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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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• Enthalten die Proben Ethanol, der nicht deklariert ist?<br />

• Deutet die Fettsäureverteilung auf eine Zugabe von Aprikosenkernen hin?<br />

• Werden die allgemeinen Anforderungen an die Deklaration eingehalten?<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

Die Sachbezeichnungen Marzipan und Persipan werden in den Art. 18 und 19 der Verordnung<br />

über Zuckerarten, süsse Lebensmittel und Kakaoerzeugnisse definiert: „Marzipan ist ein<br />

Gemisch von geschälten, geriebenen Mandeln mit Zuckerarten. Persipan ist ein Gemisch aus<br />

entbitterten Aprikosen- oder Pfirsichkernen mit Zuckerarten.“<br />

Es gelten gemäss Anhang 2 folgende Anforderungen:<br />

Parameter Marzipan Persipan<br />

Wassergehalt ≤ 12.5 % ≤ 8 %<br />

Zuckergehalt ≤ 68 % ≤ 74 %<br />

In der Zusatzstoffverordnung sind die erlaubten Farbstoffe aufgelistet:<br />

• E100, 102, 104, 110, 120, 122, 124, 129, 131, 132, 133, 142, 151, 155, 160b,d,e,f, 161b mit<br />

Mengenbegrenzung.<br />

• E101, 140, 141, 150, 153, 160a,c, 162, 163 170, 171, 172 gemäss guter Herstellungspraxis.<br />

Die Farbstoffe E123 und E127 sind in Konditorei- und Zuckerwaren nicht zulässig.<br />

Es gelten die allgemeinen Deklarationsvorschriften der LKV. Die Angaben auf der Verpackung<br />

müssen korrekt sein (Täuschungsverbot, LGV Art. 10).<br />

Probenbeschreibung<br />

In sieben Geschäften wurden 15 Marzipanproben, davon vier im Offenverkauf, erhoben. Diese<br />

wurden im Inland produziert (13) oder aus Deutschland (Zwei) importiert. Neun Proben<br />

enthielten das Feuchthaltemittel Sorbit, zwei Proben die Zutat Milchprotein. Der Verkauf von<br />

Persipan scheint heutzutage nicht sehr verbreitet zu sein. Im Kanton Basel-Stadt wurden keine<br />

solchen Produkte gefunden.<br />

Prüfverfahren<br />

Die Zuckerarten Glucose, Fructose, Lactose, Saccharose und Maltose wurden mittels<br />

Ionenchromatographie (Anionenaustauscher) quantitativ bestimmt. Dabei konnte auch<br />

festgestellt werden, ob Sorbit enthalten ist. Zur Bestimmung des Wassergehaltes wurde die<br />

Probe mit Sand zerrieben und bei 102°C getrocknet. Die Farbstoffe wurden mit HPLC-DAD<br />

analysiert. Milchprotein wurde mittels ELISA-Verfahren nachgewiesen. Ethanol wurde mittels<br />

Headspace GC-MS detektiert. Die Fettsäurezusammensetzung wurde durch alkalische<br />

Transmethylierung der Fettsäureester und Analyse der Fettsäuremethylester mittels GC/FID<br />

bestimmt.<br />

Ergebnisse<br />

• Die Zuckergehalte lagen zwischen 37 und 60% und überschritten somit den Maximalgehalt<br />

von 68% nicht.<br />

• Die Wassergehalte lagen unterhalb des Maximalwertes von 12.5% bei 5.5 bis 11.3%.<br />

• Bei einer Probe konnte ein nicht deklarierter Farbstoff (Allurarot; E129) nachgewiesen<br />

werden. Die Probe wurde beanstandet. Mittlerweile ist die Etikettierung angepasst worden.<br />

Die am häufigsten eingesetzten Farbstoffe waren E104, E110, E129 und E131.<br />

• Es konnte in keiner Probe ohne entsprechende Deklaration Milchprotein nachgewiesen<br />

werden.<br />

• Der Zuckeralkohol Sorbit konnte in 13 Proben nachgewiesen werden. In neun Proben wurde<br />

diese Zutat <strong>als</strong> Feuchthaltemittel deklariert. Bei den vier Proben, welche im Offenverkauf<br />

angeboten wurden, ist die Deklaration nicht erforderlich.<br />

• Nur in den zwei Marzipanproben mit entsprechender Kennzeichnung und in drei<br />

Marzipanproben aus dem Offenverkauf konnte Ethanol nachgewiesen werden.<br />

Jahresbericht 2008 KL BS Seite 53 von 212

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