederick Lau<br />

Start: 3. Februar<br />

★★★✩<br />

Serengeti<br />

Naturdokumentation mit<br />

berührenden Bildern<br />

Die Serengeti beeindruckt<br />

nicht nur durch eine schier<br />

endlose Savanne oder die<br />

Vulkanwelt – hier findet<br />

auch jährlich eine der letzten<br />

großen Tierwanderungen statt.Hunderttausende<br />

von Gnus, Zebras und Antilopen<br />

unternehmen ihren Zug durch die Serengeti,<br />

Massai Mara und Ngorongoro. Ihnen<br />

stets dicht auf der Spur sind ihre natürlichen<br />

Feinde: Löwen, Leoparden, Geparden und<br />

Hyänen. Kaum anderswo auf der Welt bietet<br />

der Kampf ums Überleben ein so grandioses,<br />

eindrucksvolles Schauspiel wie im<br />

Massenzug der Tiere in der Serengeti.<br />

Start:<br />

3. Februar<br />

★★✩✩<br />

Gullivers Reisen<br />

Großes kommt auf uns zu<br />

Von wahrer Größe kann<br />

Bürobote Gulliver, verliebt<br />

in die Redakteurin Darcy,<br />

nur träumen. Bis er Darcy<br />

durch Betrug überzeugt,<br />

ihn für einen Reisebericht<br />

auf die Bermudas zu schicken. Allerdings<br />

strandet er auf der geheimnisvollen Insel<br />

Liliput, deren Einwohner winzig sind und<br />

den Riesen zunächst gefangen nehmen,<br />

bevor er zum Kuppler für die unglücklich<br />

verlobte Prinzessin wird. Das jedoch erregt<br />

den Zorn des schmierigen Verlobten, der<br />

den riesigen Helden zu Fall bringen möchte.<br />

Darsteller: Jack Black, Emily Blunt,<br />

Jason Segel, Amanda Peet<br />

Start: 10. Februar<br />

★★✩✩<br />

Poll<br />

Ungewöhnliche Comingof-age-Geschichte<br />

Die junge Deutsche Oda<br />

kommt zu ihrem Vater auf<br />

sein abgelegenes, ins Meer<br />

auf Stelzen gebautes Gut<br />

an der estnischen Küste.<br />

Sie teilt mit ihm das morbide Interesse für<br />

Anatomie. Die blutige Jagd der zaristischen<br />

Armee auf estnische Anarchisten wird<br />

direkt vor ihrer Haustüre ausgetragen. Als<br />

Oda einen verletzten Anarchisten entdeckt,<br />

lässt er sich widerwillig von ihr helfen und<br />

auf dem Dachstuhl verstecken. Allmählich<br />

freunden sich die beiden an.<br />

Darsteller: Edgar Selge, Paula Beer, Tambet<br />

Tuisk, Jeanette Hain, Susi Stach<br />

Start: 3. Februar<br />

★★✩✩<br />

Die Kinder von Paris<br />

Und plötzlich zerbricht ihr<br />

fragiles Glück<br />

Paris 1942: Joseph ist elf<br />

Jahre alt und freut sich auf<br />

die Sommerferien – auch<br />

wenn an diesem Junimorgen<br />

vieles anders ist. Verwundert<br />

registriert er, dass er von einem<br />

Tag auf den anderen keinen Zutritt mehr zu<br />

Kinos, Jahrmärkten und öffentlichen Parks<br />

hat. Dennoch genießen er, seine Familie<br />

und Freunde die bescheidene Idylle im<br />

Schatten des Sacré Coeur. Sie wähnen sich<br />

trotz deutscher Besatzung in Sicherheit –<br />

bis zum Morgen des 16. Juli 1942.<br />

Darsteller: Mélanie Laurent, Jean Reno,<br />

Gad Elmaleh, Sylvie Testud<br />

Start: 10. Februar<br />

★★✩✩<br />

Tucker & Dale vs. Evil<br />

Geniale Persiflage auf das<br />

einseitige Splatter-Genre<br />

Tucker und Dale, die besten<br />

aber nicht schlauesten<br />

Kumpels der Welt, haben<br />

gerade eine kleine Waldhütte<br />

gekauft und wollen<br />

dort das Wochenende verbringen: Fischen,<br />

Holz hacken, entspannen und die Ruhe genießen.<br />

Aus der idyllischen Erholung wird<br />

jedoch nichts, denn eine Gruppe feierwütiger<br />

College-Kids hält die friedlichen Wald-<br />

Ludolfs für wahnsinnige Massenmörder. Dabei<br />

