10.11.2013 Aufrufe

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.2.8 Getreide und Müllereiprodukte / Begasungsmittelrückstände, Fluorid,<br />

Deoxynivalenol, Schwermetalle, Radionuklide<br />

Gemeinsame Kampagne Basel-Stadt (Schwerpunktslabor) und Basel-Landschaft<br />

Anzahl untersuchte Proben: 36 beanstandet: 1<br />

Beanstandungsgründe:<br />

Grenzwertüberschreitung bzgl. Blei<br />

Ausgangslage<br />

Getreide, insbesondere Weizen, Reis und Mais, gehört weltweit zu den Grundnahrungsmitteln<br />

und dient in der menschlichen Ernährung <strong>als</strong> Hauptquelle an Kohlenhydraten sowie <strong>als</strong> wichtige<br />

Proteinquelle. Um eine lückenlose Versorgung zu gewährleisten wird Getreide in riesigen<br />

Lagerzellen eingelagert.<br />

Bei der Getreidelagerung sowie beim Transport über grössere Distanzen werden<br />

Begasungsmittel eingesetzt, um einen Befall mit Vorratsschädlingen wie Käfern oder Motten zu<br />

verhindern oder einzudämmen. In der Schweiz wird zur Begasung von konventionellem<br />

Getreide Phosphorwasserstoff (Phosphin) eingesetzt. Je nach Herkunftsland ist der Einsatz<br />

weiterer Begasungsmittel wie zum Beispiel Sulfurylfluorid oder Methylbromid möglich. Für<br />

biologische Erzeugisse dagegen, wo die Anwendung der genannten Stoffe unzulässig ist, ist<br />

zur Schädlingsbekämpfung eine zeitaufwändige Begasung mit Kohlendioxid erforderlich.<br />

Das Getreide kann auf dem Feld oder im Lagerhaus, insbesondere bei nasswarmer Witterung<br />

bzw. Schädigung des Korns (z.B. durch Insekten, Vögel oder Sturm) von Schimmelpilzen wie<br />

zum Beispiel den Fusarien-Pilzen befallen werden. Als giftige Stoffwechselprodukte treten u.a.<br />

die zu den Mykotoxinen zählenden Trichothecene auf. Unter diesen ist Deoxynivalenol (DON,<br />

Vomitoxin) das am häufigsten, in hohen Gehalten nachgewiesene Toxin. Es kann zu Erbrechen<br />

und chronischer Schwächung des Immunsystems führen.<br />

Schwermetalle sowie Radionuklide aus den natürlichen Uran- und Thoriumzerfallsreihen<br />

können sich bei entsprechender Belastung bzw. Beschaffenheit des Ackerbodens in den<br />

Pflanzen anreichern. Aus Gründen des Gesundheitsschutzes wurden deshalb für die<br />

Schwermetalle Blei und Cadmium in Getreide und für eine Reihe von natürlichen Nukliden<br />

sowie für Cäsiumisotope in Lebensmitteln allgemein Höchstkonzentrationen festgelegt.<br />

Untersuchungsziele<br />

Ziel der Kampagne war die Überprüfung der Einhaltung der lebensmittelrechtlichen<br />

Höchstkonzentrationen für folgende Parameter:<br />

• Begasungsmittel (Phosphorwasserstoff, Sulfurylfluorid, Methylbromid)<br />

• Deoxynivalenol<br />

• Schwermetalle (Blei, Cadmium)<br />

• Radionuklide<br />

Daneben sollte überprüft werden, ob biologische Erzeugnisse frei von<br />

Begasungsmittelrückständen sind.<br />

Schliesslich stellte sich auch die Frage, ob sich Getreide mit erhöhtem Fluorid-Gehalt auf dem<br />

Markt befindet, was auf eine mögliche Begasung mit Sulfurylfluorid zurückzuführen wäre.<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

Die gesetzlichen Höchstkonzentrationen für Begasungsmittelrückstände, Schwermetalle,<br />

Mykotoxine und Radionuklide sind in der Fremd- und Inhaltsstoffverordnung (FIV) geregelt.<br />

Diese Regelung bezieht sich auf die maximalen Konzentrationen, welche im Lebensmittel zum<br />

Zeitpunkt der Abgabe an die Konsumentinnen oder Konsumenten vorhanden sein dürfen.<br />

Jahresbericht 2008 KL BS Seite 45 von 212

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!