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Bericht als PDF herunterladen - Kantonales Laboratorium

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2.2 UNTERSUCHUNGEN VON LEBENSMITTELN<br />

Schwerpunkt Lebensmittel-Authentizität<br />

Die Authentizität von Lebensmitteln spielt beim Täuschungsschutz eine wichtige Rolle. Teure<br />

und wertvolle Lebensmittel sind Ziel für bewusste Verfälschungen seit Lebensmittel zum<br />

Verkauf angeboten werden, da durch den Verkauf von minderwertiger Ware ein finanzieller<br />

Gewinn erzielt werden kann. Im <strong>Bericht</strong>sjahr wurden Buttergebäck, Lebensmittel mit<br />

Fleischanteil, Kalbsbratwürste und Thunfisch untersucht.<br />

Milchfett wird aufgrund der sensorischen Eigenschaften von vielen Konsumenten gegenüber<br />

anderen Fetten bevorzugt. Die Untersuchung von Gebäck und Bonbons mit Hinweis auf Butter<br />

deckte wiederum ein Produkt auf, in dem weniger Milchfett <strong>als</strong> deklariert und zudem die Zugabe<br />

von Fremdfett festgestellt wurde. In einer Probe konnte die Zumischung von Fremdfett<br />

festgestellt werden.<br />

In zusammengesetzten Lebensmitteln sind die einzelnen Zutaten meist kaum sichtbar oder<br />

geschmacklich erkennbar. Personen, die aus religiösen oder diätethischen Gründen bestimmte<br />

Tierarten meiden, verlassen sich auf die deklarierte Zutatenliste. Erfreulicherweise stimmte in<br />

allen Proben die ermittelte mit der deklarierten Tierart überein.<br />

Beim Kauf von Kalbsbratwürsten erwartet der Konsument, dass in diesem Lebensmittel ein<br />

hoher Anteil hochwertiges Kalbfleisch enthalten ist. Von Gesetzes wegen muss mindestens<br />

50% des Fleischanteils vom Kalb stammen. Die Untersuchung von Kalbsbratwürsten zeigt<br />

seit Jahren eine gleichbleibend hohe Beanstandungsquote über 30%. Thunfisch weist im<br />

frischen Zustand rotes Fleisch auf, welches sich im Zuge der Alterung unansehnlich braun<br />

verfärbt. In den letzten Jahren wurde in einigen Fällen die unerlaubte Farbstabilisierung mit<br />

Kohlenmonooxid (CO) festgestellt. In der diesjährigen Kampagne wurden keine<br />

Beanstandungen ausgesprochen, was darauf hinweist, dass die Vollzugstätigkeit der letzten<br />

Jahre zu einer Verbesserung der Situation beigetragen hat.<br />

Mitte September 2008 wurde bekannt, dass hohe Melamingehalte in Kindermilch und<br />

anderen Milchprodukten zu gravierenden gesundheitlichen Effekten bei chinesischen Kindern<br />

führte. Von über 50'000 erkrankten Kleinkindern mussten über 10'000 stationär behandelt<br />

werden. Mindestens 3 Kinder sind bislang an Nierenversagen gestorben. Melamin, ein<br />

stickstoffreiches Amin, wird normalerweise zur Herstellung von Kunststoff verwendet, wurde<br />

aber in diesem Fall eingesetzt, um in mit Wasser verdünnter Milch analytisch einen höheren<br />

Eiweissgehalt vorzutäuschen. Eine Überprüfung der Oberzolldirektion zeigte, dass auch<br />

kleinste Mengen an Produkten, die Milchpulver enthalten, aus China in die Schweiz importiert<br />

wurden. Aus diesem Grund wurde die Methodik eingefahren und 18 Proben asiatischen<br />

Ursprungs, welche Milchpulver enthalten, auf Melamin untersucht. In einer Probe konnte eine<br />

geringe Menge Melamin festgestellt werden. Der Gehalt lag aber weit unter dem Grenzwert für<br />

Milchprodukte.<br />

2.2.1 Gebäck und Bonbons mit Hinweis auf Butter / Buttergehalt und Fremdfett<br />

Anzahl untersuchte Proben: 28 beanstandet: 4 (14%)<br />

Beanstandungsgründe: Zusammensetzung (2), Deklaration (2)<br />

Ausgangslage<br />

In den letzten 25 Jahren ist in der Schweiz der jährliche Pro-Kopf-Konsum von Butter um einen<br />

Viertel zurückgegangen und liegt aktuell noch bei ca. 5.6 Kilogramm. Trotzdem wird die Butter<br />

aufgrund ihrer besonderen sensorischen Eigenschaften nach wie vor von vielen Konsumenten<br />

ausserordentlich geschätzt. Auch in ihrer Verwendung <strong>als</strong> Zutat verleiht sie zahlreichen Backwaren<br />

einen unverwechselbaren und beliebten Geschmack.<br />

Der höhere Preis von Butter gegenüber vielen pflanzlichen Fetten kann Produzenten allerdings<br />

dazu verleiten, in Abweichung zu einer ursprünglichen Rezeptur weniger Butter einzusetzen<br />

bzw. sie ganz oder teilweise durch pflanzliche Fette wie Margarine zu ersetzen.<br />

Jahresbericht 2008 KL BS Seite 27 von 212

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