tragen sie an den überaus blutrünstigen<br />

Todesarten meist selbst die Schuld.<br />

Darsteller: Tyler Labine, Katrina Bowden,<br />

Alan Tudyk, Jesse Moss<br />

Start: 10. Februar<br />

★★★★<br />

46 streifzug 2/2011


SPERRSITZ<br />

Freundschaft plus<br />

Der Traum jedes Mannes!?<br />

Emma und Adam kennen<br />

sich, seit sie als Teenager<br />

erste unschuldige Küsse<br />

ausgetauscht haben. Die<br />

beiden treffen sich Jahre<br />

später zufällig wieder und<br />

landen kurzerhand miteinander im Bett.<br />

Weil Emma als angehende Ärztin keine Zeit<br />

für tiefer gehende Beziehungen hat, bevorzugt<br />

sie einfach nur Sex – ohne Frühstück!<br />

Für Adam scheint ein Traum in Erfüllung zu<br />

gehen. Bis er feststellt, dass er Emma liebt:<br />

Nicht einfach, ihr das beizubringen, ohne<br />

ihre Freundschaft aufs Spiel zu setzen.<br />

Darsteller: Natalie Portman, Cary Elwes,<br />

Ashton Kutcher, Kevin Kline<br />

Start: 17. Februar<br />

★★✩✩<br />

127 Hours<br />

Explosion aus Bewegung,<br />

Farben und Bildern<br />

Aron Ralston bricht zu<br />

einer Klettertour im Blue<br />

John Canyon auf. Bei<br />

einem Manöver stürzt er<br />

in eine Felsspalte und sein<br />

Arm wird eingequetscht. Alle Versuche, sich<br />

zu befreien, scheitern. Am fünften Tag sammelt<br />

er seine letzten Energiereserven und<br />

schafft es, sich selbst den eingeklemmten<br />

Arm zu brechen, ihn mit einem stumpfen<br />

Taschenmesser abzutrennen und sich abzuseilen.<br />

Nach weiterer Kletterei trifft er auf<br />

eine Familie, die ihn versorgt.<br />

Darsteller: James Franco, Amber Tamblyn,<br />

Lizzy Caplan, Kate Mara<br />

Start: 17. Februar<br />

★★★✩<br />

True Grit<br />

Der wilde Westen in denkwürdige<br />

Bilder gebannt<br />

Mattie Ross engagiert den<br />

trunksüchtigen und rauhbeinigen<br />

U.S.-Marshall<br />

Rooster Cogburn, um Tom<br />

Chaney, den feigen Mörder<br />

ihres Vaters, seiner gerechten Strafe zuzuführen.<br />

Doch sie sind nicht alleine, auch<br />

Texas-Ranger LaBoeuf will den Flüchtigen<br />

stellen, um eine Kopfprämie zu kassieren,<br />

die auf Chaney wegen eines weiteren Mordes<br />

ausgesetzt ist. Unfreiwillig ziehen sie zu<br />

dritt weiter und schon bald kommt Mattie<br />

dem Mörder ihres Vaters gefährlich nah.<br />

Darsteller: Jeff Bridges, Josh Brolin,<br />

Matt Damon, Hailee Steinfeld<br />

Start: 24. Februar<br />

★★★✩<br />

Hexe Lilli<br />

Die Reise nach Mandolan<br />

Im Königreich Mandolan<br />

geht es drunter und drüber.<br />

Auf dem Königsthron<br />

lastet ein Fluch und Großwesir<br />

Guliman, den der<br />

Fluch immer wieder in<br />

hohem Bogen vom Thron befördert, ruft in<br />

seiner Verzweiflung Hexe Lilli zu Hilfe. Sie<br />

soll mit einem Zauber dafür sorgen, dass<br />

Guliman Thron und Herrschaft übernehmen<br />

kann. Doch kaum ist Lilli mit ihrem<br />

treuen Drachen Hektor angekommen, da<br />

findet sie schnell heraus, dass der machtgierige<br />

Großwesir mit falschen Karten spielt.<br />

Darsteller: Alina Freund, Sami Herzog,<br />

Anja Kling, Jürgen Tarrach<br />

Start: 17. Februar<br />

★★✩✩<br />

Mein Kampf<br />

Der junge Hitler will als<br />

Maler die Welt erobern<br />

Hitler kommt aus tiefer österreichischer<br />

Provinz nach<br />

Wien, um in die Akademie<br />

der bildenden Künste aufgenommen<br />

zu werden. Im<br />

Männerheim in der Blutgasse teilt er das<br />

Zimmer mit zwei Juden: dem Buchhändler<br />

Herzl und dem Koch Lobkowitz. Herzl will<br />

