Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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ARfD werden so festgelegt, dass sie um einen Sicherheitsfaktor von meistens 100 unterhalb<br />
der Dosis liegen, die im Tierversuch bei der empfindlichsten Tierart noch keine schädliche<br />
Wirkung hervorrufen. Zudem werden die gesetzlichen Höchstkonzentrationen aufgrund guter<br />
Landwirtschaftlicher Praxis meistens tiefer festgelegt, <strong>als</strong> es aus toxikologischer Sicht<br />
notwendig wäre. ADI und ARfD werden sowohl von Expertengruppen der<br />
Weltgesundheitsorganisation (WHO), <strong>als</strong> auch durch nationale Behörden (z.B. Bundesinstitut<br />
für Risikobewertung, BfR) nach international abgestimmten Konventionen festgelegt. Diese<br />
Konventionen lassen hinsichtlich Auswahl der jeweils relevantesten wissenschaftlichen Studien<br />
und der für die Extrapolation tierexperimenteller Ergebnis auf die Situation beim Menschen<br />
gewählten Sicherheitsfaktoren einen gewissen Spielraum, sodass die Werte der verschiedenen<br />
Organisationen für dieselbe Substanz nicht zwangsläufig übereinstimmen müssen. Aufgrund<br />
der ständigen Erweiterung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes gilt dies auch für<br />
Bewertungen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten vorgenommen wurden.<br />
Die WHO hat die ARfD <strong>als</strong> diejenige Substanzmenge definiert, die über die Nahrung innerhalb<br />
eines Tages oder mit einer Mahlzeit aufgenommen werden kann, ohne dass daraus ein<br />
erkennbares Gesundheitsrisiko für den Verbraucher resultiert. In den letzten Jahren hat sich die<br />
ARfD für solche Pflanzenschutzmittel etabliert, bei denen das toxikologische Profil ein<br />
gesundheitliches Risiko schon bei kurzzeitiger Aufnahme bestimmter Dosen erwarten lässt (z.B.<br />
Schädigung der embryonalen/fötalen Entwicklung, des Blut-, Immun- oder hormonellen<br />
Systems, Neurotoxizität).<br />
Das hier für die toxikologische Bewertung der Pestizidrückstände zugrunde liegende Modell<br />
basiert auf einer konservativen Betrachtung der maximalen Verzehrsmengen bei Kleinkindern<br />
(VELS-Studie) von Banasiak et al. (2005) und auf den aktuellen ARfD der jeweiligen Wirkstoffe<br />
des BfR respektive der WHO (BfR Information Nr. 3/2008, vom 21.01.08). Die Berechnung<br />
erfolgte gemäss VELS-Modell vom BfR in Bezug auf eine kurzzeitige Exposition (Stand 10. April<br />
2006, Version 1.6). Im Rahmen dieser toxikologischen Risikoabschätzung wird am Beispiel<br />
eines Kindes von zwei bis unter fünf Jahren überprüft, in welchem Ausmass bei einem<br />
einmaligen Verzehr die akute Referenzdosis (ARfD) ausgeschöpft ist. Die Resultate dieser<br />
Berechnungen sind in untenstehender Tabelle zusammengestellt.<br />
ARfD-Ausschöpfung bezogen auf die festgestellten Toleranz- (TW) und Grenzwertüberschreitungen (GW)<br />
Salatart Pestizid Konzentration (mg/kg) Ausschöpfung<br />
Eichblatt grün<br />
Dithiocarbamate<br />
Folpet<br />
Messwert TW GW ARfD (%)<br />
Eichblatt grün Imidacloprid 0.31 0.05 --- 1<br />
Eichblatt grün Propamocarb 14.2 10 --- 23<br />
Eichblatt grün Cyproconazol 0.16 0.05 --- 13<br />
Salanova® grün Folpet 3.7 2 --- 31<br />
Kopfsalat Tolclofos-methyl 7.7 1 --- n. n. )2<br />
Kopfsalat Oxamyl 0.019 0.01 --- 31<br />
6.5<br />
4.9<br />
Lollo grün Deltamethrin 0.84 0.5 --- 136 / 37 )3<br />
Lollo rot Thiamethoxam 0.29 0.2 --- 1<br />
Kopfsalat<br />
Iprodion<br />
Propamocarb<br />
12.1<br />
10.1<br />
Eichblatt rot Acetamiprid 0.7 0.5 --- 11<br />
Eichblatt rot Cyproconazol 0.015 0.01 --- 1<br />
Eichblatt rot Bio Rotenon 0.045 0.04 --- --- )4<br />
---<br />
2<br />
---<br />
10<br />
5<br />
---<br />
10<br />
---<br />
53 )1<br />
40<br />
n. n. )2<br />
16<br />
Kopfsalat Procymidon 5.7 5 --- 263 / 92 )5<br />
Kopfsalat Methidathion 0.055 0.05 --- 9 )6<br />
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Jahresbericht 2008 KL BS