Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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Auf der Verpackung eines Lebensmittels werden in der vorgeschriebenen Zutatenliste alle<br />
enhaltenen Zutaten und Zusatzstoffe aufgelistet. Oft wird zudem mit einer<br />
Nährwertdeklaration auf den Gehalt an Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten und weiteren<br />
Stoffen hingewiesen. Zusatzstoffe dienen in erster Linie der Konservierung, der Farb- und der<br />
Konsistenzgebung und sind toxikologisch gut untersucht. Nur unbedenkliche Zusatzstoffe<br />
werden in die Positivliste der Zusatzstoffverordnung (www.admin.ch/ch/d/sr/c817_022_31.html)<br />
aufgenommen und müssen entsprechend ihrer Wirkung mit dem Namen der Gattung (z.B.<br />
Konservierungsmittel, Antioxidationsmittel, Emulgator, Stabilisator, Verdickungsmittel oder<br />
Farbstoff) gefolgt von ihrer Einzelbezeichnung oder der E-Nummer auf der Packung aufgeführt<br />
werden.<br />
Die Nährwertangaben auf der Verpackung sowie die Zulässigkeit und Höchstmengen der<br />
enthaltenen Zusatzstoffe werden im Rahmen von Marktkontrollen überprüft. Dieses Jahr<br />
wurden im Speziellen Marzipan, Konfitüren, Gelée und Brotaufstrich, Corn Flakes und andere<br />
Frühstücksflocken, Lebensmittel mit Kaffeeanteilen und Kaffeeersatzprodukte, Lebensmittel im<br />
Euro 08 – Look, Chips und Salzgebäck, Essiggurken und andere Gemüsekonserven, gefärbte<br />
Eier, Fleischersatzprodukte und Absinth unter die Lupe genommen. Weitere <strong>Bericht</strong>e zu<br />
Untersuchungen bezüglich Zusammensetzung und Zusatzstoffen findet man unter den<br />
Schwerpunktsthemen „Authentizität“ (Lebensmittel mit Fleischanteil) und „Radioaktivität“<br />
(Farbstoffe in Gewürzen).<br />
2.2.10 Marzipan / Zuckergehalt, Wassergehalt, Farbstoffe, Milchprotein,<br />
Feuchthaltemittel, Sorbit, Ethanol, Fettsäureverteilung und Deklaration<br />
Anzahl untersuchte Proben: 15 Beanstandet: 1<br />
Beanstandungsgründe:<br />
nicht deklarierter Farbstoff<br />
Ausgangslage<br />
Marzipan gibt es in den verschiedensten Farben und Formen:<br />
Während in Basel sicher der FCB-Spieler oder der „Waggis“<br />
(Fasnachtsfigur) der Renner ist, so werden auch die<br />
Marzipanfrüchte oder Marzipanschweinchen gerne verschenkt<br />
oder selbst genossen.<br />
Marzipan wird hergestellt in dem man Mandeln bei rund 90°C<br />
brüht, mit einer Gummiwalze schält, wäscht, zerkleinert, mit<br />
Zucker fein zerreibt und bei ca. 90 bis 105°C „abrö stet“. Der<br />
typische Geschmack des Marzipans entsteht, wenn man vor dem<br />
Erhitzen den Invertzucker (Fruktose und Glukose) dazu gibt. Die<br />
Zucker beginnen sich bei den beim "Abrösten" herrschenden,<br />
Temperaturen zu karamellisieren. Die verschiedenen Reaktionen<br />
die dabei ablaufen, tragen zur Geschmacksbildung bei. Die Zeiten<br />
sind vorbei, wo jede Konditorei ihr eigenes Marzipan herstellt. Die<br />
Marzipanmasse wird oft eingekauft, geformt und mit Farbstoffen<br />
verschönert.<br />
Für die Herstellung von Persipan werden Aprikosenkerne verwendet, aus denen die enthaltene<br />
Blausäure entfernt worden ist. Es schmeckt ähnlich wie Marzipan, ist aber etwas kräftiger im<br />
Geschmack.<br />
Untersuchungsziele<br />
Im Rahmen der Kampagne wurde folgenden Fragen nachgegangen:<br />
• Wie hoch ist der Zuckergehalt? Wird der maximal zugelassene Gehalt eingehalten?<br />
• Wie viel Wasser enthalten die Marzipanproben? Ist nur so viel Wasser enthalten wie erlaubt?<br />
• Welche Farbstoffe sind enthalten und werden diese korrekt deklariert?<br />
• Enthalten die Proben Milchprotein, welches nicht deklariert ist?<br />
• Werden die Marzipanproben mit Sorbit feucht gehalten und wird dieser Zusatzstoff in der<br />
Zutatenliste korrekt angegeben?<br />
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Jahresbericht 2008 KL BS