ein Buch schreiben: »Mein Leben«. Schlechter<br />

Titel, findet sein Freund Lobkowitz, der<br />

sich für Gott hält und tatsächlich Wunder<br />

bewirkt. Gemeinsam verständigen sie sich<br />

auf »Mein Kampf«. Hitler ist begeistert.<br />

Darsteller: Tom Schilling, Simon Schwarz,<br />

Götz George, Ernst Stankovski<br />

Start: 24. Februar<br />

★★★✩<br />

Drive Angry<br />

Bestes Oberflächenreizkino<br />

Milton kehrt aus der Hölle<br />

zurück und hat drei Tage,<br />

um das Baby seiner ermordeten<br />

Tochter vor einem<br />

satanischen Opferkult zu<br />

retten. Mithilfe der attraktiven<br />

Piper macht er sich auf die Suche nach<br />

dem Sektenführer Jonah King, der die Hölle<br />

auf Erden entfesseln will. Schnell heftet sich<br />

nicht nur die Polizei an die Fersen Miltons,<br />

der eine Schneise der Zerstörung schlägt,<br />

sondern auch die rechte Hand des Teufels,<br />

der Buchhalter, der das schwarze Schäfchen<br />

in den Hades zurückholen soll.<br />

Darsteller: Nicolas Cage, Amber Heard,<br />

Billy Burke, David Morse<br />

Start: 24. Februar<br />

★★✩✩<br />

The King’s Speech<br />

Bewegendes, pointiertes<br />

Drama über King George VI<br />

Prinz Albert, Sohn des<br />

Patriarchen King George V<br />

stottert. Reden sind für ihn<br />

öffentliche Erniedrigungen.<br />

Auf Anraten seiner Frau<br />

Elizabeth sucht er den australischen Sprachtherapeuten<br />

Lionel Logue auf. Als Alberts<br />

Vater stirbt und sein leichtlebiger Bruder<br />

Edward VIII überraschend abdankt, wird er<br />

zum König gekrönt – er sucht Lionels Hilfe,<br />

um am Vorabend des Zweiten Weltkrieges<br />

das Volk in einer stotterfreien Rede auf den<br />

Kampf gegen Hitler einschwören zu können.<br />

Darsteller: Colin Firth, Geoffrey Rush, Guy<br />

Pearce, Helena Bonham Carter<br />

Start: 17. Februar<br />

★★✩✩<br />

Der ganz große Traum<br />

des Konrad Koch<br />

Nach einer unglaublichen<br />

wahren Begebenheit<br />

Der junge Lehrer Konrad<br />

Koch soll in einem altehrwürdigen<br />

deutschen Gymnasium<br />

im Jahr 1874 Englisch<br />

unterrichten. Um die Schüler für die<br />

fremde Sprache zu begeistern, greift er zu<br />

ungewöhnlichen Mitteln und bringt ihnen<br />

einen seltsamen englischen Sport nahe:<br />

Fußball. Bald bekommt er Schwierigkeiten<br />

an der kaiserlich-strengen Schule und ihm<br />

wird gekündigt. Doch jetzt ergreifen die<br />

Schüler die Initiative.<br />

Darsteller: Daniel Brühl, Burghart Klaußner,<br />

Justus Von Dohnanyi, Axel Prahl<br />

Start: 24. Februar<br />

★★✩✩<br />

Meine erfundene Frau<br />

Typisch komische Masche<br />

Danny hat eine todsichere<br />

Methode, um Frauen rumzukriegen:<br />

Er gibt sich als<br />

misshandelter Ehemann<br />

aus. All das will er hinter<br />

sich lassen, als er sich in<br />

die umwerfende Palmer verliebt. Doch als<br />

sie Dannys falschen Ehering entdeckt, überredet<br />

er – um Palmer nicht zu verlieren –<br />

seine langjährige Freundin Katherine, sich<br />

als seine Frau auszugeben, die die sofortige<br />

Scheidung will. Als auch noch deren beiden<br />

Kinder ins Spiel kommen, entdeckt Danny,<br />

für wen sein Herz wirklich schlägt.<br />

Darsteller: Jennifer Aniston, Adam Sandler,<br />

Nicole Kidman, Bailee Madison<br />

Start: 24. Februar<br />

★★✩✩<br />

2/2011 streifzug 47


E A S Y<br />

F A S H<br />

I O N<br />

F<br />

10,-<br />

N<br />

A<br />

S<br />

S<br />

U<br />

N<br />

G<br />

E

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