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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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Europäische Länder wie Deutschland, Grossbritannien und Schweiz werden <strong>als</strong> Ursprungsland<br />

deklariert, wenn die Gewürze in diesen Ländern verarbeitet werden. Die Rohstoffe stammen<br />

jedoch vorwiegend aus anderen Ländern (z. B. Fernost).<br />

Prüfverfahren<br />

Aflatoxine B & G<br />

Aus den Gewürzen werden die Aflatoxine mit Methanol und Wasser extrahiert. Ein Aliquot<br />

dieses Extraktes wird über Immunaffinitätskartuschen gereinigt. Eluiert werden die Aflatoxine<br />

mit Acetonitril. Die Bestimmung erfolgt über HPLC mittels Bromierung (CoBrA-Zelle) der<br />

Aflatoxine nach der Säule und anschliessender Fluoreszenzdetektion.<br />

Ochratoxin A<br />

Ochratoxin A wird mit einer Wasser-Methanol-Mischung extrahiert. Ein Aliquot des<br />

Probenextraktes wird verdünnt und auf monoklonale Antikörper-Kartuschen gegeben.<br />

Mit Methanol lässt sich das Mykotoxin von der Kartusche eluieren. Die Gehaltsbestimmung<br />

erfolgt über HPLC auf einer RP-8 - Säule und Fluoreszenzdetektor.<br />

Sudanfarbstoffe<br />

Folgende Sudanfarbstoffe werden in die Untersuchung miteinbezogen: Sudan I (C.I. 12055),<br />

Sudan II (C.I. 12140), Sudan III (C.I. 26100) und Sudan IV (C.I. 26105), Sudan Orange G,<br />

Sudan Rot B und Sudan Rot 7B. Die Farbstoffe werden mit Aceton aus der homogenisierten<br />

Probe extrahiert, mittels HPLC von andern Komponenten getrennt und mit einem Diodenarray-<br />

Detektor identifiziert und quantifiziert. Die qualitativen und quantitativen Bestätigungsanalysen<br />

erfolgen mit LC-MS/MS.<br />

Gammaspektrometrie<br />

Die natürlichen Radionuklide werden in kalibrierten Probengefässen mit genau definierter<br />

Geometrie und Dichte mit dem Gammaspektrometer ausgezählt.<br />

Die Nuklide 224 Ra, 228 Th bzw. 226 Ra können nach erfolgter Gleichgewichtseinstellung über die<br />

entsprechenden Folgenuklide 212 Pb/ 212 Bi bzw. 214 Pb/ 214 Bi indirekt bestimmt werden. 228 Ra steht<br />

im Gleichgewicht mit seinem Tochternuklid 228 Ac und kann deshalb der Aktivität des 228 Ac<br />

gleichgesetzt werden.<br />

Alphaspektrometrie<br />

Die Radionuklide des Thoriums und des Urans wurden in Proben mit erhöhtem Befund aus der<br />

gammaspektrometrischen Untersuchung zusätzlich mit Alphaspektrometrie analysiert. Die<br />

ausgewählten Proben werden dazu trocken mineralisiert und in Säure rückgelöst. Die Extrakte<br />

werden mit speziellen Szintillator/Komplexbildner-Gemischen selektiv extrahiert und am<br />

Alphaspektrometer ausgezählt (PERALS-Verfahren).<br />

Begasungsmittel<br />

Sulfurylfluorid, Methylbromid und Phosphin wurde mit Headspace-Gaschromatographie und<br />

massenspezifischer Detektion direkt in den Gewürzproben bestimmt,<br />

Die Prüfung auf eine Anwendung des Begasungsmittels Methylbromid erfolgte zusätzlich<br />

indirekt über die Bestimmung seines Abbauproduktes Bromid. Dazu werden die Proben mit<br />

Neutronen beschossen, um das Bromid kurzzeitig zu aktivieren. Das radioaktive Bromid wird<br />

anschliessend mit Gammaspektrometrie bestimmt (Neutronenaktivierungsanalyse).<br />

Ergebnisse<br />

• In einer Gewürzmischung waren 2.3 µg/kg Aflatoxin B 1 nachweisbar (Bestimmungsgrenze<br />

1.5 µg/kg). Dieser Gehalt liegt deutlich unterhalb des Grenzwertes von 5 µg/kg.<br />

• Sechs Proben enthielten nachweisbare Mengen an Ochratoxin A (Bestimmungsgrenze 2<br />

µg/kg), nämlich 2 Pfefferproben mit 2 und 13 µg/kg. Drei Paprikaproben wiesen Gehalte von<br />

2 bis 11 µg/kg und eine Curry-Probe einen Wert von 4 µg/kg auf. Alle Gehalte lagen<br />

unterhalb des Grenzwertes von 20 µg/kg.<br />

• Zwei Proben (Gewürzmischung und ein Chili) wiesen einen Gesamtbrom-Gehalt von 101<br />

bzw. 102 mg/kg auf. Hier lag eindeutig eine Behandlung mit Methylbromid vor. Die Werte<br />

waren jedoch nicht signifikant über dem Toleranzwert, weshalb keine Beanstandung erfolgte.<br />

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Jahresbericht 2008 KL BS

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