Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium
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Schwerpunkt Pflanzenbehandlungsmittel (inkl.<br />
Begasungsmittel)<br />
Hunderte verschiedener Wirkstoffe werden <strong>als</strong> Pflanzenbehandlungsmittel in der Landwirtschaft<br />
gegen Schädlinge wie Insekten oder Pilze, gegen Unkräuter oder für ein rascheres, stärkeres<br />
Pflanzenwachstum eingesetzt. Neue entwickelte Wirkstoffe mit besserer biologischer<br />
Abbaubarkeit oder spezifischeren Wirkungsmechanismen ältere ab. Das breit gefächerte und<br />
variable Spektrum der in der Landwirtschaft angewendeten Wirkstoffe, ein zunehmend<br />
globalisierter Markt sowie eine komplexe, sich rasch wandelnde Gesetzgebung stellen dabei<br />
eine besondere Herausforderung dar. Einerseits für die Analytik, da der Nachweis einer<br />
zunehmenden Anzahl möglicher Wirkstoffe im Spurenbereich sowohl aufwändige Verfahren<br />
und moderne Analysengeräte <strong>als</strong> auch viel Erfahrung des Analytikerteams erfordert,<br />
andererseits aber auch für den Vollzug, bei dem es gilt, verschiedene label-spezifische<br />
Richtlinien einzubeziehen, jedoch von Beurteilungen, welche technische Handelshemmnisse<br />
beinhalten, abzusehen.<br />
Auch in diesem Jahr untersuchten wir wiederum in Zusammenarbeit mit den Kantonen Aargau<br />
und Basel-Landschaft in der Wintersaison Salat. Total wurden in den 88 untersuchten Proben<br />
in 263 Positivbefunden 46 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen. Es mussten 9 Proben wegen<br />
Überschreitung einer oder mehrerer Höchstkonzentration sowie eine weitere Probe wegen<br />
Anwendung eines nicht zugelassenen Wirkstoffs beanstandet werden. Die<br />
Beanstandungsquote wegen Rückständen von Pflanzenbehandlungsmitteln in Salat ist mit<br />
11%, obwohl tiefer <strong>als</strong> im Vorjahr (18%), immer noch <strong>als</strong> vergleichsweise hoch zu betrachten.<br />
Die höchste Beanstandungsquote ergab allerdings die Kontrolle von asiatischem Gemüse,<br />
wo ein Drittel der untersuchten Proben wegen zu hohen Rückstandskonzentrationen<br />
beanstandet werden musste. Inspektionen der EU in Thailand, Herkunftsland fast aller von uns<br />
untersuchter Proben, deckten zuvor erhebliche Mängel in den entsprechenden<br />
Kontrollsystemen auf. Eine Weiterführung der Untersuchungen in diesem Bereich ist deshalb<br />
angezeigt.<br />
Erfreuliche Resultate ergab die Überprüfung von Zwetschgen von Produzenten aus der<br />
Region. Es kam zu keinen Beanstandungen und die Belastung mit Rückständen von<br />
Pflanzenbehandlungsmitteln war generell sehr tief.<br />
Die Untersuchung von Getreide und Müllereiprodukten auf Rückstände der<br />
Begasungsmittel Phosphorwasserstoff (Phosphin), Sulfurylfluorid und Methylbromid, welche<br />
zum Schutz vor einem Befall mit Vorratsschädlingen wie Käfern und Motten eingesetzt<br />
werden, ergab ebenfalls ein positives Bild. Nur in einem Viertel der Proben wurden Rückstände<br />
des in der Schweiz zugelassenen Phosphorwasserstoffs, jeweils unter der zugelassenen<br />
Höchstkonzentration, nachgewiesen. Sämtliche Bio-Produkte waren dabei rückstandsfrei. Auch<br />
in Gewürzen wurde auf Rückstände der genannten Begasungsmittel untersucht (siehe 2.2.21)<br />
unter dem Schwerpunkt „Radioaktivität“).<br />
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Jahresbericht 2008 KL BS