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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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Es ist auffällig, dass insbesondere Pfeffer- und Muskatnussproben Rückstände von<br />

Methylbromid (1.3 bis 6.3 µg/kg) aufwiesen. Der höchste Wert von 8.5 µg/kg wurde in einer<br />

Kardamonprobe gefunden (insgesamt waren neun von 42 Proben positiv auf Methylbromid.<br />

In vier Proben konnte Phosphin nachgewiesen werden (maximal 4 µg/kg). Das insektizide<br />

Begasungsmittel Sulfurylfluorid war in keiner Probe nachweisbar (< 0.5 µg/kg). Leider lassen<br />

sich keine Aussagen machen, aus welchen Ländern die behandelten Proben stammen.<br />

Oftm<strong>als</strong> wird <strong>als</strong> Herkunftsland ein europäisches Land angeführt, welches das Gewürz<br />

importiert und verarbeitet hat.<br />

• Die Prüfung der Gewürze auf 7 Sudanfarbstoffe ergab keine Positivbefunde.<br />

• In 5 Gewürzproben konnte radioaktives Cäsium ( 137 Cs) in Spuren nachgewiesen werden.<br />

Der Höchstwert betrug 1.9 Bq/kg (Kardamon). Der Toleranzwert von 10 Bq/kg war immer<br />

eingehalten.<br />

• Eine erhöhte Grundbelastung mit natürlichen Radionukliden wiesen insbesondere die<br />

Pfefferproben und Gewürzmischungen mit Pfefferanteilen auf (Curry-Mischungen etc.). Die<br />

Summengrenzwerte von 50 bzw. 500 Bq/kg waren jedoch stets eingehalten.<br />

Gewürzkategorie<br />

Alle Werte in Bq/kg<br />

228 Th/ 224 Ra<br />

226 Ra<br />

228 Ra<br />

234 U / 238 U<br />

Chili < 1 < 1 < 2 nn<br />

Curry < 1 - 7 < 1 – 6.1 < 2 – 7.8 nn<br />

Muskatnuss < 1 < 2 – 4.7 < 2 nn<br />

Paprika < 1 < 1 – 3.2 < 2 nn<br />

Pfeffer < 1 - 13 < 1 – 9.0 < 2 - 14 nn<br />

Gewürzmischung < 1 – 9.5 3 – 9.0 < 2 - 11 3.4 / 3.3<br />

Diverse < 1 – 3.3 < 1 < 2 – 5.1 nn<br />

nn: analytisch nicht nachweisbar<br />

• Bei einer Zimtprobe fehlte die obligatorische Deklaration des Herkunftslandes. Die Probe<br />

musste deshalb beanstandet werden.<br />

Massnahmen<br />

Aufgrund der erfreulich guten Ergebnisse ist in nächster Zeit keine Nachkontrolle erforderlich.<br />

2.2.22 Honig / Radioaktivität, flüchtige Imkereihilfsstoffe, HMF<br />

Anzahl untersuchte Proben: 22 beanstandet: 1<br />

Beanstandungsgrund:<br />

zu hoher Cäsiumgehalt<br />

Ausgangslage<br />

Frühere Untersuchungen zeigten, dass der Schweizer Honig<br />

überdurchschnittlich mit Rückständen von 1,4-Dichlorbenzol,<br />

einem Wachsmotten-Bekämpfungsmittel, belastet war. Bei der<br />

baselstädtischen Untersuchung im Jahre 2004 waren über 20%<br />

der Proben diesbezüglich zu beanstanden. Andere Hilfsstoffe wie<br />

Phenol, Nitrobenzol, Naphthalin oder Thymol sind ebenfalls nicht<br />

unbedenklich und sind teilweise durch Höchstwerte begrenzt<br />

worden.<br />

Um die Fliessfähigkeit des Honigs für das Abfüllen in Gläser zu<br />

verbessern, wird er erwärmt. Diese Hitzebehandlung kann mittels<br />

der Maillard-Reaktion (chemische Umsetzung reduzierenden Zukker<br />

mit Amino-verbindungen, Bräunungsreaktion) die Bildung des toxischen 5-Hydroxy-methyl-<br />

2-Furfur<strong>als</strong> (HMF) begünstigen. HMF steht unter dem Verdacht, die Bildung von Tumoren zu<br />

promovieren 6 . Auch über 20 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl kann radioaktives<br />

Cäsium in Honig noch nachgewiesen werden. Erfahrungsgemäss ist Waldhonig stärker<br />

belastet <strong>als</strong> Blütenhonig.<br />

6 S. Bachmann, M. Meier, A. Känzig: 5-hydroxymethyl-2-furfural (HMF) in Lebensmitteln,<br />

Lebensmittelchemie (1997) 51: 49-50.<br />

Jahresbericht 2008 KL BS Seite 77 von 212

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