Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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jedoch nicht signifikant über dem Höchstwert, weshalb auf eine Beanstandung verzichtet<br />
wurde.<br />
• In sieben der 22 Honige konnte 137 Cs nachgewiesen werden (0.2 bis 23.7 Bq/kg).<br />
• Ein Waldhonig aus Österreich wies bezüglich der Cäsiumisotope eine Gesamtaktivität von<br />
23.7 Bq/kg auf (Toleranzwert: 10 Bq/kg). Da es sich um eine Toleranzwertüberschreitung<br />
handelt, wurde die Probe beanstandet.<br />
• Wald- und Kastanienhonige wiesen Spuren von natürlichen Radionukliden des Radiums und<br />
Thoriums auf. Die Summengrenzwerte waren jedoch vollumfänglich erfüllt.<br />
Massnahmen<br />
Obwohl sich die Rückstandssituation beim Honig bezüglich 1,4-Dichlorbenzol deutlich<br />
verbessert hat, sind periodische Kontrollen von Honig weiterhin angezeigt. Kritische Punkte sind<br />
die Hitzebehandlung von Honig (HMF-Bildung) sowie Rückstände mit Radionukliden.<br />
2.2.23 Kieselerden, Heilerden / Radionuklide<br />
Anzahl untersuchte Proben: 26 beanstandet: 2<br />
Beanstandungsgründe: natürliche Radionuklide der Gruppe 2 (2)<br />
Ausgangslage<br />
Als Kieselerden werden Mineralien und Sedimente bezeichnet,<br />
die hauptsächlich aus Siliciumdioxid (Quarz) bestehen. Diese<br />
feinmehligen Mineralgemenge sind Ablagerungen von Siliziumdioxid-Schalen<br />
von Kieselalgen (Radiolarien und Diatomeen),<br />
den Hauptbestandteilen von Meeresphytoplankton. Die abgestorbenen<br />
Zellen sinken auf den Meeresboden und bilden Sedimente.<br />
Diese Sedimentschichten werden in zahlreichen Gruben<br />
auf der ganzen Welt abgebaut und verwertet. Kieselerden<br />
werden vielseitig eingesetzt. Sie dienen <strong>als</strong> Füllstoffe in der<br />
Kunststoff-, Farben- und Lackindustrie und <strong>als</strong> Putz- Schleifund<br />
Poliermittel, werden zur Wasserenthärtung (Zeolithe) in<br />
Waschmitteln eingesetzt und finden in Kosmetika und in der Pharmaindustrie Verwendung.<br />
Aufgrund ihrer speziellen strukturellen Eigenschaften können Kieselerden auch zur Absorption<br />
von Stoffen verwendet werden (z.B. Aufsaugen von Schadstoffen bei Leckagen etc.). Heilerden<br />
finden, wie der Name schon sagt, Verwendung im Gesundheitsbereich. Seit einiger Zeit sind<br />
solche Produkte in der Schweiz auch für die innere Anwendung zugelassen. Beworbene Wirkungen<br />
sind Hautstraffung, Festigung und Glanz des Haars und der Nägel. Kieselerden sollen<br />
gegen Sodbrennen, Magen- und Verdauungsstörungen helfen und werden <strong>als</strong> Nahrungsergänzung<br />
konsumiert. Bei handelsüblichen Produkten wird eine Einnahme von zwei bis drei Teelöffeln<br />
pro Tag empfohlen. Dies entspricht bei regelmässiger Anwendung ungefähr 2 kg pro Jahr.<br />
Kieselerdeprodukte stehen im Verdacht, nicht ungefährlich zu sein. Einerseits kann das Einatmen<br />
der Stäube zu Lungenerkrankungen (Bronchitis) führen (Silikose bei Bergbauarbeitern und<br />
Edelmetallschleifern), andererseits besteht der Verdacht, dass Kieselsäure nierenschädigend<br />
wirkt. Dank ihrer speziellen strukturellen Eigenschaften werden Fremdatome und –ionen bei der<br />
Sedimentbildung in die Kristallstruktur eingebunden. Insbesondere natürliche Radionuklide<br />
können so in die Diatomeenerde eingelagert werden.<br />
Untersuchungsziele<br />
Ziel war es, den Gehalt an natürlichen Radionukliden in handelsüblichen Heilerden zu untersuchen.<br />
Insbesondere bei Produkten, die eingenommen werden, sollte abgeklärt werden, welche<br />
Jahresdosis aufgenommen wird, wenn die Anwendungsvorschriften befolgt werden.<br />
Gesetzliche Grundlagen<br />
Alle untersuchten Produkte sind durch die Schweizerische Heilmittelbehörde SwissMedic zugelassen<br />
und unterstehen somit der Heilmittelgesetzgebung. Die SwissMedic ist für den amtlichen<br />
Vollzug von Swissmedic-registrierten Produkten zuständig. Mangels Toleranz- bzw.<br />
Grenzwerten für Radionuklide entschied die SwissMedic, diese Produkte <strong>als</strong> Lebensmittel zu<br />
Jahresbericht 2008 KL BS Seite 79 von 212